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Ringen um Termin für NeuwahlWann ist denn endlich wieder Wahltag?

Olaf Scholz wird seinen Plan, die Vertrauensfrage erst am 15. Januar zu stellen, wohl nicht durchhalten können. Der Druck wird immer größer.

Keine Vertrauensfrage, kein vertrauensvoller Blick: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verlässt das Schloss Bellevue Foto: Kay Nietfeld/dpa

BERLIN taz | Olaf Scholz hat sich erneut festgelegt. „Der Bundeskanzler wird am Mittwoch nicht die Vertrauensfrage stellen“, so sein Sprecher Steffen Hebestreit am Montag. Klar ist also, wann der Bundestag ihm NICHT das Vertrauen entzieht, nämlich nicht mehr in dieser Woche. Unklar bleibt, wann Scholz die Frage tatsächlich stellt und wann Neuwahlen stattfinden.

Eigentlich hatte Scholz bereits einen Termin genannt. Er werde am 15. Januar im Bundestag die Vertrauensfrage stellen, Ende März könnten dann Neuwahlen stattfinden, erklärte er am Mittwoch vergangener Woche, als er die Ampel-Koalition für gescheitert erklärte. Zuvor wolle er aber noch Gesetzentwürfe durch den Bundestag bringen, die keinen Aufschub duldeten, etwa der Ausgleich der kalten Progression, die Stabilisierung der Rente oder Sofortmaßnahmen für die Industrie. Und dafür auf die Union zugehen.

Doch die erteilte ihm umgehend eine Absage. Scholz sollte sich noch ein paar Wochen als Anführer einer Minderheitsregierung beweisen dürfen? Nimmer. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz forderte Scholz auf, sich schon diese Woche im Bundestag zur Abstimmung zu stellen – und am 19. Januar neu wählen zu lassen.

Auch andere Parteien, darunter die FDP, das Bündnis Sahra Wagenknecht und Po­li­ti­ke­r:in­nen der Grünen forderten Scholz auf, rascher für klare Verhältnisse zu sorgen und die Vertrauensfrage vorzuziehen. Der Druck auf den Kanzler wurde zu groß, er kündigte am Freitag am Rande des EU-Ratsgipfels in Budapest an, dass er sich auch einen früheren Zeitpunkt vorstellen könne. Man solle über den Wahltermin „unaufgeregt diskutieren“. Am Sonntag bekräftigte er in der Sendung Caren Miosga: „Dass ich noch vor Weihnachten die Vertrauensfrage stelle, ist für mich überhaupt kein Problem.“ Abhängig machte er es davon, dass sich SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich mit Oppositionsführer Friedrich Merz einig werde. „Daran werde ich mich orientieren.“

Union lässt nicht locker

Besonders souverän wirkte das nicht. Zum einen, weil Scholz sich binnen 48 Stunden korrigierte. Und zum zweiten, weil der Kanzler, der das Verfahren zur Auflösung des Bundestags in Gang setzen muss, die Verantwortung aus der Hand gibt. Der Ball liegt jetzt im Bundestag, die Union ist allerdings nicht bereit, den Kanzler schnell aus der Zwickmühle zu entlassen.

Verschiedene Unionspolitiker drängten am Montag weiterhin darauf, dass der Kanzler bei seiner Regierungserklärung am Mittwoch auch die Vertrauensfrage stelle. „Scholz sollte jetzt keine weiteren Nebelkerzen werfen“, sagte etwa Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, der Bild. „Bei diesem Verfahren liegt es allein am Kanzler, das Drama zu beenden und die Tür zum Neuanfang zu öffnen.“ Aus der Fraktion heißt es allerdings auch, die Lage sei dynamisch. Die SPD sei am Zug, mit konkreten Vorschlägen auf die Union zuzukommen. Die CDU/CSU setze sich weiter für eine sehr schnelle Festlegung von Bundeskanzler Scholz für die Abstimmung über die Vertrauensfrage in diesem Jahr ein. Wenn dieses Datum festgelegt wurde, könnten Gespräche über etwaige noch zwingend zu behandelnde Themen im Bundestag beginnen.

Hinter den Kulissen wird nun verhandelt. SPD-Fraktionschef Mützenich führe derzeit vertrauliche Gespräche, bestätigt der Sprecher der Fraktion. „Deswegen wird er sich öffentlich nicht äußern.“ Aha.

