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Essay Linke und MuslimeWir sind nicht eure Kuscheltiere

Das linksliberale Spektrum tut sich schwer mit kritischen Muslimen. Es erklärt sich zum Beschützer konservativer Muslime und macht sie so zu Opfern.

Nein, das ist kein Kuschelteppich in der Magdeburger Moschee, denn Kritik hat auch hier ihren Ort Foto: dpa

Anonym will die Frau bleiben, die mir neulich schrieb, die Mitarbeiterin eines Jugendamts. Sie war ratlos. Ihrem Amt sind Fälle bekannt, in welchen Familien „mit Migrationshintergrund“ Gewalt zur „traditionellen Erziehung“ gehört. Da haben kleine Mädchen und Jungen blaue Flecken, werden mit Drohungen eingeschüchtert und zum „Gehorsam“ erzogen. Doch die Mitarbeiter im Jugendamt sollen „kultursensibel“ mit Eltern und Kindern umgehen, und auch dann nicht unbedingt einschreiten, wo das rein rechtlich notwendig wäre. Ihr Brief sagte, zusammengefasst: „Das geht doch eigentlich nicht, oder?“ Als würde sie von mir ein Okay für etwas wollen, was menschlich und gesetzlich glasklar ist: Einschreiten, selbstverständlich, egal, woher jemand kommt.

Was die Mitarbeiterin dieses Amts geschrieben hat, ist nicht ungewöhnlich. Hunderte solcher Briefen bekomme allein ich. LehrerInnen und SozialarbeiterInnen schildern, in welchem Dilemma sie sich befinden: Sollen sie Rücksicht nehmen auf Tradi­tio­nen? Respekt vor autoritären Vätern haben? Die Ehre von Mädchen – und deren Familien – achten, die nicht am Schwimmunterricht teilnehmen sollen? Es sind liebe Menschen, die da schreiben – und völlig hilflose.

Muslime und Menschen mit „Migrationshintergrund“ genießen bei linken, progressiven Zeitgenossen in Deutschland besondere Sympathie und Solidarität. Sie wollen damit ein Zeichen setzen gegen Rassismus und Vorurteile. Ich selbst bin Araber, komme aus Israel und lebe hier seit 2004. Viele nette Menschen sind mir in meinen ersten Jahren in Deutschland im linksliberalen Spektrum begegnet.

Seit ich mich kritisch über bestimmte Religionsinhalte äußere, mit denen ich großgeworden bin, sind sie nicht mehr ganz so nett. Ihre Reaktionen sind natürlich nicht vergleichbar mit den Gegnern aus den „eige­nen Reihen“, von denen ich Hasspost erhalte. Aber einen Araber wie mich mögen manche Leute nicht mehr.

Nicht dem Klischee entsprechend

Ich entspreche nicht dem Klischee dessen, der sich ausschließlich über rassistische Vorurteile beklagt – auch wenn ich das durchaus tue – , sondern ich begrüße die Demokratie, in der ich hier lebe, und ich kritisiere offen und deutlich die konfessionelle Enge der muslimischen Communities hier im Land. Ich kritisiere muslimische Dachverbände wie Ditib oder den Zentralrat der Muslime, die behaupten, im Namen meiner Religion zu sprechen und für alle Muslime in Deutschland, was schon allein statistisch nicht stimmt.

Ich setze mich für innerreligiöse und gesellschaftliche Reformen ein und spreche öffentlich darüber, dass vieles schiefläuft in den Familien, an den Schulen, in der Gesellschaft, im Umgang mit religiösem Fundamentalismus und islamischem Radikalismus.

Bild: dpa
Ahmad Mansour

Jahrgang 1976, ist ein israelisch-arabischer Psychologe und Autor. Er ist Programmdirektor der European Foundation for Democracy und Sprecher des Muslimischen Forums Deutschland. Ende 2015 erschien bei S. Fischer sein Buch „Generation Allah. Wieso wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen“.

Ein Netzwerk von deutschen Links­liberalen und Grünen „beschützt“ eine Mehrheit der Muslime in Deutschland vor der Minderheit ihrer muslimischen Kritiker. Was ist daran links, was progressiv?, frage ich mich. Und: Seid ihr noch bei Trost? Oder sind wir eure Kuscheltiere geworden?

Humanistische Gesellschaftskritik und Aufklärung haben eine große Tradition im deutschsprachigen Raum. Aufklärung hat immer – absolut immer – mit der Kritik an Herrschaft zu tun, und Herrschaft hat fast immer mit Herren zu tun, also mit Männern, mit dem Patriarchat. Die großen monotheistischen Weltreligionen huldigen einem patriarchalen, strafenden Gott, einem der stärksten Machtfaktoren für ein hierarchisches, antidemokratisches Weltbild.

„Opium fürs Volk“

Marx nannte Religion das „Opium fürs Volk“. Hegel, Kant und Weber waren Religionskritiker. Freud analysierte als Ursprung für die Erfindung eines strengen Gottvaters unter anderem ein unmündiges Bedürfnis danach, Verantwortung an Autoritäten abzugeben, sich kindlich zu unterwerfen. Die Französische Revolution übte Kritik an Religion als Instrument der Herrschaft und Unterdrückung. Auch in der Studentenrevolte von 1968 ging es um die Kritik am Klerus, an der Stellung der Frau in der Kirche, an religiösen Denkverboten, an den Vorstellungen von Autorität oder an der grausamen Praxis in staatlichen wie kirchlichen Kinder- und Jugendheimen. In jüngster Zeit empört sich die demokratische Öffentlichkeit über den massenhaften Missbrauch von Kindern in katholischen und anderen Institutionen, der ab 2010 ans Licht gekommen ist.

Kritik von Gläubigen wie Nichtgläubigen an Religion als Herrschaftsinstrument ist ein Klassiker der Linken! Diese Kritik gehört zentral zu ihrem Fundament. Umso verrückter erscheint es, wenn die muslimischen Kritiker ihrer eigenen Religion von Grünen, Linken und sogar So­zial­de­mokraten mit Argwohn betrachtet werden. Warum ist unsere Kritik nicht ebenso berechtigt?

taz.am wochenende

Atom und Kohle machten EnBW groß – aber auch zu einem Lieblingsfeind der Klimaschützer. Warum der neue Chef Frank Mastiaux das Unternehmen auf den grünen Weg bringen muss, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 9./10. Juli. Außerdem: In London bangt einer um seine europäische Bürgerschaft, im Norden will sich eine nichts von Belgien sagen lassen. Auf einer Reise durch das Land nach dem Brexit. Und: Wie eine Riesenmaschine vorhersagt, wann es morgen wo auf der Welt regnet. Zu Besuch beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Unter anderen Vorzeichen tut das links-grüne Lager dasselbe wie die Salafisten, Wahhabisten und übrigen islamischen Fundamentalisten, die wir kritisieren. Sie wollen kritische Muslime mundtot machen. Die einen entmündigen Muslime im Namen eines patriarchalischen Gottes, die anderen, weil sie meinen, Kritik an unserer Religion sei zu kränkend für uns, wir Muslime seien nicht fähig, kritisch zu denken und uns von verkrusteten Traditionen zu lösen. Aber warum soll das, was anderen Religionen – dem Katholizismus, dem Protestantismus, dem Judentum – durch Kritik und Reform von innen und außen in der großen Mehrheit gelungen ist, nicht auch im Islam gelingen? Und warum erhalten wir dafür nicht Solidarität von den Progressiven im Land?

