Kolumne Habibitus: Peak White Feminism
Taylor Swift will mit ihrem neuen Disstrack aus der Opferrolle raus, aber Opfer ist ihr Lifestyle – wenn sie nicht gerade langweilige Referenzen furzt.
Noch vor Alice „Rassismusvorwürfe sind Rufmord“ Schwarzer und Lena „In meinem Brooklyn gibt es keine Schwarzen Menschen“ Dunham verkörpert Taylor „Ich bringe meine eigenen Fans wegen Fanartikeln vor Gericht und trademarke allgemeine Formulierungen“ Swift weißen Feminismus, denn sie ist das maximale Opfer.
Als sie 2009 auf den VMAs Beyoncé den Preis wegschnappte, unterbrach Kanye West ihre Rede, um diesen Missstand zu markieren. Klar ist Manterrupting frustrierend, aber der Mann hatte recht: Beyoncé bockt Todes, Swift bockt minus (sie bockt also nicht nur nicht, in welchem Fall sie ein neutrales Gefühl hinterlassen würde, während Beyoncé für positive Laune sorgt, sondern sie verschlimmert den Lustpegel).
Einmal grätschte Swift der Rapperin Nicki Minaj in die Twitter-Mentions, die rassistische und sexistische Strukturen bei ebensolchen Preisverleihungen kritisierte. Swift fühlte sich davon angegriffen und war erschrocken über Minajs „Verrat“.
Letztes Jahr kam das „Alle diffamieren Taylor“-Narrativ auf seinen Peak, als West auf dem Track „Famous“ die Zeile „I feel like me and Taylor might still have sex. Why? I made that bitch famous“ brachte. Swifts große Empörung darüber erstarrte, als Kim Kardashian-West ein aufgenommenes Telefonat zwischen ihrem Mann und Swift leakte, in dem sie diese Zeile absprechen.
Andere können immerhin dissen
Damit kokettiert sie in ihrem neuen Musikvideo zur Single „Look What You Made Me Do“, einem acht Jahre späten Disstrack, der weder knallt noch originell ist. Auf dem Rücken ihrer ohnehin irrelevanten Exfreunde und Frauen of Color furzt sie langweilige Referenzen: Sie liegt etwa in einer Wanne voller Diamantenschmuck und bezieht sich auf den Einbruch in Kardashian-Wests Wohnung in Paris, bei dem sie gefesselt im Badezimmer eingesperrt und ihr Schmuck im Wert von sieben Millionen Dollar geraubt wurde.
Ähnlich geschmacklos die Tatsache, dass Swift das Release-Date ihres Albums „Reputation“ – eine der vielen Sachen, dessen Zerstörung in ihren eigenen Händen liegt – auf den zehnjährigen Todestag von Wests Mutter gelegt hat. Diese „Ich ficke deine Mutter und danach deine Frau“-Geschichte verkacken bereits sämtliche Rapper, die im Gegensatz zu Swift immerhin dissen können.
Als Krönung stellt sie eine Szene aus Beyoncés ikonischem Musikvideo zu „Formation“ nach, einem Song über rassistische Polizeigewalt und Rassismus. Für eine weiße Musikerin und mutmaßliche Trump-Supporterin kommt diese Aktion peinlich. Und natürlich thront Swift Tee trinkend (also T, also Truth, also Wahrheit) vor ein paar Schlangen. Das Problem: Taylor Swift ist so weiß, sie kann nicht mal Tee richtig würzen.
Und sie zeigt, warum wir zu rassistischen weißen Frauen zu nett sind. Swift hätte in ihrem inszenierten Tweet von Minaj direkt auf die Fresse bekommen sollen. Allerdings wäre sie dann in ihrer Opferrolle noch mehr aufgegangen und Minaj hätte als Angry Black Woman dagestanden. Also bekam Swift Verständnis. Frauen of Color halten ihr einen kleinen Finger hin, aber sie reißt den ganzen Arm ab – inklusive Schulter yani!
Leser*innenkommentare
White_Chocobo
Warum kann diese Scheiße eigentlich nicht einfach auf Hengamehs persönlichem Blog gepostet werden? Warum muss/will die taz diesbezüglich eine Bühne bieten?
