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Forderung nach EU-RegelnKonzerne wollen Aus für Verbrenner

Mehrere Länder haben schon ein Verbot geplant – aber Deutschland lässt das Thema schleifen. Jetzt fordern mehrere Unternehmen ein Umdenken.

Keine Abgase von Autos mehr? In Deutschland ist das noch nicht in Sicht Foto: Fabrizio Bensch/reuters

Berlin taz | Dänemark hat es schon, Großbritannien auch, Indien und Schweden ebenso: ein Verbot von neuen Autos mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2030. In Frankreich soll es 2040 so weit sein. Norwegen will nichts verbieten, aber durch Vorteile für E-Auto-Besitzer:innen erreichen, dass sogar schon ab 2025 niemand mehr ein neues Benzin- oder Dieselauto kauft. Und wer hat noch keinerlei Pläne dieser Art? Natürlich, Deutschland.

Dass Länder wie die Bundesrepublik das Thema schleifen lassen können, sollte die Europäische Union unterbinden, finden 27 internationale Großkonzerne. Sie haben in einem offenen Brief die EU-Kommission, die einzelnen europäischen Regierungen und das EU-Parlament aufgefordert, den Verkauf fossil betriebener Neuwagen ab 2035 zu verbieten. Denkbar sei das zum Beispiel schon, wenn im Juni die europäischen CO2-Grenzwerte für Autos überprüft werden. Die könne man für 2035 einfach auf null setzen.

Mit dem schwedischen Autobauer Volvo ist sogar ein Unternehmen der direkt betroffenen Branche unter den Unterzeichnern. Es ist allerdings eines, das schon versprochen hat, nach 2030 nur noch E-Autos herzustellen – und sich dafür den passenden politischen Rahmen wünscht. Auch dabei sind Unternehmen wie der US-amerikanische Getränkegigant Coca-Cola oder das schwedische Möbelhaus Ikea, die ein Verbrenner-Aus nur am Rande treffen würde und die die Kampagne wohl eher aus Marketing-Gründen unterstützen.

Die Liste zeigt aber auch, dass ein Aus für Verbrennungsmotoren eben kein Wirtschaftskiller ist. Die meisten der beteiligten Unternehmen dürften sogar davon profitieren. Für die Fahrtenvermittlung Uber zum Beispiel sind fossil betriebene und folglich besonders klimaschädliche Autos sicher ein Image-Problem. Und Energiekonzern Vattenfall möchte Strom an möglichst viele E-Auto-Besitzer:innen verkaufen.

E-Autos gelten nach aktueller EU-Regelung als Nullemissionsfahrzeuge. Praktisch sind sie das nicht, denn Produktion und Betrieb erfordern viel Strom, der bisher eben nirgendwo vollständig aus regenerativen Quellen stammt. Etwas klimafreundlicher als fossil betriebene Autos sind die Stromfahrzeuge aber insgesamt jetzt schon, und mit fortschreitender Energiewende vergrößern sie ihren Vorsprung immer weiter, hat eine Berechnung des Thinktanks Agora Verkehrswende ergeben.

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42 Kommentare

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  • Eine Festschreibung eines Ziels von z.B. 2035 bedeutet aber indirekt auch eine Art Besitzstandsgarantie.

    Wenn das dann noch über die Grenzwerte geregelt würde, die ja bei Hybriden "schön" niedrige Zahlen annehmen, könnte auch 2030 die Mehrzahl der Autos mit Verbrenner neu zugelassen werden, und die bleiben dann bis ca. 2050 auf den Straßen unterwegs.

  • E-Autos im Stadtverkehr lass ich mir ja noch gefallen. Aber als Reisetransportmittel derzeit noch ungeeignet. Geringe Reichweite, keine ausreichenden Ladestationen, zu lange Ladezeit, etc. Hinzu kommt, dass der Strom ja auch irgendwie erzeugt werden muss und die Batterien entsorgt werden müssen, was umwelttechnisch auch nicht ohne ist.

    • @Jossi Blum:

      Als Bertha Benz losgefahren ist, gab es auch noch keine Infrastruktur für Autofahrten. Trotzdem gibt es heute Autos.

