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CDU-Wahlkampfauftakt in NRWMerz kann nicht anders

Der Landesparteitag der CDU sollte eine Krönungsmesse für den Kanzlerkandidaten werden. Doch er macht die Risse in der Union deutlich.

Er wähnt sich schon im Kanzleramt: Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz Foto: Guido Kirchner/ dpa

Münster taz | Von seiner Fixierung auf die Grünen als „Hauptgegner“ kann Friedrich Merz auch im schwarz-grün regierten größten Bundesland Nordrhein-Westfalen nicht lassen. „Robert Habeck ist Kinderbuchautor – und ich bin Jurist“, ruft der Kanzlerkandidat den Delegierten des CDU-Landesparteitags am Samstag in Münster zu. Ich bin Profi – und der Vizekanzler, der vor seiner Zeit als Minister in Schleswig-Holstein mehrere Romane veröffentlicht hatte, der ist Amateur, soll das wohl heißen.

Dabei soll das Treffen der rund 600 Delegierten eine möglichst harmonische Krönungsmesse für Merz werden. Vor knapp zwei Wochen haben erst Nordrhein-Westfalens CDU-Regierungschef Hendrik Wüst und dann auch Bayerns CSU-Ministerpräsident Markus Söder verzichtet. Erstmals als Kanzlerkandidat tritt Merz jetzt vor seinem Heimatverband auf – und Wüst versucht alles, um ihm einen warmen Empfang zu verschaffen.

Persönlich wartet er vor der Halle Münsterland auf seinen Bundesparteichef, holt ihn an seiner Mercedes-Limousine ab. Mit dem treibenden Beat von „Levels“ von Avicii ziehen beide dann durch die Reihen der Delegierten zur Bühne.

Merz versucht zu liefern

Dort versucht Merz zu liefern: „Heute genau in einem Jahr ist Bundestagswahl“, beginnt er seine Rede. „Und wir sind fest entschlossen, um 18 Uhr diejenigen zu sein, die die Bundestagswahl gewonnen haben.“ Zum dritten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik sei die Union jetzt in der Opposition. Und beim ersten Mal habe es 13, beim zweiten Mal 7 Jahre gedauert, bis CDU/CSU wieder die Bundesregierung stellten. „Dieses Mal sind maximal 4 Jahre genug“, ruft Merz – und macht klar: Hier steht ein Mann, der sich bereits im Kanzleramt sieht.

Der Sauerländer spricht hart, abgehackt, fast schnarrend – und wirkt manchmal wie die Karikatur eines preußischen Militaristen. Der Kanzlerkandidat redet über Migration als „Daueraufgabe“ und versichert treuherzig, die CDU sei „nicht die Partei, die Migration in erster Linie als Problem gesehen hat“. Für die, „die hier ihren Lebensunterhalt verdienen wollen, die sich integrieren wollen“, bleibe Deutschland offen, erklärt der Konservative – und grenzt sich hart von der „ausländerfeindlichen“ AfD ab: „Mit diesen Leuten haben wir nichts zu tun.“

Doch kaum verklausuliert macht Merz auch klar: Unter seiner Regierung soll es einen ordnungspolitischen Rechtskurs mit weniger Sozialleistungen und Klimaschutz geben. Merz fordert eine „Agenda 2030“. Ar­beit­neh­me­r:in­nen müssten dazu gebracht werden, „wieder mehr zu leisten, als im Arbeitsvertrag steht“ – nur so könne die Bundesrepublik „Land der industriellen Fertigung“ bleiben. Das gerade erst eingeführte Bürgergeld will Merz genauso abschaffen wie „die überbordende europäische Bürokratie“.

