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Die Wehrpflicht in den WahlprogrammenMüssen sie dienen?

Soll Deutschland zurück zur Wehrpflicht? Haltung, Personal und Finanzierung – was dazu in den Wahlprogrammen der Parteien steht.

Soldatinnen in der Grundausbildung Foto: imago

Berlin taz | Mehr als ein halbes Jahrhundert war die 1956 eingeführte Wehrpflicht fester Bestandteil des Lebens vieler deutscher Männer. Doch nach dem Ende des Kalten Kriegs begann die Wehrpflicht zu wackeln. Die Kosten waren zu hoch, der Nutzen umstritten. 2011 wurde sie unter Angela Merkel „ausgesetzt“. Seitdem ist die Bundeswehr eine Freiwilligenarmee. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und angesichts der unsicheren Zukunft der Nato wird viel über die Verteidigungsfähigkeit Deutschland diskutiert. Und somit ist auch die Büchse der Wehrpflicht-Pandora wieder geöffnet. Sollen junge Menschen wieder dazu verpflichtet werden, militärisch zu dienen?

Ein Blick in die Wahlprogramme der Parteien offenbart Unterschiede.

wochentaz

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Die Grünen wollen „den freiwilligen Wehrdienst und die Reserve für eine breite Zielgruppe attraktiver machen“. Das soll insbesondere durch „gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für Sol­da­t*in­nen“ gelingen, mit dem Ziel, sie langfristig an die Bundeswehr zu binden. Zudem fordern die Grünen eine neue Form der Wehrerfassung, damit im Verteidigungsfall schnell Sol­da­t*in­nen rekrutiert werden können. Diese Wehrerfassung soll auch den „Zivil- und Heimatschutz“ stärken.

Die SPD plant angesichts einer „veränderten sicherheitspolitischen Lage“ einen „neuen, flexiblen Wehrdienst.“ Der Wehrdienst soll „auf Freiwilligkeit basieren“ und sich „am Bedarf der Bundeswehr orientieren“. Sie fordert auch die Einführung einer Wehrerfassung. Das Programm klingt damit stark nach dem Vorstoß des SPD-Verteidigungsministers Boris Pistorius, der in den letzten Monaten eine Änderung des Grundgesetzes für einen „neuen Wehrdienst“ ins Spiel gebracht hatte. Demnach sollten alle 18-Jährigen zur Wehrerfassung einen Brief erhalten, mit der Aufforderung, einen Onlinefragebogen auszufüllen. Junge Männer wären dazu verpflichtet, für „Frauen und Personen anderen Geschlechts ist die Beantwortung der Fragen freiwillig“.

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Die Union will eine Erhöhung der Sol­da­t*in­nen­zahl von 180.000 auf 203.000. Nur durch eine Wehrpflicht könne man der Verteidigungsfähigkeit des Landes gerecht werden. Es sollen aber nur so viele junge Menschen einberufen werden, wie es die „Streitkräfteplanung erfordert“. Zudem solle die Wehrpflicht mit einem „verpflichtenden Gesellschaftsjahr“ zusammengedacht werden. Die „Tauglichen“ sollen einberufen werden. Wer dies verweigert, könne seinen Dienst „bei einer Blaulichtorganisation“ ableisten.

Die FDP setzt sich für eine „professionelle Freiwilligenarmee“ ein, lehnt die allgemeine Wehrpflicht aber ab. Sie fordern dennoch eine Wehrerfassung. Die Attraktivität der Truppe soll durch „hervorragende Rahmenbedingungen“, wie Gehalt und gesellschaftliche Vorteile erhöht werden.

taz Themenwoche Frieden und Krieg

Der Krieg ist zurück im Alltag Europas. Die Welt wird neu sortiert und Deutschland sucht darin seine Position. Die taz beobachtet die Kämpfe. Alle Texte zum Thema finden Sie hier.

Die Linkspartei stellt sich „gegen eine Militarisierung der Gesellschaft.“ Die Wehrpflicht wird abgelehnt sowie ein „Werben fürs Sterben“ an Schulen und Universitäten.

Für die AfD ist der „Auftrag der Bundeswehr“ eine „Verpflichtung für jeden Staatsbürger.“ Der Wehrdienst soll der Regelfall sein, wobei der „Ausnahmefall“ auf Verweigerung aus Gewissensgründen anerkannt wird. Kurz: „Kriegsdienstverweigerer leisten Wehrersatzdienst.“

Das BSW betont, dass es für Jugendliche sehr wichtig sei, frei in der „beruflichen Orientierungsphase“ zu sein. Für eine „Kriegs- und Aufrüstungspolitik“ dürfe diese freie Entwicklung nicht ausgesetzt werden. Es lehnt eine Wehrpflicht ab.

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76 Kommentare

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  • Warum haben diese Diskussionen eigentlich immer diesen nationalistischen Touch?

    Es geht doch zumindest momentan gar nicht darum, russische Soldaten an der Oder abzuwehren.



    Es geht doch darum, wie die Welt aussieht, wenn nach dem faktischen Ende von NATO Artikel 5 und dem geplatzen Traum der EU als Sozialunion jetzt auch noch die EU-Beistandsverpflichtung entwertet wird.



    Dann stellt sich die Frage nach den russischen Soldaten an der Oder eben doch sehr bald.

