Grönemeyer sorgt für Shitstorm: Kein Millimeter nach rechts
Ein politisches Statement Herbert Grönemeyers sorgt im Netz für Empörung. Der Shitstorm tut seiner Popularität aber keinen Abbruch. Im Gegenteil.
Der deutsche Popstar Herbert Grönemeyer sieht sich momentan einem Shitstorm ausgesetzt. Rechte Trolle haben ihn als Goebbels bezeichnet und einen Aufruf Grönemeyers gegen Rechts mit Nazi-Propaganda verglichen.
Zurzeit ist der 63-jährige Schauspieler und Sänger auf großer Tournee mit seinem neuen Album „Tumult“. Bei seinen Konzerten warnt er immer wieder explizit vor der Gefahr durch neue und alte Nazis und bekundet: „Wir gehen keinen Millimeter nach rechts“. So auch am Donnerstag, als Grönemeyer in Wien auftrat. Ein Video von seiner Ansage wurde anschließend mehrfach auf Twitter gepostet.
Die braune Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Der rechtsradikale AfD-Politiker Björn Höcke behauptete in einem Tweet, Grönemeyer sei aus dem „bunten Bochum“ geflüchtet und wolle „jene belehren, die mit den Konsequenzen seiner politischen Spinnereien leben und mit ihren Steuern alles bezahlen müssen“. Weitere AfD-Politiker haben sich Höcke angeschlossen und Grönemeyer in den Sozialen Medien diffamiert.
Bereits in einem vielgeklickten Video, das Herbert Grönemeyer unmittelbar vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg am 1. September mit einem Antifa-Appell auf seinem Instagram-Account veröffentlicht hatte, sorgte bei einigen für Empörung. Auch hier forderte er: #keinmillimeternachrechts.
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Er sagte unter anderem: „Wir tragen auch die Verantwortung, dass sich kein Gedankengut breitmacht, das uns schon mal vor 80 Jahren in den Abgrund geführt hat.“ Der Shitstorm von rechts tut Grönemeyers Popularität keinen Abbruch. Im Gegenteil: In Berlin spielte er vor zweimal 20.000 Zuschauern an zwei Tagen hintereinander in der ausverkauften Waldbühne. Seine Fans mögen ihn genau wegen seiner Botschaften.
Unterstützung bekommt der Musiker nun auch von Außenminister Heiko Maas: „Es liegt an uns, für eine freie Gesellschaft einzutreten und die Demokratie gemeinsam zu verteidigen“, schrieb der SPD-Politiker am Sonntag auf Twitter. „Danke an Herbert #Groenemeyer und allen anderen, die das jeden Tag tun.“
Empfohlener externer Inhalt
Grönemeyer, der im Juni auch bei der Neuauflage des Chemnitzer Festivals #wirsindmehr aufgetreten war, hat schon in den Neunziger Jahren aktiv Position gegen rechtsradikale Umtriebe bezogen und immer wieder Songs zum Thema komponiert.
Man muss seine Musik nicht mögen, um seine Haltung zu verstehen.
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