Auf der Bremse bei der Klimapolitik

In der Energiepolitik verspricht der 68-Jährige eine „360-Grad-Perspektive“, hält sich also auch den Wiedereinstieg in die Atomkraft offen. Beim Klimaschutz blickt Merz weiter skeptisch auf E-Autos und Wärmepumpen, verspricht stattdessen „Technologieoffenheit“. Überhaupt will er in der Klimapolitik auf die Bremse treten: Es möge sich doch niemand einbilden, „dass ein Land wie Deutschland es allein schaffen kann“, erklärt er zum Thema „weltweite Klimaneutralität“.

Dann schießt er noch einmal scharf gegen den grünen Bundeswirtschaftsminister Habeck. „Im Kern korrigiert werden“ müsse dessen Kurs. „Wir wollen bessere Rahmenbedingungen für alle“, ätzt Merz, „und nicht möglichst hohe Subventionen für wenige.“

Deutlich macht der CDU-Bundestagsfraktionschef damit aber auch die Risse, die weiter durch die Union gehen. Mögen er, Wüst und Söder noch so oft die „Geschlossenheit“ ihrer Parteifamilie betonen – in seiner Einführungsrede hat Wüst zuvor deutlich gemacht, dass er für den Bundestagswahlkampf ganz andere Schwerpunkte sieht als Merz: Der NRW-Ministerpräsident stärkt den Sozialflügel um seinen frisch gewählten neuen Vorsitzenden, den Bochumer Dennis Radtke. Wüst verspricht „Wohlstand für alle“ und „Aufstieg durch Bildung“.

Grüne stimmten „Sicherheitspaket“ zu

Ausdrücklich lobt er seinen Koalitionspartner – schließlich haben die vier grünen Mi­nis­te­r:in­nen im Kabinett Hendrik Wüst einem verschärften „Sicherheitspaket“ zugestimmt, das „irreguläre Migration“ bekämpfen soll und das Nordrhein-Westfalen am Freitag auch bereits in den Bundesrat eingebracht hat. Mehr Repression gegen Asylsuchende und erweiterter Vorratsdatenspeicherung etwa haben die NRW-Grünen damit ebenso zugestimmt wie dem Einsatz von Gesichtserkennung und dem Bau eines zweiten Abschiebeknasts.

Umso mehr freut sich Wüst, dass sich auch der grüne Co-Landesvorsitzende Tim Achtermeyer zum CDU-Landesparteitag angekündigt hat. Doch die Christdemokraten müssen mit dem grünen Landesgeschäftsführer Raoul Roßbach vorliebnehmen – Achtermeyer kommt nicht. Der grüne Landes­chef hat andere Probleme: An diesem Samstag erklärt der Vorstand der Grünen Jugend auch in NRW, geschlossen aus der Partei austreten zu wollen. „Wir wollen“, heißt es zur Begründung, „nicht länger unseren Kopf hinhalten für eine Politik, die wir falsch finden.“

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34 Kommentare

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  • Ohja, der Merz. Als Anwalt qualifiziert für: NICHTS. Aber immerhin als Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Sektion einer global agierenden Heuschrecke äußerst qualifiziert, bei den 99 % zu Gunsten seiner Klientel, der 1 % zu sparen. Vielleicht werden die 132 € wieder "interessant".

  • Merz ist doch nur ehrlich...Den Weg mag man nicht mögen, ich auch nicht, aber irgendwie ist es mir doch lieber, als wenn jemand sagt den Arbeitnehmern muss geholfen werden oder sie haben mehr verdient und man rammt ihnen das Messer in den Rücken. Wieder und wieder und wieder.

    Zum Glück hat sich die SPD bei der letzten Verhandlung zum Mindestlohn rausgehalten, so haben sie wenigstens ein Thema für nächstes Jahr, dass ihnen ein paar Wähler zuspült... Die müssen die SPD , dann schon als einzige Hoffnung wählen. Und die CDU kann sagen, man würde es gerne lassen aber die EU - Mindestlohnrichtlinie sollte man für faire Wettbewerbsbedingungen umsetzen.

    Auch Bildung und Wohnen wird sich durch Merz nichts ändern, aber die Vorhaben im jetzigen Koalitionsvertrag sind ja auch nicht die Tinte wert.

