piwik no script img

Geleakte Cannabis-EckpunkteWas haben die denn geraucht?

Bernd Pickert
Kommentar von Bernd Pickert

Die geleakten Cannabis-Eckpunkte lassen die Hoffnung auf eine Freigabe schwinden. Qualität und Quantität sollen weiterhin massiv kontrolliert werden.

„Cannabis ist verboten, weil es eine illegale Droge ist.“ Foto: Ognen Teofilovski/reuters

S eit Monaten schon lässt die Ampelkoalition darauf warten, endlich einen Fahrplan zur im Koalitionsvertrag vereinbarten Cannabisfreigabe zu veröffentlichen. Das ist angesichts von Krieg und Energiekrise sicher nicht das allerdrängendste Thema – aber es gibt überhaupt keinen Grund, damit nicht endlich anzufangen. Und trotzdem kam: nichts.

Am Mittwoch dann präsentierte das Redaktionsnetzwerk Deutschland RND die Inhalte eines mutmaßlich durchgestochenen Eckpunktepapiers – und man wünschte, es wäre weiter geschwiegen worden. Denn was da steht, ist so realitätsfremd, dass der Eindruck entsteht, es habe sich doch wieder eine der ehemaligen CSU-Drogenbeauftragten heimlich in die rot-gelb-grüne Referentenrunde eingeschlichen.

Eine Begrenzung des THC-Gehalts auf 15 Prozent und für junge Erwachsene zwischen 18 und 21 Jahren auf 10 Prozent ist vollkommen sinnfrei. Und zwar nicht nur, weil praktisch alle der derzeit gängigen Marihuana Strains THC-Gehalte zwischen 20 und 30 Prozent haben. Sondern vor allem, weil, wäre diese Begrenzung ernst gemeint, die Polizei ja quasi immer zur Überprüfung erst einmal den Stoff beschlagnahmen müsste, um zu kontrollieren, ob da nicht ein paar Prozente zu viel drin sind.

Das hat mit dem Grundgedanken, das Thema Cannabiskonsum endlich völlig von den Strafverfolgungsbehörden wegzubekommen, nichts mehr zu tun – mit übergriffigem ideologisch begründetem Kontrollwahn hingegen eine ganze Menge. Sinnvoll ist es, genau zu bezeichnen, welche Sorte mit welchem Wirkstoffgehalt verkauft wird: So wie man auch im Getränkehandel gern weiß, ob man jetzt eigentlich, Bier, Wein oder Wodka erwirbt und wie viel Alkohol da drin ist.

Ähnlich ist es mit der Begrenzung auf zwei Pflanzen im Eigenanbau: Weder für Menschen mit einem medizinisch indizierten Cannabisbedarf noch für regelmäßige Kif­fe­r*in­nen wäre das ausreichend, um den Jahresbedarf zu decken. Und die Vorstellung, man könne ausschließlich mit Cannabis aus deutscher Produktion die gesamte derzeit vom Schwarzmarkt belieferte Nachfrage befriedigen, dürfte zumindest kurz- bis mittelfristig illusorisch sein.

Aus diesem Eckpunktepapier – sollte es denn kein schlechter Scherz gewesen sein – spricht noch immer die gleiche Irrationalität, die seit so vielen Jahrzehnten die Drogenpolitik bestimmt hat. Und die die frühere Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) so legendär ausdrückte: „Cannabis ist verboten, weil es eine illegale Droge ist.“ Offenbar fällt es noch immer schwer, von diesem vernunftfreien Dogma wirklich wegzukommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. Bluesky: @berndpickert.bsky.social In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org
Mehr zum Thema

35 Kommentare

 / 
  • Die Organisation Transform UK aus London hat einen Leitfaden zur Regulierung von Cannabis zusamengetragen:

    ''Dies ist die dritte Auflage unseres Praxisleitfadens zur Regulierung legaler Märkte für die nichtmedizinische Verwendung von



    Cannabis. Er richtet sich an politische Entscheidungsträger*innen,



    Befürworter*innen von Reformen und betroffene Gemeinschaften



    auf der ganzen Welt, die beobachten, wie sich die legale Regulierung



    von Cannabis vom Randthema zu einem zentralen Gegenstand



    politischer Debatten bewegt.

