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Corona-InfektionenSchluss mit dem Jugendbashing

Die Rücksichtslosigkeit der Jugend soll für den Anstieg der Infektionen verantwortlich sein. Doch Belege fehlen für diese andauernden Vorwürfe.

Ist es sinnvoll, die Zusammenkünfte unter freiem Himmel zu verbieten? Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz

Corona könnte längst vorbei sein – wären da nicht diese jungen Leute. So klingt es, wenn man insbesondere in Berlin in den vergangenen Wochen die öffentliche Debatte um den erneuten und mittlerweile massiven Anstieg der Neuinfektionen verfolgt. Im März wurden dieser Altersgruppe die mysteriösen „Corona-Partys“ vorgeworfen, Feiern, bei denen sich Menschen absichtlich mit dem Virus infizieren. Belege dafür gab es kaum, mittlerweile ist es das Verhalten junger Leute ganz allgemein, das für den Anstieg verantwortlich sein soll. Es passt ja auch so schön: Die haben selbst wenig Angst vor Ansteckung, also scheißen sie auf jede Regel und feiern sieben Tage durch – leichtsinnig, rücksichtslos, ignorant. Die Berliner Antwort: Sperrstunde ab 23 Uhr und ein Verbot, sich nachts und draußen mit mehr als fünf Personen zu treffen.

Lassen wir mal außen vor, dass erneut vor allem das Freizeitverhalten in den Blick genommen wird, als würden sich Viren nicht am Arbeitsplatz verbreiten können. Lassen wir ebenfalls außen vor, wie sinnvoll es ist, angesichts des aktuellen Wissensstands über die Übertragung des Coronavirus ausgerechnet Zusammenkünfte unter freiem Himmel zu verbieten. Ganz grundsätzlich gilt: Die Frage, ob es überhaupt stimmt, dass junge Leute sich rücksichtsloser verhalten als ältere Menschen, stellt kaum jemand.

Könnte daran liegen, dass man sich dann von einem liebgewonnenen Sündenbock verabschieden müsste. Denn wissenschaftlich haltbar ist sie nicht. Die vielbeachtete Studie „Life with Corona“ etwa, für die ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der Berliner Humboldt-Universität über sechs Monate fast 12.000 Menschen befragte, kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass sich die Altersgruppen in Bezug auf Vorsichtsmaßnahmen – Maske tragen, Menschenansammlungen meiden, Hände waschen und einiges mehr – nur minimal unterscheiden, sowohl weltweit als auch in Deutschland.

Die Studie ergab auch: Gefragt, auf wie viel von ihrem Jahreseinkommen sie verzichten würden, wenn es dadurch möglich wäre, die Pandemie zu stoppen, gaben jüngere Leute einen deutlich höheren Anteil an als Ältere. Klingt gar nicht mehr nach rücksichtslos und ignorant. Auch wenn viele es weiterhin nicht wahrhaben wollen: Was die weltweite Verbreitung des Coronavirus angeht, gibt es eben keine einfachen Schuldigen. Auch nicht junge Leute mit einem Bier in der Hand im Park, nur weil die keine Lobby haben.

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49 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Wenn wir den Erfolgskurs der Schweden in der Coronakrise verfolgen möchten, sind es die jungen Leute, die für uns eine Herdenimmunität herstellen können. Deshalb sollten sie so normal wie möglich leben und arbeiten dürfen. Wer sich als gefährdet ansieht, müsste sich in den nächsten Monaten ohne Nachteil zurückziehen können.

  • Wenn jemand mit dem Finger zeigt, dann meist, um von sich selber abzulenken. Wer also meint, an den steigenden Zahlen seien die Jugendlichen schuld, der ist Teil des Problems.

    • @LennyZ:

      Das ist doch ein Zirkelschluss... wer andere als Teil des Problems bezeichnet, will von sich selber ablenken.

    • 0G
      02881 (Profil gelöscht)
      @LennyZ:

      Ist das nicht etwas, hm... simpel?

  • Wenn das Freizeitverhalten so ausfällt, dass sich jeder an die Regeln hält, gibt es auch kein Problem am Arbeitsplatz. Schon erstaunlich, wer alles NICHT zu den Fallzahlen beigetragen hat und doch sind sie da.

