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Jürgen Trittin zur Boykottbewegung BDS„Ein Klima der Einschüchterung“

Laut Bundestag ist die Boykottbewegung BDS antisemitisch. Der Grüne Jürgen Trittin sieht nun die Meinungsfreiheit in Gefahr.

BDS protestiert in Berlin: Im Juni 2018 besuchte der israelische Premierminister Netanyahu die Stadt Foto: imago images/Stefan Zeitz
Stefan Reinecke
Interview von Stefan Reinecke

taz: Herr Trittin, am Freitag befasst sich das Parlament mit der Israel-Boykott-Bewegung. Halten Sie BDS für antisemitisch?

Jürgen Trittin: Ich halte BDS für sehr kritikwürdig, aber nicht als Ganzes für antisemitisch. Man muss BDS kritisieren, auch weil sie Antisemitismus in den eigenen Reihen nicht bekämpft. Aber BDS in toto für antisemitisch zu erklären, bedeutet, weite Teile der palästinensischen Zivilbevölkerung, die seit mehr als 50 Jahren unter der Besatzung leidet, in die antisemitische Ecke zu stellen. Es bedeutet auch, Gruppierungen, die sich gewaltfrei für die Zwei-Staaten-Lösung starkmachen, mit dem Label „Antisemiten“ zu belegen. Das ist falsch.

Laut Bundestagsbeschluss sind die „Methoden der BDS-Bewegung antisemitisch“ …

Schon die Überschrift insinuiert BDS und Antisemitismus als gleich. Zudem sollen Kommunen hierzulande BDS oder Gruppierungen, die die Ziele der Kampagne verfolgen, keine Räume mehr zu Verfügung stellen. Das hatte in München den bizarren Effekt, dass sogar eine Debatte über dieses Verbot nicht in städtischen Räumen stattfinden durfte. Dazu passt, dass in dem Bundestagsantrag auch ein Bekenntnis zur Meinungsfreiheit fehlt.

Im Interview: Jürgen Trittin

64, sitzt für die Grünen im Bundestag. Von 2009 bis 2013 war er Co-Vorsitzender der Fraktion.

Also wird die Meinungsfreiheit eingeschränkt?

Nehmen Sie den Fall des Journalisten Andreas Zumach, dem wegen vermeintlicher Nähe zu BDS Räume für eine Veranstaltung verweigert wurden. Es gibt ein Klima der Einschüchterung gegenüber Kritikern der israelischen Besatzungspolitik. Auch solche, die sich seit Jahrzehnten für die deutsch-israelische Aussöhnung eingesetzt haben, werden als Antisemiten angegriffen. Da fehlt dem Antrag die nötige Differenzierung.

Ihre Fraktion unterstützt den BDS-Beschluss. Warum?

Es gab in der Fraktion eine intensive Debatte. Eine Mehrheit ist für diesen Antrag, eine starke Minderheit ist dagegen. Bezeichnend ist allerdings, dass auch die Unterstützer in der grünen Fraktion nicht für den Inhalt des Antrags argumentiert haben. Ich glaube, dass die Zustimmung bei vielen von dem Motiv geleitet war, sich nicht selber dem unberechtigten Vorwurf des Antisemitismus auszusetzen. Ich finde aber, wir sollten die Debatte austragen. Das ändert aber nichts daran, dass wir uns einig sind, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsraison ist.

BDS ist in Deutschland marginal …

Der Beschluss adelt eine Bewegung, die laut, aber klein ist. Bei den wichtigen Fragen – wie erreicht man die Zwei-Staaten-Lösung, wie verhindert man die sich abzeichnenden Annexion von weiten Teilen des West­jor­dan­lands? – spielt sie überhaupt keine Rolle. Die Gefahr ist, dass gerade kirchliche Organisationen, die sich mit diesen zentralen Fragen befassen, nun als antisemitisch gebrandmarkt werden. Deshalb gibt es von deren Seite, auch aus Israel, etwa von der Partei Meretz, die Aufforderung, diesem Antrag nicht zuzustimmen.

Laut Bundestag sollen „keine Projekte mehr gefördert werden, die die BDS-Bewegung aktiv unterstützen“. Hat das praktische Auswirkungen?

Viele Stiftungen und kirchliche sowie nichtkirchliche Organisationen befürchten, dass dies ihre Projekte in Israel und Palästina massiv gefährden wird.

Zu Recht?

Leider ja. Schon heute versuchen israelische Behörden, GIZ-Projekte in den besetzen Gebieten zu verhindern. Dieser Bundestagsbeschluss wird die rechtsnationalistische Netanjahu-Regierung ermuntern, diese Praxis fortzusetzen. Diese Regierung benutzt den Vorwurf des Antisemitismus in Israel, um alle zu delegitimieren, die ein Ende der völkerrechtswidrigen Besatzung wollen. Die Regierung hat dort ja versucht, nach russischem Vorbild die Aktivitäten von NGOs einzuschränken. Damit ist sie vor Gericht gescheitert. Der Rechtsstaat funktioniert im israelischen Kernland noch. Die rechte Regierung in Israel wird weiter versuchen, die Meinungsfreiheit einzuschränken.

Würden Sie so weit gehen, zu sagen: Der Bundestag macht sich zum Sprachrohr der Netanjahu-Regierung?

Nein. Ich habe nichts für Verschwörungstheorie übrig. Viele Unterstützer dieses Antrags fühlen sich massiv unter Druck – und fällen eine in meinen Augen falsche Entscheidung.