Brennende Probleme

Den kritischen Muslimen wird die Debatte in Deutschland von zwei Seiten verweigert: von den offiziellen muslimischen Verbänden und von den meisten linken, grünen Milieus. Das ist erstaunlich und sollte zu denken geben. In beiden Lagern weigert man sich, brennende Probleme der muslimischen Communities klar zu benennen und anzugehen.

Diese Probleme sind, unter anderem: Das Anwachsen eines gefährlichen Fundamentalismus, der immer mehr junge Leute in den Terrorstaat des IS zieht, das Ausgrenzen von Frauen als Menschen zweiten Ranges, die Erziehung von Kindern mit Angstpädagogik, eine Sexualfeindlichkeit, die zugleich hochgradig se­xualisiert wie tabuisiert, ein Buchstabenglaube, der den Koran nicht in seinem historischen und lokalen Kontext versteht, sondern als von Allah diktierten Text begreift. Tausende von Beispielen zeigen, wie unfrei und unglücklich das Kleben an diesen Vorstellungen macht.

Solange die muslimischen Verbände – ebenso wie die Grünen und Linken – leugnen, dass ein traditionell patriarchalisches Verständnis des Islam den fundamentalistischen Muslimen in die Hände spielt, solange haben bei diesem Thema AfD und Pegida das Sagen. Die Neue Rechte pachtet das Benennen der Probleme für sich – und sie tut es auch tatsächlich: hetzend und rassistisch, statt politisch aufklärend, soziologisch klar und religionsanalytisch.

Keine Solidarität von der AfD

Kluge und präventive Politik muss in der Mitte der Gesellschaft eine Debatte wollen und anstoßen. Traditionelles Islamverständnis befördert sexuelle Tabus und sexuelle Gewalt. Es hat enormen Einfluss auf das Verhalten der Geschlechter zueinander. Was in der Kölner Silvesternacht passiert ist, hat sein Vorbild auf dem Kairoer Tahrirpatz und anderswo. Von der „religiösen Tradition“ zur sexuellen Abstinenz gezwungene junge Männer, greifen auf Frauen in der Öffentlichkeit zu. Das festzustellen ist nicht rassistisch, sondern ein Fakt. Wir, die Muslime, haben das Problem – die kritischen unter uns benennen es und brauchen die Solidarität der Demokraten im Land. Von der AfD, von Pegida wollen wir sie nicht, denn sie ist keine.

Eine offene, tabufreie Debatte wird zu Lösungen führen, zum Nachdenken und zu besserer Prävention. Und sie wird die Rechtsradikalen und die Islamisten schwächen. Dazu muss allen klar werden, dass Muslime nicht für die „Opferrolle“ gecastet werden wollen, sondern als gleichberechtigte Bürger gleiche Rechte und Pflichten wahrnehmen wollen.

Es muss allen klar werden, dass Muslime nicht für die Opferrolle gecastet werden wollen, sondern als gleichberechtigte Bürger gleiche Rechte und Pflichten wahrnehmen wollen.

Wir kritischen Muslime sind viele. Mehr als Ihr denkt. Im April 2015 habe ich in Berlin das „Muslimische Forum Deutschland“ mitgegründet. Wir streiten für einen humanistischen Islam, für eine Debatte innerhalb der muslimischen Community. Wir sind JournalistInnen, IslamwissenschaftlerInnen, wir sind SoziologInnen, PsychologInnen, Studierende. Und wir alle sind Teil dieser Gesellschaft. Traut euch, uns zuzuhören, mit uns zu diskutieren!

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60 Kommentare

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  • Ein sehr wichtiger Artikel, dessen Thema öfters in der taz diskutiert werden sollte!

    Vor allem die hilflos geduldete Gewalt bei sozialen Trägern und im Schulbetrieb im Namen von Religionsfreiheit ist immer wieder grausam und kaum erträglich.

    Eine klare Grenzziehung kann auch im pädagogischen Bereich fair, aber bestimmt erfolgen.

    Bisher sieht es aber eher nach einer gewonnenen Institutionalisierung der konservativen Kräfte aus, die auch auf diesem Weg Zugang zu Ressourcen wie Geld und Infrastruktur erhalten.

    Unter diesen Fehlern, die jetzt an diesen Stellen gemacht werden, müssen auch in Zukunft noch viele Menschen leiden.

  • Grandios! Genau diese Einstellung benötigen wir! Hervorragend auf den Punkt gebracht: Ich schließe mich vorbehaltlos an. Ich versteige mich sogar dazu, zu sagen, dass Linke und Grüne per Definition selbst rassistisch sind, wenn sie Muslimen nicht zutrauen mögen, kritikfähig zu sein oder sie als beschützenswert zu deklarieren. Ein Muslim ist ein Mensch wie jeder andere auch.

  • Nein, sie sind nicht mehr bei Trost!

     

    Wenn es ihnen wirklich um progressive Werte und um Menschen ginge, müssten sie das Repressive in der Migranten-Kultur und -Religion bekämpfen. Auch im Interesse der Migranten selbst, der Frauen, Kinder, Schwulen, letztlich auch der Männer.

     

    Das tun die Linken und Grünen aber nicht, weil sie sich in einem bequemen Schwarz-Weiß-Bild eingerichtet haben, wo vor allem sie selbst gut aussehen.

    Und es ihnen mehr darum GEGEN die Rechten zu agitieren, als FÜR Menschen.

     

    Dass die Linke derart versagt, und ihre erbärmliche Borniertheit zeigt, ist eine Katastrophe. Weil es jetzt niemanden mehr gibt der Fortschritt auf den Weg bringen kann. Die Linke zerstört sich selbst und die linken Projekte gleich mit.

  • Noch eine Ergänzung:

    1. im radikalen linken Spektrum ist mensch immer gegen Religion: der Text des Tunesiers Lafif Lakhdar von 1981 wurde vor einigen Jahren ins Englische und letztes Jahr ins deutsche über-setzt: http://www.kosmoprolet.org/lafif-lakhdar-warum-der-rueckfall-den-islamischen-archaismus

    Eine Straßenzeitung „Dissonanz“ titelt mit „Gegen jede Religion“ - das ist ja gerade der Standardsprech. Abgrenzung ist auch leicht zu haben.

    Aber genau das ist nicht das erste Thema, wenn es darum geht gleiche Rechte für alle durchzusetzen, z.B. gegen Abschiebungen.

    Wie gelingt es den Kulturkampf umzukehren und die nicht religiösen, sondern sozialen Ziele an den Anfang zu stellen?