  • Mal ein Beispiel:



    Auch im Kreis Segeberg ragt in den Wochen seit Anfang September die Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren mit den meisten Fällen, hervor. Nur halb so viele waren es in den jeweils höheren Zehn-Jahres-Altersklassen mit jeweils bis zu 13 Fällen.



    Aber wo haben die sich angesteckt?



    Am Freitag hatte der Kreis Segeberg den zweithöchsten Anstieg der Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Epidemie gemeldet: Plus 25, darunter 14 Saisonarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebs bei Bad Bramstedt.

    Elf weitere Personen sind neu infiziert: Zwei Reiserückkehrer aus Polen, fünf Personen mit Kontakten zu bereits positiven Familienmitgliedern, die also mit Infizierten unter einem Dach wohnen. Zwei Personen mit Kontakt zu positiven Verwandten, die andernorts leben. Eine Person mit Kontakt zu positivem Arbeitskollegen. Und eine Person mit unbekannter Infektionsquelle.



    Also höchstens eine Party.

  • Aus dem Artikel:



    "Corona könnte längst vorbei sein – wären da nicht diese jungen Leute. So klingt es, wenn man insbesondere in Berlin in den vergangenen Wochen die öffentliche Debatte um den erneuten und mittlerweile massiven Anstieg der Neuinfektionen verfolgt."

    Wer behauptet das?

    Ich kenne niemanden, der sagt, würde sich die Jugend verantwortlicher verhalten, wäre Corona schon vorbei.

    Aber diese Form der "Argumentation" kennt man ja schon: Man versucht, Argumentationen zu desavouieren, indem man sie bewusst über- und falschinterprtiert darstellt. Halte ich einer Zeitung mit diesen Ansprüchen an sich selbst für unwürdig.

  • Ich finde die Regeln auch sehr widersprüchlich, v.a. zwischen den Ländern und sehe ständig Bilder von Politikern mit und ohne Maske.



    Die Werte für die Virenlast/ wie ansteckend eine Person ist, werden von den Gesundheitsämtern nicht verarbeitet, hier und da werden Kontaktpersonen von Positiv-Getesteten nicht angerufen;



    natürlich gibt es eine Verantwortung all jener, die keine Vorerkrankungen haben und jung sind gegenüber jenen mit Vorerkrankungen und gegenüber den Alten - die sie besuchen.



    Unter Alten Leuten ist die MNSchutz übrigens auch sehr unbeliebt.

  • ALLE leiden unter der Corona Pandemie. Egal ob jung oder alt oder mittelalt.

    FAKT ist:



    unter den registrierten Neuinfektionen sind die 15-35 jährigen überrepräsentiert, und dies ganz besonders in den letzten Wochen. Vom 01.09.-10.10. kam auf diese Altersgruppe 38-49% der Infektionen. Der Anteil an der Bevölkerung macht aber nur 23% aus.

    Da die symptomlosen Covid19 Erkrankungen vor allem bei jungen Menschen vorkommen, ist es naheliegend, dass die jüngere Generation unwissentlich und unbemerkt sogar einen noch höheren Anteil am Infektionsgeschehen hat.

    Bashing ist nicht angebracht. Und es sollten auch niemals alle über einen Kamm geschert werden. Aber nochmals ganz besonders an das Verantwortungsbewusstsein der jüngeren Menschen zu appellieren, ist richtig und notwendig. Vor allem sie haben es genau jetzt in der Hand einen erneuten Lockdown zu verhindern. Und dieser würde nicht zuletzt der jüngeren Generation schaden.

    Daten hier:



    www.sueddeutsche.d...a-zahlen-1.4844448

    und hier:



    service.destatis.d...ex.html#!a=15,35&g

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Lesenundschreiben:

      Appelle reichen leider nicht.



      Höhere Strafen, wie vom Möchtegernkanzler vorgeschlagen, sind richtig.

  • Jugendbashing?



    Nach Angaben der Virologen gibt es derzeit so wenig Tote zu beklagen, weil die Altersgruppe der Infizerten zwischen 16 und 35 liegt. Die haben sich wohl kaum alle am Arbeitsplatz angesteckt - zumindest bei uns in der Firma herrscht Einzelbüropflicht, Maskenpflicht auf den Gängen und wer kann, sitzt im Homeoffice. Ansteckunspotential = Null.

