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Flüge mit Privatjets im Jahr 2024Emissionen durch Bonzenflieger auf Rekordniveau

Im Jahr 2024 hoben in Deutschland registrierte Privatjets fast 125.000 Mal ab. Zwei Drittel flogen Kurzstrecken von weniger als 1.000 Kilometern.

Privatflüge stehen in der Kritik einen besonders hohen Co2 Ausstoß zu erzeugen: Privatjet am Mannheimer Flughafen Foto: Daniel Kubirski/imago

Berlin taz | Innerhalb von wenigen Jahre ist der CO2-Ausstoß durch Privatflüge um fast die Hälfte gestiegen. Zwischen 2019 und 2024 haben die direkten Emissionen um 48 Prozent zugelegt und sind von 10,7 auf 15,9 Millionen Tonnen gestiegen. Das zeigen Daten der Plattform privateaircrafts.eu. Die Website basiert auf Methoden einer 2024 im Fachjournal Communications Earth & Environment erschienenen Studie und wird von einem der Autoren betrieben.

Während bei Linienflügen erst im vergangenen Jahr erstmals wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht wurde, stiegen die Emissionen durch Privatjets nach einem kurzen Absinken 2020 stetig an. Trotz der Reisebeschränkungen während der Pandemie reisten also Menschen in Privatjets deutlich mehr durch die Welt. Die Analyse basiert auf den Daten für rund 70 hauptsächlich für den Transport von Einzelpersonen genutzten Flugzeugtypen.

„Dass die Nutzung von Privatjets schneller wächst als Linienflugverkehr bestätigt, dass weltweit die Ungleichheit steigt“, sagte Jorge Cardoso Leitão, der privateaircrafts.eu betreibt. „Privatjets verschmutzen 50 Mal mehr als Autos, zahlen aber weniger Emissionssteuern.“ Nur etwa 0,003 Prozent der Weltbevölkerung nutzen Privatflugzeuge.

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Insgesamt ist auch die Zahl an Privatjets gestiegen: Hatte es 2019 noch etwa 20.000 registrierte Privatjets gegeben, waren es 2024 bereits mehr als 27.000. Etwa zwei Drittel sind in den USA registriert. Deutschland ist mit 584 registrierten Privatjets auf Platz 5. Vor fünf Jahren waren es noch 454.

Der CO2-Ausstoß von Privatjets macht etwa 1,8 Prozent der Emissionen der kommerziellen Luftfahrt aus. Die CO2-Emissionen machen allerdings nur ein Drittel der Gesamtemissionen aus, neben Faktoren wie Kondensstreifen sowie Stickoxid- und Wasserdampfemissionen.

Die Kosten für die Flugzeuge sind in vielen Fällen steuerlich absetzbar, auch wenn sie privat genutzt werden, und fallen oft nicht unter den europäischen Emissionshandel, da dieser eine Mindestgröße und einen Mindestausstoß an Emissionen pro Jahr definiert, die Privatjets oft nicht erreichen.

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Deutsche Privatjets: Häufige Flüge ans Mittelmeer

Im Jahr 2024 hoben die in Deutschland registrierten Privatjets fast 125.000 Mal ab und emittierten mehr als 400.000 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Ein Mensch in Deutschland emittiert jährlich durchschnittlich 10 Tonnen. Zwei Drittel der Flüge waren Kurzstrecken von weniger als 1000 Kilometern Flugdistanz, etwa ein Zehntel der Flüge sogar weniger als 250 Kilometer.

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Unter den häufigsten Routen befinden sich einige, die auch regelmäßig von Linienflügen bedient werden: Die Strecke zwischen Köln und Berlin wurde mehr als 700 Mal geflogen, zwischen Berlin und München fast 400 Mal und zwischen Berlin und Stuttgart 275 Mal.

Die im vergangenen Jahr erschienene Studie zeigte, dass das Aufkommen von Privatflugzeugen rund um große sportliche, kulturelle oder politische Ereignisse besonders hoch ist, so auch bei der Weltklimakonferenz im Dezember 2023 in Dubai. „Die private Luftfahrt ist die energieintensivste Form des Luftverkehrs, ihr weltweites Ausmaß, ihre Verbreitung und ihre Energieintensität sind jedoch noch immer nicht hinreichend erforscht“, hieß es.