     

    2. Soll es um ein neues polizeiliches Aufsichtsregime gehen? Und das wird damit begründet, dass nicht nur die Jihad-Sekten, sondern Familienkultur und Islamverbände unter Aufsicht gestellt werden? Ist das Thema also die geeignete Ausweitung der Antiterrorpolitik?

  • Ursache der fehlenden Bereitschaft zur Religionskritik am Islam, ist nicht nur die links-grüne Fokussierung auf Minderheiten und Internationalität, sondern ganz einfach der Umstand, dass die Führungsebenen von Grünen und SPD religiös dominiert sind. Der komplette Parteivorstand der SPD ist bis auf die neue Generalsekretärin christlich. Dieser Vorstand hat die Bildung eines innerparteilichen Arbeitskreises 'Säkulare in der SPD' abgelehnt - es gibt aber natürlich einen AK 'Christen in der SPD'!

     

    Die religionskritische Disk., die Herr Mansour von diesem polit. Spektrum einfordert, scheitert schlicht an deren religiösem Führungspersonal: Von Beck, Roth, Özdemir, Gabriel, Ramelow, Gysi, Eckard-Goering und wie die Religiösen alle heißen, ist diese grundsätzliche Disk. nicht zu erwarten. Denn genau diese Leute stimmten ja 2012 auch für die Legalisierung der Vorhautamputation am männl. Kind.

     

    Das einstmals religionskritische linke Lager wird in den Vorständen (nicht an der Basis) von religiösen Opportunisten dominiert, welches lieber Liberale wie Mansour im Stich lassen, als Religionskritik zu üben. Denn durch letzteres könnte ja auch die umfangreichen Kirchenprivilegien vermehrt in die Kritik geraten.

     

    Mit Kritik am Islam, was ja immer auch allg. Religionskritik bedeuten würde, müssten sich die Religiösen im links-grünen Lager selbst ein Stück weit infrage stellen, was nicht zu erwarten ist.

  • In den meisten Punkten muss ich dem Autoren sachlich Recht geben.

     

    Aber emotional ist es in der derzeitigen Lage verständlich, wenn bei vielen, sobald das Wort "Islamkritik" fällt, die Alarmglocken schrillen. Es handelt sich eben OFT nicht um theologisch aus welcher Richtung auch immer begründete Religionskritik, sondern um Rassismus im kulturpolitischen Deckmäntelchen. Dass es auch anders geht, bitte! - Aber bevor diese Erkenntnis eintritt, sind vielen verständlicherweise schon die Gäule durchgegangen.

     

    Und wenn er auch, wie gesagt, in den MEISTEN Punkten sachlich ist, in einer Sache muss ich ihm deutlich widersprechen:

     

    "...zur sexuellen Abstinenz gezwungene junge Männer, greifen auf Frauen in der Öffentlichkeit zu..."

     

    Hierfür darf nicht die sexuelle Abstinenz alleine verantwortlich gemacht werden. Ein Mann, der diese nicht durchhält, wenn es sein muss um frei von verbrecherischer Schuld zu sein, gehört hinter Gitter. Und es wäre sehr wohl rassistisch, Arabern pauschal diese Eigenschaft vorzuwerfen.

    • @Ein alter Kauz:

      Das wäre auch mein einziger Punkt gewesen, den ich kritikwürdig empfinde. Insofern ist meine Vorbehaltlosigkeit doch nicht ganz total.

    • @Ein alter Kauz:

      > Hierfür darf nicht die sexuelle Abstinenz alleine verantwortlich gemacht werden. Ein Mann, der diese nicht durchhält, wenn es sein muss um frei von verbrecherischer Schuld zu sein, gehört hinter Gitter.

       

      Oder ins Bordell, ohne dafür stigmatisiert zu werden.

      • @Arne Babenhauserheide:

        > > "...zur sexuellen Abstinenz gezwungene junge Männer, greifen auf Frauen in der Öffentlichkeit zu..."

        > Hierfür darf nicht die sexuelle Abstinenz alleine verantwortlich gemacht werden.

         

        Ich bin hier der Argumentation auf den Leim gegangen.

         

        Die saubere Antwort wäre: Zumindest in Köln haben die meisten der beteiligten Männer nicht hauptsächlich aus sexuellen Gründen Frauen angegriffen, sondern deren geschockte Reaktion genutzt, um sie zu bestehlen.

         

        Sexuelle Handlungen waren hauptsächlich Mittel zum Zweck, werden aber von Dritten zum Hauptziel aufgeblasen. Wenn das dann noch mit einer Volksgruppe verknüpft wird, lässt sich daraus hervorragend rassistisch argumentieren.

         

        Statt offen zu sagen, dass das eine besonders üble Masche einer bestimmten organisierten Diebesbande ist, die gestellt und gestoppt werden muss.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Ein alter Kauz:

      "Dass es auch anders geht, bitte! - Aber bevor diese Erkenntnis eintritt, sind vielen verständlicherweise schon die Gäule durchgegangen."

       

      ich kenne islamkritische linke texte die schon im jahre 2002 verfasst wurden, nur das es über jahre einfach niemand wissen wollte. bei vielen deutschen linken setzt sich doch erst seit die kurden gegen den IS kämpfen die erkenntnis durch, das der islamismus halt doch ein bischen was anderes ist als kuschelige multikulti-folklore die halt ein bischen rabiater ist. davor konnte ich mich mit so manch einem ausseinadersetzen, der al quaida für eine im kern gute widerstandstruppe gegen den westlichen imperialismus hielt. da sollte man sich überhaupt nichts vormachen, nicht wenige linke brauchen ihr einfaches gut-böse, oben-unten, freund-feind schema genausosehr wie die rechten hetzer.

       

      ich weiß warum viele den islam verteidigen und das sie dies aus gutgemeinten motiven heraus tun.

      aber letztlich hat man damit wiedereinmal mehr den rechten das feld überlassen, themen für sich zu besetzen.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        ha! ich kenne islamkritische texte, die lang vor 2002 verfaßt wurden. von linken, nicht von auf humanistisch gebürsteten muslimbrüdern+kemalistisch angehauchten betschwestern!

         

        im übrigen: linke verteidigen nicht "den islam" - linke verteidigen menschen und deren recht, rechte zu haben. auch dann, wenn sie einem ungewohnten glauben anhängen.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @christine rölke-sommer:

          ich verteidige auch deren recht, rechte zu haben. darin unterscheide ich mich gar nicht von den islamfreundlichen linken, auch wenn es diese nicht einsehen möchten das es menschen gibt die kritik üben können, ohne das diese kritik gleich mit verbotforderungen einhergehen muss.

           

          man stelle sich mal vor, ich bin sogar gegen ein burkaverbot im öffentlichen leben, weil ich im zweifel den individuellen grund für das tragen dieser tracht nicht kenne und es jedem gestattet sein sollte, seinen körper zu verhüllen oder zu enthüllen wie es ihm ihr passt.

          aber gut finden muss ich das deshalb noch lange nicht.

          • @6474 (Profil gelöscht):

            was beinhaltet eigentlich "islamfreundlich"?

            oder plappern Sie das einfach nur so vor sich hin, weil Sie meinen, die verwendung dieses attributs gehöre nun mal zum "islamkritischen" gehabe?