    • @Holger Steinebach:

      Nicht alle, aber viele. Zwischen 16 un 35 fahrn mit dem ÖPNV, oder haben keinen Bürojob mit Einzelbüros. Masken sind keine Garantie für nicht Ansteckung. Die Frage ist ja auch, wieviele Junge für ihre älteren Mitmenschen zum Einkaufen gehen, weil das für die äteren zu gefährlich wäre.

  • RS
    Ria Sauter

    Gestern Abend in der ARD Boxen aus Halle an der Saale. Masken trugen nur wenige. Die Favoriten wurden lautstark angefeuert.



    Nach dem Sieg gab es Umarmungen, Küsschen auf der Bühne und im Publikum, das altermässig gemischt war.



    Da fragt sich der coronageplagte und eingeschränkte Mensch schon ob er hier total veräppelt wird.



    Manches erstaunt sehr und lässt an vielen politischen Handlungen zweifeln.

    • 0G
      02881 (Profil gelöscht)
      @Ria Sauter:

      Da hätte der Veranstalter am Ausgang direkt Kontrolleure postieren und bei allen Maskenverweigerern gleich abkassieren sollen. Dann rechnen sich solche Events wieder!

  • // als würden sich Viren nicht am Arbeitsplatz verbreiten können //

    Am Arbeitsplatz herrscht meist mehr Disziplin als in der Freizeit.

    // Gefragt, auf wie viel von ihrem Jahreseinkommen sie verzichten würden, wenn es dadurch möglich wäre, die Pandemie zu stoppen, gaben jüngere Leute einen deutlich höheren Anteil an als Ältere. Klingt gar nicht mehr nach rücksichtslos und ignorant. //

    Junge Leute haben meist keine Familie zu ernähren. Wenn man eine Familie zu ernähren hat denkt man eben anders drüber

  • 7G
    75787 (Profil gelöscht)

    Wie leichtfertig dieser Tage Menschen(gruppen) gebrandmarkt werden, sollte besonders hierzulande zu denken geben.

    • @75787 (Profil gelöscht):

      Ja, das ist eine sehr traurige Entwicklung und ich denke, dass es auch in keiner Weise zielführend ist...

  • "soll" ?

    Und wer sagte nun, dass es allen Jugendliche sein sollen, die für das Ansteckungsgeschehen verantwortlich sein sollen? Das RKI jedenfalls nicht, das sprach gestern (10.10) vor allem von Meldungen von Fall-Cluster insbesondere im Zusammenhang mit religiösen oder familiären Ereignissen, in Pflegeheimen und Krankenhäusern, in Einrichtungen für Asylsuchende und Flüchtlinge, in kommunalen Einrichtungen, in verschiedenen beruflichen Umfeldern und unter Reisenden. www.rki.de/DE/Cont...ob=publicationFile

    Baut die taz sich da einen Klabautermann erst zusammen um dann über ihn berichten zu können?

  • Das Problem ist wie immer vielschichtig: Sicherlich sind private Zusammenkünfte von alten wie jungen Menschen ein Teil des Problems. Ein bashing der Jugend lenkt aber schön von dem Versagen der Verwaltung und Politik bei Kontaktverfolgung und Tests ab. So "schnell" wie aktuell gearbeitet wird, steckt sich die bereits die nächste Stufe an bevor irgendwer Kontake verfolgt.

    • @Alex3141:

      Klar schaffen es die Gesundheitsämter nicht mehr, wie auch wenn so viele tun als wäre nix.



      Wenn jeder sich etwas bemühen würde, und bei hohen infektionszahlen aufs Gesundheitsamt deutet wären wir woanders.

  • Impulsiv möchte ich widersprechen, weil die nächtlichen Massenansammlungen z.B. in Berlin ausreichend belegt erscheinen und in Zeiten einer Pandemie nun wirklich nicht sein müssen, und in diesem Zusammenhang müssen sich junge Leute sehr wohl kritisieren lassen, aber Sie haben natürlich recht, daß Ältere nicht unbeding das leuchtende Beispiel sind, wenn es um Maskentragen usw. geht.

    Insofern ein ganz guter Artikel. Ich denke, wir brauchen leider striktere Regeln für alle.

  • Eine Befragung gibt nicht unbedingt die realen Verhältnisse wieder, sondern lediglich einen Meinungstrend, wie die Dinge sein sollten. Und nach der Meinung gefragt, sind wir doch alle wahrscheinlich einen Ticken idealistischer als im täglichen Tun.

