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Diskussion ums GrundeinkommenAnders arbeiten

Die Schweiz stimmt über das bedingungslose Grundeinkommen ab, in Deutschland gibt es Vorbehalte. Warum die Vorurteile Quatsch sind.

Wenn erstmal Roboter die Toiletten putzen, gibt es schon mal weniger Scheißjobs. Bis dahin sollten diese wenigstens weniger scheiße bezahlt werden Foto: dpa

Es ist keineswegs übertrieben, zu behaupten, dass sich Arbeit in einem dramatischen Umbruch befindet. An der in Deutschland so wichtigen Automobilindustrie lässt sich dies gut zeigen.

Ein konventionelles Auto besteht aus etwa 5.000 Teilen. Im 3-D-Druck-Verfahren, das in absehbarer Zukunft kommen wird, sind es nur noch 50 Teile. Die anderen 4.950 Teile muss niemand mehr miteinander verbinden, die Arbeitsschritte fallen weg.

Die Hersteller des D-Blade Supercars nutzen die Potenziale des 3-D-Drucks noch intelligenter: Seine Karosserie kann aus konventionell hergestellten Carbonröhren mit komplexen, 3-D-gedruckten Verbindungselementen (ähnlich der Lego-Technik) anhand einer Anleitung (ähnlich wie bei Ikea) auch ohne Fachausbildung in 30 Minuten montiert werden. Es fallen 99 Prozent aller Montageschritte in der Autoherstellung weg, und für das verbleibende Prozent sind die Qualifikationsanforderungen so niedrig, dass man keine Fachkräfte mehr braucht.

Stellen wir uns nun noch vor, dass Autos in Zukunft ohne Fahrer auskommen, dann gehen weitere 700.000 Arbeitsplätze verloren. Lokomotivführer sind nicht eingerechnet, aber auch Loks werden künftig ohne Lokführer fahren. Für die meisten Industrien kann ein ähnliches Bild gezeichnet werden, selbst für Dienstleistungen. Auch in Rezeptionen, Büros, Laboren und Anwaltskanzleien werden nach und nach Menschen durch Systeme künstlicher Intelligenz ersetzt.

Schon jetzt können solche Systeme Touristen mehrsprachig bedienen, Briefing-Unterlagen zusammenstellen, posttraumatische Belastungsstörungen und Krebs diagnostizieren oder die Einhaltung rechtlicher Bestimmungen durch Großkonzerne analysieren. Es ist höchste Zeit, darüber nachzudenken, wie wir die Würde des Menschen auch in Zukunft schützen können.

Zahnbürstenkontrolle und Sanktionen

Gegenwärtig hängt die Wahrnehmung, wie Menschenwürde eingelöst wird, zu sehr davon ab, ob wir eine bezahlte Erwerbstätigkeit haben oder andere nennenswerte Einkommensquellen. Die Würde des Hartz-IV-Empfängers wird, da sie kein Lohneinkommen, sondern eine „Lohnersatzleistung“ beziehen, ständig verletzt: Es werden Hauskontrollen durchgeführt, bei der die Anzahl der Zahnbürsten mit der Mieterzahl verglichen wird, die Offenlegung von Kontoauszügen wird erzwungen und Sanktionen verhängt, die den Hartz-IV-Satz unter das grundgesetzlich geschützte Existenzminimum senken.

Ist die Existenz gesichert, ­werden mehr Menschen – vor allem Frauen – den Schritt in die Selbstständigkeit wagen

Es ist bekannt und wird gesellschaftlich hingenommen, dass aus Scham vor dieser Würdeverletzung viele Bedürftige ihre Ansprüche nicht wahrnehmen. Sie leben unter dem Existenzminimum – im reichsten Land Europas.

Künftig ist Hartz IV erst recht keine Lösung mehr. Mit der Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung, für die es keine Lohnarbeit mehr gibt, kann man so nicht umgehen, ohne ein großes innenpolitisches Problem zu schaffen. Es braucht neue soziale Systeme, neue Denkweisen, jenseits der bekannten. Neue Ideen sollten nicht mit dem Totschlagargument „das geht doch sowieso nicht“ begegnet werden, sondern mit der Frage: „Wie könnte es denn gehen?“

„Dann geht doch keiner mehr arbeiten“

Diese Offenheit erfährt inzwischen das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE), das eine der besten Ideen ist, um in einer Welt, in der Roboter, künstliche Intelligenzen und andere disruptive Technologien für Wertschöpfung sorgen, die Würde des Menschen existenziell zu sichern.

„Dann geht doch keiner mehr arbeiten!“ – ist das beliebteste Gegenargument. Aber warum werden dann schon heute in Deutschland doppelt so viele Stunden unbezahlt gearbeitet wie bezahlt? Warum machen Menschen das, wenn sie doch vermeintlich nur für Geld arbeiten? Wenn es heißt, dass bei 1.000 Euro BGE alle sofort die Füße hochlegen, warum arbeiten dann nicht heute schon alle Menschen nur so viel, bis sie 1.000 Euro verdienen?

„Aber Klos putzt dann auf keinen Fall mehr jemand, und irgendwer muss das doch machen!“ – auch ein beliebtes Argument in einer typischen BGE-Debatte. Richtig! In einer Gesellschaft, in der die eigene Existenz und Teilhabe gesichert sind, ist niemand mehr so erpressbar, dass er oder sie die schlechtesten Jobs für die niedrigsten Löhne annehmen muss. Solche Jobs werden in einer Welt mit BGE nur noch besetzbar, wenn sie angemessen bezahlt werden.

taz.am Wochenende 28./29. Mai 2016

Europas Botanische Gärten werden nach und nach geschlossen. Ob sie noch zu retten sind, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 28./29. Mai. Außerdem: Elf kongolesische Blauhelmsoldaten stehen vor einem Militärgericht – wegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs im Rahmen der UN-Friedensmission in der Zentralafrikanischen Republik. Kann nun Recht gesprochen werden? Und: Am 5. Juni stimmen die Schweizer über das bedingungslose Grundeinkommen ab. Wie lebt es sich damit? Am Kiosk, eKiosk oder im praktischen Wochenendabo.

Mangelnde Erpressbarkeit wird sich in höheren Löhnen widerspiegeln. Je unbefriedigender ein Job, umso besser bezahlt – es gibt dann schlicht mehr Schadenersatz für das Opfern von Lebenszeit für Dinge, die keinen Spaß machen. Dieser Effekt wird größer sein, als ihn ein Großstreik erzwingen könnte. Langfristig werden gerade die so steigenden Löhne dazu beitragen, dass die fiesesten Jobs am Ende durch Technologie ersetzt werden. Und ich werde keinem dieser Jobs eine Träne nachweinen. Mir kann gern Technik das Klo putzen.

Ist die Existenz gesichert, werden auch mehr Menschen – vor allem Frauen – den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und Unternehmen gründen. Man kann wagen, etwas auszuprobieren, ohne Angst, die Miete oder das Fahrgeld zur Schule nicht mehr bezahlen zu können. Das wird ein Motor für Innovation, genauso wie die vielen Lernmöglichkeiten, die dann lebenslang genutzt werden können – mit dem BGE als Stipendium.

Der künftige Arbeitsmarkt wird Spielräume vor allem für kreative und flexible Menschen bieten. Kreativität und Flexibilität muss man sich aber auch leisten können. Mit einem BGE im Rücken ist das einfacher.

Anreiz für Frauen

„Das BGE drängt Frauen zurück in die Care-Rollen“ – ist ein weiteres typisches Verhinderungsargument. Es ist nicht stichhaltig, denn am Ende hängt die Verteilung von Rollen von sehr viel mehr Aspekten ab als davon, ob eine Frau ihre Existenz anders als durch Erwerbsarbeit finanziert bekommt. Die künftige Arbeitswelt, wie ich sie für wahrscheinlich halte, bietet kaum noch Vollzeitjobs, die wenig Zeit für Privates lassen.