      Die Infrastruktur wird täglich besser. Eben weil der Bedarf da ist. Und die Reichweiten sind jetzt schon ausreichend, um weiter als in der Stadt unterwegs zu sein. Die Schwierigkeiten werden systematisch übertrieben.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Dann fahren Sie mal mit einem E-Auto in einem Rutsch von Berlin nach Westerland oder nach München oder oder oder

        • @Jossi Blum:

          Ich fahre regelmäßig ca. 940 Kilometer am Stück durch Deutschland...mit einem E-Auto. Man muss die Route mit den Ladestops nur vernünftig planen. Es reicht vollkommen das Auto auf ungefähr 85% zu laden und dann weiter zu fahren. Das dauert dann ca. 20-25 Minuten an Schnell-Ladestationen. In der Zeit geht man auf die Toilette, kauft sich einen Kaffee, isst etwas...alles Sachen die man eh während einer langen Autofahrt zwischendurch macht.



          Mittlerweile ist der Ausbau der Ladestationen auch ziemlich weit fortgeschritten. Vor 3 Jahren sah das noch ganz anders aus.



          Wenn man von guten Verkehrsbedingungen ausgeht (kein Stau usw.) brauche ich ca. 1,5 Stunden mehr für die Fahrt als mit einem Verbrenner. Das ist es mir allemal wert, da ich dafür ca. 50% weniger Kosten habe (Strom vs. Sprit).

        • G
          Gast
          @Jossi Blum:

          "oder oder oder". Ja, dann fahren Sie halt nach Frankfurt/Oder. Oder?

        • @Jossi Blum:

          "E-Autos im Stadtverkehr lass ich mir ja noch gefallen..."

          Sagten Sie. Und man kommt eben doch wesentlich weiter. Z.B. reicht es meist für den Arbeitsweg.

          Und wenn es unbedingt nach München gehen soll, so gibt es noch die Bahn. In Berlin und München ist ein Auto eher störend. Ständig Staus und wenig Parkplätze....

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Kann man schon machen und anstatt Hartz4 gibts einmal im Vierteljahr nen trocken Leib Brot mehr ist ohne die Automobilindustrie nicht drin. Spass beiseite, E-Autos sind nicht die Zukunft sondern Wasserstoff, den kann man in Afrika mit Solarzelöen produzieren und in Europa verbrauchen. Das würde auch das Problem lösen das die meisten Ölexportierenden Länder haben, dass sie so abhängig davon sind. Stattdessen erzeugen Saudis, Russen etc. Dann Wasserstoff durch Sonne oder Windenergie. Wasserstoff würde auch bedeuten die Verbrenner haben eine Zukunft und ist leichter an bestehende Infrastruktur einzufügen.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      1. Die Automobilindustrie soll nicht abgeschafft werden, sondern nur modernere Produkte herstellen.



      2. Die meisten Autohersteller sehen keine Möglichkeit, PKW mit Wasserstoffantrieb ökonomisch sinnvoll herzustellen.



      3. Die Menschen in Afrika brauchen ihren Strom selbst.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Zu 1. war wohl Ironie



        2. Wasserstoff dient bei Elektroautos in den Zeiten der Stromerzeugung, wenn in Europa die Sonne schwach scheint und auch nicht durch Windenergie ersetzt werden kann.



        3. In den Wüsten Afrikas ist Platz für das Hundertfache (Schätzung) des Afrikanischen Strombedarfs. Kein Argument gegen Wasserstoffproduktion für Europa.

        • @meerwind7:

          1. Nein. Voller Ernst.

          2. Wasserstoffantriebe für PKW sind lt. führenden Automobilkonzernen in absehbarer Zeit nicht zu einem vernünftigen Preis herzustellen.

          3. Die Wüsten Afrikas gehören uns? Oder warum glauben Sie, dass wir so einfach darüber verfügen können? Übrigens geht es beim ersten konkreten Projekt um Wasserkraft in Zentralafrika. Und dort soll Strom für Europa's Wasserstoff produziert werden, den die Länder Zentralafrikas selbst bräuchten.

  • Zitat: "Die Liste zeigt aber auch, dass ein Aus für Verbrennungsmotoren eben kein Wirtschaftskiller ist."

