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Grünes DesasterDer Fall Gelbhaar und die Partei

Die Grünen wollten vorbildlich mit sexualisierter Gewalt umgehen – doch gefälschte Vorwürfe überfordern ihre Ombudsstelle.

Stefan Gelbhaar bei der Sitzung des Pankower Kreisverbands am 8. Januar Foto: Joerg Carstensen/dpa/picture alliance

Berlin taz | Am Anfang stand ein Satz. „Der Bundesverband, die Landesverbände und die Grüne Jugend werden Ombudspersonen benennen, die Anlaufstellen für Parteimitglieder zum Thema sexualisierte Gewalt sind.“ Im November 2014 einigten sich die Grünen auf einem Parteitag auf dieses Vorhaben. Die Öffentlichkeit nahm nicht viel Notiz davon: Der Satz verbarg sich im vorletzten Absatz eines dreiseitigen Beschlusses, mit der die Grünen Konsequenzen aus ihren Pädophilie-Verstrickungen in den Achtzigerjahren zogen. Sie waren ein Jahr zuvor bekannt geworden, erschütterten die Partei und vermasselten ihr den Bundestagswahlkampf.

Zehn Jahre nach dem Beschluss ist wieder Wahlkampf. Wieder kommt den Grünen ein Skandal in die Quere. Und plötzlich stehen die Strukturen, mit der die Partei doch vorbildlich im Umgang mit sexualisierter Gewalt werden wollte, voll im Fokus.

Ab dem 11. Dezember erreichen 18 Beschwerden über den Berliner Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar die Ombudsstelle der Bundespartei. Am 13. Dezember gibt es ein Gespräch zwischen Gelbhaar, einer Mitarbeiterin der Ombudsstelle und Vorstandsmitglied Manuela Rottmann – als „Mitglied des Kriseninterventionsteams“, wie es aus der Parteizentrale heißt. Die Frauen teilen Gelbhaar mit, dass ein Verfahren gegen ihn läuft, und „beraten“ ihn zu „Risiken“. Oder, wie es bei Gelbhaar ankommt, der darüber in dieser Woche mit der Zeit redete: Sie drängen ihn dazu, auf dem Landesparteitag am Tag darauf nicht für die Liste zur Bundestagswahl zu kandidieren.

Der Rest ist bekannt: Gelbhaar zieht wirklich zurück und begründet dies knapp mit dem eingeleiteten Verfahren. Einen Tag vor Heiligabend beschließt der Kreisverband Pankow, im neuen Jahr auch über Gelbhaars Wahlkreiskandidatur erneut abzustimmen. An Silvester berichtet der RBB über Details der Vorwürfe, der Sender schildert vermeintliche Übergriffe mit strafrechtlicher Relevanz. Kreis-, Landes- und Bundesvorstand rufen den Abgeordneten öffentlich auf, auch auf die Direktkandidatur zu verzichten. Er tritt trotzdem an und verliert.

Sieben Weitere bleiben bei ihren Vorwürfen

Erst in der Woche darauf kommt die Wende: Durch Recherchen von Gelbhaars Anwälten und dem Tagesspiegel wird öffentlich, dass zentrale Vorwürfe mutmaßlich erfunden sind – unter falschem Namen erhoben von der grünen Bezirkspolitikerin Shirin Kreße. Das Motiv ist unklar, Strafanzeigen gegen sie sind gestellt.

Sieben weitere Personen, die sich bei der Ombudsstelle über Gelbhaar beschwert hatten, bleiben laut Parteichef Felix Banaszak weiter bei ihren Vorwürfen. Wie gut die Identitäten dieser Personen geprüft wurden, worum es in den Vorwürfen geht und ob sie durch Indizien oder Beweise gestützt sind, ist unklar.

Der Vorgang ist ein Desaster. Die Karriere eines Abgeordneten ist zerstört und sein Ruf beschädigt, das Misstrauen gegen tatsächliche Opfer von Belästigungen und Übergriffen wieder gestiegen. Und die Grünen-Spitze, die vor dem Parteitag am Sonntag eigentlich eigene Themen im Wahlkampf setzen wollte, wird von Jour­na­lis­t*in­nen zu kaum etwas anderem befragt als zum Fall Gelbhaar/Kreße.

Der Parteivorstand versucht, mit einer neuen Kommission aus dem Debakel herauszukommen. Geleitet werden soll sie von den erfahrenen Rechts­po­li­ti­ke­r*in­nen Anne Lütkes und Jerzy Montag. Sie dient als Bad Bank für unangenehme Fragen, stets wird nun auf die Kommission verwiesen. Das Gremium soll aufklären, was an den verbliebenen Vorwürfen gegen Gelbhaar dran ist und Vorschläge für eine Reform der internen Strukturen machen, die offensichtlich versagt haben.

