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Forderungen nach „Frieden“ mit PutinFür das Recht des Stärkeren

Gastkommentar von Yelizaveta Landenberger

Intellektuelle und Demonstrant:innen, die von der Ukraine Verhandlungen fordern, geben sich der Illusion hin. Denn Frieden gibt es mit Putin nicht.

Butscha: Terror und Völkermord am ukrainischen Volk im März 2022 Foto: imago

L aut sind die Stimmen der Frie­den­s­träu­me­r:in­nen hierzulande. In Wahlkampagnen und Talkshows wollen sie Putin besänftigen, Frieden schaffen ohne Waffen.

Der russische Diktator und seine Pro­pa­gan­dis­t:in­nen verstecken ihre imperialistischen Ambitionen nicht. Tagtäglich sagen sie, die Ukrai­ne­r:in­nen seien zu unterwerfen, bei Widerstand zu vernichten. Zurück zu alter Größe! Man muss einfach nur hinhören, um Putin zu verstehen. Und hinsehen, wie diese Worte in Taten umgewandelt werden: Butscha. Mariupol. Die Angriffe auf die Ochmatdyt-Kinderklinik und auf das Altersheim in Sumy.

Jeden einzelnen Tag werden Zi­vi­lis­t:in­nen in der Ukraine zur Zielscheibe – während in Russland und Belarus Oppositionelle in Gefängnissen dahinsiechen, weil sie sich gegen diese Aggression ausgesprochen haben.

In Wahrheit fordern diese Menschen den Sieg des Putinismus und Tod und Unterdrückung für Ukrai­ne­r:in­nen und Regimegegner:innen.

Und in Deutschland? Menschen demonstrieren gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, mit Friedenstauben und russischer Trikolore. „Intellektuelle“ und Po­li­ti­ke­r:in­nen aus verschiedenen Parteien fordern in unzähligen offenen Briefen und Interviews Verhandlungen mit Putin, „für den Frieden“. Sie träumen vom Frieden, doch sie halluzinieren. In Wahrheit fordern sie nämlich den Sieg des Putinismus und Tod und Unterdrückung für Ukrai­ne­r:in­nen und Regimegegner:innen. Sie bekräftigen das Recht des Stärkeren.

Statt auf Ex­per­t:in­nen und Betroffene zu hören, lassen sich hierzulande viele von der Kremlpropaganda einlullen und plappern sie nach. Bezahlt und unbezahlt. Das ist schließlich leichter, als hinzusehen und hinzuhören. Sie wollen mit dem Angreifer Russland verhandeln, obwohl alle bisherigen gescheiterten Versuche dagegen sprechen.

Wie sollte ein nachhaltiger Frieden auch anders möglich sein als durch Entschlossenheit und Solidarität mit den Angegriffenen? Ja, Russland aufzuhalten, erfordert viel Mut und Ressourcen und auch Waffen, aber es gibt keinen anderen Weg. Ein russischer Sieg würde die Zukunft ganz Europas in einen Albtraum verwandeln.

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49 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Es ist falsch Stimmen, die sich für Diplomatie aussprechen von vornherein als so unsolidarisch abzutun.

    Das will auch keiner, nur alle die hier in Deutschland Verhandlungen fordern, wollen nichts anders als das die Ukraine aufgibt.

  • "Denn Frieden gibt es mit Putin nicht."

    Die Aussage, dass man mit der anderen Seite nicht verhandeln kann und es keinen Frieden geben kann, hört man in jedem Krieg bis zu dem Zeitpunkt an dem verhandelt wird.

    Trotz allen Schrecken und Leids würde ich mir eine nüchterne Betrachtungsweise auf den Krieg in der Ukraine wünschen. Putin ist ein skrupeloser Diktatur, aber keine Wiedergeburt von Hitler oder Stalin, wie teilweise suggeriert wird. Die imperialen Tendenzen sind unübersehbar, trotzdem scheint es vor allen Dingen darum zu gehen nichts von der jetzigen Einflusssphäre zu verlieren. Es gibt einen Grund warum Putin nicht Länder wie Kasachstan in der Vergangenheit überfallen hat. Es scheint nämlich kein Interesse an einer Auferstehung der UdSSR zu geben. Natürlich ist es höchstproblematisch, dass Putin seinen Einflussbereich halten möchte mit allen Mitteln. Aber in Gegensatz zu einem klassischen Imperialisten eröffnet dieses mittelfristig und langfristig durchaus die Möglichkeit auf erfolgreiche Friedensverhandlungen.



