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Ökonom über Wohnungskrise„Es geht um ungenutzte Wohnflächen“

Bauen sei teuer, umweltschädlich und fördere Spaltung, sagt Ökonom Daniel Fuhrhop. Es brauche Alternativen zum Neubau.

Kränlein dreh dich (nicht): eine Baustelle in Berlin Foto: Florian Gaertner/photothek/imago
Jasmin Kalarickal
Interview von Jasmin Kalarickal

taz: Herr Fuhrhop, am Donnerstag und Freitag kommen die Bau­mi­nis­te­r*in­nen der Länder zusammen und sind wild entschlossen, mehr Wohnungen zu bauen. Müsste man sie bei dem Vorhaben stoppen?

Daniel Fuhrhop: Die Frage erübrigt sich weitgehend von alleine, denn im Moment klappt es sowieso nicht mit dem Neubau. Die Preise sind explodiert, es mangelt an Fachkräften, an Bauland, manchmal sogar an Baustoffen. Die Zahl der neuen Wohnungen wird vermutlich nicht steigen, sondern im Gegenteil eher sinken. Genau darum brauchen wir Alternativen.

Im Interview: Daniel Fuhrhop​

hat im Oekom-Verlag das Buch „Verbietet das Bauen!“ veröffentlicht. Der Autor studierte Architektur, wechselte zur Betriebswirtschaft und wurde dann Architekturverleger. Fünfzehn Jahre lang publizierte er vor allem über Neubauten. Die hält er heute für überflüssig: besser die bestehenden Bauten besser nutzen.

Sie haben mal eine Streitschrift geschrieben mit dem Titel: „Verbietet das Bauen“. Finden Sie es falsch, dass die Regierung sich vorgenommen hat, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen?

In der Tat freue ich mich etwas, dass jetzt weniger gebaut wird. Auch wenn wir ganz bestimmt Wohnungen brauchen, halte ich es für falsch, 400.000 Wohnungen allein durch Neubau herzustellen.

Was stört Sie daran?

Bauen ist erstens sehr teuer, zweitens fördert es die soziale Spaltung, und drittens ist es sehr umweltschädlich, und zwar in einem Maße, das bisher noch gar nicht so bekannt ist.

Wie meinen Sie das?

Ich habe auf Grundlage von vielen Fakten Berechnungen angestellt. Nehmen wir mal die 400.000 Wohnungen, die im Jahr gebaut werden sollen. Diese würden das Klima in ihrem Lebenszyklus mit bis zu 99 Millionen Tonnen CO2 belasten. Der Schaden durch diese 400.000 Wohnungen wäre höher als der Betrieb sämtlicher über 40 Millionen Altbauwohnungen, die wir in Deutschland haben. Das wäre ein totales Desaster.

Wie sind Sie auf diese Summe gekommen?

Treibhausgase werden in drei Bereichen verursacht. Erstens durch den Bau selbst, etwa die Herstellung von Zement, zweitens durch den Betrieb und drittens kommt eine Wohnung selten allein, sondern wir haben neue Baugebiete mit Straßen und Leitungen. Das meine ich mit Lebenszyklus, es ist eine ganzheitliche Betrachtung, wie schädlich Neubau ist.

Was sind denn die Alternativen zum Neubau?

Das statistische Bundesamt unterscheidet zwischen Wohnraum, der durch Neubau entsteht, und Wohnraum, der im Bestand entsteht, also in Altbauten, zum Beispiel, wenn ein Dachgeschoss ausgebaut wird oder aufgestockt wird. Das ist erheblich klimafreundlicher und flächenschonender, als neu zu bauen. Das könnten wir auf jeden Fall steigern. Ich sehe aber noch einen dritten Bereich: Den unsichtbaren Wohnraum.

Förderung gestoppt

Am Donnerstag und Freitag findet die Bauministerkonferenz in Baden-Baden statt. Für Verunsicherung sorgt derzeit die Haushaltskrise. Die staatliche Förderbank KfW verhängte am Mittwoch einen vorläufigen Antrags- und Zusagestopp für vier Förderprogramme aus dem Bereich Bauen und Wohnen: Das Programm „Altersgerecht Umbauen“, „Energetische Stadtsanierung“, die Förderung genossenschaft­lichen Wohnens und ein Härtefallprogramm für Wohnungsunternehmen. (jak)

Zu diesem Thema haben Sie Ihre Dissertation verfasst. Wo sehen Sie Wohnraum, den andere nicht sehen?

