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Islamistischer Terror und PolitikAnrufung der Linken

Nach den Anschlägen in Paris und Dresden wird das Schweigen der Linken beklagt. Engagement aber lässt sich nicht von der Seitenlinie verordnen.

Samuel Paty wurde am 16. Oktober von einem islamistischen Attentäter ermordet Foto: AP

Wenn ein islamistischer Terroranschlag Europa erschüttert wie der Mord an Samuel Paty bei Paris am vergangenen Freitag, dann wird die Linke angerufen wie der Prophet. Man bescheinigt ihr „zum Großteil Schweigen“ (Sascha Lobo) beziehungsweise ermahnt sie, ihr „unangenehm auffälliges Schweigen“ (Kevin Kühnert) nun endlich zu beenden.

Dabei stellen sich einige Fragen: Wer ist diese Linke? Und wenn das irgendwann einmal geklärt wäre: Wie soll eigentlich ausgerechnet sie, die schon den Kampf gegen Nazis und Klimakatastrophe, gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und last, not least den gegen den Klassenkampf von oben auf ihren schmalen Schultern hat, nun sich hauptamtlich auch noch mit dem Islamfaschismus beschäftigen?

Warum fordern gerade ausgewiesene Linke wie Kühnert und Lobo die Linke beredt auf, das Schweigen zu beenden? Ist Antifaschismus nicht, mit Margarete Stokowski gesprochen, „Handarbeit“ oder bildungsbürgerlich gesagt: Hic Rhodus, hic salta: Hier seid ihr Mahner selbst gefragt, den Widerstand zu organisieren und zu mobilisieren.

Wer sich für welches Thema engagiert, seine Freizeit opfert und sich eben sogar in Lebensgefahr begibt – das kann nicht von oben oder von der Seitenlinie verordnet werden. Oft genug müssen sich Aktivistinnen vielmehr von einstigen Verbündeten anhören, die „Zeit der Banner“ sei vorbei: Mit diesen Worten jedenfalls hat Tarek Al-Wazir in Hessen die urgrünen „Danni“-Aktivist:innen „hinausgeschmissen“ (FAZ, 30. 9.).

Lebensfremder Laizismus

Gerade bei der Thematisierung des Islamismus ist die quasi religiöse Beschwörung der Linken à la Peter Alexander – „der Papa wird’s schon richten, der Papa macht’s schon gut, der Papa der macht alles, was sonst keiner gerne tut“ – unscharf. Schauen wir allein in unsere kleine Zeitung, die wir jetzt mal unter „links“ einordnen, so finden wir eine Vielzahl von islamismuskritischen Stellungnahmen, von Deniz Yücel über Ronya Othmann und Cemile Sahin bis hin zu Klaus Ottomeyer und Stephan Grigat.

Die Frage ist also nicht, warum auf der Linken nicht über islamistischen Terror gesprochen wird; sondern die, wer eigentlich zuhört.

Blicken wir ergänzend etwa nach Italien, so muss man feststellen, dass sich die betont laizistische Alt-Linke dort im Wesentlichen mit sich selbst unterhält, während einerseits, und viel berichtet, die Rechtsextremen auch über antimuslimische Propaganda mehrheitsfähig geworden sind, wo aber andererseits in multikulturellen Großstädten wie Mailand der lebensfremde Laizismus von Kathedersozialist:innen überhaupt keine Rolle spielt.

Wie immer, wenn es um Einschüchterung, um Terror geht müssen wir schließlich fragen: Hakt es wirklich beim Aufstand der Anständigen oder nicht vielmehr beim fehlenden Anpacken der Zuständigen? „Wir hätten ihn stoppen können, aber wir haben es nicht gemacht“, lautete das Fazit eines früheren V-Manns der NRW-Polizei im Fall des Berliner Weihnachtsmarktattentäters Anis Amri. „Das Bundesinnenministerium und die Sicherheitsbehörden“, bilanzierte Sabine am Orde in der taz, „scheinen wenig Interesse an grundsätzlicher Aufklärung zu haben.“

Ist die große Anrufung der Linken bei der Bekämpfung des Islamismus also nur ein weiterer Fall von „Framing“, ein billiges Ablenkungsmanöver, um vom Versagen der wirklich Mächtigen abzulenken?

Nein.

Die Realität, in der die Werte der Aufklärung und die Menschen, die mutig für sie einstehen, attackiert werden, ist eben komplex. Anis Amris Flucht endete in einem Vorort von Mailand. Er wurde von einem rassistischen Polizisten erschossen, der auf Instagram mit Hitlergruß posierte.

Wir werden den islamistischen Terror nur bekämpfen können, wenn wir diese Aufgabe nicht an die üblichen Verdächtigen auslagern. Und vor allem werden wir den Kampf verlieren, wenn es nicht gelingt, die islamischen Communities in Europa davon zu überzeugen, dass der Kampf gegen den islamistischen Terror auch ihr Kampf ist. Mehr Analysen, warum das bisher nur eingeschränkt gelingt, und mehr Aktionspläne, wie das gelingen soll – das ist, was wir jetzt brauchen.

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100 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Zum Thema "Der richtige Umgang der Linken mit dem Islamismus" ist heute ein sehr sachlicher Artikel in der NZZ erschienen: www.nzz.ch/meinung...rkennen-ld.1585468

  • Eigentlich ist es ganz einfach: erfolgt ein Mord durch den rechten Rand der Gesellschaft wird ehrliche Betroffenheit erwartet und eine Aufarbeitung der Umstände, die diese Tat möglich machten. Erfolgt eine solche Tat aus einem islamistischen Hintergrund heraus, sollte das Gleiche gelten. Das ist aber scheinbar nicht der Fall. Weil es am eigenen Weltbild rüttelt.

    • @Ludowig:

      Wieso rüttelt das am eigenen Weltbild? Also an meinem nicht. Ich kann durchaus die Parallelen zwischen einer religiös argumentierenden und einer national argumentierenden faschistoiden Ideologie erkennen. Unterschiedlich ist die Rezeption rechtsradikaler und islamistischer Terrortaten. Beim Nazimord werden nicht alle Deutschen oder alle Christen oder alle Weissen für kollektiv mitschuldig erklärt, bei islamistischen Taten werden aber sehr schnell wahlweise alle Flüchtlinge, alle Muslime, alle "Ausländer", alle PoC mit in die Verantwortung genommen. Jede islamische Tat geht mit einem immensen rassistischen Kollateralschaden einher. Die Gratwandereung besteht letztlich darin, den islamistischen Terror als das zu brandmarken, was er ist, religiös begründeter faschistischer Terror, aber gleichzeitig damit den Rassisten kein Futter zu geben.