Auch 2024 flogen die in Deutschland registrierten Privatjets die weitesten Strecken in den Sommermonaten. Häufige Ziele waren dabei die Mittelmeerinseln Ibiza, Mallorca und Korsika, sowie andere Küstenorte wie Malaga oder Nizza. Dabei war Mallorca mit mehr als 5.000 Flügen im Jahr 2024 besonders beliebt. Aber auch eine kühler gelegene Insel wurde oft frequentiert: 1.700 Flüge gab es von und nach Sylt, viele davon aus dem nahegelegenen Hamburg.

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42 Kommentare

 / 
  • Das Klima verträgliche Budget eines jeden Erdenbürgers liegt bei 3t CO² pro Jahr.







    Kann sich ja jeder mal ausrechnen wie lange..oder weit er/sie bei seinem/ihrem Lebenswandel da so kommt.







    Im Falle so manches Privatfliegers käme da wahrscheinlich raus: ein halbes Jahr in Saus und Braus..und den Rest des Lebens dann ohne Strom in unbeheizter Hütte und nur noch zu Fuss.







    Das wäre vernünftig..aber Vernunft.? Die Zeiten sind doch wohl erstmal vorbei..oder wie seh ich das...

  • Das ist natürlich asi, auch wenn die Akteure genau das Gegenteil sein wollen...



    Das ewige Zeigen auf Andere hilft allerdings nicht!



    Es gilt den Gürtel enger zu schnallen und Konsumverzicht zu üben.



    Ich erkenne KEINEN Grund, in Urlaub fliegen zu müssen.



    Dennoch tut es die Mehrheit .



    Es sollte klar sein, dass das Problem ein Allgemeines ist.



    1,8 Prozent der Emissionen der kommerziellen Luftfahrt sind eben genau das, nicht mehr und nicht weniger.



    Ich bin 1994 zum letzten Mal geflogen und muss mich trotzdem nicht allabendlich in ddn Schlaf weinen.



    Im Gegenteil habe ich seitdem noch Einiges von der Welt gesehen.



    Man muss aber auch nicht Überall gewesen sein.



    Manchen würde ich jedoch einen Flug, wenn schon nicht zum Mond, dann vielleicht zum Mars wünschen...😉

    • @Philippo1000:

      Ihre Bescheidenheit in allen Ehren, aber es gibt ausser Mallorca noch andere Gründe in ein Flugzeug zu steigen. In einer globalisierten Welt leben Familien über Kontinente verteilt.



      Menschen steigen in Flugzeuge um für ihre Firmen Aufträge zu aquirieren, damit in unserer Exportwirtschaft Menschen arbeit haben und auch Leute wie sie von den Steuergeldern profitieren.

      • @Dromedar:In:

        Natürlich gibt es Menschen, die sich für unverzichtbar halten.



        Das ist allerdings keine Rechtfertigung dafür, ein derart klimafeindliches Benehmen an den Tag zu legen.



        DAS ist negativ für die gesamte Weltbevölkerung, nicht nur für und Deutsche. Daraus einen sozialen Vorteil für die Gesellschaft zu kreieren, grenzt schon an Kunst.



        Es gibt genug technische Möglichkeiten, Verhandlungen auch fernmündlich zu führen, da muss Keiner mehr durch die Welt jetten.



        Was Familien betrifft: warum verteilen die sich denn auf der Welt? Weil sie gerne Familienbesuch haben, oder wollen sie vielleicht lieber Abstand?



        Auch hier sehe ich keine Rechtfertigung für weltzerstörerisches Vorgehen.



        Wenn für Sie Anstand, Umweltschutz, Moral und Klima keine Rolle spielen, sprechen Sie es doch einfach aus, statt Ausreden zu erfinden!

  • Trotzdem hätte ich auch ganz gern so ein Teil 😁.

  • Ich bemerke eine Mehrheit von Nutzern von kleinen Privatflugzeugen in diesen Kommentaren. Einige fühlen sich auch ob einer denkbaren - aber nicht hinreichend ausformulierten Kritik richtig angefasst. Deshalb hier mein Aufruf: Bleibt am Boden Ihr Muffkoten!

  • Emissionen durch Bonzenflieger auf Rekordniveau?



    ---



    Was will der Autor denn rüberbringen, worauf beziehen sich die Zahlen?



    Auf die "GA" im allgemeinen, auf "Kleinjets Charter oder Eigentum" oder auf "von Firmen genutzte" Flieger im "Werksverkehr"?



    Grundsätzlich ist das ja ein Thema, doch nicht alles was als GA FLIEGT ist ein JET :-)



    Versucht doch wenigstens mal die Definitionen sauber auseinander zu halten.



