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Energiesparen in DeutschlandJedes Grad bringt 5 Prozent

Eine geringere Raumtemperatur und weniger Autofahrten verringern die Abhängigkeit von Gas und Öl aus Russland. Vorschläge zum Energiesparen.

Das Thermostat auf der 3 macht die Wohnung auch schon warm – sonst hilft noch der Pullover Foto: Wedel/Kirchner-Media/imago

Während die Bundesregierung den Ukrainekrieg bislang nicht zum Anlass nimmt, ein großes Energiesparprogramm aufzulegen, haben andere Akteure Vorschläge gesammelt, wie Deutschland die Abhängigkeit von Gas und Öl aus Russland verringern und zugleich Energiekosten senken kann:

Heizung runterdrehen: Großen kurzfristigen Einfluss auf den Gas- und Ölverbrauch hat in fossil beheizten Häusern eine Absenkung der Raumtemperatur. Wird diese um 1 Grad verringert, sinkt der Energiebedarf um 5 Prozent. Würden alle Privathaushalte sowie Gastronomie- und Gewerbebetriebe die Temperatur um 2 Grad reduzieren, könnten damit nach Berechnungen des Umweltbundesamts 7,3 Prozent des aus Russland importierten Erdgases eingespart werden.

Sparsamer duschen: Viel Energie wird für warmes Wasser benötigt. Würde der Wasserverbrauch beim Duschen um 30 Prozent sinken – indem ein Sparduschkopf verwendet und/oder die Duschzeit reduziert wird –, ließen sich 2,6 Prozent des aus Russland importierten Erdgases einsparen.

Tempolimit: Eine schnelle Maßnahme, die Ölimporte zu senken, wären Geschwindigkeitsbegrenzungen. Würde in Deutschland ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen eingeführt (und durchgesetzt), sänke der Benzin- und Dieselverbrauch laut Greenpeace um etwa 4,6 Prozent. Der Gesamt-Import von Öl und Ölprodukten würde damit um 2,5 Prozent sinken, was rund 8 Prozent der Importe aus Russland entspricht. Läge das Tempolimit auf Autobahnen bei 120, wäre die Einsparung nach Berechnungen des Umweltbundesamts nur halb so hoch.

Weniger Autofahrten: Neben einem Tempolimit hätte auch der Verzicht auf einen Teil der Autofahrten einen deutlichen Effekt auf den Verbrauch. Würde in Deutschland so viel Rad gefahren wie in den Niederlanden, läge der Treibstoffverbrauch um rund 3 Prozent niedriger. Ein Beibehalten von Homeoffice an zwei Tagen pro Woche brächte weitere 3 Prozent Ersparnis, ein Verzicht auf jede vierte Freizeit-Autofahrt über 20 Kilometer weitere 2,4 Prozent.

Neue Technik: Größere Einsparungen bei Gas und Öl bringt der Umstieg auf neue Techniken. Beim Heizen ist das, neben besserer Gebäudedämmung, vor allem die Wärmepumpe, die Energie aus Strom und Umgebungswärme nutzt. Im Verkehr wäre es der Umstieg aufs Elektroauto. Größere Effekte sind hier eher mittelfristig zu erwarten, doch ein schnellerer Umstieg hätte auch kurzfristig Effekte.

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