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Chefin eines sächsischen Unternehmens„Sachsen muss dringend reagieren“

Judith Borowski ist Geschäftsführerin in einem Unternehmen für Luxus-Uhren in Sachsen. Pegida hat die Macht übernommen, sagt sie.

Auch so manches Unternehmen stellt sich gegen rechts Foto: unsplash/rawpixel
Tanja Tricarico
Interview von Tanja Tricarico

Frau Borowski, Sie sind Geschäftsführerin von Nomos, einem Unternehmen mit Sitz in Glashütte, das weltweit hochwertige Uhren exportiert. Was tun Sie im Kampf gegen rechts?

Wir haben ausländische, homosexuelle und behinderte Mitarbeiter und wir haben auch die Pflicht, auf diese Menschen aufzupassen. Der Belegschaft bieten wir derzeit Seminare an, wie sie mit Pegida und Rechten umgehen können. Wir wollen aufklären, was hinter deren Parolen steht. In der Region ist unsere Haltung bekannt, dass wir uns gegen Nazis stellen. Das tun wir für die Belegschaft, aber auch für den Ruf unseres Unternehmens. Wenn wir unsere Weltoffenheit verspielen, haben wir auch ein wirtschaftliches Problem.

Welche Reaktionen bekommen Sie?

Wir werden vor allem über die sozialen Medien immer wieder angefeindet und bedroht. Besonders um die Zeit des Bundestagswahlkampfs. In Glashütte, unserem Produktionsstandort, hat die AfD rund 40 Prozent erzielt. Und das, obwohl die Arbeitslosigkeit bei nahezu null Prozent liegt. Schlimmes ist uns zum Glück noch nicht passiert. Manche Hassposts haben wir öffentlich gemacht. Wir rechnen aber damit, dass es vor den Landtagswahlen im kommenden Jahr wieder mehr Angriffe geben wird.

Das heißt die aktuellen Geschehnisse in Chemnitz haben Sie nicht überrascht?

Nein, diese Stimmung braut sich seit einer Weile zusammen. Offenbar ist man sich einig, dass Menschen mit Migrationshintergrund der Sündenbock für alles sind, was im eigenen Leben schief gelaufen ist. Das ist die Meinung der Straße in Chemnitz. Was mich überrascht hat, ist die Heftigkeit der Aggression und Gewaltbereitschaft.

Haben Sie solche Erfahrungen auch in Ihrem Unternehmen gemacht?

Dass auch unsere Mitarbeiter AfD wählen oder mit rechtem Gedankengut sympathisieren, glaube ich eher nicht, kann ich aber nicht ausschließen. Vor Jahren schon hat ein Mitarbeiter eine CD mit rechtsradikalem Liedgut im Lieferwagen vergessen. Das war für uns ein Kündigungsgrund und ist nicht hinnehmbar.

Im Interview: Judith Borowski

Judith Borowski, 49, ist seit 2004 Geschäftsführerin von Nomos Glashütte. Das Unternehmen beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Borowski kommt vom Bodensee, hat aber viele Jahre in Dresden und Leipzig verbracht.

Die Bilder aus Sachsen gehen um die Welt. Wie groß ist der Schaden für den Wirtschaftsstandort Sachsen?

Das ist der Supergau, und der Freistaat Sachsen muss dringend reagieren. Für uns ist es natürlich ein Problem, wenn wir Post aus den USA von besorgten Kunden bekommen, die wissen wollen, ob ein Nazi ihre Uhr montiert hat. Sachsen steht mittlerweile für die hässliche Seite Deutschlands. Natürlich gibt es auch Menschen, die anders ticken, aber ihre Stimme ist zu leise. Pegida und die AfD haben in Sachsen die Macht übernommen – und das vor der Landtagswahl 2019.

Was muss jetzt passieren?

Wir brauchen klare Worte vor allem aus der Politik. Vor Ort und bundesweit. Aber es ist auch die Pflicht eines jeden Bürgers sich gegen rechts zu stellen. Die Grenze ist bei weitem überschritten.