    Z.B. "Merz vorne links im "Privatjet", doch beim Vorflugcheck werden BEIDE Propeller geprüft? Das ist nur peinlich!



    BTW. Klar gibt es zu den Hauptstrecken reichlich "Linienflüge", wie es zu fast jedem PKW-KM ne ÖPNV/Bahn Strecke gibt, das Problem ist mMn. aber, das wie & wann!



    Techniker, Ersatzteile, Organe... das ist anders zu bewerten, als ein CEO der kurz zu einem Essen an Mittelmeer fliegt, dort ein WE macht,...



    Mein Fazit: Etwas mehr von der GA "verstehen" ist kein "Makel", selbst in unserer Innung nicht!



    Dann klappt das auch besser mit dem "Vorzeigen Probleme & Missbrauchspotenziale" in der GA! :-)



    Brummt Sikasuu



    (PPL-C > MEP/IFR)

  • So unterschwellig kling im Artikel durch, dass private Langstreckenflüge mit nur einem oder wenigen Bozen besetzt weniger umweltschädlich wären. Die Typen können ebenso auf Linienflüge umsteigen - wenn's unbedingt sein muss, dann auch in Business- oder Erster Klasse.

  • Das ist kein sehr sachlicher Bericht. Luftfahrzeuge werden nicht nach Antriebsart unterschieden, also Turboprop, Strahlantrieb oder Kolbenmotor, sondern nach max. Abfluggewicht. Im Jahr 2023 waren in der Kategorie I (India, Lfz mit 2000 - 5700 Kg MTOW) 391 Flugzeuge und in der Kategorie C (Charly, Lfz mit 5700 Kg - 14000 Kg MTOW) 233 Flugzeuge registriert.



    Auch werden Art und Zweck eines Fluges nicht erfasst. Die überwiegende Anzahl dieser Flugzeuge wird gewerblich betrieben, d.h. auch wenn eine Privatperson damit von Frankfurt nach Mallorca fliegt, ist es ein gewerblicher Flug. Für die meisten Unternehmen ist es aber hauptsächlich ein Tool, um Mitarbeiter schnell zwischen Unternehmensstandorten austauschen zu können, zumal sich mit kleinen Flugzeugen im Individualverkehr auch Ziele erreichen lassen, die mit der Linie nicht oder nur schwer zu erreichen sind, und mit der Bahn schon gar nicht. Ausserdem spielt dabei der Zeitfaktor eine große Rolle, es ist ein Unterschied, ob die Leute ein oder zwei Stunden mit dem Flieger unterwegs sind oder einen Tag lang auf der Bahn herumrutschen; wenn es denn überhaaupt einen Bahnanschluss am Zielort gibt.

    • @Rassow Jörg-Martin:

      Und was sagt uns das? Zeit ist Geld. Völlig wurscht, was die Konsequenzen sind, gell? Was wir DRINGEND brauchen ist eine andere Lenbensart. Der angebliche "Zeitdruck" fängt schon im Straßenverkehr an: da wird gedrängelt, riskant überholt oder bei Rot über die Kreuzung gebrettert. Wozu? Um auf einer Fahrt 8 Sekunden zu gewinnen? Wenn es so dringend ist, zu einem Zeitpiunkt irgendwo sein zu müssen, einen Mitarbeiter an eine andere Stelle zu bringen, was hindert denn daran früher loszureisen? Oder die Stunden später vpr Ort einzukalkulieren. Nein, es gibt keine Entschuldigung für das extrem asoziale Verhalten der Herren Merz & Co. Es ist nämlich nur selten, dass der Zeitdruck für diese Flüge verantwortlich ist. Es ist die Geltungssucht. Es ist das "Ich kann das und ich mache das" Gehabe, anders ausgedrückt: absolute Rücksichtslosigkeit, Unverantwortlichkeit und Verachtung.

      • @Perkele:

        Sie wünschen sich eine andere Lebensart? Go ahead, be my guest. Suchen sie sich die Lebensart aus, die Ihnen am besten gefällt. Dann gehen Sie dorthin, wo sie diese am besten, mit den geringsten Widerständen der sie umgebenden Gesellschaft ausleben können. Die grosse Mehrheit in dem Land in dem sie jetzt gerade wohnen möchte das nicht so, wie sie es beschreiben. und vor allem möchte diese Mehrheit sich nicht von von einer laut plärrenden (Bonzenflieger) Minderheit (die Grünen sind de facto abgwählt worden) sich vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben.