Sie wird stattdessen geprägt sein von hohen Teilzeitanteilen und temporären Arbeitsaufträgen, wo mal mehr und mal weniger verdient wird und wo man manchmal vom BGE leben wird, wenn man gerade keine bezahlte Tätigkeit hat oder haben möchte.

Da es diese Arbeitsmuster gleichermaßen bei Männern und Frauen geben wird, halte ich es für wahrscheinlich, dass diejenigen in einer Familie, die gerade mehr Zeit verfügbar haben, sich auch den Care-Aufgaben widmen, und ich glaube nicht, dass das automatisch stets Frauen sein werden. Im Gegenteil, es wird zu einer starken Angleichung von Rollenmustern kommen, vorausgesetzt, wir bekommen auch auf anderen Ebenen den Kulturwandel hin und den Sexismus beseitigt und erhalten einen hohen Standard an nicht privater Care-Infrastruktur, in der dann auch höhere Löhne gezahlt werden.

Vor einer solchen Zukunft habe ich keine Angst. Es wird nur langsam Zeit, die Furcht vor dem radikal Anderen zu verlieren und es einfach mal auszuprobieren. Der nächste Schritt müsste die längst überfällige Untersuchung der Machbarkeit und der Finanzierung sein. Mit dieser Arbeit sollte eine Enquetekommission beauftragt werden. Andere Länder sind da längst weiter. Von ihren Erfahrungen können wir lernen.

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89 Kommentare

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  • ... denkt doch mal an all die modernen, schönen Arbeitsplätze, die z.B. bei den Herstellern der 3-D-Drucker entstehen. Deren Wartung, Entwicklung etc. durch die Einführung von Robotern wurden mindestens so viele Arbeitsplätze geschaffen, wie vorher am dreckigen Fließband vernichtet wurden. Nur eben bessere und vor allem besser bezahlt.

  • Leider ist die Argumentation der ADB oberflächlich und irreführend.

    Die Notwendigkeit ein BGE einzuführen hat überhaupt nichts mit Robotern oder künstlicher Intelligenz zu tun. Es geht einfach darum soziale Sicherheit in der modernen Massengesellschaft zu gewährleisten, was unter anderem eine Voraussetzung für eine stabile Demokratie ist.

    Siehe dazu https://inabea.wordpress.com/2015/09/29/die-feministische-care-oekonomie-das-bedingungslose-grundeinkommen-und-postpatriarchale-religion-eine-noch-nicht-verwirklichte-allianz-fuer-das-gute-leben-aller/ und auch http://politik-werkstatt.de/petition2.htm

  • Da Deutschland ein EU-Land ist stelle ich mir die Umsetzung etwas kompliziert vor.

    • @mrf:

      Die Finanzierung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE), z.B. in Form einer Negativen Einkommensteuer (Negative Income Flat Tax, NIFT), ist ein volkswirtschaftliches Nullsummenspiel und kostet keinen Cent.

       

      Wenn wir das Existenzminimum (ab 2016 8.652 pro / 721 € pro Monat), das schon heute jedem Bundesbürger per Steuerfreibetrag oder Grundsicherung (ALG 2, Grundsicherung im Alter etc.) zusteht ab morgen direkt an die gleichen Bürger auszahlen, kostet das den Staat keinen Cent extra (für Kinder wäre das BGE dann natürlich analog etwas niedriger).

       

      Eine Negative Einkommensteuer würde nicht nur auf Löhne (Arbeit), sondern auch auf Leistungslose Gewinne (»arbeiten lassen«) erhoben. Bei 50 % schließt sie die Einkommensschere von Löhnen und Gewinnen. Bei einem jährlichen Volkseinkommen von 2096 Mrd. fallen bei Grenzsteuersatz 50 % 1048 Mrd. im Jahr an. Das BGE von 1080 Euro monatlich ist bei 80,8 Mio. Einwohnern so aus den Primär-Einkommen finanziert.

       

      Der Schweizer Ökonom Peter Ulrich erläutert in einem Interview, wie die Ausschüttung eines BGE an alle Bürger finanziert und bewerkstelligt werden kann:> https://youtu.be/_5nPV7GKfIc?t=5m12s

       

      Darüber hinaus lässt sich eine Negative Einkommensteuer zur Finanzierung des BGE auch mit einer Konsum- bzw. Verbrauchsteuer zur Finanzierung der übrigen Staatsausgaben und dem Abbau der Staatsschulden mittels Abbau privater Vermögen kombinieren: https://www.youtube.com/watch?v=SV0Pg5ZMk14&feature=youtu.be&t=37m21s

      • @Grundeinkommen Köln:

        "für Kinder wäre das BGE dann natürlich analog etwas niedriger"

        wieso eigentlich?

        Weil Kinder seltener neue Kleider brauchen?

        Oder weniger Aufwand für Bildung und Gesundheit betreiben sollen?

        • 8G
          86548 (Profil gelöscht)
          @Eric Manneschmidt:

          Eine berechtigte Frage. Wenn ich mir so anschaue, welche Kosten meine Kinder verursachen, dann müsste das BGE für Kinder eigentlich höher sein als das für Erwachsene.

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    "...warum werden dann schon heute in Deutschland doppelt so viele Stunden unbezahlt gearbeitet wie bezahlt? Warum machen Menschen das, wenn sie doch vermeintlich nur für Geld arbeiten?..."

     

    Weil sie letztlich Angst haben, ihren Job zu verlieren, wenn sie es nicht täten.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @6120 (Profil gelöscht):

      Das ist doch was falsch gelaufen bei dem Artikel. Der durchschnittliche Arbeitnehmer in Vollzeit macht pro Woche knapp drei Überstunden.

       

      "... doppelt so viele Stunden unbezahlt gearbeitet wie bezahlt..."

      Doppelt so viele Stunden unbezahlt wie bezahlt würde heißen das der durchschnittliche Arbeitnehmer in der Woche 113 Stunden arbeitet von denen nur 37,7 bezahlt werden. Das wären dann 22,6 Stunden Arbeit pro Wochentag.

       

      Was auch immer damit gemeint sein sollte,... doch bitte deutlicher formulieren.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        "Mit €1000 BGE geht doch keiner mehr freiwillig arbeiten".

         

        Aha. Trugschluss.

         

        Stellen Sie sich vor, Sie hätten es irgendwie zu acht Millionen Euro Vermögen geschafft, mit eigenen Händen erarbeitet, durch Handel oder zufällig unter günstigen Bedingungen ausgehandelt, ererbt oder sonstwie ergaunert.

         

        Diese acht Millionen legen Sie konservativ-sicher an, 2% Zins/a. Auf die €16.000 Kapitalertrag zahlen Sie brav Ihre 25% Kapitalertragssteuer. So bleiben Ihnen jährlich €12.000 zum Leben, das Vermögen bleibt unangetastet erhalten.

         

        Aber Sie haben Ihr eigenes BGE von €1.000 im Monat. Sie haben es geschafft: Sie müssen, der gängigen Kritik folgend, NIE wieder arbeiten.

         

        So, und nun fragen Sie mal bei all den Tausenden Millionären, die mehr als acht Millionen haben (oder auch weniger, aber dafür mit höherer Rendite), ob die alle den ganzen Tag nur noch in der Hängematte liegen.

        Ach, nein? Tun sie nicht?

         

        Könnten sie aber. Und würden damit sogar noch Arbeitsplätze freimachen, die wir dringend benötigen.

        • @vagabundix:

          Lästerliche Bemerkung: 2% von 8 Mio. sind 160.000, also schon etwas mehr als das BGE. Auch von dem, was da netto rauskommt, kann man natürlich ganz gut leben, aber es geht immer noch mehr...

           

          Zweite Bemerkung. Der Grund, warum nicht die allermeisten Menschen Millionenvermögen zusammenarbeiten, sondern nur ganz wenige, ist, dass es dafür eine besondere Einstellung zum Thema Arbeitseinsatz und "Genug Kriegen" braucht. Intelligenz und glück sind hilfreich, aber weder unentbehrlich noch ausreichend.