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46 Kommentare

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  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    An anderer Stelle habe ich gerade lesen dürfen, was herauskommt, wenn sich ein Ökonom zu politischen Fragen äußert. Gemeint ist Thomas Köllen, der nach den Ereignissen in Chemnitz vor - in seinen Augen - möglichen Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland spricht.

    Orginalton Köllen: "In Deutschland hat man (?) es gerade relativ leicht, einen Arbeitsplatz zu finden."

    So ein Pech aber auch! Und das nach Jahrzehnten der Lobbyarbeit in den Parlamenten und Demagogie in der veröffentlichten Presse!

    Das Ende der Fahnenstange naht, Freunde der Wirtschafts- und Ausbeutungsfreiheit!!!

  • Schön, dass man bei den Unternehmern jemanden gefunden hat, der das gesagt hat, was hier im Artikel steht.

    Tolle Leistung!..

    Mal im Unternehmen und Unternehmerverband über Neueinstellungen, höhere Löhne und höhere Steuern gesprochen?!



    Oder wieder einmal Angst vor China gehabt?



    Lebt die Dame mit den Problemen von Zuwanderern, zB schlechte Unterkünfte, niedrige Löhne, Hartz-Erpressung, und Einheimischen, oh, autsch, zB ebenfalls niedrige Löhne pp., nicht nur einfach nebenan?!

    Den Idioten unter Zuwanderern und Einheimischen sei gesagt, seht euch als Verbündete.

    • @Gerhard Krause:

      Sachsen ist nun nicht speziell eine „Armutsregion“ in Deutschland : www.welt.de/wirtsc...schland-Armut.html



      Über die Hartz IV Schiene Verständnis für Rechtsextreme zu suvhen ist deshalb schon ziemlich pseudolinks.

      • @Rudolf Fissner:

        Durchschnittswerte oder das Mittel (zB Arbeitszufriedenheit, allg Zufriedenheit, Einkommen, Vermögen), aber auch solche (guten/positiven) Werte für, ich greife hoch, zB 80 oder 90% der Menschen, bringen gar nichts. Konkrete ZmEinzelfälle sind maßgeblich.

        Trifft der umgekehrte Fall für 10% zu, d.h. geht es diesen gemeinhin schlecht, dann haben Sie in Deutschland noch immer hunderttausende oder Millionen Menschen, die faktisch nicht vom Reichtum profitieren, oder nicht freiheitlich, also nur indirekt, vom Reichtum profitieren.

        Die Lohnquote sinkt, hier von den s.g. Bundesländern ausgehend, seit den 70er Jahren.

        Der Mindestlohn dürfte wohl zu niedrig sein.

        Wirtschaft wächst nicht zwingend, weil es den Menschen objektiv besser geht. Inflationsquotenbereinigt steigen die Löhne etwa seit zehn Jahren nicht mehr.

        Sie können das abtun und ausser Zusammenhang mit anderen Ereignissen stellen. Das bleibt Ihnen doch völlig freigestellt unter dem kurzen Haarpony.

        • @Gerhard Krause:

          Sie schreiben von Dingen die ich nicht angesprochen habe. Der Link zeigt eine Karte, die aufzeigt wie viel Prozent der Bevölkerung in landkreisen Deutschlands als arm gelten.

          Sachsen gehört dabei NICHT zu den armen Regionen.

          Armut scheidet daher als Erklärung für den dortigen massiv auftretenden Rechtsextremismus sowie die horrenden Wahlerfolge der AfD aus.

          Ihre Ausführungen sind insofern interessant, als das die Bevölkerung in Sachsen nicht allein von rechts populistisch getrieben werden sondern auch von pseudolinks. Wer dort in Sachsen dann irgendwann glaubt, dass es ihm wirtschaftlich schlechter geht als in den 70er Jahren wechselt dann bei der Wahl auch schnell mal die Partei, wie man es ja bei der Bundestagswahl auch beobachten konnte.

          Soviel nur zu den Gedanken unter ihrer Glatze.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Wenn Unternehmer Humanismus entdecken, menschelt es.