    Das mag man "Doppelmoral" schelten, oder aber man bedenkt, dass ein Mensch, der seinen Idealen immer gerecht wird, wahrscheinlich einfach zu wenige Ideale hat. Oder wie es im ersten Johannesbrief heißt: "Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns."

    Der Unterschied zwischen Anspruch und Lebenswirklichkeit der Befragten schmälert also die Aussagekraft der zitierten Studie erheblich. Die derzeit im Vergleich zu den hohen Infektionszahlen sehr niedrigen Sterbezahlen werden durchaus von vielen dahingehend interpretiert, dass zur Zeit vor allem junge Leute erkranken, die einfach ein geringes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Und falls das zutrifft, lässt es sich schwerlich anders erklären als dadurch, dass es unter jungen Leuten eine messbar größere Neigung zu riskantem Verhalten gibt. Ob das nun Parties sind oder wiedereröffnete Schulen, sei dahingestellt.

  • Also wer eine Elektro Feier unter freiem Himmel als nicht höchst risikoträchtig bzgl. der Verbreitung des Virus ansieht, war noch nie auf einer solchen.



    Wobei das natürlich nicht an der Musik liegt, für bayerische Blasmusik gilt das ebenso. Alkohol und junge Menschen... da gibt es keinen Abstand, ist ja irgendwie auch nachvollziehbar, meine Güte ist die eigene Jugend schon so lange her^^



    Da kann die Gruppe noch so gute Vorsätze haben, paar Bier und die Gesellschaft des anderen Geschlechts (oder weniger diskriminierend formuliert, das bevorzugten Sexualgegenparts) und im konkreten Momant abstrake Gefahren sind wie weggewischt.

  • "Auch nicht junge Leute mit einem Bier in der Hand im Park, nur weil die keine Lobby haben."

    Als ob die eine Lobby bräuchten.

    Aber wer ist denn jetzt schuld?

    • @Jim Hawkins:

      Braucht es immer einen Schuldigen?

    • @Jim Hawkins:

      "Aber wer ist denn jetzt schuld?"

      Ich denke, dass man das nicht mit einer wissenschaftliche Studie auf der Basis von Befragungen beantworten kann.

      Fakt ist, dass die Neuinfektionen bei jüngeren Menschen deutlich höher war. Fakt ist auch, dass bei sehr vielen öffentlichen Partys ohne Sicherheitsabstand und Schutzmasken keine Alten dabei waren, die -ganz nebenbei- auch deutlich weniger mobil sind in der Pandemie. Fakt sind aber auch all die Widersprüchlichkeiten mit den Verordnungen. Wieso sollen sich Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln weniger anstecken? Nur weil Maskenpflicht herrscht?



      Fragen über Fragen. Aber von Jugendbashing kann doch wirklich keine Rede sein, nur weil sich Leute über ausufernde Saufgelage ohne Berücksichtigung der Schutzauflagen aufregen. Es besteht kein Grund, sich bei jungen Menschen anzubiedern. Nur weil die sich ohne Partys langweilen.

      • @Rolf B.:

        Es wird wohl keine monokausale Antwort geben.

        Das mit dem Jugendbashing ist wohl übertrieben, das sehe ich auch so.

        Ehrlich gesagt verfolge ich die ganze Sache nur noch mit einem Auge.

        Allerdings: Ich plane eine Reise nach Berlin. Das hört sich heutzutage an wie: Ich plane eine Reise an den Hindukusch.

        Dennoch: Regeln einhalten, nicht verrückt machen, das ist mein Plan.

    • @Jim Hawkins:

      Im Zweifel alte, weiße Männer.

  • Jeden Tag gibt es dutzende Meldungen, dass die Polizei Partys von jungen Leuten auflösen muss. Immer wieder sind Hochzeitsfeiern Superspreader-Events.

    Die Alterstruktur der Infizierten ist inzwischen deutlich gesunken, es stecken sich überproportional viele junge Leute an.

    Das sind die Fakten.

    Umfragen, wie sich junge Leute verhalten und auf welchen Teil ihres Einkommens sie bereit wären zu verzichten (???), sind meiner Meinung dagegen keine relevanten Argumente.