        • @maxwaldo:

          Das ist die polemische Argumentation der 50iger und 60iger Jahre: Hau doch ab nach drüben! Das befasst sich eben nicht mit den Problemen und der Realität sondern ist pure Ignoranz. Die GRÜNEN sind die Einzigen, die -eingeschränkt- darauf hinweisen, dass es bald keine Frage mehr ist, ob man seinen Lebensstil ändern will. Es wird uns gar nichts anderes mehr übrigbleiben. Ihre Einlassung bedeutet nichts anderes als: weiter so, die die es sich leisten können, die machen/dürfen das auch - alle anderen haben das hinzunehmen. Vorschreiben werden uns nicht irgendwelche Parteien, sondern die Fakten. Savvy??

          • @Perkele:

            cool down buddy! Die Änderung des Lebensstils in Ihrem Sinne ist kein muss. Wahrscheinlich kommt morgen ein Chinese um die Ecke und macht aus CO2 Leberkäse (es darf auch was veganes sein) zur Bekämpfung des Welthungers. Zwei Probleme auf einen Schlag gelöst. Das ist die Denkweise, die uns weiterbringt. Die Gesellschaften, die diese Denkweise beherrschen, werden uns vorschreiben wie wir in Zukunft leben. Die allzu durchsichtige Absicht mit Klimaschutzparolen einen faschistoiden Sozialismus einzuführen ist gescheitert.

  • "Dass die Nutzung von Privatjets schneller wächst als Linienflugverkehr bestätigt, dass weltweit die Ungleichheit steigt"



    Da halte ich gegen - es gibt einfach immer mehr Flughäfen weltweit, vor allem in Asien und Afrika werden beinahe täglich neue Flugfelder aus dem Boden gestampft, das schafft ein stetig steigendes Mehr an Destinationen außerhalb der typischen Großstädte, eben regionale Ziele - was eine enorme Zeitersparnis bringt.



    Gleichzeitig sind vor allem durch Corona die Kapazitäten der privaten Anbieter massiv gestiegen - Geschäftstermine waren durch die teils irrwitzigen Corona-Auflagen bzw massive Ausdünnung des Angebots mit Linienflügen gar nicht mehr zu organisieren.



    Durch das deutliche Mehr an Anbietern sind die Kosten für Privatjets massiv gesunken - pro Flugstunde in einem kleinen Privatjet mit 3 bis 8 Plätzen werden grob 5.000 bis 10.000€ fällig, je nach örtlichen Gebühren etc - WLAN und die Möglichkeit im Jet in ruhiger Atmosphäre zu arbeiten inklusive. Bedenkt man noch die enorme Zeitersparnis bezüglich Boarding oder ist man mit einer kleinen Delegation unterwegs ist das teilweise günstiger als in der Business Class🤷‍♂️

  • Das weltweite Internet erzeugt durch den immensen Stromverbrauch weltweit mehr CO2 als der gesamte Flugverkehr.

    Das liegt am Bitcoinmining, streamen, aber hauptsächlich an KI. Bald soll sich der CO2 Ausstoss durch Internet verdoppeln.

    www.derstandard.de...aefen-in-15-jahren



    Chinas Megaprojekte: 216 neue Flughäfen in 15 Jahren

    www.tagesschau.de/...raftwerke-100.html



    Bereits im letzten Jahr hat China den Ausbau der Kohleverstromung massiv vorangetrieben. Hintergrund sind unter anderem Engpässe bei der Stromversorgung in den letzten Jahren. Insgesamt sind derzeit Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 240 Gigawatt im Bau oder genehmigt.

  • "Bonzenflieger", was für proletenhafte, plaerrende Sprache. Aus dem Wortschatz der Kommunarden der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts.



    Nur weil ich nicht den Job habe oder die Kröten um im BusinessJet zu fliegen dürfen es die anderen auch nicht? Was für eine schäbige und kleinkarrierte Einstellung. Aus Umweltgesichtspunkten ist es irrelevant. (wie weiter unten bereits gelegt).



    Neid bringt eine Gesellschaft nicht weiter.

    • @maxwaldo:

      Sie haben Recht.....auch vergaß der Verfasser des Artikels die Vielfliegerin Baerbock zu erwähnen, denn die war ja beim Wein- anstatt dem gepredigten Wasserkonsum besonders ausschweifend.

  • "Bonzenflieger" - was soll die Gossen- und Aktivistensprache? Wo endet Journalismus?



    Ich bin auch ein Bonze und fliege hin und wieder mit der Cessna vom Fliegerverein. Vier Sitze, nicht teurer als der Kilometer Porsche.

