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Die Regierungskrise der AmpelSchnelle Neuwahlen sind besser für alle

Sabine am Orde
Kommentar von Sabine am Orde

Der Plan, den Wahltermin hinauszuzögern, ist parteitaktisch motiviert. Er würde den Eindruck schaffen, Grüne und SPD klebten an ihren Sesseln.

Wie lange kann er noch auf der Regierungsbank platz nehmen? Noch-Kanzler Olaf Scholz im Bundestag Foto: Annegret Hilse/reuters

N atürlich kann man sagen, dass es ziemlich egal ist, ob dieses Land nun im Januar oder im März einen neuen Bundestag wählt. Dass sieben oder acht Wochen früher oder später für die politische Praxis im Bund und ihre Auswirkungen auf die Welt keinen fulminanten Unterschied machten. Aber wer so argumentiert, verkennt die symbolische Bedeutung der Frage, ob Olaf Scholz nach dem Crash der Ampel sofort die Vertrauensfrage stellt und damit den Weg für Neuwahlen freimacht – oder damit bis Mitte Januar wartet.

Das Argument, der spätere Termin ermögliche noch ein paar Verbesserungen für die Bür­ge­r*in­nen oder die Dinge im Sinne der Stabilität besser zu ordnen, trägt nicht. Die Bundesregierung hat seit dem Ausscheiden der Ampel im Bundestag keine Mehrheit mehr. Und FDP und Union werden ihr wohl kaum dabei helfen, etwa das Rentenpaket noch durch den Bundestag zu bringen. Womit wir beim Eigentlichen sind: Das Gezerre um den Termin hat einen parteitaktischen Hintergrund. Denn stimmt die Union beispielsweise dem Rentenpaket nicht zu, kann die SPD ihr das im Wahlkampf vorwerfen.

Bekommt Scholz’ Regierung im Bundestag noch etwas durch, könnte sich das Bild eines Kanzlers abschwächen, der mit der Ampel gescheitert ist. Und vielleicht erhofft man sich bei der SPD auch noch einen Schubs von der Hamburger Bürgerschaftswahl Anfang März, bei der die Sozialdemokraten auf einen Sieg hoffen können. Das alles ist aus SPD-Perspektive durchaus nachvollziehbar, nur überzeugend für die Bürger*in­nen ist es nicht. Nach einer Blitzumfrage vom Donnerstag sind zwei Drittel der Befragten dafür, möglichst schnell zu wählen.

Unverständlich bleibt auch, warum die Grünen dem Kanzler bei dieser vorläufigen Entscheidung – er will nun doch, Stand Freitagnachmittag, über den Termin „unaufgeregt diskutieren“ – zur Seite stehen. Sie wollen sich als die Staatstragenden darstellen, die Stabilität garantieren, klar. Außerdem können sie in ihrer desolaten Situation wohl noch etwas Zeit bis zum Wahltag gebrauchen. Nur: Der spätere Wahltermin könnte auch gegen sie gewendet werden.

Richtig nach hinten losgehen könnte der späte Wahltermin für SPD und Grüne

Die Union wird Rot-Grün treiben und versuchen, den Druck zu erhöhen. In der Debatte nach der Regierungserklärung des Kanzlers am Mittwoch wird etwa nicht nur Unionsfraktionschef Friedrich Merz sprechen, sondern auch CSU-Chef Markus Söder, der dazu eigens aus München anreisen wird.

Allerdings hat der Kurs der Union – also: wenn Scholz bei seinem Datum bleibt, stimmen wir im Bundestag gar nichts mehr zu – auch Fallstricke für sie selbst. Lassen CDU und CSU etwa den Ausgleich der kalten Progression oder Asylrechtsverschärfungen der GEAS-Reform durchfallen, kann man auch das als Parteitaktik kritisieren. Die Union stünde plötzlich als Fundamentalopposition da.

Richtig nach hinten losgehen aber könnte das Ganze für SPD und Grüne. Hängt Scholz, Habeck und Co. das Bild einmal an, nicht von der Macht lassen können und an ihren Sesseln zu kleben, werden sie es so schnell nicht wieder los. Schnelle Neuwahlen wären wirklich das Beste.

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Sabine am Orde
Innenpolitik
Jahrgang 1966, Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Seit 1998 bei der taz - in der Berlin-Redaktion, im Inland, in der Chefredaktion, jetzt als innenpolitische Korrespondentin. Inhaltliche Schwerpunkte: Union und Kanzleramt, Rechtspopulismus und die AfD, Islamismus, Terrorismus und Innere Sicherheit, Migration und Flüchtlingspolitik.
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73 Kommentare

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    Die Moderation

  • Die Vertrauensfrage ist aber, wie der Name ja sagt, nicht dafür gedacht, ein Parlament frühzeitig aufzulösen und Neuwahlen zu forcieren. Sondern dafür, dass man sich noch einmal vom Parlament das Vertrauen aussprechen lässt. So hat sie Anfang 1982 Helmut Schmidt gebraucht (hat allerdings auch nicht lange was genützt). Wenn man das nicht will, kann man auch noch monatelang als Minderheitsregierung mit wechselnden Mehrheiten weiter machen - spricht auch nicht mehr dagegen als gegen Neuwahlen und einen Kanzler Merz und eine neue GroKo. Im Gegenteil wäre das mal echte Demokratie mit einem Parlament, das nach Sachfragen und nicht nach Parteilinie entscheidet.

  • Die Regierungsbildung wird eine schwierige, turbulente Zeit werden, in der erst einmal nichts Vernünftiges zustande kommt. Es macht Sinn, zuvor ein paar wichtige Dinge noch unter Dach und Fach zu bringen. Zum Beispiel das Gesetz, das die Verfassung vor Extremisten schützen soll und auch einiges, das der Wirtschaft helfen soll. Da kann man dann auch sehen, ob die potentiell zukünftig regierende Union zugunsten des Landes entscheidet, oder lediglich Parteipolitik auf Kindergartenniveau macht und bockig gegen alles stimmt, nur weil es von der "bösen" derzeitigen Regierung kommt.

    Mit der Vertrauensfrage bis Januar zu warten ist, als gäbe man einfach allen Beteiligten noch die Zeit, tief Luft zu holen, bevor man sich kollektiv ins Wildwasser stürzt.