      • @Kolyma:

        "Beim Nazimord werden nicht alle Deutschen.........für kollektiv mitschuldig erklärt."



        Na ja, so einfach ist es nicht. Nach dem 2-ten Weltkrieg wurde den Deutschen von vielen eine Kollektivschuld gegeben.



        Und was ist mit dem dem neuen Feindbild vieler Linker, der "alte weiße Mann" und gerne auch der "dumme alte weiße Mann" ? Siehe auch entsprechende Artikel in der Taz.



        Nee, Linke sind auch nicht vor Pauschalisierungen gefeit.

    • @Ludowig:

      Genau, so tickt der Mensch.Und aus den gleichen Beweggründen werden Straftaten vom rechten Rand von Menschen die national oder konservativ gesinnt sind regelmäßig verharmlost und relativiert.

    • @Ludowig:

      Vor allem trifft es zum Teil die selben Opfergruppen die auch radikale Rechte im Visier haben.

      Säkulare, Homosexuelle, Juden, Satiriker

  • Ständig bringt ihr Artikel in denen diese Behauptung aufgestellt wird, ohne ein einziges Mal ein Beispiel zu nennen.

    • @Sandor Krasna:

      Beispiele würde bedeuten Namen, Gruppen, Parteien zu nennen. Das könnte ja Ärger bedeuten.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      daniel bax, christine buchholz, heike hänsel, marx21, junge welt solid-nrw....... soll ich weiter machen?

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Hast du ein Beispiel das zeigt, wie die von dir benannten Menschen, Gruppierungen und die Junge Welt Islamismus verteidigen?

        Und hälst du die Junge Welt für so relevant, dass ihre Berichterstattung islamistischen Terror verhindern könnte?



        Schön wärs ja, aber ich befürchte, das sind eher die Qualitätsmedien, an die du da appellieren solltest.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Sandor Krasna:

          ich denke, die jungewelt von vielen für eine "linke" zeitung gehalten (ich halte die eher für reaktionär) und hier geht es um das versagen der linken, beispiele weiter unten

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Jetzt hast du Namen genannt, aber keine Beispiele zu einer religiösem Faschismus islamischer Prägung offen eingestellter Gesinnung oder ebensolcher Äußerungen.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Hampelstielz:

          zum beispiel hier taz.de/Kommentar-C...Anschlag/!5261492/ und nein, ich suche jetzt nicht zu jedem beispiel noch einen extra beleg, aber junge-welt leser!nnen sollten sich sicher noch an die "1euro für den irakischen widerstand"-kampagne und werner pirker erinnern, heike hänsel ist gemeinsam mit türkischen klerikalfaschisten nach gaza geschippert usw usf

          • @90564 (Profil gelöscht):

            „Die Sakralisierung des Gedenkens zeigt sich schon in der Sprache, wenn sie zu „Märtyrern der Meinungsfreiheit“ verklärt werden. Vom Vorwurf des Rassismus, der dem Blatt bis zum Attentat vor einem Jahr noch gemacht wurde, wollen viele nichts wissen und reagieren betroffen und pikiert bis empört, wenn ihn jemand zur Sprache bringt.“

            Du meinst diese Stelle aus dem Text z.B.?

            Nun ja, ganz von der Hand zu weisen ist dieser Vorwurf nun einmal nicht und dass im Gedenken massig Heuchelei betrieben wird, ist schon bei der Beerdigung von Gretchen Müller so.

            www.tagesspiegel.d...llig/22607442.html

            Würde man für dich eine orthodoxe Jüdin auch so darstellen können, ohne die entsprechende Kritik abzubekommen.

            Im Übrigen werde ich demjenigen, der Anschuldigungen vorbringt diese nicht „abnehmen“, nur weil er sich maximal entrüstet und als Hüter der Moral gibt. Auch dass ist mit Gretchen Müller nicht anders.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Hampelstielz:

              im übrigen geht es da nicht um "moral", sondern um handfeste materielle bedrohungen, der islamistische terror ist ja nicht ausgedacht.



              ps zum thema "darstellung" können sie sich ja mal die cover des spiegels zum thema "nahostkonflikt" angucken, wobei ich befürchte, dass ihnen der "subtile" antisemitismus dort nicht ansatzweise auffallen wird. ich werde jetzt nur nicht so ganz schlau aus ihrem kommentar, ich vermute mal, sie wollen NICHT schreiben, dass die morde an den ch-mitarbeiter!nnen auch einen "guten grund" hatte? quasi "rassismus-kritik mit dem maschinen-gewehr"? oder was ist "mit entsprechender kritik" gemeint? wenn "der rassismus von ch" den mordanschlag "erklärt", "erklärt" dann der mord an den ch-mitarbeiter!nnen, den mord von hanau? wäre der nazi-terror von hanau ein passender anlass, um über den islamistischen antisemitismus zu referieren?

              • @90564 (Profil gelöscht):

                Natürlich will ich die Morde von islamistischen Faschisten nicht gut heißen. Richtig angenommen. Ich habe in meinem Kommentar darauf hingewiesen, dass man aufpassen sollte, nicht selbst Rassismus und Hetze gegen Minderheiten zu befeuern oder in Teilen zu verinnerlichen. Im Grunde wurde Charlie Hebdo und der getötete Lehrer Paty für den rechten Populismus a la Pegida, British Defence League und Front National mißbraucht. Eifrige Leute, die vermutlich etwas besseres vorhatten, haben ihnen die Möglichkeit dazu gegeben, indem man das rechte Framing mitgetragen hat.

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Hampelstielz:

                  wenn der mord NICHT damit erklärt werden kann, dass die zeichnungen rassistisch gewesen wären, wieso wird dieses thema denn dann eingeführt? wenn ein muslimisch gelesener mensch von neonazis ermordet wird, ist dann dessen position zum islam relevant? was, wenn der salafist gewesen wär?

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Hampelstielz:

              "Mit autoritärer Pose erklären sie gläubigen Muslimen, man könne auf ihre religiösen Gefühle leider keine Rücksicht nehmen – aber wenn man ihre eigenen Idole kritisiert, reagieren sie so dünnhäutig, als habe man ihren Propheten beleidigt."



              kritisieren ja gerne, aber die wurden umgebracht und sich erst darüber zu beklagen, dass keine tabus gekannt hätte und sich dann darüber zu beklagen, dass sie einen zeichner wegen antisemitismus gefeuert haben, is etwas abstrus.



              und ja, tatsächlich, bürgerliche politik heuchelt, welch erkenntnisgewinn, die heuchelt auch in hanau oder in halle

  • "während die Linke in Kultur und Medien hegemonial sind."