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65 Kommentare

 / 
  • Paula , Moderatorin

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  • Guter Entschluss, den ich ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten hätte.

  • Bravo! Jürgen Trittin hat seine Position als Chefideologe der Grünen Partei gefestigt.

    • @C.O.Zwei:

      So einfach ist das nicht. Es gibt noch Volker Beck.......



      Aber letztendlich haben sie recht, wenn man bedenkt, wie Volker Beck ins Abseits der Partei gedrängt wurde behalten die Revisionisten doch (leider) die Oberhand.

  • Ich denke, dass die Zustimmung zu dieser gruseligen Abstimmung den Zustand unserer Demokratie zutreffend widerspiegelt. Mit den alten Methoden der Diffamierung Andersdenkender, insbesondere gegen KritikerInnen der rechtsnationalen israelischen Regierung und deren rassistischer Politik, wird jede Debatte unterbunden. Man muss Mut haben, für die Interessen der Palästinenser zu werben angesichts der fortwährenden Diffamierung, dass das Antisemitismus wäre. Besonders ekelhaft ist die Unterstellung, dass sich hinter der Kritik an den Rechtsnationalisten purer Antisemitismus verstecken würde, der den Kampf gegen eine rassistische Politik nur als Vorwand benutzen würde. Wer so argumentiert, betreibt das Geschäft der Antidemokraten. Wie gesagt ist das leider der momentane Zustand einer völlig verluderten Debattenkultur.

    • @Rolf B.:

      „Mit den alten Methoden der Diffamierung Andersdenkender“

      So einfach ist es nicht. Es gibt sie die Antisemiten in der BDS Bewegung. Linke, Rechte und Islamistische. Das Anrtsemiten auf den Zug aufgesprungen sind ist eine Binse.

  • "Ich glaube, dass die Zustimmung bei vielen von dem Motiv geleitet war, sich nicht selber dem unberechtigten Vorwurf des Antisemitismus auszusetzen."



    Das ist eine erschreckende Rückgratlosigkeit, die genau das befördert, was für die eigene Person verhindert soll. Wetterwendisch und feige ist so ein Verhalten.



    So wird jeder Dialog durch vorauseilenden Gehorsam ad absurdum geführt.



    Oberarmselig.

    • @Frau Kirschgrün:

      Was wäre denn jetzt die Lösung, um nicht als „oberarmselig“ zu gelten?

      Stimme ich zu, bin ich offiziell ein rückgratloser Feigling und stoße kaltlächelnd die Palästinenser in die Verdammnis.



      Stimme ich nicht zu, bin ich offiziell ein Antisemit, mit Brief und Siegel vom Zentralrat der Juden.

      Also mache ich das, was beide Seiten von mir erwarten. Den Israelis küsse ich die Hand, denn die sind mit den USA dicke, dahin will ich Autos verkaufen und als Abkömmling des Tätervolkes, gibt es immer wo was gutzumachen.



      Ich habe natürlich auch keinen Bock auf Palästinenser Terror, mit Flugzeugentführungen und so, also schicke ich Geld für humanitäres, sowie GTZ und Konsorten, dann lassen die mich ebenfalls so gut wie in Ruhe.



      Wenn Israel das BDS übernatürlich aufgebauscht und political correct verfehmt haben will, gerne, Hauptsache wir können damit problemlos über das nächste „Antisemitismus nimmt in Deutschland zu“ Stöckchen hüpfen und den Anderen im Bunde, schicken wir 200Mio in Aufbauhilfe für Ihre korrupte Hamas Führungsriege, dann halten auch die ihre Füße still.

      So richtig scheisse, aber der Zielgruppe wird es voll gerecht.

      • @Weidle Stefan:

        Sag' ich ja. "Oberarmselig".



        Ohne "oberarmselig":



        Rückgrat zeigen, Dialog halten und befördern, Sanktionen verhängen, KEINE Waffen liefern – auch nicht über "Umwege"! – an NIEMANDEN.



        Alles lässt sich nicht mit "diplomatischen Zwängen" oder Angst rechtfertigen!



        "Also mache ich das, was beide Seiten von mir erwarten. Den Israelis küsse ich die Hand, denn die sind mit den USA dicke, dahin will ich Autos verkaufen und als Abkömmling des Tätervolkes, gibt es immer wo was gutzumachen."



        Und das ist m. E. der größte aller Fehler, dieses Katzbuckeln, weil zweifelhafte Geschäfte auf dem Spiel stehen.



        Unser angeblicher "Wohlstand" hat sehr, sehr blutige Hände und ist für mich kein "Wohlstand", sondern Kriegsbeute und Geschäft um JEDEN Preis.



        Das ist m. E. ein Witz!



        Aber definitiv KEINE Haltung, KEINE Gerechtigkeit und mit Menschenrechten hat es schon GAR NICHTS zu tun.



        Wir tragen Verantwortung – sollten wir zumindest – weil wir am Holocaust schuld sind. Sich da immer nur wegducken geht m. E. gar nicht.

    • @Frau Kirschgrün:

      Sie sagen es: angst vor dem antisemitismusvorwurf als herrschaftsinstrument



      und, wie in der debatte unter www.youtube.com/watch?v=gkYMkfGnyic zu hören, profunde unkenntnis in der sache. es klang so, als hätte es die sog. neuen historiker nie gegeben - dabei leben die bis auf Baruch Kimmerling alle noch! und es klang auch so, als sei bis auf den einen+anderen mißstand besatzung eine im grunde feine sache.



      erschreckend. besonders auch deshalb, weil es so klang, als hätte der deutsche bundestag die annexion der besetzten gebiete bereits komplett vollzogen.



      shabat shalom u'mevurach!