Witzig ist auch der Beyonce-Hype der Autorin gerade deshalb, weil sowohl die Autorin als auch Beyonce ein großes MiMiMi gegen Bodyshaming etc. anstimmen, aber Beyonce zusammen mit ihrer Mutter kein Problem damit hat, eine Schönheitsklinik zu betreiben. Bodypositivity im modernen Kapitalismus und so.
Sorry aber Reflexion geht anders.... und Feminismus auch.
83379 (Profil gelöscht)
Gast
Nicht der erste seltsame Artikel der Autorin. Es scheint mir hier so, dass die Meinung zuerst gebildet wird und dann wird die Welt und die Argumente so gebogen, dass es passt.
Dr. McSchreck
oh Gott, was für ein aggressiv-schlichter Artikel.
Er ist ein top-Beleg für die Aggression der SJW, die glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und mindestens so intolerant sind wie die Rechten in den Zeiten von 1968.
My Sharona
Tja, wer immer sich in den Pop begibt, wird jegliche Relevanz töten... es ist ein Biotop, in dem Kritik nicht gedeiht, weshalb es witzlos ist, sie dort zu suchen. Man muss sie hineinlesen, und wenn man das beherrscht, kann man bei irgendwelchen Klonen und Clowns Gesellschaftskritisches entdecken.
61321 (Profil gelöscht)
Gast
.
Tout est permis.
Aber Dadaismus und ein Expektorat obengenannter Autorin im selben Atemzug erwähnen?
Au weia!!!
Das verbiegt selbst die Raumzeit der Ironie in völlig nichtrelativistischer Weise.
Lowandorder
Jau. Küss die Hand - Gnädige Frau!
(ps Mit Verlaub -
Nach Ablassen dera
Stinkblase&Lüften danacht -
Hab ich - dichdoch herzlich -
Gelacht! & Dessda -
Auch über das hier -
Allfällige Lehrersgeprumße -
Auf Soffa!;) Na - Schaus' -
Sodrum wird 'n Schuh draus!;))
rero
Der Artikel ist genial!!!
Eine moderne Weiterentwicklung des Dadaismus!
Ich habe kaum etwas verstanden.
Trotzdem ist er total provokant durch sprachliche Tabubrüche, wie z. B. "... wenn sie nicht gerade langweilige Referenzen furzt" und "Diese ,Ich ficke deine Mutter und danach deine Frau'-Geschichte verkacken ..."
Genauso provozieren der arrogante Grundtenor des Artikels und die Gewaltbilder mit dem abgerissenen Arm und dem Auf-die-Fresse-Hauen sowie der Einbezug von Rassismus in besonders absurder Form: "Taylor Swift ist so weiß, sie kann nicht mal Tee richtig würzen."
Den Klimax der Absurdität erreicht die Autorin mit ihren Verschwörungstheorien. Wenn jemand teetrinkend vor ein paar Schlangen in einem Musikvideo zu sehen ist, bedeutet es, sie nimmt die Wahrheit zu sich. (Da wäre ich nie drauf gekommen.) Es kann natürlich nur beabsichtigt sein, wenn das Erscheinungsdatum eines Albums auf den zehnjährigen Todestag der Mutter eines Bekannten der Künstlerin fällt.
Der Artikel ist ein großartiges und beeindruckendes Stück Nonsens. Besten Dank!
Hans aus Jena
@rero Danke! Endlich verstehe ich den Sinn der Entstehung des Textes - eben dass er sinnentleert ist. Wahrscheinlich wird er in ein paar Jahren als Beispiel für den Neo-Dadaismus des Beginns des 21. Jahrhunderts in der Kulturwissenschaft zitiert werden.
Eichet
" und mutmaßliche Trump-Supporterin ..."
Sie hat Obama unterstützt, ist mit der Kennedy-Familie befreundet und hat sich gegen die LGBT-Diskriminierung und "hate crimes" positioniert. Alles Themen, die super zu Trump passen. Welche Information haben Sie, die wir nicht haben?
Ansonsten sprachliches Niveau, das besser zu Scaramucci und Bennon passt als zur taz.