  • Ist ein Land, eine Gesellschaftsordnung, Werte und moralisches Weltbild (Demokratie, Menschenrechte) es überhaupt wert, dass sie mit Gewalt verteidigt werden? Das ist doch die Frage.

    Diejenigen die universell gegen einen Dienst an der Waffe sind, haben doch für sich entschieden, dass ihre eigene Weltanschauung NICHT gut genug ist, um diese zu verteidigen

    • @Chris McZott:

      Oder sie haben entschieden das es ein unverzichtbarer Teil ihrer Weltanschauung ist nicht zu töten.

    • @Chris McZott:

      Die Feinde des sozialen Rechtsstaats stehen derzeit nicht mit Kriegswaffen an der deutschen Ostgrenze ...



      Letztendlich gegen die Wehrpflicht samt Ersatzdienst eingenommen haben mich persönlich übrigens SPD und CDU, die deutsche Wirtschaftsinteressen überall auf der Welt verteidigen wollten. (Horst Köhler musste für so viel Ehrlichkeit dann ja sogar seinen Hut nehmen!)

      • @Zangler:

        Die Argumentation der Pazifisten ist doch prinzipieller Natur.

        Würden Sie den sozialen Rechtsstaat denn gegen die AfD verteidigen, sobald diese ihn mit Gewalt abschaffen wollen?

  • Ich würde eine Wehrpflicht befürworten und bin auch bereit zu dienen, aber ich habe ein paar Bedingungen:



    1. Männer und Frauen werden gleichermaßen eingezogen.



    2. Der Job wird, wie von den Grünen gefordert, attraktiver gemacht.



    3. Es werden keine geeigneten Freiwillige durch Wehrpflichtige ersetzt.



    Außerdem würde ich vorschlagen, das Fach Sport an den Schulen sehr groß zu schreiben und die Finanzierung der Rente so umzugestalten, dass man ein paar Milliarden mehr für die Bundeswehr hat. Die Rente macht schließlich die Hälfte des Bundeshaushalts aus, da sollte man schon was umstrukturieren können. Vorschläge willkommen.

  • Ein einziges Argument ist relevant im Kriegsfall brauchen wir schnell sehr viel Infanterie. Es geht nicht um mehr Gemeinschaftssinn, Berufsvorbereitung oder irgendwas anderes, es geht darum einen großen Pool an Reservisten zu haben die man im Kriegsfall schnell mobilisieren kann um die Schützengräben zu füllen.

    Konventionelle Kriege sind Massenschlachten von Menschen und Material. Spezialisten haben da ihre Rollen und die braucht man auch, man braucht aber primär Masse. Daher sollte es bei der Wehrpflicht darum gehen wie viele und wie lange ausgehend von der militärischen Notwendigkeit. Außerdem sollte man einen unbewaffneten Arbeitsdienst aufbauen der im Kriegsfall die Armee unterstützt, durch Aufräumarbeiten, Transporte etc. für diejenigen die ohne Waffe dienen wollen. Auch sollte man es vertraglich regeln das in der EU/NATO Deserteuere ausgeliefert werden.

    • @Machiavelli:

      1943 bei Kursk:



      "und so empfingen die Sowjets die Deutschen mit massiertem Artilleriefeuer. Auch hatte das deutsche Oberkommando die sowjetischen Reserven unterschätzt. Und so wurde aus einer eigentlich begrenzten Frontbegradigung die wohl größte Schlacht des Zweiten Weltkriegs; nach Einschätzung des Doyens der Militärgeschichte Karl-Heinz Frieser vielleicht sogar »die größte Schlacht der Geschichte« mit knapp drei Millionen beteiligten Soldaten. Gekämpft wurde mit Panzern, mit Schlacht- und Jagdfliegern sowie am Boden mit Infanterie und Artillerie."



      Das wird sich nicht wiederholen, denn:



      "Drei Tage nach dem Einmarsch der Truppen über die ukrainische Grenze gab Wladimir Putin bekannt, dass die nuklearen Abschreckungskräfte Russlands in einen „besonderen Kampfdienstmodus“ versetzt worden seien. Der Offizier, der anonym bleiben muss, erklärte: „Wir waren bereit, die Streitkräfte zur See und in die Luft zu schicken und theoretisch einen Atomschlag auszuführen.“ Er diente in einer streng geheimen Atomwaffeneinrichtung in Russland."



      bei fr.de



      Die neue Doktrin sieht den Einsatz taktischer Nuklearwaffen im Gefecht vor, das gab es 1943 nicht, aber die Diktatoren hätten sie wohl eingesetzt.

      • @Martin Rees:

        Und dennoch kam es bisher zu keinem Einsatz. Das liegt wohl am ehesten daran, dass es eine leere Drohung ist. Putin bringt diese Doktrin ins Spiel und den Druck zu erhöhen, will er die Bombe einsetzen macht er das ohnehin - er ist der Zar, ihm gehört Russland.

        Was gerade in der Ukraine läuft ist das, was die Russen können, sonst würde dort was anderes laufen...

