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Asyl- und GrenzpolitikIm Dilemma und in der Defensive

Kersten Augustin
Kommentar von Kersten Augustin

Die Grünen sind in der Asyldebatte nicht sehr präsent. Statt über Islamismus und Integration zu reden, geht es um Grenzkontrollen und Abschiebungen.

Zinnwald, 09. August 1998: Schlagbaum an der deutsch-tschechischen Grenze Foto: Sepp Spiegl/imago

M igration, Asyl, Grenzkontrollen. Eine Woche geht zu Ende, in der es kaum ein anderes Thema zu geben schien. Selbst als im Bundestag der Haushaltsentwurf debattiert werden sollte, stritten die Parteien darüber, wer den längsten Schlagbaum hat. Ein Haushalt, der übrigens bei der Integration und damit Islamismusprävention spart, ging dagegen im Nachrichtenstrom unter, als ginge es nur um eine marode Brücke in Dresden.

Dabei würde niemand behaupten, dass es keine Probleme zu lösen gäbe bei der Integration und beim Islamismus. Nur spielt das kaum noch eine Rolle. Stattdessen geht es nur noch um die Forderung nach Abschiebungen und geschlossenen Grenzen. Grund dafür ist auch eine aufgehetzte Öffentlichkeit, und es wäre verkehrt, nur auf den Springer-Verlag zu zeigen. Ein FAZ-Herausgeber nannte den Streit über Grenzkontrollen gerade die „Schicksalsfrage“ der Demokratie, eine Frage also, bei der die falsche Antwort das Ende bedeuten würde.

Aber der Rechtsruck ist auch deshalb so stark, weil kaum jemand dagegenhält. Womit sich eine politische Vermisstenanzeige aufdrängt. Hat jemand die Grünen gesehen? Die Partei, die im Wahlprogramm schrieb: „[…] sofortige Zurückweisung an den deutschen Binnengrenzen wollen wir abschaffen.“ Vier Jahre später trägt die Partei Abschiebungen nach Afghanistan, bundesweite Grenzkontrollen, die Streichung der Leistungen für Dublin-Flüchtlinge mit.

Es gibt zwei verschiedene Sichtweisen, beide haben ihre Berechtigung. Die Grünen können behaupten, dass die Maßnahmen dieser Woche keine größeren Änderungen bedeuten: Das EU-Recht wird nicht gebrochen, jeder Asylantrag wird geprüft, es soll nur schneller gehen. Die Grünen haben Schlimmeres verhindert. Genauso stimmt aber: Die Grünen sind eingeknickt. Es wird nur über Verschärfungen in der Asylpolitik diskutiert, kaum hingegen über Islamismus und Integration.

Nicht Überzeugungen für Wählerstimmen handeln

Die Partei ist in einem Bereich, der ihren Wesenskern ausmacht, nicht mehr wahrzunehmen. Für die Grünen ist die Lage ein Dilemma. Sie stehen vor der Wahl in Brandenburg wieder kurz davor, aus einem Parlament zu fliegen. Und sehen sich einer Mehrheit gegenüber, die für eine härtere Asylpolitik ist. In dieser Lage haben sie sich entschieden, Verschärfungen weitgehend klaglos mitzutragen. Aber nicht alles, was eine Entscheidung ist, ist auch eine Strategie.

Falls die Grünen das Ziel verfolgen sollten, bei den Landtagswahlen weniger Stimmen zu verlieren, scheint das nicht aufzugehen. In Thüringen ist man aus dem Landtag geflogen, in Brandenburg könnte es ähnlich kommen. Ein Teil ihrer Wählerinnen dürfte versuchen, die AfD als stärkste Kraft zu verhindern, und SPD wählen.

Aber selbst, wenn: Die Grünen sollten sich für ein paar Tausend Wählerstimmen in einem Bundesland, in dem ähnlich viele Menschen wohnen wie in Hamburg, nicht von Überzeugungen verabschieden. Wenn die FDP die Ampel blockieren kann, sollten die Grünen das auch können. Das wäre wichtiger als die Frage, ob sie in Brandenburg auf 5,1 oder 4,9 Prozent kommen. Dass die Grünen standhaft sein können, haben sie bewiesen: In keiner anderen Partei ist die Unterstützung der Ukraine so unerschütterlich.

Die Grünen bleiben klar, auch wenn sie das nicht nur im Osten Stimmen kostet. Wenn die neue Asylpolitik aber keiner erkennbaren Strategie folgt, ist es wohl Überzeugung. Und das ist die bittere Erkenntnis dieser Woche. Die Grünen sind mit ihrem Sinneswandel nicht allein. Eine Umfrage der Zeit ergibt, dass über 80 Prozent eine strengere Migrationspolitik wünschen, sogar knapp mehr als die Hälfte der Grünen-Wähler. Seit 2015 hat sich viel verändert.