    • @Hitchhiker:

      Mit sozial kann man hierzulande keinen Blumentopf gewinnen. Die Wählerwanderungen zeigen, dass die Leute das nicht wollen.

      • @Kaboom:

        Das ist war, aber auch nur bedingt verwunderlich. Wenn man bedenkt wie viele Menschen Vollzeit arbeiten gehen und gerade so über die Runde kommen, dann denken die sich auch wenn weniger Kosten dem Land entstehen bleibt ihnen vllt mehr. Dass das so nicht ist bzw. Wäre ist ein anderer Punkt.

        Die Politik schöpft derzeit prozentual die Leute um so mehr je weniger sie haben.

        Da fällt sozial sein vielen schon schwer.



        Im Prinzip sind es nichts anderes als Verteilungskämpfe.

        Die Wählerwanderung, würde ich auch dementsprechend interpretieren.

        Ich mag aber auch total falsch liegen.

  • Jeder Bundeskanzler nach Adenauer (Frau Merkel als Dame eingeschlossen) hatte vor Amtsantritt Regierungserfahrung, entweder als Ministerpräsident oder als Bundesminister. Oder beides.

    Merz wäre der erste, dem das abgeht. Ob das nicht noch einen Unterschied ausmachen wird?

    Ich denke, mit Söder wäre die Union diesmal durchmarschiert. Des Merzens Kandidatur ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung dafür, dass die SPD doch noch eine Chance hat.

    • @Kohlrabi:

      Macht die fehlende Regierungserfahrung nur bei Kanzlern etwas aus oder auch z. B. bei Außenministern?

  • "Merz fordert eine „Agenda 2030“. Ar­beit­neh­me­r:in­nen müssten dazu gebracht werden, „wieder mehr zu leisten, als im Arbeitsvertrag steht“ – nur so könne die Bundesrepublik „Land der industriellen Fertigung“ bleiben."

    Agenda 2030, das bedeutet, viel und lange arbeiten, wenig verdienen, selten Lohnerhöhungen, so wie Merz das formuliert, will er gegen Länder wie China, Bangladesh, Vietnam, Indien und Pakistan antreten.

    Das geht nur, wenn die Arbeitnehmer in ihrer rechtlichen Position deutlich geschwächt werden, wenn Bundesgesetze zur Wochenarbeitszeit und zum Arbeitsschutz gelockert werden. Dazu dürften bestimmte DGB-Gewerkschaften ziemlich eifrig Messer schleiffen, wenn Merz das wirklich machen will. Ich traue es ihm zu, er ist ein alter Mann, der mit brachialter rechtsextremer Stimmungsmache ins Kanzleramt will, dass er Habeck auf einen Kinderbuchautor reduziert, zeigt seine Art, Gegner abzuwerten, wobei fraglich ist, ob die Menschen, die gerne Grün wählen, sich davon beeindrucken lassen - für wen also dieses Statement?



    Für ihn selbst, Merz um Merzens willen, ein Mann sieht rot, nein, schwarz und will es wissen.



    Hoffentlich nicht, fällt mir dazu nur ein.

  • „Robert Habeck ist Kinderbuchautor – und ich bin Jurist“ - das klingt natürlich erst mal arrogant, ist aber leider ein bisschen verkürzt wiedergegeben. Was Merz tatsächlich sagte, ist dies: „Robert Habeck ist Kinderbuchautor. Und das ist ja auch okay. Ich bin Jurist, das ist hoffentlich auch okay. Was wir gemeinsam haben: Wir haben beide keine Ahnung von Technik.“

    • @Matthias:

      Wenn ihre Aussage stimmt, dann ist die Verkürzung und Verfälschung des Zitates durch die taz auf "„Robert Habeck ist Kinderbuchautor – und ich bin Jurist“, mit Hochkommas als wörtliches Zitat darstellend, eine grobe Unzulässigkeit für ehrlichen Journalismus.