    Die übersetzte Kurzfassung vorab: transformdrugs.org...is-Exec-Sumary.pdf

  • "Sondern vor allem, weil, wäre diese Begrenzung ernst gemeint, die Polizei ja quasi immer zur Überprüfung erst einmal den Stoff beschlagnahmen müsste, um zu kontrollieren, ob da nicht ein paar Prozente zu viel drin sind."

    Kar doch, die Polizei ist dafür zuständig, ob abgelaufene Milch heimlich umgegossen wurde und in neuen Schläuchen verkauft wird. Und der Dealer auf der Straße soll auch nicht Lohn und Brot verlieren durch Verkaufsstellen, die das Zeugs von zertifizierten Anbauern beziehen.

  • "Sinnvoll ist es, genau zu bezeichnen, welche Sorte mit welchem Wirkstoffgehalt verkauft wird: So wie man auch im Getränkehandel gern weiß, ob man jetzt eigentlich, Bier, Wein oder Wodka erwirbt und wie viel Alkohol da drin ist."

    Auch das ist nicht sinnvoll. Das ist botanisch sogar absolut unsinnig.

    Das hängt wie der Ertrag und Nährstoffgehalt jeder Pflanze generell von Zuchtbedingungen ab. Wenn selbst der Anbau von 2 Pflanzen straffrei sein soll, dann ist es natürlich ein Unterschied, ob jemand das am Fensterbrett, im Garten oder in der Growbox macht. Ob man düngt, wieviel Sonne, wieviel Streß eine Pflanze hat.

    Man kann zum Beispiel einen Habenero Chili so anbauen, dass er unter Optimalbedingungen am Ende einen Capsaicingehalt aufweißt, der bis zu 250.000 SHU entsprichtund damit für die allermeisten Menschen ungenießbar erscheint. Am halbschattigen Balkon gewachsen und schlecht gedüngt, kann eine Pflanze aus der selben Anzucht am Ende aber auch nur so scharf wie eine etwas schärfere Pepperoni sein.

    Das wäre nur bei offiziell konrolliertem Anbau so zu bemessen.

  • Das positive ist, dass es einen Gesetzentwurf gibt. Was Eigenbau für PatientInnen betrifft müsste es Ausnahmen geben. Die Begrenzung des THC Gehalts verstehe ich zum einen, aber man muss eine Entscheidung treffen: Sollen junge Erwachsene Gras mit höherem THC Gehalt auf dem Schmwarzmarkt kaufen oder kontrolliert im Fachgeschäft mit Beratung? Ich bin für letzteres!

  • Ich möchte ja jetzt nicht all den Cannabisethusiasten den Dampf aus den Segeln nehmen, aber es wird keine Cannabislegalisierung geben. Das was da jetzt läuft ist nur der Versuch die Sache nachher nicht als leeres Versprechen darstehen zu lassen. Das Projekt scheitert entweder, sobald die CDU mitregiert, oder aber am "EU Recht und den Internationalen Verträgen". Das wissen die Ampelmänner auch bereits, aber da man bei den nächsten Wahlen wieder mit der Cannabisfrage im Wahl-o-Mat punkten möchte, gibt es jetzt eben diese Scheinbemühungen.

    • @Maximilian Klein:

      Aus der 'Single Convention' kann man austreten um dann wieder unter Vorbehalt einzutreten. Das haben andere Staaten auch schon gemacht. Auf EU-Recht lässt sich Einfluss nehmen, immerhin war man ja selbst bislang einer der größten Bremser in Hinblick auf Reformen. Zudem wäre es etwa auch nicht zwingend ein Problem, wenn etwa das Schengen-Protokoll Ein- und Ausfuhr verbietet, aber eben heimische Ware angeboten wird. Da ist also schon einiges möglich, die große Frage bleibt also tatsächlich ob die Ampel noch lange genug durchhält.

  • Zitat: "Das sind 300 - 400 Gramm pro Pflanze."



    In dem von Ihnen verlinkten Artikel wird diese Menge pro Quadratmeter angegeben.