      • @christine rölke-sommer:

        Shabat shalom u'mevurach!



        Ihnen auch einen friedvollen Shabbat und einen schönen Tag! Musste ich nachsehen 😎 …

    • @Frau Kirschgrün:

      M. E. ist den Gegnern von Kritik an der unmenschlichen Politik Israels inzwischen jedes Mittel recht, um sich weiter unmenschlich aufführen zu können. Menschenrechte sind unteilbar, unsere Meinungsfreiheit sollte es uns mehr als wert sein, freie Meinungsäußerung frei von vorgegebener Ideologie zu erhalten.

  • Ist es angesichts der deutsch-jüdischen Geschichte wirklich an uns Deutschen, fundamentale Kritik an Israel zu üben oder derartige Kritiker auch nur im Ansatz zu unterstützen? Wenngleich ich auch große Sympathie mit dem Gedanken hege, dass sich Antisemitismus am ehesten dadurch bekämpfen lässt, dass das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden vorurteilsfrei, ohne Unterschiede und „normal“ gelebt wird, also der Umstand Jude zu sein oder eben nicht einfach keine Bedeutung hat, so können wir doch nicht übersehen, dass Israel von Ländern und Gruppierungen umgeben ist, die Israel am liebsten „ins Meer treiben und ersäufen wollen“. Dass Israel unter solchen Umständen mit einem stark ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis reagiert, erscheint mir insoweit sehr nachvollziehbar. Daher sollten sich diejenigen, welche dem BDS anhängen oder damit sympathisieren (1)sich die Situation von Israel vergegenwärtigen und (2)verstärkt darum bemühen, dass die Radikalinskies in den eigenen Reihen zurückgedrängt und insgesamt ein partnerschaftlich-friedliches Verhältnis mit Israel gesucht wird (i.R.e. 2-Staaten-Lösung).

    • @tazeline:

      Diese Einschätzung ist leider falsch, bestätigt aber eindrucksvoll, wie gut israelische Hasbara (aka Propaganda) funktioniert.

      Alle Staaten der arabischen Liga haben Israel angeboten, das Land anzuerkennen und normale diplomatische Beziehungen aufzubauen. Die Bedingung dafür sind die gleichen, wie die Forderungen von BDS, das bedeutet einfach nur die Einhaltung völkerrechtlicher Verpflichtungen von Seiten Israels. Dabei geht es um Forderungen, über die weltweit Konsens herrscht, und die sogar bis vor kurzem offizielle Position der amerikanischen Regierung waren.

      Mit Ägypten und Jordanien gibt es nebenbei normale diplomatische Beziehungen und Zusammenarbeit, mit Saudi Arabien wird neuerdings inoffiziell eng zusammengearbeitet.

  • Ein längst überfälliger Schritt des deutschen Bundestages. Es gibt wirklich keinerlei Grund diese Bewegung mit Steuergeldern zu unterstützen.



    Herr Trittin meint BDS sei "nicht als ganzes antisemitisch". Aha.



    Ihm würde vermutlich aber nicht einfallen zu sagen die AfD sei "nicht als ganzes rechtspopulistisch"



    Wenn die Aussage nur auf jeweils 90% zutrifft reicht das wohl auch.

    Mit freundlichen Grüßen

    • @Poseidon:

      Es sind eher 10%. Schau mal nach Amerika, wo die lautesten Stimmen für BDS sehr oft junge amerikanische Juden sind.

  • Da hast du völlig Recht Jürgen, in Deutschland herrscht ein "Klima der Einschüchterung."

    Das richtet sich gegen die deutschen Juden und jüdische/israelische Gäste oder Leute die hier wohnen und zwar von rechts, links und arabischen/islamistischen Kreisen.

    In Deutschland denken inzwischen 44% der Juden aktiv über eine Auswanderung nach. 75% verzichten auf das Tragen jüdischer Symbole in der Öffentlichkeit und 46% meiden gewisse Gegenden.

    War Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der



    Agentur der Europäischen Union für Grundrechte 2018.

    amp.bazonline.ch/22554989

    Mir fällt erstmal keine andere Gruppe ein, deren Einrichtungen flächendeckend von der Polizei geschützt werden muss.

    Schon 14 jährige Kinder wissen, daß mit einer Kippa öffentlich gesehen zu werden nicht sicher ist.



    "Normalerweise trägt er eine Basecap über seiner Kippa." David 14 Jahre beim Besuch von Altpräsident Gauck in seiner Schule in Berlin diese Woche.

    Https://www.spiege...mus-a-1267708.html

    Und wer solche Sachen sagt "die Sicherheit Israels deutsche Staatsraison ist", der leidet doch komplett unter Realitätsverweigerung. Man kann nicht mal die Juden 3 Kilometer entfernt vom Reichstag effektiv schützen, macht sich aber Gedanken über Vorgänge, die knapp 3000 km entfernt sind, sehr schön, da sind die Prioritäten schon mal klar gesetzt.

    Allerdings ist mir auch nicht ganz klar, was eine derartige Einschränkung der freien Entfaltung durch den Bundestag bringen soll.

    • @Sven Günther:

      Whataboutism. Das eine Unrecht macht das andere nicht weniger ungerecht.