      Danke für Ihren treffenden Hinweis! Dass sich die taz zum Abmüllen solcher Gedanken hergibt, ist ein Trauerspiel ersten Ranges. Soll Frau Borowski doch bei Welt oder FAZ rumjammern. Oder steht hier eine mainstream-Übernahme bevor?

      Für ein durch nichts und niemanden gestörtes Recht auf Ausbeutung!!! Zurück nach Manchester!

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Sorry, Sachsen wirbt als "Billiglohnland" genau damit Firmen an und zudem kommt fast kein Sachse auf die Idee, mal höheren Lohn zu fordern oder auszuhandeln.

        2014 (!):

        "Als falsch bewerteten alle drei die zeitweise vom Freistaat Sachsen und auch von der Stadt Görlitz gefahrene Strategie, mit niedrigen Löhnen zu werben: "Ich habe als Wirtschaftsminister mit diesem Werbeargument Schluss gemacht", so Thomas Jurk. Unter seinem FDP-Nachfolger sei es aber schon bald wieder aufgetaucht."

        "Man müsse, so Ragnitz, "von der Vorstellung wegkommen, so werden zu wollen wie der Westen." Gleichzeitig konstatiert der Professor bei den "Hiergebliebenen" eine "gewisse Trägheit und mangelndes bürgerschaftliches Engagement", eine Auffassung, die bei den Mitdiskutanten auf erstaunlich wenig Widerspruch stieß."



        www.lr-online.de/l...falsch_aid-3316561

        Und 2017:

        www.mdr.de/sachsen...edriglohn-102.html

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          Ich nehme Ihre Erwiderung als Zustimmung zu meinem zugrunde liegenden Kommentar.

          Um noch einen draufzusetzen: zu einem Ausbeutungsverhältnis gehören stets zwei Seiten. Der Ausbeuter und derjenige, der sich ausbeuten lässt. Oder mit Bert Brecht gesprochen: "Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren."

          Das lethargische, typisch deutsche Gejammer "Da kammer nix mache" zementiert gesellschaftliche Ungleichheit. Ich habe in meinem Leben häufig einen auf die Mütze bekommen. Aber ich habe wenigstens gekämpft.

  • Sachsen boomt.



    Die Rechtsradikalen Völkischen meinen sie hätten ein Recht auf Sklavenhaltung.

  • Sachsen boomt.



    Die Rechtsradikalen Völkischen meinen sie hätten ein Recht auf Sklavenhaltung.

  • Man muss deutlich benennen, dass die AFD mittlerweile immer unverhohlener öffentlich zu Straftaten aufruft. Hierzu gehören GAULANDs jüngster Aufruf zur SELBSTJUSTIZ und KOLLEKTIVHAFTUNG (euphemistisch als "LEGITIMES AUSRASTEN" bezeichnet) und auch RÄPPLEs Ermunterung zur Veröffentlichung von Haftbefehlen.

    • @Ward Ed:

      Eines muss man aber mit Blick auf sie Praxis des Auslönderrechts sagen, trotz entsprechender Entscheidungen von EuGH und EGMR zur Rechtmäßigkeit der Ausweisung und Abschiebung von Straftätern (zB Drogenhändlern), tun sich hier die nationalen Gerichte, aber doch auch die v.g. Einrichtungen, mE noch immer zu schwer damit. Dies betrifft auch die zu langen Rechtswege und das frühere in der Sache früher traumtänzerhaft ausgeurteilte Recht.

      Das rechtfertigt keine Gewalt, aber abgehobene Rechtsauffassungen erzwingen auch keinen Frieden.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        Sieht für mich ganz so aus, als müsse noch das passende Mass gefunden werden. Möglichst bevor weitere Unbeteiligte ihr Leben lassen.

  • Für die vielen Sachsen sind die wenigen Migranten DAS Problem für das sächsische Wohlbefinden. Den Bundesrepublikanern geht es ähnlich. Allerdings sind die AFD/PEGiDA/Pro-XXX- Sachsen ein Problem für die BRD. Wenn das dort im Osten so weiter geht, stellt sich die Frage, wie man die Leute dort in die repräsentativ-demokratische BRD und in eine EU integrieren soll. Vor allen Dingen, wenn die klügsten Köpfe und Unternehmen wegziehen. Dann bleibt als Wirtschaftszweig nur noch der Handel mit Rechten Devotionalien übrig oder vielleicht eine EU-Förderung...