    Zitat: "24.000 EUR pro Jahr an den Dealer"

    Also, "legendäre Hardcorekiffer" knattern durchaus an die zehn Tüten pro Tag. Beim Btm-Fachhändler bekommt man einen 100er-Stein Maroc zwischen fünf und sechs Euro. Die Marge wird etwa bei 100 Euro liegen. Das heißt, dass ein Kunde dem Händler im Jahr an die 1200 Euro einbringt. Und die hat sich der Dealer des Vertrauens auch verdient, wenn man bedenkt, dass er oder sie das Risiko einer langjährigen Haftstrafe trägt.

  • Man kann sicherlich um den einen oder anderen Punkt streiten.

    Jedoch:



    Legalisierung bedeutet eben auch Regulierung.

    (gerade diese Chance auf Regulierung wurde auch von Legalisierungsbefürwortern oft als Argument vorgetragen)

    Und ich bin schon auch für Regulierung.



    Im Übrigen auch für Zigaretten und Alkohol:



    Daher Werbeverbot für Alkohol und Zigaretten bitte gleich mit.

    Was mir besonders wichtig ist:

    1. ein gesetzlich vorgeschriebener Mindestgehalt vom antipsychotisch wirkenden CBD (damit die Paranoia Sorten rausgefischt werden)

    Natürlich wird es dann auch weiterhin paranoide Grassorten unter der Hand geben, aber Gesetze entfalten auch normative Wirkung.



    Das Gros der Konsumenten wird sauberes Gras bevorzugen.

    2. aus diesem Grund lieber Cannabis Social,Clubs wie in Belgien anstelle von Home Grow.

    A propos Home Grow:



    Im Artikel wird bemängelt, dass 2 Pflanzen nicht reichen würden.



    Na und? Man darf auch keinen Schnaps selber brennen und andere Dinge auch nicht.

    Wenn der "edle Tropfen" verbraucht ist, kauft man dann halt sein Gras im Fachmarkt. So what?

    • @Oliver Tiegel:

      "anstelle von Home Grow."



      Warum sollte das selbstgezogene Gewächs denn nicht sauber sein?



      "Man darf auch keinen Schnaps selber brennen"



      Natürlich darf man. Es braucht eben eine Konzession. In manchen Gegenden Süddeutschland ist das sogar ziemlich verbreitet.

      • @Ingo Bernable:

        "Warum sollte das selbstgezogene Gewächs denn nicht sauber sein?"

        Ich wollte damit sagen, dass wenn es die Wahl zwischen - den CBD-Gehalt betreffend - reguliertem Gras und illegalem Hoch-THC/Zero CBD gibt, der Grossteil der Konsumenten eben wahrscheinlich doch auf das legale Gras zurückgreifen wird - und sei es nur aus Bequemlichkeit.

        Natürlich wäre aber Home Grow Gras aber von Blei und anderen Mist auch frei, da haben Sie recht.

        Was den Schnaps angeht, war ich wohl etwas ungenau, jedoch gibt ja es auch hier eine Regulierung (in Form einer Konzession)



        Vermutlich um sicherzustellen, dass der Schnaps ohne Methanol gepanscht wird. Denke schon das Wissen, dass man bei den Behörden registriert ist, lässt einen da sehr vorsichtig sein.

        Und ähnliches würde dann beim selbstgezüchtete Gras angebaut in einer Gärtnerei-Vereinigung vonstatten gehen.



        So könnte es einen Obmenschen geben, der dann das Saatgut für alle Hobbygärtner einkauft (einzige Bedingung: kein Zero-CBD Saatgut) und auch die Verantwortung übernimmt.

        Zero-CBD Gras (im Home Grow möglich weil es keine Sau kontrolliert) wäre nach dieser Lesart und Prioritätenliste eben auch ein Aspekt, Gras unter psychiatrischen Gesichtspunkten als "nicht sauber" einzustufen.

  • Hm. Wenn also der THC Gehalt auf 15% gedeckelt wird, heisst das ja, dass der Konsument doppelt soviel rauchen muss, um denselben Effekt zu erzielen. Also doppelt soviel Kosten (damit Steuern), aber auch doppelt soviel Teer, Ammoniak, Acrylamid etc. pp. Wer hat sich das ausgedacht? Gesundheitsfachleute?

