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Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hr. Beck nicht weiss, dass die BDS-Bewegung eine von Palästinensern ins Leben gerufene ist. Daher ist die Ausrichtung natürlich "einseitig", genauso wie ein Engagement der Tibeter für ihre Rechte ganz "einseitig" gegen Chinas Politik gerichtet ist.
Die Hamas hat schon oft genug signalisiert, dass sie Israel im Fall eines Endes der Besatzung und eines Friedensschlusses anerkennen würde. Aber eben nicht als einseitige Vorleistung.
Ich will den Terror der Hamas gar nicht rechtfertigen. Ich halte ihn nicht für gerechtfertigt und außerdem für dumm. Ich will nur versuchen, ihn zu erklären. Terror verübt auch die israelische Seite. Die israelische Gewalt fordert wesentlich mehr zivile Tote als die palästinensische. Die israelische Gewalt dient nicht der Verteidigung, sondern der Einschüchterung.
Mit dem neuen Nationalstaatsgesetz (der jüdischen Bevölkerung steht künftig der alleinige Anspruch auf Israel zu, Arabisch entfällt als zweite Amtssprache), der bevorstehenden Annektion palästinesischer Gebiete im Handel gegen die Nichtverfolgung der Straftaten von Netanyahu und weiteren Aktionen zur Abschaffung der Demokratie und Deklassierung der nichtjüdischen Bevölkerung schadet sich Israel nur selber - da braucht es überhaupt kein BDS. Ist es ein Zufall, dass dieselben Parteien, die bei uns an an vorderster Stelle am Grundgesetz säbeln und eine Menschenwürde light für Arbeitslose, Geflüchtete und Migranten einzuführen bestrebt sind - allen voran die AfD, ihr folgend CDU und SPD und Grüne - sind vorne dran bei der Resolution gegen BDS. Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.
"Nicht jeder Unterstützer ist antisemitisch"... das geht schon deshalb nicht, weil viele Unterstützer selber Juden sind. BDS ist ein Symptom der Verzweiflung angesichts des Nichtstuns der internationalen Gemeinschaft.
Akademischen Austausch zwischen Wissenschaftlern zu boykottieren halte ich allerdings auch nicht für zielführend.
Mir fällt auf, wie streng deutsche Abgeordnete mit angeblichem Antisemitismus umgehen, während sie gleichzeitig die Abschiebungen in Richtung Taliban forcieren. Und was Apartheid angeht, lieber Volker, lies bitte den heutigen Artikel von Saeb Erekat in der NY Times. Denn palästinensische Stimmen werden in diesem Land kaum gehört.
@Ataraxia ""Nicht jeder Unterstützer ist antisemitisch"... das geht schon deshalb nicht, weil viele Unterstützer selber Juden sind."
Ja, das sagt die AfD und andere Rechten den Antdeutschen ja auch immer, dass das gar keine richtigen Deutschen sein können.
@Age Krüger "Antideutsch" ist keine Entsprechung zu "antisemitisch".
Auf den Punkt gebracht!
Danke!!!
Es ist immer gut von Politikern wie Volker Beck, Petra Pau, Dietmar Bartsch, Gitta Connemann oder Reinhold Robbe zu hören und zu lesen. Politiker, die wissen was menschlicher Anstand ist und was historische Verantwortung bedeutet.
Kolonialismus -
man kann natürlich drumherum reden, aber auch die USA und Australien sind Resultate von K. Das heißt ja nicht, dass man die Ergebnisse von K. rückgängig machen soll. Die Frage ist, wie man mit diesen Ergebnissen umgeht. Die geschichtlich-biblischen Begründungen für die Ansiedlung von Juden in Palästina sind ebensowenig diskutabel wie der Holocaust als ernstzunehmendes Motiv. Also bleibt nur, vom status quo auszugehen und eine menschenrechtsbasierte Lösung zu finden: Wieso sollten nicht alle Nachkommen der in jetzigen Israel einst ansässigen Palätinenser ( das sind ja eigentlich auch Christen und Juden) das Zuwanderungsrecht haben, das die von jüdisch-gläubigen Müttern Abstammenden haben? Weil ein solches Recht absurd ist - was wir übrigens für die deutsche Geschichte doch akzeptiert haben. Für die deutsche Aussenpolitik sollte kompromisslos die Nichtdiskriminierung – aber eben auch nicht die Privilegierung von Juden, nicht aber das Existenzrecht Israels als eines jüdischen Staates raison d'être sein.
Hmm, kein Beleg für "wirtschaftlich hat der Boykott keinen Einfluss", noch für "An US-amerikanischen Universitäten gehen BDS-Aktivitäten häufig mit Übergriffen auf Juden einher.".
@BigRed Die Daten der israelischen Wirtschaft sind überall öffentlich zugänglich, das BIP wuchs in den letzten 5 Jahren jeweils um mehr als 3%.
de.statista.com/st...kts-bip-in-israel/
Ausblick der GTAI für die Wirtschaft Israels.
Kleine Wahlempfehlung zur Europawahl:
In Hannover hat eine Partei Plakate mit diesem Schriftzug aufgehängt:
"Zionismus stoppen: Israel ist unser Unglück! Schluss damit!"
Das scheint mir ziemlich präzise den Standpunkt vieler der hier Kommentierenden zu repräsentieren.
Die Partei heißt übrigens "Die Rechte".
"Israel wird als Kolonisationsprojekt aufgefasst..." Herr Beck, Israel ist bzw. war ein Kolonisationsprojekt, schon vor der Nazi-Zeit. Darüber kann man nicht hinwegsehen. Die Kolonialisierung hat eine grosse Dynamik durch die Judenverfolgung im Dritten Reich bekommen, währenddem nicht nur die Nazis und ihre Helfer die europäischen Juden massakriert haben, sondern der Rest der "zivilisierten" Welt auch noch lange tatenlos zugeschaut hat. Nicht mal nach dem Krieg haben es die Alliierten geschafft, weitere Progrome gegen jüdische Menschen zu verhindern. Damit kann man diese Kolonisierung erklären und auch verstehen, aber es ändert nichts daran, dass es eine war und der daraus folgende, nicht mehr enden wollende Konflikt im Nahen Osten entstanden ist. Dieser verlangt eine andere Lösung als sich mit BDS zu beschäftigen. Das ist Kosmetik und Kleinkram. Deutschland steht m.E. zusammen mit den restlichen Europäern in der Schuld, sich aktiv für der Lösung des Konfliktes, der immer weitere Kreise zieht, einzusetzen.