    Es bleibt nur zu hoffen, dass diese nicht unter Trump stattfindet.

    • @Alexander Schulz:

      " Es gibt einen Grund warum Putin nicht Länder wie Kasachstan in der Vergangenheit überfallen hat. Es scheint nämlich kein Interesse an einer Auferstehung der UdSSR zu geben. "



      Da gucken wir uns doch bitte noch etwas mehr Infos zu Kasachstan an und überdenken nochma das Argument für Putins angeblich nur niederschwellige Hegemonialambitionen... Warum mer grade in D der Ukraine als Verhandlungsbasis die Anerkennerung der Abererkennung von großen Teilen ihres Territoriums so als den besten Weg verkaufen will, kapier ich ned, anscheinend haben meine Landsleute noch weniger Ahnung von Außendiplomatie wie ich *lol*.

  • Wagenknecht lebt in der Illusion, Putins Forderungen wären nur Maximalforderungen, über die man dann sicher mit ihm verhandeln könne. Aber die Abgabe der von ihm noch nicht besetzten, aber schon als zu Russland gehörig in den Erdkundebüchern verzeichneten Bezirke als Vorbedingung macht deutlich, was er will. Eine unterwürfige wirtschaftlich dekapierte Restukraine ohne jeden Schutz. Baerbock hat richtig von einem ständigen Bemühen der Diplpmatie gesprochen, man redet mit vielen Staaten, versucht Russland zu Gesprächen z.B. in der Friedenskonferenz zu bewegen, wird alles verweigert. Wagenknecht, Van Aaken, Ali, Varwick können ja einen Brief an Putin Schreiben u ihn anflehen, seinen Widerstand u die weitere Zerstörung und den geplanten Kältemord ukrainischer Zivilisten aufzuhören und Verhandlungen aufzunehmen. Dazu sind sie zu feige, könnte ja einen Sturz in die Realität bedeuten. Zur SPD: Putin ist ein anderes Kaliber als Breschnew, nicht zu vergleichen.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Danke

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Natürlich ist Putin ein anderes Kaliber als Breschnew. Deswegen hatte der Westen sich ja auch nicht getraut beim Prager Frühling den Menschen zu helfen. Trotzdem sollte man die Entschlossenheit von Putin nicht unterschätzen. Anzunehmen, dass man Russland zu einem Frieden ganz nach ukrainischen Konditionen zwingen kann ist etwas naiv. Vermutlich muss noch mehr Zeit vergehen bis sich diese Erkenntnis durchzusetz. Eine Katastrophe wäre es jedoch, wenn Trump für einen beschleunigten Erkenntnisprozeß sorgen würde.



      Leider scheinen sich viele Menschen immer noch nicht dieser Gefahr bewusst zu werden.

      • @Alexander Schulz:

        Warum Sie immer Trump nennen ist mir schleierhaft. So nach dem Motto der US Präsident ist die größere Gefahr.

        Und umgekehrt anzunehmen, dass man die Ukraine zu einem Frieden ganz nach russischen Konditionen zwingen kann ist etwas naiv.

  • Es wird noch Jahre weitergehen, leider. Der vermeintlich militärisch stärkere setzt auf den Sieg, was angesichts der Bilanz bewaffneter Konflikte seit dem 2. Weltkrieg ein Wahnsinn ist. Aber die Putins dieser Welt können ohne eigene Haftung Menschen und Wirtschaft in das gierige Monster namens Krieg werfen. Es sichert ihm sogar das politische Überleben. Eines Tages werden auch den Russen Mittel und Menschen ausgehen, wie es damals in Afghanistan auch der Fall war, damals hat es aber zehn Jahre gedauert, wir hätten dann noch acht vor uns,