    Doch, es ist ein Wirtschaftskiller. Für das Gros der Käufer ist der Autokauf ein richtig großes Ding, und da muss der Gegenwert einfach stimmen. Klar, wenn man Gutverdiener ist, im Eigenheim wohnt und sich eine Wallbox in die Garage hängen kann, mag so ein E-Auto noch so einigermaßen das bedeuten, was es früher bedeutete: fahren, wann man will und wohin man will. Für viele andere aber ist der Nutzwert stark eingeschränkt, und dann lohnt sich ein eigenes Auto nicht mehr.

    Für Deutschland wird das schwierig, weil die Autoindustrie wirtschaftlich extrem bedeutend ist. Auch Exportmärkte dürften nicht die Rettung sein, weil auch potenzielle Kunden in anderen Ländern keine Karre kaufen wollen, die sie nur eingeschränkt nutzen können. Dafür ist das eigene Auto schlicht zu teuer.

    Es stellt sich auch die Frage, inwieweit E-Mobilität überhaupt ein Beitrag zum Klimaschutz ist. Klimaschutz kann ja nur sein, wenn alle Energie aus regenerativen Quellen kommt. Sonne und Wind reichen gewiss nicht aus, um alle Sektoren mit Energie zu versorgen, planbar und zuverlässig schon gar nicht. Wir werden uns also überlegen müssen, was wir uns noch leisten und was nicht - und da gehört das private Auto sicherlich nicht dazu.

    Es ist vorbei. Mein Rat: Lasst es nochmal richtig krachen.

    • @zmx52:

      "Lasst es nochmal richtig krachen."

      Darüber werden sich die Kinder und Enkel so richtig freuen...

  • Naja, unter den Firmen sind viele, die ohne dass man viel recherchieren muss, einfach direkt daran verdienen würden.

    WIe hier schon erwähnt: alle Autos durch E-Autos zu ersetzen, ist Nonsens. Tödlicher Nonsens, denn woher soll bitte der Strom für Milliarden Autos kommen? Das ganze Verkehrskonzept muss umgestellt werden. Es gibt viel zu viel Mobilität mit viel zu viel Menschen auf der Erde. Das wird so nix.

  • "Etwas klimafreundlicher als fossil betriebene Autos sind die Stromfahrzeuge aber insgesamt jetzt schon,..."



    Hilfreich wäre es, wenigstens das Vorwort zu der IFEU Studie zu lesen, aus der die "Berechnung" stammt. Die darin beschriebenen Bedingungen mit dem IST-Zustand der Gegenwart abzugleichen, ließe dann aber diesen Werbetext für eine z u s ä t z l i c h e Antriebsart nebst z u s ä t z l i c h e r Infrastruktur (Autofabriken, Ladestationen, Batteriefabriken, Recyclingfabriken (spielen noch gar keine Rolle in der Diskussion)..., z u s ä t z l i c h e Verkehrsinfrastrukturen für Rohstoff- und Materiallieferungen, etc. nicht zu vergessen.



    Nicht enthalten die externen Umwelt- und CO2 Belastungen bei der Rohstoffgewinnung für diese z u s ä t z l i c h e Autovariante. Erforderlich werden zudem vermutlich noch Chip-Fabriken, um den derzeit bestehenden Knappheiten künftig begegnen zu können (Konkurrenzbedarf: Digitalisierung, Industrie 4.0 und Kommunikation).



    Wo werden die (unsere) alten Verbrenner noch für Jahrzehnte fahren? In Entwicklung- und Schwellenländern (wie heute schon)? Und neue Nobelkarossen werden diese Länder für ihre Eliten auch brauchen, da sie sich die erforderlichen E-Infrastrukturen nicht leisten können. Die bauen unsere Autohersteller dann außerhalb der EU (oder in EU-Ländern mit noch niedrigem CO2 Budget) um Klimaneutralität in der D oder der EU vermarkten zu können. Jedem Land sein eigenes Klima und das Problem ist gelöst?



    PS: Viel klimafreundlicher als E-Mobile sind heute schon der ÖPNV und die Schiene!

    • @Drabiniok Dieter:

      "...z u s ä t z l i c h e Autovariante..."

      Warum z u s ä t z l i c h? Die E-Autos sollen die Verbrenner ersetzen. Das geht aber nicht auf Knopfdruck.