Davon kann ich leider nicht viel erkennen,
Nach mehr als 70 Jahren Israel kann man nicht mehr ernsthaft die Existenzberechtigung dieses Staates in Frage stellen. Das wäre vollkommen absurd. Aber auch die Palästinenser, die indirekt ebenso zu Opfern der Geschichte des Dritten Reiches wurden, wie die direkt betroffenen, verfolgten Juden, haben ein Recht auf ihren Staat. Das ist ein Punkt, der gelöst werden muss, sonst könnte auch der Staat Israel in seiner heutigen Form scheitern.
@ecox lucius Ein guter, ausgewogener, sehr lesenswerter Kommentar. Danke.
@ecox lucius Kolonialiserung Begriffsdefinition:
"1. Politik der Inbesitznahme und Ausbeutung fremder, meist überseeischer Gebiete v.a. durch europäische Länder zwischen dem 16. und 20. Jh. Kolonialismus ist durch die territoriale Machtausweitung eines Staates mittels langfristig angelegter militärischer, politischer und/oder wirtschaftlicher Kontrolle über die unterworfene Kolonie gekennzeichnet.
2. Typen von Kolonien: a) Siedlungskolonien: Durch Emigranten der Kolonialmächte v.a. in agrarischen Gunsträumen gegründete Kolonien, geprägt durch Großgrundbesitz und Plantagenwirtschaft (Plantage);
b) Wirtschaftskolonien: Zur Sicherung der Rohstoffversorgung (Rohstoffe) der Mutterländer gegründete Kolonien ohne ausgeprägte Zuwanderung;
c) Militärkolonien: Aus geopolitischen Erwägungen, ursprünglich v.a. zur Sicherung wichtiger Seewege gegründete Kolonien;
d) Strafkolonien: Als Aufenthalts- bzw. Verbannungsort für Sträflinge des Mutterlandes gegründete Kolonien."
^Welcher Punkt davon trifft für die verfolgten Juden zu, im Bezug auf das britische Völkerbundsmandat Palästina bzw. davor auf das Osmanische Reich zu dem Palästina gehörte?
Das gesamte Gebiet von Palästina was übrigens auch Transjordanien(Jordanien) und Teile des heutigen Staates Syriens umfasste, hat ende des 19ten Jahrunderts gerade mal 400.000 Einwohner und war extrem dünn besiedeltes, teils unbewohntes Gebiet.
Es stimmt zwar, das gerade zu Beginn des 20ten Jahrhundets die prozentuale Migration von Juden höher war als die von Muslimen, aber wer ein bischen Rechnen kann, dem müsste auch klar sein, das die arabisch-muslimische Bevölkerung bis 1947 ebenso sehr stark angewachsen war, was; meine lieben Blut und Boden Vertreter; übrigens mit arabischer Migration nach Palästina im 20ten Jahrhundert zusammenhängt.
^Oder muss ich es jetzt Kolonialiserung nennen, um hier den größtmöglichen Effekt zu erzielen?
@6474 (Profil gelöscht) Die zionionistische Bewegung, allen voran Herzl, hatte nicht unbedingt Palästina im Sinn zur Gründung einer Kolonie, sondern es war auch Afrika und Argentinien in Betracht gezogen worden. Auch die Bewegung selbst nannte ihre Kolonien so.
@6474 (Profil gelöscht) Eine zu eng gefasste Beschreibung des Siedlungskolonialismus‘. Trifft z. B. auf die anfängliche europäische Besiedlung Südafrikas oder auch großer Teile Nordamerikas überhaupt nicht zu. Auf die immer noch andauernde Binnenkolonisierung in Südamerika durch Menschen gemischter Herkunft gleich gar nicht.
@6474 (Profil gelöscht) verbibsch! das kolonisationsprojekt steht schon im protokoll des 1. zionistischen kongresses von 1897 zu lesen.
je mehr dies praktisch umgesetzt wurde, umso klarer wurde den im land lebenden (auch jüdischen) palästinenserinnen, was da geplant war. nämlich ein staat, aus dem sie ausgeschlossen sein sollten. wundert es Sie, dass die das nicht so prickelnd fanden?
@christine rölke-sommer …meine mich an eine Stelle in einem dieser Propagandaschinken “Ulysses“ (?) zu erinnern - die mir schon als Schüler/Studi aufstieß & die die historischen Verwerfungen beleuchtet.
Bei den Versuchen - neben Geld auch Menschen zu requirieren - erklärt der alteingesessene jüdische Händler in Tel Aviv dazu denen sinngemäß “…seid ihr verrückt geworden? Was soll das geben? Meine Tochter ist seit langem mit dem Sohn des arabischen Händlers verheiratet. Und mein Sohn wird demnächst die Tochter meines arabischen Kompagnon heiraten!“
So ist es. Schnörkellos: Danke!
Mensch, Volki! Findest du wirklich, dass zwei Staaten eine Lösung sein können? Allen Völkern ihren Staat, und dann ist Ruhe im Karton? Hauptsache Staat, denn das schafft Arbeitsplätze in der Politikwirtschaft?
Andere wären da weiter: "Es wird oft behauptet, der Nationalstaat kümmere sich um das Los der einfachen Leute. Das ist nicht wahr. Vielmehr ist er der nationale Statthalter des globalen kapitalistischen Systems, ein Vasall der kapitalistischen Moderne, der viel tiefer in die vorherrschenden Strukturen des Kapitals verwickelt ist, als wir gemeinhin neigen anzunehmen: Er ist eine Kolonie des Kapitals. Egal wie nationalistisch sich der Nationalstaat präsentieren mag, er dient im selben Maße den kapitalistischen Ausbeutungsprozessen. Es gibt keine andere Erklärung für die schrecklichen Verteilungskriege der kapitalistischen Moderne. Daher ist der Nationalstaat nicht auf der Seite der einfachen Leute – er ist ein Feind
der Völker", und "der Palästina-Konflikt macht deutlich, dass das nationalstaatliche Paradigma nicht hilfreich ist für eine Lösung. Es ist sehr viel Blut vergossen worden; was bleibt, ist das schwere Erbe scheinbar unlösbarer Probleme. Das israelisch-palästinensische Beispiel beweist das völlige Versagen der kapitalistischen Moderne und des Nationalstaates." (Öcalan, Demokratischer Konföderalismus).
