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Bauernprotest in der CoronakriseGenug Essen trotz weniger Düngung

Bauernprotest-Führer wollen auch mit der Angst vor Versorgungsengpässen die neue Düngeverordnung verhindern. Experten widersprechen.

Stoppelfeld mit Guelle wird von zwei Traktoren umgeackert Foto: Hartl/Imago

Berlin taz | Wissenschaftler und die Bundesregierung weisen die Behauptung von Bauern zurück, schärfere Düngevorschriften gefährdeten in der Corona-Krise die Lebensmittelversorgung. Sowohl das Landwirtschaftsministerium als auch Agrarprofessor Friedhelm Taube von der Universität Kiel argumentierten auf taz-Anfrage, dass Deutschland von den wichtigsten Nahrungsmitteln weit mehr produziere, als es verbrauche.

Der Verein „Land schafft Verbindung“ (LsV), der in den vergangenen Monaten die größten Bauernproteste seit langem organisiert hat, hatte in einem Offenen Brief an die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, vor Engpässen gewarnt. Wenn der Bundesrat am Freitag wie geplant die Düngeverordnung verschärfte, würde das „zu etlichen Betriebsaufgaben führen und damit zwangsläufig zu einer Gefährdung der Versorgung mit Nahrungsmitteln“, schrieben die Landwirte. „Damit wäre der Selbstversorgungsgrad für Grundnahrungsmittel in Deutschland erheblich gefährdet – fatal in Krisensituationen wie der Aktuellen!“

Die Stickstoffverbindung Nitrat aus Düngern ist potenziell gesundheitsschädlich und verschmutzt das Grundwasser, aus dem das meiste Trinkwasser gewonnen wird. Außerdem trägt zu viel Dünger zum Artensterben und zum Klimawandel bei. Deutschland droht eine hohe Geldstrafe der EU, weil die Nitratgrenzwerte immer wieder überschritten werden. Deshalb plant die Bundesregierung, die Düngung vor allem in besonders belasteten Gebieten stärker zu begrenzen. Dort müssten die Bauern 20 Prozent weniger düngen als bislang erlaubt.

48 Prozent mehr Kartoffeln als nötig

Viele Landwirte befürchten, dass sie dann weniger ernten, Getreide schlechtere Qualität hat und sie die Gülle ihrer Tiere nicht mehr so leicht entsorgen könnten. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft kritisiert, dass auch Biobauern in den belasteten Gebieten nicht mehr Mist und Kompost auf oberflächlich gefrorenen Böden ausbringen dürfen sollen. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft moniert, dass auch „unschuldige“ Bauern in diesen Gebieten weniger düngen müssten. Diese Organisationen erkennen jedoch an, dass die Landwirte im Schnitt mehr düngen, als die Pflanzen aufnehmen können. Weite Teile von „Land schafft Verbindung“ sehen das anders – und ziehen jetzt die „Corona-Karte“.

„Wir haben einen Selbstversorgungsgrad von über 100 Prozent zum Beispiel bei Kartoffeln (148 Prozent), Käse (126 Prozent), Frischmilchprodukten (116 Prozent), Getreide (107 Prozent) oder Schweinefleisch (119 Prozent)“, antwortete darauf das Agrarministerium. Diese Kennzahl gibt an, wieviel Prozent des Verbrauchs ein Land selbst produziert. „Vor diesem Hintergrund entbehrt die Behauptung, dass es durch die Novellierung der Düngeverordnung zu Versorgungsengpässen aufgrund verringerter Erntemengen käme, jeder Grundlage“, so das Ministerium.

Regierung will Frist um 3 Monate verlängern

Agrarwissenschaftler Taube sagte: „Das Argument von LsV mit der Versorgungssicherheit ist nicht stichhaltig“. Bis auf Eier und Ölsaaten wie Soja liege der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei „durchweg deutlich über 100 Prozent“. Bernhard Osterburg vom bundeseigenen Thünen-Agrarforschungsinstitut hat geschätzt, dass die Erträge der Ackerkulturen im Durchschnitt nur um 5 Prozent sinken, wenn sie mit 20 Prozent weniger Stickstoff gedüngt werden, als bislang erlaubt ist. Zwar enthält Getreide dann tendenziell weniger Protein, aber neuere Untersuchungen zeigten laut Taube, dass die Backeigenschaften darunter kaum leiden – die Backqualität sei also gegeben.