    Junge Menschen sind hauptverantwortlich für die jetzt wieder stark ansteigenden Infektionszahlen.

  • "Die Studie ergab auch: Gefragt, auf wie viel von ihrem Jahreseinkommen sie verzichten würden, wenn es dadurch möglich wäre, die Pandemie zu stoppen, gaben jüngere Leute einen deutlich höheren Anteil an als Ältere."

    Was ist das denn für eine Aussage? Man kann ein Pandemie-Ende doch nicht kaufen? Das meinen vielleicht viele jüngere Menschen, die sowieso denken, ihnen liege die Welt zu Füßen und sie werden bald sowieso alle viel Geld verdienen und sich alles dafür kaufen. Wenn schon eine App da nicht weiter hilft, dann vielleicht Geld - Hauptsache das eigene, schöne Leben kann weiter gehen.

    Nicht falsch verstehen: Ich finde es gerade für die Jugendlichen und jungen Menschen sehr traurig, dass es nun seit Monaten so viele Restriktionen gibt und ihnen dadurch viele Möglichkeiten verwehrt werden, weil sie z.B. keine Zeit - arbeitend, studierend oder reisend - im Ausland verbringen können.

    Aber, ob ich aus der Umfrage, dass sie bereit wären, am meisten auf Geld zu verzichten, um das Virus zu stoppen, was anfangen kann, bezweifle ich doch sehr. Entweder leben sie noch von Mama, Papa und den Großeltern oder sie sagen einfach mal "großzügig" "Klar, gebe ich gerne was ab von meinem Geld, wenn ich welches hätte". Die laufenden Kosten eines erwachsenen Lebens, ggf. mit Nachwuchs, beginnen doch aktuell meist erst ab ca. 30 Jahren. Vorher ist Einkommen oft vielfach familiär unterstützt und ist meist nur erweitertes Taschengeld für Freizeit und Konsum (neben Miete für ein Zimmer und Essen).

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @Hanne:

      Ich würde das auch lieber von den Vermietern von Geschäftsräumen hören. Aber das wird wohl nicht passieren.

    • @Hanne:

      Die Frage zielt ab auf auf Einkommens- oder Jobverluste zB durch einen Lockdown, der diesen Namen auch verdient hat, so wie in Neuseeland oder Vietnam.

      Und was die Arbeitsrealität der jungen Erwachsenen angeht - die ist in den meisten Fällen nicht mehr Taschengeld, sondern irgendwas zwischen Minijob und H4: Willkommen im 21. Jahrhundert.

  • die infektionen geschehen nun aber im freizeitbereich da zählt dann halt mal nicht party first...... und wo ist der unterschied zwischen partygängern und covidioten demos ?

  • Man gehe in einen Park, schaue und bilde sich selbst ein Urteil...

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Es ist so normal wie falsch, dass man seinen Ärger auf das richtet, was sichtbar ist.

      • @01349 (Profil gelöscht):

        In "The Coming Plague", ihrem Standardwerk über Pandemien in der späten Neuzeit postuliert Laurie Garrett 3 Phasen, in denen westliche Gesellschaften auf Pandemien reagieren:



        1. der Versuch die Realität wegzuleugnen



        2. Die Erkenntnis, dass das nicht funktioniert, und eine daraus resultierende Hilflosigkeit die nach jedem Strohhalm greift



        3. die Suche nach einem bequemen Sündenbock

  • Corona könnte nicht vorbei sein, aber diejenigen, die sich private einschränken, am Arbeitsplatz Masken tragen und auf Reisen verzichten, werden gekniffen von Leuten, denen all das fern und egal. Leute, die denken, dass in der eigenen Familie und Bekanntschaft der Virus nicht vorkommt.

  • wie wäre es einfach mit die Altersstruktur der Infizierten auszuwerten?

    15-34 Jahre...

    www.ndr.de/nachric...den,corona952.html

  • 0G
    02881 (Profil gelöscht)

    Ehrenwert für die Jugend zu sprechen. Das obige Foto deckt sich allerdings nicht mit meinen Erfahrungen an den populären Berliner "Hotspots". Oder sollte das Bild ironisch gemeint sein? Egal, dort hat man jedenfalls schon Probleme sein Fahrrad durch die Massen der Feiernden zu schieben. Sicherheitsabstand, schätz ich mal, keine 30 cm.