Als deutscher Nahostversteher und Experte der Lehren aus der eigenen Vergangenheit wäre mehr drin gewesen als "dem jüdischen Volk sein Recht auf nationale Selbstbestimmung abzusprechen, ist antiisraelischer Antisemitismus". Andererseits: als Mitglied der kapitalismustreuen Progressivbourgeoisie kommt man halt leichter an so feine Posten wie "Lehrbeauftragter am Centrum für religionswissenschaftliche Studien (Ceres) an der Ruhr-Universität Bochum". The struggle is real.
Der Nationalismus muss erst hier aus den Köpfen vertrieben werden, bevor man Israelis und Palästinenser mit "Lösungen" beglückt.
@Ivande Ramos Machen Sie sich mal keine Hoffnungen.
Dass es sich bei einem Nationalstaat um ein kapitalistisches Hilfsprodukt handelt im marxschen Sinne, habe ich in dieser Debatte auch schon mal versucht, einzubringen.
Kritik am Kapitalismus interessiert, sobald dieses Nahostthema auftaucht weder die Seite, die einen bestehenden kapitalistischen Staat verteidigen will noch die Seite, die einen neuen Staat, also ein neues Hilfsprodukt für den Kapitalismus, errichten will.
Bei dem Thema ist offenbar alle Kapitalismuskritik egal. Hauptsache, es wird ein kapitalistischer Staat verteidigt oder ein neuer gefordert.
der einzig wahre satz in diesem gastkommetar: lautet "die Unschärfe ist gewollt".
sie besteht darin, dass herr Beck seinen politischen antisemitismus nun an palästinenserinnen austobt und sich dabei auch noch gut fühlt.
@christine rölke-sommer Welche irre rhetorische Wahngebilde ein relativ qualifizierter Kommentar doch zu erzeugen vermag.
Interessant.
@christine rölke-sommer An·ti·se·mi·tis·mus
Substantiv, maskulin [der]
1. Abneigung oder Feindschaft gegenüber den Juden
@h3h3y0 Addendum:
Semiten - Als Semiten werden (historische) Völker bezeichnet, die eine semitische Sprache sprechen.
[...] Semitische Sprachen sprechen insbesondere Araber, Israelis, Aramäer, Malteser sowie mehrere Sprachgruppen in Äthiopien und Eritrea. [Wikipedia]
Eine einheitliche, allgemeinverbindliche Definition von Antisemitismus existiert nicht. [bpb]
@SuedWind Der Begriff Antisemitismus bezeichnet heute alle historischen Erscheinungsformen der Judenfeindschaft, obwohl er erst 1879 geprägt wurde, um eine neue Form einer sich wissenschaftlich verstehenden und rassistisch begründeten Ablehnung von Juden zu begründen. [bpb]
@h3h3y0 lesen lernen!
die unschärfe - sie.
@christine rölke-sommer Zustimmung.
Nochmal: "Dem jüdischen Volk sein Recht auf nationale Selbstbestimmung abzusprechen, ist antiisraelischer Antisemitismus."
Was ist es dann, wenn man den Palästinensern das Recht auf Selbstbestimmung abspricht? Das ist immerhin die Politik jeder israelischen Regierung seit der Staatsgründung.
@Francesco Wer sind "die Palästinenser"? Du fängst doch hier mit Geschichte und 1917 an, also bitte; Palästinenser waren vor 1947 sowohl Juden als auch Araber. Um es noch komplizierter, aber dafür etwas genauer zu machen; es gab und gibt auch arabische Juden und muslimische Israelis.
@6474 (Profil gelöscht) "Palästinenser waren vor 1947 sowohl Juden als auch Araber." Genau: Palästinenser waren die Bürger des britischen Mandatsgebiets Palästina. Völlig unabhängig von Religion und Volkszugehörigkeit. Die, die sich heute "Palästinenser" nennen, sind die, die übrig blieben, nachdem die Juden den Staat Israel ausgerufen und 78% des Landes erobert hatten, und deren Nachkommen. Die Israelis haben die Bezeichnung "Palästinenser" abgelegt, die arabischen Bewohner haben sie behalten.
Inwiefern wird das jetzt komplizierter dadurch dass es arabische Juden und muslimische Israelis gibt?
@Francesco Der historische Grund für Israel ist die Tatsache, dass Antisemiten den Juden immer abgesprochen haben, Rechte zu haben. Wie sonst erklären Sie die Vernichtungspolitik. Und nun kommen Sie mit einer derartig zynischen und unhistorischen Gleichung. Die Palästinenser könnten längst einen eigenen Staat haben, hätten sie der Zweistaaten Lösung zugestimmt. Stattdessen haben die den Staat der Juden nie anerkannt.
@Monika Frommel Umgekehrt: Die Palästinenser erkennen die Zweistaatenlösung seit 30 Jahren an, aber Israel tut das nicht. Noch keine israelische Regierung hat einen unabhängigen palästinensischen Staat an seiner Seite akzeptiert.
@Francesco Können Sie das belegen?
@88181 (Profil gelöscht) Können Sie belegen, dass Israel eine Zweistaatenlösung seit 30Jahren akzeptiert?
@Rudolf Fissner Seit 1948.
@88181 (Profil gelöscht) Die Geschichte fing nicht 1948 an, sondern 1917 mit der Belfour-Deklaration, in der Großbritannien den Juden ein Land versprach, das ihm gar nicht gehörte.
@88181 (Profil gelöscht) "Seit 1948":
Golda Meir ist damals inkognito nach Amman gefahren um mit König Abdullah zu vereinbaren, dass die transjordanische Armee die für den palästinensischen Staat vorgesehenen Gebiete besetzt und die Gründung eines palästinensischen Staates so verhindert.
Ansonsten wie belegen? Wann seit 1948 hätte Israel denn die Zweistaatenlösung akzeptiert? Selbst Rabin wollte den Palästinensern nur eine Selbstverwaltung unter israelischer Oberhoheit zugestehen (und hat hinzugefügt, wenn sie wollten, dann könnten sie das ja ihren Staat nennen).
Die Palästinenser haben Israel spätestens bei den Oslo-Verhandlungen anerkannt. Gut, das sind noch nicht ganz 30 Jahre her. Die Unabhängigkeitserklärung von 1988 beruft sich explizit auf die UN-Teilungsresolution von 1947, kennt damit die Zweistaatenlösung zumindest indirekt an.