Auch Teile der liberalen Mittelschicht, Grünen-Wähler und solche, die es sein könnten, kümmern sich nach Pandemie, Energiekrise und Inflation im Zweifel lieber um sich selbst als um Menschen in Not. Es wäre zu einfach, die Grünen dafür zu kritisieren, in der Defensive zu sein. Die gesellschaftliche Linke ist es auch. Trotzdem sollten sich die Grünen fragen, was mit der anderen Hälfte ihrer Wähler ist, die keine Verschärfung will.

Jener, die unverdrossen in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, die auf die Demos für eine weltoffene Gesellschaft gehen. Sie sind nicht die Mehrheit, aber sie haben aktuell keine politische Vertretung. Die Grünen werden ihnen fremd, die Linke ist mit sich beschäftigt. Die Partei riskiert, sie als Wählerinnen und Mitglieder zu verlieren. Bei den Versuchen einer Erklärung für die Wahlergebnisse von AfD und BSW im Osten heißt es oft, dass sich viele nicht repräsentiert fühlten. Aber wer vertritt eigentlich die Linksgrünen?

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Kersten Augustin
Ressortleiter Inland
Kersten Augustin leitet das innenpolitische Ressort der taz. Geboren 1988 in Hamburg. Er studierte in Berlin, Jerusalem und Ramallah und wurde an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München ausgebildet. 2015 wurde er Redakteur der taz.am wochenende. 2022 wurde er stellvertretender Ressortleiter der neu gegründeten wochentaz und leitete das Politikteam der Wochenzeitung. In der wochentaz schreibt er die Kolumne „Materie“. Seine Recherchen wurden mit dem Otto-Brenner-Preis, dem Langem Atem und dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet.
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43 Kommentare

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  • "über 80 Prozent eine strengere Migrationspolitik wünschen"



    Ja, aber was ist "strenger"? Im Moment hören wir nur populistische Haudrauf-Vorschläge, die häufig nicht rechtskonform sind und sich meist überhaupt nicht durchsetzen lassen. Und wenn sie nicht funktionieren, werden sie am Ende die Wut der Einwanderungsfeinde nur noch steigern. Die Grünen sind derzeit ein Totalausfall, wenn es darum geht, klügere und menschenrechtskonformere Lösungen zu finden und v.a. darauf hinzuweisen, dass dieses Problem NICHT EINFACH zu lösen ist! Allerdings bekommen wir gerade auch brutal vorgeführt, wie sehr Populismus in der Lage ist, jegliche konstruktive Diskussion komplett wegzudrängen, wo Grüne doch mal Uhr Stimmchen in diese Richtung zu erheben, werden sie mittlerweile als Volksfeinde gejagt. Danke an Sarah und Alice, an Markus und Friedrich.

  • Die Grünen haben sich doch in verschiedenen Bereichen von ihren Werten verabschiedet, warum also nicht auch hier. Verkehr, Umweltschutz, ... fest in Hand von FDP und SPD und die Grünen nicken alles ab! Dabei hätte die FDP oft deutlich mehr zu verlieren!

  • Die LINKE ist genau die Antwort auf Ihre Frage.



    Und wurde deshalb auch abgewählt.



    Denn Open Border Politik löst nicht das Migrationsproblem.

  • Die Grünen reden von "Grausamkeit", als hätten sie ihr ganzes Leben isoliert und behütet in einem schönen Innenstadt Viertel oder der Vorstadt weißer Gartenzäune verbracht und niemals auch nur 1 Buch über den Menschen und seine Welt gelesen.

    Wer so Welt- und Lebensfremd philosophiert die Grünen im Parlament der sollte keine Führungsansprüche erheben.



    Oder sich zumindest nicht wundern wenn die Menschen ihnen nicht zuhören wollen. Von Macht geben einmal ganz zu schweigen.

  • 》Die Partei, die im Wahlprogramm schrieb: „[…] sofortige Zurückweisung an den deutschen Binnengrenzen wollen wir abschaffen.“ Vier Jahre später trägt die ParteiAbschiebungen nach Afghanistan, bundesweite Grenzkontrollen, die Streichung der Leistungen für Dublin-Flüchtlinge mit.

    [...]

    Dass die Grünen standhaft sein können, haben sie bewiesen: In keiner anderen Partei ist die Unterstützung der Ukraine so unerschütterlich.《

    In ihrem Wahlprogramm stand auch: "Keine Waffen in Krisengebiete".