      • @Martin Rees:

        " Die neue Doktrin sieht den Einsatz taktischer Nuklearwaffen im Gefecht vor, das gab es 1943 nicht, aber die Diktatoren hätten sie wohl eingesetzt." Sollte Russland ernsthaft taktische Nuklearwaffen im Gefecht einsetzen wollen, dann planen sie Europa zu erobern oder leiden an Verfolgungswahn. Das ist eine dermaßene Eskalation das selbst die NATO im Kalten Krieg das nur as letztes Mittel sah, sollten die konventionellen Kräfte zu abgekämpft sein.

        Darüber hinaus ist fraglich wie hilfreich das ist, 1991 haben die Amerikaner sich das angeschaut im Bezug auf den Iraq, um eine einzige Iraqische Division auszulöschen hätte man mehrere taktische Nuklearwaffen gebraucht. Das schlichtweg nicht machbar in einem so großen Konflikt.

        • @Machiavelli:

          Knapper als angenommen:



          Reagan eskalierte damals gewaltig:



          "Aber der Vorfall zeigt, wie groß die Panik in Moskau im Herbst 1983 war, als nicht nur die Stationierung der Pershing II unmittelbar bevorstand, sondern die NATO auch noch am 7. November, dem Jahrestag der Oktober-Revolution, ein bedeutendes Manöver begann.



          „Able Archer war eine NATO-Kommandostabsübung, die den Übergang von einem konventionellen Krieg zu einem nuklearen Krieg üben sollte.“



          Wollte die NATO unter dem Deckmantel eines Manövers einen Atomkrieg beginnen? KGB- und Armee-Spitze in Moskau diskutierten ernsthaft diese Frage. Es kursierten Gerüchte, Regierungschef wie Helmut Kohl oder Margaret Thatcher würden an der Übung teilnehmen. Eine Fehlinformation, die immer noch in manchen historischen Darstellungen kolportiert wird. "

          Der Abschluss der KSZE-Akte war erst 1975 gewesen.

  • Bei den meisten Diskussionen einer Wehrpflicht wird der meiner Meinung wichtigste Aspekt vergessen: In der Grundausbildung wurde man früher mit den unterschiedlichsten Menschen zusammengeworfen und musste sich mit ganz anderen Lebensentwürfen auseinandersetzen. Da traf dann der Maurer den zukünftigen Unternehmer/Professor und sie lagen im selben Zimmer.

    Den meisten heutigen jungen Menschen in einer sehr viel diverseren Gesellschaft würde es sicher nicht schaden, einmal die eigene Blase verlassen zu müssen und sich mit gänzlich fremden Anschauungen und Lebenswegen beschäftigen zu müssen. Dem einen oder anderen TAZ-Leser zum Beispiel auch der persönliche Kontakt zu Simson-Fans (taz.de/Moped-Treff...Zwickau/!6022526/) - vielleicht würden beide zumindest Toleranz und Verständnis für den anderen lernen.

    • @NN:

      Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass die soziale Durchmischung ein interessanter Aspekt ist.

      Aber definitiv ist das NICHT der wichtigste Aspekt der Wehrpflicht.

      • @Chris McZott:

        Der entscheidende Aspekt:



        Für manche Berufsgruppen war es die erreichte Qualifikation nach vorheriger Zurückstellung vom Wehrdienst:



        "Ein wichtiges Instrument waren dabei seit 1964 grundwehrdienstleistende Ärzte, Zahnärzte und Apotheker, die trotz ihrer oft fehlenden militärischen Ausbildung und Berufserfahrung eine wichtige Stütze der sanitätsdienstlichen Versorgung bildeten."



        Quelle



        bundeswehr.de



        In BWKs wären sonst viele Urlaube für Berufsoffiziere nicht möglich gewesen, an anderer Stelle übrigens auch nicht.

    • @NN:

      Das ist richtig. Aber so eine Blasenflucht könnte auch in einem sinnvollen zivilen Pflichtdienst klappen.

  • Ganz verrückte Idee: Man könnte ja auch die Besoldung erhöhen, um die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver zu machen.

    • @Juleischka :

      Die vergleichsweise sehr hohe Besoldung in Deutschland ist einer der Hauptgründe dafür, dass der deutsche Wehretat im Vergleich zu Russland so hoch erscheint.

    • @Juleischka :

      Oder begreifen, dass die Bundeswehr eben alles Andere als ein normaler Arbeitgeber ist.

    • @Juleischka :

      In Anbetracht der Tatsache, dass man/frau ohne Schulabschluss und ungelernt knapp 2700,-€ brutto als Sold erhält, bin jch mir unsicher, ob das eine gute Idee ist. Zum einen geht da echt viel Geld drauf, zum anderen haben die Soldat:innen nach ihrer Wehrdienstzeit ja keinerlei realistische Bezüge mehr zum Einkommen. Von dem Geld auf ein Ausbildungsgehalt herabzufallen ist auch seitens der Gesellschaft verantwortungslos.

  • Nein, meine Söhne geb ich nicht...

    www.youtube.com/watch?v=1q-Ga3myTP4

    • @Verboten:

      Sie müssen Ihre Söhne auch nicht „geben“, die entscheiden das nämlich selbst sobald sie volljährig sind…ich fand dieses Lied schon immer übergriffig und naiv.

      • @Saile:

        Eben. Sobald die "Kinder" volljährig sind, haben die Eltern nichts mehr zu melden. Das es in manchen Fällen natürlich ratsam wäre, auch dann noch die Meinung der Eltern anzuhören, steht auf einem anderen Blatt. Betrifft aber auch so allgemeines wie Alkohol, Ausbildung/Studium abbrechen etc.