           

          Daher lässt sich das Reiz-Reaktionsschema eines Selfmade-Millionärs nicht so ohne weiteres auf den Rest der Bevölkerung übertragen. Es ist eben beileibe nicht Jeder gleichermaßen bereit, ranzuklotzen und/oder ins Risiko zu gehen. Schon gar nicht, wenn es dabei NICHT den großen Pott voll Gold zu gewinnen gibt (z. B. weil den der Staat abzweigt, um die unvermeidlichen BGE-Hängemattenlieger durchzufüttern).

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Es gibt im schland nicht nur Arbeit, geleistet von Abhängigen oder Selbständigen, sondern auch von Ehrenamtlichen. Per BGE wird auch deren Leistung wertgeschätzt.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Ehrenamtliche Tätigkeit z.B., politisches Engagement, etc.

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Naja so schnell werden Autos nicht aus dem 3D Drucker kommen, bis es so weit ist wird noch einige Zeit vergehen aber insgesamt haben Sie recht. Es werden viele Berufe wegfallen und man muss irgendwie mit steigender Arbeitslosigkeit umgehen.

     

    "es gibt dann schlicht mehr Schadenersatz für das Opfern von Lebenszeit für Dinge, die keinen Spaß machen"

    Sie haben schlicht nicht verstanden wie Wirtschaft funktioniert. Man wird nicht dafür das der Job keinen Spaß macht, sondern für den Mehrwert den man dadurch schafft. Solange ein Toilettenbesuch in Ihrer Vision unserer Gesellschaft keine 10€ kostet wird es deshalb keine massiven Lohnerhöhungen geben.

     

    "Ist die Existenz gesichert, werden auch mehr Menschen – vor allem Frauen – den Schritt in die Selbstständigkeit wagen"

    Werden sie nicht, zumindest nicht relativ. Frauen sind im Allgemeinen deutlich risikoscheuer als Männer. Das spiegelt sich in allen gesellschaftlichen Bereichen wieder. Vom Sport über Investments bis hin zur Erziehung.

     

    "Im Gegenteil, es wird zu einer starken Angleichung von Rollenmustern kommen"

    Auch das ist Wunschdenken. Ist ihnen nicht bekannt das in den Ländern in denen das höchste Maß an Gleichberechtigung herrscht Frauen am ehesten in typische "Frauenberufe" gehen?

    Diese Angleichung würde es nur dann geben wenn der Unterschied unnatürlich wäre, ist er aber nicht. Der Mensch ist da nicht anders als jedes andere Tier, auch wenn ihnen radikale Sozialkonstruktivisten da gerne etwas anderes erzählen.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Boah...was für ein Rassismus!!!

       

      Fraue tragen eindeutig mehr Last!! Und lesen Sie mal die Brigitte!!

       

      Da sind ständig Frauen, die sich SELBSTSTÄNDIG MACHEN!! Ich kenne auch genug davon!

       

      Unglaublich was Sie hier immer zum besten geben!

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Frei_Denken:

        Ich bin mir nicht ganz sicher ob Sie das sarkastisch meinen. Wie auch immer Sie es meinen die Brigitte werde ich sicher nie anfassen.

         

        Wenn überhaupt sind meine Äußerungen sexistisch. Das Geschlecht ist schließlich keine Rasse.

        Mich interessiert aber vor allem immer eine Frage: Ist es faktisch korrekt? Und wenn es das ist dann ist es mir auch egal wie sehr die Wahrheit Ihre Gefühle verletzt.Die muss man als Erwachsener Mensch eben ertragen.

         

        Ich kenne auch genug Frauen die sich selbstständig machen und das ist auch deren gutes Recht. Allerdings ist die Statistik eindeutig. Es gibt deutlich mehr selbstständige Männer als Frauen, etwa im Verhältnis 2 zu 1. Siehe hier: https://goo.gl/zxrJBr (S.492)

  • Grundeinkommen schöner Traum! Und wer soll das finanzieren? Die "Anderen" natürlich oder die "Reichen". Wer sollte dann noch ein Interesse haben auch nur eine Art von Ausbildung zu machen, wenn er 1.000 Euro im Monat erhält, als Schüler hätte ich kein Abitur gemacht. Warum stundenlang büffeln, wenn man doch eh alles was man so braucht mit 1.000 Euro finanziert bekommt. Nicht Großstädten, aber in der Provinz reicht das locker...

    Die Industrie 4.0 wird sicherlich einiges verändern, die Techniken funktionieren jedoch nur bedingt, wer sich wie ich professionell damit beschäftigt merkt schnell das allein ein aufgehängter Server ganze System lahmlegt. Der Grad der Automatisierung ist auch nur in Deutschland so hoch, in der Tschechei zum Vergleich, sind viele Bereich bei weitem nich derartig durch automatisiert. Grundsätzlich sind kompelexe Techniken auch viel wartungsintensiver, das lohnt sich bei weitem nicht. Die TAZ sollte hier einfach mal gründlicher recherchieren und Experten befragen, wenn über BGE diskutiert werden soll, dann ist das Argument Industrie 4.0 schlecht!

    • @Mr Jago:

      Und wenn Sie sich nur ein klein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt hätten, dann wären Sie auf Volkswirte gestoßen, die ausdrücklich sagen, dass das Modell "rechenbar" ist! Und es würde eben nicht über die Reichen finanziert, sondern da spielen veränderte Vorstellungen von Steuern eine Rolle. Im Übrigen geht man davon aus, dass nur ein ganz geringer Teil der Menschen keiner Arbeit mehr nachgehen würde – die meisten würden einer dann freier gewählten Arbeit nachgehen - und das mit mehr Motivation und Freude.

      • @Georg Marder:

        OK gebe ich zu! Doch z.B. https://www.grundein...n-und-antworten

        einfach mal hochgerechnet zeigt, doch das denn nicht ALLE sondern nur die tatsächlich bedürftigen Geld erhalten. Insofern wird HartzIV wieder angehoben. Das hat doch dann nichts mehr mit der IDEE des BGE zu tun.

        Also wäre es doch eher eine Diskussion HartzIV abzuschaffen und die Sozialhilfe wieder einzuführen bzw. eine solide kommunalen Wohnungsbau, Bildungszuschüsse höheres Kindergeld, etc. etc. das ist doch eine deutlicher klarere Diskussion als ein BGE das als solches gar nicht kommen wird, oder?

        • @Mr Jago:

          Mir hat der folgende Film von Enno Schmidt sehr geholfen, das Thema besser zu verstehen: http://grundeinkommen.tv/grundeinkommen-ein-kulturimpuls-2/

          Dort wird auch das Risiko des Missbrauchs des Grundeinkommens benannt.

          • @Georg Marder:

            Vielen Dank! Sehr nett! Bin begeistert das man sich in Internetforen noch gut austauschen kann! Ich schaue mir das mal an! Schönen Tag wünsche ich Ihnen!

    • @Mr Jago:

      Ich teile Ihre Ansicht nicht - und die taz hat m.E. die richtigen Fakten und die richtigen Schlüsse präsentiert. Man kann doch nicht ernstlich in Frage stellen, dass Arbeit sich grundsätzlich gewandelt, die ohne neue gesellschaftliche Antworten in große Probleme führt - u.a. die Tatsache dass immer mehr "gesunde" Arbeit wegrationalisiert wird - was auch im Sinne einer erfolgreichen Ökonomie liegt - nur dann kann man parallel nicht das Dogma "jeder muss Arbeit haben und jeder kann Arbeit haben, wenn er nur will". Industrie 4.0 mag am Anfang nicht alle Erwartungen erfüllen, aber sie hat sicher das Potenzial enorm viele bisher stabile Arbeitswelten ganz bedeutend zu reduzieren - und es kommen eben nicht gleich viele gleichwertige neue Arbeiten, die einfach austauschbar wären.