      Natürlich muss sich der Umgang der Menschen mit Mobilität grundsätzlich ändern. Dazu sind viele Dinge notwendig. Auch ein Ende des deutschen Autokultes. Ein Umstieg auf neue Technologien kann dabei durchaus helfen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        In aller Kürze: Weltweit fahren über 1000 Millionen Verbrenner. Wir wünschen uns bis 2030 10 Millionen bei uns. Vielleicht mal die Größenordnung und den verbleibenden Zeitrahmen bis 2050 im Blick behalten. Neu zugelassene Verbrenner fahren rund 12 Jahre. Und nach dem Export (in ärmere Länder) noch einige Jährchen mehr.



        Selbstverständlich ist die E-Mobilität nur eine zusätzliche Antriebsart und Wertschöpfungskette.



        Beste Grüße

        • @Drabiniok Dieter:

          Vergessen Sie mal, welche "Ziele" sich die jetzige Regierung gestellt hat.

          Fakt ist, dass immer mehr Hersteller keine Verbrenner mehr bauen wollen. Es ist also doch ein Ersatz.

          Dass für eine Übergangszeit beide Systeme nebeneinander existieren werden, ist logisch. Man kann ja nicht einfach einen Schalter umlegen und alles ist neu. Die Umstellung von Dampfbetrieb auf E- und Dieselloks hat auch gedauert. Trotzdem baut heute niemand mehr Dampfloks.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich versuche es noch einmal; weil: Resignation ist keine Alternative. Sie ignorieren das Zeitfenster. Sie ignorieren den Ressourcenbedarf. Sie ignorieren den CO2 Rucksack. Sie ignorieren den Bedarf an erneuerbarer Energie (ua. auch für Digitalisierung, Industrie 4.0, 'grünen' Wasserstoff, Stahl, Zement, Chemie, Bio-Kerosin,... eingeplant) Sie ignorieren das fehlende Recycling (komplex, energieintensiv, teuer.) Aber biologisch Anbaubar sind erforderlichen Fabriken deshalb trotzdem nicht.



            Trösten Sie sich, Sie sind mit Ihrer Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit nicht allein.



            Richtig ist, dass einige Hersteller 'ankündigen' in einigen Jahren keine Verbrenner mehr zu bauen. Warten wir es ab, wie sich die Bilanzen entwickeln. Aber es heißt nicht, dass sie keine Plug-In-Hybride bauen werden. Leichter, leistungsärmer und kleiner werden sie nicht, der globale Markt... Sie wissen schon.



            Sie wissen selbst, dass der Vergleich mit der Dampflok hanebüchen ist. Aber sehr beliebt. Wer hätte damals gedacht, das wir mal zum Mond oder Mars fliegen, und demnächst an der Nord- oder Ostsee einen Weltraumbahnhof bauen. Dem Klima zuliebe!



            Beste Grüße!

            • @Drabiniok Dieter:

              Ich ignoriere nichts. Aber ich verstehe nicht ganz, wie Sie sich eine realistische Zukunft vorstellen. Der Ressourcenverbrauch der aktuellen Autos ist doch ebenfalls gewaltig. Vom CO2 Rucksack mal ganz abgesehen.

              Glauben Sie wirklich, Autos werden komplett verschwinden? Natürlich nicht. Wir können anstreben, dass sie im Verbund mit anderen Verkehrsmitteln intelligenter genutzt werden. Ihre Mobilität wird die Menschheit nämlich nicht aufgeben.

              Und natürlich brauchen wir Autos, die nicht mehr nach einem 100 Jahre alten Bauplan gebaut werden. E-Autos sind eine Möglichkeit. Z.Z. die einzig umsetzbare. Und diese E-Autos stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Erst seit wenigen Jahren fließen wirklich erwähnenswerte Mittel in die Forschung. Ist ist also noch Einiges zu erwarten.

              Um noch mal auf das Beispiel zurückzukommen. Die ersten E-Loks waren auch noch nicht der große Hit. Sie haben sich aber durchgesetzt.

              PS: Warum ist das Beispiel Dampflok hanebüchen? Weil es so gut zeigt, wie technische Entwicklungen ablaufen?