  • Ich glaube leider nicht, dass es dafür einen russ. "Sieg" brauchen würde, nicht mal dass eine klare Niederlage es notwendig entschärfte. Zumal im sog. Westen auch kaum Einigkeit besteht, wie der zu definieren wäre. Liegt aber mal nicht an der Unklarheit der Orkoffiziellen und wenn's danach geht, war und ist wesentliches Kriegsziel die Kontrolle aller "annektierten" Gebiete; davon sind sie nicht nur nicht weit entfernt, es ist auch schwierig zu erkennen, wie das noch zu verhindern sein soll. Was die westl. Regierungen auch nicht mehr verhindern wollen, wenn sie denn je wollten. Aber der Baum wird zuerst innen morsch und was die "Zukunft" Europas in einen Albtraum verwandelt, ist eigentlich grad ihr Thema. Das sind keine Randphänomene, sicher nicht wenn wir berechtigterweise Indifferenz und Naivität einschliessen. Man kann dann auch nicht immer alles mit "unaufhaltsamen" Übermächten Nordasiens auserklären. Moskau wär schön doof es nicht auszunutzen. Aber Tatsache ist mit einer ganz andern Mentalität, mind. so unbeeindruckt und wach wie im Baltikum, und dem Russlandverständnis etwa der Ukrainer, hätten sie gar nichts zu lachen in Europa. Aber sie kennen euch viel besser als ihr sie.

  • Der "Realismus" eine Denkschule, die sich mit Internat. Beziehungen befasst sagt (in etwa):



    In der Realität gilt das Recht des Stärkeren. Das liegt daran, dass es keine "höchste Autorität", ähnlich einer "Weltregierung" gibt, die wirkungsvoll Regelverletzungen sanktionieren könnte (hier Russ. in anderen Fällen andere sehr große Mächte, v.a. Atommächte). Realisten sind daher der Ansicht, dass sich Staaten auf der Welt in permanenter Unsicherheit befinden - in einer sicherheitpolit. anarchischen Welt. Große Staaten trachten in d. Weltbild aus dem Bestreben um die eig. Sicherheit danach, eine gewisse Hegemonie v.a. "im eigenen Dustkreis" anzustreben. Nichts daran ist "moralisch"-nur spielt Moral in milit. Überlegungen keine Rolle. Da geht es um existenz. Fragen.



    Das heißt: Moralisch ist zu verurteilen, wenn das Recht des Stärkeren gilt. Aber wie ist es in der Realität? Wer setzt die regelbasierte Ordnung denn durch? Niemand. Das ist niederschmetternd und zynisch, aber evtl. die beste Erkl. der int. Beziehungen, die wir haben.



    Wenn das richtig wäre, wäre es dann nicht klüger anders mit diesem Krieg um zu gehen?



    [Das ist nicht was ich mir wünsche, sondern was ich glaube das passiert.]

    • @Einfach-Jemand:

      Wenn Sie den Krieg gegen die Ukraine ganz sachlich und frei von moralischen Überlegungen analysieren wollen, dann nur zu: Was hat Deutschland von einem vollständigen Sieg Russlands in der Ukraine? Was liegt in unserem Interesse, jenseits jeglicher moralischer Überlegungen? Welche Folgen wird die Herrschaft des Unrechts, des Terrors in Russland und der Ukraine für uns und unsere Nachbarn haben?

      • @Bussard:

        Zu den Fragen: Ich hab ja gar nicht über "deutsches Interesse" gesprochen, vor allem ging es mir um ukrainische Interessen. Ich glaube halt nicht, dass sich -auch territoriale- Interessen besser militärisch verteidigen lassen, als auf diplomatischem Wege (Die Ukr alleine ist zu schwach, USA und NATO wollen keinen Krieg gg e. Atommacht führen und es gibt keine "Weltregierung" die das statt dessen durchsetzen könnte).



        Wenn Sie aber nach dem Interesse Dtlds fragen: ich glaube der Krieg ist weder im dt. noch im Interesse irgendeines anderen europ. Staates - deren Interesse wäre ein Ende des Krieges auf dem eigenen Kontinent.