Aufklärung sei nicht die Aufgabe der Ombudsstelle

Das grüne Desaster ist zwar nicht der Ombudsstelle allein anzulasten. Kurz bevor sie sich mit dem Fall befasste, hatte Shirin Kreße schon auf einer Konferenz des linken Parteiflügels einen ersten Vorwurf erhoben. Gut möglich, dass er ohnehin an die Medien gelangt wäre. So oder so hätten die politischen Verantwortlichen in Bezirk, Land und Bund dann vor der Frage gestanden: Setzen wir auf die Unschuldsvermutung? Oder nehmen wir Gelbhaar aus dem Rennen, damit niemand sagen kann, die Grünen ignorierten Hinweise auf sexualisierte Gewalt?

Aber es ist auch nicht erkennbar, dass die Ombudsstelle etwas dafür getan hätte, die Vorwürfe aufzuklären. Die Identitäten derjenigen, die Beschwerden eingereicht hatten, hat sie nicht geprüft. Offenbar ermöglichte sie Gelbhaar nicht mal, sich zu verteidigen: Seinen Angaben zufolge erhielt er keine Details zu den Vorwürfen. Erst als der RBB berichtete, hatte Gelbhaar Anhaltspunkte, die er widerlegen konnte.

Aufklärung sei auch gar nicht die Aufgabe der Ombudsstelle, heißt es jetzt vielfach aus der Partei. Sie sei keine Ermittlungsbehörde. Stellt sich die Frage: Was macht sie dann?

Mit solchen Fragen stößt man in diesen Tagen bei den Grünen auf Schweigen. Verantwortliche im Bund und in den Ländern wollen noch nicht mal darüber sprechen, wie die Strukturen grundsätzlich aussehen. Aus wie vielen Menschen besteht eine Ombudsstelle? Keine Antwort. Noch nicht mal eine vertrauliche Antwort? Nein.

Vertraulichkeit als Grundprinzip

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Nach taz-Informationen sind auf Bundesebene regulär drei Mitarbeitende der Parteizentrale als Ombudsleute eingesetzt. Auch in den Landesverbänden gibt es Zuständige. Es sind keine Vollzeitjobs, die Personen haben auch noch andere Aufgaben. Für die Ombudsverfahren wurden sie extern fortgebildet.

Bei der Einführung vor zehn Jahren war eine Überlegung der Grünen, dass es für Opfer von Belästigungen und Übergriffen Anlaufstellen jenseits der Justiz geben müsse. Die Hemmschwelle, Anzeige zu erstatten, ist schließlich hoch. Für Vorfälle, die nicht strafbar sind und in einer progressiven Partei trotzdem nicht erwünscht, sind Gerichte ohnehin nicht zuständig.

Es gibt ein öffentlich einsehbares Leitbild, das sich die Ombudsleute von Bund und Ländern zu Beginn selbst gegeben haben. „Wir bieten einen geschützten Raum“, heißt es in einem der wenigen Punkte. „Wir begleiten den Prozess, so lange es notwendig ist.“ Und: „Je nach Verdacht leiten wir geeignete Schritte ein.“ So etwas wie eine formale Verfahrensordnung, demokratisch beschlossen und transparent einsehbar, existiert aber zumindest auf Bundesebene nicht. Im Bundesvorstand gab es in den letzten Jahren zwar Überlegungen dazu, aber kein Ergebnis.

Für viele Fälle funktioniert die Ombudsstelle dem Vernehmen nach trotzdem gut. Normalerweise dringt aus ihren Verfahren nichts an die Öffentlichkeit. Vertraulichkeit ist ein Grundprinzip und wenn es gut läuft, wird noch nicht mal der Parteivorstand behelligt. Ein Beispiel für einen solchen Vorgang aus der Vergangenheit veröffentlichte Stefan Gelbhaar selbst zwischenzeitlich auf seiner Internetseite: Eine Person, mit der er auf Instagram gechattet hatte, beschwerte sich demnach schon 2021. Seine Nachrichten waren ihr offenbar zu persönlich geworden. Dem Abgeordneten zufolge wurde die Angelegenheit in Ombudsgesprächen geklärt, und er selbst kam zur Erkenntnis, dass er mehr auf „Kommunikation und Grenzen“ achten müsse.

„Im Zweifel für die Betroffenen“

Wenn Fälle aber komplizierter werden, wenn der Vorwurf massiver ist, wenn Aussage gegen Aussage steht und wenn dann auch noch die Zeit drängt: Dann fehlen den Grünen belastbare Strukturen.

Auf der Suche nach neuen Regeln, die jetzt läuft, geht der Blick auch nach Brüssel. Die Grünen im Europaparlament haben schon länger ein festes Regelwerk, 18 Seiten lang und von der Fraktion verabschiedet. Für verfahrene Fälle sieht es ein klar definiertes Untersuchungsverfahren vor. Die mutmaßlich betroffene Person muss den Prozess namentlich beantragen. Mit dem Fall werden dann externe Ex­per­t*in­nen beauftragt. Der Beschuldigte erfährt, was ihm genau vorgeworfen wird. Beide Seiten können Stellung nehmen, Zeu­g*in­nen benennen und Beweise vorlegen. Nach spätestens fünf Monaten liefern die Ex­per­t*in­nen einen Bericht ab, auf dessen Grundlage die Verantwortlichen über Konsequenzen entscheiden.