    Gibt es harte empirische Belege für diese Behauptung?

    • @Ajuga:

      Einfach z.B mal die Prozentzahl der Parteizugehörigkeit der TeilnehmerInnen öffentlich-rechtlicher Talkshows vergleichen mit den prozentualen Anteil der Parteien bei den letzten Bundestagswahlen. Kann jeder selber machen. Da gibt es eine deutliche Diskrepanz.

      • @Suchender:

        Stimmt, die AfD hat da seit ihrer Gründung unglaublich viel Anteil bekommen. Zuletzt jetzt nicht mehr, da ist einfach zuviel vorgefallen.



        Da du ja Suchender bist, wirst du ja die Zahlen auch gefunden haben. Einfach mitteilen, Mystery braucht man nur im Film.

  • Im übrigen bekämpft den islamistischen Terror, ganz im Gegensatz zum rechten deutschen nationalistischen Terror, der Staat. Die Frage die sich in Bezug auf die Forderung an Linke stellt, ist, was genau gemacht werden soll? Demonstrationen vor Moscheen, Frauen mit Kopftuch das Kopftuch runterreissen, auf Demos mit Nazis rumlaufen, die das Abendland vor dem Islam schützen? Das Problem ist bestimmt nich Bequemlichkeit oder Sympathie mit religiösen Faschisten, wie es von vielen unterstellt wird, sondern in meinen rhetorischen Fragen in seiner Komplexität grob angerissen.

    • @Hampelstielz:

      Einen schönen Strohmann bauen Sie hier auf, aber der Reihe nach:

      "Die Frage die sich in Bezug auf die Forderung an Linke stellt, ist, was genau gemacht werden soll? Demonstrationen vor Moscheen":



      -Ja, vielleicht. Das kommt auf die Moscheen und deren Ausrichtung an.

      " Frauen mit Kopftuch das Kopftuch runterreissen"



      -Diesen Aufruf müssen Sie mir jetzt zeigen, wo das gefordert wird. Bin gespannt.

      "auf Demos mit Nazis rumlaufen, die das Abendland vor dem Islam schützen?"



      -Nazis haben inhaltlich einige Überschneidungen mit radikalen Islamisten. Nazis demonstrieren nicht inhaltlich gegen den Islamismus, sondern aus rassistischen Motiven heraus, einfach weil sie es können, weil sich Linke die Butter vom Brot nehmen lassen.



      Was Linke nicht mit Inhalt füllen, das füllen Rechte mit ihrem Dreck.

      Im Prinzip ist das aber auch alles hinfällig, es geht nämlich nicht darum das Linke ab sofort radikale aktivistische Antworten gegen den Islamismus finden müssen, den Sie haben in einer Sache recht. Der Staat bekämpft den terroristischen Arm des Islamismus zumindest hierzulande.Das Saudi-Arbabien und der moderate Islamist Erdogan Verbündete Deutschlands sind, ist dann wiederum eine andere Angelegenheit, aber das würde hier zu weit führen.

      Es geht weniger um Aktivismus als um die Haltung vieler Linker, um die Texte und die Theorie vieler Linker. Es braucht einen breiten innerlinken Konsens das eine Karikatur eines nichtexistenten Propheten keine religiöse Gewalt rechtfertigt.



      Es braucht eine unmissverständliche Soldarität mir säkularen Errungenschaften.

      Seit ich mich die letzten Tage mit dem Anschlag in Paris befasse und islamismuskritische Kommentare schreibe, dauert es bis zu zehn Stunden bis meine Kommentare hier veröffentlicht werden, wenn sie überhaupt veröffentlicht werden.



      Interssant, finden Sie nicht?

      • @Work_Life_Balance:

        Ja, diese Erfahrung hat schon so mancher gemacht.



        Geschichte wiederholt sich nicht, aber maches ist doch sehr ähnlich:



        Die cruciale Frage der 68er an ihre Elterngeneration wird sich jetzt bald wiederholen. Sie lautete: Habt Ihr denn gar nichts bemerkt von dem, was sich da abspielte? Warum habt Ihr nicht eingegriffen? Warum habt Ihr geschwiegen?

      • RS
        Ria Sauter
        @Work_Life_Balance:

        Der letzte Absatz ist sehr interessant und trifft auch auf mich zu.



        Regt sehr zum Nachdenken an!

      • @Work_Life_Balance:

        Es gibt bereits einen innerlinken Konsens darüber, dass IS, dessen Anhänger und andere Faschisten keine Stimme haben und das antireligiöse Schriften und Bilder keine Morde rechtfertigen, ja noch nicht einmal einen ernstzunehmenden Einspruch bemussen. Zur linken Ideologie gehört inhärent der Wunsch nach Säkularität. Nur brüllt man nicht mit den Rechten aus dem eigenen Kulturkreis und läuft nicht mit denen. Keine Querfronten, würde ich meinen.



        Die Butter auf dem Brot ist sicher nicht die Anfeindung einer gesellschaftlichen Minderheit, weil einige hundert aus dem „gleichen“ Kultur- und Religionskreis Faschisten sind.

        P.S.: Meine Artikel werden ebenso spät freigeschaltet, da ich auf „Moderation“ stehe. Da hängt es wohl davon ab ob jemand und wer die Moderation gerade innehat, ob und wann ein Kommentar freigeschaltet wird. Eine leidige Sache, die mich auch sehr stört.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Hampelstielz:

          ich möchte an dieser stelle an judith butler erinnern, welche hamas&hizbullah als "teil der linken" bezeichnet hat oder an marx21, welche die hamas als "legitime widerstandsbewegung" betrachtet oder die junge welt, welche eine solidaritätskampagne für "den irakischen widerstand" veranstaltete. es gibt einen relevanten teil der "linken", welche religionskritik am objekt islam für "rassistisch" hält und es gibt linke, welche seit jahren an einer emanzipatorischen islamkritik arbeiten

    • @Hampelstielz:

      Es macht viel mehr Sinn (im weiteren Sinne), wenn man sich überlegt, welches politische Lager den "schlanken Staat" und die "Eigenverantwortung" zum Dogma erhoben hat.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Wie oft wird den die Situation in islamistisch regierten Staaten wie Saudi-Arabien und Pakistan thematisiert? Wenn junge Frauen von Minderheiten entführt ,zwangskonvertiert und zwangsverheiratet werden, wie in Pakistan oder die Armee gegen die ungläubigen Schiiten eingesetzt wird wie in Saudi-Arabien? Wenn man will das sich was ändert muss der Islamismus auch in anderen Ländern thematisiert werden. Wenn wir über Rechte in Deutschland sprechen sprechen wir ja auch über Orban und Trump.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @83379 (Profil gelöscht):

      wie zb syrien, wo die YPG/YPJ die erfolgreichste kraft gegen daesh ist, den solidaritäts-kampagnen zu den (frauen-)kämpfen im iran, die solidaritäts-kampagne für raif badawai etc?