@Francesco Na schön, also was soll Israel ihrer Meinung nach tun, ohne seine Existenz aufs Spiel zu setzen.
@88181 (Profil gelöscht) ganz einfach: entweder sich auf die von ihm bereits anerkannten grenzen aus res. 181 (näheres dazu in mondoweiss.net/201...borders-palestine/ ) zurückziehen und den rest des territoriums bis auf Jerusalem dem palästinensischen staat überlassen oder aber das ebenfalls bereits anerkannte rückkehrrecht der palästinenserinnen umsetzen und sich auf den weg zu 1 state for all machen.
@christine rölke-sommer "...bis auf Jerusalem..." So einfach sehen das wohl große Teile der ("palästinensischen") Anhänger eines geteilten Palästina ned.
Von hier auf jetzt ist auch blöd, da bringen die "Palästinenster" sich gegenseitig um, so ganz grün wie das immer dargestellt wird, sind die sich alle auch nicht. Und so ein neuer Staat, der an den ganz großen Tröpfen von wemauchimmer hängt, weil er wirtschaftlich in absehbarer Zeit ned alleine überleben kann, ist alles mögliche, bloß ned einfach!
@Hugo was ist schon einfach?
nicht mal der teilungsplan, den btw auch die zionisten nicht wollten, war einfach.
weshalb heute nur noch die 2. alternative bleibt.
@christine rölke-sommer Auch blöd, da wären die jetzigen "richtigen" israelischen Staatsbürger in der Minderheit und damit haben einige (sehr laute) ein Problem.
@Hugo das witzige daran ist, dass die sehr lauten davon träumen, ihr problem durch annexion+freundliches ethnic cleansing zu lösen...
@christine rölke-sommer Ich hatte eher Apartheid ala denen: de.wikipedia.org/wiki/Zehut im Sinne.
Die "Palästinenser" will ja auch so richtig keine*r außerhalb deren autonomer Gebiete.
@christine rölke-sommer Also Sie wollen, dass Israel sich mehr Angriffen von Hamas, Iran und Co. aussetzt, um zum Schluss die Existenz als sicherer Zufluchtsort für Juden auf der ganzen Welt aufgeben zu dürfen?
@h3h3y0 "Also Sie wollen, dass Israel sich mehr Angriffen von Hamas, Iran und Co. aussetzt, um zum Schluss die Existenz als sicherer Zufluchtsort für Juden auf der ganzen Welt aufgeben zu dürfen?"
Die Angriffer von Seiten der Hamas sind doch eine Folge der Besetzung und (im Fall des Gazastreifens) Kontrolle von außen. Dagegen wehrt sich Hamas. Und wo greift der Iran denn Israel an?
Und sicherer Zufluchtsort kann Israel nur werden, wenn es schafft, mit seinen Nachbarn in Frieden zu leben.
@christine rölke-sommer anschließe mich.
@Monika Frommel Genauso sehe ich das auch.
Und auf eine perverse Art haben die Palästinenser bereits Selbstbestimmung.
Sie werden in Gaza von der Hamas terrorisert und im Westjordanland von der Fatah.
Und es geht jedem palästinensischem Israeli tausendmal besser als den Bewohnern dieser beiden Landstriche.
Und es ist ermüdend, dass auf jede Kleinigkeit die im Zusammenhang mit dem Nahen Osten steht, hier eine Schlacht ausbricht, als ginge es um den Untergang der Welt.
@88181 (Profil gelöscht) - so ist es.
Es ist schon so erstaunlich wie auch verdächtig, mit welcher Verve sich die gewiß wohlmeinenden Teutschen sich auf dieses Thema werfen - als ob es ansonsten auf dieser immer unfriedlicher werdenden Welt sonst keine Probleme gäbe.
Man wünscht sich schon gelegentlich, dass sich die überaus wohlmeinenden Landsleute an einem anderen Problem abarbeiten.
Wenn es denn schon sein muß.
@88181 (Profil gelöscht) In Israel stellen die arabischen Israelis das Kontingent der Armen dar.
„36 der 40 israelischen Städte mit der höchsten Arbeitslosigkeit sind arabische Städte. Dem israelischen Zentralbüro für Statistik (2003) zufolge lagen die durchschnittlichen Gehälter arabischer Arbeitskräfte um 29 % niedriger als die jüdischer Arbeitskräfte.“ de.wikipedia.org/w..._und_Beschäftigung
Und welchen Vorteil hat es jetzt von Hamas/Fatah terrorisiert zu werden und zusätzlich in einem besetzten Gebiet zu leben?
Nach mehreren Jahrzehnten sollte doch langsam klar sein, dass „Besetzung“ nüschts gebracht hat. Weder für die Bewohner noch gegen Fatah/Hamas.
@Rudolf Fissner Also was würden Sie vorschlagen?
@88181 (Profil gelöscht) Selbstbestimmung in Gaza? Im Gazastreifen kontrolliert Israel den Zugang zum Meer und den Luftraum und einen Streifen entlang der Grenze. Die Grenze selbst ist seit 1990 (Zeit der 1. Intifada) geschlossen, lange bevor Hamas dort an die Macht kam. Von Selbstbestimmung kann da ungefähr soviel die Rede sein wie in den Homelands Südafrikas zur Zeit der Apartheid.
Ja, es geht jedem palästinensichen Israeli besser als den Palästinensern in der Westbank und im Gazastreifen. Schließlich sindi palästinensischen Israelis israelische Bürger, während die Palästinenser in den besetzten Gebieten immer nur Objekte der Besatzungsmacht waren. Sie wissen sicher, für welche nichtigen Vergehen Palästinenser schon in israelische Gefängnisse kommen können.
Um es nochmal zu sagen: Wer das Existenzrecht Israels als Messlatte hoch hängt, aber das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser negiert, urteilt mit zweierlei Maß. Er zeigt gegenüber den Palästinensern genau die Haltung, die gegenüber Israel als Antisemitismus gebrandmarkt wird.
@Francesco Ja nun, wie fing denn die ganze Geschichte an?
Was geschah 1948 nach der Gründung des Staates Israel, als es eigentlich auch um die Gründung eines Staates Palästina gehen sollte. Israel wurde von seinen Nachbarn angegriffen.
Und damit wurde die Geschäftsgrundlage gelegt für alles was danach kam.