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Wenn Leute den Islam dem Christentum gegenüberstellen, um die Probleme im Christentum und in unserer eigenen Kultur zu verstecken, dann stört mich das."

     

    -ja, WENN leute das aus diesem grund tun, dann stört mich das auch, aber genau darum ging es halt unter anderem in diesem text. nicht jeder der den islam kritisiert will die christenfahne hochhalten oder eine imaginäre leitkultur verteidigen, wird aber von einigen linken in die selbe ecke gestellt.

     

    nochwas zur einseitigen kritik: ich brauche ja auch nicht ständig den IS thematisieren, wenn das thema kindesmissbrauch in der katholischen kirche ist, also warum sollte ich jedesmal auf die hexenverbrennungen hinweisen, wenns dann gerade mal um eine islamkrtik geht?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Wenn das Problem religiöser Extremismus ist, dann ist es irreführend (und auch nicht zielführend), nur vom Islam zu sprechen.

       

      Wenn das Problem wirklich (nur) im Islam liegt, sieht das anders aus. Ein Beispiel ist die stärkere Regulierung des täglichen Lebens *durch die religiöse Schrift* (im gelebten Glauben haben Christen das auch, aber weniger in den geschriebenen Texten, da die Regeln dort schwammiger sind). Wenn beim Islam andere Strategien notwendig sind, als bei Evangelikalen, dann habe ich kein Problem damit, wenn über den Islam gesprochen wird, ohne Evangelikale zu nennen.

       

      Wenn dagegen ein Problem genannt wird, das es bei uns genauso gibt, aber nur der Islam angesprochen wird, dann finde ich das unredlich. Vor allem, wenn die vorgeschlagenen Lösungen die hier existierenden Probleme verschärfen (z.B. eine Einschränkung der Religionsfreiheit).

       

      Wenn es z.B. um das Schlagen von Kindern geht, dann müssen extremistische Muslime zusammen mit Evangelikalen behandelt werden (da es nicht nur Muslime auch Christen gibt, die aus ihrer Schrift eine religiöse Pflicht ableiten, ihre Kinder zu schlagen).

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @ARNE BABENHAUSERHEIDE

  • Ursache der fehlenden Bereitschaft zur Religionskritik am Islam, ist nicht nur die links-grüne Fokussierung auf Minderheiten und Internationalität, sondern ganz einfach der Umstand, dass zumindest die Führungsebenen von Grünen und SPD religiös dominiert sind. Der komplette Parteivorstand der SPD ist bis auf die neue Generalsekretärin christlich. Dieser Vorstand hat die Bildung eines innerparteilichen Arbeitskreises 'Säkulare in der SPD' abgelehnt - es gibt aber natürlich einen AK 'Christen in der SPD'.

     

    Die religionskritische Disk., die Herr Mansour von diesem polit. Spektrum einfordert, scheitert schlicht an deren religiösem Führungspersonal:

    Von Beck, Roth, Özdemir, Gabriel, Ramelow, Gysi, Eckard-Goering und wie die Religiösen alle heißen, ist diese grundsätzliche Disk. nicht zu erwarten. Denn genau diese Leute stimmten ja 2012 auch für die Legalisierung der Vorhautamputation am männl. Kind.

     

    Das einstmals religionskritische linke Lager wird in den Vorständen (nicht an der Basis) von religiösen Opportunisten dominiert, welches lieber liberale wie Mansour im Stich lässt, als Religionkritik zu üben. Denn letzteres könnte ja auf die umfangreichen Kirchenprivilgien abfärben.

     

    Mit Religionskritik müssten sich die Religiösen im links-grünen Lager selbst ein Stück weit infrage stellen.

    • @valtental:

      Bei den Grünen gibt es seit etwa zwei Jahren die Säkularen Grünen. Die ich sehr wichtig finde.

  • Ich sehe mich als progressiv und linksliberal. Das heißt für mich, dass ich Gewalt gegen Kinder verurteile — egal wer sie ausübt und egal aus welchem Grund.

     

    Ich mag keine einseitige Kritik am Islam: Wenn Leute den Islam dem Christentum gegenüberstellen, um die Probleme im Christentum und in unserer eigenen Kultur zu verstecken, dann stört mich das.

     

    Selbstreflektierende Kritik am Islam finde ich dagegen gut. Kritik an Religion finde ich auch gut.

     

    Um das etwas zu reflektieren: Tut nicht so, als wären die Probleme hier unwichtig oder gelöst. Die Reformation des Katholizismus ist nämlich nicht „gelungen“. Die Aufklärung ist bei den meisten Katholiken in Deutschland vielleicht ein paar Schritte weiter, aber auch die Kirche kann jederzeit zurückfallen.

     

    Der Kampf gegen eine einseitige Dämonisierung des Islam, die genutzt wird, um Religionsfreiheit zu untergraben, ist auch ein Kampf gegen die weiterhin existierenden Probleme des Katholizismus.

  • Ich stimme allem was Sie Herr Mansour schreiben zu und nehme an, Sie sind über die Situation reichlich ungehalten und viele andere in diesen Situationen sind angespannt.

    Vielleicht kann das Folgende zur Erklärung der Lage beitragen:

    Internationale Kontakte und Solidarität sind im linken Spektrum ein wichtiger Faktor auf dem Weg zu einer neuen egalitären Gesellschaft. Diese Ziele sind für die meisten Leute in Deutschland aber bereits lange vorbei, vergessen, nicht verstanden oder diskreditiert (Stalinismus, DDR).

    Auf dem Weg des unverkrampften Miteinanders tun wir uns alle schwer, weil sich viele Hierarchien reproduzieren, weil das Linke Lager in Wirklichkeit recht klein ist, und Kontakte zu den migrantischen Einwohnern nicht so häufig sind. Die Beziehungen, also direkte persönliche Kontakte in andere Länder, sind die Ausnahme.

    Da die Linken und Grünen sich meistens gegen die Herrschenden im eigenen Land richten wenden sie ihre Kritik auch gegen alle, die davon profitieren, die Rechtspopulisten z.B.

    Da vor allem von den wenigsten verstanden wird, wie Islamverständnisse und Verwandtschaftsehre miteinander funktionieren, auch wie viele unterschiedliche Geistesströmungen es gibt, wird meist das kritisiert, was die Islamisten und Jihadisten propagieren.

    Auf den Aufstand in Syrien gab es gar keine Reaktionen, aber eine Solidarität mit den KurdInnen fällt den meisten viel leichter. Die gelten als säkular und die Frauenemanzipation wird groß geschrieben.

    Wenn Sie die Problematik der Patriarchate und die Gewalt in den Familien ansprechen, so vermute ich, gibt es hier deshalb ein Zögern mit der öffentlichen politischen Kritik an den Familien, die nicht alle so gut deutsch können, wie die Diskursführer/innen, weil nicht klar ist, wie eine gleichberechtigte Diskussion und Definitionsmacht hergestellt werden kann.