Unterdessen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine vertraulichen Gespräche mit Spitzenpolitikern fortsetzt. Am Montagnachmittag empfing er Vizekanzler Robert Habeck (Grüne). Am Freitag war bereits SPD-Chef Lars Klingbeil bei ihm, am Dienstag wird Mützenich und am Donnerstag CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in Schloss Bellevue erwartet.

Bundeswahlleiterin warnt vor Hektik

Steinmeier kommt eine Schlüsselstellung zu. Nachdem der Kanzler im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt und verloren hat, kann der Bundespräsident innerhalb von 21 Tagen den Bundestag auflösen. Binnen 60 Tagen danach muss die vorgezogene Bundestagswahl stattfinden. Würde Scholz also in der nächsten Sitzungswoche am 27. November die Vertrauensfrage erst ankündigen und dann fristgerecht nach 48 Stunden stellen, dann hätte Steinmeier bis zum 20. Dezember Zeit, zu entscheiden, ob der Bundestag aufgelöst wird. Gewählt würde dann am 16. Februar. Auch im Dezember gibt es noch zwei Sitzungswochen, der Wahltermin verschöbe sich nach hinten.

Im Bundeswahlgesetz und in der Bundeswahlordnung gibt es zahlreiche Fristen, die den spätesten Zeitpunkt etwa für die Einreichung von Unterstützungsunterschriften durch kleine Parteien oder die Aufstellung von Wahllisten vor dem Wahltag regeln. Bei einer vorgezogenen Neuwahl kann das Bundesinnenministerium diese Fristen per Verordnung verkürzen.

Bundeswahlleiterin Ruth Brand warnte allerdings vor zu großer Hektik. Nach einem Treffen mit den Landeswahlleitungen erklärte sie am Montag, der Zeitraum von 60 Tagen zwischen der Auflösung des Bundestags und der Neuwahl sollte ausgeschöpft werden, um „Herausforderungen bei der Wahlorganisation bestmöglich zu begegnen.“

In einem Brief an den Bundeskanzler hatte sie am Freitag Alarm geschlagen. Fielen die Fristen in die Weihnachts- und Neujahrszeit, wäre der ohnehin knappe Zeitraum maßgeblich verkürzt und könnte gar zu „unabwägbaren Risiken auf allen Ebenen, insbesondere auf Gemeindeebene, führen“, schrieb Brand. So müssten Wahlhelfende geschult, Wahlräume ausgestattet, Wahlausschüsse berufen und die notwendige IT-Infrastruktur bereitgestellt werden.

Die Union hielt ihr deswegen vor, sich vom Kanzler instrumentalisieren zu lassen, was Sprecher Hebestreit zurückwies: „Die Bundeswahlleiterin agiert unabhängig und ihre Argumente sind zu berücksichtigen.“

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch warnte davor, die demokratischen Institutionen zu beschädigen. Auch er nannte noch Vorhaben, die man im Parlament verabschieden könne – etwa die Kindergelderhöhung und die Deutschlandticket-Fortsetzung. Doch zentral sei jetzt, „dass Neuwahlen ordnungsgemäß stattfinden und sorgfältig vorbereitet werden können.“ Offen bleibt, wann. Und damit zurück an Olaf Scholz.

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38 Kommentare

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  • Die SPD wurde damals öffentlich zur Großen Koalition gezwungen, gegen ihre Festlegung, gegen ihre Interessen.



    Wo bleiben die Stimmen nun, die Union sich in die einzige mögliche Koalition einordnen zu lassen, die "Große" unter der SPD?



    Wo bleibt Steinmeiers Intervention?

    Bitte nicht immer Bild/Unions-Narrative übernehmen, sondern prüfend nachdenken!

    • @Janix:

      "Die SPD wurde damals öffentlich zur Großen Koalition gezwungen, gegen ihre Festlegung, gegen ihre Interessen."

      Ach Gottchen. Sie stellen die SPD ja ganz schön vertrottelt und devot dar und zudem als eine Partei, die nur Eigeninteressen bzw. Parteiinteressen ("ihre Interessen") verfolgt.

      Mit solchen gutgemeinten Wahlkampf-Narrativen leisten Sie der SPD einen Bärendienst

      • @Rudolf Fissner:

        Wir haben doch beide damals die sehr offene Kampagne verfolgt.