Das Verfahren ist gegen Missbrauch gewappnet. Wer einen Vorwurf unter falschem Namen erhebt, kommt damit nicht weit. Allerdings überarbeitet die Fraktion ihr Regelwerk derzeit und es ist gut möglich, dass sie Hürden senkt. Im vergangenen Jahr berichtete der Stern über Belästigungsvorwürfe gegen einen bayerischen Europa-Abgeordneten, die der Brüsseler Ombudsstelle bekannt gewesen seien, dort aber nicht zu Konsequenzen führten. Es folgte öffentliche Kritik an den Europa-Grünen, auch in der taz: Die Vorgaben würden es Betroffenen zu schwer machen, sich zu wehren.

Dem Stern zufolge landete der Fall des EU-Abgeordneten schließlich vor der Ombudsstelle der bayerischen Grünen. Drei Tage, bevor ein Parteitag die Liste für die nächste Europawahl aufstellte, seien dort Beschwerden eingegangen. Die Landesvorsitzenden hätten mit dem Mann gesprochen und ihm Druck gemacht. Seine Kandidatur auf dem Parteitag zog er zurück.

Was folgt aus einem Vorfall?

Als der Vorgang Monate später öffentlich wurde, erklärte der Abgeordnete, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen, begrüße aber die Aufklärung im bayerischen Ombudsverfahren. Das ist der letzte Stand.

Es gilt als feministische Partei, Betroffenen zu glauben

Jette Nietzard, Bundessprecherin der Grünen Jugend

Wie im EU-Parlament gibt es auch dort ein mehrseitiges Regelwerk für die Verfahren, beschlossen vom baye­rischen Landesvorstand. In zentralen Punkten ist es ein Gegenstück zu den Brüsseler Vorgaben. Von Untersuchungen ist keine Rede. Folgt man dem Papier, ist es auch gar nicht nötig, Vorwürfe zu prüfen: Betroffenen könnten sich „im Vertrauen darauf, dass ihnen geglaubt wird“, bei der Ombudsstelle melden. Entscheidungen fielen „im Zweifel für die Betroffenen“.

Auch nach dem Fall Gelbhaar/Kreße gibt es für diesen Ansatz Unterstützung in der Partei. „Es gilt als feministische Partei, Betroffenen zu glauben“, sagte in dieser Woche Jette Nietzard, die Bundessprecherin der Grünen Jugend. Die Unschuldsvermutung, die andere in der Partei jetzt stärken wollen? Gelte vor Gericht, nicht für die Grünen.

Das sind die beiden Pole, zwischen denen sich die Partei bewegt, wenn sie ihre Strukturen in den nächsten Monaten mithilfe der neuen Kommission erneuert. Und wenn die eine Grundsatzfrage geklärt ist, bleibt noch die andere: Was folgt aus einem Vorfall, wenn er denn erst mal als wahr gilt? Wenn die Partei das Vergehen als bestätigt wertet: Muss sein Mandat verlieren, wer dreimal ungeschickt flirtet? Muss es dafür körperlich werden? Oder gar strafrechtlich relevant? Und wer entscheidet am Ende darüber?

All diese Fragen sind in der Partei strittig. Nur eine Erkenntnis zeichnet sich schon ab: Die schweren Fälle nach außen zu geben, so wie in der Europa-Fraktion, kann nicht schaden. Zum einen, damit die Verfahren frei sind von politischen Interessen. Und wohl auch: Damit die Verantwortlichen von all den Abgründen ein bisschen weniger an der Backe haben.

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52 Kommentare

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  • "Wir glauben den Betroffenen". Das ist gut und richtig, im Prinzip. Allerdings in der hier gezeigten Form grundfalsch. Denn in der von der Partei definierten Form wird festgelegt wer Betroffen ist und damit im Umkehrschluss, wer Täter ist. Die Partei glaubt eben nicht den Betroffenen. Sie glaubt denjenigen, die sich als Betroffene darstellen.

    Betroffen war hier anscheinend Herr Gelbhaar. Und dem wurde nicht geglaubt.

  • Das Wesen von Aufklärung ist die Suche nach der Wahrheit. Wer den Grundsatz aufstellt, den Betroffenen immer zu glauben, wer sich weigert, den Beschuldigten ein faires Verfahren einzuräumen, stellt die Idee über die Wahrheit. Das ist reaktionär. Der Hinweis, die Unschuldsvermutung gelte nur vor Gericht, nicht aber für die Grünen, zeugt von einem kaltschnäuzigen Zynismus, der den Atem stocken lässt.