  • Liebe Autorin, leider sprechen die statistischen Fakten gegen Ihre Ansicht. Es sind in der Tat zum großen Anteil die Jüngeren, die sich in den letzten Wochen infizierten.

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @drafi:

      Da müsste man dringend mal genau hinschauen, woran das liegt.

      Denn es gibt ja diverse Variablen, an denen in den letzten Wochen gedreht wurde.

  • Hat meine Tochter auch immer gesagt, dass sie bereit wäre ihr Hab und Gut für einen guten Zweck zu spenden. Das hat sich schnell geändert seit sie Miete zahlen muss. Und wenn ich mir so anschaue was im Hamburger Schanzenviertel (Schulterblatt, Grüner Jäger) am WE so los ist dann könnte man meinen es gäbe das Virus gar nicht. Senioren habe ich da noch nicht feiern sehen. Wie erklärt sich die Autorin eigentlich, dass es Menschen in jungen Jahren sind die sich vornehmlich anstecken?

    • @Goodfella:

      Wenn Sie sich die Statistiken mal anschauen, werden Sie sehen, dass es eben nicht (nur) die "Jungen" sind, die Sie mit einem Bier in der Schanze sehen, die sich hauptsächlich anstecken.



      Die Altersgruppe derjenigen, die im Augenblick häufig erkranken geht bis 59 Jahre. Diese Menschen sind beileibe nicht "jung" in dem Sinne wie Sie es verstehen. Das sind die Erwerbstätigen insgesamt, die diese Risiken tragen. Sie können sich eben nicht so zurückziehen, wie die Senioren. Nicht alle können dauerhaft im Home-Office arbeiten. Um den Laden am Laufen zu halten müssen sie diese Risiken eingehen!

      Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

      Die Moderation

       

  • Zu den Corona Zahlen sollten wir möglichst schnell die Urlaubsflieger und Kreuzfahrt Aspiranten genauer untersuchen. Die schleppen die Pandemie von allen Seiten aus teilweise unkontrollierten Hotspots herein. Immer gut, wenn unsere standesbewußte Politik einem Jugendlichen sagen kann. Du hast ein Bier in der Hand, du bist ein super Spreader. Die Glaubwürdigkeit dieser Aussagen ist null.

  • Ein Artikel, der die These "Jugend verhält sich unverantwortlich" zu entkräften versucht, sollte mehr Fakten liefern.

    • @gyakusou:

      Partys im Park gab es wohl auch schon im Sommer, die Zahlen gingen da aber nicht rauf. Partys in Innenräumen sind hingegen schon Ansteckungsherde. Die Partyszene aus den Parks zu vertreiben macht also wohl keinen Sinn sondern fördert eher das Treffen in Innenräumen. Gleiches macht sicher auch zunehmend die Wetterlage.

  • Sehr geehrte Malene Gürgen,

    Sie haben sowas von Recht, Schluß mit dem Jugendbashing!

    Aber, sehr geehrte Taz-Redaktion,

    wo war im März, April oder Mai der Artikel "Schluß mit dem Kinderbashing!" ?

    Vielleicht sollten die ganze Gesellschaft, die Politik und die Medien jetzt generell mal mit Bashing aufhören? Wie die Nachschau zeigt, würden schon einige Bevölkerungsgruppen ungerechtfertigt der Verbreitung des Viruses beschuldigt.

  • Lasst mich eine andere These in den Ring werfen: schuld sind die Alten, die immer noch ihren (Thönnies-) Billigschnitzel im Discounter kaufen.

    Natürlich ist sie genauso falsch.

    Ich beobachte betrübt, wie kurz unser aller Aufmerksamkeitsspanne geworden ist. Wie schnell wir vergessen haben, dass es jetzt darum geht, andere möglichst wenig zu gefährden. Wie sehr wir den schlecht bezahlten Kasierer*innen, Krankenpfleger*innen, und (ja, verdammt!) Bus- und Bahnfahrer*innen und den Menschen bei der Müllabfuhr oder bei der Paketauslieferung zu verdanken haben.

    Und wie unwichtig unsere Datscha in Brandenburg oder unsere Bumswoche am Ballermann dagegen sein sollten.

    Und ja, tragt die Maske über Mund und Nase: wenn der Riechkolben drüberguckt, dann könnt Ihr sie auch weglassen.