    • @Matthias:

      Danke für das Vollzitat.



      Das hört sich ja schon etwas anders (besser) an.



      Wir sind uns sicher auch einig, dass das Clickbaiting eines der Grundübel unserer Zeit ist.



      Dadurch bekommt man sich nicht nur aus gutem Grunde an die Köppe sondern auch wegen allerhand unnötigem Zeugs.

      Andererseits: auch im Vollzitat spielt Herr Merz mit dem Antagonismus von Kinderbuchautor zu ("Voll") Jurist.



      Ansonsten hätte er ja eingeleitet mit "Robert Habeck ist Magister und Dr. phil. usw. (...)"

      Wenn es nicht um den Bildungsabschluss ginge sondern darum, wie man außerhalb der Politik die letzten Brötchen verdient hatte, wäre "Kinderbuchautor" vs z.B. "Lobbyist von BlackRock" das passende Begriffspaar.

      ;-)

  • Koalitionen mit den 80er-Jahre Schwatten müssen vor der Wahl ausgeschlossen werden. Ewiggestrige können kein Partner für die Grünen sein, egal um welche Art Ewiggestriger es sich handelt.

  • Wie sagte schon Volker Pispers so schön: wenn Sie von nichts eine Ahnung haben aber überall mitreden wollen, dann werden Sie Jurist. Und wenn Ihnen das Studium zu schwer ist, dann nehmen Sie eben BWL, geht auch.

    In dem Sinne... abgesehen davon ist Robert Habeck eigentlich Dr. phil. Robert Habeck, nur im Gegensatz zu vielen Politikern wie Söder führt er das nicht in seinem Namen.

    Letzten Endes ist diese Argumentation auch furchtbar antidemokratisch, weil man so potentiellen Ministern die Fähigkeit abspricht, sich Wissen anzueignen. Und fürs Fachwissen gibt es die Staatssekretäre. Auch sind viele Ministerien heutzutage vom Wissen zu umfangreich, dass es nur ein Studiengang kaum noch abbilden kann.

    Und man könnte den Spieß natürlich auch umdrehen und sich mal fragen, was ein Politologe eigentlich von Finanzen versteht. Oder auch nicht. Und ob der Politiloge Christian Lindner damit von der Ausbildung für sein Ministerium geeignet ist, oder eben nicht.

  • Friedrich Merz kann es* nicht! Das hat er in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen.

    Seine Jobs in der Wirtschaft hat er vor allem den Verbindungen aus seiner politischen Tätigkeit zu verdanken. Dass er dabei Probleme hat, die Aufgaben eines Mandatsträgers von der Vertretung der Interessen von Anlegern und Wirtschaftsunternehmen zu trennen, hat das Bundesverfassungsgericht 2007 festgestellt.

    * Friedrich Merz ist Jurist, er hat keinen Abschluss in Volkswirtschaft, hat sich nie durch entsprechende Forschung und Veröffentlichungen ausgezeichnet. Das Wirtschaft auch für ein umfassenderes und zentrales politisches Themenfeld steht, dass in Wechselwirkung zu allen anderen Politikfeldern steht, scheint ihm nicht bewusst. Ob so jemand zum Kanzler für das ganze Land und alle BürgerInnen taugt, darf man ruhig bezweifeln.

    Das alles spielt in der Politik aber keine Rolle. Für eine erfolgreiche Kanzlerkandidatur reicht es aus, (i) die eigene Partei zu überzeugen und (ii) die WählerInnen. Dabei geht es nicht um irgendeine Fachkompetenz, man muss als Projektionsfläche die Hoffnungen auf sich bündeln. Es müssen ihm nur genug glauben: Ja, ich kann es!

    • @Stoersender:

      >Es müssen ihm nur genug glauben: Ja, ich kann es!<

      Nach aktuellen Umfragen glauben nur wenige, dass Merz gut regieren kann.