Dennoch kommt die Regierung den Kritikern nun etwas entgegen: Die Bundesministerinnen für Landwirtschaft und Umwelt, Julia Klöckner (CDU) und Svenja Schulze (SPD), versprachen, die EU-Kommission um eine längere Frist für die Umsetzung der Düngeverordnung zu bitten. Statt 6 sollen 9 Monate Zeit bleiben – bis 1. Januar 2021.

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35 Kommentare

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  • Wir haben auch eine eÜberproduktion von PKW, LKW, Werkzeugmaschinen, Druckmaschinen, Schiffsmotoren, Elektrischen Schalt- und Steuerungsanlagen. Alles zurückfahren auf Eigenbedarf. Belastet nur die Umwelt.

  • Auch die "Linken Bauern" / die für die Umweltbewegung wichtige Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft sagen, wie Herr Maurin schreibt "Der Ministeriumsentwurf schade auch Höfen, die nicht überdüngen" taz.de/Gesundheits...m-Wasser/!5671418/

  • 9G
    92182 (Profil gelöscht)

    War von Glöckner was anderes zu erwarten ? Nein



    Was hat Corona mit der Gülleverordnung oder dem ausbringen von Pestiziden zu tun ,schadet sie nicht zuletzt auch noch der Gesundheit von allem ,was da kreucht und fleucht ,nicht zuletzt auch uns Menschen . Spätestens seit der Zulassung der Verlängerung von Glyphosat und der weiteren Zulassung von noch mehr Pestiziden sollte uns klar sein ,das den Politikern die Volksgesundheit gelinde gesagt ,schnurz pip egal ist . Dabei ist durchaus davon auszugehen das dies allem Leben letztlich nur schadet .



    Ehrenrunde



    Tschüss

  • Die Mengen an Gülle sind ein Nebenprodukt vorherrschender, gigantischer Tierausbeutung. Wollte der Mensch ökologischer handeln und weniger Gülle, so liegt es nahe, das Mensch-Tierverhältnis radikal zu hinterfragen. Meiner Ansicht nach sollte der Mensch Tierausbeutung abschaffen und die Landwirtschaft generell ökologischer gestalten. Dass das funktionert, beweisen vegane Solidarische Landwirtschaft-Kooperative. Nicht nur wird durch einen solchen Ansatz Tierleid vermieden sondern dieser ist auch ökologisch sowie sozial (durch das dadurch entstsehende Kooperationsverhältnis zwischen Erzeuger*innen und Konsument*innen) besser. Nicht vergessen werden sollte während Corona-Pandemie und dessen thematischer Dominanz, dass der Mensch (insbesondere der Wohlhabendere in den industrialsierten Ländern) dabei ist, sich und den Tieren seiner Existenzgrundlage zu berauben, indem er Umweltzerstörung die Klimakrise weiter vorantreibt. Teil dieses "Existenzvernichtungsprojektes" ist auch die Tierproduktion.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Was soll es , wir haben ja Soja, Avocados, Reis und zur Not essen wir Bananen. Sollen doch die Bauern sich selbst versorgen. Wer unbedingt Kartoffeln und Kohl essen will kann sich ja als Erntehelfer verdingen. Wasser holen wir uns in den Städten



    aus Tiefbrunnen und das Abwasser recyclen wir und gießen damit unsere Balkonpflanzen. Boykottiert die Landbevölkerung. Wer unbedingt Fleisch essen will kann auf Kobe-Rind aus Japan zurückgreifen(Wird täglich massiert)

  • "Sowohl das Landwirtschaftsministerium als auch Agrarprofessor Friedhelm Taube von der Universität Kiel argumentierten auf taz-Anfrage, dass Deutschland von den wichtigsten Nahrungsmitteln weit mehr produziere, als es verbrauche."

    Bei Obst und Gemüse liegt der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei etwa 30% ( www.ble.de/SharedD...rsorgungsgrad.html )

    Herr Maurin, sind Obst und Gemüse keine wichtigen Nahrungsmittel?

  • Hier prallen zwei Systeme aufeinander, und der leidtragende in der Mitte, ist der Landwirt.