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @90564 (Profil gelöscht):

        Es gibt sie, aber es reicht nicht. Deutschland hätte die YPG/YPJ damals als legitime Kraft anerkennen müssen. Wegen Raif Badawi hätte man die Waffenlieferungen einstellen müssen passierte nicht weil da Jobs in einem SPD regierten Land dranhängen unter anderem.

        Die Methode YPG ist die einzig richtige dem Faschismus entgegen zu treten.

  • @APO PLUTO

    Kopftuch gleich mit Terrorismus zu setzen ist Teil des Problems, nicht der Lösung. Das ist, sich an das widerliche Geraune der Waidel von "Messermigranten" dranzuhängen.

    Ist Ihnen aufgefallen, dass sich die Terrorakte vornehmlich gegen zufällige Personen, bzw, gegen die freundlicheren Vertreter*innen richten?

    Das ist ein bekanntes und uraltes Muster. Das richtet sich vor allem an die (eigenen) radikalen Ränge: je radikaler die Gegenseite, desto besser "für uns".

    Die Extremisten auf beiden Seiten sind schliesslich die besten Verbündeten.

    Eigentlich halte ich Sie für klug genug, das zu verstehen. Irgendetwas muss Ihren Verstand also benebeln.

    Was ich vorschlage? Transparentes, nachvollziehbares Vorgehen. Aus einer Moschee gehen wiederholt Hassbotschaften aus? Sensibel vortasten; wenn das nicht aufhört, nach einem nachvollziehbaren Plan eskalieren. Letzte Massnahme der Eskalation mag das Dichtmachen der Moschee sein.

    Aber nicht erst nach einer furchtbaren Tat wie die geköpften Hühner herumrennen und Wind machen. Ein Rechtsstaat muss nachvollziehbar und angemessen handeln.

    Impulsiv spielt nur den Extremisten auf beiden Seiten in die Hände.

    Das werfe ich der französischen Regierung im Moment vor.

    • RS
      Ria Sauter
      @tomás zerolo:

      Oha, sensibel vorgehen?



      Das wird schon seit Jahren so praktiziert und hat was ge bracht?



      Und ja, religiöse Symbole gehören nicht in staatliche Einrichtu gen. Ob Kreuz an der Wand oder Kopftuch auf dem Haupt.

      • @Ria Sauter:

        anschließe mich. NO WAY •

  • Natürlich lässt sich Engagement von der, wie sie es so schön schreiben, Seitenlinie verordnen. Sie haben hier nämlich vergessen, dass die "Seitenlinie" der Souverän, der wählende Bürger ist.



    Parteien haben nicht von oben herab kundzutun. Der Bürger darf dazwischen funken. Darf Forderungen stellen.



    So wie von Links immer gesagt wird, dass schon kleinste Anfänge der Naziideologie Vorschub leisten können, so muss die Linke im Allgemeinen und die Partei Die Linke im Besonderen, weil sie 300 Jahre Aufklärung über Bord schmeißt und dem Kopftuch auf der Richterbank das Wort redet, endlich Stellung zum konservativen Islam beziehen, dahingehend, dass Religion in öffentlichen Institutionen und Räumen nichts verloren hat. Diese durch die Aufklärung aufgebaute Mauer versuchen einige Muslime in der Tat einzureißen. Wer dazu nicht zu sagen hat, sollte sich auch nicht beschweren, wenn die AfD stärkste Oppositionspartei im Bund ist.



    Denn die Politik des "Das nicht sein kann, was nicht sein darf" weist weder auf ein geschlossenes Weltbild hin, noch ist es eine gute Strategie. Siehe DDR, da hat das auch nicht geklappt.

    • @APO Pluto:

      Anschließe mich.

    • @APO Pluto:

      Danke, das bringt es auf den Punkt.

    • RS
      Ria Sauter
      @APO Pluto:

      Zustimmung, zu allen Punkten!

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Ria Sauter:

        dazu muss man natürlich tapfer ignorieren, dass relevante teile der linken dazu schon seit jahren eine ganz klar kritische position beziehen



        jungle.world/tags/kopftuch



        aber so gehen halt "fakten" a la afd, was nicht ins einfache weltbild passt, wird passend gemacht oder verleugnet.



        ps wer mobilisiert eigentlich seit jahren stabil gegen den alquds-marsch in berlin?

        • @90564 (Profil gelöscht):

          "aber so gehen halt "fakten" a la afd, was nicht ins einfache weltbild passt, wird passend gemacht oder verleugnet."



          Also die regierenden Teile der Linken haben aber keine so "ganz klar kritische position".

          "ps wer mobilisiert eigentlich seit jahren stabil gegen den alquds-marsch in berlin?"

          Die AfD? *

          *Nicht trollen lassen von mir! ;-)



          *

          • 9G
            90564 (Profil gelöscht)
            @Mustardmaster:

            die afd mobilisiert eben nicht dagegen, weil es die antifa seit ca 2006 tut, im gegensatz zur afd ist linke religionskritik nämlich KEIN deckblatt für rassismus

  • Die Frage nach der Zuständigkeit ist berechtigt. Aber das hieße eine gesellschaftliche Arbeitsteilung zu unterstellen, auf die irgendjemand sich geeinigt hätte. In Wirklicheit hat jedes linke Weltbild seit 150 Jahren einen riesengroßen Anspruch, das ganze Leben und alles zu erklären und umzuwerfen. Tatsache ist, dass rechte Regierungen in Polen und Ungarn Europa ins antidemokratische Zwielicht ziehen, während die Linke in Kultur und Medien hegemonial sind. Genau darum ist die Linke zuständig. Weil der Kampf gegen den Islamismus einerseits Polizeiarbeit ist, andererseits ein Kampf der Ideen, den die Linke bisher höflicherweises nicht geführt hat.

  • Es gibt verschiedene Lager der Linken.



    Alle reden dauernd etwas.