        Zu Ihrer letzten Frage: Was Sie beschreiben ist exakt die Welt in der wir (jetzt schon) leben. Mir gefällt das nicht, aber ich nehme es zur Kenntnis. Wenn große Mächte internationale Regeln verletzen wollen, tun sie das. Sie zahlen den Preis den es "kostet". Regelverletzungen finden ständig statt. Irak? Nehmen wir Irak. Dort sind 1 Mio Menschen gestorben. Gegen jede Regel. Und jetzt? Wer hat das sanktioniert? Niemand. Es gibt keine Weltregierung. D.h. in dieser "Lage" müssen sich Nachbarn großer Mächte mit Politik arrangieren - die Interessen austarieren.

  • Es ist falsch Stimmen, die sich für Diplomatie aussprechen von vornherein als so unsolidarisch abzutun. Man muss doch, wenn man vernünftig darüber nachdenken will, was jetzt kluge Politik wäre, zur Kenntnis nehmen:



    Militärisch läuft es schlecht für die Ukraine, es fehlen Soldaten und Nachschub an milit. Gerät. Russland hat Eskalationsmöglichkeiten (Atomdoktrin wurde heute angepasst). Die Lieferkapazitäten, die nötig wären, liegen weder in der EU, noch den USA vor, es gibt aber auch nirgends Mehrheiten für Kriegswirt.. Und es bleibt gesetzt: die NATO möchte nicht Kriegspartei werden.



    Vor diesen Fakten:



    Wie soll die Ukr diesen Krieg gewinnen? Es bräuchte ein Wunder - und selbst dann hat R. nukleares Eskalationspotential.



    Es nutzt nichts den Überbringer der schlechten Nachricht verantwortlich zu machen. Ich meine: heute für Diplomatie einzutreten ist solidarischer, als bei Heldengesang einer schweren milit. Niederlage bei zu wohnen.



    Es wäre schön, wenn es eine funktionierende regelbasierte Ordnung gäbe. In der Realität setzen große Mächte ihre Interessen durch. Gegen alle Ordnung. Es gibt keine Weltregierung.



    [Das ist nicht was ich mir wünsche, sondern was ich glaube das passiert.]

    • @Einfach-Jemand:

      "Wie soll die Ukr diesen Krieg gewinnen? Es bräuchte ein Wunder - und selbst dann hat R. nukleares Eskalationspotential."

      Wie hat Nordvietnam den Krieg gegen die USA gewonnen? Wie haben die Mudjahedin gegen die UdSSR gewonnen? Wie haben die Taliban gegen die USA und den Westen gewonnen? Und warum sind in all der Zeit nie Atomwaffen zur "Eskalation" eingesetzt worden?

      Und welche diplomatischen Avancen stellen Sie sich eigentlich konkret vor? Was bieten Sie Putin denn, damit er bereit ist, den mörderischen Feldzug gegen die Ukraine zu beenden?

      • @Bussard:

        Alle erwähnten Beispiele sollten eigentlich als Abschreckung dienen. Eine Szenario wie Afghanistan oder Nordvietnam wäre wirklich die einzige Möglichkeit wie die Ukraine "siegen" könnte ohne daß es zu einer nuklearen eskalation kommt.



        Aber wünschen Sie wirklich ein komplett zerstörtes Land mit einer verloren Generation und ohne Zukunft für die nächsten Jahrzehnte?

      • @Bussard:

        Schauen Sie, Ihre Beispiele treffen alle nicht den vorliegenden Fall. In keinem Ihrer Beispiele ging es aus Sicht des Aggressors um existenzielle Belange. Das schließt dann gewisse Eskalationsstufen aus, z.B. Atombombeneinsatz.



        In diesem Fall betrachten die Russen eine Mitgliedschaft der Ukr in der NATO aber ihre existenziellen Bedürfnisse als bedroht. Ob Sie oder ich das idiotisch finden, spielt doch dafür keine Rolle.



        Zur letzten Frage: Was ich mir vorstelle ist irrelevant. Ich glaube auch nicht, dass es irgendjemanden gibt, der das vorher ausbuchstabieren könnte. Es würde schon reichen anzuerkennen, dass Diplomatie kein Datum, sondern ein Prozess ist - einer der eine eigene Dynamik entwickeln kann. Was dabei heraus käme: wissen wir nicht.