      • @Georg Marder:

        Keine Frage das sich die Arbeitswelt ändert, aber die Art der Veränderung ist nicht absehbar. In einem Jahr gibt es noch keine vollautomatisierten Produktionsproesse und Drohnen versorgen die Menschheit mit Lebenmitteln.

        Die Entwicklung und Produktion dieser Technologien kostet Geld und wird von Unternehmen nur dort eingesetzt, wo sie sich lohnt. Vgl. 2008Schwerdtfeger, Björn; Klinker GudrunSupporting Order Picking with Augmented RealitySymposiumsbericht. Herr Schwerdtfeger berichtet son seit längerem über diese Thematik, wobei die Möglichkeiten die Realität bei weitem nicht einholt. Budget sind beschränkt und eine Automatisierung muss sich erst rechnen. Im PKW Bereich ist das ähnlich, sodass die Entwicklung der derzeitigen Assistenzsysteme vor ca. 25 Jahren begonnen hat.

        AlDI Süd hat schon vor 20 Jahren geprüft, ob eine Supermarktkassierin nicht durch ein automatisches Scansystem ersetzt wird, jedoch ist die Kasserierin immer noch schneller. Wenn Sie sich mal einen Juxx machen wollen, dann malen Sie mal einen Barcodestrich mehr auf das Produkt, Ergebnis: System defekt.

        Der Chaos Computer Club zeigt auch in schöner Regelmäßigkeit wie Dinge oft nicht funktioniert! Oder ist ihr Rechner noch nie abgestürtzt.

        Natürlich ändert sich die Arbeitswelt, aber wie, wann und mit welchen Konsequenzen, das ist noch fraglich.

        Hier hätte ich mir eine differenziertere Betrachtung gewünscht!

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Mr Jago:

      Tschechei sagt man heute nicht mehr. Ansonsten stimme ich Ihnen weitestgehend zu.

      • @86548 (Profil gelöscht):

        Oh Entschuldigung, Danke! Meine Freunde von dort übersetzen das mir immer so... Aber trotzdem danke muss mich mal schlau machen!

  • Es wird einen bestimmten Prozentsatz an Bürgern geben, die nach Einführung eines BGE nicht einer bezahlten Arbeit nachgehen werden, weil sie mit ihrem geringen Einkommen zufrieden sind.

     

    Das werden nämlich die Menschen sein, die auch jetzt schon sehr ungern arbeiten.

     

    Stattdessen werden sie andere Tätigkeiten aufnehmen: alte Eltern pflegen, Gedichte schreiben oder Flüchtlinge betreuen (nur als Beispiele).

     

    Die meisten Bürger wollen mehr Einkommen haben als der Nachbar, Bekannte usw. Das liegt wohl in der Natur des Menschen. Darum werden auch solche Jobs wie Altenpfleger, die zurzeit gering bezahlt sind, gemacht werden. Denn das Gehalt wird rasant steigen. Der Bedarf ist da, und damit Altenpfleger nach Einführung eines BGE weiterarbeiten, müssen die Arbeitgeber ihre Gehälter erhöhen.

     

    Das Motto gilt:

    Nichts auf der Welt kann eine Idee aufhalten, deren Zeit gekommen ist!

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    In meinem Haushalt gibt es fünf Personen. Wenn jeder 1000 € bekommt, dann ist unser Einkommen höher als das aktuelle Netto. Die Partei, die so ein Grundeinkommen umsetzt, wird von mir sofort gewählt.

  • Es wird lange dauern, bis das bedingungslose Grundeinkommen in immer mehr Staaten eingeführt wird, denn jede Menge andere Dinge müssen einer solchen neuen Struktur angepaßt werden.

    Auch in Deutschland wird es eines Tages ein bedingungsloses Grundeinkommen geben, doch wie gewohnt keineswegs ohne Bedingungen. Die Hauptbedingung wird wohl sein, daß das Geld auf keinen Fall ausreichen darf, um auch nur halbwegs menschenwürdig davon leben zu können, quasi als Richtschnur, um große Teile des Arbeitslebens nach und nach auf diesen Level abzusenken.

  • Wenn das BGE für Deutschland kommen sollte, dann wohl nur in einer Form, bei der die Nachteile von Hartz IV und Aufstocker-Billiglohn kombiniert werden.

     

    Es wird aber selbst in der Schweiz nicht kommen, weil die gesamte BGE-Szene massiv von Esoterikern, Chemtrailgläubigen, Freigeldanhängern und Zinskritikern und ähnlichen Paradiesvögeln aus dem Umfeld der damaligen Montagsmahnwachen durchsetzt ist und sich somit selbst der Lächerlichkeit preisgibt.

     

    In Deutschland wird sich dagegen stets die Neidgesellschaft durchsetzen, selbst Gewerkschaften und Die Linke halten nichts vom BGE.

  • Ich vermute, dass der Druck für die Einführung eines Grundeinkommens gerade aus der Ecke kommt, wo wir es am Wenigsten erwarten - von der Wirtschaft. Wenn die Ökonomen mal rechnerisch feststellen, dass das Grundeinkommen zu mehr Wirtschaftsleistung führt, dann kann es gut sein, dass die Vorteile sehr schnell dahinschmelzen. Warten wir es ab – bleibt spannend das zu beobachten.

    • @Georg Marder:

      Natürlich kommt der Druck aus der Wirtschaft, immerhin wurde die Idee des BGE von einem Unternehmer erfunden. Der Sinn dahinter ist aber auf keinen Fall Wirtschaftswachstum, das ist den Unternehmen heute doch auch egal, sonst würden sie keinen sparsamen Staat fordern. Die massiven Lohnkürzungen, die das BGE darstellt, daran sind die Unternehmen interessiert. Ist doch Klasse, wenn man 1.000€ weniger für Arbeit zahlen muss, da der Staat den Rest aus Steuermitteln finanziert, die die Unternehmen nur zu einem kleineren Teil abgeben.

      Das BGE ist der größte Lohnkürzungsvorschlag der Geschichte und ausgerechnet sozial eingestellte Menschen fallen auf dieses Spiel herein.

      • @Touché:

        So richtig kennen sie sich wohl nicht aus? Immerhin leben derzeit 16,5 Mio. Menschen von einem Einkommen unterhalb 917 Euro. Und dass der Staat dann 1000 Euro draufschustert, der Unternehmer also gar nichts zahlt, ist wohl eher den Gebrüdern Grimm zuzurechnen?

      • @Touché:

        " Ist doch Klasse, wenn man 1.000€ weniger für Arbeit zahlen muss, da der Staat den Rest aus Steuermitteln finanziert".

        Da geht bei Ihnen einiges durcheinander, was m.E. getrennt gehört.

        Sie denken aus dem Begriff der Arbeit heraus. Das BGE trennt aber gerade Arbeit und Einkommen - das ist was anderes als eine Subvention der Löhne, wie das bei Ihnen durchklingt - das ist ein Paradigmenwechsel, wo auch neu gedacht werden muss und nicht in alten Argumentationslinien reflexartig argumentiert werden kann. Die Preisbildung für Arbeit folgt dann mit Menschen, die ein Grundeinkommen in der Tasche haben und freier verhandeln können. Und wie das Grundeinkommen finanziert wird ist eine ganz andere Geschichte - da müssen auch Ideen wie negative Steuern bedacht werden - das Thema Steuern muss neu gedacht werden.

  • Die Idee des Grundeinkommens fordert unseren "Gewohnheitsverstand" heraus - sie passt nicht in unser aktuelles Paradigma. Man muss sich dieser Idee aus mehreren Richtungen nähern und es erfordert viele Diskussionen, bevor der Begriff verstanden wird und seine Machbarkeit bewertet werden kann. Vorurteile sind auf diesem Wege, wie bei jedem Paradigmenwechsel, leider ein notwendiger Bestandteil - genauso ist die Überwindung der Vorurteile eine Gesetzmäßigkeit. Es ist gut, dass unsere Schweizer Nachbarn die Diskussion einen großen Schritt voranbringen.