    Der radikalen Linken hält aber niemand freiwillig das Mikrophon hin.



    Die Semantik von "Schweigen" soll hier ja heißen: "die Linke" soll etwas bestimmtes sagen.



    Die Linken sagen auch immer etwas ganz bestimmtes: Gleiche Rechte für alle, jenseits von Nationalstaatsgrenzen.

  • "Wie soll eigentlich ausgerechnet sie, die schon den Kampf gegen Nazis und Klimakatastrophe, gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und last, not least den gegen den Klassenkampf von oben auf ihren schmalen Schultern hat, nun sich hauptamtlich auch noch mit dem Islamfaschismus beschäftigen?"

    -Weil der Islamfaschismus gleich nach dem rechten Terror für am meisten Toten in Europa verantwortlich ist und ja; eben auch eine Form des Faschismus ist.

    Weil der Kampf gegen Sexismus, Antisemitismus, Homophobie und letztlich auch Rassismus thematisch eng mit dem Kampf gegen Islamismus verknüpft ist und das eine machmal das andere bedingt, oder verstärkt. Es ist ist nicht möglich den Islamismus dabei einfach auszulassen und zu ignorieren.

    Weil es ansonsten die Rechten tun und sich damit Stimmen sichern und sich aufspielen können, als die "Beschützer der westlichen Freiheit".

    Weil der Kampf gegen den Islamismus kein linker Konsens ist. Auch hier in der Kommentarspalte schimmert Verständnis für die Taten der Islamisten durch, oder Islamisten haben einen Freifahrtschein, weil sie von Rassismsus betroffen sind. Das Islamisten ganz viel Mitverantwortung an wachsenden rassistischen Klischees haben und Rassitsten jede Menge Argumente liefern, das wird dann wieder von nicht wenigen ignoriert. Links wird vom SPD/CDU/FDP Otto-Normalbürger nicht als Islamismus-kritisch wahrgenommen

  • Es geht doch auch darum, wie auch von links grün mit Islamverbänden gekuschelt wird , siehe Staatsbertrag Hamburg, in Bielefeld die Grünen einen Milli Görüs nahen Kandidaten aufstellen, Bettina Jarrasch in Berlin und auch Dirk Behrendt gegen das Neutralitätsgesetz sind, etcetc. Und die Kirchen machen auch ordentlich mit, unter dem Motto der Vielfalt macht man einen ökomenischen kirchentag 2021. Die jungen Aleviten haben diesem eine Absage erteilt, weil die mit Ditib und Atib nichts zu tun haben möchten. Die , die seit Jahren schon auf den gefährlichen Einfluss vieler Verbände hinweisen und ihren Einfluss darauf was in den Moscheen gepredigt wird, werden massiv auf der einen Seite von linken Kräften angegangen und seitens von Islamisten benötigen sie Personenschutz: Ahmad Mansour wird von Sibel Schick als Nazi beschimpft. Und Yasemin Shooman in Amt und Würden lädt Dozenten ins Jüdische Museum ein, (Living with Islamophobia) die in Köln mit der DITIB einem europäischen Islam eine Absage erteilen.Der Dozent Mitverfasser eines von der Seta mitfinanzierten europäischen Islamophobiereport in dem die Personen, die genau auf die Gefahren hinweisen als islamophob diskreditieren. Und auch noch in der TAZ ne Kolumne (Farid Hafez) schreiben durfte. Da haben sich mittlerweile Strukturen ausgebildet in einem Klima von Ignoranz und Naivität. Und die junge feministische Seite wie Teresa Bücker , Margarete Stowkowski stehen stramm neben (sonst ist frau aber überüberkritisch) Kübra Gümüsay, die viel umworbene , die immer von Liebe redet . Auf ihre Verflechtungen ins legalistische Milieu ( ihr softes Interview mit Tarek Ramadan) weissen Lady Bitch Ray und Ronya Othmann schon lange hin und und. Da tut sich ein gewaltiger Sumpf auf , blind und verleugnend bis in die Wissenschaft hinein. Und all die Mahner*innen wurden gleich mit der Islamophobiekeule gekeult und jetzt Krokodilstränen . Und jetzt ach ne, was für eine Verlogenheit.

    • @Bär Lauch:

      Sie haben recht.

      Es wirkt so, als ob weite Teile der politischen Klasse in diesem Land das Islamismusproblem nicht mal verstanden haben.

  • Ich verstehe den Kommentar nicht oder der Kommentar versteht die kritischen Artikel nicht. Diese wenden sich aus meiner Sicht gegen eine Opferhierarchie, explizit beim Kühnert mit der Frage, ob der in Chemnitz getötete wirklich ein linker war und der eigenen Abgrenzung von dieser Frage.

    Man kann auch ein mal mehr Identitätspolitik als Stichwort nennen und den Versuch, schlimmste Taten zu relativieren, wenn sie von „unten“ begangen werden....nach dem Charlie Hebdo Attentat gab es einen Artikel, wonach die dortigen Satiriker „nach unten“ getreten hätten, gegen die ohnehin schon marginalisierten Muslime, aus einer privilegierten Position. „Je ne suis Charlie“ hieß er glaube ich...

    Das ist gemeint, ähnliche Verharmlosungstendenzen hat man auch bei Leserkommentaren jetzt gefunden, von explizit Linken, die daher „nicht liberal sein“ können.

    • Stephan Serin , Autor*in ,
      @Dr. McSchreck:

      Der Beitrag war von Daniel Bax:



      taz.de/Kommentar-C...Anschlag/!5261492/



      Hier spricht er von einem antimuslimischen Kurs. Diesen Vorwurf hat er bereits direkt nach dem Attentat erhoben: taz.de/Debatte-Sol...ie-Hebdo/!5023701/



      Er attestierte dem Heft eine Obsession mit dem Islam. Die Behauptungen, dass Magazin würde obsessiv den Islam ins Visier nehmen, waren einfach nur falsch, wie schon 2015 eine Studie zeigte:



      www.lemonde.fr/ide..._4582419_3232.html



      Es stellt sich mir schon damals die Frage, ob Daniel Bax jemals Charlie Hebdo gelesen hat. Als noch schlimmer aber empfand ich die unterschwellige Relativierung der Verbrechung und die implizierte Zuweisung einer Mitverantwortung der Karikaturisten.

      • @Stephan Serin:

        Danke, ich war gar nicht sicher, ob der Artikel in der taz erschien - aber er ist geradezu expemplarisch für das, was ich ausdrücken wollte und vor allem, was Lobo und Kühnert kritisiert haben.