        Sollte es jemals so weit sein, wird man wahrscheinlich aus den Fehlern der Ukraine gelernt haben. Im Spannungsfall, was ja noch nicht direkt Krieg heißen muß, werden die Grenzen und Flughäfen wohl sehr schnell dicht sein. Genau um diesem "meine Söhne kriegt ihr nicht" einen Riegel vorzuschieben.

      • @Saile:

        Im Falle einer Wehrpflicht entscheiden die Söhne das nicht selbst. Das ist ja das, was "Pflicht" bedeutet. Ein Verweigerungsrecht aus Gewissensgründen ist nicht das Gleiche wie ein Entscheidungsrecht, was jeder, der eine "Gewissensprüfung" hinter sich hat, Ihnen bestätigen wird.

  • Also vielleicht ist es nur gefühlt aber ich meine das nach Aussetzung



    des Wehrpflicht und Ersatzdienst auch der Zusammenhalt und die Solidarität auf der Strecke geblieben sind.

  • Insgeheim, ich kann es mir eigentlich nicht anders vorstellen, sehnt die AfD doch den großen Krrrrrrrieg mit Russland, den USA oder wem auch sonst herbei... Krieg stählt schließlich den Volkscharakter, reinigendes Stahlgewitter, gelobt sei, was da hart macht bla bla bla. Rechte sind seit jeher verliebt in Tod und Vernichtung!

    • @Yadgar:

      Entschuldigung, man kann ja viel über die AFD sagen, aber das ist echter Unsinn.

      Und außerdem war Hitler ja ein Kommunist, wie wir neuerdings erfahren haben. Von der Alice.

      • @EIN MANN:

        Ich muss mir diese Stelle einmal anhören. Bisher weiß ich nicht, ob ihre Aussage absolut zu sehen ist oder ob sie evtl. ungeschickt ein Gleichnis mit Adolf H. zimmern wollte, was Enteignungen im Kommunismus angeht. Oder weiß es jemand schon?

    • @Yadgar:

      Die AfD ist Putins Verbündeter.

  • "Die Union will eine Erhöhung der Sol­da­t*in­nen­zahl von 180.000 auf 203.000. Nur durch eine Wehrpflicht könne man der Verteidigungsfähigkeit des Landes gerecht werden."



    Wieder so eine Unions-Nebelkerze, irrlichternde Anbiederung an populistische Einstellungen



    2017 bei sagwas.net



    "Wer sich heute effektiv verteidigen will, braucht Spezialisten. Das sind zum Beispiel Programmierer, Nahkämpfer und Drohnenpiloten. Ein neunmonatiges Schmalspurprogramm, wie es die Wehrpflicht war, erzeugt keine Profis – höchstens junge Menschen, die unmotiviert Dielen schrubben. Das schreckt eher ab, als dass es Fachkräfte für die Bundeswehr begeistert. Wehrpflichtige sind ein unnötiger, demotivierender, aber teurer Ballast in einer Armee, die Spitzenpersonal benötigt."



    "Deutschland soll wieder die Wehrpflicht einführen, sagt eine knappe Mehrheit. Stefan Giese erkennt darin die groteske Selbstbezogenheit einer bestimmten Generation.



    Das „junge Gemüse“ soll wieder zur Armee müssen, meint eine knappe Mehrheit der Menschen in Deutschland und spricht sich dafür aus, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forsa-Umfrage. Besonders verbreitet ist diese Auffassung..."



    swr.de

    • @Martin Rees:

      1. Wehrpflichtige waren DER Rekrutierungspool für Zeitsoldaten.



      2. mit ehemaligen Wehrpflichtigen kann man im Ernstfall viel mehr anfangen, als mit Leuten die nicht wissen was z.B. ein Gasdrucklader ist. Wenn man einmal ein Gewehr "eingedrillt" bekommen hat, ist das wie Fahrradfahren.



      3. In neun Monaten kann man durchaus Leute gut ausbilden. Das Problem war damals nur, dass die Soldaten sobald man mit ihnen was anfangen konnte, wieder aus dem System raus waren (Urlaubsanspruch hatten die auch). Für laufende Auslandseinsätze (fixe 4 Monate pro Tour!) war das natürlich denkbar unpraktisch. Für einen konstanten "Mobilisierungspool" für die Heimatverteidigung ist das aber völlig in Ordnung.



      4. Diese "junges Gemüse"-Argumentation ist eine westdeutsche und ist damit keine universelle moralische Wahrheit. Bei uns im Osten waren die Babyboomer fast geschlossen "bei der Fahne".



      5. 2017 war die Welt noch anders. Quasi-diplomatischer Dienst in Afghanistan war etwas anderes als die eigenen Grenzen zu schützen



      6. Die deutschen Wehrpflichtigen sollen ja nicht mit den Navy-Seals mithalten, sondern russische Wehrpflichtige abwehren. Wie gut sind denn letztere ausgebildet?

    • @Martin Rees:

      " 2017 bei sagwas.net" wie sie selber merken 2017, für so Einsätze wie in Afghanistan braucht man spezialisten, aber in einem konventionellen Krieg braucht man Masse. Massen an Infanteristen.