    Macht für mich Sinn.



    Und wenn dann ab Januar Trump sein Unwesen treibt und die zusätzlichen Krisen kommen, dann dürfen die, die die Krise durch den Ukraine-Krieg nicht anerkennen und die Folgen den Grünen in die Schuhe geschoben haben, zeigen, wie viel besser sie es können.

  • "Nach einer Blitzumfrage vom Donnerstag sind zwei Drittel der Befragten dafür, möglichst schnell zu wählen." Na, dieses Argument trägt ja wohl auch nicht.



    Nur weil Merz, Wagenknecht und die Blödzeitung Druck machen, heißt das nicht, dass jetzt auch RuckZuck! gewählt werden muss. Und was die stabile Regierung angeht: es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass es nach der Neuwahl geschmeidig zu einer gut funktionierenden, womöglich harmonischen (🤣) Regierung kommen wird. Wer soll die denn bilden?? Nur so als Tipp: mal einen kurzen Blick Richtung Dresden werfen.

  • Die Bundeswahlleiterin hat darauf verwiesen, dass es im Dezember zu großen organisatorischen Problemen kommen kann! Eine Wahl sollte so glatt wie möglich ablaufen, das ist wichtig. Wenn Briefwahlunterlagen verspätet ankommen wegen der Weihnachtspost, der Feiertage, Urlaub, Krankenstand, ist das eine Verzerrung des Ergebnisses!

    Ich bin erstaunt, das im Artikel nichts darüber steht. Parteipolitische Taktiken sind das eine. Die Wahl selbst muss gut organisiert werden können, das muss man auch bedenken!

    • @menschbin:

      Was ich vergessen habe:



      Die Gemeinden müssen sich vorbereiten. Über Weihnachten und Neujahr? Mit den zu erwartenden Krankschreibungen und den vielen urlaubsbedingten ausfällen?

      Und was ist mit den kleinen Parteien? Es gibt einiges an Formfehlern, was zum Ausschluss bei einer Wahl führen kann bzw. zur Nichtzulassung. Besonders die kleinen haben wenig Personal!

      Im Kommentar fehlen viele wesentliche Aspekte. Wie auch immer sie die bewerten, sehr geehrte Sabine am Orde, das wird uns Lesenden leider vorenthalten. Eine gute Organisation gehört in einer Demokratie immer dazu, und darum finde ich, müssen diese Teile auch erwähnt werden in einem Kommentar. Denn wenn Sie die ausblenden und so tun, als sei nur Scholz das Problem, sehe ich eine verzerrte Darstellung der Situation. Seine Argumente kann man kritisch sehen, das machen sie, und das finde ich auch richtig. Aber bitte alles erwähnen!

  • Mal im Ernst? Wollt ihr einen Weihnachtswahlkampf? Und denkt mal an den letzten Wahlkampf in Berlin. Ein wenig mehr Zeit bringt vielleicht ein wenig mehr Chaos.

  • Donnerstag, der Sprecher der Wahlleitungsbehörde (DPA): Eine kurzfristige Neuwahl wäre aus Sicht der Bundeswahlleiterin kein Problem. Man sehe keine besondere Herausforderung, auch wenn das nun kurzfristig passieren würde. Die selben Voraussetzungen wie auch für andere Bundestagswahlen gelten.



    Freitag, due Wahlleiterin spricht von unwägbaren Risiken: Nicht genug Druckerkapazität (das ist in einem Land wie Deutschland lächerlich). Parteien müssten sich ranhalten (das haben die Parteien zu regeln, nicht Frau Faesers Beamtin).

    • @Spickerfresse:

      Sie nannte auch viele andere Aspekte, weil es im Dezember viele Feiertage gibt:





      Gefahr fehlerhafter Einreichung von Wahlvorschlägen

      Zusätzlicher Zeitdruck für nicht etablierte Parteien bei der



      Sammlung von Unterstützungsunterschriften

      Überlastung der Wahlämter

      Mögliche Verzögerungen beim Versand von Briefwahlunterlagen, insbesondere ins Ausland

      • @menschbin:

        Die Argumente der Wahlleiterin sind allerdings einfach schwach. Die Briten haben Neuwahlen in 43 Tagen zustande gebracht und die Franzosen sogar in 28 Tagen und 7 Tage später die Stichwahl.



        Wenn die Wahlleiterin also sagt, dass circa 70 Tage (bis 19 Januar) zu wenig seien, dann überzeugt das nicht. Das muss machbar sein. Auch wenn dazwischen Weihnachten und der Jahreswechsel stehen.

        Deutschland muss IMMER in der Lage sein Neuwahlen abhalten zu können.

        Wenn die Wahlleiterin die Logisitik nicht kann, dann muss auch Sie zurück treten, weil Sie dann offensichtlich dem Job nicht gewachsen ist. Denn vergleichbare Länder zeigen, dass es zweifellos geht.

  • Zu spät. Chance verpasst. Scholz hätte endlich mal die immer versprochene, nie gelebte Führungsstärke zeigen können, indem er gesagt hätte: "diese Ampel hat nicht funktioniert. Wir wollen es ohne die FDP versuchen und sorgen deswegen unverzüglich für Neuwahlen."

    Hat er aber nicht. Statt dessen Gejammer und Schuldzuweisungen und die Aussage, wir machen jetzt erstmal ohne die Doofen weiter. Kein Funken Selbstkritik. Frau Esken spricht gar davon, man hätte jetzt eine funktionierende Regierung und müsste daher nicht schnell wählen. Da spricht die reine Panik vor dem Wähler. Und jeder kann es hören. Das ist nicht grad eine Wahlempfehlung zu eigenen Gunsten.

    • @QuerBeetLeser:

      Wenn das dann wegen der Weihnachtszeit und des hohen Krankenstandes in der Wintersaison völlig daneben geht, kann man sich hinstellen und schimpfen,dass die derzeitige Regierung noch nicht einmal das kann.



      Armselige Attitüde!

  • Frankreich hat innerhalb von 3 Wochen, 09.06 Auflösung des Parlaments, 30.06 Wahl, 07.07 auch noch die Stichwahl, gewählt. Anscheinend haben die Franzosen mehr Papier in Reserve oder sind besser Organisiert als die Deutschen.

