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Ich glaube, dass es für das Regime schwierig ist, aber sie werden ersetzt und wird mehr oder weniger alles gleich bleiben. Und das bedeutet nichts Gutes.
"Man stelle sich jedoch vor, der Chef der Hamas oder der Hisbollah stirbt. Gäbe es dann auch Beileidsbekundungen aufgrund „diplomatischer Gepflogenheit“?"
Man stelle sich vor, dass Menschenrechte und -würde grundsätzlich nicht bloß für jene gelten, die man für "die Guten" hält, sondern einfach mal für alle Menschen... auch - nein: gerade - auch für die, gegen die man einen (mitunter sogar berechtigten) Groll hegt, weil sie die ggf. Rechte anderer mit Füßen treten?
Anstand ist, nicht auf jemandes Grab zu pinkeln, obwohl man vielleicht Lust und Veranlassung dazu hätte.
Wer wissen will, wie Leute in puncto Menschenrechte ticken, muss nur zuhören oder lesen, wie diese über andere Menschen reden oder schreiben, die ihnen diametral gegen den Strich gehen. Da wird der Firnis dann aber schnell sehr dünn.
Tag der Freude. ui ui.
Ich finde es auch eine Schande, dass die EU Beileidsbekundungen ausspricht.
Einem Mann, der als Massenmörder in Iran fungiert hat und protestierende Frauen auf offener Straße töten lässt.
Das ist kein gebührender Anstand oder Menschlichkeit, sondern eine Schande von Herrn Michel.
@DocSnyder Vielleicht hat KI das automatisch veranlasst.
@DocSnyder Ich finde es gut, zu kondolieren.
Hier einige Vorschläge für offizielle Beileidsbekundungen der Regierungen und der EU:
´Wir drücken unser tiefstes Beileid darüber aus , dass der Präsident erst jetzt zum Märtyrer berufen wurde´
´Mit Schock und Entsetzen stellen wir fest, das der Präsident aus dem Leben gerissen wurde, bevor er sich vor seinem Volk verantworten konnte ´
´In tiefster Anteilnahme mit dem iranischen Volk teilen wir unser tiefstes von ganzem Herzen empfundenes Bedauern darüber mit, dass der Präsident auf dieser Reise nicht vom Ayatollah und dem Wächterrat begleitet wurde´
@Euromeyer Die Bekundungen hielte ich auch für angemessen 👍
Bundeskanzler Scholz äußert sich zu der Messerattacke auf dem Solinger Stadtfest, die drei Todesopfer gefordert hat. Die Polizeigewerkschaft warnt vor Spekulationen.
Irans Präsident und sein Außenminister: Sie waren nur Marionetten
Der „Schlächter von Teheran“, zuletzt Irans Präsident, ist bei einem Helikopterabsturz gestorben. Das Regime wackelt damit aber nicht.
Wird er einfach ausgetauscht? Präsident Ebrahim Raisi ist tot Foto: AP Photo/Vahid Salemi
Es ist ein Tag der Freude für viele Iraner*innen im Land und in der Diaspora: Ebrahim Raisi, Präsident der Islamischen Republik, und sein Außenminister Abdollahian sind nach einem Hubschrauberabsturz tot. Am Abend gab es Feuerwerke in zahlreichen Städten, unter anderem in Saqez, der Heimatstadt von Jina Mahsa Amini. Khamenei hat eine 5-tägige Staatstrauer ausgerufen, doch die wenigsten in Iran trauern wirklich.
Raisi, auch der „Schlächter von Teheran“ genannt, war in den 1980er Jahren als stellvertretender Generalstaatsanwalt mitverantwortlich für die Massenhinrichtungen von Abertausenden politischen Gefangenen. Nach Ausbruch der „Frau Leben Freiheit“-Proteste ließ er die Bewegung brutal niederschlagen. Alle fünf Stunden wird derzeit im Schnitt eine Person hingerichtet. Abdollahian hat ebenfalls zahlreiche Menschen auf dem Gewissen: Als Unterstützer der Hamas, Hisbollah, Huthis und vielen weiteren Terrororganisationen ist er für viele Kriege und Anschläge im Nahen Osten mitverantwortlich.
Doch: Dass die beiden nun tot sind, bedeutet nicht, dass sich die Lage in Iran und in der Region verbessert. Die Bevölkerung weiß, dass beide bloß Marionetten von Chamenei und der Revolutionsgarde waren. Es werden andere Marionetten an ihre Stelle treten. Verbesserung kann es nur durch den Sturz der Islamischen Republik geben. Für die Angehörigen derer, die Raisi und Abdollahian auf dem Gewissen haben, ist die Meldung über den Tod der beiden dennoch ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Wo war die „grundlegende Menschlichkeit“ vorher?
Bezeichnend ist der Umgang der Europäischen Union in der Angelegenheit. Janez Lenarčič, Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, ließ die EU bei der Suche nach dem Hubschrauber helfen und bezeichnete dies als „Ausdruck der grundlegendsten Menschlichkeit“. Man fragt sich, wo diese „grundlegende Menschlichkeit“ von ihm war, als wenige Stunden vor dem Helikopterabsturz mindestens 10 Personen an nur einem Tag hingerichtet wurden, darunter zwei Frauen und ein 17-jähriger Junge.
Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, sprach sogar im Namen der EU sein „aufrichtiges Beileid“ aus, ohne die Opfer von Raisi mit einem Wort zu erwähnen. „Diplomatische Gepflogenheit“, könnte man zunächst meinen. Man stelle sich jedoch vor, der Chef der Hamas oder der Hisbollah stirbt. Gäbe es dann auch Beileidsbekundungen aufgrund „diplomatischer Gepflogenheit“?
Raum für neue Proteste?
Das Regime steckt in einer Krise: In 50 Tagen müssen Wahlen organisiert werden, ohne wirkliche Alternativen zu Raisi und in einem Land, in dem nur die wenigsten wählen gehen, weil viele mit dem Regime abgeschlossen haben. Möglich, dass in diesem Vakuum neue Proteste ausbrechen.
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Proteste in Iran
Kommentar von
Daniela Sepehri
Themen
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