    Woran sie Christian Ströbele erinnert hat: 》Am 1. Mai 2022 kritisierte Ströbele die Parteispitze der Grünen, die imKabinett Scholzan der Bundesregierung beteiligt sind, bezüglich deren Reaktion auf denrussischen Überfall auf die Ukraine 2022. Er betonte, „bei dem Vorgehen, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern“, handele „es sich um erprobte, international seit Jahrzehnten anerkannte und auch gute Grundsätze der Friedenspolitik“《 (Wikipedia)

    Oben steht: 》Die Partei ist in einem Bereich, der ihren Wesenskern ausmacht, nicht mehr wahrzunehmen.《

    Und das ist ein Problem: politische Positionen besetzen, dafür gewählt werden - und sie dann aufgeben, wenn's ernst wird.

    • @ke1ner:

      "Demokratie ist weltweit die Bedingung dafür, dass Menschen selbstbestimmt leben



      können. Internationale Solidarität von Demokrat*innen gegen autoritäre Herrschaft



      und jede Form totaler Unterdrückung stärkt Demokratie global"

      Aus dem Grundsatzprogramm der Grünen. Und mit der Unterstützung für die Ukraine handeln die Grünen genau nach Ihren Grundsätzen.

      Die Ukraine mit hohlen Friedensphrasen (über die Putin nur lachen kann um dann weiter ungehindert Ukrainer zu ermorden) an Putin zu verkaufen würde ihrem Grundsatz hingegen widersprechen.

  • Dass Integration (abgesehen vom Beklagen von Rassismus) und die Bekämpfung von Islamis Kernthemen der Grünen sind oder waren, muss mir entgangen sein.

    Das Problem ist doch, dass man den Grünen pragmatische Lösungen für Integrationsprobleme aus gutem Grund gerade nicht zutraut, weil man sich diesen dort gar nicht erst ehrlich stellen will.

  • Nun sollte man sich mal ehrlich machen: die Grünen sind die letzten, der man die Lösung des Problems des Islamismus zutraut.



    Ausgerechnet eine Partei, in der die islamistischen Kampfbegriffe „Islamophobie“ und „antimuslimischer Rassismus“ regelmäßig benutzt werden und ganz geläufig sind, soll eine harte Linie gegen islamische Fanatiker fahren? Eine Partei, bei der ein offenkundiger Widerspruch zwischen dem Anspruch, die Gleichstellung von Frauen zu leben, und der immer wiederkehrenden Relativierung von Kopftuch und Schleier besteht?

    • @Suryo:

      Immerhin: Sie schaffen es, dass ich die Grünen in Schutz nehme - das ist, wenngleich ungewollt, eine diplomatische Meisterleistung. Ermüdend ist es allerdings, nach jahrelangen Islam-Debatten immer noch zu erklären, warum es kein Widerspruch ist, sich sowohl gegen Islamismus als auch den Islamophobie zu positionieren; letzte als "islamistischen Kampfbegriff" zu bezeichnen ist- nicht zuletzt angesichts von AfD, Sellner und Konsorten - geradezu absurd.

      • @O.F.:

        Der Begriff wurde nun mal vom iranischen Regime erfunden.

        • @Suryo:

          Das ist in doppelter Hinsicht falsch: erstens war der Begriff schon lange vor der islamischen Revolution im Umlauf (mir ist er aus frankophonen Quellen um 1900 bekannt, es mag aber auch ältere Belege geben) und zweitens wurde er von den iranischen Revolutionären nicht verwendet (Khomeini hat Phrasen wie zedd-eslam, gegen den Islam, verwendet, damit aber nicht Islamophobie, sondern unislamisches Verhalten gemeint - ein bedeutender Unterschied).



          Dass der Ausruck heute auch manchmal benutzt wird, um berechtigte Kritik abzublocken - geschenkt. Das ändert aber nichts an einer realen - und ziemlich weit verbreiteten - Islamophobie.

          • @O.F.:

            Der Punkt ist, dass den Grünen niemand abnimmt, dass ausgerechnet sie die besten wären, um gegen Islamismus vorzugehen. Selbst wenn sie es wären.

            Ansonsten gilt das, was Sascha Lobo nach dem



            Anschlag von Solingen geschrieben hat.

    • @Suryo:

      Besonders das mit den Kampfbegriffen haben sie gut erkannt und trefflich hervorgehoben.

  • Wenn ich Menschen ins Land lasse, muss ich mich auch darum kümmern. Anders ausgedrückt müssen sich die Integrationsbemühungen (grob gesehen) an der Anzahl und Erfordernissen für die Zugewanderten orientieren.

    Offensichtlich haben aber alle Regierungen ab 2015 dies nicht geschafft. Das rächt sich jetzt, weil die Überforderungen immer deutlicher zu Tage treten.

    Zur Neu-Justierung braucht es jetzt deutlich mehr Intergrationsbemühungen und eine entsprechende Begrenzung der Zuwanderung bis sich das System wieder stabilisiert hat und im Lot ist.

    Das ist natürlich kein Rechtsruck, sondern eine notwendige Anpassung, damit das System wieder handhabbar wird.