    • @Stechpalme:

      Wenn man die grossen Spülmittelflaschen z.B. der 70er mit den heutigen Kompakt-Flaschen (Konzentrat) vergleicht, so wurden letztere stets damit beworben, dass diese viel ergiebiger und ergo auch umweltfreundlicher seien.

      Dies sehe ich aber als billigen Taschenspielertrick.

      Denn auch wenn in der Theorie alles effizienter ist, so reguliert der Squeeze-Moment den wahren Verbrauch.



      Sicherlich wird es den einen oder anderen geben, der tatsächlich nur einen einzigen Tropfen des Spülmittels verwenden wird, aber der Grossteil drückt eher auf die Tube.

      Und so ähnlich verhält es sich mit den Joints:

      Wer bitte nippt den bitte ob des starken Grases - nur mal kurz daran?

      Das macht doch niemanden Spass, w enn man so richtig Bock darauf hat nimmt man einen tiefen Zug.

      Die real aufgenommene THC Menge wird beim hochpotentem Gras unter dem Strich deshalb höher sein.

      Jetzt könnte man sagen, dass das Tabak-Gras-Verhältnis dann viel mehr zugunsten des Tabaks ausfallen sollte...

      Aber es gibt auch Leute die wollen pur rauchen. Nicht im Pfeifchen, sondern als Spliff.

    • @Stechpalme:

      Warum rauchen? Vapen, Tee, Cookies. Es gibt viele weniger gesundheitsschädliche Methoden.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Und überhaupt sollten wir den Neubau des Solarparks XY unbedingt verhindern, weil dieser alleine keinesfalls unsere Energieprobleme der nächsten 10 Jahre löst!

    Jetzt mal im Ernst. Der THC Anteil heutiger Schwarzmarkt Produkte hat nichts mit der ursprünglichen Pflanze zu tun. Da wurde ausschließlich auf diesen einen Wirkstoff gezüchtet. Und das ist ein größeres medizinisches Risiko! Diese Schwarzmarkt Pflanzen sind im Gefahrenpotential deutlich größer, ähnlich wie Bier zu Schnaps. Hier eine Begrenzung durchzuführen halte ich für absolut sinnvoll, um diese absurden Züchtungen vom Markt zu kriegen.

    Ansonsten:



    geprüfter Verkauf über staatliche Stellen: Check.



    Entkriminalisierung: Check



    Entbürokratisierung: Check



    Eigenbedarfsmengen die 95% der Nutzer abdecken: Check



    Im Prinzip ist das ein Fortschritt. Wenn das ein paar Jahre gut funktioniert hat, können wir über den nächsten Schritt nachdenken.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Sie glauben also tatsächlich, dass das legalisierte Grass mit wesentlich weniger THC auch gekauft wird, statt dem Grass auf dem Schwarzmarkt mit mehr THC? O.o

    • @83191 (Profil gelöscht):

      "Diese Schwarzmarkt Pflanzen sind im Gefahrenpotential deutlich größer, ähnlich wie Bier zu Schnaps. Hier eine Begrenzung durchzuführen halte ich für absolut sinnvoll, um diese absurden Züchtungen vom Markt zu kriegen."

      Dann wäre also auch ein Schnapsverbot sinnvoll? Wenn nein warum nicht? Vom Markt bekommen durch Kriminalisierung, wenn das funktionieren würde, dann gäbe es überhaupt keinen Markt mehr. Wenn man den Schwarzmarkt durch Freigabe überflüssig machen will, dann ist es kontraproduktiv, einen Teil der Produkte davon auszunehmen.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      "Und das ist ein größeres medizinisches Risiko! Diese Schwarzmarkt Pflanzen sind im Gefahrenpotential deutlich größer"



      Und das besteht woring genau? Droht analog zur Alkoholvergifung die Cannabisvergiftung?

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Die Wirkstoffe der Cannabis Pflanzen umfassen mehr als nur THC. Die anderen werden ja auch medizinisch in THC freien Pflanzen verwendet.