        Ihre Argumentation war gerade m.E. nicht zum Ziel gerichtet, außer dieses war ein Kritteln pour le Kritteln.



        Ich mache keinen Wahlkampf für die SPD, ich weise auf eine auffällig asymmetrische Erscheinung hin.

  • Mir fehlt da noch ein Baustein in der Diskussion.

    Angenommen, die AFD spricht ihm das Vertrauen aus:

    Wenn der Kanzler die Vertrauensfrage stellt und SPD und Grüne ihm das Vertrauen aussprechen und CDU/CSU und FDP ihm nicht das Vertrauen aussprechen, aber die AFD ihm das Vertrauen ausspricht - nicht weil sie ihn auf einmal gut finden, sondern um das System zu ärgern -, dann hat er eine absolute Mehrheit im Bundestag, die ihm das Vertrauen ausgesprochen hat. Und der Bundestag kann nicht aufgelöst und Neuwahlen nicht durchgeführt werden.

    Wäre auch nicht so im Sinn unserer Demokratie.

    • @Brombeertee:

      Guter Punkt. Solche Probleme gab es auch seinerzeit bei der Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen. Da müsste die SPD und Grüne konsequent über ihren eigenen Schatten springen wie die CDU in Thüringen und gegen Scholz stimmen. Wird spannend, ob die das hin bekommen.

      Es würde aber auch der AfD viele Stimmen kosten bei der dann folgenden Wahl spätestens im September. In dem Hoch in dem die AfD sich gerade befindet, giert diese eher nach Neuwahlen. Sie wird also nicht rumtrollen.

  • Das Urteil zur Berliner Nachwahl kam am 16.11.22. Am 12.2.23 fanden bereits die Nachwahlen statt. Das ging also für Berliner Verhältnisse richtig fix und ohne Geplärre über die Bühne, dass man das über Weihnachten nicht schaffen würde.

    Die Berliner Nachwahl ist das beste Beispiel für "Wir schaffen das!".

    • @Rudolf Fissner:

      Sie hatten mal Rechnen: wie viele Tage sind das, von denen Sie nun sprechen? Na? ...

      Beim Bund wurden hingegen 60 Tage ins Rennen geworfen. Über Weihnachten.

      Da muss man zumindest warnen (und sich dafür offenbar anpampen lassen von interessierten Kreisen).

      Dass Merz sich gerade zu fein ist, bis zum Ende der Legislatur einzuspringen, ist ein böses Omen für seine Fähigkeiten.

      • @Janix:

        "Dass Merz sich gerade zu fein ist, bis zum Ende der Legislatur einzuspringen, ist ein böses Omen für seine Fähigkeiten."

        Das sind ja ganz neue Töne. Merz soll Kanzler von SPD und Grüne gewählter Zwischenkanzler werden so ganz ohne jegliche Koalitionsgespräche. Dafür einen Tag nach Beginn der Karnevallszeit ein dreifaches Tatä Tatä Tatä soundcloud.com/megajeck/tusch-dreifach

      • @Janix:

        Zitat: "Dass Merz sich gerade zu fein ist, bis zum Ende der Legislatur einzuspringen, ist ein böses Omen für seine Fähigkeiten."

        Und derweil läßt Putin Shahed-Drohnen, bestückt mit thermobarischen Sprengköpfen, auf ukrainische Städte fliegen:

        www.gmx.net/magazi...ehrlicher-40335588

        • @dtx:

          Wie soll Merz einspringen wenn Olli der Lokführer nicht gehen will? Warum gibt Oli der Lokführer nicht die entsprechenden Waffen für die Ukraine frei?

          • @Rudolf Fissner:

            Ich komme für Sie noch mal zum Thema Rechnen: Zählen Sie die Mandate von SPD und Union zusammen.

            Die stärkere Seite stellt gewöhnlich dann den Kanzler. Vizekanzler Merz könnte seine mangelnde Regierungserfahrung rasch reduzieren.

  • Dass die Bundeswahlleiterin, weil Ihre



    Mahnungen, dass eine Wahl mit Arbeit verbunden ist, als nicht mehr unabhängig tituliert wird, ist ein undemokratischer Schnitzer der CDU .



    Nach Gesprächsrunden mit den Landeswahlleitungen steht, nach viel Geschrei, die Empfehlung, die 60 Tage auf jeden Fall auszuschöpfen. Aus NRW war zu hören " dass man notfalls auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten könne".