      Er wird trotzdem als kleineres Übel gewählt. Die Grünen stehen für ein noch bunteres Deutschland. Viele Wähler meinen dagegen, dass Deutschland inzwischen bunt genug ist.

  • „Robert Habeck ist Kinderbuchautor – und ich bin Jurist“



    Was ein blöder Satz. Als wenn "Jurist" sein bedeuten würde, Ahnung zu haben.



    Und dann:



    "... Ar­beit­neh­me­r:in­nen müssten dazu gebracht werden, „wieder mehr zu leisten, als im Arbeitsvertrag steht“"



    Ich denk, er ist Jurist. Ein Vertrag ist ein Vertrag.







    Also von diesem Typen würde ich kein Auto kaufen. Sie vielleicht? 😁

    • @Nansen:

      Merz' letztjährige Aussagen zu der Krankenversorgung von (ausreisepflichtigen) Geflüchteten zeigt ja, wie weit seine juristische Expertise reicht: Max. bis zu seinen Schnürsenkeln.

    • @Nansen:

      Gut getroffen. Weiter unten schreibt Barfussimsommer, dass Merz das Geld von Anderen Gassi geführt hat.



      Ist doch auch eine Art Kinderbuchautor für Geldgierige.

  • Oder, wie es seine gute Parteifreunde formulierte: „Da kommt er - Hühner, Schweine, Kühe melken. Ich komme eher aus dem Völkerrecht. Wir kommen aus ganz anderen Welten im Zweifel.“.



    Je nach Parteifreund:innen braucht man dann gar keine Feinde mehr.

  • Nun ja Hert Habeck war als Wirtschaftsminister zu Beginn seinet Amtszeit ohne Zweifel ein Amateur. Da die Wirtschaft im europäischen Vrtgleich tatsächlich nicht gerade glänzt, bietet er damit natürlich eine hervorragende Angriffsfläche für die Opposition. Aber nun zum eigentlichen Thema. So intensiv wie Frau Merkel die CDU gedehnt und verschoben hart, so stark kann Herr Merz die Partei sicherlich auch zurück nach rechts schieben. Zwar steht die CDU gerade nicht in der Regierungsverantwortung aber 1 Jahr vor der Bundestagswahl wird sich die Partei sicher nicht zerlegen. Die SPD sollte das zurück zur alten CDU freuen, denn an Hr. Merz kann sie sich gut abarbeiten.

  • Das neue CDU-Projekt a' la Schleswig-Holstein, wo es mit Habeck ja am besten geklappt hat: Die Grünen mitwirken lassen und zähmen, sind sie erst einmal am Gängelband, dann werden sie nicht mehr von den Privilegien und Posten lassen mögen. Erinnern wir uns: Habecks Motto, als es eigentlich keine Mehrheit mehr für eine Koalition ohne Grüne gab, trat er in Kiel als Retter der Demokratie auf, großartig! Das Gleiche soll sich also im nächsten Jahr wiederholen, damit die Reaktionäre Spahn, Linnemann,Amthor und wie sie alle heißen, fröhliche Urständ feiern dürfen: Ein fataler Weg, der letztlich der AfD und der etwas demagogischer und geschickter auftretenden Sahra Wagenknecht hilft !

  • "... Merz fordert eine „Agenda 2030“. Ar­beit­neh­me­r:in­nen müssten dazu gebracht werden, „wieder mehr zu leisten, als im Arbeitsvertrag steht“ – nur so könne die Bundesrepublik „Land der industriellen Fertigung“ bleiben. ...."



    Wie sieht da die Reaktion der Gewerkschaften aus?



    Was denkt der Mann sich eigentlich, nach Jahrzehnten Reallohnverlust und anhaltenden Gerechtigkeitsproblemen im Sozial- und Steuersystem will er wieder von unten nach oben umverteilen. Der Dummschwatz könnte genauso von Elon Musk stammen.