Peter Meier
Miss Unaussprechlich hasst sich selbst dafür, dass sie sich zu weiss findet, und versucht das mit solchen Ergüssen zu therapieren.
36387 (Profil gelöscht)
Gast
Jemanden anderen auf die Fresse hauen...
Wofür "reisse ich mir" - mit so vielen Genoss*innen täglich als Linker im Kampf gegen Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit "eigentlich den Arsch" auf, wenn die TAZ solchen arroganten Mist verzapfen lässt.
Ekelhaft!
80576 (Profil gelöscht)
Gast
Wurde dieser "Text" von einem low cost bot geschrieben? Was für ein gebröckeltes Stück nonsense.
83492 (Profil gelöscht)
Gast
> Wurde dieser "Text" von einem low cost bot geschrieben
Ja, ist das Nachfolgeprojekt von
https://translate.google.com/translate?sl=es&tl=de&js=y&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&u=http%3A%2F%2Fhttp://www.elsewhere.org%2Fjournal%2Fpomo%2F&edit-text=
Ansonsten ist dieser Artikel mit seinem Kommentarbereich ein schöner Beleg für 'bikeshedding'
61321 (Profil gelöscht)
Gast
Danke für das Wort "bikeshedding".
Sofort ins Vokabular aufgenommen!
vulkansturm
Taylor Swift kenne ich nicht und habe daher auch keine Meinung zu ihr. Wie auch immer, dieser Artikel, niveaulos ("...furzt Referenzen") und teilweise völlig unerständlich (" Beyonce bockt Todes, Swift bockt minus") ist jedenfalls das Mieseste, was ich je auf taz.de gelesen habe,
bernd l.
"Die Sprache der Erkrankten ist oft gekennzeichnet durch Assoziationslockerungen, durch Danebenreden (Antworten sind nur indirekt oder gar nicht mit der Frage verbunden) oder sogar auch bis zur Unverständlichkeit desorganisiert (Wortsalat, Schizophasie). Die Betroffenen scheinen wirres Zeug oder in einer selbsterfundenen oder fehlerbehafteten Sprache und Grammatik zu reden oder schreiben in teilweise unverständlichen Sätzen."
th60
Da lese ich mal aus Zufall und Langeweile einen Artikel über ein Popsternchen - und stelle nach wenigen Zeilen fest, dass ich eigentlich kein Wort verstehe. Verdutzt kämpfe ich mich durch den restlichen Text - nein, keine Ahnung, worum es geht. Mann, bin ich alt! Muss mal meine Tochter fragen, ob sie mir den Artikel übersetzt (ist er es wert?).
Suchender
@th60 Oder Sie fragen Lawandorder.
th60
@Suchender Autsch, der war gut!
püppi von Wegen
WTF oder Gähn , was ein sinnloser Artikel.
Lowandorder
Hola! Denkste.
Das in dieser Without Rhythem
Trump&Faarts World 2017!
Kolumne Habibitus
Peak White Feminism
Taylor Swift will mit ihrem neuen Disstrack aus der Opferrolle raus, aber Opfer ist ihr Lifestyle – wenn sie nicht gerade langweilige Referenzen furzt.…"
Jau. So kann WE werden!
Eingedenk Wolfgang Amadeus M. -
"Gefurzt - wird allweil in der Nacht
Dasses kracht!" Na da schau her!
Nu. Bis erns Musik machen -
"…als wonn's Kacheln schoißen - gell!"
Also - Alles in fei bester Gesöllschaft!
Also. Gemach. Kunstfurzen& Dissen -
Hett all siin Weetenshaft!=Will gelernt sein - kerr!
& - les ich da!~>
"Irgendwas mit Medien & freie Schriftstellerin!
Uijiuijui! Da könnts eng werden - hm!
Musikmachen is ja nun ganz sicher
Näher an Physik - wie Schriftstellerei!
Wie das?! Nu. Der wahrlich steinalte Physikerwitz - paschd scho! ~>
Trifft der Prof seinen abgebrochenen Studi "…,…Ah ja Literaturpreis Ffm!
Schriftsteller sans geworden! Scho recht! Für Physik hattens schlicht zu wenig Phantasie - gell!"