Und vergessen Sie doch bitte diesen Homeland-Apartheid-Mist.
Das sagt der Vorsitzende der Studenten im ANC zu diesem Quark:
@88181 (Profil gelöscht) "Israel wurde von seinen Nachbarn angegriffen."
Das stimmt nicht. Israel hat sich genommen, was nie zugestanden war. 1947 hat Israel m. E. aus reiner Kriegslust (Sharon) einen angeblichgen Präventiv-Schlag (sagt Sharon!) gegen Ägypten und Jordanien ausgeführt.
Sogar Yitzak Rabin und Menachem Begin haben zugegeben, dass der Krieg von Israel ausging – und zwar völlig ·u n b e d r o h t· von irgendwem.
siehe auch
www.taz.de/Komment...undestag/!5596313/
Frau Kirschgrün
Samstag, 18.05.2019, 20:22
@Frau Kirschgrün Sie verwechseln den Krieg von 1948 mit dem Sechstagekrieg.
@Frau Kirschgrün Da haben Sie ja einen ganz neuen historischen Forschungszweig gegründet:
Die Märchenstunde.
Oder können Sie das irgendwie belegen:
"Das stimmt nicht. Israel hat sich genommen, was nie zugestanden war. 1947 hat Israel m. E. aus reiner Kriegslust (Sharon) einen angeblichgen Präventiv-Schlag (sagt Sharon!) gegen Ägypten und Jordanien ausgeführt."
Und das sagt die richtige Wissenschaft:
"Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Transjordanien, der Libanon, der Irak und Syrien dem neuen Staat den Krieg. Es folgte der Israelische Unabhängigkeitskrieg (Erster Arabisch-Israelischer-Krieg), der von Mai 1948 bis Januar 1949 dauerte und der Israel gegenüber dem Teilungsplan erhebliche Gebietsgewinne – vor allem im westlichen Galiläa um Akko und im nördlichen Negev – brachte. 1949 wurde mit den arabischen Angreifern jeweils ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet"
Ist zwar nur Wikipedia, aber es steht überall dasselbe. Wie bei der Landung auf dem Mond. Naja, fast überall.
@88181 (Profil gelöscht) Der Krieg begann allerdings nicht mit der Kriegserklärung durch die arabsichen Nachbarn. Diese erfolgte vielmehr mitten in einem Bürgerkrieg, der schon seit Dezember 1947 tobte. Es ist richtig: Die arabische Seite (sowohl die Nachbarstaaten als auch die arabischen Bewohner Palästinas) haben den Teilungsplan abgelehnt und ihn mit Waffengewalt bekämpft. Meiner Meinung nach kann man sich schon fragen, welches Recht die UNO hatte, das Land zu teilen, bzw. welches Recht sie überhaupt hatte, darüber zu verfügen. Großbritannien wäre eigentlich verpflichtet gewesen, in Palästina als ganzem ein demokratisches Staatswesen aufzubauen und dieses in die Unabhängigkeit zu entlassen.
@Francesco Nicht mal der Gründungsmythos stimmt.
Sie haben Recht, Israel hat keinerlei Legitimität.
Holocaust hin, Holocaust her, die Juden sollten sich langsam wirklich vom Acker machen um den legitimen Eignern des Landes Platz zu machen.
@88181 (Profil gelöscht) Finden Sie den Fehler. 👀 .
Tipp: Jahreszahl?
Nur so nebenbei ist m. E. ·g e r a d e· bei diesem Thema (abgesehen von geografischen Tatsachen) Wikipedia mehr als kritisch zu sehen – zu große Partikulatinteressen, die dort ¡"eventuell"¡ bereits eingeflossen sind.
Buchtipp:
Baruch Kimmerling, Politizid, Diederichs Verlag, ISBN 3-7205-2375-6
1948 ist schon fast uninteressant, denn Israel hat sofort mit der "Ausdehnung" der von der UNO zugewiesenen Gebiete begonnen (Besetzung, Annektierung, etc.).
Eine Kriegs·e r k l ä r u n g· ist etwas ganz anderes als eine Besetzung, ein Überfall, eine Annektierung oder ein Einmarsch. Können wir uns daruf einigen?!
Und meine Kommentare unter
www.taz.de/Komment...undestag/!5596313/
haben Sie gar nicht erst gelesen…meine Vermutung.
@88181 (Profil gelöscht) Geschichte
Frankreich wurde zweimal von Deutschland angegriffen, das Rheinland ist aber schon seit einer Ewigkeit nicht mehr besetzt. Ganz Europa ist da wesentlich weiter. Nur der Nahostkonflikt dümpelt bald 100 Jahre vor sich hin.
Diese Art der Bezugnahme auf die Geschichte ist extrem konservativ ind erinnert an die Bezugnahme europäischer Rechtspopulisten auf die „Türken vor Wien“. Diese Instrumentalisierung der Geschichte passt auch gut zur aktuellen rechtspopulistischen Regierung in Israel. Ein Hinarbeiten auf friedliche Lösungen stellt diese Politik nicht dar.
@Rudolf Fissner Der Vergleich hinkt. Er würde stimmen, wenn sie beschreiben würden, dass alle nachbarländer Deutschlands Deutschland nicht nur angreifen, sondern auch von der Landkarte tilgen wollten. Immer. Ohne Pause. Und es nur nicht tun, weil sie militärisch unterlegen sind.
@Maike Lala Hä?! Was hatten die Deutschen im Osten anderes vor als die Polen und "den Russen" von der Landkarte verschwinden zu lassen für "Lebensraum im Osten".
@Maike Lala Alle Nachbarländer Israels greifen ununterbrochen an? Syrien, Jordanien und Ägypten schonmal nicht. Der Libanon auch nicht, das ist dort die Hizbollah. Der Vergleich Deutschlands und Frankreichs hinkt zwar trotzdem, aber nicht aufgrund deiner Theorie.
@Rudolf Fissner Das wird Ihnen nicht gefallen, aber dieser Konflikt ist ohne das Reizwort Antisemitismus nicht verstehbar und nicht erklärbar.
Und weil das so ist, ist er im Grunde kaum lösbar. Die arabischen Gesellschaften und die palästinensische ebenso sind so durchtränkt davon, dass gegenwärtig nicht mehr als eine Verwaltung der ganzen Sache möglich ist. Und eine Minimierung von Schaden.
Und jetzt: Feuer frei. Bitte sehr.