    Wie wäre es die Profiteure der letzten Jahrzehnte mal an einem umfassenden Infrastrukurprogramm zu beteiligen und nicht immer die Arbeitnehmer zu fordern um die Wirtschaft inklusive ihrer vielen Versager zu fördern?

  • Man kann nur hoffen, dass den Grünen dieses bereitwillige Mitmachen bei Faschopolitik um die Ohren fliegt.

  • „Robert Habeck ist Kinderbuchautor – und ich bin Jurist“

    Besser ein mittelmäßiger Kinderbuchautor, als ein schlechter Jurist 😁

    "Ar­beit­neh­me­r:in­nen müssten dazu gebracht werden, „wieder mehr zu leisten, als im Arbeitsvertrag steht“ – nur so könne die Bundesrepublik „Land der industriellen Fertigung“ bleiben."

    Für alle, die mit dem Gedanken spielen, Union zu wählen:



    Da verlangt ein Mann, der in seinem Leben noch keine einzige Minute sinnvolle Arbeit geleistet hat, dass die Arbeitenden künftig unbezahlte Arbeit leisten sollen um den Dax über 20.000 zu treiben und Dividenden weiter üppig sprudeln zu lassen. So viel Unverschämtheit kommt selten vor.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "... unbezahlte Arbeit leisten ..."



      Ernsthaft?



      Selten so gelacht.



      Beim deutschen Lohn- und Gehaltsniveau!

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      *Da verlangt ein Mann, der in seinem Leben noch keine einzige Minute sinnvolle Arbeit geleistet hat, dass die Arbeitenden künftig unbezahlte Arbeit leisten sollen ...*

      Merz war Aufsichtsratsvorsitzender und Lobbyist für BlackRock in Deutschland (BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt) und hat für diese international tätige US-amerikanische Investmentgesellschaft sicherlich sehr viel "sinnvolle Arbeit" geleistet. Dass ist halt das Problem, dass keine echten Volksvertreter mehr gewählt werden, sondern nur noch Leute die auf dem Schoß der Reichen sitzen.

      Die kleinen Arbeitnehmer denken auch schon lange nicht mehr nach, darum steigt die soziale Ungerechtigkeit in der Welt ja auch immer mehr an. Der kleine Bürger soll für ein 'Ei und ein Butterbrot' arbeiten gehen, damit der größte Vermögensverwalter der Welt sein Monopolyspiel auf Kosten der kleinen Leute – und der Umwelt und dem Klima – weiterspielen kann. Und ein Politiker wie Friedrich Merz, der mit "sauerländischer Schwafelei" die einfach gestrickten Bürger mal wieder einseift, wird wohl tatsächlich noch Kanzler werden. Da freut sich dann allerdings auch der Klimawandel drüber, denn der wächst dann noch schneller.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wie wahr !

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Hat ja keiner anders erwartet.



      Merz ist auch nur ewiger Wunschkandidat und Projektionsfläche des konservativen und dezidiert wirtschaftsliberalen Flügels der CDU.

      Leute wie Karl-Josef Laumann (ehem. Maschinenschlosser, kein Jurist) , die es in der CDU ja auch noch gibt, rollen mit den Augen.

      Wegen meiner soll er gerne weitermachen sich um Kopf und Kragen zu reden, so wird er eher kein Kanzler.



      Bin auch schon gespannt, was als nächstes kommt.

  • "Der Sauerländer spricht hart, abgehackt, fast schnarrend – und wirkt manchmal wie die Karikatur eines preußischen Militaristen. "

    wenn das nicht ad-hominem ist, weiß ich nicht. Fehlt noch Privatflugzeug, Alter und Blackrock. Jessas

    • @GregTheCrack:

      Warum die explizite Erwähnung des Privatflugzeugs?



      Spricht da der Neid?

    • @GregTheCrack:

      Stimmt doch alles, besser als Merz Zahnarztmärchen, das stimmt nicht.