    Da blickt schon durch, dass die ArbeitnehmerInnen bei der CDU nicht an erster Stelle stehen. Nun wird ein " früher Termin" Mitte/Ende Februar anvisiert. Das ganze Tamtam wegen 4 Wochen früher oder später?



    Um Inhalte geht es wohl nicht mehr.



    Dass eine Krankenhausreform seit 20 Jahren notwendig ist, wird durch CDU Idiologie ausgebremst. Die Gerichte VOR der Wahl noch zu stärken, ist ungewiss.



    Offenbar heißt es bei Merz:" erst ich, dann die Partei, dann das Land ". "Tolle" Aussichten!



    Bei uns werden WahlhelferInnen ein halbes Jahr vorher gesucht und mittlerweile nicht mehr gefunden. D.H. Angestellte werden zwangsverpflichtet. Die werden regulär bezahlt.Die Überstunden an den Feiertagen zahlt Merz aus der Portokasse, von Geld und Arbeit für die nun vorliegenden Gesetze gar nicht zu reden.

    • @Philippo1000:

      "Dass eine Krankenhausreform seit 20 Jahren notwendig ist, wird durch CDU Idiologie ausgebremst."

      Wer die Krankenhausreform für wahltaktische Spiele missbraucht bremst diese mit Sicherheit aus. Eine klares gemeinsames Bekenntnis zu Neuwahlen hält den Ball flach in der Bevölkerung, nimmt der AfD den populistischen Wind aus den Segeln und macht die Abgeordneten im folgenden frei für ruhige Entscheidungen zum Thema.

  • Wenn erst im März gewählt wird, haben wir vor der Sommerpause keinen Haushalt für 2025, sondern frühestens Anfang September. Was soll dieser verantwortungslose Sch... liebe SPD? Fertig werden! Und ja, zur Ernennung eines neuen Kanzlers muss sich der Herr Minderheitenkanzler, Ex-Kanzler in spe, seine Mehrheiten suchen. Dann wird halt zwischen Weihnachten und Neujahr durchgearbeitet. Das schafft auch eine Bundeswahlleiterin. Die Dame hat die Probleme übrigens erst nach dem Gespräch mit dem Bundeskanzleramt gesehen, vorher nicht. Zumindest berichten das andere Medien. Man kann.mit Würde verlieren, aber scheinbar auch ohne.

  • Wann wird's mal wieder richtig ... Sommer?



    So lange wählen, bis das Wunschergebnis fürs Kapital herauskommt, ist jedenfalls nirgends im Grundgesetz zu finden. Da mag Springer & Co. noch so geifern.



    Die taz sollte hier nicht auf falsche Züge ausspringen

    • @Janix:

      Ein Zug in dem der Lokführer (Scholz) nicht mehr entscheiden kann, an welchen Haltestellen er halten und welche Weichen er stellen darf und der nur noch für das Rest-Kohleschaufeln zuständig ist, braucht niemand.

      Es braucht dringend und schnell einen Lokführerwechsel mit neuem Fahrplan.

      • @Rudolf Fissner:

        Nö, die Union muss in die Pflicht, so wie sie es von der SPD damals umgekehrt einforderte.

        • @Janix:

          "damals"

          Es gab noch nie eine Minderheitsregierung auf Bundesebene. Vor allem keine gewählte. Und schon gar keine, die die von der SPD gestützt wurde. Die einige gewählte Minderheitsregierung, die mir bekannt ist, war RRG in Thüringen. Mit Unterstützung der CDU!

          In der Pflicht (zu Kompromissen) sind bis zu den Neuwahlen alle Parteien. Ganz vorne in der Pflicht stehen dabei die zwei Restleuchten der Ampel; Grüne und SPD.

  • Das passende Prozedere wäre das konstruktive Misstrauensvotum, weil es aus dem Parlament kommt . Die Mehrheit wäre da, wenn die Union nicht in die Falle der Brandmauer getappt wäre. Daran zeigt sich das fehlende taktische Gespür dieser Kreise. Die AfD muss man nicht mögen, sie aber- anders als das BSW - auf den Index zu setzen, war kleinkariert. Das wird sich noch rächen, sobald die ersten Minderheitsregierungen antreten. Zumindest als Spielball im Koalitionsreigen ein Joker.