@88181 (Profil gelöscht) "Das wird Ihnen nicht gefallen, aber dieser Konflikt ist ohne das Reizwort Antisemitismus nicht verstehbar und nicht erklärbar."
Auch diese Behauptung entspricht m. E. ·N I C H T· der Wahrheit.
Israel hat die Gebiete von Anfang an über die von der UNO zugestandenen Grenzen hinaus ausgedehnt. ·O h n e· Angriff von außen.
Das hat nun mit Antisemitismus so gar nichts zu tun.
Siehe auch Hinweis zu meinem Kommentar vom Samstag weiter oben.
@88181 (Profil gelöscht) "Feuer Frei" wegen ihrem ersten Satz? Nö. Das wäre Blödsinn sondergleichen.
Zum zweiten Absatz: Gehören dazu auch schon die von ihnen genannten "palästinensischen Israelis"? Müssen diese auch weichen?
Und nebenbei: Haben Sie vielleicht eine Statistik zur Hand, die ihre Durchtränkungs-These untermauert? das fand ich so ganz ohne "Feuer frei" mal sehr interessant.
@88181 (Profil gelöscht) Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf pauschale Unterstellungen. Danke, die Moderation
Ohne Wenn und Aber. Kein Gelaber.
Danke Herr Beck.
@88181 (Profil gelöscht) Echt jetzt?!
Ja - lebt denn der alte Holzmichel noch?
Was ist es, wenn Palästinensern das Recht auf Selbstbestimmung abgesprochen wird?
Und warum darf die Bundesregierung eine israelische Regierung unterstützen, die die Zweistaatenlösung zumindest de facto ablehnt?
@Francesco Nach siebzig Jahren ist das Westjordanland iraelisch. Palästinenser sollten mehr rechte bekommen. aber so etwas kann man nicht mit Boykott-Phrasen erreichen. Die Hammas bleibt ja für den Gaza-Streifen bei ihrem Kriegsgeschrei.
@Monika Frommel Wenn das Westjordanland nach 70 Jahren tatsächlich israelisch sein sollte, dann müsste Israel die Palästinenser zu israelischen Bürgern machen. Dann könnten sie ihr Selbstbestimmungsrecht im Rahmen Israels ausüben. Aber "sollten mehr Rechte bekommen", das ist die Haltung einer Kolonialmacht. Palästinenser sind keine anderen Menschen als die Israelis und es stehen ihnen die gleichen Menschenrechte zu.
@Francesco Und der Preis für den geschichtsvergessensten Kommentar geht gleich an den ersten Kommentator.
Warum unterstützt die Bundesrepublik noch mal Israel? War da mal was mit "historischer Verantwortung"?
@Kriebs ""historische[r] Verantwortung""
Ja, historische Verantwortung.
Sogar Verantwortung für und Schuld an etwa 6,3 Mio. ermordeten jüdischen Menschen. Und zwar systematischer Ermordung. Unentschuldbar, nicht relativierbar!
M. E. hat ·kein· Mensch das Recht, Israel handeln und verfahren zu lassen, als gäbe es keine Menschenrechte.
DAS ist m. E. das Schlimmste, was ein Mensch, ein Land oder Länder den von uns Deutschen ermordeten Juden antun können – ihre Ermordung als Rechtfertigung oder Duldung für (neues) Unrecht zu missbrauchen.
@Frau Kirschgrün Keiner weiß, wie sich die von Deutschen ermordeten Juden in Sachen "Nahost-Konfllikt" sozusagen posthum positionieren würden, - man kann nur spekulieren, was sie mit Sicherheit nicht wollten: Sich von Deutschen für überaus fragwürdige Thesen vereinnahmen zu lassen.
@Mogel Na, jetzt ziehen Sie aber mal den Stock…
So reden Sie einer menschenverachtenden Politik das Wort, m. E..
@Frau Kirschgrün Niemand rechtfertigt die rechte israelische Politik. Aber Israel-Kritik muss eben das Recht der Israelis auf ihren Staat akzeptieren! Ist das so schwer zu verstehen.
@Monika Frommel Die Frage ist, ob ich das auch von andern fordern muss, mit denen ich zusammenarbeite. Und muss ich nicht genauso das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat akzeptieren? Und warum soll das Recht der Israelis auf ihren Staat höherrangig sein als das der palästinensischen Flüchtlinge auf ihre Heimat?
@Francesco Das ist eine sehr gute Frage. Die Antwort: m. E. die Zweistaatenlösung.
Wer will das nicht? M. W. Israel.
@Frau Kirschgrün Woran erkennen Sie, dass antisemitische Hamas, welche in Gaza regiert und Israels Vernichtung anstrebt, an einer Zweistaatenlösung intersessiert ist? Sind es die Raketen, die sie auf Israel abfeuern? Je mehr Raketen, desto mehr Interesse?
@Monika Frommel Sie werden es nicht glauben, das habe ich verstanden 🙃.
Es geht um Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Menschenrechte. Siehe auch Menschenrechtskonvention der UN.
Davon, dass Israel kein Recht auf einen eigenen Staat hätte, habe ich noch nie gesprochen.
Ich spreche davon, dass sich Israel nicht an die Vereinbarungen (Gebietsansprüche, Annektierungen, Menschenrechtskonvention) gehalten hat bzw. hält, “sehr gerne“ mehr oder weniger latent provoziert, um dann bei entsprechender Reaktion der Palästinenser brutal militärisch zuzuschlagen und sich als Opfer zu gerieren. Das ist m. E israelisches Vorgehen spätestens seit dem sog. 6-Tage-Krieg.
Mich nervt diese m. E. blinde Sichtwiese, dass die Israelis immer die Opfer und die Palästinenser immer die Täter sind. Nach meinen Informationen ist es meist genau umgekehrt – d a s bringt mich auf die Palme 🌴 . Das alles hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Das ist für mich schlicht und einfach Unrecht und Verlogenheit.
@Frau Kirschgrün Wer, wie der BDS , entlang antisemitischer Stereotypen argumentiert - " Kauft nicht bei Juden " bzw. " kauft nicht israelische Produkte" entlarvt sich selbst als antisemitisch.
- Das ist doch nicht schwer zu verstehen.
@Mogel Das historische Vorbild für den Boykott ist nicht das "Kauft nicht bei Juden" der Nazis, sondern der Boykott gegen Südafrika.