    Bei Weizen haben wir in Deutschland den Weltmarktpreis, d.h. Weizen kostet in Amerika, Australien, Russland genauso viel wie in Deutschland. Sinkt jetzt bei uns die Qualität, wird unser Weizen Futterweizen ( erheblich billiger ), und Brotweizen wird importiert.



    Dagegen haben wir bei der Wasseruntersuchung in Deutschland, als einziges Land in der EU, Ergebnisse nach Belastungsnetz, warum nicht da auch die gleiche Vorgehensweise wie der Rest von Europa ?



    Warum wird immer nur über Nitrat im Grundwasser geredet ?



    Ja, Deutschland wurde von der EU wegen Nitrat verklagt, aber in verschiedenen Punkten



    ec.europa.eu/commi...tail/de/IP_16_1453



    Die Klage betrifft auch die Oberflächengewässer und die Ostsee !!



    Alle Kanalisationen leiten ihre Überwasser in Oberflächengewässer, und viele davon laufen in die Ostsee.

    • @Günter Witte:

      Und - nur mal so gefragt: Gibt es IRGENDWELCHE seriösen Hinweise aus Ertragseinbußen, sinkende Qualität o.ä. bei geringerer Düngung? Die ständig streigende Vergiftung unseres Grundwassers durch die Bauern legt nämlich in der Tat nahe, dass SEHR viel mehr gedüngt wird, als der Boden benötigt. Und das Düngen gefrorener Böden beweist IMHO ganz schlicht, dass es um kostenkose Entsorgung der Gülle geht, und NICHT um Düngung.

      • @Kaboom:

        Hallo KABOOM,



        Natürlich hat weniger Dünger einen gewaltigen Anteil, wieviel und welche Qualität geerntet wird.



        Kein Landwirt überdüngt seinen Weizen gravierend, 1. weil das Getreide dann ins Lager geht, d.h. es fällt vor der Ernte um, was einen erheblichen Minderertrag nach sich zieht, 2. jedes Kg Dünger kostet Geld. In Deutschland wird mehr Mineraldünger als Wirtschaftsdünger ausgebracht, warum sollte also ein Landwirt Geld auf sein Feld werfen, dass er nie wieder sieht ?



        Weizen wird Weltweit nach seinem Proteingehalt bezahlt, so auch in Deutschland. Landwirte in roten Gebieten werden durch die neue Düngeverordnung weniger Ertrag in Quantität und Qualität haben, somit einen geringeren Erlös je ha.



        Düngung auf gefrorenen Böden …



        lu-web.de/redaktio...ebedeckten-boeden/

  • Nur 5% Ertragsverlust sollte die Aufregung nicht wert sein. Wenn ich die Zahlen richtig verstehe, haben wir bei vielen Produkten 10-20% Überproduktion. Kommt mir vor, wie das Rauchverbot: "...alle Kneipen sterben über Nacht...". Passiert ist nichts der Gleichen.

    • @ganzjahres Reichweite:

      Wir haben keine globale Überproduktion an Nahrungsmitteln. In den meisten Jahren geht es so gerade auf.

      • @Bernhard Hellweg:

        "Gobal" ist in diesem Kontext völlig irrelevant. Wir haben in Deutschland in ALLEN landwirtschaftlichen Bereichen eine geradezu gigantische Überproduktion. Im alten Land werden Äpfel zu tausenden Tonnen jedes Jahr vernichtet, Fleisch landet in Kühlhäusern bis die Haltbarkeit abgelaufen ist, andere hochsubventionierte deutsche Lebensmittel werden nach Afrika exportiert, bei Milch gibts ebenfalls eine gigantische Übproduktion etc. pp.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Bernhard Hellweg:

        Butterberge und Milchseen haben aber auch nicht geholfen, die weltweite Ungleicheit in der Nahrungsmittelversorgung zu überwinden. Überproduktion in Deutschland hilft keinen Hungernden in anderen Ländern.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Solange wir Menschen immer mehr werden, solange wir immer mehr Fleisch essen, solange wir immer mehr Essen wegwerfen, solange müssen die Bauern der Welt immer mehr produzieren. Übrigens, Essen ist total global.

          • @Bernhard Hellweg:

            ... und: so lange es den Kapitalismus gibt, Menschen kein bzw. ein zu niedriges Einkommen zugewiesen wird, werden Menschen hungern



            ... so lange Menschen, hierunter insbesondere Männer, in industrialisierten Ländern Massen an Tierprodukten konsumieren, werden stetig mehr Ökosysteme vernichtet und Massen an Tieren getötet



            ...