        Noch mal zur Klarstellung: man kann natürlich sagen, ein Karikaturist, der sprachlich versiert ist und von seiner Kunst leben kann, ist gegenüber einem ungebildeten Vorstadtbewohner "privilegiert". ist er ohne Frage.

        Man kann aber auch umgekehrt sagen, dass jemand, der Waffen besitzt, die nötige Brutalität, sie einzusetzen und eine Gruppe, die das mit ihm umsetzt, nicht "unten" ist im Vergleich zu jemandem, der Streit mit Argumenten lösen will und dann mit Brutaler Gewalt überfallen wird. Waffen und die Bereitschaft, sie einzusetzen, sind ein bedeutender "Machtfaktor", wenn man es wirklich auf die Frage "Macht-Ohnmacht" herunterbrechen will.

      • @Stephan Serin:

        Sorry - als alter Fahrnsmann vor Ort -

        Kann ich nur sagen: “Was erwartens?



        Wo Daniel Bax drauf steht. Ist auch Daniel Bax drin!“



        Als suboptimaler Pc-ler & N-Wortjäger -



        Lange Zeit der Hausblockwart di taz.



        Unsäglich. Hatteste zum Schluß - einfach keine Lust mehr - diesen selbstgefällig pharisäerhaften Müll runterzutragen.



        Von der klemmiSchreibe mal ganz ab.



        Gefährlich Hohl • Normal - 😱 -

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          hach ja, der bax ........ mit herrn hagmann gibt es ja einen "würdigen" nachfolger

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Liggers. Ein Flacheisen von Gnaden •

  • In DE hat man das Problem, dass der repressive Islamismus nicht in DE stattfinden. der Kanonendonner ist gar nicht zu hören, von den Schreien der Ermordeten wird nur geschrieben und eine ideologische Auseinandersetzung findet nicht statt mangels Begegnungen und schlichtem Desinteresse und Salatfismus ist für manche immer noch eine Form des Veganismus.

    Die Frage ist daher insbesondere, wie man anti-islamistische Kräfte im Ausland stärken kann. Das ist das Feld, wo die Linke links von SPD und Grüne keine Antworten finden wollen. Da ist es die Linkspartei die will, dass man sich aus Afghanistan verkrümelt und der Taliban das Feld überlässt.

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    also als ich das letzte mal geguckt habe, war die kurdische YPG eine der erfolgreichsten gruppen im kampf gegen klerikalfaschist!nnen und die werden in der regel eher links eingeordnet.



    haben grosse teile der ("deutschen")"linken" ein problem, sich eindeutig gegen islamist!nnen zu positionieren, ja, haben sie!



    tut ein relevanter teil das schon seit jahrzehnten? ja, aber es wird eben nicht beachtet, weil es nicht ins narrativ passt! siehe die jährliche mobilisierung gegen den alquds-tag in berlin, seit ca 2006

    • @90564 (Profil gelöscht):

      Ergänzung: und dass das nicht beachtet wird, liegt an der "hegemonialen Diskurshoheit der Linken"; Ironie aus.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - verlinkts -

    “ Ja, die Linken. Die tun nix, die wollen nur spielen. Kennt frauman schon. Gegen alle Übel dieser Welt schickt mensch Linke in das Feld. Doch sie sind so ungeschickt und immer wieder einge(k)nickt. Und dann noch die 68er: www.youtube.com/watch?v=1p_u0nahatM



    Heute schon von irgendwas distanziert? Es wäre doch schon hilfreich, wenn sich Muslima und Muslime gegen Islamisten stellen würden...“

    • @Lowandorder:

      "Es wäre doch schon hilfreich, wenn sich Muslima und Muslime gegen Islamisten stellen würden...“

      Dann wären wir schon sehr viel weiter!

    • @Lowandorder:

      Best Lowandorder Kommentar ever. Bless you old fellow.

      • @lulu schlawiner:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Best ever -

        “ Hab ich was falsch gemacht? taz.de/Islamistisc...bb_message_4030496



        "Best ever..." Da steigt mir ja die Blesse ins Gesicht.“ - 🤕 -

      • @lulu schlawiner:

        Thanx a lot. Werd das fei Strüßche 💐 -



        An meinen Sidekick weiterreichen - 🤫 -



        Bin ja nur Bote.

  • "Die Realität, in der die Werte der Aufklärung und die Menschen, die mutig für sie einstehen, attackiert werden, ist eben komplex. Anis Amris Flucht endete in einem Vorort von Mailand. Er wurde von einem rassistischen Polizisten erschossen, der auf Instagram mit Hitlergruß posierte."



    Hat der Schuß nun am Rassismus des Polizisten gelegen oder eher daran das der Herr Amri statt eines Ausweises eine Schußwaffe gezückt hat? Hier zeigt sich, wenn auch etwas indirekt, das Problem der Linken mit dem Islam. Das Thema ist schwierig ,es leicht den Vorwurf ein Rassist zu sein zu kassieren ,wenn man die kulturellen Eigenheiten anderer Bevölkerungsgruppen kritisiert.Obwohl diese "Eigenheiten" eigentlich gegen das linke Selbstverständnis stoßen. So kommt es dann das Linke bspw. beim"islamischen Kopftuch" der Argumentation folgen,das das Kopftuch ja eigentlich ein Zeichen der Emanzipation der Frau sei ,da sie beim Tragen desselben geschützt sei vor den Reaktionen der (islamisch patriarchalen) Männer.Und ja, es besteht ein Zusammenhang zwischen der Tat eines (islamischen) Extremisten und der "normalen" (islamischen)Frauendiskriminierung.



    Es sollte eigentlich nicht nötig sein ,den Lesern einer sich als links verstehenden Zeitung das näher erläutern zu müßen.

    • @Mustardmaster:

      „So kommt es dann das Linke bspw. beim"islamischen Kopftuch" der Argumentation folgen,das das Kopftuch ja eigentlich ein Zeichen der Emanzipation der Frau sei ,da sie beim Tragen desselben geschützt sei vor den Reaktionen der (islamisch patriarchalen) Männer.“

      Das ist eine nicht belegbare Behauptung. Es wird gesagt, dass es das Recht der entsprechenden Frau ist, ein Kopftuch zu tragen, es allerdings kein Recht der Allgemeinheit darstellt, sie deswegen zu diskriminieren und sie aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Ein himmelweiter Unterschied, nicht wahr?