Es geht um Wohnungen und Flächen, die einfach nicht genutzt werden. Das kann ein Zimmer sein, zwei Zimmer oder eine ganze Wohnung. Wenn Menschen in großen Wohnungen oder Häusern diesen Platz nicht benötigen, kann man Angebote unterbreiten, wie man diese Fläche anders nutzen kann.

Viele ältere Leute wohnen auf viel Fläche alleine, zum Beispiel, wenn Kinder ausgezogen sind. Die sollen sich jetzt Mit­be­woh­ne­r*in­nen suchen?

Nur, wenn sie das selbst wollen. Ich sehe kein Problem darin, dass Menschen auf großer Fläche wohnen oder in einem großen Haus. Es hilft nicht, zu moralisieren. Wenn sich Menschen aber zum Beispiel einsam fühlen nach dem Auszug der Kinder oder auch dem Tod des Partners und das gerne ändern möchten, wäre es doch eine gesellschaftliche und politische Aufgabe, zu helfen und zu beraten.

Wie viel Potential sehen Sie in solchen Wohnformen?

Es gibt bereits hier und in Nachbarländern Beispiele dafür, wie unsichtbarer Wohnraum nutzbar gemacht wird. Auf dieser Grundlage, also auf real messbaren Zahlen, habe ich abgeschätzt, was herauskommen würde, wenn wir in ganz Deutschland diese Modelle professionell anbieten würden. Da komme ich auf 100.000 Wohnungen im Jahr, die mobilisiert werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wir drei bis fünf Jahre lang die entsprechenden Strukturen schaffen. Das heißt, Personal für Beratung und Vermittlung ausbilden und diese Programme bekannt machen.

Welche Modelle gibt es denn schon in Deutschland?

Ich habe in meiner Arbeit das generationenübergreifende Modell „Wohnen für Hilfe„ untersucht, das es an über 30 Orten gibt. Meist ziehen junge Studierende oder Auszubildende zu älteren Menschen und zahlen keine oder nur eine kleine Untermiete. Dafür helfen sie beim Einkaufen oder im Garten. Leider sind die meisten Stellen davon in Deutschland auf einem sehr niedrigen Niveau mit schlechter Ausstattung und mäßig erfolgreich. Es gibt einige gute Ausnahmen in Köln, Freiburg und München. Aber wenn man richtig professionelle Beispiele sehen will, dann sollte man nach Belgien, Frankreich oder Großbritannien gucken.

Was ist dort besser?

Der Unterschied liegt vor allem in der Professionalisierung der Vermittlungsarbeit. Es gibt in den anderen Ländern professionelle Netzwerke, in denen dutzende einzelne Vermittlungsstellen entweder kooperieren oder gemeinsam eine Organisation formen. Dadurch gibt es dann Leitfäden für die Arbeit und einen intensiven Austausch. Ein großer Unterschied ist auch: in 16 von 17 Staaten, in denen es solche Modelle gibt, werden Servicepauschalen oder Gebühren für die Vermittlungsarbeit genommen. Dafür bekommt man die Sicherheit, bei ernsthaften Problemen sofort zum Telefon greifen zu können und unterstützt zu werden. Der Vorteil ist, dadurch refinanzieren sich diese Programme zumindest teilweise. In Deutschland wird diese Dienstleistung kostenlos angeboten. Das hört sich nett an, hat nach meinen Recherchen aber leider zur Folge, dass die Modelle oft nach einiger Zeit wieder eingestellt werden.

Um vorhandene oder ungenutzte Flächen besser zu nutzen, gibt es ja auch die Idee des Wohnungstauschs. Das geht doch in eine ähnliche Richtung, oder?

Eine Person, die sehr viel Raum hat und den anders nutzen möchte, hat viele Möglichkeiten. Sie könnte Untermieter aufnehmen, umziehen, etwas abtrennen, eine kleinere Wohnung umbauen oder auch gemeinschaftlich wohnen und Fläche sparen. Von diesen Optionen ist der Wohnungstausch die komplizierteste Variante. Sehr oft ist zum Beispiel eine kleinere Wohnung teurer als eine große, und das erschwert dann den Tausch, oder im Bereich der Miete müssen die verschiedenen Vermieter zustimmen. Solche Herausforderungen lassen sich zwar lösen, und es gibt einige Erfolgsansätze, aber grundsätzlich rate ich dazu, dass wir erst mal die bewährten Modelle stärken, wie eben die Vermittlung von Alt und Jung oder das, was ich soziale Wohnraumvermittlung nenne.