@Mogel Wie jetzt?! Sie wollen den Bezug der BDS auf die Südafrika/Apartheid Boykotte leugnen oder schlimmer noch die Südafrika/Apartheid Boykotte mit der Judenverfolgung im III Reich gleichsetzen?
@Rudolf Fissner Der historische Bezug wurde durch den BDS, dem die Historie Deutschlands bekannt sein dürfte, durch die Wahl der Propaganda selbst hergestellt.
Die sich dadurch ergebenden Konnotationen werden zumindest billigend in Kauf genommen - wenn nicht vorsätzlich produziert.
Die Behauptung einer Mißdeutung bzw. Fehlinterpretation seitens des BDS ist deshalb heuchlerisch.
Der historische Nachhall eines derartigen Boykotts verweist hierzulande eben nicht auf Südafrika, sondern auf die Nazis.
- Unterschied begriffen ?
@Mogel "Der historische Nachhall eines derartigen Boykotts verweist hierzulande eben nicht auf Südafrika, sondern auf die Nazis."
Wenn man das missdeuten will, dann kann man es auch. Das ist aber eher ein Zeichen dafür, dass man sich außer für die deutsche Geschichte nicht für Geschichte und internationale Politik interessiert.
Die Antiapartheid-Bewegung wurde übrigens in Deutschland auch von großen Teilen der Politik diffamiert, Mandela wurde als Terrorist bezeichnet und der ANC als Terrorgruppe.
@Frau Kirschgrün '"Davon, dass Israel kein Recht auf einen eigenen Staat hätte, habe ich noch nie gesprochen."#
-Na also. Dann ist die BDS also keine Option für dich. Warum verteidigst du sie dann?
@6474 (Profil gelöscht) Weil mir das Opfer-Gehabe – das im Übrigen auf Lügen und Geschichtsklitterung basiert – bei gleichzeitigen Unmenschlichkeiten den Palistinensern gegenüber aber so was von auf den Zeiger geht.
Israel hat seit 1947 einen eigenen Staat – ganz im Gegensatz zu den Palästinensern.
Israel kann es sich durchaus leisten, zu beachten, dass, wenn man mit dem Finger auf andere zeigt, immer vier andere Finger auf einen selber zeigen. Siehe auch auch den Link weiter oben…
Schon mal überlegt, dass das jahrzehntelang miese Verhalten Israel's bei den Palästinensern höhere Forderungen provoziert, nur um vielleicht
·i r g e n d w a n n· mal das zu erhalten, was ihnen zusteht?!
@Frau Kirschgrün Israel hat seit 1948 einen eigenen Staat. Der Grund, warum die Palästinenser ihren eigenen Staat nicht haben, besteht darin, dass man die arabischen Staaten den Teilungsplan nicht anerkannt und Israel angegriffen haben. Welches Opfer-Gehabe, das auf Lügen und Geschichtsklitterung basiert, meinen Sie jetzt? Diese höheren Forderungen der Palästinenser bestanden von Anfang an, sonst gäbe es vielleicht seit 1948 die Zwei-Staaten-Lösung.
Wenn man Ihre Kommentare liest und Israelis durch Juden sowie Palästinenser durch Deutsche ersetzt, dann erkennt man die Propaganda, die erst zum Holocaust geführt hat bzw. die Ansammlung schlimmster antisemitischer Klischees. Können Sie bitte erklären, wie das zustande kommt?
@LLL Sehr gut geschrieben!! Besser kann man es nicht erklären!
@Francesco Die Israelis sind aus Gaza zurückgezogen, di einternationale Gemeinschaft sicherte Israel zu, dass dort keine Armee oder Angriffe gegen Israel gestartet werden. Die EU Gelder werden aber von der Hamas, mit Hilfe des Irans (auch BRD Gelder) für Raketen u. Terrortunnel gegen Israel verwendet. 600 Raketen in 2 Stunden, gezielt auf jüdische Kinder die in die Schule gehen. Solange es solchen Terror gibt, kann es nicht zu einer Lösung kommen, zwischen Tel Aviv u. Jerusalmen braucht man 30 min mit demAuto, zum bunker hat man 20 Sekunden zeit. Derzeit würde eine 2 Staatenlösung die Vernichtung Israels beeuten, da dann auch der Beschuss vom Westjordanland kämme. Frage:; Warum finanziert die EU u. deutsche Regierung Terror? Warum weigert man sich zu Kontrollieren für was Geld verwendet wrid zB antisemtisiche Propaganda in Schulbücher zu treiben oder Raketen zu bauen? Warum fragt man so etwas nicht? Weil die meisten einfach Judenfeindlich eingestellt sind. Warum gibt es keinen Aufschrei über die Diskriminierung von Nachfahren der pal Flüchtlingen in Lebanone usw? Warum kein wort über die 900,000 jüdische Flüchtlinge? Dieselbe Antwort. Im übrigen, 90% der Bevölkerung von Jordanien sind ethnisch gesehen Palästinenser. Es gibt also schon längst einen Staat u. viele arabsiche Staaten. Aber es gibt nur einen jüdischen Staat, kleiner als Hessen, und nicht einmal das gönnt man Juden.
@Skippy Der Rückzug aus Gaza war ein strategischer Rückzug. Das hatte nichts mit der internationalen Gemeinschaft und irgendwelchen Zusicherungen zu tun.
Und ehrlich: Ich verstehe nicht, warum Israel natürlich Waffen bauen und importieren darf um die Palästinenser zu unterdrücken, es aber ein himmelschreiendes Unrecht sein soll, wenn die Palästinenser Waffen kaufen.
Nein, Raketen wurden nicht gezielt auf jüdische Kinder abgeschossen. Die Raketen der Hamas lassen sich gar nicht so genau zielen. Sonst würden sie ganz sicher militärische Ziele angreifen.
Terror: Der Terror der Palästinenser ist das wilde Umsichschlagen von jemand, der eigentlich machtlos ist und beweisen möchte, dass er nicht aufgegeben hat, sondern sich noch wehren kann. Die militärische Gewalt der Israelis hat jedoch den Zweck, die Palästinenser gezielt zu unterdrücken und Unterwerfung einzufordern.
"Solange es solchen Terror gibt, kann es nicht zu einer Lösung kommen". Das ist die Haltung eines Geiselnehmers, der Bedingungen an die Geisel stellt, damit er sie freilässt.