      • @Machiavelli:

        "...aber in einem konventionellen Krieg braucht man Masse. Massen an Infanteristen."



        Das mit "Masse" ist eher die historische Doktrin auf dem Boden der russischen Einstellung zu Militär.



        fr.de 2024



        "Der Ukraine-Krieg entwickelt sich für Russland zunehmend zu einem Blutbad ohne Ende: Um beinahe „300 Menschen pro Tag“ sollen die Verluste der russischen Armee in der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sein. Angesichts dieser Entwicklung sprechen Experten von einer „Massenarmee von geringerer Qualität“. Darüber berichten unter anderem Newsweek und die Moscow Times. Doch der Kreml lässt sich nicht schocken - und plant Nachschub."



        Das ist nicht das erste Mal.



        Zur Armee des Zaren:



        "Aus dem größten stehenden Heer in Friedenszeiten wurde mit Beginn der Mobilmachung die zahlenmäßig stärkste Armee Europas. Beinahe 3,5 Millionen Mann standen schon nach wenigen Wochen unter Waffen. Wie sich bald herausstellen sollte, war es für die russische Armee weniger ein Problem genügend Männer zu mobilisieren, als diese auch entsprechend auszubilden, auszurüsten und zu versorgen."



        Quelle mediathek.at



        Dort auch:



        "Ein Problem für die zaristische Armee lag in der hohen Rate von Analphabeten im Land".

      • @Machiavelli:

        Auch Masse muss in der Zeit der Aufwuchsfähigkeit ausgebildet werden:



        "Die Zielgröße bis 2031 ist aber 203.300 Soldatinnen und Soldaten. Generalinspekteur Breuer rückt davon nicht ab: "Das muss also weiterhin eine Zielgröße bleiben. Wichtig scheint mir aber zu sein, dass wir auf die Fähigkeiten gucken und nicht nur auf die Personalzahl." Ein weiterer Aspekt, der in der komplexen Wehrpflicht-Diskussion eine Rolle spielen dürfte."



        swr.de

    • @Martin Rees:

      schauen Sie sich doch mal den Krieg in der Ukraine an, Suchen die Spezialisten? Eher nicht, die brauchen Soldaten an der Front. Da fallen die Entscheidungen. Drohnenpiloten und E-Kriegsführung ist natürlich auch wichtig, aber gebraucht wird vor allem eine große Zahl an Infanteristen. 2017 ist von den Entwicklungen und Ereignissen komplett überholt worden. Und genau deswegen brauchen wir die Wehrpflicht, wenn wir die russische Bedrohung ernst nehmen. U d das tun wir ja, soinst würden wir nicht eine Milliarde nach der anderen in die UA stecken.

      • @Gerald Müller:

        Wartung, Bedienung, keine Banalität



        "Hertling kam auf Schwierigkeiten bei der Wartung zu sprechen, über die schon X-fach berichtet wurde. Und zwar auch schon im Vorfeld der Waffen-Lieferung aus den Vereinigten Staaten an Kiew. „Ich möchte die Leute daran erinnern, dass ich gesagt habe, dass es nicht der beste Panzer sei, um ihn an die Ukraine zu übergeben, weil es Wartungsprobleme gibt und man eine gut ausgebildete Besatzung haben muss, um einige der Probleme zu lösen“, erzählte er: „Dass die Russen wissen, wie sie die Panzer treffen müssen, dass die Panzer nicht genug Panzerung haben: Das ist Blödsinn.“



        Für andere Lieferungen gibt's ähnl. Meldungen.



        "Washington sieht sich bei F-16-Kampfjets bestätigt: Ukraine schickt Piloten zu schnell an die Front



        Allerdings verkündete er gegenüber der Öffentlichkeit seinen festen Glauben daran, dass die westlichen Flieger Wladimir Putin in die Schranken weisen könnten – vor allem aufgrund ihrer technischen Überlegenheit. Wie das Wall Street Journal jetzt nochmals betont, herrschte auch in Washington Skepsis ob der verkürzten Ausbildung und der Hektik der Ukraine, Piloten ohne große F-16-Erfahrung gegen den Diktator anfliegen zu lassen"



        merkur.de

    • @Martin Rees:

      Natürlich sind die 203.000 eine Nebelkerze. Gezündet von vdL.

      Aber glauben Sie wirklich immer noch. dass eine kleine Zahl "Spezialisten" große Armeen aufhalten kann? In der Praxis sind diese sogenannten Spezialisten auch bald tot oder verwundet und dann werden in Schnellkursen ausgebildete Zivilisten verheizt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "...glauben Sie wirklich immer noch. dass eine kleine Zahl "Spezialisten" große Armeen aufhalten kann? In der Praxis sind diese sogenannten Spezialisten auch bald tot oder verwundet und dann werden in Schnellkursen ..."



        Es kommt darauf an, was die SpezialistInnen im Instrumentenkasten haben, vor allem, wenn es Qualität A, B oder C hat.



        Diese Eskalation ist sicherlich nicht mehr auszuschließen.



        "Russland senkt Hürden für den Einsatz von Atomwaffen



        Juri Rescheto



        20. November 2024



        Russland verschärft seine Nukleardoktrin: Sie erlaubt nun Atomschläge selbst bei Angriffen von Nicht-Atommächten, wenn bestimmte Bedingungen vorliegen. Es sei vor allem ein Signal an den Westen, meinen Experten."