  • "Umso verrückter erscheint es, wenn die muslimischen Kritiker ihrer eigenen Religion von Grünen, Linken und sogar Sozialdemokraten mit Argwohn betrachtet werden?"

     

    Kognitive Dissonanz ist eben schwer auszuhalten und unser Gerhin macht sichs gern einfach und denkt in gut/böse Kategorien. Manch "faules" Gehirn preist noch dazu die angebliche Objektivität von Intuitionen und Gefühlen, was das ganze Schlamassel nicht einfacher macht - zumal dann, wenn man den Menschen in seiner Einfalt auch noch als Krone der Schöpfung betrachtet...

     

    Wenn also Muslime (die Guten) von Pegida (den Bösen) bedroht werden,

    können Muslime (die Guten) nicht gleizeit böse sein... und diejenigen die was anderes behaupten, müssen dann zu den Bösen gehören, sonst beginnt das Weltbild zu wanken.

     

    Letzlich bleibt da nur der Appell der Aufklärung, den Verstand einzuschalten und Widersprüche aushalten zu lernen, sonst wird man sich immer nur ein einfaches aber meist falsches Bild von der Wirklichkeit machen können.

    • @Grisch:

      Danke für diese präzisen und meiner Meinung nach absolut zutreffenden Worte! Die Aufklärung und die Werte, die ihr zu verdanken sind, prägen zwar unsere Gesellschaft - doch allzu viele sind sich dieser Prägung kaum wirklich bewusst. Man schreibt sie sich vielleicht auf die Fahne, trägt sie jedoch nicht im Herzen. Mir ist klar wie pathetisch dies klingt. Doch Werte, die nicht von Herzen gelebt werden machen nun mal auch nach Außen hin keinen sehr überzeugenden Eindruck. Und da beißt sich die Aufklärung mit ihrem Ruf nach Objektivität, sachlicher Analyse und der Einteilung in wahr und falsch vielleicht selbst ein Stück weit in den Schwanz. Es ist an der Zeit die Aufklärung kritisch zu betrachten: Anzuerkennen, dass sie in gewissen Bereichen in eine Sackgasse führt, aber AUCH anzuerkennen, dass sie uns für uns unverzichtbare Werte mit sich bringt wie Demokratie, Gleichberechtigung, Toleranz, Meinungsfreiheit und vieles mehr. Und zuzulassen und zu zeigen, dass wir mit diesen Werten Gefühle verbinden, dass sie uns wichtig sind, dass sie uns begeistern.

  • Danke für den Beitrag.

  • Soso, der "Argwohn" mancher Grüner, Linker "und sogar Sozialdemokraten" reicht also schon aus, "DAS"(?) linksgrüne Lager pauschal mit "Salafisten, Wahhabisten und übrigen islamischen Fundamentalisten" in einen Topf zu rühren, und eine abwartend-kritische Haltung einiger (Linksgrüner) gegenüber forschen Tönen anderer (einige - nicht alle! - der Kritiker) wird mit "Redeverbot" ("mundtot machen") gleichgesetzt.

     

    Ich könnte den Spiess nun umdrehen und darauf hinweisen, dass eine derartige Fundamentalkritik den wohl effektivstmöglichen Versuch seitens des Autors darstellt, jedwede Kritik an der eigenen Haltung möglichst umfassend zu diffamieren und die eigenen Kritiker "mundtot" zu machen.

     

    Ich beschränke mich bei soviel angeblicher oder tatsächlicher Mundtotmacherei lieber auf den kleinen Hinweis: In kontraproduktiver Art und Weise über das Ziel hinausmanövriert, das aber mit Abstand, leider nicht mit Anstand.

     

    Denn die These, wonach die simple Verweigerung einer Blanko-Zustimmung zu jeder noch so schrägen Behauptung jemanden automatisch in die Ecke der "Feinde der Meinungsfreiheit" verfrachtet, sollte einem doch irgendwoher bekannt vorkommen...

     

    Richtig. Das postulieren sonst nur die "besorgten Bürger" und "Vorzeige-Demokraten" von Pegida und AfD.

    • @cursed with a brain:

      Ihr Kommentar beschreibt genau das, was der Autor kritisiert. Er verweist explizit bei "wie Salafisten ..." auf den Umstand der "Sie wollen kritische Muslime mundtot machen" und eben nicht linksgrüne Lager = Salafisten. Somit ist auch ihr Hinweis bezüglich der "These" hinfällig, denn der Autor verweist desöfteren eben auf eine differenzierte Auseinandersetzung und das die linke eben oft zu sehr in das Freund/Feind Schema und Simplifizierung eher rechter Kreise verfällt.

       

      Ihr Kommentar ist also quasi eine Kritik auf etwas was sie sich irgendwie interpretiert haben und unfreiwillig dem Autor eigentlich zustimmen ohne es zu merken.

    • @cursed with a brain:

      ...wieso wollen sie den Spiess umdrehen?

       

      Orientieren Sie sich doch lieber an den Fakten.

       

      Herr Mansour hat die Situation treffend beschrieben.

  • „Umso verrückter erscheint es, wenn die muslimischen Kritiker ihrer eigenen Religion von Grünen, Linken und sogar Sozialdemokraten mit Argwohn betrachtet werden.“

     

    Dass dieses Problem existiert, war mir schon klar. Aber so verbreitet, wie Mansour es beschreibt? Extrem bitter.

  • So lange die arabische respektive muslimische Welt zersplitterte Positionen bezieht resultierend aus regligiösen oder gesellschaftlichen Imbalancen ist ebendiese Positionierung auch gegenüber der westlichen Welt schwer zu finden.

     

    Was wir aber tun können: Festzulegen was wir als richtig ansehen und was als falsch. Und da haben wir noch einiges zu diskutieren. Somit danke schön für den Diskussionsbeitrag von Herrn Mansour.

    • @Tom Farmer:

      Halte ich für einen guten und vernünftigen Ansatz.

  • Vielen dank, herr Mansour! Ein sehr guter artikel.

    Ich habe es auch satt als "kuscheltier" behandelt zu werden! Aber wie ich auch hier im taz-forum lese, werde ich diese rolle noch lange spielen müssen....

  • ich tu mich schwer mit leuten, die linke und grüne und vor allem frauen mit tuch auf kopf unter generalverdacht stellen... wie ich mich auch schwer tue mit männern, die frauen mit tuch auf kopf nicht ausreden lassen können.... wie ich mich schwer tue mit männers und frouwens, welche als 'humanistische' debattenteilnehmerin nur eine frau mit-ohne tuch auf kopf akzeptieren können... weshalb ich die hier eingenommene opferhaltung merkwürdig finde und, wichtiger noch, die geforderte " offene, tabufreie Debatte" beim autor und etlichen anderen seiner mitstreiter*innen noch nicht haben finden können. bedauerlicherweise.

    richtig sauer macht mich übrigens die einleitung. diese art von 'sitz im leben' kenne ich gelernte pfarrfrau sehr gut: das alte mütterchen wird durch die hilflose sozialarbeiterin ersetzt. in der predigt wird als retter der 'liebe gott' empfohlen, im essay der aufgeklärte humanistische muslim ( of all three+x sexes?), den es allerdings erst gibt, seit die 'islamkritiker' erschienen sind und uns 'derIslam' erklären....

    als hätte es vor Necla Kelek+Ahmad Mansour+Ayan Hirsi Ali+Hamed Abdel Samad keine religionskritische auseinandersetzung und keine intervenierende sozial+rechtsarbeit gegeben.

    es gab sie.

    allerdings nicht als eine, die sich als fremden-polizeyliche erfüllungsgehilfin verstand!