      Jemand der ständig Menschen, in diesem Fall Arbeitnehmer beleidigt muss auch mal was aushalten können.

  • In Deutschland wird leider nur zentristische Stagnation gewählt. Das ist traurig, aber zumindest gewährt es uns Wählenden eine gewisse Stabilität.

    Eine gewisse Flankierung der epochalen politischen und wirtschaftlichen Neustrukturierungen, in deren Mitte wir uns befinden, durch staatliches Handeln wäre wünschenswert.

    Mehrere Szenarien sind nun denkbar:

    - Der unglaublich unsympathische Merz gewinnt, muss sich aber Koalitionspartner suchen, die links von ihm stehen (was jetzt nicht so schwierig ist). Um sie zu gewinnen, muss er weitgehende Zugeständnisse machen.

    - Habeck gewinnt in zentristischer Merkelmanier.

    - Scholz gewinnt als rechter Sozialdemokrat: Recht und Ordnung, schneller abschieben, blablabla.

    Das Ergebnis ist in allen drei Fällen ziemlich ähnlich wie die Ampel: Stagnation, viele Kabbeleien.

    Daneben müssen die nächsten Regierungen noch sehr viele Baustellen managen (industrieller Wandel, Geopolitik, Klimaneutralität).

    Hoffen wir, das wir da irgendwie mit einem blauen Auge durchkommen.

    • @Stavros:

      "Daneben müssten die nächsten Regierungen noch sehr viele Baustellen managen (industrieller Wandel ...)"

      > Das sollten zukünftige Regierungen bitteschön sein lassen!



      Wohin dieser Versuch führt, hat Herr Habeck ja wohl mehr als deutlich aufgezeigt. Nach über einem Jahrzehnt Wirtschaftswachstum führte er Deutschland in eine tiefe Krise und an das Ende der Industriestaaten.



      Kluge Wirtschaftspolitik schafft gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft mit u.a. wettbewerbsfähigen Steuersätzen und Abgaben sowie sorgt für zügige Genehmigungen von Anträgen. Ansonsten hält sie sich am besten komplett raus.

  • Erinner ein wenig an “Ich Völkerrecht, er Schweinehirt“. Hoffen wir, dass Merz mit diese Ansage genauso auf die Fresse fliegen wird wie einst Baerbock. Mal schauen was die Grünen tun, aber angesichts das traurigen bis widerlichen Personalangebots der anderen Parteien könnte ich mir sogar vorstellen bei den Grünen mein Kreuz zu machen. Da braucht es aber mehr als einen neuen Parteivorstand; da sollte klar werden, dass es mehr Habeck und Özdemir bedeutet als Lang und Paus. Merz wird die CDU sicher stimmen kosten und doch werden sie stärkste Partie werden wenn nicht noch ein Wunder geschieht.

  • Nix geleistet der Mann ausser das "Geld von anderen Gassi geführt" und wie immer sich selbst erhöhen und andere abwerten, dass dem Psychotherapeut (meinewenigkeit)



    die Empathie abhanden und der Brechreiz kommt.

    Immer wieder die alte Leier, die Arbeiter sollen sich mehr selbst ausbeuten, damit der Arbeitskraftnehmer (kapitalistendeutsch Arbeitgeber) wieder kräftig Profit macht.

    Und am Ende frei nach Volker Pispers, 80% der Bevölkerung wählt wieder gegen ihre eigenen Interessen, dabei spielt es nicht mal mehr die Rolle, ob CDSU, Spd oder Grüne, alle predigen das Gleiche, mehr Leistung mehr Kapitalismus mehr Profit...

    Gegen halbwegs intakte Mitwelt, gegen halbwegs körperlich und psychisch gesunde Mitmenschen und gegen eine langfristig optimistischer ausschauende Zukunft ohne Kriege, Ausbeutung und im schönsten Falle auch endlich ohne Nation (ein Grundübel für alles mögliches der letzten Jahrhunderte)