    • @Günter Witte:

      Frankreich ist ein Zentralstaat, wir haben einen föderalen Bundesstaat, da müssen die 16 Landeswahlleitungen auch alle mitgenommen werden.



      Sie können sich aber schon mal als Wahlhelfer melden, wenn sie in der Vorweihnachtszeit nichts zu tun haben. Ich habe da immer die Raufe voll und bin froh dass die Feiertage kommen.

    • @Günter Witte:

      Stimmt. Aber nicht über Weihnachten/Neujahr mit den bekannten Problemen: Feiertage, Weihnachtspost, hoher Krankenstand, Urlaub!

  • Alle reden und schreiben nur über die Aspekte der Parteitaktik über den Wahltermin. Vielleicht hat der alte Besserwisser im Kanzleramt sich diesmal wieder oberschlau gemacht : so schnell gehen Neuwahlen verwaltungtechnisch gar nicht. Die Wahlleiterin hat auf praktische Notwendigkeiten hingewiesen : wir hätten zwar noch genug Schilder (=;-)) aber nicht genug Druckkapazitat für das ganze Papier. Und alle die jetzt nach ganz schnellen Neuwahlen schreien, müssten das wissen.



    Was sagt es über diese Leute wenn sie trotzdem schreien.?



    Da sind wir denn wieder bei der Parteitaktik. Wenn man die besteuern könnte... wir müssten keine Waffen schicken... Wir würden Russland einfach kaufen. ;-)

    • @Monomi:

      Leider hätte Scholz - Ihre Variante unterstellt - dann vielleicht oberschlau recherchiert aber denkbar UNschlau kommuniziert. Denn in seiner Begründung für die Terminierung der Vertrauensfrage kam der Wille, den Weg für schnellstmögliche Neuwahlen zu ebnen, mit keiner Silbe vor. Stattdessen hat er erzählt, dass er seinen Zeitplan auf der Agenda basiert, die er bis dahin noch durchdrücken will - eine mehr oder minder gefügige Kooperation der Opposition unterstellend. Das musste zu einem "Soweit kommt's noch!" von Merz führen. Hätte er umgekehrt "so schnell wie technisch machbar" gesagt und DANN angesichts des notwendigen Aufschubs dazu aufgerufen, die Zeit gemeinsam bestmöglich zu nutzen, hätte das absehbar Merz in ganz anderen Mit-Zugzwang gebracht.

      Das ist so offensichtlich, dass ich ihre Hypothese für sehr unwahrscheinlich halte: Wenn er dieses argumentative Ass bereits im Ärmel gehabt hätte, hätte er es auch gespielt. Für so geschickt halte ich ihn allemal.

    • @Monomi:

      Ich stimme Ihnen zu. .. und der Politikbetrieb verliert nur deshalb Vertrauen, insoweit muss ich dem vorliegenden Artikel widersprechen, Vertrauen, da sich die Hyänen in der Opposition in Stellung bringen und Medien aufspringen.

  • Nö!



    Es ist vollkommen richtig, die Gesetzespekete, die viel Arbeit und Geld gekostet haben, zur Abstimmung zu stellen.



    Vielleicht ist das Parlament ja das, was es sein sollte: eine Interessensvertretung für Alle BürgerInnen.



    Kann natürlich auch sein, dass es sich um einen mehrfarbigen Abnickverein handelt.



    Rot Grün kann ihre Vorstellungen zur Abstimmung stellen, die anderen Fraktionen sich dazu verhalten. Das ist doch genau das, was die Opposition drei Jahre lang forderte: mehr Mitsprache!



    Bei diesen wichtigen Fragen, die anstehen, müssen Alle Farbe bekennen.



    Wissing ist beispielsweise ein sauberer Abschluss der Arbeit wichtiger, als seine politische Zukunft.



    Der Verweis auf eine "stabile Regierung" ist ein Witz, die kommende Konstellation wird eher komplizierter als die Ampel werden.



    Merz will zurück ins letzte Jahrtausend, wirtschaftspolitisch wie klimapolitisch.



    Das kann, zum Wohle des Volkes mal ganz offiziell im Bundestag geklärt werden.



    Damit am Ende keiner sagen kann: das hab ich nicht gewusst!



    Ein Rückschritt in Klima, Umwelt und Energiepolitik können wir und die Welt sich nicht mehr leisten.



    Auch wenn Menschen wie Trump , Lindner und Merz Anderes behaupten.

  • Sehr geehrte Frau am Orde,



    Sehr geehrte TAZ - Redaktion,



    wie konnte das denn passieren?



    Einen Artikel der statt taktisches manövrieren als solches mal hinterfragt, sich hauptsächlich beim Kanzler abzuarbeiten, kann man machen, wird der Situation m.E.n. nur überhaupt nicht gerecht.



    Des Weiteren wird die im Title benannte These nur sehr schwachen gestützt.



    "Das Argument, der spätere Termin ermögliche noch ein paar Verbesserungen für die Bür­ge­r*in­nen oder die Dinge im Sinne der Stabilität besser zu ordnen, trägt nicht...ff" - Der entsprechend eingeleitet Absatz, taugt als Argumentation nicht, es sei die FDP-Fraktion hat ihr Angebot gemeinsam eingebrachte Gesetzte im Parlament zu unterstützen zurückgezogen. Zumindest was ich heute in anderen Medien hören und lesen konnte, steht das noch.



    Die Union kocht ihr ganz eigenes Süppchen und sollte sich wenigstens bemühen die Verfassungsorgane vor der Wahl noch besser abzusichern, merkt man nur bisher nichts von.

    Aber kommen wir nun zu dem Problem, dass auch von anderen hier benannt wurde, das Erscheinung des Artikels. Hätte man diesen nicht noch einmal überarbeiten sollen, da seit ca. 16 Uhr die Einstellung der Bundeswahlleitung raus ist?!

  • "Der Plan, den Wahltermin hinauszuzögern, ist parteitaktisch motiviert."