        In wilden Typen oder der Ursprungspflanze sind diese Wirkstoffe in einem besseren oder günstigeren Verhältnis, gleichen sich sozusagen aus. In der Schwarzmarktversion wird aber auf möglichst hohen THC Anteil gezüchtet, alles andere ist egal. Dadurch sind die Schwarzmarkt Versionen stärker, schwerer dosierbar, deutlich länger wirksam und neigen viel häufiger dazu bei Konsumenten Nebenwirkungen zu verursachen oder psychische Probleme zu verstärken oder zu verursachen.

        In Relation zu Alkohol-induzierten Nebenwirkungen sind das natürlich Peanuts. Aber Alkohol braucht eben auch eine gewisse Reinheit bzw Verhältnis zwischen Ethanol und Methanol, damit man nicht blind wird ;-) siehe das Ergebnis der schwarzbrennerei nach der Prohibition in den USA. Da durfte nach Aufhebung selbiger auch nicht jedes Zeug verkauft werden.

  • So schlimm ist der Vorschlag doch nicht, denn Zustände wie in den Niederlanden kann keiner wollen, wo das Organisierte Verbrechen herrscht.



    Eine eng kontrollierte Freigabe ist daher notwendig - sonst ist beim nächten Regierungswechsel das Experiment vorbei.



    Eine rein Ökologische Produktion bei lizenzierten Einzelanbauern muss daher festgelegt werden. Um eine Lizenz sollten nur Ökobetriebe erwerben dürfen, die bereits vom Eigentümer seit mindestens 5 Jahren geführt werden - Damit die Mafia nicht einfach ihr Geschäft legalisiert. Vermutlich geht aber der Anbau an Grossunternehmen, einfach weil diese mit lukrativen Posten oder Beraterverträgen locken können.



    Die Begrenzung auf Konzentrationen Typ ´Hecke´ ist dagegen m.E. Kontraproduktiv, vor allem wenn die zu Apothekenopreisen verkauft wird. Die Kontrolle dagegen wäre recht einfach - Konzentration stünde auf der Einzelverpackung. Klappt ja bei Alkoholika und Tabakwaren auch.



    Und Angst um die Produktionsmenge Menge ist unangebracht, selbst ohne künstliche Beleuchtung sind in (Heim)Gewächshäusern mehrere Generationen jährlich möglich.

    • @Euromeyer:

      Südlich der Alpen vielleicht@mehrere Generationen im Gewächshaus mit Sonnenbetrieb.

    • @Euromeyer:

      Zitat: "... denn Zustände wie in den Niederlanden kann keiner wollen, wo das Organisierte Verbrechen herrscht."

      Die Aussage verstehe ich nicht: In der BRD herrscht doch schon die "Organisierte Kriminalität". Oder wer versorgt die rund fünf Millionen Kiffer?

  • Welche Lobbyisten könnten hier eingewirkt haben ? Brennereien, Brauereien und Winzer, sind bestimmt nicht gerade begeistert von einer Freigabe.

  • Sehr guter Artikel: Sachlich begründet, stillvoll geschrieben. Vielen Dank

  • "So wie man auch im Getränkehandel gern weiß, ob man jetzt eigentlich, Bier, Wein oder Wodka erwirbt und wie viel Alkohol da drin ist."

    Dank des "übergriffigen ideologisch begründetem Kontrollwahn" kann man im Allgemeinen davon ausgehen, an dem Zeug nicht blind zu werden und erfährt auch öfter mal - wie heute wieder durch die Stiftung Warentest - wie es um die Schadstoffbelastung bei Bier aussieht.



    Absurdere Artikel schreibt eigentlich nur noch Blome beim Spiegel.

  • Zwei Pflanzen reichen nicht? Ja winzige Autoflowering, aber so ne richtige silver haze in Freiland wirft Mal eben fast n Kilo trocken ab

    • @MokkaMokka0815:

      Ich hätte auch schon eine schöne Stelle für zwei Pflanzen. Gibt es eigentlich auch Purple Haze? - das stelle ich mir sehr nett vor!

  • 2 Pflanzen im Eigenanbau: Ist das pro Person oder pro Haushalt?