  • Kurze Frage :



    sexaulisierte Gewalt heißt doch: Gewalt gegen ein Geschlecht im Bereich des Sexuellen, oder ? Und hier sind doch alle Formen der Übergiffigkeit gemeint: Angefangen von dem anzüglichen Blick, dumme Anmache, zotige Witze leider bis hin zur Vergewaltigung (leztere ist zum Glück Stoff für den Staatsanwalt) .



    Die Frage war doch immer : wo beginnt diese Gewalt? Und der Konens ist: sie beginnt ganz vorne ! Bei der anzüglichen Bemerkung etc..



    So , und was ist jetzt Herrn Gelbhaar passsiert: Verleumdung, Rufmord etc.. Weil er ein Mann ist und eine Frau ein PRoblem mmit ihm hat..



    Ist das jetzt keine sexualisierte Gewalt ? Oder geht sexualisierte Gewalt per Definitionem nur von Männern aus ? Und Frauen sind generell aussen vor ?



    Oder geht es wirklich um Gleichberechtigung, d.h. : wenn eine Person einer anderen Person sexualiserte Gewalt antut, ist sie schuldig... egal welcher Rang, Ansehen oder Geschlechts der Person ?



    Und (sorry für die grüne Jugend, mal kurz nachholen oder googeln:)



    Es gibt eine Unschuldsvermutung. Und die sollte solange gelten, bis Beweise vorgelegt sind. Und wer etwas behautet, soll es beweisen !



    Sonst wäre wir wieder bei Hexenprozessen....

    • @Falkner2010:

      Eine der noch offenen sieben Beschwerden richtet sich wohl gegen ein Zitat von Adorno, das Herr Gelbhaar gesagt haben soll.

  • Wäre schön, wenn die taz folgende Studie (unten verlinkt) aus den USA in die Diskussion zum Fall Gelbhar einbezieht:

    "Political Orientation and Moral Judgment of Sexual Misconduct".

    Folgender Vergleich bietet sich dann an: wie unterschiedlich schauen Welt und faz im Gegensatz zur taz auf den Fall Gelbhaar? Oder einzelne unterschiedliche Parteimitglieder der Grünen und Mitglieder von CDU/CSU und FDP?

    Zwischen Konservativen und Liberalen gibt es laut US-Studie erhebliche Unterschiede in der Bewertung.







    Zudem gab es klaren ingroup bias, wenn Personen der eigenen politischen Preferenz betroffen sind.



    Erklärt dies das komplette Schweigen der Grünen in Bezug auf taz-Recherchen zur Ombusstelle?

    Teilnehmer der Studie, ließen sich von der politischen Preferenz der berichtenden Medien bei Fällen von sexueller Belästigung nicht so sehr von der politischen Einstellung der berichtenden Medien beinflussen, allgemeine Werte und politische Preferenzen waren stärker.

    jspp.psychopen.eu/...iew/9823/9823.html

  • Können Frauen grundsätzlich nur Opfer sein? Der Fall Kachelmann, die falschen Kita-Mißbrauchsvorwürfe der frühen 90er zeigen, dass es auch umgekehrt geht. Und komplett ANONYME Vorwürfe gehen für eine seriöse Partei schonmal gar nicht. Das ist kein Feminismus, das ist Feigheit. - Jan Fleischhauer schreibt im Focus: "Das Tor zur Hölle hat sich nicht durch Zufall geöffnet. Der Verzicht auf die Unschuldsvermutung ist bei den Grünen kein Versehen, es ist für sie Ausdruck von Fortschrittlichkeit. Die Parteispitze hat sich ausdrücklich von dem Prinzip verabschiedet, Anschuldigungen zu überprüfen, bevor man aus ihnen Konsequenzen zieht. „Wir stellen die Betroffenengerechtigkeit in den Vordergrund. Die Perspektive der Betroffenen ist für uns handlungsleitend“, erklärt die Ombudsstelle, bei der alle Verfahren landen, ihr Selbstverständnis.

    .... Eine feministische Partei könne sich keine Unschuldsvermutung leisten, erklärte die Vorsitzende der Grünen Jugend, Jette Nietzard, in Verteidigung der Parteilinie.



    Das Tor zur Hölle hat sich nicht durch Zufall geöffnet. Der Verzicht auf die Unschuldsvermutung ist bei den Grünen kein Versehen, es ist für sie Ausdruck von Fortschritt."

  • Es sind in dem Fall zwei Dimensionen zu betrachten, eine davon kommt meines Erachtens ein wenig zu kurz.

    Bislang ist von den ganzen Vorwürfen nichts übrig geblieben. Strafrechtlich relevantes fehlt vollumfänglich, es wird nur kolportiert (was schon wieder bezeichnend ist), dass nur noch Vorwürfe bestehen, bei denen Frauen im Kontakt zu Gelbhaar sich unwohl gefühlt hätten.