      • @ulix:

        Nein, auf die eine Entwicklung kann der BT Einfluß nehmen, auf die Andere nicht.

    • @Sven Günther:

      Und wie sieht es dann in der Realität aus mit der Aus- und Einwanderung?



      Der Zuzug von Israelis ist seit 2009 steil nach oben gegangen. www.juedische-allg...en-den-stuehlen-3/ und www.deutschlandfun...:article_id=385476

      In den letzten Jahrzehnten hat die Auswanderung erheblich zugenommen. Von 1990 bis 2005 verließen 230.000 Israelis das Land; Ein großer Teil dieser Abreisen umfasste Personen, die ursprünglich nach Israel eingewandert sind (48% aller Abreisen nach 1990 und sogar 60% der Abreisen 2003 und 2004 waren ehemalige Einwanderer nach Israel). 8% der jüdischen Einwanderer nach 1990 verließen Israel, 15% der nichtjüdischen Einwanderer. Alleine 2005 verließen 21.500 Israelis das Land und waren Ende 2006 noch nicht zurückgekehrt. Unter ihnen waren 73% Juden, 5% Araber und 22% "Andere" (meist nichtjüdische Einwanderer jüdischer Abstammung aus der UdSSR). Zur gleichen Zeit kehrten 10.500 Israelis nach über einem Jahr im Ausland nach Israel zurück. 84% waren Juden, 9% andere und 7% Araber. en.wikipedia.org/w...Net_migration_rate

      • @Rudolf Fissner:

        Fund mal wieder das Gleiche.

      • @Rudolf Fissner:

        Sie begehen hier einen grundsätzlichen Fehler, Juden ≠ Israel.

        Wenn ich als Jude einfach meine Ruhe haben will, geh ich doch nicht nach Israel sondern nach Kanada oder in die USA, man muss ja nicht nach Crown Heights ziehen. Viele Juden sprechen sowieso nicht gut genug Neuhebräisch um sich einfach in Israel integrieren zu können.

        Desweiteren schreckt der Nationalismus, religiöse Beschränkungen, warum zum Teufel sollte ich nur offiziell eine Jüdin heiraten dürfen und einiges mehr die europäischen Juden ab nach Israel zu gehen.

        Aber natürlich gibt es immer noch den Zionismus, seine Strahlkraft hat nur erheblich eingebüßt oder es wohnen schon Verwandte in Israel.

        Das alle nach Israel gehen würden ist Propaganda, USA, Kanada und dann Israel.

        • @Sven Günther:

          Ich hab da keinen Fehler begangen. Die Auswanderungszahlen beziehen sich auf Israelis als ganze und wurden dann noch weiter aufgeschlüsselt.

          Propaganda ist es im Hinblick auf die Nettozahlen der Migration in israel (mehr raus als rein) zu postulieren, Juden würden aktuell fluchtartig die europäischen Länder verlassen oder kurz davor sein.

          Es ist nicht das Problem dass zu wenige kommen. Es verlassen bereits Integrierte und die Sprache Beherschende das Land und kommen nicht wieder.

          • @Rudolf Fissner:

            Mir ist doch scheiß egal wer aus Israel weggeht.

            Ich rede über Juden in Europa.

    • @Sven Günther:

      Das wird aber nicht besser, indem man Aussöhnungsprojekte in Israel und Palästina be- und verhindert, Debatten erstickt, Meinungsfreiheit in Deutschland einschränkt und Einschüchterungsversuche der BDS durch Einschüchterung derer Befürworter kontert. Und ja, mit diesem Antrag macht man sich zum Unterstützer der Netanjahu-Regierung.

      • @Dorian Müller:

        Ist Ihnen denn nun wirklich nicht bewusst, was Sie hier Schreiben....??



        Was haben ausgerechnet Europäer (nach Evian) Deutsche (nach Auschwitz) in Israel zu suchen, um dort "Aussöhnungsprojekte" zu führen??



        Na freilich, die Europäer und die Deutschen (!??!)....." some of them say they have to come to teach Israel the Jews democracy......



        Tuvia Tenenbom erklärt es hier ab Min.: 34:00



        www.youtube.com/watch?v=ogoKPg3TYHk

      • @Dorian Müller:

        Hier können Sie den Schulterschluss -von Orban bis Corbyn- nachlesen.



        www.hagalil.com/20...-orban-bis-corbyn/



        Bei der extremen Rechten erwartet man nichts anderes........und die Linke....hier fasst sich einiges in der BDS zusammen.

        Zitat aus dem o.g. Link:



        "Die BDS-Bewegung entstand um 2005 vor allem in den angelsächsischen Ländern, hauptsächlich in Großbritannien, und natürlich in den palästinensischen Gebieten. Es war eine Art Dachverband, der über 170 NGOs, Gewerkschaften und andere Verbände zusammenfasste in ihrem gemeinsamen Kampf gegen Israel. Gegen Israel, wohlgemerkt, nicht nur gegen Israels Besatzungspolitik. Die Boykottidee gab es schon vor 2005, ja es gab sie schon seit der Zeit vor der Staatsgründung Israels, als arabische Staaten den Jischuv, die prästaatliche jüdische Siedlung in Palästina, boykottierten."

        Zitat Ende

        Mehr können Sie hier nachlesen:



        www.hagalil.com/tag/bds/

      • @Dorian Müller:

        Hören Sie doch mit dem Märchen auf, das liege an der Haltung der israelischen Regierung.