    Alternativ könnte die Politik auch z.B. den Linksgrünen, bzw. der Linke folgen und alles beim Alten lassen oder sogar mehr Zuwanderung erlauben. Der Aufwand für die Integration bei steigenden / hohen Zahlen würde noch mehr steigen, die Umsetzung bei permanenten hohem Zuwanderungsdruck sicherlich kein Kinderspiel.



    Meine Vorhersage: nicht nur die Grünen werden dann viele Wähler verlieren.

  • Die LINKE ist genau die Antwort auf Ihre Frage: Die einzige Partei, die unerschütterlich auf die Ablenkungen und Denkfehler dieser Debatte hinweist und mit einem klaren Kompass auch Lösungen anstößt, statt bei den moralischen Verrenkungen der progressiven Mitte mitzuschwimmen. Spätestens seit den letzten Direktmandat-Erfolgen bei den Landtagswahlen und mit den vielen Neueintritten seit der BSW-Abspaltung ist sie auch auf dem Weg, sich endlich wiederzufinden, trotz der nicht nur hausgemachten Verluste. Eben, die gesellschaftliche Progressive wurde nunmal in die Defensive gedrängt. Aber die ewige Phrase der "zerstrittenen, selbstbeschäftigten Linkspartei" passt ebenso wenig mehr wie das "Verbotspartei"-Image bei den Grünen. Letztere können tatsächlich in letzter Zeit erstaunlich viel Ja-Sagen und der FDP erstaunlich wenig Schranken setzen. Also, eigentlich eine treffende Analyse, aber irgendwie nicht ganz aktuell in der Konsequenz? Mir fehlt da ein bisschen der Seitenblick über die linksgrüne Schulter, den die Grüne ja eben wagen müssten. Ein fatalistischer Tunnelblick beim Rasen gegen die Brandmauer führt nur schneller zum Ende.

    • @reflexon:

      Also wenn Fr. Wisslers Rede gestern im Parlament das ist was diese Partei zu sagen und zu bieten hat, dann kann ich nur sagen: Da ist kaum Inhalt abseits des alt bekannten lauten "Hurra!" zur unkontrollierten Migration und offenen Grenzen.

      Falls die Partei noch andere Themen hat, hat sie diese zumindest die letzten 10 Jahre im Keller vor der Öffentlichkeit versteckt.

      Anpreisungsversuche verkommen dahingehend ein wenig zur Farce dieser Tage.

      Und die Akteure der Linkspartei sind alle Miteinander dafür verantwortlich, dass wir in dieser schweren Zeit hier keine Partei des demokratischen Sozialismus haben die den Menschen hilft Mut und Optimismus nicht zu verlieren.

      Was ich höre ist ein Klein reden der Menschen, statt zu emanzipieren.

      Das, werter Genosse, ist eine Schande sondergleichen. Für die die Manchen eigentlich eine Entschuldigung von uns verdient hätten anstatt noch mehr Anfeindung und Vorträge.

      Die Partei hatte Verantwortung, und sie ist dieser nicht gerecht geworden. (Wagenknecht eingeschlossen.)



      Ein "weiter so" ist eine Frechheit.

  • "Hat jemand die Grünen gesehen? Die Partei, die im Wahlprogramm schrieb: „[…] sofortige Zurückweisung an den deutschen Binnengrenzen wollen wir abschaffen.“ Vier Jahre später trägt die Partei Abschiebungen nach Afghanistan"



    Das ist jetzt aber schon arg überspitzt - es gibt keine Abschiebungen nach Afghanistan. Das ist der Plural.



    Es wurden bisher einmalig 28 Schwerstkriminelle und Intensivtäter abgeschoben. Keine unbescholtenen Migranten.



    Auch gibt es bisher keinerlei Anzeichen dass es in absehbarer Zeit Usus wird und 'normale' Migranten nach Afghanistan zurückgeführt werden.



    Die Rückkehr zur Sachlichkeit in der Debatte sollte von allen politischen Ufern angestrebt werden - Überspitzungen rechts wie links bringen uns nicht weiter

    • @Farang:

      Genau genommen wurde da gar keiner 'abgeschoben', zumindest meines Wissens sind die nämlich alle freiwillig zurückgeflogen, deshalb ja u. a. auch das üppige Handgeld in Höhe zweier durchschnittlicher afghanischer Jahresgehälter.

    • @Farang:

      》Das ist jetzt aber schon arg überspitzt - es gibt keine Abschiebungen nach Afghanistan. Das ist der Plural.

      Es wurden bisher einmalig 28 Schwerstkriminelle und Intensivtäter abgeschoben. Keine unbescholtenen Migranten.《

      Das sind 28 Abschiebungen, wenn wan Menschen zählt (und nicht Verkehrsmittel).