Anyway. Hörn mer mal rein - hm!
Schnackeldidackel - Ja!
Meinescheißenocheins!
Geht ja gar nicht um Musik!
"Dort wo die Asseln wohnen!" hat mal jemand zu Miles Ziegelstein angemerkt! So jet halt! & passend -
"Charakter - Schwamm drüber.
Er war ein begnadeter …usw usf "
Michael Naura im Spiegel als Nachruf!
Mal im Ernst. Ob das hier jetzt Rassissmus welcher Couleur &
Stutenbeißen welcher Jacketkronenkategorie - auch immer!
Oder gar der ominöse böse
Öl- oder Feminismen-Peak ist!
Nu. Koa Ahnung nich! & Dess!
Ist mir auch tuto completto - Wumpe!
No & Sorry Interessiert - doch doch - Außer - Im Rat pit - Keine Sau!
So geht das.
(ps kl. Tipp am Rande - vllt
Doch mal was mit Musik …¿? - öh
Ich mein ja nur - gell! &
Si'cher dat ~> "Kiieel!"
Nö. Nich einfach - kerr!;))
Reimt sich ja auch fast nix drauf -
Mein' so richtig - Meinte schon -
Harry Rowohlt einst!;)) &
Besser Arm dran - als Kopp ab!
Dess stimmt scho!
migra
@Lowandorder Liest eigentlich irgendjemand Ihre "Ergüsse"? Und noch wichtiger: versteht die wer? Ich versuche es oftmals, aber scheitere meist kläglich nach den ersten Worten.
Blacky
ja, unter anderen ich! und (zunächst) scheitern ist auch durchaus erlaubt - ging mit zu anfang an gleich. und auch heute noch verstehe ich nicht alles. aber glauben sie mir: genau das führt zu was ganz wertvollem, nämlich SELBST DARÜBER NACHDENKEN.
in diesem sinne schönen sonntag.
Lowandorder
Das mit dem "kläglich" -
Tut mir natürlich leid.
kurz - Andere Mütter -
Haben doch auch -
Hübsche Töchter - gell!
No. Frischauf ans Werk.
Nonzke
"Swift hätte in ihrem inszenierten Tweet von Minaj direkt auf die Fresse bekommen sollen."
Wow, Aufrufe zur Gewalt in der Taz?!
Markus Steffen
Was mich stört: Ginge es hier um eine schwarze Künstlerin und würden sie genau das gleiche schreiben und nur "weiß" durch "schwarz" ersetzen, würde dieser Beitrag als rassistisch gelten.
Es gibt keinen "guten Rassismus". Und auch die Diffamierung von Weißen ist nicht in Ordnung.
Dr. McSchreck
@Markus Steffen Das nennt sich "intersektioneller Feminismus", wenn man zu einer privilegierten Gruppe gehört, kann man kein Opfer sein. Also dürfen schwarze Frauen weißen Frauen "auf die Fresse hauen", weißen Männern sogar doppelt. Bei weißen Frauen und schwarzen Männern ist es umstritten, ob einer schlagen darf oder jeder 1 x oder besser dann keiner?
Lieschen
@Markus Steffen Genau wie der berühmte "umgekehrte Sexismus gegen Männer" oder der zum Glück noch unthematisierte Bildungselitismus gegen Lehrkräfte, ist auch der umgekehrte Rassismus in aller Regel eine Chimäre. Profiteure der *gesellschaftlichen* Abwertung einer Personengruppe (Vorurteil + Macht) projezieren so ihre Schuldgefühle auf die Opfer um sich zu entlasten. Getreu dem Motto "Ich bin ja kein Rassist, aber ich kann gut mit Rassismus leben" wird somit den Unterworfenen jede Gegenwehr untersagt und die eigene "Farbenblindheit" (sonst wäre die Heuchelei nur schwer zu verdrängen) zur einzig echten antirassistischen Haltung aufgewertet. Naja, was will mensch auch von einem Land erwarten in dessen Kultur die persönliche, christlich verstandene Schuld stets mehr wert ist, als Gerechtigkeit?
TazTiz
@Lieschen Gegenwehr erlaubt? Ja, dann aber allen ... auch dem Rassisten!