        Bei dw.com

  • "Kein Weltkrieg ohne Deutschland!"

    • @Lui:

      Stimmt. Wenn die Deutschen ihr Land nicht verteidigen wollen - etwas anderes schaut ja aus den gegenwärtigen Diskussionen von SW und Co nicht heraus - wird sich auch sonst niemand an die Oder stellen.

      • @dtx:

        Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

        Die Moderation

        • @Christian Clauser:

          Ähm auch wenn es nicht in Ihr Weltbild passt, der Krieg und die Unterstützung der Ukraine kostet Deutschland mehr als das es nutzt.

          Trotzdem müssen wir die Ukraine weiter mit allen uns zu Verfügung stehen Mitteln unterstützen.

          • @weather2018:

            Für die Menschenrechte? Da werden sich die von Russland zwangsverpflichteten Soldaten sicher auch freuen, dass sie von den Richtigen ermordet werden.

            • @Christian Clauser:

              Menschenrechte sind nicht viel wert, wenn sie zur Not nicht mit der Waffe verteidigt werden.

  • „gute Lebens- und Arbeitsbedingungen für Sol­da­t*in­nen“

    Die Grünen haben eben immer einen Scherz auf den Lippen 😁

  • "Militarisierung der Gesellschaft“, das konnte man im Kaiserreich und in Nazideutschland sehen, ein bisschen auch in der DDR. Heutzutage ist das ein infamer Vorwurf.



    Die meisten von uns wollen eine Welt in Frieden, aber solange es Mensch und Staaten gibt, die das nicht teilen, ist Abschreckung und Verteidigung nötig, und in den demokratischen Staaten funktioniert die Armee keinesfalls wie in den o.g. Beispielen.

    • @Ciro:

      "ein bisschen auch in der DDR."

      Bitte mal sehen was damals in den Schulen der DDR im Bezug auf die Volksarmee an Propaganda verbreitet wurde.



      Ich glaube dann streichen Sie das Wort bisschen aus Ihrem Kommentar.

      • @weather2018:

        Die Propaganda war massiv. Beachten wir aber auch, dass sie am durchschnittlichen DDR-Bürger eher abprallte. Das macht sie nicht besser, aber wirkungsloser.

      • @weather2018:

        Wie ich weiter oben schon schrieb:

        "Wenn die Deutschen ihr Land nicht verteidigen wollen - etwas anderes schaut ja aus den gegenwärtigen Diskussionen von SW und Co nicht heraus - wird sich auch sonst niemand an die Oder stellen."

        Ob Sie das nun als Militarismus bezeichnen oder nicht, daß eine Truppenstärke von 200.000 insgesamt gegen das, was Putin seit 2022 in der Ukraine bereit und in der Lage ist aufzubieten, ausreichen würde, halte ich für Wunschdenken.

        Zumal nicht ausgemacht ist, daß er uns freundlicherweise die gewünschten Jahre lassen würde. Würde er von Trump zu einem Frieden gezwungen, bräuchte er für seine Truppen zeitnah eine Ersatzverwendung.

  • Warum die Verpflichtung nicht auf die Grundausbildung beschränken, die dauert heute 3 Monate. Schulpflicht haben wir ja auch, und im Zeitverhältnis zur Schule, Lehre, Studium ist ein kurzes Praktikum mehr kein Drama. Wer danach wirklich keine Lust hat weiterzumachen den braucht man auch nicht zwingen.

    • @Descartes:

      Drei Monate dürften knapp für ein qualifiziertes Überlebenstraining ausreichen. Bei dem Glauben, so eine Grundausbildung mache Appetit auf mehr, bleibt die Frage offen, wer denn zukünftig mal Deutschland verteidigen solle.

  • Eine Debatte über eine Wehrpflicht bzw eine Darstellung der Parteipositionen ist doch ohne eine kurze Analyse der Lehren aus dem Ukrrainekrieg nicht sehr sinnvoll. Diese Lehren lassen sich kurz zusammenfassen:



    1. Infanterie, Schützenpanzer, Artillerie und Drohnen bestimmen das Kampfgeschehen.



    2. Flugabwehr im Kampfgebiet und im Hinterland ist extrem wichtig.



    3. Flugzeuge und Kampfhubschrauber haben sekundäre Rollen ausserhalb des Kampfgebietes z.B. zum Abwurf von Gleitbonmben.



    4. Kampfpanzer sind bei weitem nicht so wichtig wie bisher angenommen.



    5. Elektronische Kampfführung ist sehr wichtig



    Insbesondere aus dem wichtigsten Punkt (1) ergibt sich die absolute Notwendigkeit, eine ausreichende Anzahl aktiver und Reserve-Soldaten auszubilden und auszurüsten. Die aus der Merkel-Zeit stammende Vorstellung von einer Armee die aus einer geringen Zahl von hochausgebildeten Spezialisten bestehen soll ist komplett überholt.



    Das heisst, wenn man eine russische Bedrohung ernst nimmt, kommt man an der Wehrpflicht - und da würde ich Männer und Frauen so wie in Israel einbeziehen - nicht vorbei.