    • @Arne Babenhauserheide:

      Pro Grundstück...,-))

  • Also, unter guten Bedingungen schafft man schon 400 Gramm pro Pflanze, also 800 Gramm pro Jahr, also gut zwei Gramm pro Tag. Wer damit nicht auskommt, der hat ein ganz anderes Problem. Bei mehr legalen Pflanzen öffnet man dem unkontrollierten privaten Anbau und Schwarzhandel die Türen, was vielleicht nicht gerade Sinn der Sache ist. Oder auch nicht. Ach, keine Ahnung.

    Vielleicht sollte man auch einfach den Anbau und Handel komplett freigeben und nur den Verkauf an Endverbraucher regulieren wie bei Alkohol und Tabak. Ohne den ganzen Verfolgungsdruck ist das Zeug doch billiger zu produzieren als Kamillentee, da kann man dann auch 400% Steuern drauflegen und es ist immer noch spottbillig.

    • @Mustardman:

      Dank an Sie und den Kommentar davor fürs Nachrechnen.

  • Könnte der Autor seine Aussagen begründen?

    de.statista.com/st...na-in-deutschland/

    Durchschnittsgehalt 14 Prozent. Vorgeschlagen (!) sind 15 Prozent. Davon kann man ausreichend high werden. Und dass die hochprozentigen Pflanzen problematisch sind wissen wir schon länger. Jetzt kann man ja mehr THC-Gehalt wollen, aber wegen 5 Prozent reg ich mich nicht auf, inhaliere ich halt mehr aus dem vaporizer.

    Die Idee, dass die Polizei erst beschlagnahmt um zu untersuchen steht nirgends, oder? Es geht um die lizensierte Abgabe.

    Ja, mehr Gehalt dürfte es sein, aber 15 Prozent ist völlig OK. Das ist guter Standard.

    Und dann der Unsinn mit „2 Pflanzen reichen nicht“. Wie geht das damit zusammen:

    weedseedsexpress.c...indoor-sorte-top-5

    Das sind 300 - 400 Gramm pro Pflanze alle 90 Tage. Ich rauche einige unter den Tisch, aber ich geb doch keine 90 Tage / 360 Tage pro Jahr x 2x300 Gramm * 10 EUR / Gramm = 24.000 EUR pro Jahr an den Dealer. Für gutes Zeug.

    Will der Autor tatsächlich aussagen, dass Kiffer 2,4 KILOgramm pro Jahr, also 6 Gramm pro Tag wegrauchen? In welchem Universum?

    Sind die Zahlen falsch?

    Wenn sie stimmen: ist der Autor irgendein legendärer Hardcorekiffer, von dem noch niemand gehört hat?

    Selbst für Meinungen sollte Faktencheck selbstverständlich sein, TAZ.

    Und dass der Wirkstoffgehalt bis 21 weiter begrenzt wird, ist auch schon ein Kompromiss, denn die Gefahren bei häufigem Konsum für das Gehirn sind bis 25 am höchsten. Jugendliche oder heranwachsende Dauerkiffer greifen in den kompletten Umbau des Gehirns während der Pubertät ein. Guckt Euch die Ergebnisse in den Suchtkliniken an. Die jugendlichen haben sich dauerhaft geschädigt.

    Ich lass mich ja belehren, wenn die Zahlen falsch sind. Ansonsten: Mannmannmannmann.

    • @echnaton192:

      " 90 Tage / 360 Tage pro Jahr x 2x300 Gramm * 10 EUR / Gramm"



      ergibt 15.000 Tacken/a(nnum) *belehr* ;) .



      Bin zu faul zum Suchen, jedenfalls ist z.B. die Meldung mit den ca. 1/3 Kiffern (U25?!?) als Suchtklinikpatienten vor paar Wochen nur verstümmelt durch die Gazetten gegangen; das waren eher 1/3 derer, deren Sucht illegalisierte Drogen betrifft.

      • @Hugo:

        Eine Null hinter der 15 ist incl. des "." zuviel.

  • Selten habe ich bei einem Artikel der Taz so sehr gelacht. Meinen ehrlichsten Glückwunsch zu dieser satirisch anspruchsvollen Leistung. Klasse.

    • @Dirk Osygus:

      Es ist leider keine Satire.