    • @christine rölke-sommer:

      Was jedoch aufälltist, dass in gewissen Kreisen auch liberalstes Christsein als Stufe völliger Verblödung angesehen wird, während reaktionärste Formen des Islam, den es "an sich" so wenig gibt, wie das Christentum bei denselben Leuten auf Verständnis treffen. Das ist es, was Herr Mansour m.E. zu Recht kritisiert.

      • @Joba:

        was wollen Sie mir sagen?

        oder anders gefragt: was haben Sie nicht verstanden?

        • @christine rölke-sommer:

          Meine Bemerkung zielt weniger auf Ihren Beitrag, dessen Vorwürfe ich im Artikel Herrn Mansours nicht entdecken kann. Er stellt Linke, Grüne und Frauen mit Kopftuch weder unter Generalverdacht, noch duldet er sie nicht in Debatten. Außerdem verstehe ich sein Eingangsbeispiel nicht als klassischen Predigteinleitungsgemeinplatz (was mich als unregelmäßigen Gottesdienstbesucher, wenn es vorkommt, ebenso nervt), sondern ich habe (Stichwort Klassenfahrt) ähnliche Erfahrungen gemacht.

          In der von mir genannten Gruppe zu tiefst religionsfeindlicher PatriarchatsversteherInnen sehe ich das Hauptproblem, das der Artikel benennt, ohne Sie persönlich dazuzurechnen.

    • @christine rölke-sommer:

      Und " ich tu mich schwer " , wenn jemand aus dem Fach Rechtsanwältin die hier angesprochenen Komplexsphären kompetenter zu beurteilen vermeint, als die Folgenden:

      "Wir sind JournalistInnen, IslamwissenschaftlerInnen, wir sind SoziologInnen, PsychologInnen, Studierende. Und wir alle sind Teil dieser Gesellschaft."

      • @H.G.S.:

        so so... "Komplexsphären"....

        anwält*innen müssen zwar spezialistinnen für jeden kackscheiß sein - aber bei "Komplexsphären" haben sie nicht mitzureden... oder wie?

        • @christine rölke-sommer:

          …dess scho - & … dess steht da aach net!

          Aber bewußt mißverstehen - doch doch

          Dess könnte frauman denn doch lassen!

          Wenn dess aach offensichtlich schwer fällt!

          Danke.

          • @Lowandorder:

            och, da und im meinigen weiter oben steht vieles nicht.... was aber den einen+anderen nicht hindert, es hineinzulesen.

             

            machen wir's doch mal wieder konkret:

            herr Mansour erklärt sich und uns Köln mit dem tahrirplatz und der sog. islamischen tradition.

            kann mann machen, muß frau aber nicht. weshalb ich mir und uns Köln mit „Du (Solon) warst es, so heißt es, der von allem Menschen zuerst dies – beim Zeus! – demokratische und rettende Werk getan (…): da du die ganze Stadt voll junger Männer sahst, wie sie sich unter dem Zwang der Natur dorthin verirrten, wo sie nicht hin sollten, kauftest du Frauen und brachtest sie an öffentliche Orte, wo sie nun jedem zur Verfügung stehen“ erkläre, also mit dem christen+judentum+islam gemeinsamen hellenistischen erbe in sachen geschlechter-un-ordnung.

            dies mit herrn Mansour +co "tabufrei" zu diskutieren, wäre mir eine freude.

            ob ich die je erleben werde?

            oder wäre das zu komplex?

  • Das von Herrn Mansour angesprochene Problem, der fehlenden Distanz und kritischen Auseinandersetzung mit dem Islam ist richtig, jedoch nur ein Teil des Problems. So hat Wolfgang Merkel (Politikprof an der HU Berlin) auch die These aufgestellt, dass die "gesellschaftliche" Linke ihren Bezug zur Unterschicht verloren hat. Neben dem Problem des "Artenschutzes" von kulturfremden, man könnte auch platt sagen ausländischen Traditionen, Religionen, Werte etc., besteht eine Fokussierung auf Minderheiten und deren Belange und Diskriminierungen durch die Mehrheitsgesellschaft. Daran ist erstmal nichts falsch, jedoch verliert die wichtigste Frage und das drängendste Subjekt linker Fragestellung, nämlich die Soziale Frage an Bedeutung und Anschlussfähigkeit!

    Eine Ablehnung von Kirchen-, Moscheen-, Synagogen- und sonstigen Tempel(neu)bauten, wird oftmals als "rechts" codiert, obwohl die Ablehnung der Religion per sé als Normierungssytem eigentlich zu den basalen Inhalten linker Gesellschaftskritik zu zählen hat!

  • Sehr gute Analyse. Gerade dieser "Kuschelkurs" der Linken, durch den notwendige Kritik aus dem Diskurs gekegelt wird, treibt den Rechtspopulisten die Menschen zu.

     

    Ein Punkt scheint mir allerdings wichtig zu sein: Sie werden die Aufgabe, die Sie richtig erkannt und sich zu eigen gemacht haben - die Reform des Islam von innen - bestimmt nicht erfüllen können, wenn Sie sich der platten Religionskritik bedienen, die gerade aus dem linken Spektrum seit Jahrzehnten gebetsmühlenartig wiederholt wird.

    Entlarvend ist schon das falsche Marx Zitat(Opium DES Volkes), Hegel und Kant scheinen Sie nicht zu kennen, wenn Sie diese mit dem Label "Religionskritiker" versehen und in einen Topf mit Weber schmeißen (liest sich natürlich schön intellektuell) und auch auf die Freud Plattitüden(die Sie Analyse nennen), die wiederum schon seit Jahrzehnten analysiert und scharf kritisiert werden, dürfen auch nicht fehlen. Wenn Sie sich inhaltlich damit auseinandersetzen wollen, empfehle ich Vernunft und Glaube von Franz v. Kutschera (Achtung, die linken Dogmen von der Primitivität der Religionen könnten erschüttert werden!).

    Mit dieser für Linke typischen Arroganz gegenüber den Religionen werden Sie keinen Dialog, geschweige denn Reformen des Islam(die nur von innen kommen können) zu Wege bringen.

  • Klasse! Mehr davon!

  • Gerade wurde ein Mitglied von Millî Görüş (antisemitisch, antidemokratisch, vom Verfasssungsschutz beobachtet) in den ZDF-Fernsehrat geschickt.