  • 3G
    33324 (Profil gelöscht)

    Das BGE wird wohl reichen, um das Lebensnotwendigste zu bestreiten. Alle darüber hinaus gehenden Erwartungen werden extra money kosten, das man sich wohl traditionell verdienen muss.

  • Ich stimme jedem Ihrer (Gegen)argumente zu, allerdings haben Sie gerade das nicht angesprochen, dass mich am ehesten umtreibt: einige Berufe werden a) anstrengend bleiben, b) nicht automatisierbar sein, c) von so ziemlich jedem nachgefragt werden.

    Ich denke da, z.B., an Krankenschwestern und alle Arten von Pflegepersonal.

     

    D.h., dass es durchaus einiges gibt, bei dem UBI zu deutlichen Preissteigerungen führen würde - die man dann durch eine Erhöhung des UBI ausgleichen müsste, um es nicht zu entwerten, was dann riskiert, die Spirale weiterzuschrauben.

     

    Und wie schlagen die UBI-Befürwoter vor, damit umzugehen?

    • @BigRed:

      Wie damit umgehen? Abwarten, ob diese hypothetische Spirale überhaupt eintrifft.

      Alles hängt stark davon ab, wie hoch das BGE sein wird. Ein Grundeinkommen gibt es bereits, HartzIV. Das BGE wird von der Höhe nicht allzu sehr davon abweichen. Daher sind große Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt erst mal nicht zu erwarten. Es sei denn, Sie rufen ein BGE von 2000€ aus.

      • @Sapasapa:

        Aber wenn das BGE nicht wirklich über Hartz IV liegt, treffen die meisten der Voraussagen der Autorin - Selbstverwirklichung, die Möglichkeit schlechtbezahlte Arbeit auszuschlagen etc - nicht ein. Dann gäbe es auch keinerlei Grund, es einzuführen.

        • @BigRed:

          Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist nicht "Hartz IV", unabhängig von der Höhe. "Hartz IV" ist an sehr viele Bedingungen geknüpft und mit viel Schikane, Psychoterror und Willkür verbunden. Da bleibt kaum die Möglichkeit sich mit dem Geld, wenn man es bekommt, selbst zu verwirklichen. Zumal erst vorher erspartes aufgebraucht werden muss und die Leistungen durch Jobcenter und Sozialamt sofort drastisch gekürzt werden, wenn man zusätzlich auch noch erwerbstätig ist. Und Studenten bekommen z.B. kein Wohngeld oder Hartz IV, weil sie nicht als "erwerbsfähig" gelten, weil anderweitig beschäftigt.

           

          Daher ist die Höhe des BGE nicht mit er Höhe von ALG II etc. zu vergleichen. Es würde einfach jede*r bekommen, unabhängig davon, was er macht und was schon hat. Und es würde auch nicht gekürzt werden, wenn er aus Erwerbstätigkeit weiteres Einkommen hat. Dies wird dann allerdings besteuert.

           

          Es gibt meines Erachtens genug Gründe das BGE einzuführen.

          • @Hanne:

            Ich bitte im Vorfeld um Entschuldigung, aber mit der Aussage machen Sie entweder sich selbst oder uns was vor: 404 "bedingungslose" Euro im Monat ermöglichen es eben gerade NICHT, schlechtbezahlte Arbeit abzulehnen, denn damit kommt man in Deutschland schlicht nicht über die Runden.

    • @BigRed:

      Das ist doch interessant, dass sich dann der Wert von Arbeit wieder neu sortiert - die vielen "scheinbar niederen Arbeiten", die wir heute so schlecht bezahlen, werden dann von den Menschen nur noch gewählt, wenn sie gut bezahlt werden. Das entspricht doch mehr den Realitäten, als wir das heute leben, wo wir nicht bereit sind für sogenannte "niedere Arbeiten" einen angemessenen Lohn zu bezahlen. Ich halte das für ein gesundes Korrektiv. Diese Arbeit hat eben tatsächlich einen hohen Preis!

      • @Georg Marder:

        Ich stimme zu, dass viele sozial produktiven und wichtigen Aufgaben zu niedrig bezahlt werden.

        Allerdings sind diejenigen, die diese Angebote am nötigsten haben - Alte, Kranke, Pflegebedürftige aller Art, psychische Kranke, Abhängige, gleichzeitig auch diejenigen, denen es am schwersten fallen wird, das BGE durch zusätzlichen Verdienst zu erhöhen.

         

        Wenn dann das BGE tatsächlich "bedingungslos" ist, heisst dass, das jede® andere mindestens so viel Geld wie diese Bedürftigen zur Verfügung haben UND die Bezahlung, und damit der Preis, dieser Dienstleistungen steigt.

        • @BigRed:

          Ich glaube auch nicht an das BGE als das Allheilmittel - es wird in Kombination mit vielen anderen kleineren und größeren Veränderungen zusammenfinden müssen. Aber der Ausgangspunkt ist ein bedeutender Fortschritt zur Situation von heute. Dann können wir den nächsten Schritt planen. Und ich glaube auch, dass ein so verändertes Denken ganz neue Möglichkeiten aufkommen lässt.

          • @Georg Marder:

            Dass das BGE alleine die Probleme nicht löst, ist mE immens wichtig, denn das ist ein Aspekt, der von den Befürwortern häufig ausgeblendet wird.

            Ich habe auch den Verdacht, dass in dem Moment, in dem man das BGE mit anderen Forderungen, wie eben z.B. subventioniertem Zugang zur Gesundheitsversorgung, verbindet, einige seiner liberalen Unterstützer abspringen, die es eher als Konsumabsicherung, als als Emanzipierungswerkzeug sehen.

      • @Georg Marder:

        "Scheinbar niedere Arbeiten" neu bewerten??? Unsinn! Dieser Versuch ist mit der DDR grandios gescheitert. Damals war akademische oder anstrengende Arbeit gleich und weniger wert als andere leichte oder gar unproduktive Arbeit. Das Ergebnis war ein zunehmendes Nichtbemühen ganzen Berufsschichten und ein wohlstandsvernichtender Rückzug ins Private.

  • Zeigt die Geschichte nicht, dass eine Steigerung der Arbeitsproduktivität sich kaum in einer Verringerung der Arbeitszeit niederschlägt?

    Welches Interesse sollte die herrschende Klasse an einem bedingungslosen Grundeinkommen haben?

    Glaube Sie wirklich, ein Auto ließe sich aus 50 Teile erstellen?

    • @Jochen Schmidt:

      "die herrschende Klasse" - wenn ich so etwas immer schon höre. Die Idee des Grundeinkommens ist den meisten Menschen fremd, egal welche Klasse.

       

      Und hinsichtlich Ihrer ersten Frage: Sie müssen die Arbeitszeit natürlich auf alle arbeitsfähigen Menschen umlegen, und nicht nur auf die, die auch in einem Arbeitsverhältnis stehen. Dann sieht es wieder anders aus.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Sapasapa:

        "Die Idee des Grundeinkommens ist den meisten Menschen fremd, egal welche Klasse."

         

        Die meisten Errungenschaften der modernen Gesellschaften waren irgendwann mal "den meisten Menschen fremd".

      • @Sapasapa:

        "Die Idee des Grundeinkommens ist den meisten Menschen fremd, egal welche Klasse."

         

        Ist das so? In den USA ist sogar die Idee eines gerechten Gesundheits- und Bildungswesens den meisten Menschen fremd.

         

        "...wenn ich so etwas immer schon höre..."

        Haben Sie noch mehr solcher überzeugenden Argumente auf Lager?