    Glaubt irgendjemand der Opposition das sofortige Neuwahlen deswegen stattfinden sollten, weil es der Opposition nur um das Wohl unseres Landes geht. Die Opposition will nur schnell parteitaktisch an die Futtertröge heran kommen, das sei Ihnen allen gegönnt nur soll keiner so tun als wäre irgendjemandem wirklich um das Wohl unseres Landes interessiert, hier geht es bei jedem der Akteure nur darum, um das eigene Wohl, um mehr geht es nicht. Wer etwas anderes glaubt, der wird selig!

    • @taz.manien:

      Und ich wiederhole mich: Neben dieser Betrachtung muss man den Dezember als ungünstigsten Monat für Neuwahlen ansehen! Das sagt auch die Bundeswahlleiterin. Und rein organisatorisch kann das zu einem Teildesaster führen, wenn die Post nicht ankommt, Briefwahlunterlagen deshalb zu spät ankommen. Oder auch die Bürger*innen keine Unterlagen bekommen.

      Und die kleinen Parteien werden auch überfordert! Bitte alle Aspekte mitdenken und aufzählen!

  • Die Autorin kann nicht in Berlin wohnen.

    Als jemand, der hier zur Wahlwiederholung musste, graut mir vor Hauruckaktionen.

    • @rero:

      Vollkommen richtig. Schöner Kommentar.

  • Die übliche sich selbst erfüllende Prophezeiung: Erst trommeln die CDU-afinen Medien wochenlang für eine Neuwahl, dann wird als Argument vorgebracht, die Bürger seien auch der Meinung. Sachliche Argumente - außer natürlich, dass man SPD und Grüne nicht mag - gibt es dafür nicht.



    Dass Neuwahlen nicht unbedingt für diejenigen, die sie fordern, von Vorteil sein müssen, hat man jüngst in Frankreich gesehen. Von sich selbst überzeugt zu sein reicht nicht, das hat man bei Scholz und Lindner gesehen, es trifft auch auf Merz und Söder zu.

    • @Rudi Lipp:

      Sachliche Argumente hat die Ampel doch selbst fast wöchentlich geliefert.

    • @Rudi Lipp:

      Merz ist nicht von sich überzeugt. Sonst würde er eine Wahl nach Art 67 GG anschieben, anstatt sich an Scholz abzuarbeiten.

      • @dtx:

        Das hat wenig mit Glauben zu tun. Merz kennt die Stimmverhältnisse im Bundestag (die sich wohlgemerkt nicht nach der letzten Sonntagsfrage richten). Für ein konstruktives Misstrauensvotum bräuchte er eine eigene Kanzlermehrheit gegen die SPD. Das ginge rechnerisch nur mit der FDP und zusätzlich entweder den Grünen oder der AfD. Die Grünen haben sich bereits für ein Weitermachen mit Scholz entschieden, und die Stimmen der AfD würde er nicht wollen, selbst wenn die bereitstünde.

        Wollen Sie Merz also ernsthaft vorwerfen, dass er nicht nach Hirngespinsten handelt?

      • @dtx:

        WARUM sollte Merz so dumm sein und sich mit den Stimmen der AfD zum Kanzler wählen lassen ?? das währe die größte Wahlkampfhilfe für die gestrauchelten SPD/Grünen überhaupt. Natürlich kann es sein das ein Falschspieler wie Scholz auf so etwas hofft, aber er ist ja schon mit mehreren seiner Tricks auf die Nase gefallen.

      • @dtx:

        Kann er nicht riskieren. Denn es gibt für ihn eigentlich keine Mehrheit, FDP hin oder her. Deshalb gab's ja überhaupt die Ampel.



        Es sei denn, er ist bereit eine Mehrheit für sich zu akzeptieren in der AfD Leute für ihn gestimmt haben.



        Dann wirds richtig lustig.

    • @Rudi Lipp:

      Neuwahlen übers Knie gebrochen werden sogar sehr wahrscheinlich französische Verhältnisse bringen. Merz glaubt wohl, die aktuellen Umfragewerte erziele er auch in einer kurzfristigstmöglichen Neuwahl a la Macron. Doch die AfD kann gut den kleinsten Aufhänger in größtmöglichen Wahlerfolg ummünzen. Haben die etablierten Parteien nicht genug Zeit, sich vorzubereiten, können sie durch solche Manöver leicht überrollt werden. Überdies warnt die Bundeswahlleiterin vor Hast. Da sonst nix ordentlich abläuft.

      Vor allem die FDP schreit ja auch nach Neuwahlen. Sie hat keine Chance. Will sie sich womöglich dran aufgeilen, wie Olaf Scholz krachend verliert? Für Merz wäre es ein Testlauf, ob Minderheitsregierung geht. Scholz hat den Vertrauensfragetermin versprochen, hält er sich nicht dran, hilft am gleichen Tag ein konstruktives Misstrauensvotum. Dann kann Merz selber Minderheitskanzler bis zur Neuwahl spielen. Wenn er sich jetzt konstruktiv gegenüber Scholz und Habeck verhält, sogar als Mehrheitskanzler.

      Seit bundesweiten Anti-Rechsextrem-Bürger-Demos und der Erkenntnis, dass es gegen die AfD nicht half, wissen Alle, dass ohnehin evtl. zum Mittel Minderheitsregierung gegriffen werden muss.

  • 'Aber wer so argumentiert, verkennt die symbolische Bedeutung' von reiner Symbolpolitik? Wer im Stil einer Lynchjustiz schnelle Neuwahlen fordert, überschätzt die Möglichkeiten einer neuen Regierung und verwechselt Wahlen mit demokratischer Mitbestimmung.

    Die 'deutsche' Angst vor dem Nicht-regiert-werden verkennt, dass der Staat den Wahlen vorangeht und ein Austausch des Personals noch keine demokratische Mitbestimmung macht. Jede neue Regierungsmehrheit ist in der Regel auf eine Koalitionen angewiesen, muss Gesetze und internationale Verträge achten, und braucht Mehrheiten, teilweise auch im Bundesrat oder in der EU, und ist somit in ihrer Entscheidungsfreiheit schon beschränkt.