      Die "28 Schwerstkriminellen und Intensivtäter' sind jetzt - gegen eine Erklärung ihrer Familien, sie würden keine weiteren Straftaten begehen - dort auf freiem Fuß, weil die Taliban deutsche Urteile nicht anerkennen.

      Hier eine Sicherheitsgefahr - u.a. Vergewaltiger -, dort ein Nachklapp von 'winning the hearts and the minds of the people'?

      • @ke1ner:

        "Die "28 Schwerstkriminellen und Intensivtäter' sind jetzt - gegen eine Erklärung ihrer Familien, sie würden keine weiteren Straftaten begehen - dort auf freiem Fuß, weil die Taliban deutsche Urteile nicht anerkennen."

        Die abgeschobenen Flüchtlinge haben 2/3 ihrer Strafen abgesessen und wenn sie ab jetzt in Afghanistan ein straffreises Leben führen, dort eine 2. Chance bekommen, finde ich das in Ordnung. Ich betrachte das als eine Art "Bewährungsstrafe".

        Wichtig ist meiner Meinung nach, dass mit allen (!) Mitteln verhindert wird, diese Personen wieder nach Europa/Deutschland einreisen zu lassen. Mindestens einer der Flüchtlinge hat seine Rückkehr bereits angekündigt.

        Außerdem zeigt es mir auch, dass diese Männer in Afghanistan nicht von Tod, Mord und Folter bedroht sind, was ja ein Asylgrund wäre.

        Dass die Taliban unsere Gesetzgebung nicht anerkennen kann ich gut akzeptieren, wir erkennen die Scharia auch nicht an.

        Ist bekannt, ob diese Flüchtlinge die 1.000 Euro Handgeld für eine ggf. Existenzgründung/Familiengründung behalten durften oder ob sie das Geld den Behörden in Afghanistan aushändigen mussten?

  • Sie unterschätzen m.E., wie sehr es in der Bevölkerung brodelt. Es wird eben oft nur hinter vorgehaltener Hand oder im privaten Kreis gesagt.

    Ich halte die Einschätzung des FAZ-Redakteurs nicht für übertrieben.

    Die Grünen sind gut beraten, die Augen für die teils wirklich unschöne Realität zu öffnen und nicht ideologisch zu beharren.



    Es gibt noch viele andere Probleme bei diesem Thema als Islamismus.

  • Die Asylkrise in den Köpfen der Menschen wäre vermeidbar gewesen, wenn der Staat seinen Aufgaben gerecht geworden wäre. Ein dysfunktionales Verteilungssystem innerhalb der EU tut sein übriges dazu. Die Zeche dafür zahlen jetzt die Flüchtlinge die an den Grenzen stehen.

    Diejenigen unter den 80% der Bevölkerung die eine strengere Migrationspolitik fordern und dabei vordergründig zuerst an den eigenen Statuserhalt oder die innere Sicherheit denken, sollten sich einmal Gedanken darüber machen, womit es zu rechtfertigen ist Flüchtlinge die einen beschwerlichen Weg zurückgelegt haben und mit leeren Händen darstehen derart emphatielos zu behandeln. Die gleiche Empfehlung gilt für die politische Klasse, auch für die Grünen die diese Beschlüsse mitgetragen haben und selbstverständlich auch für einen Teil der Medien.

    Das derzeitige Verhalten entspricht ganz dem einer Gesellschaft die abgewirtschaftet und keinerlei Visionen mehr hat wie die Zukunft gestaltet werden soll. Ein Rechtsruck ändert daran auch nichts, ausser das er den Zerfall beschleunigt.

    • @Sam Spade:

      "... womit es zu rechtfertigen ist Flüchtlinge die einen beschwerlichen Weg zurückgelegt haben und mit leeren Händen darstehen derart emphatielos zu behandeln."

      Sie argumentieren doch sonst immer gerne juristisch. Aber am Zielpunkt einer vielfach zweifellos beschwerlichen und auch gefährlichen Anreise kann doch nicht der Aufenthaltsstatus quasi als Belohnung winken. Der ist glücklicherweise immer noch an bestimmte rechtliche Voraussetzungen geknüpft.

      Und Ihre Vision eines Landes, in dem sich jeder, der will, niederlassen kann, blendet so offensichtlich die damit verbundenen Probleme aus, dass er der Mehrheit zu Recht eher als Alptraum erscheint.

      • @Schalamow:

        Da interpretieren sie aber einiges in meinen Kommentar hinein. Der Aufenthaltsstatus ist keine "Belohnung" sondern rechtlich definiert und wird dementsprechend geprüft.

        Das Recht auf Asyl ist hingegen ein Menschenrecht und nicht abwägbar. Jeder der an den Grenzen einen Asylantrag stellt unterliegt ersteinmal dem Neutralitätsprinzip.

        Dieses wird in der überhitzten Diskussion gerne übersehen, indem mittlerweile Forderungen wie "Grenzen schließen oder Zurückweisungen" etc in den Raum gestellt werden.