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Jochen Schmidt:

      "Glaube Sie wirklich, ein Auto ließe sich aus 50 Teile erstellen?"

      https://www.youtube.com/watch?v=pclDrfvWxtw

       

      Am anderen Ende der Skala, mehr im DIY-Bereich, gibt es auch 500.000 Teile zu verbauen:

      https://www.youtube.com/watch?v=_ObE4_nMCjE

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Dieses Auto besteht ganz sicher nicht aus nur 40 Teilen. Aus 40 Teilen könne Sie vielleicht ein (äußerst primitives) Fahrrad herstellen – ohne Schnickschnack wie Kugellager und Bremsen. Vielleicht ist hier gemeint 40 Teile aus dem 3-D-Drucker oder 40 Baugruppen bzw. vorgefertigte Teile. Allein die 4 Radlager bestehen aus mehr als 40 Teilen, oder die Blinkanlage, oder die Radaufhängung, oder die Bremsanlage, oder …, oder..., oder... .

        Diese Technik ist offensichtlich dazu angetan viele Menschen zu faszinieren und wird auch sicher sinnvolle Anwendungen finden. In vielen Medien wird da aber ein Hype betrieben, daß es langsam nur noch affig ist: Der 3-D-Drucker als Exponent unserer Fortschrittsgläubigkeit vorgeführt am Beispiel des Fetischs Personenkraftwagen.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Jochen Schmidt:

          Mir ist schon klar, dass hier unter "Teil" nicht die kleinste unzerlegbare Einheit gemeint ist. Aber auch, wenn damit die gelieferten "Baugruppen"/Teile bezeichnet werden, also quasi was vor Ort montiert werden muss, ist es recht wenig.

  • "Die Würde des Hartz-IV-Empfängers wird, da sie kein Lohneinkommen, sondern eine „Lohnersatzleistung“ beziehen, ständig verletzt: Es werden Hauskontrollen durchgeführt, bei der die Anzahl der Zahnbürsten mit der Mieterzahl verglichen wird, die Offenlegung von Kontoauszügen wird erzwungen und Sanktionen verhängt, die den Hartz-IV-Satz unter das grundgesetzlich geschützte Existenzminimum senken."

     

    Genau. Und deswegen brauchen wir immer noch die Partei die Linke, dann aber bitte fokussierter, alternativer, gebildeter, kommunikativer, kreativer und forscher. Diese Debatte, die hier im Artikel steht, wird vielerorts nicht geführt und das ist fatal. Es wird auf Dauer gar nicht mehr funktionieren, Menschen ohne Regulation und Ausgleich zu beschäftigen.

     

    Hartz-IV unterstellt absurderweise, dass jeder zu jeder Zeit und an jedem Ort in Deutschland auskömmlich arbeiten kann - schier unmöglich. Eine vollig irre Annahe ist es, aber sie wird mit Brutalität und schlimmen Methoden angewendet. Hartz-IV fühlt sich an, wie eine Bewährungsstrafe.

     

    Das Problem ist nur, dass wir alles schon darüber wissen, aber es mangelt an Änderungen und Druck. Momentan kommt die Hartz-IV-Konstellation über einen Prozentsatz von 80 Prozent im Bundestag.

     

    Das ist schier verrückt: Während immer Menschen verstehen, dass diese Gesetze ein dickes Problem ist, findet es die politische Klasse mit geirngen Ausnahmen gut. Und entsprechend träge tut sich die SPD oder CDU damit, dieses Machwerk überhaupt als Herausforderung anzusehen und über Alternativen nachzudenken.

     

    Das Grundeinkommen wäre eine Idee, aber gerechte Verteilung muss weit darüber hinaus gehen, weil ein Grundeinkommen auch ein Sozialhilfesatz ohne Perspektiven werden kann. Diese Idee kommt mit dicken Nachteilen daher.

  • Ich finde das BGE eine großartige Idee. Wenn der Kampf ums wirtschaftliche Überleben wegfällt, öffnet das der Kreativität und Freude an der Arbeit Tür und Tor. Man könnte sich ausprobieren, mal etwas "brotlose Kunst" betreiben und viel Zeit und Energie in das heutzutage so genannte "ehrenamtliche" Engagement stecken. Also, ich bin dabei!

  • Schade um die Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen»

     

    Schade, dass die – südlich des Rheins – in diesen Wochen zur Volksabstimmung vorgelegte Idee all die bisherigen, zahlreichen, Diskussionen zum Thema «ausblendet». Jammerschade, dass (auch) die Finanzierungsideen der Initianten (eher) im «esoterisch» «künstlerisch» «Philosophischen» stecken geblieben sind. So genügt ihre Volksinitiative bei weitem nicht, um eine – notabene überzeugende – Alternative zum heutigen gewachsenen Gefüge in diesem Bereich, Sozialwesen, des Service public (öffentliche Dienstleistungen) und der öffentlichen Finanzen (samt Steuern), darzustellen.

     

    So gaben ihr die CH/D Initianten/toren schon im voraus nicht einen Hauch der Chance, angenommen zu werden. Schade.

  • Erfrischend intelligent weiter gedachter Artikel.

     

    Biedere Skepsis kann man ja all denen überlassen, die ihr Leben lang in sogenannte Kassen eingezahlt haben, und nun meinen, die könnten rechtmäßig das Urteil über das Leben anderer fällen.

     

    Vielleicht könnte man sich allerdings davon verabschieden, grundsätzliche Debatten (bspw. die der Geschlechter-Konkurrenz und des BGE in unterschiedlicher Gestalt) in einem Abwasch zu erledigen. Davon hat jede Teil-Debatte in ihrer eigenen Wichtigkeit nichts, und die zu erreichenden Ziele werden dadurch auch nicht unbedingt wahrscheinlicher.

  • Wir sehen es ja jetzt schon: Computerspiele werden immer anspruchsvoller, sie zu spielen nimmt zunehmend Arbeitscharakter an - in Zukunft werden sich die im Produktionsprozess nicht mehr Gebrauchten Arbeits-Surrogate in der virtuellen Welt suchen, wobei die Grenzen zwischen bloßem Spielen (also der Bedienung von vorhandenen Programmfunktionen) und aktiver Ausgestaltung und Weiterentwicklung der virtuellen Welten verwischen. Lieber als Herrscher einer (womöglich selbst programmierten) interstellaren Zivilisation 80 Stunden die Woche am Rechner hängen als 40 Stunden die Woche Klos putzen müssen...

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Ein konventionelles Auto besteht aus etwa 5.000 Teilen. Im 3-D-Druck-Verfahren, das in absehbarer Zukunft kommen wird, sind es nur noch 50 Teile. Die anderen 4.950 Teile muss niemand mehr miteinander verbinden, die Arbeitsschritte fallen weg."

     

    50 Teile? Ein ausgesprochen schlechtes, weil technisch unstimmiges, Beispiel für die gesellschaftliche Begründung des BGE.

     

    Auf den 3D-Drucker als Grund braucht man eh nicht zu warten, um das BGE einzuführen, dafür ist die Zeit lange schon reif. Gucken Sie sich doch mal in den Bankfilialen nach Mitarbeitern für die Kundenbetreuung um.

    Na, geschnallt?

  • Zitat: „Aber Klos putzt dann auf keinen Fall mehr jemand, und irgendwer muss das doch machen!“

     

    Stupide und Monotone Arbeiten werden in naher Zukunft von Robotern erledigt. Man muss nur mal die Entwicklung ein wenig verfolgen.

     

    Und zum Thema "Dann macht ja keiner mehr was" weiß ich aus eigener Erfahrung: Das hält niemand, wenn dann nur wenige, auf Dauer durch. Nach 2 oder 3 Jahren "Nichtstun" fällt einem die Decke auf den Kopf! Ist der Punkt nicht eher: "Ich habe keine Lust mehr auf eine SINNLOSE Arbeit?"

    Weil viele wollen arbeiten. Aber wollen nicht mehr, weil sie keinen Sinn darin sehen.

     

    In einer Ressourcenbasierenden Wirtschaft wie es Jacque Fresco mit seinem Venus Project vorschlägt, wäre jeder wichtig.