  • Robin Alexander hat es heute in der ansonsten super-öden Talkshow "Hart, aber fair" auf den Punkt gebracht:

    Die CDU will schnell Wahlen, weil sie in Umfragen gut dasteht, die SPD will später Wahlen, weil sie in Umfragen schlecht dasteht.

    Der Rest ist Tingeltangel.

    • @Jim Hawkins:

      Zitat: "Der Rest ist Tingeltangel."

      Es gibt bei der Union offenbar deutlich von den Gesetzesvorlagen der Ampel abweichende Vorstellungen und auch deshalb wenig Begeisterung, etwas davon durchzuwinken.

  • Das passende Prozedere wäre das konstruktive Misstrauensvotum, weil es aus dem Parlament kommt und nicht dem Takti

    • @Schö51:

      Für die Kürze der noch vor uns liegenden Regierungszeit ist das keine Option und es gibt auch keine Koalitionen dafür, die eine Mehrheit garantieren.

  • Verstehe überhaupt nicht, warum die taz die medialen (vor allem Bild in AFD in Manier) und politischen Rufe nach schnellen Neuwahlen mitmacht.



    Der Politologe Püttmann betont im Deutschlandfunk, dass es nicht nachvollziehbar sei, dass die CDU behauptet, mit dem einzig möglichen Koalitionspartner nicht zusammenarbeiten zu können, weil der den Kanzler stellt.



    Püttman betont, dass es wichtig sei, keinen Expresswahlkampf zu bekommen bei dem die AFD von 11 auf 18 Prozent aufwachsen würde. Laut Püttman sei die Union nervös, weil sie aufgrund der AFD kein konstruktives Misstrauensvotum durchführen könne, und die Regierung deshalb ohne Vertrauen dastehen lasse. Püttmann wirbt dafür, dass die Parteien Zeit genug haben, ihre Programme bei den Wählern klar zu machen. Alles andere nutze populischen Parteien.

    www.deutschlandfun...-33915a0c-100.html

  • Sehr interessierte Medien und Parteien machen Druck und selbst die taz macht mit: Wieso?



    Wer etwas anderes haben will, kann ja ein konstruktives MIsstrauensvotum probieren.

    • @Janix:

      Es ist schon klar, dass sie damit eine Koalition mit der AfD als Alternative propagieren?

      • @Rudolf Fissner:

        Rechnen hilft auch hier. Große Koalition unter Scholz hat im Parlament eine Mehrheit und könnte theoretisch bis zur regulären Wahl etwas gestalten.

        Dann muss der Herr Merz über seinen langen Schatten springen, doch fürs Land tut man doch alles.

    • @Janix:

      Dieser ganze aufgebaute Druck ist uns doch noch bekannt:

      Die SPD muss doch fürs Land in die Große Koalition, hieß es aus allen Kanonenrohren.



      Dann muss jetzt die Union genauso ran.



      Übrigens könnte da Merz ernsthaft seinen Erfahrungsmangel wegtrainieren.

      Oder wir spielen Grundgesetz. Danach hält ein Parlament möglichst aus und ist ein Kanzler bis zum nächsten mit Mehrheit Kanzler. Juristen wie Scholz und Merz wissen das und Menschen mit Abitur eigentlich auch.

      Also: was soll das orchestrierte Theater gerade?

    • @Janix:

      Ja, wieso? Auch Baerbock drängelt. Lindner ist gegangen, bevor der Haushalt 2025 durch war. Und mit einem provisorischen Haushalt würde es kein Geld für die Ukraine geben.



      Die Union scheint jetzt, so habe ich Frei verstanden, lediglich noch die fraktionsübergreifend erarbeitete Resilienz des Bundesverfassungsgerichts über die Ziellinie bringen zu wollen. Bei der Landesverteidigung verfolgen sie ein anderes Konzept als das, welches Pistorius im Kabinett durchsetzen konnte. Aus diesem Plan wird also nichts.

      Auch das Deutschlandticket stehe bei der Union nicht auf der Agenda. Wer weiterhin Öffis nutzen will, wird im Frühjahr anscheinend wieder die Tarifzonenflickenteppiche im Blick haben müssen.

    • @Janix:

      Die Zeit spielt gegen die Restampel. Wenn Scholz die Erpressung der Union mit dem Neuwahltermin ueberreizt, kann er sich die Mehrheit fuer den Nachtragshaushalt bei der AFD suchen oder hat ne Haushaltssperre zu verantworten.