        Was aber wahrscheinlich ist, ist, dass die Ukraine "Angebote" wird machen müssen. Das betrifft z.B. die Frage der NATO Mitgliedschaft. Das allerdings ist Sache der Konfliktparteien. Was ich meine: Es sollte von außen auf Diplomatie hingewirkt werden um das Vertrauen zu erzeugen, das ein Abkommen braucht.

  • Helmut Schmidt hat noch 2014 die Entwicklung vorhergesagt.



    www.zeit.de/politi...raine-eu-weltkrieg



    Und wir laufen wie die Lemminge trotzdem weiter Richtung Abgrund. Da kann man nur sagen, Wir haben es nicht besser verdient.

    • @taz47918:

      Helmut Schmidt hatte ja 2014 schon den bezug zu RTealität verloren und eine sehr antiquierte vorstellung von Außenpolitik. Eine in der die "Großen" miteinder reden/handeln und die "Kleinen" ruhig zu sein haben.



      Es ist die Entscheidung der Ukraine ob und zu welchem Block sie gehören will, nicht die von Russland. Das nennt man Souveränität, Herrgott.



      Bin diesen Russlandapologetismus dermaßen Leid...



      Aggressoren kann man nicht mit Nachgiebigkeit begegnen. Und der Agressor ist Russland und niemand anderes, das wir uns hier nicht falsch verstehen.

    • @taz47918:

      Danke für den Link.



      Ich bin noch auf der Suche nach einigen etwas unglücklich formulierten Sätzen des Weltpolitikers Jens Stoltenberg, der durchaus Missverständnisse befördern konnte. Vielleicht haben Sie die auch auf der Festplatte?



      Die Sache mit den Lemmingen muss ich als Tierfreund aber kurz per Link kommentieren, damit die im Gegensatz zu uns nicht verwirrt erscheinen:



      funky.de/2020/09/1...esserwisserwissen/



      🤔😉

  • Vielen, vielen Dank Frau Landenberger. Jedes Ihrer Worte spricht mir aus der Seele.



    Ich hoffe die Mehrheit der Menschen behält diese Einsicht bei.

    • @Pawelko:

      Soll Deutschland weiterhin Waffen an die Ukraine liefern?



      Ja: 38%



      Nein: 51%



      Weiss nicht: 11%



      de.statista.com/st...nd-an-die-ukraine/

      • @Sam W:

        Allerdings wollen es die Mehrheit von Menschen die demokratische Parteien wählen, bzw. nahe stehen.



        Würden Sie solche Zahlen auch veröffentlichen, wenn es z.B. um die Leugnung des Klimawandels geht?

      • @Sam W:

        Der interessantere Teil ist da m.e. nach wie die Ablehnung in Bezug auf Parteienpräferenz ausfällt, z.b. lehnt nur eine knappe Mehrheit von 59% mit Präferenz zu Linken Waffenlieferungen ab. Aber mit Präferenz zum BSW und der Afd liegt die Ablehnung bei 85% und 86%.

  • Vollkommen richtig.



    Gibt es denn schon einen ernsthaften Verhandlungs-Vorschlag von den "Friedensintellektuellen", die Putin nach dem Mund reden?



    Einen Verhandlungsvorschlag mit dem sie nach Moskau reisen und Putin öffentlich auffordern am nächsten Tag die Waffen ruhen zu lassen.



    Die "intellektuellen Friedenssprüche" lassen sich eben nur in einer Demokratie und in Freiheit in aller Öffentlichkeit sagen.

    Wo bleibt die Initiative von Wagenknecht und Weidel den Angreifer und den Angegriffenen an einen Tisch zu laden. Vielleicht auch in die Schweiz, in die erste Heimat von Frau Weidel oder in das Saarland der Heimat von Frau Wagenknecht?



    Nein, dazu haben sie keinen Mut und kein Engagement, sowie kein ernsthaftes Interesse.

    Dieses passive Verhalten von BSW bis AfD zeigt ihr wahres Gesicht. Ihnen geht es nur um Zustimmung bei den Wahlen, mit Versprechungen die nicht zu halten sind.