     

    Ein System wie der menschliche Körper, funktioniert nur wenn alle Organe miteinander arbeiten. Da gibt es kein Organ das wichtiger ist als das andere. Der Wert eines Menschen würde nicht mehr an Geld gemessen.

    (Stichwort: Sozialschmarozer)

     

    Zum Thema BGE empfehle ich folgende FAQ (runterscrollen)

    https://www.grundeinkommen.de/die-idee/fragen-und-antworten

     

    Zum Thema Venusprojekt:

    Video (dt. Untertitel): https://www.youtube.com/watch?v=Yb5ivvcTvRQ

     

    Weitere Hintergrundinfos: http://thevenusproject.wikia.com/wiki/Ein_neues_Sozialsystem

     

    FAQ: https://www.tvp-deutschland.de/haeufig-gestellte-fragen-faq/

  • Wenige Menschen sind in der Lage, so genügsam zu leben, dass ihnen 1000.- Euro reichen. Sonst würden ja all jene, die jetzt gegen das GE argumentieren, indem sie behaupten, sofort mit arbeiten aufzuhören, wenn das GE kommt, schon jetzt in Teilzeit arbeiten - eben nicht mehr, als absolut notwendig. Da sich aber die allermeisten Deutschen über ihren Konsum definieren, mit dem sie ihre angebliche Leistungspotenz unter Beweis stellen, werden mindestens 90% der heute Erwerbstätigen weiterhin schuften gehen. Durch und durch spießig, wie der Deutsche nunmal mehrheitlich ist, kann er den Gedanken nicht ertragen, dass andere auf ihn herabschauen, sobald er ein kleineres Auto fährt. Zugleich quält ihn der Neid gegenüber denen, die genügsam leben und trotzdem Würde und Selbstbewußtsein ausstraheln.

     

    Insofern: Laßt das GE kommen. Die Wirtschaft wird weiter brummen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Gottseidank weiß hier im Forum wenigstens einer, wie de Deutschen sind: "Durch und durch spießig, wie der Deutsche nunmal mehrheitlich ist..." Da geht es uns doch direkt besser.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Ich freue mich darauf mit arbeiten aufhören zu können. Mit 1000 EUR/Monat netto für mich, weitere Familienmitglieder bekommen ja ein separates BGE, kann ich locker leben.

    • 3G
      33641 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Das Vernünftigste, das ich bisher hier gelesen habe.

  • Ich denke auch, dass wir nicht herum kommen, ein BGE über kurz oder lang einzuführen. Allerdings ist es sehr wichtig, dass dies gleichzeitig nicht als Ersatz von Sozialleistungen dient. Andererseits sollte damit auch eine Steuerreform einhergehen. Ob die gegenwärtigen Politiker sich darauf einlassen, ist wiederum eine andere Frage. Nützliche Informationen zum BGE gibt es sonst auch noch hier:

    https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/217778/das-bedingungslose-grundeinkommen-zerstoert-den-wohlfahrtsstaat

    https://www.youtube.com/watch?v=gEsKRsjou5k

  • Äußerst traurig ist es zu sehen, dass das Imperativ von Kreativität und Flexibilität mitlerweile auch von der TAZ akzeptiert worden ist ohne es zu hinterfragen.

    Interessanterweise schleicht sich hier im Deckmantel des BGE ein Freiheitsversprechen ein, das eine Diskursmaschine ist, die links und rechts einebnet und auf eine ganz besondere Art regierbar macht.

    Von ganz links gesehen, führt es endlich den Kapitalismus an seine offensichtliche Absurdität, in der alles als Simulacra zirkulieren kann, was sich als Wert erweist. Keine Waren, sondern es sind Ideen mit denen spekuliert und gehandelt wird. Ihre materiellen Absonderungen dabei: Start-Ups, Selbstausgebeutetes atomisiertes Präkariat, das das dermaßene Fremdregiertwerden nicht mehr merkt, weil es mit maßloser Selbstregierung überfordert ist.

    Aus neo-liberaler Perspektive, ist es das Beste was jemals geschehn konnte. Endlich verschwindet eine kritische Masse, wie ein Gesicht im Sand am Meer und mit ihr leider auch der Mensch.

    Von rechts ist das BGE ein willkommenes Dispositiv, mit dem sich Einwanderung effektiv bekämpfen lässt, indem es substanziell einen Unterschied darin herstellt, wer Anrecht auf das BGE hat und wer nicht. Zumindest wird doch niemand glauben, dass sich die Lebenshaltungskosten nicht drastisch verändern, wenn das BGE eingeführt wird.

    Dieser konsensproduzierende Diskurs, ist ein schrecklich apolitisches Moment, was sich in der Diskussion um das BGE herausstellt. Zwischen links und rechts gibt es in technischen Mitteln keinen Unterschied, sofern sie auf Wiedersprüchen basieren. Sofern sie Freiheit für das Individuum versprechen und gleichzeitig die Art wie sie regieren im eigentlichen ausblenden. Das BGE ist ein guter Weg dahin, das Politische abszuschaffen und endlich Raum dafür zu machen, dass der Mensch nicht nur bald technisch regiert wird, sondern gar nicht auf die Idee kommt sich dagegen zur wehr zu setzen; denn das BGE erlaubt ihm ja endlich frei, flexibel und kreativ zu sein.

  • Ich freu mich schon auf das bedingungslose Grundeinkommen.

     

    An dem Tag, an dem das unwiderruflich, das ist wichtig, verkündet wird, hör ich auf zu arbeiten und werde mich auf´s Zeitung lesen und ab und an kommentieren beschränken.

    • @Thiemo4:

      Das Grundeinkommen wird schon einige Zeit sehr tiefgründig diskutiert - und gerade auf das Vorurteil, dass niemand mehr arbeiten würde, gibt es viele gegenteilige Voraussagen - auch weil das Grundeinkommen den Anreiz für die Arbeit eben nicht beseitigt, sondern die Freiheit schafft, sich aus freien Stücken für eine freie Arbeit zu entscheiden. Letztlich ist es die Frage, ob Arbeit nur die Rolle einer Qual sein soll, oder ein bewusstes Ausdrucksmittel unserer freien Entscheidung zur Teilhabe.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Thiemo4:

      Echt?

       

      Alternative 1: 1000 € Grundeinkommen

       

      Alternative 2: 1000 € Grundeinkommen + bisheriges Gehalt (sozusagen Fixkosten gedeckt + Bonus fürs Arbeiten)

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Oder die Alternative 3:

        1.000 Euro Grundeinkommen und viel weniger Gehalt als bisher – dafür eine Wahlarbeit, die man gerne macht.

         

        Man stellt sich mal vor, wie verändert die Arbeitswelt aussieht, wenn viel mehr Menschen die Freiheit haben, eine Arbeit zu tun, die sie frei gewählt haben - und eine Arbeitswelt, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer Partner auf Augenhöhe sind. Wow!

    • @Thiemo4:

      Hallo Thiemo4,

       

      eine interessante Aussage !

      Ich verstehe allerdings nicht, warum Du Dich nicht bereits jetzt darauf beschränkst, Zeitung zu lesen und zu kommentieren, denn ein Grundeinkommen (=Hartz-IV) steht doch bereits heute jedem zu. Also was hindert Dich daran mit der Arbeit sofort aufzuhören ?

      • @Dixus:

        Hallo Dixus, danke für den Vorschlag. Bei Hartz-IV müsste ich allerdings regelmässig ins Amt, Formulare ausfüllen, Gesetzestexte lesen, Bewerbungschreiben vorlegen, mich bei Arbeitgebern melden, ... den Stress tu ich mir nicht an. Dann lieber arbeiten.

        Das bedingungslose Grundeinkommen ist aber ein völlig anderes Konzept. Ziel des BGE ist, dass ich Geld bekomme ohne dafür irgendeine Gegenleistung erbringen zu müssen. Ich muss mich nicht einmal rechtfertigen, dass ich nichts tue, ...