  • Es ist schon schlimm, wenn eine Firma Seminare anbieten muss, wie man als Ausländer mit Pegida und Rechten umgehen sollte... Niemand sollte für etwaige Hetzjagden üben müssen wegzulaufen!!

  • wir müssen uns ehrlich machen. der Osten wurde so scheiße behandelt. und zwar ganz pauschal auf der ganzen Linie scheiße behandelt, dass es einer Entschuldigung bedarf. nur kann diese Entschuldigung niemand geben. aber man könnte die Leute entschädigen. mit Geld. und zwar nicht mit Hartz4 sondern mit Kultur, ÖPNV, Schulen die den Namen verdienen....

    wie groß ist der brain drain seit der Wende?



    was unterscheidet ein Dorf im Osten von einem Westen? hinfahren, nachschauen, aufschreiben, gegenSteuern. Geld. Die Lösung lautet Geld, Geld, Geld.

    Und ganz ehrlich. das weis jeder. hört auf zu heulen. kohle her.

    und wenn es "euch" (wessis) hilft dann dürft ihr auch beten.

    cy Götz

    • @Götz-Michael Freimann:

      "(...) Die Lösung lautet Geld, Geld, Geld. (...) hört auf zu heulen. kohle her."(Zitat: GM Freiman)



      Was ist das hier? Schutzgelderpressung?



      Wenn das tatsächlich so wäre, dass die Betreffenden derart verkommen sind dass sie sich wegen ihrer Geldgier so asozial aufführen (NICHT MEINE THESE !!!), dann hätten sie aber bereits erheblich zu viel Transfergelder erhalten. Dann wären das bereits die Symptome einer manifesten Sucht.



      Wäre dem so, dann sollte man stattdessen den Geldstrom, das Suchtmittel, radikal entziehen.



      Und: Angesichts des angerichteten ideellen und eben auch materiellen Schadens wären eher ganz erhebliche Geldstrafen für neofaschistische Betätigung angebracht - und die Umkehr des Geldstromes von Sachsen nach Westen, wo es ohnehin bereits eine ganze Reihe von Bezirken gibt die finanziell und strukturell mittlerweile schlechter dastehen als die Sachsen.

    • @Götz-Michael Freimann:

      Im osten ist der Einkauf günstiger und die mieten sehr viel besser.

      • 9G
        99663 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        stimmt leider nicht mehr. ich lebe abwechselnd in einer ostwestfälischen und einer sächsischen kleinstadt und weiß, wovon ich rede. mieten und preise sind weitgehend vergleichbar, beim einkommen klaffen hingegen lücken von bis zu 30%.

        • @99663 (Profil gelöscht):

          Auch im Ostwestfälischen gibt es solche Regionen. Ist ja nicht so dass nur Ossis weinerlich sind.

    • @Götz-Michael Freimann:

      ich denke darin liegt das Kernproblem. Wer soll bitte welches Geld locker machen. Wir Wessis haben nämlich das Gefühl, dass wir unser Hab und Gut selbst erarbeitet haben und auch schon eine ganze Menge geteilt haben. Ohne dieses Teilen wäre der Stand in Ostdeutschland vergleichbar mit dem in Polen oder in Tschechien.



      Wie haben bei der Wiedervereinigung so getan, als ob es dem "Ossi" zusteht genau so gestellt zu werden als die "Wessis" und zwar nur weil sie auch Deutsche sind. Nicht leicht vermittelbare Bringschuld für die Wessis und unausweichliche Unzufriedenheit füt die Ossis! Nun beruft man sich gerne darauf, dass das was man meint es stünde einem zu weil man schließlich deutsch sei, anders als die Flüchtlinge. Wir haben es also mit Habgier, Neid und Missgunst zu tun. Das waren früher einmal Totsünden, um die Kurve zum Beten zu kriegen.

      • @Bernhard Schmelmer:

        Stimmt, und nun fragen Sie mal "Aldi", ob die Milliardäre auch das letzte Hemd gegeben haben.