    • @Sonnenhaus:

      Ein Vorschlag: Die Ukraine wird für immer neutral bleiben. Dafür werden die Grenzen de facto so eingefroren, wie sie sind.



      Wenn Putin nein sagt, können Sie immer noch Waffen liefern.

      • @Kartöfellchen:

        und warum sollte die Ukraine so etwas uvorteilhaftes unterschreiben?! Gut ist das ja wohl nur für dieses Neozarenreich.

      • @Kartöfellchen:

        "Dafür werden die Grenzen de facto so eingefroren, wie sie sind. "



        Sie meinen damit die Frontlinie aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, richtig?



        Nicht die Grenzen der Ukraine?



        Was geschieht mit der in den besetzten Gebieten lebenden Bevölkerung? Umsiedlung, Butscha, oder was?



        Wie sieht es mit Sicherheitsgarantien für die Rest-Ukraine aus? In die NATO?

        Sagen Sie jetzt bitte nicht, das wäre Verhandlungssache. Etwas konkreter müssten Sie schon werden.

      • @Kartöfellchen:

        Warum sollten die Grenzen so eingefroren werden, wie sie sind? Russland steht das ukrainische Territorium nicht zu, und ich bezweifle, daß die Ukraine ein Stückchen vom Oblast Kursk haben will.

        • @HaMei:

          Warum? Weil die Ukraine diese Gebiete militärisch nicht befreien kann, sonst hätten sie dies 2023 schon gemacht.



          Wenn der Krieg weitergeht, dann erobert Russland noch mehr Gebiete.

          • @Kartöfellchen:

            Warten wir es ab.



            Mehr Waffen für die Ukraine, mehr Siege für die Ukraine.



            Und Sie überschätzen die Russen seit dem ersten Tag.



            Schauen Sie mal wo die Russen jetzt sind und welche Ziele ausgerufen wurden.



            Die angeblich ukrainische "Nazi-Regierung" ist immer noch an der Macht. Also sollten die Russen aufpassen was mit Russland passiert.

      • @Kartöfellchen:

        Sie sollten wirklich einen Brief an die UN verfassen, wenn Sie schon mal einen Plan haben.

        Ich frage mich allerdings wie die ganzen deutschen Einfrierer zu der Einsicht gelangen, ihnen oblige es über das Schicksal und die macht- bzw. blockpolitischen Zugehörigkeiten anderer Länder zu entscheiden? Haben wir hierzulande irgendwie einen Sonderstatus, dass wir über anderer Länder Geschicke verfügen? Darf Polen und Montenegro darüber entscheiden, was Deutschland so treiben darf?

        • @Chris Demian:

          Wir haben tatsächlich das Recht darüber zu entscheiden. Um eine Mitgliedschaft in NATO und EU darf die Ukraine sich bewerben, das ist ihr Recht. Wir haben aber das Recht zu entscheiden, ob wir die EU und die NATO erweitern wollen.



          Genauso wie Sie eine Aufnahme im Golfclub beantragen dürfen. Und der Golfclub kann dann entscheiden.



          Das Einfrieren. Nun, das muss die Ukraine wissen. Und wir müssen wissen, zu welchen Bedingungen wir einen Krieg unterstützen.

          • @Kartöfellchen:

            Wir haben tatsächlich das Recht darüber zu entscheiden.

            Da nehmen Sie sich und Deutschland zu wichtig. Die Nato entscheidet wer rein kommt und wer nicht. Nicht ein einzelner Staat.



            OK, man kann ja wie die Türkei versuchen die anderen Nato-Partner zu erpressen, aber am Ende nützt es nichts. Auch wenn es Ihnen und dem Kreml nicht in den Kram passt.