    • @Gerald Müller:

      Frauen gebären Kinder und leisten den größten Teil der unbezahlten Care-Arbeit. Karrieretechnisch sind sie gegenüber Männern nach wie vor benachteiligt.



      Nun also auch noch Wehrdienst leisten?

      • @Alles Klar:

        das Frauen Kinder gebären, ist biologisch nun mal so vorgesehen, und wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Auch alt werden und sterben ist ein biologischer Prozess, den die Menschen nicht wollen, der aber nun mal so stattfinden wird. Für biologische Sachverhalte gibt es nun mal keine Bonuspunkte.



        Und die Care-Arbeit. Ich kenne einige Fälle, wo dies auch die Männer leisten oder geleistet haben. Und die meisten würden sich auch nicht davor drücken. Dies hängt aber von anderen Faktoren ab. Denn auch in der zeit, wo Care-Arbeit geleistet wird, muß das finanzielle Überleben der Familie gesichert sein. Kein Thema, wenn der Mann Briefzusteller und die Frau Lehrerin oder Ärztin ist. Frauen orientieren sich bei der Partnerwahl aber in der Regel anders. Und versuchen sie mal als Mann in Elternzeit zu gehen. Die meisten Frauen wehren sich mit Händen und Füßen dagegen, das der Vater die Erziehung in dieser Zeit übernimmt, und eventuell sogar noch besser macht, als die Mutter.

      • @Alles Klar:

        Kinder kriegen ist, wie der Wehrdienst derzeit freiwillig und damit auch die Care-Arbeit.



        Zumal ein Großteil dieser auch von Männern gemacht werden kann.



        Genausowenig wie Frauen zum Gebären verpflichtet werden sollten, sollten Männer verpflichtet werden ihre Zeit für ein Pseudo-Allgemeinwohl zu verwenden.

    • @Gerald Müller:

      Woher wissen Sie denn, dass der nächste Krieg nach dem in der Ukraine wieder genau so ablaufen wird? Wenn Sie das jetzt so analysiert haben, haben das andere vor Ihnen bestimmt auch schon, und werden entsprechend 'adaptieren'. Im übrigen stehe ich allen 'absoluten Notwendigkeiten' skeptisch gegenüber, außer vielleicht in der Mathematik.

  • Dann ist das nicht mein Land.

    • @Christian Clauser:

      Meins auch nicht.

    • @Christian Clauser:

      Dann müssen Sie eben in einem leben, für das sich sonst niemand interessiert. Das Angebot könnte dünn ausfallen, wo doch selbst Grönland ... Bleiben wohl nur die Pazifikinseln, die zur Überflutung infolge des Klimawandels anstehen.

    • @Christian Clauser:

      Sagen Sie Bescheid, wenn Sie ein Land gefunden haben, das es schätzt, wenn jemand vor seinen sozialen Pflichten ins Ausland flieht.

      • @Claude Nuage:

        Sollte jeder Mensch nicht gleich behandelt werden? Wenn der Mensch aus der Ukraine oder Syrien flieht, hat auch der Deutsche ein Recht auf Flucht. Oder wollen wir rechte Gedanken verbreiten? Man solle das arme Deutschland nicht überrennen und im eigenen Land bleiben und es verteidigen? Dem Syrer sagen, er hätte schon vor 10 Jahren rebellieren und Assad aus dem Land jagen sollen?

        Was qualifiziert dann den Deutschen, seine Flucht müsse verhindert werden?

      • @Claude Nuage:

        Wenn es soziale Pflichten wären. Das Erlernen von Mord zu verweigern, ist ein Menschenrecht.

        • @Christian Clauser:

          Mord kann man nicht "erlernen", nur begehen.

          Mord wird folgendermaßen definiert:

          "Mord ist in Deutschland die vorsätzliche Tötung eines Menschen mit mindestens einem Mordmerkmal. Zu den Mordmerkmalen zählen Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebs, Habgier, sonstige niedrige Beweggründe, Heimtücke, Grausamkeit, gemeingefährliche Mittel und das Motiv eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken.Mord ist in Deutschland die vorsätzliche Tötung eines Menschen mit mindestens einem Mordmerkmal. Zu den Mordmerkmalen zählen Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebs, Habgier, sonstige niedrige Beweggründe, Heimtücke, Grausamkeit, gemeingefährliche Mittel und das Motiv eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken."

          Nichts davon wird bei der Bundeswehr gelehrt.

        • @Christian Clauser:

          Niemand zwingt sie zu töten, aber sie können auch Gräben ausheben, Verwundete bergen, etc.

          • @Machiavelli:

            Stimmt, oder bei Beschneidungen oder Schlachtungen die Werkzeuge schärfen. Da sind die Betroffenen bestimmt dankbar für mein Rückgrat.

            • @Christian Clauser:

              Die anderen Demokraten wären ihnen dankbar wenn sie ihre Bürgerpflicht erfüllen und im Ernstfall helfen die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen.

          • @Machiavelli:

            Auch dabei kann man auf den Gegner treffen und gezwungen sein, zu schießen.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Tja das Leben ist nunmal gefährlich.

        • @Christian Clauser:

          Bei demokratischen Staaten wäre das das Erlernen von (Selbst-)Verteidigung.

          • @Ciro:

            Weil Freiheitskämpfer bei Erdogan Terroristen heißen. Tschuldigung, die Türkei ist natürlich demokratisch, nicht?