    • @Götz-Michael Freimann:

      Und weil man glaubt selbst scheiße behandelt worden zu sein, gibt es einem das Recht scheiße gegenüber Menschen anderer Herkunft sein und sie durch die Straßen zu jagen?

    • @Götz-Michael Freimann:

      die hetzjagden sind durch nichts zu entschuldigen!!! anderen regionen in deutschland geht es schlechter als glashütte, chemnitz oder sachsen. trotzdem passiert dort so etwas nicht. da kommt etwas zum vorschein in den menschen, was schon seit jahrzehnten angelegt ist...

  • Nat. hat GF Borowski das zentrale Thema nicht benannt, warum eigentlich nicht? Glashütte hat nicht nur behinderte, homosexuelle oder ausländische Mitarbeiter, nein, nein:



    Glashütte hat das alles als Kunde.

    Die ganze Export-Republik Deutschland lebt davon aber wirklich jeden Kunden egal welcher Ethnie, sex. Orientierung, alt jung oder fit unfit was auch immer gegen Geld (fast) alle legalen Güter und Dienstleistungen gegen Bezahlung zu liefern.



    Genau dies nicht zu sehen, bzw. auch nur den Hauch eines Verdachtes zuzulassen, dass das anders wäre ist vollkommen irrational. Alle UNternehmer und aich Leute die irgendweiner Beschäftigung nachgehen müsste das Argument eingängig sein.



    Das das (mal nur auf diesen wirtschaftlichen Aspekt bezogen) überhaupt anders gesehen werden kann ....naja... Totalignoranz sachlicher Zusammenhänge.

  • nur zur Erinnerung: es geht hier um den rechten Mob.



    Mich interessiert es dagegen reichlich wenig, wer der schönste Gegner der Nazis ist.

  • Na super! Ob wohl der Typ, der seine CD im Lieferwagen hat liegen lassen, nun kein Rechter mehr ist? Ich meine: Nach seiner Kündigung hat er bestimmt viel Zeit, über sich nachzudenken...

    Dass diese Dame „überrascht“ gewesen ist von der „Heftigkeit der Aggression und Gewaltbereitschaft“ in Chemnitz, kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich glaube nicht, dass die sich jemals in ihrem Leben auch nur in einen einzigen Menschen „hineinversetzt“ hat. Die ist viel zu sehr mit den eigenen Bedürfnissen befasst. Wenn die für irgend jemanden was tut, dann höchstens weil sie glaubt, es wäre gut für ihr Image und damit fürs Geschäft.

    Nein, es ist nicht Pflicht einer Geschäftsführerin,“aufzupassen“ auf „ausländische, homosexuelle und behinderte Mitarbeiter“. Aufpassen können die schon auf sich selber. Es ist Pflicht einer Geschäftsführerin, diese Mitarbeiter genau so fair zu behandeln wie alle anderen. Tut sie das nicht, sind all ihre Seminare nämlich das Geld nicht wert, das sie gekostet haben.

    Ich kann Judith Borowski nur wärmstens ans Herz legen, zunächst einmal so was wie Rückgrat zu beweisen und sich nicht hinter einem ominösen „wir“ zu verstecken. Und dann sollte sie sich vor den Spiegel stellen und sich fragen: Wie ginge es mir wohl, wenn ich an Stelle meiner Mitarbeiter wäre?

    “Über die sozialen Medien immer wieder angefeindet und bedroht“ zu werden, macht einen noch nicht zu einem Antifaschisten. Würde Judith Borowski tatsächlich etwas tun wollen gegen rechts, würde sie anders handeln. Sie würde Leute, die sich offenbar fürchten vor der Konkurrenz der noch Schwächeren, nicht einfach aus der Firma werfen, damit sie sich nicht mehr befassen braucht mit ihnen. Sie würde dafür sorgen, dass sie lernen, wie blöde ihr Verhalten ist.

    Gut, so was ist anstrengend. Aber was glaubt die Dame eigentlich, wer sich nachher befasst mit ihren gefeuerten Ex- Mitarbeitern? Die Kunden, die ihre Luxusuhren kaufen? Wobei. Was für Uhren tragen eigentlich Meuthen und Gauland?