    • @Drabiniok Dieter:

      Da wir schon bei "z u s ä t z l i c h" sind : Die Studie macht den grundsätzlichen Fehler, E-Autos würden mit dem Strommix aus erneuerbarem und konventionellem Strom betrieben. Das ist jedoch nicht der Fall. Sie sind neue, z u s ä t z l i c h e Stromverbraucher. Hänge ich das E-Auto an die Steckdose, so wird deswegen kein Mikrowatt an erneuerbarem Strom z u s ä t z l i c h erzeugt; Windkraft und Photovoltaik arbeiten wegen Einspeisevorrang bereits am Limit. Was man z u s ä t z l i c h hochfahren kann, sind konventionelle Kraftwerke. Ergebnis: E-Autos fahren mit fossilen Brennstoffen und Uran.

      • @sollndas:

        Das der Ausstieg aus der fossilen Stromerzeugung beschlossen ist, ist aber bekannt?

  • Ein wenig fühlt man sich wie gegen Ende der Kohl-Ära. Eine Menge Dinge - wichtige Dinge - müssen nachgeholt werden. Unter Merkel wurde immens viel schlicht verpennt. Ob es sich um Digitalisierung (seit 2018 "Chefsache") oder Klimapolitik (seit 2009 Chefsache) handelt (2 Beispiele unter vielen).

  • Auch für die deutsche Industrie wären klare Linien und vor allem Zukunftsorientierung durch die Regierung vorteilhaft, weil dann für alle die gleichen Ziele gelten.

    Gerade in der Umstellungszeit sind solche Vorgaben essentiell - aber die CDU schützt wie immer die Dinosaurier.

    Ich hoffe auf eine historische Watschn bei der Wahl! Ich will Tränen sehen!

  • E-Autos sind ökologischer Nonsens und letztlich das Produkt guter Lobbyarbeit.



    Das hier wäre viel sinnvoller:



    www.heise.de/tp/fe...paren-6031279.html

    Wird sich aber niemals durchsetzen.

    • @Don Geraldo:

      Netter Versuch, den Verbrenner zu retten. Zukunftsweisend ist das nicht...

    • @Don Geraldo:

      "Dieser Kraftstoff hat den Vorteil, dass er auf einfachste Art aus Wasserstoff durch Elektrolyse, Sonnenenergie und CO2 direkt aus der Luft gewonnen und synthetisiert werden kann."

      Und da wären wir wieder beim Systemwirkungsgrad mit der Wasserstoff-Elektrolyse, der bekanntermassen ziemlich grottenschlecht ist.

      Natürlich kann man den Autofahrer mit hoher Reichweite locken, aber wenn's nun mal im insgesamt nicht sinnvoll ist?

      Und bei Verbrennungsmotoren, auch wenn sie im optimalen Wirkungsgradbereich laufen, werden immer Schadstoffe erzeugt, plus der hohe Aufwand des Generators + Kühlsystem + Auspuff + Antriebsbatterie, denn solche Systeme werden ja nur als Grundlastgeneratoren gebaut und nicht für seltene Spitzenleistungen.

    • @Don Geraldo:

      Danke für den Link.



      Wenn ich da von dem "HyperHybrid"-Geschwurbel abstrahiere, bleibt Methanol als möglicher Energiespeicher übrig. Der hat zwar gegenüber Wasserstoff einen nochmal geringern Gesamtwirkungsgrad (JEDE Art von Energieumwandlung vermindert denselben), ist aber dafür wesentlich handlicher, kann weitgehend auf bestehender Infrastruktur verteilt und genutzt werden. Was beträchtliche Investitonen (auch auf Verbraucherseite - muss ich deutlicher werden?) spart, siehe Effizienz des für die Energiewende einzusetzenden Kapitals.



      Wenn wir nur genügend Ökostrom hätten...

    • @Don Geraldo:

      Ich fahre ein E-Auto, und lade es zu 87% im Jahresmittel mit den Strom meines PV-Dachs. Ich weiß, dass der CO2-Rucksack der Batterieherstellung erst nach c. 50.000km wieder eingeholt ist. Aber alleine die Tatsache, dass ich vom Konflikt-Rohstoff Öl unabhängig bin ist schon ein guter Grund für E-Autos.

      • @Rudi Hamm:

        Aber ich wohne im Erdgeschoss zur Miete - wo baue ich da mein PV-Dach hin?

      • @Rudi Hamm:

        "...lade es zu 87% im Jahresmittel..."