    • @Mustardmaster:

      Ich kann mich Ihnen nur anschließen. Das Problem der Linken ist, dass sie die Quadratur des Kreises versuchen, das „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ und im konkreten Fall: dass sie die Werte der Aufklärung aus ihrer Ideologie heraus ebenso ablehnen müssen, wie der islamistische Mörder sie aus seiner Ideologie heraus.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Claudia :

        wer die "werte der aufklärung" ablehnt, hat entweder ein definitionsproblem mit diesen werten oder, dass mit der dialektik (der aufklärung) nicht verstanden. inwiefern lehnt denn die linke die werte der aufklärung ab? in meiner definition steht die linke in der tradition dieser aufklärung, nicht "dagegen", aber erleuchten sie mich.



        ps es ist die politische rechte, welche sich immer gegen diese werte gestemmt hat!

        • @90564 (Profil gelöscht):

          Werte der Aufklärung sind bspw. die Freiheitsrechte, die von den Linken zwar propagiert, aber systemisch bedingt nicht nicht gelebt werden kann.



          Sie haben hier das Bild von Che Guevara als Profilfoto, auf dem steht sinngemäß dass man darüber hinweg kommen soll dass er tot ist. Offensichtlich finden Sie den Mörder gut.

          Hier was in Wikipedia über ihn steht:



          Guevara wurden darüber hinaus Folter und Ermordung hunderter kubanischer Häftlinge, der Mord an Kleinbauern im Operationsbereich seiner Guerillatruppen[59] sowie später die Freude an der Exekution von Gegnern und die Einrichtung des ersten Arbeitslagers auf Kuba vorgeworfen.[60] Seine Brutalität umschrieb er mit paradoxen Formeln, etwa der Definition des Ansporn des Revolutionärs in "einem unermesslichen Gefühl der Liebe" wobei er sich gleichzeitig darin üben müsse, "eine kaltblütige Tötungsmaschine zu werden, angetrieben von blankem Hass"[61]

          Das ist die gelebte Linke. Immer. Deshalb hat sie mit den Werten der Aufklärung nichts gemein.

          • 9G
            90564 (Profil gelöscht)
            @Claudia :

            also wenn sie meinen avatar so deuten, dass ich che gut fände, erklärt das auch ihr



            “die Freiheitsrechte, die von den Linken zwar propagiert, aber systemisch bedingt nicht nicht gelebt werden kann.”



            weil beides ziemlich falsch ist, religionskritik ist laut marx die vorrausetzung für jegliche gesellschafstkritik und marx würde ich definitiv als linken bezeichnen

  • Es ist durchaus eine legitime Frage.

    Warum schenken Personen, die sich links einordnen, sehr häufig Straftaten von Rechtsextremen/Nazis mehr Aufmerksamkeit als vergleichbaren von Islamisten? Warum entrüstet sie das eine Verbrechen mehr als das andere, das objektiv gleich schlimm ist?

  • "Wie soll eigentlich ausgerechnet sie, die schon den Kampf gegen Nazis und Klimakatastrophe, gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und last, not least den gegen den Klassenkampf von oben auf ihren schmalen Schultern hat, nun sich hauptamtlich auch noch mit dem Islamfaschismus beschäftigen?"

    Kein Mensch hat von "hauptamtlich" gesprochen.

    Angesichts dieses grausamen Verbrechens in Paris und dem Treiben der Islamisten in vielen Ländern geht es doch nur darum, Stellung zu beziehen.

    Aus welchem Grund sollte denn der Islamismus ausgenommen werden? Weil man wegen der im Zitat genannten Aktivitäten überlastet ist?

    Das ist, mit Verlaub, kindisch.

    • @Jim Hawkins:

      Danke.

      Absolute Zustimmung. Faschismus, aus welcher Ecke er auch kommt, zu bekämpfen - das ist eigentlichlinke Tradition, und ja, deshalb verwundert sie allerdings, dieses Geschichte inzwischen - eines merkwürdigen Nicht-Reagierens auf Islamofaschismus seitens der Linken.

    • @Jim Hawkins:

      Exakt.

      Der Artikel ist eigentlich ein Armutszeugnis.

    • @Jim Hawkins:

      @JH



      Ja, das ist genau was ich mir beim Lesen auch gedacht habe.

      • @roman.:

        me too.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      naja, also der (inhaltlich) ernstzunehmende teil der radikalen linken, hat schon seit der intifada al aksa, spätestens nach 9/11 den islamischen klerikalfaschismus als relevante bedrohung erkannt und seit jahren zb gegen den alquds-tag position bezogen, nur, der "andere" teil der radikalen "linken" denuziert das ganze auch schon seit jahren als "rassismus". ich erinnere hier gerne an die hervorragende antifa-broschüre der KP-berlin aus dem jahre 2006 antifa-ak.org/wp-c...smusbroschuere.pdf (broschüre is von 2006, der upload hier wohl von 2013)

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Das ist alles richtig, keine Frage.

        Ich habe die ganze Sache nur im Spiegel dieses Forums betrachtet.

        Werden etwa im Iran Menschenrechte massiv verletzt und das werden sie ja jeden Tag, dann interessiert das die wenigsten hier.

        Ganz anders, das muss ich ihnen natürlich nicht sagen, ist es etwa bei Israel.

        However, danke für den Link zu der Broschüre. Die kannte ich noch nicht.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          die wurde, wenn ich mich recht entsinne, noch im festsaal vorgestellt und natürlich gab es auch schon damals das gegreine der identitätspolitischen "linken" über "anti-islamischen rassismus", damals nannten die sich nur anders , und "nicht-weisse" "islam-kritische" stimmen wurden rassistisch wahlweise als "token" oder "asimilli-alis" diffamiert. nur leider hat die radikale linke völlig verlernt kontrovers inhaltlich zu streiten.



          btw wir müssen gar nicht so weit, bis in den iran gehen, schon bei so einem eindeutigen themen wie zwangsheirat oder female genital mutulation bezieht der kulturalistisch-rassistische teil der "linken" im besten fall keine position, im schlimmsten, wird die kritik an daran als "rassismus" verleumdet

    • @Jim Hawkins:

      Nur das es nicht einen Islamisten auch nur ansatzweise interessieren zu was 'die Linken' 'Stellung' beziehen. 'Stellungen' werden hier sowieso nur bezogen im ewigen Zermürbungskrieg wer in der linken Szene den Längsten hat, und die einzigen die wirklich etwas gegen den 'Islamismus' tun, sind Leute die mit Muslimen leben, arbeiten und sich auf Augenhöhe begegnen, seien sie nun nebenamtlich links, Lehrerinnen, selbst Muslime oder irgendeine andere Permutation von Mensch.