    Der erzkonservative "Zentralrat" der Muslime (der Name allein eine dreiste Anranzung an den Zentralrat der Juden) und die aus der Erdogan-Türkei gesteuerte DITIB sind offizielle Gesprächspartner der Merkel/Schäuble-Regierung im Islamrat und anderswo.

     

    Der "Zentralrat" vertritt 10000 Muslime von 3,3 Millionen in Deutschland. Da ist nix zentral. Einer seiner Hauptmitgliedsverbände, die Islamische Gemeinschaft Deutschland (IGD) ist der Ableger der islamistischen Muslimbruderschaft.

     

    Die Große Koalition und einige Landesregierungen setzen die falschen Muslimverbände in Mitverantwortung in offiziellen Entscheidungsprozessen. Das ist entweder große Fahrlässigkeit im Amt oder absichtliches, nachhaltiges Zündeln am sozialen Frieden. Bei den Katholiken lädt man ja auch nicht Opus Dei ein.

     

    Artikel in der taz alleine bringen nichts, es ist längst als massives politisches Versagen anzusehen, dass erzkonservative oder gar extremistische Verbände von der Regierung und nachgeordneten Behörden gefördert werden. Auch so kann man eine offene Gesellschaft schädigen.

  • Dass Gott, sollte ES tatsächlich existieren, kein Mann im herkömmliche Sinn sein kann, erkennt man unschwer daran, dass es nicht jedem Macho und jeder Tussi, der bzw. die ES mit sich selbst oder einem Elternteil verwechselt, umgehend einen Blitz in seinen Allerwertesten fahren lässt. :-))

     

    Aber mal ganz im Ernst: Erlernte Hilflosigkeit und die damit verbundenen frustbedingten Aggressionen sind ein untrügliches Kennzeichen ALLER patriarchalen Gesellschaften. Was hier geschildert wird, lässt darauf schließen, dass Deutschland sozial nur unwesentlich weiter entwickelt ist als die arabischen Staaten, auch wenn es technologie- und ideologiebedingt mitunter auch ganz anders wirkt.

     

    Ahmad Mansour scheint das nicht erwartet zu haben – und entsprechend enttäuscht zu sein. Womöglich hat er sich ja einfach von einer Fassade irritieren lassen, die einen gewissen Distinktionsgewinn sichern und so die aktuellen Machtverhältnisse legitimieren soll. Aber ich denke, ich kann ihm trösten: Wäre es so, wäre er auch nicht schlechter dran als der größte Teil der Eingeborenen dieses Landes. Sozialarbeiter, Lehrer und etliche selbsternannte Linke eingeschlossen.

  • Sehr geehrter Herr Mansour,

    Religionskritik ist wichtig. Ich denke mit diesem Satz kommen wir beide klar. Aber: Es ist auffällig, dass es in Ihrem Beitrag keine Beispiele gibt für angebliches rotgrünes Schönreden des Islam. Es wird - so Ihre Behauptung - insbesondere geschwiegen. Trotzdem bin ich mir unsicher, inwiefern Sie "soziologisch klar und religionsanalytisch" argumentieren. Sie sprechen es ja selbst an ("Das festzustellen ist nicht rassistisch, sondern ein Fakt"). Und das im Kontext von den Silvesterereignissen in Köln. Zwar gibt es eine religionskritische Tradition, welche auch problematische Sexualität mit Religion assoziiert, diese sprechen Sie auch an - mit Stichwörtern wie "Patriarchat" und "Monotheismus". Aber es bleibt das Geheimnis der sogenannten "Islamkritiker" (ob nun Ex-Muslime oder aus fragwürdigen politischen Feldern), warum nach dieser Religionskritik begrifflich "von oben" eine Islamkritik "von unten" kommt, nach der es eben ausschließlich der Islam sei, welcher dieses Thema der Religionskritik in extremen Maße problematisch realisiere. Als ob es nur im Islam "Patriarchat" und "Monotheismus" geben würde. Daher wird an dieser Stelle die allgemeine Religionskritik verlassen. Daher ist es möglich zu sagen, das sei ein kulturalistischer Rassismus (der im übrigen ebenso vorliegt, wenn kultursensibel falsche Rücksicht genommen wird). Und daher wird schweigenderweise diese "Islamkritik" nicht einfach von jedem nachgeplappert.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Christoph Wagenseil:

      bissel arg viel "Anführungszeichen".

      Diskutieren Sie auch verbal ständig mit "Strichlein" (die berühmte Vierfinger-Geste)?

  • Sehr guter Beitrag.

    Die Linke ist leider nicht mehr zu retten, seit dem sie Respekt vor jeder noch so reaktionären Kultur fordert.

    Die Linke ist am Ende und mich ekelt es einfach nur noch vor den meisten ihrer Vertreter.

  • 8G
    80537 (Profil gelöscht)

    Endlich mal einer, der es benennt. Wer in bestimmten Formen des Islam ein Problem sieht, muss momentan entweder den Mund halten, wenn er nicht zum Umfeld von AfD und Pegida gezählt werden will.

    • @80537 (Profil gelöscht):

      Ich kann mir teilweise schon denken, was die Absicht bestimmter linker Kreise hinter solch einem Verhalten sein kann. Es ist quasi die Idee des "ich denke schon drei Schritte voraus", indem man Kritik an bestimmten Formen des Islam tabuisiert, möchte man damit verhindern das rechte Kreise das aufgreifen und daraus ein "ha seht, sogar die Linke selbst sagt der Islam insgesamt sei böse" machen.

       

      Aber das ist aus meiner Sicht genau der falsche Ansatz, weil er bevormundet und zudem eine mentale Entwicklung bremst. Wir müssen in der Masse einfach endlich lernen besser mit dieser Differenzierung klar zukommen. Wir müssen lernen (also quasi verstehen wie unser Gehirn arbeitet) wie sich unsere Vorurteile, Klischees, Ressentiments, ... bilden und noch wichtiger, wie diese immer wieder selbstkritisch zu prüfen und zu korrigieren sind. Wir brauchen sie, sonst würde unser Gehirn überlasten. Aber sich dem Gewahr sein und es zu trainieren um in Zukunft "besser" zu werden wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

       

      Dieser Schutz der Bevölkerung davor geht eher nach hinten los, weil Rattenfänger von links wie rechts dann einfaches Spiel haben, da immer noch viele den einfachen Parolen folgen.

  • Ich bin in einem christlich-fundamentalistischem Umfeld aufgewachsen, in dem Erziehungsratgeber sich auf den biblischen Rat beriefen 'wer sein Kind liebt, der züchtigt es'; in dem Sex vor der Ehe tabu war; in dem Schwule mit 'Konversionstherapien' malträtiert oder ausgeschlossen wurden; und in dem die Überzeugung galt: 'Wer nicht zu uns gehört, wird für immer in der Hölle gefoltert - und das zu recht'. Was bizarr klingen mag, ist relativ häufig. In Deutschland gibt es laut Selbstauskunft rund eine Millionen Evangelikaler. Die teilen sich zwar wiederum auf ein ganzes Spektrum auf, treffen sich aber in einem Bibelverständnis, dass ziemlich deckungsgleich mit dem Koranverständnis fundamentalistischer Muslime ist.