        Bei Teilen der "Achtundsechzigern" war Israel ein "US imperialistisches Brückenkopf" und man hat hier jüdische Altenheime abgefackelt.

        de.wikipedia.org/w...nchen#Ermittlungen

        und Dieter Kunzelmann schrieb in seinen Briefen aus Amman,



        "



        Palestina ist für die BRD und Europa das, was für die Amis Vietnam ist. Die Linken haben das noch nicht begriffen. Warum? Der Judenknax. ‚Wir haben 6 Millionen Juden vergast. Die Juden heißen heute Israelis. Wer den Faschismus bekämpft, ist für Israel.‘ So einfach ist das, und doch stimmt es hinten und vorne nicht. Wenn wir endlich gelernt haben, die faschistische Ideologie „Zionismus“ zu begreifen, werden wir nicht mehr zögern, unseren simplen Philosemitismus Zu ersetzen durch eindeutige Solidarität mit AL FATAH, die im Nahen Osten den Kampf gegen das Dritte Reich von Gestern und Heute und seine Folgen aufgenommen hat."

        Da war Golda Meir Ministerpräsidentin, Mitte-Links, Kibbuznik.

        Oder Anschlag auf die Synagoge 2000 in Düsseldorf.

        Ehud Barak war da israelischer Ministerpräsident, Chef der haAwoda, der israelischen Arbeiterpartei. Niemand hat den Palästinensern bisher mehr angeboten.

        Bibi verstärkt das Verhalten gewisser Kreise sicherlich, ihn aber als Grund der Probleme hier auszumachen ist Schwachsinn.

        • @Sven Günther:

          Die gleiche Golda Meir, die sie als Symbolfigur von "Mitte-Links" in Israel loben, ist die gleiche Golda Meir, die der Existenz der Palästinenser überhaupt verleugnete. Sie ist auch die Primeministerin Israels, die Polen gebetet hat, keine kranke/behinderte Juden aus Polen nach Israel auswandern zu lassen:



          www.haaretz.com/1.5017879

          Differenzieren vermisse ich in Ihrem Kommentar. Auch Ehud Barak hat vor den aufkommende Faschimus in Israel gewarnt:



          www.haaretz.com/is...-fascism-1.5385754

          Es muss erlaubt sein, die Politik Israels zu kritisieren, ohne als Antisemit verleumdet zu werden!

          • @Ninetto:

            Da würde ich ihnen überhaupt nicht widersprechen wollen. Ich hab mich auch hier nirgendwo Beifall klatschen sehen.

            Und das ist nicht das Beschämensde was damals passiert ist. Und trotzdem halte ich Golda für eine Frau, die das Beste getan hat, was Sie konnte.

          • @Ninetto:

            "Es muss erlaubt sein, die Politik Israels zu kritisieren, ohne als Antisemit verleumdet zu werden!"



            Zustimmung

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Kurzer Seiteneinwurf zum Thema Debattenkultur: wer debattieren möchte, möglichst ergebnisoffen debattieren möchte, richtet seinen Fokus (es sei denn, das Thema wäre ein anderes) auf Hier und Jetzt.

          Dieter Kunzelmann und "abgefackelte jüdische Altenheime" sehe ich da nicht. Auch Golda Meir - leider - nicht.

          Herrn Netanjahu mit seinem Kosenamen hier zu benennen, ist selbstredend. Wie auch der Vorwurf, er würde als Grund der aktuellen Probleme angegeben.

          Netanjahu ist in der der Tat nicht der Grund, aber die personifizierte Verhinderung einer FRIEDLICHEN Lösung. Da kann alles Schreiben nicht drüber wegtäuschen.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Bibi ist kein Kosename, sondern in Israel eine übliche Abkürzung.

            „Wenn wir wählen, können wir Lieberman ausrangieren und Bibi in den Knast bringen.“ Singt z.B. Tamer Nafar.

            www.israelnetz.com...ht-waehlen-araber/

            Und Dieter Kunzelmann ist ein Beispiel, dass die reale Haltung der israelischen Regierung nicht ausschlaggebend für die Ansichten verschiedener Kreise ist.

            Mit Bibi wird es auch keine friedliche Lösung geben, ich seh aber auch nicht, wie eine andere Lösung zustande kommen soll und die eine Mehrheit in Israel bekommen soll oder bei den Palarabern.

            Jedem der vorschlägt, Land gegen Frieden, wird die Frage gestellt, ja und haben wir doch gemacht. Wir sind aus Gaza abgezogen und haben alle Siedler, auch per Zwang, da rausgeholt. Nun bekommen wir alle paar Monate Raketen von da auf den Kopf. Garantierst du, wenn wir aus Judäa und Samaria abziehen, dass das nicht auch so kommt. Können Sie nicht und damit kann man keine Wahl gewinnen.

            Die Fatah hat in Camp David das Angebot Israels abgelehnt, in Gaza hat die Hamas die schon rausgeworfen. Nun würden die auch in der Westbank keine faire Wahl mehr gewinnen und die Hamas wird sicherlich nicht weicher verhandeln als die Fatah, andere relevante Gruppen sehe ich da auch nicht.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Was Sie über Netanjahu schreiben, mag zutreffen. Ich kann und will es nicht beurteilen.

              Wenn ich innere Distanz zu einem Menschen, hier einem rigid-autoritären Politiker in Israel habe, nenne ich dessen offiziellen Namen. Ich schreibe über Trump auch nicht 'Doni' oder 'Angie' über Frau Merkel.