  • sorry, natürlich Mob

    • @tazeline:

      "Mob statt Mopp" (@Tazeline)



      Achso - und ich wollt schon mit dem Naziskin von Gegenüber das Treppenhaus aufwischen. Muß einem aber auch gesagt werden. Echt wahr!

  • Wenn gegen diesen rechten Mopp überhaupt etwas hilft, so u.a. nur das:



    1. den Menschen auf allen Kanälen einhämmern, dass sie sich selbst um ihre wirtschaftliche Zukunft bringen und die Arbeitslosigkeit in ihrer Region fördern, wenn sie den rechten Mopp aktiv u/o passiv unterstützen, und nicht aktiv zurückdrängen. Denn die Bereitschaft sich als Unternehmen in solch einem Umfeld anzusiedeln wird weiter absinken, umso dominanter der rechte Mopp sich dort austobt. Deutlich machen, dass der rechte Mopp so die Arbeitslosigkeit (besonders) im Osten verursacht, statt sich (angeblich) um die Belange ihrer Anhänger zu kümmern. Diese Verbindung muss den Leuten deutlich gemacht werden!



    2. Es muss endlich aufhören, dass in Sachsen, etc. Vereinigungen des rechten Mopps in Schulen eingeladen und Jugendlager und Co. ausrichten dürfen. Dieses Hoffähig machen des rechten Mopps ist unerträglich.



    3. Das unerträgliche Ungleichgewicht z.B. in Sachen Aufarbeitung der "G20-Ausschreitungen" und der umgekehrt stattfindenden Duldung des pöbelnd, marodierenden Aufmarsches des rechten Mopps muss endlich ein Ende finden. Radikalenerlass gegen "Linke" war und ist für unseren Staat kein Problem. Doch den rechten Mopp und seine Anhänger belassen wir im Staatsdienst. Es reicht nicht, diesen Mopp nur innerhalb des Staatsdienstes zu versetzen; ENTLASSEN!



    Und zudem aktenmäßig erfassen (mit Eintrag ins Führungszeugnis) und jeden HART aburteilen.

  • " Ich finde es ist eine Sauerrei, dass der Mann mit der CD entlassen worden ist. Zumindest vorausgesetzt die Texte haben nicht zur Gewalt aufgerufen."

    Wir spekulieren hier nur, aber halten Sie es für möglich das es Liebeslieder waren?

  • Was hat Arbeitsrecht mit "Linken" zu tun. Wohl einmal wieder der antikommunistische Beißreflex hervorgetreten?

    Als Mitarbeiter eines Unternehmens kann ich mich nicht während der Arbeit dahingehend politisch exponieren, dass ich dadurch die Loyalitätspflicht zum Arbeitgeber verletze.

    Ein Verkaufsfahrer ist ein Repräsentant des Unternehmens, wenn es sich um eigene Fahrzeuge mit Firmenaufschrift handelt. Wenn dann also rechtsradikale Prollmucke aus dem Lautsprecher gurgelt, während der Fahrer vor einem Geschäft Ware auslädt, dann kann das durchaus dazu führen, dass sich bei den unfreiwilligen "Zuhörern" der Entschluss festigt, kein Produkt dieses Unternehmens zu kaufen. Dadurch wäre ein möglicher Schaden für den Arbeitgeber entstanden und damit arbeitsrechtlich relevant.

    Es hat wohl wenig mit linker Ideologie zu tun, dem Kommentator die Frage zu stellen, ob er denn begeistert wäre, anlässlich eines Todesfalles im engsten Familienkreis, neben dem Leichenwagen zu stehen, wenn dort fröhlich aus dem Lautsprecher schallt:"Schnaps, das war sein letztes Wort - dann trugen ihn die Englein fort..."?

  • Sind die Kapitalisten jetzt Freunde weil Feinde der Feinde?

    • @RLeu:

      Sie waren schon vorher Freunde, weil die Revolution in den Einkaufskorb verlagert wurde.

    • @RLeu:

      blöde KO-Argumentation!