        Das, was mich im Moment allerdings noch verunsichert ist die Frage, ob es genug Leute geben wird, die weiter arbeiten und mir damit mein bedingungsloses Grundeinkommen sichern oder ob der Staat irgendwann aus dem bedingungslosen Grundeinkommen ein Grundeinkommen mit Bedingungen machen würde. Das würde mein Zukunftskonzept zerstören, weil wir dann wieder bei Hartz-IV oder einem ähnlichen System wären.

      • @Dixus:

        Wenn Du glaubst, dass HartzIV ein Grundeinkommen ist, hast du es wohl nie selbst bezogen. ;) Wenn man ein Einkommen bezieht, ist man normalerweise nicht ständig Bittsteller, muss sich nicht überprüfen, drangsalieren und beleidigen lassen und auch in der Regel nicht monatelang warten, bis das Geld denn mal irgendwann kommt, nachdem bereits der Strom abgestellt wurde - weil der zuständige Sachbearbeiter krank ist.

    • @Thiemo4:

      Na sicher nur, bis sie für alltägliche Dinge mehr bezahlen müssen als bisher :-)

       

      Frische Brötchen am Sonntag? Ein Eis mit den Kindern? Eine Zeitung?!?

       

      So soll es sein!

       

      Wenn Sie mit ihren BGE dann weiterhin auskommen würden, dabei zufrieden sind und keinem anderen schaden, dann wäre auch alles in Ordnung. Nur vielleicht etwas langweilig für Sie :-)

       

      Ich davon überzeugt, dass die meisten es anders handhaben würden als Sie sich das für sich vorstellen.

      • @Hanne:

        "Na sicher nur, bis sie für alltägliche Dinge mehr bezahlen müssen als bisher :-)"

        Wenn ich für alltäglichen Dinge mehr bezahlen muss, dann muss das Grundeinkommen natürlich steigen. Sonst ist das ja kein Grundeinkommen mehr.

         

        "Ein Eis mit den Kindern?"

        Sie sind noch gefangen im bisherigen System. Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt, dann zahlen die Kinder ihr Eis und ich kann mi mein Eis natürlich auch leisten.

         

        "Ich davon überzeugt, dass die meisten es anders handhaben würden als Sie sich das für sich vorstellen."

        Das will ich mal schwer hoffen! Mein Wunsch geht ja nur dann in Erfüllung, wenn alle Anderen weiterarbeiten und Steuern bezahlen.

    • 3G
      33641 (Profil gelöscht)
      @Thiemo4:

      Warum nicht, wenn Ihnen 1000,-- Euro reichen? Bloß bezweifle ich, daß Sie damit zufrieden wären. Aber immer schön auf denen rumhacken, die das BGE bekommen würden, weil sie einfach keine Arbeit mehr finden und trotzdem noch ein menschenwürdiges Leben führen wollen.

      • 2G
        27741 (Profil gelöscht)
        @33641 (Profil gelöscht):

        Wer hackt hier auf wem rum?

        Bei THIEMO4 hab ich da jetzt nichts gelesen.

        Unterstellen sie hier etwas?

  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Sehr guter Artikel!

  • 3G
    33641 (Profil gelöscht)

    Bitte den Artikel zur Debatte dem Bundestag vorlegen! Die meisten Pro- BGE-Argumente dürften den Parlamentariern unbekannt sein. Dafür den Lobbyisten und deren disruptiven Technologien umso besser. Die werden schon verhindern, daß das BGE jemals Realität wird.

     

    Denn die Leiharbeiter wären die ersten, die das BGE sofort nehmen würden. Deren Löhne übersteigen das BGE eh kaum. Und dann hat man ja keine Sklaven mehr für die deutsche Export-Wirtschaft.

  • "Gegenwärtig hängt die Wahrnehmung, wie Menschenwürde eingelöst wird, zu sehr davon ab, ob wir eine bezahlte Erwerbstätigkeit haben oder andere nennenswerte Einkommensquellen."

     

    Was nicht zuletzt von linker Seite ausgeht, die den martwirtschaftlichen Wert der Arbeitskraft mit dem Wert des Menschen an sich gleichsetzt (Putzfrau-Manager-Gehaltsvergleiche etc.).

     

    "Stellen wir uns nun noch vor, dass Autos in Zukunft ohne Fahrer auskommen, dann gehen weitere 700.000 Arbeitsplätze verloren. Lokomotivführer sind nicht eingerechnet, aber auch Loks werden künftig ohne Lokführer fahren. Für die meisten Industrien kann ein ähnliches Bild gezeichnet werden, selbst für Dienstleistungen. Auch in Rezeptionen, Büros, Laboren und Anwaltskanzleien werden nach und nach Menschen durch Systeme künstlicher Intelligenz ersetzt."

     

    Und vorher wurden viele Arbeitsplätze auch schon durch Maschinen hinfällig, dennoch hat sich erstaunlicherweise die Zahl der Arbeitslosen durch den Wegfall der Arbeitsplätze über die Jahrhunderte nicht aufsummiert.

    • @sart:

      "Was nicht zuletzt von linker Seite ausgeht, die den martwirtschaftlichen Wert der Arbeitskraft mit dem Wert des Menschen an sich gleichsetzt (Putzfrau-Manager-Gehaltsvergleiche etc.)."

      Selten so einen Schwachsinn gelesen!

      • @Andreas J:

        Dann lesen Sie einmal aufmerksam, wer von Snobs abgesehen niedrige Gehälter mit dem Wert eines Menschen in Verbindung bringt.

         

        Kleiner Tipp: Kapitalisten sind es nicht, die bewerten Arbeitskraft, nicht Menschen.

  • 7G
    73176 (Profil gelöscht)

    Als ich letztes Jahr im Bezug auf die Flüchtlingskrise davor gewarnt habe, dass durch die Industrie 4.0 (oder wie auch immer man sie nennen möchte) viele der gering qualifizierten Arbeiter (und selbst relativ gut qual. Arbeiter) nicht gebraucht werden, wurde ich sofort in die rechte Ecke gestellt - DANKE dafür!

    Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Deutschland, als alterndes Land, hätte die Möglichkeit nutzen können, um sich an die Spitze dieser Entwicklung zu setzen. Das Argument die Flüchtlinge langfristig zu integrieren, um den Fachkräftemangel zu lösen, ist geradzu ein Schildbürgerstreich!

  • Offenbar hat wieder die künstliche Journalisten-Intelligenz technikgläubige Worthülsen aus Textbausteinen zusammengesetzt. Man nehme das Parteiprogramm der Linken, eine Antifa-Straßenzeitung, Utopia und das Drehbuch zu: 2001: Odyssee im Weltraum. Schon hat man wieder einen Artikel fabriziert. Hilfe! Der Aufstand der Maschinen hat begonnen!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @FraMa:

      "... technikgläubige Worthülsen aus Textbausteinen zusammengesetzt."

       

      Das müssen Sie mal vormachen, funzt wahrscheinlich so wie Ihr allerwerterster Kommentar.

       

      Meinten Sie vllt. "Worthülsen aus Buchstaben"?

      • @571 (Profil gelöscht):

        Danke für den Hinweis, er macht zwar keinen Sinn, trägt aber zur Diskussionskultur bei.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @FraMa:

      Die "künstliche Journalisten-Intelligenz" hat immerhin bei McKinsey und Microsoft gearbeitet.

      Und Ihre Ablehnung des Textes beruht auf was?

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Ist das in Ihren Augen unbedingt eine Empfehlung?

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @FraMa:

          Zumindest ein Beweis für das Vorhandensein einer nicht künstlichen Intelligenz. Dann kann man versuchen argumentativ mitzuhalten.

    • @FraMa:

      Gehen sie mal auf die Hannover Messe. Unter dem Motto Industrie 4.0 wurden dort die neusten Entwicklungen in der Robotik (auch für Dienstleistungen) und 3D-Drucker vorgestellt. Da werden in Zukunft jede Menge Arbeitsplätze wegfallen.