              'Bernie' Sanders ist eine Ausnahme. Damit drücke ich Sympathie und Achtung aus. Bei Herrn Netanjahu gibt es für mich bislang keinen erkennbaren Anlass zu derartigen Bekundungen.

              Durch andere Handlungen von Herrn N. ließe sich dies leicht ändern. :-)

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Jemanden zu siezen oder mit Frau oder Herr anzusprechen ist für mich eine Form der Höflichkeit und des Respekts oder ich kenne den Gegenüber nicht.

        • @Sven Günther:

          Schön und gut (bzw. eben nicht), aber was hat die erschreckende Zunahme antisemitischer Übergriffe der letzten Jahre jetzt mit dieser fragwürdigen politischen Resolution bzgl. BDS zu tun?

          • 9G
            97287 (Profil gelöscht)
            @Kawabunga:

            Die BDS-BEWEGUNG bietet die Plattform für die Antisemiten und Antiisraeliten wie die AfD für Nazis und Heimattreue. Auf die AfD sollten wir unsere Boykottforderungen richten.

          • @Kawabunga:

            Deswegen mein letzter Satz.

            "Allerdings ist mir auch nicht ganz klar, was eine derartige Einschränkung der freien Entfaltung durch den Bundestag bringen soll."

            Natürlich wir auch bei BDS Veranstaltungen keine saubere Trennung zwischen Israelis und Juden vorgenommen. Nur tun das hier andere Gruppen auch nicht, darum ist mir die Sinnhaftigkeit des Unterfangens nicht klar.

  • Antisemitismus ist offenbar ein schwieriger Begriff. Er ist nicht definiert und jeder benützt ihn wie es ihm gerade passt.



    Vielleicht sollte man sich eher ernsthaft der unhaltbaren Lage im betroffenen Gebiet zuwenden, um dort für Verbesserungen zu sorgen, anstatt sich um einen Begriff zu streiten oder seine Zeit mit der BDS zu verplempern.

    Die Situation ist für die palästinensische, ebenso wie für einen Teil der jüdischen, wie muslimischen Bevölkerung in Israel, in den autonomen oder auch in den abgesperrten oder annektierten Gebieten und in den Siedlungen unerträglich. Sie sind Opfer von Mächtigen, die auf beiden Seiten den Konflikt schüren um an der Macht zu bleiben.



    Niemand geht aus diesem Konflikt als Sieger hervor, auf beiden Seiten gibt es nur Opfer und der Hass wächst. Das ist keine Vision für die Zukunft, denn in unmittelbarer Nachbarschaft und auch weiter weg, stehen andere bereit, um aus diesem Desaster zu profitieren.

  • Da haben Linke Angst vor der "antisemitischen Keule".



    Was du säest kommt zurück.



    Gibt viele Menschen, die bei anderen Themebn Angst haben, in "die rechte Ecke" gestellt zu werden.



    Na, wie fühlt sich das an Hr. Trittin?

    • @lulu schlawiner:

      Du meinst wohl die Themen der AfD, ob z.B. andere Kulturbereiche minderwertig sind und ähnliches?

      • @Hampelstielz:

        Nein, meine ich nicht.

  • Nun gut, ich zitiere einfach Rosa Luxemburg: "Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat".

    • @APO Pluto:

      Ich würde mich ja sehr freuen, wenn mehr Menschen den Zustand im Westjordanland wahrheitsgemäß beschreiben würden:

      Dort herrscht eine israelische Militärdiktatur, teilweise verwaltet von korrupten palästinensischen Subunternehmern, um dort die realitätsfremde Illusion von Autonomie verkaufen zu können.

    • @APO Pluto:

      @ Apo Pluto, 17.05.2019, 07:43



      Da bin ich ganz bei Ihnen.



      Die Kunst von "Zu sagen, was ist", ist ja, die ·T a t s a c h e n· neutral zu formulieren, wahrhaftig zu benennen. Die Schlüsse, die dann daraus gezogen werden, sind auch neutral, objektiv und frei von impulsiver, persönlicher Meinung zu halten.



      Das kann eben leider nicht jede|r.



      Ich habe da manchmal auch so meine Schwierigkeiten… 😉 .



      Aber "Zu sagen, was ist", ist nach wie vor ganz, ganz wichtig und erfordert Mut, denn sonst greifen Subjektivität und Partikularismus in einem Ausmaß um sich, das sich nicht friedlich und für alle gerecht in Politik umsetzen lassen dürfte. ➤ ➤ ➤Sich also so ähnlich darstellt, wie die Politik derzeit in D 😜 .

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @APO Pluto:

      Ach.

      Und zum Glück sagen, wie unter anderem dieses Forum Tag für Tag zeigt, alle Menschen haarklein das Gleiche, "was ist."

  • Erst feiert der Bundestag 70 Jahre Grundgesetz und dann dieser Beschluß!

    • @finches:

      Gut auf den Punkt gebracht. 👍



      Nur scheint das GG schon lange nicht im Mittelpunkt 👎 für Politik in D zu stehen…

  • Interessant, dass auch Tritin betont, dass es eine gewisse Angst gibt, die Politik der rechtsnationalistischen Regierung in Israel zu kritisieren, weil das stets zur Folge hat, als Antisemit diffamiert zu werden. Man braucht also Mut, diese Diffamierung auszuhalten.



    Leider muss man die Verschwörungstheoretiker, die sofort zur Rassismus- und/oder Antisemitismuskeule greifen, sehr ernst nehmen, zumal die Keule Antisemitismus auch zunehmend gerne gegen Linke geschwungen wird.