        Und Mutmaßungen wie meine "Visionen eines Landes aussehen" sparen sie sich bitte auf. Das ist mir zu anmassend!

        • @Sam Spade:

          Da interpretiere ich gar nichts. Den Zusammenhang zwischen den Strapazen der Flucht und fehlender Empathie haben Sie hergestellt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass das kein Kriterium sein kann - was Sie ja jetzt auch bestätigen.

          Und den Begriff der Vision haben ebenfalls Sie ins Spiel gebracht. Als große Leerstelle der hiesigen Gesellschaft. Da liegt natürlich die Frage nach dem Gegenentwurf auf der Hand. Denn hier beginnt in der Regel das große Schweigen. Wer jegliche Form einer der Begrenzung von Zuwanderung ausschließt, plädiert de facto für offene Grenzen. Das ist die logische Konsequenz, die ich Ihnen vor Augen führe, und das hat mit Anmaßung nichts zu tun.

          Im übrigen wäre ein wenig mehr Redlichkeit für die Diskussion hilfreich. Mit dem "Asyl als Menschenrecht" wird ja mal wieder das ganz große Besteck herausgeholt. Dazu gehört aber auch, was Sie nicht erwähnen, dass es innerhalb der EU keinen Anspruch auf ein bestimmtes Asylland gibt. Und das ist nun schon seit Jahren einer der Kernpunkte der Diskussion.

          • @Schalamow:

            In Grundsatzfragen liegen wir gar nicht soweit auseinander. Einer der Gründe für die sogenannte Asylkrise liegt im dysfunktionalen Verteilungssystem der EU. Es ist nicht hinnehmbar, dass beispielsweise ein Land wie Ungarn eher eine Strafzahlung der EU in Höhe von gut 200 Millionen Euro akzeptiert anstatt sein Kontingent (2023/70 Asylanträge) zu erhöhen. Gleiches gilt für Länder wie Polen, welches die Menschen einfach durchwinkt. Hier ist der Staat gefordert eine Lösung zu finden, auch für die Rückführung abgelehnter Asylbewerber. Ansonsten funktioniert der grenzfreie Binnenmarkt nicht mehr und das bedeutet dann Grenzkontrollen. Das zufriedenstellend zu regeln hat die Politik seit Jahren versäumt, dabei war sie 2015 der Verursacher der jetzigen Zustände. Nur jetzt hat man den Spieß einfach umgedreht und der Unmut in der Bevölkerung richtet sich zusehends gegen die Flüchtlinge, nicht nur an den Grenzen. Zudem färbt die Debatte auch auf die Menschen mit Migrationshintergrund ab. Das Resultat wird sein, dass sich das Zusammenleben zukünftig noch schwieriger gestalten wird. Das wäre alles vermeidbar gewesen, aber zum handeln bedurfte es erst der AfD im Nacken.

            • @Sam Spade:

              Ja, in diesem Fall volle Zustimmung, das sehe ich in der Tat genauso.

    • @Sam Spade:

      Die Asylkrise in den Köpfen der Menschen wäre vermeidbar gewesen, wenn der Staat seinen Aufgaben gerecht geworden wäre.

      (...)

      Der Kommentar wurde bearbeitet. Die Netiquette könnt ihr hier nachlesen: taz.de/netiquette

      Die Moderation

    • @Sam Spade:

      Warum hat Empathie gegenüber Flüchtlingen Vorrang vor innerer Sicherheit?

      Das ist doch genau das, was die Leute stört: Dass Gemeingüter für Partikularinteressen geopfert werden.

      • @Eric Lang:

        Der öffentliche Raum in Deutschland ist so sicher wie seit den 80er nicht mehr.

        Mit Nationalitäten wird Politik gemacht, nicht nur von AfD und Konsorten. Nehmen sie die aktuelle Kriminalstatistik (die erfasst die Anzahl der Strafanzeigen nicht der tatsächlichen Straftaten). Aus ihr geht hervor, dass der Anteil der Ausländerkriminalität gestiegen ist. Damit wird ein bestimmtes Bild erzeugt, welches einem genauen Vergleich nicht standhält. Im Vordergrund stehen dabei jugendliche Migraten.

        Vergleicht man jedoch die sozialen Milleus und Altersgruppen, liegen deutsche und ausländische Straftäter in der Gruppe der sozial Benachteiligten bei den 16-21 Jährigen fast gleich auf. Auch interessant in diesem Zusammenhang. 42% der ausländischen Straftäter haben ihren Wohnsitz nicht in Deutschland (Studie des Leibniz Instituts für Sozialwissenschaften Mannheim).

        Das dringt aber nicht in die Köpfe der Menschen vor, sondern es manifestiert sich der Eindruck einer akuten Gefahrenlage.