  • Triggerwarnung!

    "Bonzen" sagen und dann Schneeflöckchen sein.

    Kannste dir nicht ausdenken.

    Und die Kommentare hier, die FM bashen, kennen den Unterschied zwischen einem Jet und einer Cesna nicht. Das hat echt Trump-Niveau.

  • Wenn die direkten Emmisionen zwischen 2019 und 2024 um 48 Prozent zugelegt haben und die Anzahl der Privatjets im gleichen Zeitraum von 20.000 auf 27.000 gestiegen ist, heißt das, dass zumindest je Flugzeug nicht wesentlich mehr geflogen wurde.

  • Bonzenflieger? Echt jetzt?

  • Wäre es möglich einen anderen Begriff als "Bonzenflieger" zu verwenden? Danke.

  • Was mich interessieren würde:



    Wie viele davon sind wichtig und wie viele davon sind "wichtig" gewesen.

    Das viele sicherlich wegen arbeitstechnische Gründe geflogen wurden ist sicherlich irgendwo zu verstehen, aber wenn man sieht das auch ein Großteil in den sonnigen Süden geht, sollte vielleicht diese mehr zur Kasse gebeten werden.

    • @Wayko:

      Kein einziger war wichtig genug. Kann man alles auch anders lösen.

      • @blutorange:

        Ja. Mit der unkalkulierbar unpünktlichen Bahn, oder im Stau. Oder haben sie noch eine Idee, wenn es pünktlich sein muss?

        • @Hans Dampf:

          Der Großteil der Bevölkerung hat keinen Privatjet und meistert sein Leben, inklusive achso wichtiger beruflicher Verpflichtungen, auch so.



          Die Bahn hat zwar ihre Probleme, aber sie fährt durchaus noch nach Fahrplan und sogar jeden Tag. Diese Erzählung von der unbenutzbaren, weil furchtbar unpünktlichen Bahn reproduzieren vor allem Menschen, die sie aus Prinzip sowieso nicht nutzen, also gar keine regelmäßige praktische Erfahrung haben.

  • Privatjets haben als 0,4 Millionen Tonnen CO2 emittiert, der Autoverkehr 90 Millionen Tonnen, die Stromerzeugung 173 Millionen Tonnen.



    Klar, die Privatjets sollen dafür endlich auch bezahlen, aber die 0,4 Millionen Tonnen machen den Kohl nicht fett. Mehr Auflangen im Privatverkehr, wie Hubraum/Verbrauch teurer machen und Tempolimit brächte ein Vielfaches mehr.

  • Kritisiert mich, aber angesichts des Bahndesasters, über das täglich berichtet wird, die langen Fahrzeiten (z.B. Berlin-Frankfurt oder -Stuttgart), würde ich unter Einbeziehung allen Pro und Contras auch privat fliegen, wenn ich die Möglichkeit hätte.

    • @Vigoleis:

      Berlin - Frankfurt macht keinen Sinn, das ist in gut 3 Stunden mit dem ICE-Sprinter erreichbar oder durch zahlreiche Linienflüge täglich erreichbar.



      Bei Geschäftsterminen geht meist um sehr regionale Ziele oder Destinationen, die von Linienflügen nicht abgedeckt werden bzw nur mit Umstiegen erreicht werden können - hier ist die enorme Zeitersparnis im Mietjet deutlich wirtschaftlicher als den Mitarbeiter per Bahn oder Linienflug zwei Tage für einen Termin zu binden, den er im Privatflieger binnen weniger Stunden wahrnehmen kann und so am gleichen Tag noch einen weiteren Termin abarbeiten kann.



      So als Beispiel Berlin - Lublin am Vormittag, dann weiter nach Linz zu einem zweiten Termin und abends zurück nach Berlin.

    • @Vigoleis:

      Dann muss eben ggfs. mehr in die Bahn investiert werden, und gerade die betuchten Privatjetnutzer sind doch meist bestens mit Laptops ausgestattet, sodass sie ihren Job lässig auf der Bahn erledigen können, genug Zeit ist ja vorhanden.

      • @OndaOnda:

        Dieses "mehr un die Bahn investieren" bedeutet aber erstmal NOCH MEHR Einschränkungen für den Bahnverkehr - wenn man nicht die Gesundheit und das Leben der Gleisbauer geringschätzen will.

        Bei den Arbeitsunfällen im Gleisbau steht übrigens das angebliche Bahn-Musterland deutlich schlechter da als wir...