    Die BDS-Verbotswüter sind in "guter" Gesellschaft mit der AfD. Mich wundert das nicht.

    • @Rolf B.:

      Nun, als Antisemit diffamiert zu werden ist immer unangenehm und geren mal unberechtigt, aber leider auch kein Indiz, dass man keiner ist. Insofern ist es sehr wenig überraschend, dass Trittin sich zwar beschwert, aber eben die vollständige Distanzierung zwischen BDS und Antisemitismus auch nicht hinbekommt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Diffamiert zu werden, ist niemals ein Indiz für oder gegen etwas.

        Auch ich kam in diesem Forum erstaunlicherweise schon in den Genuss, mit dem Label "Antisemit" oder auch "Nazi" oder "Nazi-Verharmloser" versehen zu werden.

        Die Zeiten, da ich solche Auswürfe Ernst genommen habe und gar darunter litt, sind vorbei. Sie fallen heute wie ein Bumerang auf den Verursacher zurück.

        Ich setze mich weiterhin gerne über eigenes und fremdes Handeln - jenseits von Labeling - auseinander.



        Aber das wissen Sie ja.

        Auf den Friedens-Nobelpreis oder vergleichbare Auszeichnungen warte ich bislang - leider - vergebens.

        Und jetzt setze ich mich unter meine virtuelle Seufzerbrücke. ;-)

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Kleiner Ratschlag aus Besorgnis um Ihre geschätzte Gesundheit: Unter der Seufzerbrücke sitzt es sich extrem nass und dem Vernehmen nach auch nicht besonders hygienisch. ;-)

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Da haben Sie mich aber an meiner schwächsten Stelle getroffen: meinem Herzen.

            Zur Beruhigung: die virtuelle Seufzerbrücke ist im Gegensatz zur echten natürlich trocken. Zumindest, solange die Abt. Tränen noch nicht tätig war.

            Danke für Ihre Sorge. ^^

    • @Rolf B.:

      Nein, es bedarf keine Verschwörung, man muss nur die Nachrichten lesen: nicht mal Juden in der BRD werden geschont, wenn sie die Politik Israels kritisieren:



      "German Jews for Palestinian rights receive a peace prize– and are dismissed as ‘the wrong kind of Jews’"

      Nicht mal ein Bankkonto darf man eröffnen, wenn man "Israel-kritische" Politik vertritt:



      Hier zu lesen:



      mondoweiss.net/201...receive-dismissed/

  • Dank an Herrn Reinecke und Herrn Trittin für diesen Beitrag (zumal es gerade, ein Tag vor der Abstimmung, die "Debattenbeiträge" in den Zeitungen, ja die bloße Berichterstattung darüber bei Nahe Null liegen)

    Eins verstehe ich nur nicht, gibt es nun ein "Klima der Einschüchterung" wie auch der Aufruf israelischer Akademiker darunter Moshe Zimmermann und EVa Illouz gegen den geplanten Bundestagsbeschluss, feststellt, oder nicht. Wer schüchtert da ein? Benutzt diese israelische Regierung nun den Antisemitismusvorwurf um alle zu delegitimieren die ein Ende der Besatzung wollen, wie Trittin sagt und agiert die israelische Regierung da nur in Israel oder auch hier und anderswo in Europa und Amerika? Etwa um deutsche Abgeordnete zu bewegen für ein Verbot oder De Facto Verbot (wie ihn der Antrag im Bundestag bedeutet) zu stimmen. Dass Israel auch hierzulande aktiv damit befasst ist etwa auf die Ebert- Stiftung seit Jahren Druck auszuüben um z.B. die Unterstützung für Antibesatzungs NGOs wie Breaking the Silence einzustellen wurde ja offen ersichtlich als Netanjahu Gabriel nicht empfangen wollte als dieser darauf bestand auch eine Veranstaltung dieser israelischen Menschenrechts-NGO zu besuchen. Zuletzt wurde selbst das Jüdische Museum von israelischen Stellen angegriffen, wie hier in der Taz zu lesen war, Taz- Redakteure wie Herr Zumach oder Ex -Taz Redakteure wie Herr Bax werden in die Nähe des Antisemitismus gerückt und von öffentlichen Veranstaltungen ausgeladen. Herr Zumach schreibt von einem Herr Weinthal der Geld von israelischen Regierungsstellen bezieht um u.a. Druck auf eine Bank auszuüben, dass sie der NGO Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden die Konten zu kündigen

    Hierbei lassen sich die Bundesparteien auch noch von der AfD treiben (die ja zuerst einen Antrag gestellt hat, worauf die CDU,SPD,FDP und GRüne erst eingestiegen sind einen eigenen Eintrag gestellt haben.)- gegen den Rat der Fachleute ihrer eigenen Ministerien und ihrer politischen Stiftungen.

    • @ingrid werner:

      Wie das ganze in den USA funktioniert kann man eindrucksvoll in der ausführlichen Undercover-Doku "The Lobby" von Al-Jazeera sehen, in der ein jüdischer Journalist in die amerikanische Israel-Lobby eingeschleust wurde. Die Ausstrahlung wurde von der Israel-Lobby verhindert, kein Witz. Wurde aber mittlerweile geleakt, findet man auf Youtube. Zitat aus der Doku von einem Vertreter der Lobby, sinngemäß übersetzt:



      "Leider eignet sich der Antisemitismus-Vorwurf nicht mehr so gut als Rufmord-Instrument wie früher."