          • @Kartöfellchen:

            Jetzt verstehe ich! Ein Verteidigungsbündnis funktioniert wie ein Golfclub. Ich hätte vermutet, dass diese Analogie nicht so recht funktioniert. Schließlich hat sich der Golfclub nicht konstituiert um Leben von Menschen zu schützen... Aber ich lag vielleicht falsch. Ich frage mich, ob Sie sich im Klaren sind, wie unverhohlen zynisch es den Ukrainern vorkommen muss, wenn Sie Fragen ihres Überlebens und ihrer Sicherheit auf einen Vergleich mit der Mitgliedschaft in einem Schnöselsportverein reduzieren... Oder gibt es überlieferte Fälle, wo abgelehnte Golfclubanwärter durch diese Ablehnung in Lebensgefahr gerieten? Die baltischen Staaten aber auch Polen wären längst (und dort ist man sich dessen bewußt) in der Sphäre russofaschistischer Bedrohung, wenn sie nicht durch Gunst der Geschichte (und u.A. auch deutscher Politik seinerzeit) in den nämlichen Golfclub gekommen wären. Es bleibt dabei, souveräne Staaten können sich ihre sicherheitspolitischen Zugehörigkeiten aus dem Geist dieser Souveränität aussuchen und Befindlichkeiten der Fünften Kolonne beim "Freitag" oder anderswo sind nicht die Instanz, die darüber zu befinden hat.

        • @Chris Demian:

          Die deutschen Einfrierer hängen noch der alten Molotow-Ribbentrop-Schule an. Damals haben Deutschland und die Sowjetunion, die ein schlecht getarntes Kolonialreich Russlands war, Osteuropa unter sich aufgeteilt. Diese Denkrichtung ist immer noch bei vielen Deutschen deutlich ausgeprägt.

          • @Gesunder Menschenverstand:

            Litauen natürlich ausgenommen, aber die haben mit den Russen auch nichts zu tun und Polen-Litauen war immerhin mal in Personalunion mit Sachsen verbunden.

          • @Gesunder Menschenverstand:

            Den wenigen Deutschen ist auch bewusst, dass das Baltikum sehr deutsch geprägt ist, länger, als es russisch geprägt ist. Für die Mehrheit sind das alles Russen mit anderem Volksnamen.

  • Wer mit solch kraftvollen Begriffen auf gemäßigte oder skeptische Menschen agitativ einwirken will, erreicht das Gegenteil. Die Haltung des BSW und der sie goutierenden Kräfte sind das Paradebeispiel. Wer so wenig Fakten zur Untermauerung seiner Thesen vorträgt, findet sich selbst in der annoncierten Liga wieder, aber als Anti-PazifistIn oder gar BellizistIn im Sprech derjenigen, die noch in der Eskalatiosspirale die Lösung suchen. Diplomatie bevorzugt Worte, nicht Waffen, aber nicht ohne jegliche Möglichkeit einer Kompromissfindung.



    /



    Was andere schreiben:



    www.freitag.de/aut...-verhandelt-werden

    • @Martin Rees:

      Wünsche ihnen, das wenigstens sie ihren Frieden in ihrer Bubble finden.



      Wo lese ich eigentlich die Forderung all der einseitig Friedensbewegten, in Russland nach Pressefreiheit oder wenigstens die aus den Gefängnissen zu entlassen, die nur mit einem weißen Stück Papier gegen den Krieg protestiert haben?



      Ach ja, ich vergaß, das dürfen wir ja nur in diesen gottverlassenen Demokratien und ist den Russen nicht zuzumuten, könnte sie ja verwirren.

      In dem von ihnen verlinkten ersten Absatz des Artikels wimmelt es nur so von unbelegten Annahmen und Unterstellungen, die locker für eine weitere Verschwörungstheorie reichen.



      Das in Kaliningrad, ca, 500 Km von Berlin entfernt, Russland Raketen und Atomsprengköpfe lagert, die alle europäischen Hauptstädte bedrohen, ohne ernsthafte Abwehrmöglichkeiten bleibt unerwähnt und stattdessen eine vom Westen ausgehende Eskalationsgefahr heraufbeschworen.

    • @Martin Rees:

      Mit ihrer hysterischen Ausgangshypothese ("die Welt steht am Abgrund eines Atomkrieges") macht sich das Gespann Funke/Moegling ohne Not die Spielchen Putins zu eigen. Und mit Blick auf deren eigene Position fällt in deren Argumentation schon auf, dass in ihren Augen offenbar nicht Putin, sondern die Ukraine der dafür Schuldige ist.