     

    Was mich regelmäßig die Wände hochgehen lässt, sind social media Kontakte _aus diesem Umfeld_, die Panik vor der angeblichen 'Islamisierung' Deutschlands schieben.

     

    Daher stimme ich voll mit den wesentlichen Punkten des Essazs überein: Wir brauchen Fundamentalismuskritik und sollten die nicht den Falschen überlassen. M.E. ist es wichtig, dabei deutlich zu machen, dass es nicht um die pauschale Ablehnung einer Religion oder eines Kulturkreises geht. Sondern um die Ablehnung des religiösen Fundamentalismus und seiner Folgen, egal unter welcher 'Flagge'.

     

    Evtl. wäre ein guter Weg, wenn 'Aussteiger' aus solchen Traditionen sich gemeinsam stark machen, über Religionsgrenzen hinweg?

    • @Janz Schlau:

      Steht in der Bibel nicht "Wer seinen Sohn liebt spart die Rute nicht"? Oder gibt es mehrere Stellen, auch geschlechtergerecht mit Kindern per se?

      Oder ist das ein heutiges Zugeständnis an feministische Inklusionsforderungen? Ist eine solche Geschichtsfälschung nicht die gleiche Haltung in Grün, wie das, was der Autor kritisiert, nämlich das Konflikte-unter-den-Teppich-kehren?

      • @Stefan Wagner:

        'Die Bibel' ist kein deutsches Buch - Das Buch der Sprueche, auf das Sie sich beziehen ist ein Althebraeischer Text. Der hier verwendete Begriff wird oft mit 'Sohn' uebersetzt, unterscheidet sich aber von diesem deutschen Wort dadurch, dass er in der Hebraeischen Bibel sowohl spezifisch als auch als generisches Maskulinum verwendet wurde, ausserdem auch fuer Enkel, Urenkel etc. (also am ehesten im Sinne des deutschen Wortes 'Nachfahr'). Die Uebertragung in die deutsche Sprache erfordert also in jedem konkreten Fall eine Interpretation. Fuer die Interpretation, dass der Schreiber hier explizit eine Beschraenkung der empfohlenen Pruegel auf maennliche Nachfahren beabsichtigte, sehe ich keinen Grund. Daher wuerde ich den deutschen Begriff 'Sohn' vermeiden - ihr Einwand verdeutlicht sehr schoen, dass dieser deutsche Begriff durchaus nicht dieselbe generische Konnotation hat.

  • Ich könnte gar nicht genug zustimmen. Die neue deutsche Linke, die angelsächsische Liberal und die SJW Community ist vollkommen BETRIEBSBLIND wenn es um Islamkritik geht. Die "Feministinnen" sind bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls einäugig. Es gab mal eine Zeit in der ich als Anarcho-Libertär-Whatever eingestellter Mensch meine Unabhängigkeitserklärung von religiös-politisch und anderweitig ideologisch eingefärbter SCHLOTZE erklären und die Abkehr von diesen regressiven unterdrückerischen Konzepten fordern konnte OHNE als Rassist und Nazi diffamiert zu werden. Es gab auch eine Zeit in der ich mit einer Mohammed Karikatur auf dem T-Shirt problemlos das Land bereisen hätte können...(mit einer Gott/Jesus Verarschung hätte ich sowieso kein Aufsehen verursacht allenfalls ein müdes Abwinken) ...jetzt kommt man doch wohl kaum umhin ein gewisses Unbehagen zu verspüren bei dem Gedanken dies in deutschen Innenstädten/Quartieren mal als Experiment zu versuchen. Ich bin nicht gerade der Kampfsportler und auch nicht mehr der Jüngste...

     

    [...]

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  • Dafür ist es längst und bitter Zeit;

    Wobei mir die Focussierung auf kritische Islame

    In der hier gemeinten Community schon zu kurz gegriffen ist!

    Es besteht dann nämlich gerade die Gefahr -

    Der die tumbweichgespülten linksgrünen

    Milieus - wie sie sich auch dreist hier in der taz tummeln -

    Anheimgefallen sind & perpetuieren!

    kurz - wem offensichtlich Unterdrückung &

    Fremdbestimmung dienende Mechanismen Rituale etc

    Glaubt um der Beschwichtigung willen als

    Ausdruck von Freiheit&Selbstbestimmung

    Deklarieren zu dürfen - befeuert verräterisch

    Antiaufklärung - & hat angesichts der mehr als offensichtlichen

    Gesellschaftlichen Realitäten mit Verlaub -

    Den Schuß nicht gehört!

  • o.k. taz gibt Ahmad Mansour das Wort.

    Jetzt zahl auch ich taz!

  • Ihr Artikel wirft die Frage auf.... Wie kann das sein? Wieso stellt niemand Anzeige gegen Unbekannt und Anzeige gegen die Berliner Jugend und Schulbehörden...

    warum tun sie es nicht? Sie haben schliesslich die Informationen aus erster Hand erhalten... Steht Kindschutz nicht vor Quellenschutz..bzw sind sie überhaupt in Gefahr ihre Quellen preisgeben zu müssen...ich glaube doch wohl kaum ..Bitte stellen Sie Anzeige...sie haben ein Forum ein Netzwerk, eine öffentliche Stimme und scheinbar auch genug Geld ...ich habe nichts dergleichen.

  • Als verantwortungsbewusster Staatsbürger müsste ich jetzt eigentlich Anzeige gegen Unbekannt wegen Kindesmissbrauchs und Anzeige gegen die Berliner Jugendbehörde und Schulbehörde wegen Beihilfe stellen, auf Grund der "Enthüllungen" von wegen der (hunderten Mails) die Sie zu dem Thema von "hilflosen" Pädagogen und Sozialarbeitern erhalten haben.

     

    Ich stelle nicht in Frage daß es sich so verhält wie sie sagen, ich frage mich allerdings wie sie ob solchen Wissens ruhig schlafen können...Quellenschutz über Kindsschutz?

     

    Aber vielleicht muss ich es ja doch tun ...aber da ich wirtschaftlich schwach bin und keine Rechtschutzversicherung habe traue ich mich irgendwie auch nicht....am Ende hängts halt doch am Geld und der eigene Arsch ist einem wichtiger.... stimmt schon.

  • Hallo,

    Ich weiß in letzter Zeit gibt es den Trend Zitate falsch zuzuordnen, weil es witzig ist. Ist das hier im Artikel auch der Fall, oder wurde einfach Marx mit Lenin verwechselt?

    • @...:

      Diese Verwechslung ist recht häufig im deutschen Sprachraum.

       

      Marx sagte sinngemäß "Opium des Volkes" , also keine Zielrichtung der Religion sondern ein Trost in den sich das Volk flüchtet, Lenin attestierte mit "fürs Volk" eben die Stossrichtung Religion wäre dafür geschaffen.

      • @Krähenauge:

        voilà

        "Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen, das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

        Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks: Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist." http://www.dober.de/religionskritik/marx1.html