    Aber: Es gab ja einen kleinen Wählerwillen. 98 % der Abstimmenden hatten ihm das Direktmandat schon zugesprochen. Er hätte, dem Vernehmen nach, vielleicht den Listenplatz 2 oder aber ziemlich sicher den Listenplatz 4 der Landesliste erreicht. So oder so, er wäre ziemlich sicher ein Mitglied des nächsten deutschen Bundestages geworden.

    Gerne schimpft gerade das linke Spektrum über die Versuche des rechtens Spektrums (gerade der AfD) den Wählerwillen über verschiedene, insbesondere Social-Media-Kanäle zu manipulieren.

    Aber das was hier passiert ist, ist doch eine völlig klare Manipulation des Wählerwillens, in dem man einen potentiellen Kandidaten und höchstwahrscheinlich künftigen MdB - bei allem was mann bisher weiss - durch eine Intrige aus der Politik nimmt.

  • Wo zur Hölle bleibt denn der Aufschrei der Feminist*innen?!

    Ein etablierter Herr ist zum Opfer einer jungen Damen geworden, aber viele Feminist*innen scheint das wenig zu empören.



    Dabei wäre SOLIDARITÄT mit dem Rufmordopfer Stefan Gelbhaar die absolute Grundlage - unter anderem für die Etablierung einer weltfeministischen Grundordnung!



    Gerade eben von Frauen!

    Wie könnte ich denn für Feminist*innen meine Hand ins Feuer legen, wenn ich durch sie unschuldig zum Opfer fallen könnte?

    Auch Männer/Jungs können Opfer des Patriarchats werden, wenn sie eher zum Wehrdienst gebracht werden, oder wenn toxische Männlichkeit sie krank macht und zu Suiziden führt.

    Wo ist denn der feministische Schutz für diese Menschen?

  • Als Gelbhaar würde ich prüfen, ob ich rechtlich gegen diverse Beteiligte vorgehen kann.

    • @Ninotschki:

      Die Anzeigen sind in Teilen schon raus, tatsächlich.

    • @Ninotschki:

      Hat er ja schon.

  • Unschuldsvermutung



    Eine Partei, die jemanden degradiert, ohne dass eine Tat bewiesen ist, handelt gegen jegliche Unschuldsvermutung und ist für mich schon deshalb unwählbar. Noch ist nichts bewiesen, aber man hat in schon öffentlich an den Pranger gestellt.

  • Die Revolution frisst ihre Kinder …. Aufpassen, dass Ideologie nicht zu sehr dem „normalen“Fairnessgedanken widerspricht. Sehr groß, und für einige Eiferer:innen zu groß ist die süße Macht des Denunzierens. Den Short Cut, um die eigenen, „guten“Ziele durchzusetzen nutzten Spieler:innen aller Couleur.

  • Eigentlich wenig überraschend: Jugendorganisationen aller Parteien sind schon immer extrem und fundamentalistisch. Wissen alles besser und scheren sich nicht um Konsequenzen. Können sie so machen, aber kostet halt Stimmen.

    • @Hinkelstein:

      Ihr Kommentar spiegelt ein adultistisches Muster wider, das Jugendliche pauschal als „extrem“ und „fundamentalistisch“ darstellt. Jugendorganisationen sind jedoch vielfältig und keine einheitliche Gruppe. Ihre Leidenschaft für Veränderung ist nicht gleichzusetzen mit Extremismus. Vielmehr sind sie oft eine treibende Kraft für wichtige gesellschaftliche Themen wie Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Die Annahme, dass diese Organisationen „keine Konsequenzen“ für ihr Handeln tragen, verkennt den Druck, den sie ausüben, um einen Diskurs anzustoßen. Statt Jugendliche zu verurteilen, sollte man ihre Perspektiven ernst nehmen und den Dialog suchen.

      • @Ice-T:

        Was heißt denn Muster, das ist einfach meine Beobachtung, und nicht erst seit ich selber mittleren Alters bin. Ist Ihnen noch nie aufgefallen, daß in _jeder_ Partei die jeweilige Jugendorganisation eine radikalere Version der Mutterpartei darstellt? Die Junge Union z.B. ist geistig eher sowas wie eine schlagende Verbindung.

        Warum sollte ich die jungen Grünen loben, wenn ich mit ihren Ansichten nicht einverstanden bin? Was ich oben geschrieben habe - daß sowas Wähler kostet - war wörtlich gemeint, mich haben die Grünen wegen solcher Anwandlungen als Wähler verloren, nach 20 Jahren.

      • @Ice-T:

        Die Jugend ist durch Kapitalismus und Internet nicht mehr die Jugend wie vor dem Internet. Also ersparen wir und den Sokrates - der ist überholt. Und auch die Kritik der 68er muss heute neu überprüft werden. Vieles was dort an Theorien gebildet wurde ist mit dem digitalen Zeitalter der Profite unvereinbar und führt so man sie trotzdem stur weiter anwendet zu gravierender Schwächung etwaigem Widerstands. (Unter anderem durch Integration in das System um dort mit den Emotionen Profite zu generieren und die "Outrage-Machine" am laufen zu halten.)