    Die Frage nach früheren oder späteren Neuwahlen ist nur ein Scheingefecht: Eine Minderheitenregierung könnte den exekutiven Kern ihrer Arbeit bis Jahresende und darüber hinaus fast uneingeschränkt fortsetzen. Nach Neuwahlen wird es mindestens 6 Monate oder länger dauern, bis eine neue Regierungskoalition mit vom Parlament gebilligtem Haushalt ab Mitte 2025 neue politische Initiativen ergreifen kann.

    • @Stoersender:

      Absolut richtig und gut argumentiert.

      Bis zu den Neuwahlen sollte die Opposition sich konstruktiv mit unserer



      verbleibenden Regierung, unverzüglich an die Regierungsarbeit - zum Wohl der Wähler machen.



      Das Geschrei nach Neuwahlen ist zwar Nachvollziehbar, ist jedoch in Bezug auf jetzt fällige Entscheidungen, völlig unproduktiv und unprofessionell.

  • Bundeswahlleiterin Ruth Brand hat in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz auf die Herausforderungen hingewiesen, die eine Neuwahl im Januar oder Februar des kommenden Jahres mit sich bringen würde:



    "[Es ist] erforderlich, den Zeitraum der 60 Tage ab Ablösung des Deutschen Bundestages voll ausschöpfen zu können."



    Sollte die Vorbereitung in die Weihnachtszeit oder den Zeitraum zwischen den Jahren fallen, könnten insbesondere Gemeinden "über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus in gesteigertem Maße belastet werden", so Brand.

    In Berlin mußte die letzte Bundestagswahl schon mal wiederholt werden, wollen wir das jetzt flächendeckend riskieren?

    • @Diplom-Psychologe:

      "In Berlin mußte die letzte Bundestagswahl schon mal wiederholt werden, wollen wir das jetzt flächendeckend riskieren?"

      Ein gutes Argument! Der Dezember ist der schlechteste aller denkbaren Monate für eine vorgezogene Wahl.

      Und ein wenig Vorlaufzeit ist für kleine Parteien und für die Gemeinden wichtig.

    • @Diplom-Psychologe:

      Jaja, da müsste der öD wirklich an die Kapazitätsgrenzen, wenn man den Laden mal am Jahresende nicht für zwei Wochen zu machen kann... Das kann man ja wirklich von niemandem erwarten. Außer natürlich von allen anderen Angestellten und Selbstständigen. Wirklich etwas schwaches Argument...

    • @Diplom-Psychologe:

      Die AfD will ja morgen früh wählen (Zitat: "sofort"). Da wird man wohl froh sein müssen, wenn sich Merz und Co jetzt noch auf die Einhaltung gesetzlich vorgesehener Fristen einlassen.

    • @Diplom-Psychologe:

      Analog zum Drei-Kaiser-Jahr könnte 2025 als Drei-Kanzler-Jahr in die Geschichte eingehen.

  • Wie wäre es am 02.03.? Dann wäre beim Umzug am Rosenmontag alles gelaufen…

    • @vieldenker:

      In Hamburg sind Wahlen

      • @dizzy:

        Es haben schon viele Bewohner von Bundesländern geschafft an einem Tag verschiedene Vorgänge zu wählen. Nur Vertrauen, das schaffen auch Hamburger.

  • Die SPD und CDU werden die nächste Regierung stellen. Für einen Haushalt, der nicht hinausgezögert ist, müssen diese jetzt zusammenarbeiten. Das in die Zukunft zu verschieben bringt niemanden etwas.

  • Also sind denn alle von Sinnen? Ich teile die Warnung der Bundeswahlleiterin Ruth Brand für zu frühen Neuwahlen. Diese Warnung ist wohl begründet und kommt unserem demokratischen Gemeinwesen zugute. Überstürzte Hektik und Termindruck können mehr schaden als sie nützen.

    • @shitstormcowboy:

      👍👍

    • @shitstormcowboy:

      anschließe mich -



      &



      Wenn ich mir die freihändigen Kaffeesatz -



      Krümelei der Autorin so defilieren lasse!



      Geh ich davon aus - die oa Warnung ihr gar nicht bekannt war. Unprofessionell - aber gibts schon mal. Woll

  • "Denn stimmt die Union beispielsweise dem Rentenpaket nicht zu, kann die SPD ihr das im Wahlkampf vorwerfen."

    Warum auch nicht? Merz entlarven, statt ihn schnell in die Waschmaschine zu befördern ist richtig.

    Linnemann hat schon angedeutet, dass der Wahlkampf vor allem über Hetze gegen Bürgergeldempfänger und Flüchtlinge laufen soll. Dem muss man etwas entgegensetzen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nun ja, der Linnemann gehört anscheinend auch zu den nicht ganz so hellen Kerzen auf der Torte, die sich von der Union besolden lassen und für die AfD arbeiten wollen. Macht er das nicht mit Vorbedacht und Billigung seines Brötchengebers, ist er ob derart offenkundiger Naivität umso mehr eine Fehlbesetzung auf seinem Posten.

  • Ich erwarte, das es nach der Neuwahl keine eindeutigen Mehrheiten geben wird, da viele Parteien voraussichtlich um die 15-20 Prozent bekommen werden

    Wie stehen also mit großer Wahrscheinlich vor einer Neuauflage einer Dreierkoalition, die durch Kompromisse von Anfang an geschwächt sein wird.

    Es stellt sich die Frage, ob die politischen Parteien überhaupt noch ein geeignetes Mittel der Meinungsbildung sind? Ich habe da meine Zweifel.

    Ich sehe die Demokratie in einer tiefen Krise, auch weil sie sich durch den Wohlstand, die Individualisierung und soziale Medien zu Tode gesiegt hat.

    Die Frage ist, ob nicht die Bürger direkt über den künftigen Kurs der Politik abstimmen sollten, wie beim Wahl-o-mat in 30 Fragen mit mehreren Antworten ?

    Wie wird die Rente gesichert, wie in die Infrastruktur investiert, wie werden Arbeitsplätze gesichert, wie bereit sind wir für Klimaschutz zu verzichten, wie soll Deutschland aussenpolitisch in Kriegen und Krisen reagieren?

    Aus dem Ergebnis wird dann ein Programm das von fähigen Spezialisten und Fachleuten umgesetzt wird.