      Immerhin.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Ist ein bisschen wie mit der AfD. Da sind Nazis drin, aber deshalb darf man selbstverständlich nicht die ganze Partei verunglimpfen. Oder? Natürlich darf man das. Für mich jedenfalls ist die AfD eine Nazipartei.

    Und BDS ist eine Horde von Antisemiten. Die nur destruktiv auftreten, die zu jedem Unrecht, zu jeder Menschrechtsverletzung auf Seiten der Palästinenser einfach die Klappe halten. Denen nichts zu Hamas, Hisbollah und Islamischen Jihad einfällt.



    Die keine Antwort auf die Frage haben, mit wem Israel verhandeln soll. Die sich für Fragen generell nicht interessieren. Sie sind die Speerspitze derer, die keinen Tag auskommen, ohne Israelkritik geübt zu haben. Und die Totalität, in der das vom BDS betrieben wird, spricht eben eine eindeutige Sprache. Israel ist der schlimmster aller Staaten. Da sind sie sich einig mit dem verlogenen Menschrechtsrat der UN, Prozesshanseln wie Zumach und weiten Teilen der Öffentlichkeit.

    Die einzige Idee ist: Israel so unter Druck zu setzen, dass es in noch größere Gefahr gerät. Das geht aber leider nicht, liebe Antisemiten. Und von daher ist jeder Schuss von den Bug des Schiffs dieser Klabautermänner ein guter.

    Und abschließend, um die Dumpfbackigkeit dieser "Bewegung" zu illustrieren, die Antwort des Sängers der "Sleaford Mods",auf die Frage, was er von BDS halten würde: "Brainless Wankers". Damit ist alles gesagt.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Die AfD ist ja wohl eher auf ihrer Seite. Europas Rechtspopulisten werden in Israel als Verbündete gegen Islam und Islamismus gesehen.

      Wörtlich schreibt Beatrix von Storch: „Der deutsche Geheimdienst lässt sich politisch instrumentalisieren, um die einzige Partei anzugreifen, die aktiv gegen den radikalen Islamismus und Antisemitismus kämpft; die einzige Partei, die Deutschland und die EU dafür kritisiert, die UNRWA und Nichtregierungsorganisationen zu finanzieren, die mit der BDS-Bewegung verbunden sind (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen); die einzige Partei, die sich für die Rechte und Sicherheit von Juden in Deutschland engagiert und für unsere Freunde in Israel.“ m.tagesspiegel.de/...2Fwww.google.de%2F

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Hoppla, das wusste ich gar nicht, dass Sie auch unter dem antizionistischen Banner marschieren.

        Da hätte ich Sie ja für nachdenklicher gehalten.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Hinweis auf rechtspopulistische verbindungen zwischen Israel und Deutschland = Antizionismus ?

          Nöp. Hinweise auf rechtspopulistische Verknüpfungen zwischen Israel und Deutschland und Kritik an Rechtspopulisten, Nationalisten, an Gruppen, die Angriffe auf den liberalen Rechtsstaat in Israel fahren ( www.zeit.de/2019/1...tanjahu-regierung) ist nicht "Antizionismus"

    • @88181 (Profil gelöscht):

      was hat eigentlich Ihr gewölle mit dem interview zu tun?

      • @christine rölke-sommer:

        Differenzierung ist notwendig, damit es endlich eine Lösung für beide Seiten (Israelis und Palästinenser) geben kann. Allerdings sollte auch die BDS differenzieren. Zurzeit wird fast überall nur schwarz-weiß debattiert. Meinungsfreiheit heißt aber, auch die Meinung des anderen zuzulassen. Das ist Demokratie und das sollten wir uns von niemandem kaputt machen lassen.

        • @DVO:

          ichsachmaso: differenzierung ist nicht dem Jim Hawkins sein ding.



          nehmen wir die frage, mit wem denn Israel verhandeln soll... mit dem Trump sein schwiegersohn etwa? oder nicht doch besser mit den palästinenserinnen, mit denen es sich das land jetzt schon teilt? - das ist eine crux der langen geschichte: Israel hoffte immer, es könnte die palästinenserinnen mit dritten wegverhandeln. hat aber nie geklappt. - und nun kommt BDS und erinnert daran, dass es so nicht klappte und nicht klappen wird.

      • 9G
        91655 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        Jim Hawkins führt klar und deutlich vor, was - leider - Jürgen Trittin nicht sehen/zugeben will.

        Sehr ärgerlich!

        Es ist zum Erbrechen, das für Linke Antisemiten - zur Schande aller Linken - Entschuldigungen gesucht werden, die selbstverständlich (und zu Recht) für Rechte Antisemiten nicht gelten.

        AfDer-Kader unterstützen das mörderische und antisemitsche Regime in Syrien.

        Die NPD unterstützt(e) den Iran.

        Brainless Wankers ist damit eigentlich eine zu harmlose Bezeichnung!

        Im Übrigen:

        In der NSDAP waren nicht alles Antisemiten.

        • @91655 (Profil gelöscht):

          Euch ist bewusst, dass es hochgradig dumm ist, Parteien und Regime mit losen, unorganisierten Bewegungen zu vergleichen? Es gibt sicher auch Nazis bei Attac... sind Attac jetzt Nazis? Eine winzige Minderheit von BDS-Aktivisten im Westen ist antisemitisch. Siehe USA, wo zu den lautesten Stimmen der Bewegung junge amerikanische Juden zählen.