Was ist damit gemeint?

Ich habe kürzlich in Karlsruhe den Sozialbürgermeister besucht. Sie betreiben dort seit bald 20 Jahren ein Modell, wo es um die Vermittlung von Sozialmietern geht. Es gibt Eigentümer, die keine Lust mehr haben zu vermieten, weil sie mal schlechte Erfahrungen hatten, etwa mit Mietnomaden. In diesem Modell wird den Eigentümern die Miete garantiert, bei auftretenden Problemen kümmern sich eigene Mitarbeiter darum, und es gibt noch einen Renovierungszuschuss. Im Gegenzug werden die Wohnungen als Sozialwohnung vermietet.

Von welcher Größenordnung reden wir hier?

Allein in einem Jahr wurden so 60 leerstehende Wohnungen wieder an den Markt gebracht. Das ist doch Wahnsinn! Insgesamt wurden in Karlsruhe auf diese Weise 1.300 Sozialwohnungen in Altbauten geschaffen. Da ahnt man doch, welch gigantisches Potenzial es für Deutschland gibt, um in Altbauten Wohnraum zu mobilisieren.

Ist der Traum vom eigenen Haus heutzutage überholt?

Nein, auch zukünftig kann jeder den Traum vom Eigenheim leben, aber es muss ja kein neues sein. Es gibt bereits 15 Millionen Einfamilienhäuser in Deutschland. Beim vergangenen Wohnungsgipfel wurde beschlossen, dass bundesweit das Förderprogramm Jung kauft alt eingeführt werden soll. Das ist ein Förderprogramm für Menschen, die ein altes Haus kaufen und dort selbst einziehen. Das begrüße ich! Neubau schädigt nicht nur das Klima, sondern verbraucht extrem viel Fläche und wir sollten unseren wertvollen Boden sinnvoller nutzen.

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31 Kommentare

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  • Dieser Tage gibt es beim Medienkonsum nur herzlich wenig zu lachen, da war dieser Artikel eine willkommene Abwechslung, konnte mich kaum halten vor Gackern.

    Das sind doch Ideen aus dem Elfenbeinturm, die in Teilen nicht mal oberflächlich auf Umsetzbarkeit geprüft wurden.



    Mal ein Beispiel: Um eine große Wohnung in mehrere kleinere aufzuteilen muss beim Grundbuchamt eine entsprechender Aufteilungsbescheid vorliegen, der die separaten Wohnungen ausweist.



    Um diese Aufteilung zu erreichen muss man eine Abgeschlossenheitsbescheinigung von der Baubehörde vorweisen können und damit man die bekommt muss man natürlich diverse Vorschriften erfüllen. Um diese Vorschriften zu erfüllen muss man dann in fast jedem Fall teure, bauliche Veränderungen vornehmen, die häufig auch noch von der Eigentümergemeinschaft abgesegnet werden müssen.



    Das heißt im besten Falle wartet man ein paar Monate auf die Eigentümerversammlung, bekommt die Zustimmung, gibt dann einige Zehntausend Euro aus, rennt zum Notar und nach nur neun sehr anstrengenden Monaten hat man ohne Neubau eine neue Wohnung geschaffen.



    Wie viele Rentner haben wohl Lust sich das anzutun?! . . . mal ganz ab davon das sie dann Vermieter sind und man sich in Medien wie diesem das Maul über sie zerreißen wird.

  • ... der "möblierte Herr" is ja nu keine so revolutionär neue Idee, und so manche meiner Kommilitonen haben so oder ähnlich noch gewohnt. Jedes Studentenwerk sucht solche Zimmer - wer will, kann schon lange. Unterstützung bei Umbaumaßnahmen, die dann beiderseitige Privatsphäre garantieren würden - da liegt das Kaninchen im Paprika.



    Und zwei Jahrzehnte lang konnten Huasbesitzer ihre 4 Zimmer garnicht so teuer an Paare oder Familien loswerden, wie sie wollten, und plötzlich (von etwa 1980 an) war WG kein Schimpfwort mehr. Heute vermietet mensch Altbau an Neureich, WG ade.

  • "Viele ältere Leute wohnen auf viel Fläche alleine, zum Beispiel, wenn Kinder ausgezogen sind. Die sollen sich jetzt Mit­be­woh­ne­r*in­nen suchen?