        Es ist 2025 und es ist unsere Aufgabe ist es jetzt die Kritik an den Ist-Zustand anzupassen und nicht das von früher rauszuholen in der Hoffnung es würde hier Anwendbarkeit finden.



        Das tut es in der Regel nicht.

        Die Kritik an der Jugend ist berechtigt und das auch aus Sicht der Pädagogik im Jahr 2025.



        Ganz besonders im Interesse der Jugendlichen die wir grade ziemlich alleine lassen mit dem Raubbau den der Kapitalismus an ihnen betreibt. Schlimmer noch, wir machen uns mitschuldig an dem was mit der Jugend passiert. Sowohl was die Gewalt als auch die psychische Gesundheit unserer Kinder angeht!

        • @Thomas O´Connolly:

          Wissen Sie, Mitglieder der Grünen Jugend besuchten bis 2015 noch regelmäßig die Treffen der lokalen Amnesty-Gruppen. Meines Erachtens hat sich das zum Kampf gegen rechts hin verschoben. Der Generation, von der ich spreche, wäre solch ein Fauxpas, wie der amtierenden Sprecherin jedenfalls nicht unterlaufen. Davon bin ich überzeugt.



          Und wo sonst will man heute Standpunkte neu bewerten, wenn nicht in einer unparteiischen Diskussion gesellschaftlicher Prinzipien. Die Jette täte besser daran, diese Tradition wieder zu beleben.

  • „Es gilt als feministische Partei, Betroffenen zu glauben“, sagte in dieser Woche Jette Nietzard, die Bundessprecherin der Grünen Jugend. Die Unschuldsvermutung, die andere in der Partei jetzt stärken wollen? Gelte vor Gericht, nicht für die Grünen.



    Dazu:



    a) Die Grünen sind eine dem Grundgesetz verpflichtete Partei. Von daher täten sie gut, intern nach rechtsstaatlichen Grundsätzen zu handeln.



    b) Sie sagt "Betroffenen glauben". Wer sich einen Alias zulegt und Lügen erzählt ist keine Betroffene. Eigentlich einfach....

    • @Kartöfellchen:

      Eigentlich stellt sich die Frage, wie man eine Betroffen unterstützen will, ohne mit ihr persönlichen Kontakt aufzunehmen, so daß es mit Scheinidentitäten keine Probleme gäbe. Dann könnten zwar immer noch gegenstandslose Vorwürfe erhoben werden, aber die Hemmschwelle dazu und folglich auch die Glaubwürdigkeit des Verfahrens wären unvergleichlich höher.

  • Unbedingt derartige Fälle nach außen geben. Es spricht jeder Rechtsstaatlichkeit Hohn, wenn auf die Weise wie geschehen jem,and abgesägt werden kann. Und so: Art 21 Abs 1 Sätze 1und 2 GG: "Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen." Wenn die Ombudsstelle nicht zur inneren Ordnung der Partei gehört, wozu gehört sie dann? Liebe Grüne -?

    • @ja wirklich?:

      Wenn man so etwas als "Fall" labelt und "nach außen gibt", ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Denn damit wird schon gesetzt, daß es "etwas" gegeben hat. Und damit stehen dann "Täter" und "Opfer" auch schon fest. Egal, was am Ende als Realität ermittelt wird.

  • Gelbhaar demonstriert ja schon jetzt, was passiert, wenn das parteiinterene Verfahren so weitergeht. Es landet eben erst recht bei der Justiz. Habe ich in meiner Partei kein halbwegs faires (Verteidigungs)Recht, muss ich mir das außerhalb suchen.



    Die verblieben Beschwerdenführerinnen (*innen????) müssen sich öffentlich machen und zu ihren Bescgwerden öffentlich stehen. Längst istnämlich die "Unschuld" in dieser Affäre weg, also müssen sie sich aus dem Ruch befreien, selbst nur zu intrigieren. Der Schaden für Feminismus, Schutz von Frauenrechten und die Frage gleicher Rechte der Geschlechter ist schon jetzt immens.

    • @Kastriot:

      Nein, absolut nicht alles noch schwerer wiegen lassen. Wenn das Ganze gerichtlich angefochten wird, als Verleumdung oder Übler Nachrede, dann führt mehr Publikum auch zu einer strengeren Verurteilung, teils überhaupt erst zu einem Verfahren.



      Das ist in meinen Augen ziemlich unsinnig, dies zu fordern, wo nicht einmal Sachverhalte, wie sich eie Vorwürfe darstellen, bekannt sind. Das können Sie in meinen Augen komplett vergessen. Es ist keine faire Forderung. Soll etwa die Öffentlichkeit ein Urteil fällen?