  • Hier auch nochmal was aktuelleres dazu taz.de/-Nach-dem-E...r-Ampel-/!6047702/:

    „Die Bundeswahlleiterin warnt in einem Brief an Kanzler Olaf Scholz vor einem zu schnellen Neuwahltermin. „Da die ordnungsgemäße Vorbereitung und Durchführung der Wahl essentiell für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Demokratie ist, ist es erforderlich, den Zeitraum der 60 Tage ab Auflösung des Deutschen Bundestages voll ausschöpfen zu können, um alle erforderlichen Maßnahmen rechtssicher und fristgemäß treffen zu können“, heißt es in einem Reuters vorliegenden Brief der Bundeswahlleiterin Ruth Brand von Freitag.



    „Soweit Termine und Fristen in die Weihnachtszeit oder in den Zeitraum zwischen den Jahren fallen würden, wäre der nur sehr knappe Zeitraum von 60 Tagen maßgeblich verkürzt“,...“

    Ist in meinen Augen auch ein schlüssiger Grund.

  • Auf welche Blitzumfrage bezieht sich die Autorin denn? Kenne nur dies www.tagesschau.de/...ne-wahlen-100.html vom 06.11.2024.

    „Demnach sprechen sich 53 Prozent für Neuwahlen aus. 40 Prozent wollen dagegen, dass die Koalition noch bis zur nächsten Bundestagswahl weiterregiert.“



    „Am stärksten befürworten Wähler der AfD Neuwahlen mit 88 Prozent, gefolgt von Wählern des BSW (82 Prozent) und der CDU (68 Prozent).“



    Finde das wenig Überraschend, da AfD und BSW das Momentum der letzten Landtagswahlen nutzen wollen, wie die CDU die Schwäche der Grünen und SPD.

    Habe persönlich kein Interesse schnellstmöglich zu einer mit der heißen Nadel gestrickten Bundestagswahl gehen zu müssen, und so je nach Ergebnis z.b. auch einen möglichst schnellen Kahlschlag in der Sozialpolitik zu ermöglichen, oder Generell eine noch rechtere Regierung. Unabhängig davon, das ich mit der Performance der Ampel auch nicht zufrieden bin.

    • @serious?:

      Sehe ich genauso. Ich verstehe diese Angst in Deutschland vor Minderheitenregierungen wirklich nicht. In Skandinavien sind diese die Regel und es funktioniert bestens. Dann muss man eben ständig Kompromisse eingehen, aber das ist viel besser als eine überstürzte Wahl bei der nicht vernünftig organisiert werden kann. Als würde es einen gravierenden Unterschied machen, wenn man mit der Wahl bis zum regulären Termin im September nächsten Jahres wartet und bis dahin halt einfach versucht Kompromisse zu finden. Wenn die Opposition dann wirklich gegen alles stimmt, dann sei es so, damit entlarven diese sich dann aber auch selbst dass diese einfach nur gegenan sein wollen, weil sie schnellstmöglich selbst an die Macht wollen, statt bereits mitzugestalten. Bin Neuwahlen generell sehr skeptisch eingestellt, meinetwegen kann man diese Möglichkeit auch gänzlich abschaffen und stattdessen die Verantwortlichen dazu zwingen, bis zum Ende die Regierung auch durchzuziehen und ihr bestes zu gehen. Schließlich bekommen sie danach so oder so auch hohe Ruhegehälter.

    • @serious?:

      Viel mehr als eine Verhinderungswahl wird die kommende Wahl eh nicht werden, mit der Auswahl zwischen Grünen, SPD und Linken, wenn überhaupt. Trotz deren zuletzt schlechten Performance.

  • Ich sehe ohnehin nicht den Sinn für die SPD in einer späteren Wahl. Den neuen Kanzler Scholz werden sie nicht stellen können.



    Scholz hat bei der Neuwahl gar keine Regierungsoption. Für Rot-Grün wird es nicht reichen, selbst wenn die SPD noch 15% dazu gewinnt (woher überhaupt).



    Die Linke werden den Einzug in den Bundestag verpassen, denn die SPD würde die potentiellen Wähler brauchen um relevant gegenüber Merz aufzuholen.

    Sollte die FDP die 5% schaffen wird es keine neue Ampel geben.



    Bleibt nur Rot-Grün-BSW, aber Grün wird von Wagenknecht als das schlimmste Übel angesehen.

    Bleibt eigentlich nur Groko als potentielle Option, aber wie Wahrscheinlich ist das, nachdem Scholz in der Ampel kläglich versagt hat und die Wähler zunehmend von Scholz Kommunikation genervt ist. Damit wird sich keine Rallye wie 2021 wiederholen lassen um die CDU/Merz noch einzuholen.

    Die SPD hat keinerlei Optionen den Kanzler stellen zu können bei Neuwahlen. Erst recht nicht mit Scholz als Kandidat.

    Scholz Karriere ist vorbei!

  • Natürlich sind sämtliche Manöver parteitaktisch motiviert. Je kürzer die Frist bis zu Neuwahlen, umso chaotischer und populistischer der Wahlkrampf. Da kann eigentlich nichts Vernünftiges dabei herauskommen, insbesondere, weil KEINE zur Wahl stehende Partei die Le(e)hren aus dem amerikanischen Wahlkampf gelernt hat, am Allerwenigstens die abgehobenen 'Grünen'. Es geht um die Menschen, denen es schwerer fällt, angesichts von Inflation, sich verteuernder Energie und zunehmendem Mietwucher ein Auskommen zu finden, nicht nur im Osten, wo viele Mitmenschen gar keine Chance zur Teilhabe an blühenden Landschaften hatten. Diese Parteienlandschaft spiegelt eher nicht die Interessen einer zunehmend ärmer werdenden Gesellschaft wider, zumal es sich herausstellt, dass eben durch den Verlust an Arbeit (zugunsten von Automatisierung/Rationalisierung) auch die Wertschöpfung, die stark exportabhängig war, verloren geht. Keine Partei hat verstanden, dass es um ein RECHT auf Arbeit und Auskommen und Wohnen gehen muss als Prinzip einer Gesellschaft, die zusammenhalten muss. Das zu erkennen, wäre Aufgabe einer sich zunehmend zurückziehenden Avantgarde, die Metz, Söder & Co freies Geleit ermöglicht.