  • Was Bernhard Osterburg schreibt ist richtig und wichtig. Und das wissen auch alle Landwirte die hier schreiben (das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs, dass wir alle lernen mussten...).

    Die "Corona-Karte" ziehen derzeit allerdings alle Bereiche und Jammern ist schon längst kein Phänomen mehr bei dem die Landwirte führend sind. Nur ist es etwas fies wenn Bauern sie gerade jetzt ziehen, denn andere Wirtschaftsbereiche werden von der Pandemie weit mehr getroffen.

    Die Landwirtschaft ist derzeit nicht mehr in der Lage ihre Forderungen gegen die übrige Gesellschaft durchzusetzen. Etwas was der Bauernverband viel zu spät erkannt hat und ein Verein wie LsV scheinbar auch nicht versteht.



    Als Biobauer sehe ich aber die Lösung auch nicht in der bedingungslosen Hinwendung zum Ökolandbau heutiger Prägung.







    Die Düngeverordnung ist einfach ein Schritt und kann als Grundlage dienen über die weitere Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik weiter nachzudenken.



    Auch hier gilt den Stand des Wissens immer wieder neu zu überdenken und ganzheitliche ökologische und soziale Ansätze zu entwerfen (Klimaeffizienz, Biodiversität, Versorgungssicherung, faire Handelsbeziehungen, Boden- und Wasserschutz, Naherholung, vorsorgender Gesundheitsschutz etc.)

    Auch der LsV muss bereit sein zuzuhören und ergebnisoffen in Fachforen zu diskutieren. Etwas was uns allen schwerfällt, wenn ich so durch die Foren streife. Etwas fordern was im Widerspruch zu einer wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung steht hat meiner Meinung nach wenig Aussicht auf Erfolg.

    • @Heiner Petersen:

      Dieser "LsV" hat überhaupt nichts zu melden, man sollte diesen "Verein" bewusst ignorieren.

  • Was machen wir eigentlich mit unseren überschüssigen Kartoffeln? Werfen wir die weg? nein die werden woanders gegessen dann müssen dort die Menschen hungern. Wir haben einige Produkte die wir netto exportieren, dafür importieren wir Kaffee, Tee, Kakao, 80% unseres Obstes und Gemüses, Speiseöl und und und. Die Nettoversorgung mit Nahrungsmitteln in Deutschland liegt bei ca. 88%. Wenn wir jetzt weniger produzieren, wo werden die Nahrungsmittel dann erzeugt? Im Brasilianischen Regenwald? progressive-agrarw...-unseren-planeten/

    • @Bernhard Hellweg:

      "Was machen wir eigentlich..."

      Fleisch. Obszön billiges Fleisch.

      • @tomás zerolo:

        Fakt ist, der globale Fleischverbrauch steigt und weil das so ist müssen die Bauern immer mehr davon produzieren. Fakt ist aber auch: Der Fleischkonsum wurde in den letzten 50 Jahren demokratisiert. Fleischkonsum ist nicht mehr ein Privileg der Reichen.

        • @Bernhard Hellweg:

          Fakt ist, dass Fleischproduktion ein grosser Konsument von Agrarfläche und primären Nahrungsmitteln ist (energetischer Faktor 4 bis 40) [1].

          Fakt ist, dass wir ein Drittel der Nahrungsmitteln wegwerfen.

          Die industrialisierte Landwirtschaft ist ein Holzweg. Höhere Nahrungsmittelpreise (bei besserer Qualität, sowohl des Endprodukts als auch der Produktionsbedingungen) ist unumgänglich.

          Niedrigere Mieten, höhere Nahrungsmittelpreise. Anders fahren wir gegen die Wand.

          [1] academic.oup.com/a.../78/3/660S/4690010

    • @Bernhard Hellweg:

      Das Problem der Milliarden Überbevölkerung können wir halt nicht durch Raubbau an der Natur und Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen ausgleichen...



      in ~70Jahren wird das Urzeit-Wasserreservoir im mittleren Westen der USA leer sein, die Landwirtschaft dort zusammenbrechen. Sollen wir hier deshalb noch mehr Wasser verbrauchen? mehr Düngen?