      Bemerkenswert ist allenfalls, dass auch ein Politikwissenschaftler wie Funke offenbar keine Vorstellung hat, worauf man eigentlich die von ihm herbeiphantasierte künftige europäische Friedensordnung aufbauen soll, nachdem man die vorherige gerade an Putin verfüttert hat. Gewaltverzicht und Garantie der territorialen Unverletzbarkeit waren jedenfalls die zentrale Basis dessen, was seit 1970 ff. zwischen den Mächten ausgehandelt worden sind. Mal ganz abgesehen davon, dass Putin ja widerholt demonstriert hat, welchen Wert internationale Vereinbarungen für ihn haben.

    • @Martin Rees:

      Schließe mich an. Danke für den Link.

    • @Martin Rees:

      Eine Frage die mich persönlich an dieser Stelle interessieren würde wäre die danach welche Beweise überhaupt akzeptiert würden.

      Putins Verhalten in den letzten Jahren, seine Statements, dieses seltsame Essay dass es die Ukraine in Wirklichkeit nicht gibt, die Aussagen seines Pressesprechers und seiner staatlich gelekten Propagandisten scheinen nicht ausreichend zu sein.

      Es fühlt sich an wie der Versuch Flacherdlern vorsichtig zu überzeugen dass dei Welt rund ist. Nahzu unmöglich da alles was das eigenen Weltbild kompromittieren würde nicht zugelassen wird.

      Und nein, ich verlange nicht von Ihnen für diese Leute zu sprechen aber da Sie den Punkt mit den Beweisen angeführt haben möchte ich meinen Kommentar an dieser Stellen anhängen.

    • @Martin Rees:

      Zu einem Artikel von Funke und Moegling zu verlinken ist doch echt Hohn. Und das nachdem man Argumente einfordert. Ich frage mich wie blind man sein muss um auf diese ganzen Frechheiten der Fünften Kolonne Kremls reinzufallen... Sie schreiben von einer Eskalationsspirale. Mal nachgedacht, wo die Eskalation stets her kommt? Oder gilt es neuerdings als Eskalation, dass der Überfallene sich wehrt? Kompromissfindung? Haben Sie mal verfolgt, wie die Möglichkeiten und die Versuche mit den Russofaschisten zu verhandeln bisher ausgingen? Alle Welt bemüht sich vergebens aber die deutsche Friedenstäubchenlinke weiß was zu tun ist; die Sache ist einfach, die Ukrainer müssen kollektiv in die Vernichtung einwilligen und fertig ist der Frieden. Ich bin es so leid.

      • @Chris Demian:

        Dem schließe ich mich 100%ig an. Bin diesen Verklärten Russlandapologismus auch so leid.

      • @Chris Demian:

        Ich befürchte, dass Sie am Mainstream nicht mal nahe dran sind. Emotionale Äußerungen machen kein Argument besser. Es geht in der Geopolitik leider mehr oder weniger immer um handfeste Interessen, nicht um Ideologie, befürchte ich.



        Beschimpfungen sind kontraproduktiv.

        • @Martin Rees:

          Und welches handfeste Interesse sollten wir als Deutsche daran haben, dass Russland mit seinem Angriffskrieg Erfolg hat?

          • @Bussard:

            Die Frage ist ein Beispiel insinuierender Rhetorik, und auch Geopolitik heißt Geo... wegen der globalen Sichtweise.



            Ein Beispiel:



            Dr. Christoph Heusgen



            «Ich halte es für wichtig, dass sich die Gruppe der G7 erweitert», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er ergänzte: «Die Runde zeichnet sich ja dadurch aus, dass es sich um Länder handelt, die gemeinsame Werte teilen. Es sind demokratische, marktwirtschaftliche Länder."



            Auf der Ebene bewegen ❗wir uns, nicht als Vasallen oder Handlanger.



            Quelle handelsblatt.de



            Andere wuederum haben andere Arsenale, aber das sind andere Regale und Etagen, einschließlich Möglichkeiten des Oberkills.

        • @Martin Rees:

          Menschen sind keine rationalen Kreaturen daher geht es auch immer um Ideologie, Religion und persönliche Kränkungen und Wahnvorstellungen in der internationalen Politik.