        In der Realität ist die Bedrohung im öffentlichen Raum durch Rechtsextreme wesentlich höher anzusiedeln, als durch Islamisten oder Migranten. Der gefährlichste Raum ist übrigens der häusliche Bereich!

        • @Sam Spade:

          Das ist so himmelschreiend naiv oder limitiert, dass man es nicht glauben kann. Während die bitterböse, kaputte islamistische Logik keinerlei Gnade kennt und so einen naiven Quark als Zeichen einer wehrlosen, lächerlichen, untergehenden Kultur werten würde.

          • @Sky_diver:

            Politisch motivierte Straftaten im auslandsbezogenen Extremismus 2023

            Straftaten 3.092 davon Gewaltdelikte 392



            Quelle Bundesamt für Verfassungsschutz

            Politisch motivierte Straftaten im Bereich Rechtsextremismus 2023

            Straftaten 28.985 davon Gewaltdelikte 1.270



            Quelle Bundeskriminalamt

            Bundeskriminalamt



            www.bka.de/DE/Pres...ahlen_PMK2023.html

            Verfassungsschutz



            www.verfassungssch...d-fakten_node.html

            Das einzige was mir anhand der Fakten limitiert zu sein scheint ist ihr Weltbild und ihr Kommentarstil. In Zukunft bitte mit Fakten argumentieren.

        • @Sam Spade:

          Es sind keine Gruppen von Rechtsextremen, die meine minderjährige Tochter und mich im öffentlichen Raum immer wieder belästigen.



          Es gab vor 10-12 Jahren keine Orte, wie bspw die hiesige Innenstadt, die ich gemieden habe.

          BTW: weiblich mit deutlich sichtbarem Migrationshintergrund - und ja: Mein Leben war vor 2015 deutlich einfacher!

          • @Desti:

            Wenn in Studien und dergleichen von "Bedrohungen im öffentlichen Raum" die Rede ist, bedeutet das eher gezielte und organisierte Aktionen bzw körperliche Übergriffe und weniger die Belästigung von Passanten in der Öffentlichkeit.

            • @Sam Spade:

              Ich finde, es ist Haarspalterei, ob das, was @Destis Tochter passiert, eine Bedrohung ist, oder "nur" eine "Belästigung".

              Es hat nicht zu geschehen, und es sind ja offenbar keine "Bio-Deutschen", die sich hier im Ton vergreifen.

              Nebenbei, das Problem ist nicht so neu. Eine Kollegin hat erzählt, daß sie schon vor über 30 Jahren als Schülering von türkischen "Jung-Männchen" als "Schlampe" beschimpft worden ist, weil sie kein Kopftuch trug.

              Natürlich wäre es nicht besser, wenn sie damals von einem Nicht-Migranten gefragt worden wäre: "Na, Schätzchen, wie wär's mit uns beiden?"

              Eine Bekannte hat auch schon vor Jahren erzählt, daß der Unterricht für sie als Frau anstrengender geworden ist, seit die Zahl männlicher muslimischer Schüler zugenommen hat.

              Und natürlich leben wir in einem sehr sicheren Land. Aber daß vermehrt schwerbewaffnete Polizisten in Bahnhöfen zu sehen sind, oder Kommunen mobile Polleranlagen oder große Müllfahrzeuge an den Zugängen zu Volksfesten abstellen, liegt nicht an der Zunahme rechter Gesinnung.

              Auch wenn das nicht für "die Migranten" gilt, diese Probleme sind da und sollten auch von linker Seite endlich ernst genommen werden.

  • Als ehemaliger Wähler der Grünen bin ich sehr optimistisch, dass sich die Linke bei ihrem nächsten Bundesparteitag erneut berappelt und sich kämpferisch für Sozial-, Friedens- und Klimaschutzpolitik einsetzt und damit die Leerstellen der Grünen füllt. Ich bin fest davon überzeugt, dass viele links orientierte ehemals Grüne Wähler*innen der so veränderten Partei nicht mehr ihre Stimme geben werden und froh sind über eine sich nach dem Weggang von Sarah Wagenknecht und Co. mutig erneuernde Linke.

    • @MarkusU:

      Die Linke wird bei der nächsten Bundestagswahl zum Glück unter Sonstige zu finden sein.



      Denn Niemand braucht diese Partei noch.

    • @MarkusU:

      Aufgestellt ist sie schon richtig www.die-linke.de/t...cht-und-migration/

      》Flucht und Migration

      Menschenrechte schützen

      Die Linke kämpft für eine solidarische Gesellschaft.

      Deshalb streiten wir für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung, gegen Krieg und Rüstungsexporte, gegen Landraub, für faire Produktionsverhältnisse, für Demokratie und Menschenrechte, weltweit. Geflüchtete sollen das Recht auf soziale, kulturelle und demokratische Teilhabe in unserem Land haben.《

      Und führt dies auf der Seite weiter konkret aus.