      Außerdem gibt es ja auch hier Bauern die ohne industriellen Dünger und ohne Gülle genau so viel produzieren (zumindest genug) wie die Anbeter der industriellen Landwirtschaft. Die überleben auch!

      • @danny schneider:

        Sollten wir Menschen wegen der Überbevölkerung hungern lassen? Es würde die Ärmsten der Armen treffen. Das ist die Denke des Sozialdarwinismus, ein faschistoider Standpunkt

      • @danny schneider:

        ohne Dünger wachsen Pflanzen nicht, und in der ökologischen Landwirtschaft wird deutlich weniger geerntet als in der konventionellen Landwirtschaft, Im Übrigen importieren wir mehr Agrarprodukte als wir exportieren.

        • @Bernhard Hellweg:

          a ist eine Lüge der industriellen Landwirtschaft. Z.B. kann man mit Milpa (1000 Jahre altes Maisanbauverfahren) im Durchschnitt mehr ernten als mit Monsanto Genmais. Wissenschaftlich belegt! Also bitte aufhören diesen Unsinn zu verbreiten.

          und zu b, bedeutet das ja bei über 100% Eigenproduktion + hohen Importen das hier einfach Lebensmittel verschwendet werden.

          • @danny schneider:

            dann machen, solange ein angeblich besseres 1000 Jahre altes Verfahren nicht mehr umgesetzt wird muss die Nahrung anders erzeugt werden, aber erzeugt werden muss sie. Ansonsten leiden die Ärmsten.

    • @Bernhard Hellweg:

      Sorry, aber keiner wird Hungern weil Deutschland weniger billig Lebensmittel auf den Weltmarkt pumpt. Im Gegenteil Landwirte in Einkommensschwachen Regionen werden vermutlich eher wieder ihre Produkte zu vernünftigen preisen loswerden, was die Lokale Wirtschaft stärkt und echten Fortschritt ermöglicht. Sorry, aber die Erzählung das europäische Lebensmittel Exporte irgendjemand anderem Helfen als kurzsichtig und egoistisch agierenden europäischen Bauern ist ein ekelhaftes Kolonialrelikt.

      • @Lev Bronštejn:

        In Deutschland wird so schnell niemand hungern, wir haben es ja. Unsere Kaufkraft ist eine scharfe Waffe, gerichtet gegen die Ärmsten der Armen unserer Welt. Diese müssen dann für uns hungern.

    • @Bernhard Hellweg:

      Das sind alles keine Gründe, weiterhin den Boden zu überdüngen und das Grund- und damit unser Trinkwasser zu verseuchen. Oder wollen Sie demnächst auch das Trinkwasser importieren (frag mich nur woher dann)?



      Also weniger Dünger ist für alle besser.

      • @Lara Crofti:

        Nestle steht schon in den Starlöchern. Klappt woanders doch auch. ;-)

      • @Lara Crofti:

        Die Heute schnell durchgepresste Verschärfung der Düngeverordnung hat nicht mit Überdüngung zu tun. Die sinnvoll, ausgewogene Pflanzenernährung wird dadurch unmöglich. Durch die schlecht gemachten neuen Verbote wird Raubbau am Boden getrieben, der sich in ein paar Jahren bitter zeigen wird.

        • @Farmer:

          Ich war lange genug in der Trinkwasserversorgung tätig (europaweit) um zu wissen dass die Düngung ein Riesenproblem ist (und auch für gesundheitliche Probleme sorgt, die ich keinem wünsche). Immer dort wo Bauern gedüngt hatten (maschinell) schrillten die Alarmglocken.

      • @Lara Crofti:

        Ich habe nichts von Überdüngung geschrieben.

        • @Bernhard Hellweg:

          OK, dann halten Sie sich also an die Vorschläge der Wissenschaft die sehr sehr deutlich unter dem liegen was die Politik an der als zu hart kritisierten Düngeverordnung beschlossen haben? Düngen gemäß dieser Düngeverordnung IST Überdüngung.

          • @danny schneider:

            Die Wissenschaft kann genau sagen, wie viel Stickstoff, Phosphor und Kali eine Pflanze bei dem Ertrag X benötigt. Die Bauern müssen diesen Ertrag im Frühling schätzen. Und wenn dann eine Dürreperiode kommt, dann haben sie zuviel gedüngt.