    • @Kastriot:

      Wer dazu weiter lesen will:

      www.lto.de/recht/n...stattung-untersagt

      • @dtx:

        Drücken Sie aus, was Sie zu sagen haben und teilen sie keine Links. Ich lese sehr gerne Kommentare, aber Sie sind mir irgendwie zu anstrengend mit Ihrem ständigen Verweis auf einen LTO-Artikel.

    • @Kastriot:

      Naja, streng genommen müssen die gar nichts, aber solange sie anonym bleiben wie Anne K, sollten dann halt auch die Vorwürfe entsprechend gewichtet werden.

  • Auch hier wird leider nicht klar das eine Ombudsstelle eine Beschwerde- bzw. Schlichtungsstelle ist. Somit ist "sexualisierte Gewalt" nur eines unter vielen Tehmen für die diese zuständig ist. Wenn jemand sich ungerecht behandelt fühlt, es Steitigkeiten, Fehlverhalten wegen was auch immer gibt ist dieses die Anlaufstelle.

    Schlimm ist dass einfach offen gehalten wird welche Vorwürfe gegen Gelbhaar dort wirklich vorliegen. Aus Berichterstattungen geht hervor "unwohl in seiner Gegenwart gefühlt" und insgesamt kein strafrechtlich relevantes Verhalten.

    Das hört sich dann aber so an als wenn keiner Interesse Hätte Gelbhaar wirklich zu entlasten weil damit dann die Patei und die Stelle vollkommen das Gesicht verlieren würden. So wird das jetzt anscheined auf seine Kosten ausgetragen.

    • @M.D:

      Ich fände es hilfreich, auf Sammelbegriffe wie sexualisierte Gewalt zu verzichten, sondern die Vorwürfe konkret zu benennen.

      • @derzwerg:

        Es gibt durchaus Leute, in deren Gegenwart ich mich unwohl fühlte, ohne daß das etwas mit sexuellen Übergriffen zu tun hatte. Man nennt das Mobbing, gerne auch vom Unternehmer gegen Angestellte. Also wenn man um einen Listenplatz intrigiert, dann ist das wohl vergleichbar. Im Job oder in der Partei stellt man in der Regel fest, daß irgendwer nicht ins Team paßt. In der Regel ist das nicht der Unternehmer. Oder, wie in diesem Fall, eine Ombudsstelle, die sich nicht mal dafür Interessiert, wer sich beschwert, geschweige denn, worüber. Schließlich läßt sie so auch keine Lösung etwaiger Probleme zu.

  • "Die Unschuldsvermutung, die andere in der Partei jetzt stärken wollen? Gelte vor Gericht, nicht für die Grünen."

    Cool. Wenn es nach diesen Leuten ginge, könnte ich also den Grünen beitreten, ein beliebiges Mitglied der sexuellen Belästigung beschuldigen, dessen Karriere zerstören und wieder gehen.

    Merkt eigentlich keiner, wie autoritär solche Statements klingen? So etwas öffnet doch Tür und Tor für eine Atmosphäre der Denunziation, in der man in der politischen Auseinandersetzung stets fürchten muss, beschuldigt zu werden, wenn man sich politisch zu sehr mit irgendjemandem anlegt. Das kann doch nicht das Konzept einer progressiven Partei sein.

    • @Agarack:

      Es geht aber nicht nach "diesen Leuten". Wenn es knallt, die Verleumdung also auf eine vorsätzliche Beenndigung einer Karriiere angelegt wäre, kämen die Gedankengänge zum Tragen, die der Strafverteidiger in der LTO dargelegt hat (Link in meiner Antwort an @kastriot weiter oben, 19:25 Uhr).

  • Was für ein Kasperlestheater. Natürlich ist es wichtig Betroffene ernst zu nehmen, gleichzeitig ist ein Verfahren, ohne Nennung von Namen oder Berücksichtigung von Zweifeln einfach nur lächerlich. Und jetzt ist es einem um die Ohren geflogen…

  • Den Betroffenen und den Opfern Glauben zu schenken - das klingt auf den ersten Blick natürlich gut. Aber: Wenn gegen jemanden falsche, erfundene Vorwürfe erhoben werden, ist der dann nicht auch betroffen und auch Opfer?



    Wer einfach immer dem vertraut, der Vorwürfe erhebt, und gar nicht erst versucht zu überprüfen, ob die Vorwürfe begründet oder auch nur plausibel sind, der macht es sich entschieden zu einfach.

  • Eine Partei ohne Unschuldsvermutung, unappetitlich.

    • @Konstantin Wosner:

      Ja.

  • Wenn die Partei nicht alles in ihrer Macht stehende tut um Gelbhaar vollständig zu rehabilitieren, dann ist sie für mich komplett unwählbar geworden.

  • Durch die unwidersprochene Aussage der Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend, die Unschuldsvermutung gelte nicht für die Grünen, wird die Angelegenheit eskaliert.