  • Ich finde es immer wahnsinnig interessant wie viele Linke (sofern sie wirklich Linke sind, wir sind weniger geworden) plötzlich vergessen für Arbeitnehmerrechte zu sein sobald es einen Nazi trifft. Ich finde es ist eine Sauerrei, dass der Mann mit der CD entlassen worden ist. Zumindest vorausgesetzt die Texte haben nicht zur Gewalt aufgerufen.



    Ich denke viele "Linke" geben sich dem Irrglauben hin die Rechten würden verschwinden wenn sie keine Arbeit mehr haben. Aber genau das Gegenteil passiert. Sie werden durch solche Geschichten unnötig in ihrer Opferrolle bestätigt und sehen sich ungerechtfertigterweise ausgegrenzt. Sofern der Mann sich gegenüber Mitarbeitern ordentlich verhalten hat sehe ich keinen Kündigungsgrund.



    Ich finde den Schmarrn den so einige Aktivisten anstellen und irgendwelche Leute bei ihren Arbeitgebern anschwärzen einfach unmöglich. Da muss ich immer an die McCarthy Ära denken...



    Soweit kommts noch, dass wir irgendwelche Kapitalisten brauchen um die dummen Bürger zu disziplinieren. Die Taz ist ein ganz zahnloser Tiger, der vorgibt alternativ zu sein und nicht vom Kapital gekauft ist, aber letztendlich eine Zeitung für die Kapitalismusgewinnler darstellt die nicht auf ihre Privilegien verzichten wollen und den dummen Pöbel gerne von oben herab belehrt.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Huege:

      Schlimm, schlimm was dem armen Nazi da angetan wurde. Wo kommen wir denn dahin ? Wenn das der Föhrer wüsste !



      Am Ende wird auch noch das Tragen des Hakenkreuzes verboten oder der Hitlergruß oder wenn man mal eine alternative Ansicht über Auschwitz äußert ...

    • @Huege:

      Wie links kann eine Unternehmerin sein?

    • @Huege:

      Man muss nicht links sein um gegen Rassismus zu sein!!!!

    • @Huege:

      Zitat: „Die Taz ist ein ganz zahnloser Tiger, der vorgibt alternativ zu sein und nicht vom Kapital gekauft ist, aber letztendlich eine Zeitung für die Kapitalismusgewinnler darstellt die nicht auf ihre Privilegien verzichten wollen und den dummen Pöbel gerne von oben herab belehrt.“

      Wissen Sie eigentlich, wie Sie gerade klingen? Sie klingen wie einer von den Leuten, die auf einem von sämtlichen Leitmedien des Landes übertragenen Treffen mit dem sächsischen Ministerpräsidenten jammern, man würde ihnen ihre Meinungsfreiheit vorenthalten. Ich meine: Immerhin ist es ja die taz gewesen, die Ihnen hier die Möglichkeit gegeben hat zu kommentieren...

      Dass die taz Ihnen Gelegenheit gibt, sich eine eigene Meinung zu bilden über diese „Kapitalistin“, finde ich im Übrigen ausgesprochen mutig. Die Macher des Blattes wissen sicher ganz genau, wie viele Menschen noch so denken wie Sie's offenbar tun. War also schon ziemlich riskant, nicht mit dem Zaunpfahl rumzufuchteln und sich statt dessen auf die Vernunft der eigenen Leserschaft zu verlassen...

      Ich selber brauche keine Zeitung, die mir sagt, was ich zu denken habe. Ich brauche eine Zeitung die mit zeigt, was so passiert ist in der Welt. Wann bin ich schon mal in Glashütte? Und wann in einem Werk für Luxusuhren? Völlig zu schweigen von deren Geschäftsleitungs-Etage...

      Dass Judith Borowski „passiert“ ist in Glashütte, erklärt so manches, denke ich. Außer vielleicht, wie diese Frau „passieren“ konnte. Aber das kann ich mir auch ohne taz-Berichterstattung lebhaft genug vorstellen. Wäre da ein Tiger gewesen, der mir seine Zähne in den Hintern hätte schlagen wollen, hätte ich sicherlich nicht halb so viel kapiert. Sie etwa? Sind Sie da wirklich sicher? Sie armer!