        Ja, im Jahresmittel. Entscheidend ist aber nicht das Jahresmittel, sondern das sind die jeweils sekundenaktuellen Erzeugungs- und Ladelastgangkurven. Und die passen schon im Sommer nicht zusammen und im Winter gleich garnicht, und da halten Sie mit Ihrem E-Auto Braunkohle- und Atomkraftwerke am Leben.



        Tut mir leid, das Leben ist hart und Naturgesetze sind erbarmungslos.

        • @sollndas:

          Und wenn schon, nur 13% Kohle- & Atomstrom sind doch schonmal nicht schlecht...

  • Es ist eine Frage der Effizienz. Die Energiewende kostet Geld. Die Frage ist: Wie erreiche ich mit möglichst wenig Geld eine möglichst große CO2-Einsparung?



    Wenn ich meinen betagten Citroen C 1 verschrotte und mir einen C Zero kaufe, kostet mich das eine Menge Geld. Wieviel CO2-Einsparung erreiche ich damit? Ungefähr keine. Statt aus dem Auspuff kommt das CO2 aus dem hohen Schornstein eines konventionellen Kraftwerks.



    Wenn ich das gleiche Geld in eine Windparkbeteiligung stecke, erreiche ich dagegen eine beträchtliche Einsparung, da ich koventionellen Strom aus dem Netz verdränge. Ich spare damit mehr CO2 ein, als ich mit dem C 1 jemals erzeugen kann.

    • @sollndas:

      "Statt aus dem Auspuff kommt das CO2 aus dem hohen Schornstein eines konventionellen Kraftwerks."

      Sie sollte es schaffen, sich einen grünen Stromvertrag zuzulegen.



      Damit unterstützen Sie auch die saubere Energieerzeugung und können ihr E-Auto CO2-frei laden.

      • @Mitch Miller:

        Wenn weder Wind weht noch Sonne scheint, kommt der Strom auch bei einem "grünen" Stromanbieter aus dem Kohlekraftwerk.

        • @Luftfahrer:

          "Wenn weder Wind weht noch Sonne scheint..."

          Dafür gibt es unter anderem Fernleitungen. Das Wetter ist nicht gleichzeitig in ganz Europa ungünstig :-)

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Nachts ist es aber nahezu gleichzeitig in ganz Europa dunkel. Und im Winter gibt es in ganz Europa eine geringere Sonneneinstrahlung. Ohne Speichertechnik (die momentan immer noch in der Grundlagenforschung steckt) sind die Grünstromanbieter auch nur Grünwäscher.

            • @Luftfahrer:

              Unter anderem wird deshalb eine höhere Leistung installiert. An windigen, sonnigen Tagen ist viel mehr Strom da, als benötigt. Das Ganze mit Speichern, Wasserkraft ect. ergänzt und es funktioniert. Wir reden von einem komplexen System, dass im Entstehen ist. Mit einer intelligenteren Regierung geht es ab Ende des Jahres bestimmt auch schneller.

  • "Mit dem schwedischen Autobauer Volvo ist sogar ein Unternehmen der direkt betroffenen Branche unter den Unterzeichnern."



    Volvo gehört zu Geely/China und die haben ein echtes Interesse daran, die europäische Autoindustrie plattzumachen.

    • @PS007:

      Warum sollte der Bau ANDERER Autos die europäische Autoindustrie platt machen? Sie die Europäer zu dumm, E-Autos zu bauen? Habe europäische Ingenieure ein fossiles Gen, dass sie daran hindert, moderne Autos zu bauen?

  • Das ist schlicht Werbung. Und die TAZ springt darauf an.

    Der Großteil der Unterzeichner würde direkt von einem Verbot profitieren.

    Da ist kaum einer dabei, der es aus reinem Idealismus fordert.

    Übrigens, genauso wie die Länder. Von denen hat kaum eines soviel Autoproduktion wie D. Da kann man das leicht beschliessen. D könnte auch den Ausstieg aus Aquafarming mit seinen ganzen Problemen beschliessen. Norwegen aber niemals. Großbritannien würde für seine Fischer alles machen, aber keinen Stopp beschliessen.. etc.

    • @fly:

      D soll ja nicht aufhören, Autos zu bauen. Es soll nur andere Autos bauen. Also wo ist das Problem?