  • Bütikhofer auf X

    "In der Bündnisgrünen Partei staut sich gerade, so weit ich beobachte, erheblicher Unmut darüber auf, dass der



    @Bundeskanzler



    bei der Vertrauensfrage auf Zeit zu spielen scheint, obwohl Merz sogar anbietet, im Gegenzug noch einige wichtige Gesetze mitzutragen. Kann die SPD mal die taktischen Spielchen lassen und einfach dem folgen, was zunehmend das ganze Land von ihr sehen will? Es interessiert jetzt nicht, welche Vorteile Scholz herbeitaktieren will. Das reicht!“

    Es scheint als haben die Grünen begriffen, dass Scholz Idee spät zu wählen, ihnen auf die Füße fallen wird.

    • @Strolch:

      Die Herrschaften Bundestagsabgeordneten haben den Art. 67 GG an der Hand. Die brauchen sich nur zusammenraufen und einen neuen Bundeskanzler wählen. Der kann dann ja nach Gusto ein neues Kabinett aufstellen.

      Es spricht also bestenfalls für geistige Bequemlichkeit und körperliche Trägheit, auf Scholz zu schimpfen und nach dem Wähler zu rufen. Einen Regierungswechsel könnte man auch so hinkriegen und schauen, ob der Wähler die neue Mannschaft zum ursprünglich vorgesehenen Termin bestätigen wird. So lief das ja schon einmal.

  • Die Grünen haben früher begriffen als Scholz, dass ein später Wahltermin ihnen auf die Füße fallen dürfte. Und der Wahlkampf ist auch gegenüber der SPD eröffnet:

    • @Strolch:

      Ich bin eine Grüne und halte es für ein Gerücht, dass "die Grünen" denken, dass ihnen ein späterer Wahltermin auf die Füße fällt.



      Die derzeitige Regierung und damit auch die Grünen haben trotz multipler Krisen sehr viel auf die Beine gestellt und noch einiges wichtiges in der Pipeline. Es macht Sinn, davon noch so viel wie möglich in trockene Tücher zu bringen, bevor durch endlose Koalitionsverhandlungen eine Lähmung des Landes eintritt.



      Die Abstimmung über diese Gesetzesvorlagen wird auch ein Lackmustest für die Union, ob sie staatstragend daran mitwirkt, oder ob sie auf Kindergartenniveau bockt und gegen alles stimmt, was eigentlich auch im Interesse der eigenen Wähler ist.



      An ihren Taten sollt Ihr sie erkennen.

    • @Strolch:

      Die Grünen - und auch Sie - haben nicht begriffen, dass ein früher Wahltermin dem gesamten System auf die Füße fallen kann. Keine einzige Gemeinde in ganz Deutschland hat däumchendrehend darauf gewartet, eine Bundestagswahl organisieren zu dürfen. Manche könnten Stand heute noch nicht einmal Wahlzettel drucken lassen - hier im Kreis will nächste Woche eine Partei erst formell beschließen, wer in Nachfolge ihres langjährigen Wahlkreiskandidaten antritt. Und die Mitarbeiter von Druckereien und Kommunen würden sich über gestrichenen Weihnachtsurlaub sicher auch freuen...

      Unter diesen Voraussetzungen würden sich auch hier vor Ort einige ehrenamtliche Wahlhelfer - auch der Heckers Fritze - zum ersten Mal seit Jahren oder Jahrzehnten mit der freiwilligen Meldung zum Wahldienst zurückhalten. Wahlwiederholungen in etlichen Wahlkreisen (zur Freude bestimmter "demokratiekritischer" Parteien) alles andere als ausgeschlossen...

      • @FriedrichHecker:

        Zuvörderst drängt Herr Merz auf frühe Neuwahlen (und der ist kein Grüner). Die Frage ist nur, warum? Weil Merz nicht glaubt, die Stimmen der versammelten Rechten, der Fraktionslosen sowie eines reichlichen halben Dutzends der übrigen Abgeordneten zu bekommen?



        Der scheint also von seiner Beliebtheit auch nicht sonderlich überzeugt zu sein.

        Dabei ist es bei weitem nicht ausgemacht, daß er mit der Sitzverteilung nach der so dringend geforderten Wahl besser bedient sein wird als mit der derzeitigen.

        • @dtx:

          Sie scheinen regelrecht herbeischreiben zu wollen, dass Merz "endlich Farbe bekennt" und den Schulterschluss mit der AfD sucht. Da missverstehen Sie diesen Mann völlig. Er nennt zwar die Grünen den "Hauptfeind" - aber nur, weil er der AfD nicht die Satisfaktionsfähigkeit zusprechen will.

          Für Merz gilt immer noch die alte Strauß-Definition von "tiefschwarz" gelebtem Antifaschismus, nämlich dass es rechts der Union keine demokratisch legitimierte Kraft geben darf. Mit der Pestbeule, die da nun trotzdem herangewachsen ist (wofür er Merkel verantwortlich macht und sie ewig verachten wird), auch noch gemeinsame Sache zu machen, ist ihm komplett anathema.

          • @Normalo:

            Ich wünschte, Sie hätten recht. Allein mir fehlt der Glaube.

  • Die Vertrauensfrage jetzt zu stellen hieße einen Wahlkampf über Weihnachten und in der Eiseskälte im Januar zum Wahllokal zu gehen. Und das dauerhaft bis in ein paar Jahrzehnten die nächste Koalition vorzeitig zerbricht. Da warte ich lieber ein paar Wochen länger.

    • @Bmit:

      Entschuldigung aber das ist kein Argument, zumal schon mehrfach der Vorschlag diskutiert wurde die Legislaturperiode auf 5 Jahre auszuweiten.



      Es wäre als rechtlich überhaupt kein Problem jetzt zügig Neuwahlen anzusetzen und die nächsten Wahlen beispielsweise nach 4 Jahren und 3 Monaten in den April oder Mai zu legen (wenn man unbedingt 'gutes Wetter' als Motivation braucht um zur Wahl zu gehen).

      • @Farang:

        Nan kann ins Wahlgesetz schreiben, daß die Bundestagswahlen in der Regel in den Monaten März bis September stattfinden. Dann kann man dysfunktionale Koalitionen jederzeit aufgeben, ohne für alle Zeit die Wahlurne unterm Tannenbaum zu wähnen.