    • @Janix:

      eben, wieso kein konstruktives Mißtrauensvotum?

      • @nutzer:

        Warum sollte man mit der AfD koalieren. Die Gründe, weshalb keine Partei das will sind doch offensichtlich. Oder haben Sie Argumente für eine Koalition mit der AfD.

        Sicher nicht. Deshalb sind diese Hinweise auf Misstrauensvoten auch immer so sinnbefreit.

        Beside: Die AfD könnte übrigens auch ohne Misstrauensvotum in die Ampel einsteigen.

      • @nutzer:

        Weil man dafür nahezu sämtliche Stimmen aus den Fraktionen und sowie der aus ihnen ausgeschiedenen Einzel-Parlamentarier des rechten Spektrums braucht, was insgesamt 372 wären. Das Parlament hat 736 Mitglieder, Art. 67 GG verlangt die Mehrheit davon.

        Es gibt Leute, die eine "Zusammenarbeit" erst sähen, wenn Merz zu Weidel und Chrupalla ginge und um die Stimmen ihrer Fraktion werben würde. Das wird er nicht tun. Es wäre aber offensichtlich, daß er über ein konstruktives Mißtrauensvotum ohne die nicht Kanzler werden würde.

        Auf der anderen Seite stünde das Argument, daß sich so am Ende der Legislaturperiode nichts ändern und zum ursprünglichen Wahltermin neu gewählt werden würde. Somit würde Merz seine demokratische Legitimierung auch zeitnah erhalten, ohne daß es dafür einer Parlamentsauflösung bedürfte - oder auch nicht und dann eben wieder aus dem Amt scheiden.

      • @nutzer:

        Wegen der Restlaufzeit und weil Merz nicht von der AfD gewählt werden will.

      • @nutzer:

        Weil ein Misstrauensvotum nur mithilfe der AFD durchgesetzt werden kann und das wird die Union nicht machen.



        Die Forderung ein Misstrauenvotum anzustreben dient ja auch nur dazu, einen Kanzler Merz zu verhindern (bzw nur kurzzeitig im Amt zu haben) damit dann eine Brandmauer gegen die CDU gebaut wird, was die einzige Möglichkeit für SPD und Grüne überhaupt wäre den Kanzler zu stellen.

        • @Walterismus:

          Die Forderung nach einem konstruktiven Mißtrauensvotum diente in erster Linie dazu, um die durch eine Wahl zum derzeitigen Zeitpunkt unvermeidliche Hängepartie herumzukommen. Nach Lage der Dinge ist der Erfolg offen. Wer Putin vergöttert und seine Eroberungsfeldzüge unterstützt, würde nicht Merz zum Kanzler machen, sondern daheim bleiben. Das wären möglicherweise mehr als drei. Aber dann hätte man es wenigstens versucht.

          Nun sieht es so aus, als ob mit der Union jetzt nur noch die Resilienz des Bundesverfassungsgerichts beschlossen würde und alles andere in die Tonne flöge - vorgezogener Weihnachtsurlaub, kurz unterbrochen durch Olafs Vertrauensfrage. Das ginge an den Notwendigkeiten nicht nur haarscharf vorbei.

      • @nutzer:

        weil Merz dann als von der AFD gewählter Bundeskanzler das Amt übernehmen müsste.



        Zumindest würde ich das der AFD zutrauen.



        BTW: gleiche Gefahr für Scholz, wenn er die Vertrauensfrage stellt.

        • @Magnus Wagner:

          das zweite: AFD könnte Scholz das Vertrauen aussprechen, sehe ich auch so. Hab ich auch grad gepostet.

          Das erste: Merz wird nur von CDU-CSU und AFD gewählt, ist nicht schlüssig. Die CDU-CSU müsste sich nun mit Grünen oder mit SPD auf eine Koalition/Kanzlerwahl verständigen. Das sollte möglich sein. Denn das gleiche werden sie nämlich voraussichtlich nach der Wahl im Februar auch tun.

          Nach den jetzigen Vorhersagen bleiben (ohne AFD-Beteiligung) nur zwei realistische Möglichkeiten:



          CDU-CSU + SPD



          CDU-CSU + Grüne



          siehe dawum.de/Bundestag/