  • "Professionelle Freiwilligenarmee" ist Orwellsch für Fremdenlegion. Kennen wir schon. Sandro und Kevin nach Afghanistan, Maximilian und Thorben-Tobias zum Studium. Eine verlogene Klassengesellschaft, die Tod und Verstümmelung gerne an die Unterschicht delegiert. Die Vorstellung, Putins Horden gegenüberzutreten, müsse "attraktiver gemacht werden", klingt unendlich naiv, selbst in einer Gesellschaft wie der unseren, in der Naivität die eigentliche Staatsräson ist. Kriegsdienst ist nichts, was die beruflichen Fähigkeiten stärkt, den Charakter schult oder der Selbstfindung dient, und das muss er auch nicht. Es ist eine Pflicht und eine Notwendigkeit und die sind selten angenehm, sondern meist eine Last. Lasten gerecht zu verteilen, ist das Merkmal einer solidarischen Gesellschaft. Es wäre schön, wenn die Besserverdienenden, die sich als Besserwählende wähnen, dies nicht länger leugnen würden.

  • In meinem Teil Deutschlands wurde die allgemeine Wehrpflicht 1962 eingeführt. „Neue Form der Wehrerfassung“? Was nützt eine Liste von unausgebildeten Leuten? Die SPD möchte sich waschen, aber nicht nass machen. Die CDU ähnlich. Die Linke will das nicht, was sie selbst 40 Jahre in der DDR gemacht hat - sie ist aber auch gerade nicht an der Macht. Alles nicht sehr einfallsreich. Wo ist der Vergleich zum Bereich Finanzierung, den die Überschrift verspricht?

  • Ich bin für eine allgemeine Wehrpflicht.



    Die sollte allerdings gleichberechtigt neben dem Ersatzdienst, wie es ihn bereits gab und einem Klima- und Umweltdienst stehen.



    Somit würden den drängensten Problemen begegnet.



    Der Vorschlag der CDU ist abzulehnen, da eine "Wehrgerechtigkeit" so nicht zu erreichen ist.



    In einer Übergangsphase sind Pistorius Vorschläge sinnvoll. Schließlich muss eine Bürokratie für diesen Kraftakt erst wieder aufgebaut werden.



    Den Dienst an der Gesellschaft betrachte ich nicht als Zeitverlust für die Betreffenden, sondern als berufliche Orientierungsphase.



    Für die Wirtschaft sind junge Erwachsene, die ein Arbeitsleben kennen gelernt haben, auch von Vorteil. Sinnvoll wären in dieser Zeit auch optionale Weiterbildungen, z.B. zum Nachholen eines Schulabschlusses.



    So könnte daraus eine staatlich organisierte Qualifizierungsmaßnahme erwachsen.



    Gesellschaftlich verspreche ich mir davon eine Zusammenarbeit mit Menschen anderer Hegkunft und Schichten und somit ein besseres gesamtgesellschaftliches Verständnis. Auch ist die Möglichkeit, "gesellschaftsbildend" tätig zu sein, möglich.



    "Lass die Andern machen", hat hingegen keine Zukunft.

    • @Philippo1000:

      Meist isses eigentlich wumpe, nur möge mensch bitte bei der Dienstpflichtsdiskussion seine Altersklasse dazuschreiben. Ich geh auf die 50, bin ausgemustert (Knie). Zu meinem Deal mit dem Staat gehört die Dienstpflicht ned; die Verteidigung braucht Spezialisten und des sich da irgendwie über den Ersatzdienst rausgebildete Ehrenamt als Zwang ist in so ziemlich allen Fachbereichen, in dem mer des diskutieren kann, für die Tonne.



      Und die von Dir erwünschte Motivationshilfe für junge Leute hat im Rahmen der Schulpflicht seinen Platz.

      • @Hugo:

        Knapp 50.000 Menschen verlassen in Deutschland jährlich die Schule ohne Abschluss. Nur 10 - 20% davon finden einen Ausbildungsplatz.



        Ich glaube, es würde unserer Gesellschaft guttun, diesen eine zweite Chance zu geben.



        Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, würfelt sich im Wehr-/Ersatzdienst die gesamte Gesellschaft durcheinander. Das ist für Alle Beteiligten eine interessante Erfahrung.



        Die öffnet, auch durch Kontakt mit Menschen, mit denen man bisher nichts zu tun hatte, neue Perspektiven, in jeglicher Hinsicht.



        Ich erlebe viel Orientierungslosigkeit unter Jugendlichen. Ein derartiger Start ins Berufs- und Erwachsenenleben hat mit Schulzeit nichts mehr gemein und ist sowohl für die Jugend, als auch für die Wirtschaft ein Gewinn.

        • @Philippo1000:

          Die Befürchtung besteht wohl darin, daß die jungen Leute in so einer Gemeinschaftsunterkunft ohne Smartphone nicht vom Waschraum in ihr Bett finden. Und dann sollen sie im Feld gänzlich drauf verzichten, damit sie da nicht, während sie im Fratzenbuch oder bei Tiktok abhängen, vom Feind geortet und erschlagen werden. Erklär das mal jemand, der bisher keine Probleme hatte, sich für ein bißchen Spaß an Zuckerberg zu verkaufen.