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Huege:

      Es ist ja toll zu wissen, dass Sie sich so sicher sind, dass es rechtsradikales Liedgut ohne Gewaltaufrufe war. So sicher sind sie sich da, dass sie es genau wissen: es gab objektiv schlicht keinerlei Kündigungsgrund.

      Nur mal so ohne Ironie: Der Unterschied zwischen rechtem und rechtsradikalen Liedgut s i n d die Gewaltaufrufe.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Stimmt schon: Ich kann mir rechte Musik ohne Gewaltaufrufe auch nicht vorstellen. Aber einen (plausiblen) Kündigungsgrund zu haben, ist noch lange kein plausibler Grund, eine Kündigung tatsächlich auszusprechen. Wer sich eigenhändig seiner Einflussmöglichkeiten beraubt, der braucht sich nämlich nicht zu wundern, wenn er nachher keinen Einfluss mehr besitzt. So etwas tun nur solche Leute, die sich vor ihrer Verantwortung drücken wollen. Nicht immer geht das auf die Dauer gut.

    • @Huege:

      "Soweit kommts noch, dass wir irgendwelche Kapitalisten brauchen um die dummen Bürger zu disziplinieren."

      Ich teile nicht unbedingt Ihre Meinung. Allerdings ist klar, dass Kapitalisten ein reibungslos funktionierendes "Umfeld" schätzen.



      Was wäre, wenn bspw. 20.000 Menschen einer sozialen Bewegung für höhere (Mindest) Löhne, bessere Renten, bezahlbare Wohnungen demonstrieren würden? Was würden die Luxusuhrenhersteller in Glashütte und andere Kapitalisten sagen?



      Und würden dann die progressiven Neoliberalen, die sich ja z.T. als Linke verstehen, den Demonstranten in den Rücken fallen?



      Meine Fragen sollen ein Hinweis darauf sein, dass auch eine linke Bewegung in DE, die womöglich ein kräftiges Gegengewicht zu Diskriminierung und Rassismus wäre, viele Gegner aus der "Mitte" hätten. Ich denke da gerade an Corbyn und die unsäglichen Kampagnen gegen Labour.



      Die bürgerliche Mitte der progressiven Neoliberalen wird das Problem des Rechtsradikalismus und Neofaschismus nicht lösen.



      Zumal dann nicht, wenn sie meinen, dass Unternehmen da eine wichtige Rolle spielen könnten. Das ist genau so naiv oder absurd wie der Glaube, dass mehr Polizisten für mehr Demokratie sorgen können.

      • @Rolf B.:

        der antisemit corbyn? im uebrigen folgt auf eine (vermeintlich ungerechtfertigte) kuendigung normalerweise eine kuendigungsschutzklage. wenn die also durchging, hat der herr wohl tatsaechlich falsch gehandelt und der betrieb zurecht entlassen. wer das fuer richtig haelt ist dann also ein kapitalistenknecht oder klassenfeind? ueben sie mal weiter #aufstehn.

        • @rughetta:

          Haben Sie meinen Beitrag wirklich gelesen. Und verstanden?

    • @Huege:

      Faschismus ist doof UND gefährlich, da gibt es nichts dran zu deuteln, ich kenne auch Unternehmen und Nomos ist vllcht so eins, die Mitarbeiter in ihren Verträgen auf eine Betriebskultur verpflichtet die gg Ausländerfeindlichkeit, Homophobie etc gerichtet ist. Jeder private Unternehmer ist frei in seinem eigenen Haus solche Regeln aufzustellen und jeder der eintritt und unterschreibt und sich nicht daran hält, fliegt, vollkommen normal und rechtmäßig. Da können Sie rumschreien und beleidigen wie Sie wollen. Ich wollte auch keinen Nazi in meinem Betrieb haben, selbst wenn er nicht zu Gewalt aufrufen täte (dafür reichte ein Anruf bei der Polizei und er wäre weg ) würde er die ganze Stimmung und den Umgang der Leute miteinander im Betrieb ruinieren.