      • @OndaOnda:

        Der Business Case hinter einem Privatjet besteht darin das die eingesparte Zeit mehr Wert ist als die Ausgabe für besagte Reise. Auch wenn von Privatjets gesprochen wird befindet sich ja die deutliche Mehrheit dieser Jets im Besitz von Unternehmen, die diese entweder vermieten oder sie für den Transport des eigenen Personals nutzen.

        Die Zeit der Transportierten Person muss dabei garnicht sooo viel Wert sein, damit die Rechnung aufgeht. Walmart betreibt z.B. eine ganze Flotte an Privatjets, um ihr (mittleres) Management zu Filialen zu fliegen. Das lohnt sich weil durch die verkürzte Reisezeit eine große Anzahl an Stellen eingespart werden kann.

        Für solche Fälle wird die Bahn nie geeignet sein, egal wie gut ausgebaut und wie pünktlich sie ist. Dazu kommt ja noch das die Bahn auch auf allen anderen Ebene hinterher hinkt (Service, Freundlichkeit, Qualität der Gastronomie,...) selbst gewöhnliche Airlines schlagen die DB da um Längen.

  • Es gibt zweifelsfrei auch progressive und umweltbewusste (wohlhabende) Flieger:innen, jedoch ist im Mittel die Überzeugung mal mehr und Mal weniger ausgeprägt, dass man sich das Verdrängen seiner Handlungen redlich verdient habe, dessen ungeachtet wie dumm es ist, seine eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören. Zumindest darin wurde Gleichheit - Achtung Politikkritik - politisch hergestellt, denn weniger Wohlhabende oder arme Menschen leisten sich ebenfalls den Luxus des Verdrängens.

    • @Gerhard Krause:

      Wer umweltbewusst ist, fliegt konsequent nicht im Privatjet. Es gibt keine wichtigen Gründe für sowas.

      • @blutorange:

        Sie wissen schon, dass hier Trainingsflüge für Piloten, Organ- und Krankentransporte, Flüge zur Wartung von Stromtrassen, Wetterflüge, Sprüheinsatz in der Land- und Forstwirtschaft, etc. mitgezählt wurden?

  • Na dann passt es ja, dass einer der Bonzen mit Flieger bald Kanzler ist.

    • @pumble:

      Wenigstens schafft er es körperlich und mental seinen Flugschein zu erhalten. Das ist eine Leistung die manche(r) 20 jaehrige nicht auf die Reihe kriegen würde, würde er/sie sich noch so anstrengen.

  • Weltweit wurden im Jahr 2022 etwa 37.300 Millionen Tonnen CO2 ausgeschüttet. Der Anteil der Privatflieger ist mit etwa 16 Millionen Tonnen also etwa bei etwa 0,042% oder anders gesagt: Das Thema hat keine Relevanz, es sei denn man nutzt den Klimaschutz nur als Vorwand, um sich über Personengruppen zu entrüsten, die man ehh nicht mag.

    • @Julius Anderson:

      Privatflieger emittieren so viel wie 1,6 Millionen Deutsche im Durchschnitt — den Konsum miteingerechnet.

      Das heißt, 27.000 Privatflieger¹ nehmen jeder/jede einzeln für sich die Emissionen von über 500 Deutschen in Anspruch.

      Sie könnten das natürlich kompensieren, indem sie 1000 Deutschen eine frühere Halbierung ihrer Emissionen bezahlen würden (z.B. via Wärmepumpe, Elektroauto, und lokal angebautem Essen). Tun sie das?

      Die Kosten dafür liegen bei etwa 30.000 Euro pro Person — also 30 Millionen pro Privatflieger.

      ¹ abgesehen von den Leuten, die mehr als einen Jet haben …

      • @Arne Babenhauserheide:

        Emmissionen wie 500 Deutsche !

        Das ist doch nichts gemessen an der überragenden Leistung, an der schier unmenschlichen Schaffenskraft und natürlich den kaum zu bemessenden Verdiensten dieser Lichtgestalten, dieser Leistungsträger unserer Gesellschaft.

        Diese Menschen sind nicht nur 500 mal so wertvoll wie der Durchschnitt sondern 5000 mal! Mindestens !!!!

  • Warum sollte das, was wir Tag ein Tag aus auf den Straßen beobachten in der Luft anders sein ?

  • Eine vernünftige Gesellschaft würde Privatjets einfach verbieten, ohne nennenswerten Schaden aber zum großen Nutzen der Allgemeinheit.