      Wer also in dieser Frage z.B bei der Wahl in Brandenburg ein klares Zeichen setzen will, den allgemeinen Rechtsruck nicht mitmachen, hat immerhin diese Alternative...

  • Nach Wagenknechts Abgang scheint mir die Linke (die Partei) die gewünschte reine Lehre durchaus zu vertreten.

    • @Huck :

      Ja, sehr schade. Die Linke hat zwar noch die beste Vorstellung in Sachen Migration, aber es fehlt auch dort vollkommen an einer tragfähigen Vision wie das umzusetzen wäre. Da wird leider viel zu viel mit moralischem Gestus "argumentiert". Die Linke hat es seit der Formulierung des Ziels "offener Grenzen" nie geschafft, diese Formel mal sinnvoll zu erklären. Das brachte ihr dann den Vorwurf ein "einfach alle" und am besten "auf einmal" aufnehmen zu wollen. So hab ich das zumindest nie verstanden. Aber, dass die Linke dieses Problem nie angehen konnte liegt auch an diesem identitäspolitischen "Shift" den die Partei voll mitgegangen ist. In dieser Denke verbietet es sich irgendwie Interessen zu formulieren und eine Sachlage aus einer anderen, als aus der des schwächsten Gliedes (od. der unterdrücktesten Entität) zu betrachten. Dann allerdings kommt man in einer politischen Diskussion nicht mehr weiter, wenn nur noch ein Standpunkt Relevanz hat - so relevant er auch immer sein möge.

  • Artikelzitat: "Die Partei ist in einem Bereich, der ihren Wesenskern ausmacht, nicht mehr wahrzunehmen."

    Der Wesenskern der Grünen ist grüne Politik. Natur- und Umweltschutz.

    Tatsächlich ist dieser Wesenskern nicht mehr wahrzunehmen.

    Auch klimapolitisch sind die Grünen nicht grade erfolgreich aufgestellt. Zweifelhafte Maßnahmen.

    Wenn die Grünen die guten Grünen sein möchten, verteilen sie Zehn-Milliarden-Dollar-Schecks an die UNHCR, Welthungerhilfe, Terre des Femmes, internationale Kinderhilfsaktionen, NALA (gegen weibliche Genitalverstümmelung) etc.

    Verantwortungsethisch zigfach sinnvoller und effizienter.

    Mit ihrer rigid ideologischen, überzogen nationalen Open-Border-Politik ignorieren sie Kosten, Risiken und Nebenwirkungen und bringen sie nur die Rechtsextremen an die Macht.

    Global denken.

    • @shantivanille:

      Als Grüner der ersten Stunde (1980) vermag ich an den heutigen 'Grünen' praktisch nichts mehr zu erkennen, was auch nur ansatzweise noch 'grün' wäre.



      Ich sehe nur noch - mit Verlaub - Kreißsaal - Hörsaal - Plenarsaal-Parteikarrieristen, die versuchen, ihre irre kulturmarxistische Agenda durchzudrücken, während sie natur- und umweltschutzfeindliche Projekte zur vermeintlichen Rettung des Weltklimas forcieren.



      Gipfel der Absurdität ist diesbezüglich der Ausstieg aus der CO2-neutralsten Form der Energieversorgung (auch wenn die Anti-AKW-Hysterie einer der Gründungsmythen der Grünen war).

  • Naja… Bei der machtpolitischen Betrachtung ist es mit „wegen ein paar tausend Stimmen“ und mit „so viele Einwohner wie Hamburg“ nicht getan.

    Der große Einfluss der Grünen speiste sich zuletzt aus der hohen Kampagnenfägigkeit und in der Hard power, aus den vielen Beteiligungen an Landesregierungen. Daß die grüne Kampagnenfägigkeit dahin ist, ist eng mit dem Glaubwürdigkeitsverlust der Medien verknüpft, das wird so schnell nicht wieder besser.



    Perspektivisch bleibt also erst einmal nur noch die „Hardpower“ über die Landesregierungen und somit auch über den Bundesrat. Der Verlust von wohl 3 Regierungsbeteiligungen innerhalb von 3 Wochen die trüben Aussichten im Bund, die Umfragelage in BaWü (das war’s wohl mit grünen Regierungschefs), usw…

    Es gibt da nichts zu debattieren, die Grünen sind machtpolitisch im freien Fall. Die Sperrminorität im Bundesrat könnte am übernächsten Sonntag Geschichte sein, die Beteiligung an der Bundesregierung nächsten Herbst und der grüne Regierungschef im Südwesten im Frühjahr danach… Das geht dann alles noch einher mit herben finanziellen Einbußen.

    Ob die „Panikreaktionen“ schaden oder nützen weiß ich nicht, aber Grund zur Panik hat man doch genug…