"Es gibt also schon längst einen Staat u. viele arabsiche Staaten." Darum geht es doch gar nicht. Es geht um die Rechtlosigkeit der Palästinenser in den besetzten Gebieten. Wollen Sie die darauf verweisen, sie könnten ja woanders hin gehen? Es geht doch gar nicht darum, einen "eigenen" Staat zu haben, sondern darum, bürgerliche und staatsbürgerliche Rechte zu genießen.
@Francesco "Ich verstehe nicht, warum Israel natürlich Waffen bauen und importieren darf um die Palästinenser zu unterdrücken, es aber ein himmelschreiendes Unrecht sein soll, wenn die Palästinenser Waffen kaufen."
Hier kaufen nicht die Palästinenser Waffen, sondern eine radikalislamische Terrororganisation, die die Auslöschung Israels zum Ziel hat.
"Sonst würden sie ganz sicher militärische Ziele angreifen."
Die Raketen der Hamas werden gezielt auf israelische Städte abgefeuert, also auf zivile Ziele. Gezielter Terror gegen Zivilisten wie Anschläge auf Diskotheken oder Busse gehört seit langem zur Standardtaktik der palästinensischen Terroristen mit dem Zweck Juden aus Palästina zu vertreiben und nicht um sich zu wehren. Ihre Argumentation würde übrigens greifen, um ziemlich allen Terrorismus zu rechtfertigen. Sie würden doch nicht die Terroranschläge durch den IS auch als Art Widerstand sehen?
"Solange es solchen Terror gibt, kann es nicht zu einer Lösung kommen"
Verstehe. Israel muss das WJL aufgeben, damit auch Tel Aviv aus nächster Nähe beschossen werden kann.
Guter Kommentar.
"Richtig: Nicht jeder BDS-Unterstützer ist antisemitisch. Die einseitige Ausrichtung gegen Israel und die Wirkung von BDS ist es schon: Der Aufruf von 2005 erwähnt die Zweistaatenlösung mit keinem Wort und fordert stattdessen „Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes [zu] beenden“, kombiniert mit der 'Rückkehrforderung für fünf bis sieben Millionen Flüchtlingen inklusive ihrer Kindeskinder."
Ich wundere mich immer wo die 5-7 Millionen Flüchtlinge herkommen sollen.
aus Wikipedia
In Bezug auf die genaue Zahl der Palästina-Flüchtlinge differieren die verschiedenen Quellen stark. Während die offizielle israelische Zahl bei 520.000 bis 530.000 Palästina-Flüchtlingen liegt, sprechen arabische Quellen von 900.000.
de.wikipedia.org/w...%BCchtlingsproblem
BDS will den Israelis das Existenzrecht nehmen.
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Gastkommentar BDS und Antisemitismus: Ohne Wenn und Aber
Es stimmt, nicht jeder BDS-Unterstützer ist antisemitisch. Die Ausrichtung von BDS ist es aber. Sie spricht Juden das Recht auf Selbstbestimmung ab.
Setzt sich kontinuierlich gegen Antisemitismus ein: Volker Beck Foto: Fabian Stürt/Presse
Der Bundestag hat ein dringend notwendiges innenpolitisches Zeichen gegen den von „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) verbreiteten Antisemitismus gesetzt. Wirtschaftlich ist der Boykott ohne Wirkung, er trifft vor allem Künstler und Wissenschaftler, darunter viele Linke. An US-amerikanischen Universitäten gehen BDS-Aktivitäten häufig mit Übergriffen auf Juden einher. So weit darf es bei uns nicht kommen. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat noch am Vorabend des Beschlusses im Hinblick auf die Debatte zu Israel drastisch formuliert: „… die Solidarität mit toten Juden [ist] sehr groß. Bei lebenden Juden hört sie auf.“
Richtig: Nicht jeder BDS-Unterstützer ist antisemitisch. Die einseitige Ausrichtung gegen Israel und die Wirkung von BDS ist es schon: Der Aufruf von 2005 erwähnt die Zweistaatenlösung mit keinem Wort und fordert stattdessen „Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes [zu] beenden“, kombiniert mit der 'Rückkehrforderung für fünf bis sieben Millionen Flüchtlingen inklusive ihrer Kindeskinder.
Volker Beck
ist Lehrbeauftragter am Centrum für religionswissenschaftliche Studien (Ceres) an der Ruhr-Universität Bochum.
Die Unschärfe ist gewollt. Israel wird als Kolonisationsprojekt aufgefasst, „From the river to the sea, Palestine will be free“, ist der Schlachtruf. Dies zielt auf Auslöschung des jüdischen Staats. Dem jüdischen Volk sein Recht auf nationale Selbstbestimmung abzusprechen, ist antiisraelischer Antisemitismus. Am Samstag fand der ESC in Tel Aviv statt. Zu seinem Boykott verbreitete die BDS-Kampagne ein Logo, das im offiziellen Logo den Davidstern durch ein Herz mit SS-Runen ersetzte. Ein klassisches Motiv des sekundären Antisemitismus.
Man kann den Beschluss ohne Wenn und Aber unterstützen, auch wenn man Netanjahu und seine rechte Koalition nicht mag und die Siedlungspolitik kritisiert
Der Beschluss verlangt, „keine Veranstaltungen der BDS-Bewegung … aktiv zu unterstützen“, Organisationen, „die das Existenzrecht Israels infrage stellen“, und Projekte, „die zum Boykott Israels aufrufen“, finanziell nicht zu fördern, eigentlich auch die bisherige rote Linie der Stiftungen.
Befürchtungen der Kritiker, wie die der 15 Abgeordneten um Trittin, sind unbegründet, Stiftungen würden in Ramallah, wo die meisten NGOs – auch aufgrund von Druck – den BDS-Aufruf unterzeichnet haben, in ihrer Arbeit behindert: Unterstützung eines Frauenprojekts, das die Erklärung unterschrieben hat, aber die Zweistaatenlösung unterstützt, wäre weiterhin möglich.
Man kann den Beschluss ohne Wenn und Aber unterstützen, auch wenn man Netanjahu und seine rechte Koalition nicht mag, die Siedlungspolitik kritisiert und die Zweitstaatenlösung aktiv unterstützt. Es geht bei BDS weder um Nahostpolitik noch um Meinungsfreiheit, es geht um Antisemitismus.
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Antisemitismus
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Volker Beck
ist Lehrbeauftragter am Centrum für religionswissenschaftliche Studien (Ceres) an der Ruhr-Universität Bochum.
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