      Das ganze kindische 'wir gegen die' muss einfach mal ein Ende finden.

      • @Dorothea Pauli:

        Aus Sicht des Mörders von Samuel Paty hat dieser durch die Behandlung der Mohammed-Karikaturen im Unterricht Stellung bezogen.

        Das hat ihm das Todesurteil und die Enthauptung eingebracht.

        Islamisten sind ja keine Höhlenbewohner. Offensichtlich wissen sie ganz genau, wer was macht.

        Und wer das falsche macht, der ist eben dran und wird getötet. Auch, wenn er nur ein Lehrer in der Banlieu ist.

        Deshalb müssen wir gegen die kämpfen. Egal ob Muslim, Christ, Jude oder Atheist.

        Islamisten sind Menschheitsfeinde.

        • @Jim Hawkins:

          Mr Hawkins, dass irgendjemand glaubt es gäbe so etwas wie 'Menschheitsfeinde' ist meine Ansicht nach unser Problem. Die einen denken halt es wären die Islamisten und die anderen meinen damit den Voltairianer. Die Kriegslogik dahinter bleibt dieselbe.

          • @Dorothea Pauli:

            Extrem schlichter Kommentar von Ihrer Seite.



            Islamisten sind Feinde des Humanismus wie eben auch Faschos. Brüder im Geiste.



            Erklären Sie mir bitte den Unterschied.

          • @Dorothea Pauli:

            Für die Islamisten ist es ein Krieg, ein heiliger sogar.

            Sei's drum, was schlagen sie vor?

            Einen runden Tisch mit Boko Haram und dem IS?

    • @Jim Hawkins:

      anschließe mich.

      unterm—— Sorry —-



      Aber dieses - immer den dicken Stift!



      Und alles vom warmen Sessel aus. Gelle.



      Nervt.

      • @Lowandorder:

        Es hat eben nicht jeder so eine feine, sensible, filigrane Feder.

        Man könnte sagen, wir kalligrafieren unser Zeug.

    • @Jim Hawkins:

      Stefan Laurin hat in "Ruhrbarone" eine ganze Reihe von Linken aufgelistet, die sich deutlich gegen den Islamismus positionieren.

      Also widerspreche ich mir einfach mal selbst:

      www.ruhrbarone.de/...nmT2qtXZ14YKPGJWAs

      • @Jim Hawkins:

        Bei der Auflistung musste man aber schon nach rechts ausholen und zu nicht "Linken" greifen. Selbst zu solchen, die sich schon eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung einhandelten (Mohammed als „Massenmörder“ bezeichnet). Der gleiche Herr war auch schon Gast bei der AfD: taz.de/Hamed-Abdel...-der-AfD/!5242112/



        Das sind keine Beispiele aus der "Linken". Der Text beschreibt Querfronten.

        • @Rudolf Fissner:

          Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



          Die Moderation

          • 9G
            90564 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            herr laurin ordnet mansour und abdel-samad (zurecht) als "liberale" btw "bürgerliche" autoren einer "nicht-rechten islamkritik" ein und hat damit vollumfänglich recht, der verlinkte artikel ist allerdings ein weiteres beispiel, wie teile der "linken" islamkritik verleumden, herr abdel-samad folgt leider dem bürgerlichen diktum, dass man "mit rechten reden" müsse

          • @Jim Hawkins:

            Oh ha! Die AfD ist nur ein Haar in der Suppe?

            Was wollen Sie damit sagen?



            Bewerten Sie die AfD-Connection als irrelevant?

            • @Rudolf Fissner:

              "Oha" schreibt sich das.

            • @Rudolf Fissner:

              Natürlich nicht.

              Das ist mindestens ein Griff ins Klo.

              Dennoch gehe ich davon aus, dass hier jemand nicht sauber recherchiert hat.

              • @Jim Hawkins:

                "jemand nicht sauber recherchiert"

                Stefan Laurin aus ihrem Link oder Johanna Roth aus dem von mir verlinkten taz Artikel?

                • @Rudolf Fissner:

                  Stefan Laurin.

          • @Jim Hawkins:

            Liggers &¡ sich gleichzeitig die Finger im Hosenstall abbrechen - kann auch nicht ein dscheden bei. Newahr.



            Normal - 🙄 -

      • @Jim Hawkins:

        Die Linke ist in dieser Frage ja auch tief gespalten, Stichwort Identitätspolitik. Es gibt diese Fronten ja auch in der taz oder der Linkspartei....

  • „Und vor allem werden wir den Kampf verlieren, wenn es nicht gelingt, die islamischen Communities in Europa davon zu überzeugen, dass der Kampf gegen den islamistischen Terror auch ihr Kampf ist.“



    Nur habe ich leider nicht den geringsten Eindruck, dass das die islamischen Communities nur ansatzweise interessiert?



    Wo gab es denn mal lautstarken Protest von Muslimen gegen islamistischen Terror?



    Das habe ich einmal in Paris nach Charlie Hebdo gesehen, aber sonst?



    Und wenn sich der „normale“, friedliche Muslim in westlichen Gesellschaften nicht deutlich gegen islamistischen Terror stellt, was ist das Ergebnis?



    Man unterstellt ihm bestenfalls, dass es ihm egal ist und schlimmstenfalls, dass er heimlich den Terror gutheisst.



    Tja, und woher kommt dann wohl Islamophobie und die ganzen Vorurteile gegen Muslime?

    • @Stefan L.:

      Ich habe eine Weile gesucht und immerhin das hier gefunden:

      www.islam-muenchen...s-und-an-uns-alle/

      Allerdings leidet der Appell an seiner schlichten Exkommunizierung.

      Einfach zu sagen, das sind keine Muslime, ist wohl etwas zu einfach.

  • ".wenn es nicht gelingt, die islamischen Communities in Europa davon zu überzeugen, dass der Kampf gegen den islamistischen Terror auch ihr Kampf ist."



    Das ist also die Akzeptanz des Islam. Schön und gut, dann sollte es ja super einfach mit den Katholiken gehen.



    Also mit diesem Beitrag kann ich nichts anfangen. Ist so`n bisschen "Wasche meine Hände in Unschuld"

    Als aber Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern das Getümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut; seht ihr zu! (Matthäus 27,24)

  • Dieser Artikel belegt eindrucksvoll, wie recht Lobo und Kühnert haben...

    • @TheBox:

      Absolut.

    • @TheBox:

      Exactly. Absolut weltfremd.