      • @Farang:

        Das ändert nichts daran, dass eine Wahl im Januar angesichts der Weihnachtszeit viel zu überstürzt wäre und da unter Garantie haufenweise Fehler passieren werden, von den enormen Populismus der dann zwangsläufig den Wahlkampf beherrschen wird ganz zu schweigen, da keine Partei auf die schnelle vernünftigen Wahlkampf organisieren kann. Damit ist wirklich niemanden geholfen. Wenn man jetzt schon festlegt, dass die Neuwahl im März stattfinden wird, dann haben alle Beteiligten ausreichend Zeit sich vorzubereiten, damit ab Januar dann der Wahlkampf losgehen kann und auch die Organisation dann schonmal vorbereitet ist. Denn bei einer Wahl im Januar wird es unter Garantie zu haufenweise Anfechtungen der Wahl kommen, da es unmöglich ist in dieser kurzen Zeit angesichts der Weihnachtszeit da fehlerfrei den Wahlkampf zu organisieren, damit setzt man vor allem die Gemeinden völlig unnötigen Stress aus in der ohnehin schon stressigsten Zeit des Jahres.

        • @Dennis Schubert:

          Ich stimme Ihnen sachlich zu, dass die Organisation der Neuwahl in zwei Monaten eine große Herausforderung ist und mit Weihnachten und Silvester dazwischen extrem herausfordend wird.



          Demgegenüber steht für mich aber der Stillstand - jeder Tag politischen Stillstands dient ebenfalls den Populisten. Unsere Wirtschaft lahmt, Stellenabbau droht überall und die Regierung ist handlungsunfähig.



          Das der CDU anzuhängen wird misslingen. Rot und Grün würden andersherum auch nicht der CDU aus der Patsche helfen sondern ebenso zügig Neuwahlen fordern. Bestes Beispiel: Baerbock hat im Juni 2019 Neuwahlen gefordert und nicht selbstlos die Stimmen der Grünen bei einem Koalitionsscheitern angeboten...



          Merz Verhalten ist absolut nachvollziehbar. Die Ampel hat es verpasst sich zu ihren Lebzeiten zu arrangieren, Ende.



          Außerdem hatte Scholz DREI Reden verfassen lassen zu diesem denkwürdigen letzten Treffen mit Lindner. Das Scheitern der Ampel kommt nun wirklich nicht aus heiterem Himmel. Die Parteien wären extrem schlecht organisiert wenn sie hier nicht insgeheim zweigleisig geplant haben.



          Siehe Habeck - die Nummer mit Twitter und Küchentisch ist definitiv nicht in 24 Stunden erdacht und gefilmt worden

  • Sieht die Bundeswahlleiterin komplett anders, aber was weiß die schon über die Organisation einer Wahl.

    • @Dadaesda:

      Mein Reden.

      Neben parteitaktischen Überlegungen gibt es auch organisatorisches zu bewältigen. Und dazu zählt auch, kleinen Parteien die Chance zu geben, sich vorzubereitenm, Unterschriften zu sammeln etc.

  • Wer handelt denn hier nicht parteitaktisch? CDU mit Merz? CSU mit Söder? Die sind doch mindestens schon seit der letzten Wahl in der Fundamentalopposition, weil die Grünen als ihr erklärter Hauptfeind in der Regierung sind. FDP mit Lindner? Handelte ja selbst als Regierungsmitglied, als säße die FDP in der Opposotion. SPD mit Scholz? Vermied weitestgehend klare Worte, um ja nicht angreifbar zu sein. Grüne mit Habeck? Fast das gleiche wie SPD, und knickten auch oft genug zu schnell ein. AfD und BSW? Werfen allen anderen permanentes Fehlversagen vor, haben aber selber keine tragbaren Konzepte. Die Linke mit ihrer neuen Spitze? Kann ich noch nicht wirklich einschätzen.



    Und nu? Bleibt wieder nur das kleinere Übel. Und wenn ich mir's recht überlege, macht das keinen Unterschied, ob im Januar oder März gewählt wird. Aber wenn zwei Drittel für schnelle Wahlen sind, dann sollten wir das so nachen.

  • NUR verzögerte Neuwahlen würden "den Eindruck schaffen, Grüne und SPD klebten an ihren Sesseln"?😅



    Echt jetzt??? Also wir haben einen noch-Kanzler der (fernab seiner 'geruhsamen' Idee von Neuwahlen) gar keinen Zweifel an seiner innerparteilichen Position aufkommen lässt und diskussionslos in Eigeninitiative sich selbst als Kanzlerkandidaten für die Neuwahl quasi beruft, gleichwohl sich unter seiner Leitung die Ampel (und auch die SPD) im Bevölkerungszuspruch fast halbiert hat...



    ...und dann haben wir einen noch-Wirtschaftsminister, der nichts besseres zu tun hat, als als erste Amtshandlung nach dem Scheitern auf Twitter zurückzukehren und dort einen Clip zu posten, der seine Kanzlerambitionen ausdrücken soll... - bei 10% Umfragewerte nachdem man im letzten Wahlkampf noch bei 25% stand... - und auch da natürlich null Demut oder infragestellen ob der eigenen Position...😅



    Also die Idee das SPD und Grüne, aber vor allem Scholz und Habeck, an ihren Stühlen kleben drängt sich mir nicht NUR anhand des gewünschten Neuwahltermins auf...

    • @Farang:

      Nun ja, nicht jeder, der ein SPD-Parteituch in der Tasche hat, würde in Hamburg Erster Bürgermeister. Und eben auch nicht Bundeskanzler. Da gibt es nicht ganz zufällig deutliche Schnittmengen. Und bei näherer Betrachtung ist es wohl auch nicht so, daß die SPD von charismatischem Personal strotzte, welches es zu einer gewissen Bekanntheit gebracht hätte. Die kamen halt alle in die Jahre. Oder beizeiten zu anrüchigen Aufsichtsratsposten.

  • Mir fehlt eine deutliche Stellungnahme der Grünen dazu. Es ist ein Fehler sich bei dem Thema weg zu ducken.