    Bei der Unschuldsvermutung handelt es sich um eine der wichtigsten Säulen des Rechtsstaatsprinzips. Parteien sind nicht nur irgendeine "Organisation" sondern haben durch Art. 21 GG Verfassungsrang ("ihre Ordnung muss demokratischen Grundsätzen entsprechen"). Das mag einer JungpolitikerInnen möglicherweise vollkommen unbekannt sein, nur dann wäre wohl eine unverzügliche öffentliche Klarstellung durch den Parteivorstand zu erwarten gewesen.

    Fehlanzeige.

    Habeck: Ein Mensch. Kein Wort.

    • @DiMa:

      Ein Parteigremium ist kein Gericht, was ist daran unklar?

      • @Systemknecht:

        Daß eine Partei kein rechtsfreier Raum ist? Man sollte eben zum Anwalt gehen, bevor man so eine Nummer abzieht, und nicht erst, wenn Post von der StA ins Haus flattert.

      • @Systemknecht:

        Ist klar. Ob es moralisch richtig ist jemanden unter Druck zu setzen mit Vorwürfen, die man der Person nicht sagen möchte, ist zwischenmenschlich ein absolutes Unding.

      • @Systemknecht:

        Die Unschuldsvermutung ist halt ein rechtsstaatlicher Grundsatz, der nicht nur vor Gericht gilt. Und Prteien sind nicht nur irgendwelche "Organisationen".

  • "Wie gut die Identitäten dieser Personen geprüft wurden, worum es in den Vorwürfen geht und ob sie durch Indizien oder Beweise gestützt sind, ist unklar."

    Wenn die Grünen dazu schweigen sieht es wohl nicht gut aus. Sind dann womöglich nicht überprüfte Fälle.

    Offenheit sieht und lückenlose Aufklärung sieht anders aus. Nach der Wahl erfahren wir mehr.

    • @Martin Sauer:

      Nicht erst nach der Wahl. Siehe der Link in meiner Antwort an @kastriot, weiter oben um 19:10 Uhr.

  • Man kann hier schon klar sagen, dass es sich um eine Intrige handelt. Und die, die bei den Vorwürfen bleiben, tun dies wohl eher aus Selbstschutz. Denn ein Einräumen, dass auch ihre Vorwürfe erlogen sind, würde deren politische Karrieren ebenfalls beenden.



    Für die Grünen ein ziemliches Desaster. Denn das ganze zieht sich hoch bis in Habecks engsten Vertrautenkreis.



    Und wenn Kandidaten zum Rücktritt gedrängt werden, hat das nichts mit demokratischen Vorgängen mehr zu tun. Nähme man es penibel, könnte man die Gültigkeit der Berliner Landesliste anzweifeln.

    • @TeeTS:

      Ob da eine politische Karriere endet oder nur eine Anstellung bei Herrn Gelbhaar oder bei einem Kollegen, man weiß es nicht. Wo kriegt man aus so einer heraus noch eine andere?

  • "Setzen wir auf die Unschuldsvermutung? Oder nehmen wir Gelbhaar aus dem Rennen, damit niemand sagen kann, die Grünen ignorierten Hinweise auf sexualisierte Gewalt?"

    Der gemeinde Beobachter fragt sich, wie man eigentlich darauf kommt, daß das ein Gegensatzpaar ist.

    • @Klaus Franz:

      Hätte Gelbhaar von sich aus seine Kandidatur zurückgezogen und das so begründet, wie Sie, dann nicht.

      Aber ging nicht freiwillig und er wurde auf eine Weise "aus dem Sattel geschossen", die schon Zweifel aufkommen läßt, ob bei den handelnden Personen die Unschuldsvermutung noch irgendeine Rolle gespielt hat.

      Außerdem besteht gerade beim Thema sexualisierte Gewalt verstärkt die Gefahr, dass doch etwas hängen bleibt. Speziell, wenn die Beschuldigten nicht freiwillig ihre Ämter nieder legen, sondern die Partei das erledigt.

      Das kann natürlich ein Zeichen mangelnder Einsicht eines Täters sein, aber auch die verständliche Reaktion einer völlig unschuldigen Person.

      • @ PeWi:

        Wer keine Einsicht zeigt, hat womöglich auch keine und fühlt sich folglich unschuldig. Dummerweise habe es aber schon Ansagen wegen unpassender Kommunikation gegeben. Probleme gibt es demnach nicht zum ersten Mal.

        Nun ist Gelbhaar als Bundestagsabgeordneter auch mit Personalverantwortung gesegnet und damit möglicherweise in irgendeiner Art überfordert gewesen, was bei Freiberuflern - er ist Anwalt - auch mal vorkommt. Wer seine ReNo-Angestellten unfair behandelt, in welcher Beziehung auch immer, verliert deswegen nicht die Zulassung. Man könnte sich aber die Frage stellen, ob man so einen Menschen wieder als Abgeordneten aufstellen muß. Dann sollte das aber auch zutreffend eingeordnet werden. Mobbing reicht als Vorwurf auch. Und dann bitte rechtzeitig, nicht drei Tage vor der Listenaufstellung.