    Nur, wenn sie das selbst wollen."

    Das ist schon jetzt möglich. Wird aber wenig genutzt. Es ist eben auch nicht einfach, jemanden zu finden, den man in der Wohnung haben möchte. Man lebt ja dann praktisch zusammen.

  • Endlich wird mal Klartext geredet. Vielen Dank für dieses Interview!

  • Die Quadratmeter pro Person sind das Problem :

    1950: 69,3 Mill. Bürger 15,8 Mill. Wohnungen

    2022 : 83,2 Mill. Bürger 43,1 Mill. Wohnungen

    www.destatis.de/DE.../PD23_N041_31.html

    Immer mehr Wohnraum, immer mehr Single-Haushalte, die schlechte Situation ist selber verschuldet.

    • @Günter Witte:

      naja, 1950 gab es wegen der Kriegsschäden sehr viel weniger Wohnungen und wegen der Vertriebenen sehr viel mehr Einwohner. Die mussten dann halt zusammenrücken und sich z.B. Wohnugen teilen. Ausserdem, was zählte denn damals als Wohnung, auch die Holzbaracken in denen viele Menschen damals wohnen mussten und an die ich mich noch erinnern kann? 1950 ist kein Jahr mit dem man den Zustand heute vergleichen kann, 1970 wäre eher realistisch.

      • @Gerald Müller:

        Und man darf nicht vergessen das dieses "Zusammenrücken" massive soziale Verwerfungen verursachte. Da war der aus dem Osten geflüchtete Volksdeutsche ein Störobjekt und immer am Ende der Nahrungskette. Was erst endete, als die hier von Herrn Fuhrhop so sehr kritisierte "Spaltung" Realität wurde. Und nun will man die Rolle Rückwärts und die Menschen reinquetschen, wo sie eigentlich nicht reingehören. Egal wie blumig man das Ganze auch nennen mag.

  • "Es geht um Wohnungen und Flächen, die einfach nicht genutzt werden. Das kann ein Zimmer sein, zwei Zimmer oder eine ganze Wohnung. Wenn Menschen in großen Wohnungen oder Häusern diesen Platz nicht benötigen, kann man Angebote unterbreiten, wie man diese Fläche anders nutzen kann."



    In der Theorie klingt das alles gut und logisch - junge Menschen leben aber anders als alte, Stichwort Lärm, Wach- und Schlafzeiten, Besuche, etc... - einzelne Zimmer seiner Wohnung abzugeben halte ich daher eher für einen kleinen Teil der Bevölkerung praktikabel, das muss man schon wirklich wollen - mir wär es nichts 🤷‍♂️



    Die Idee Wohnungen modular so zu bauen, dass man sie später leicht teilen oder zusammenlegen kann ist da schon eher ein Ansatz, allerdings geht das bei Altbeständen oft nicht einfach so, Rohre, Leitungen, etc... - also eher ein Argument für "kluges" neu bauen 🤔



    Am einfachsten, billigsten und umweltverträglichsten wäre natürlich wenn jeder je nach Bedarf in seiner jeweiligen Lebenssituation wohnen würde - sich also wenn die Kinder aus dem Haus sind beispielsweise verkleinern würde - das Problem ist hier halt oft die soziale Verwurzelung, viele Menschen wollen einfach nicht mehr im Alter umziehen, weil sie 30, 40 Jahre dort wohnen, oft stecken auch Erinnerungen in der Wohnung/Haus/Garten - wem will man da sagen, dass er aus Rationalität ausziehen soll...

  • Der Blick auf die Verteilung von Wohnungsleerstand in Deutschland zeigt, dass es immer noch viele Regionen gibt, in denen viele Wohnungen schlicht leer stehen.

    Deutschlandatlas - Wohnungsleerstand : www.deutschlandatl...ungsleerstand.html

    "Die" Wohnungskriese gibt es also nicht.



    Man muss kulturelle und wirtschaftliche (Arbeitsplätze) Angebote in den Regionen mit viel Leerstand schaffen, damit die Menschen dort nicht in die Metropolen ziehen oder vielleicht sogar wieder zurück ziehen.

  • Alles schon richtig, nur eben alles "freiwillig". Kann man also machen, reicht aber nicht, beziehungsweise, man müsste auch das Bauen verändern, um zukünftig Häuser und Wohnungen besser aufteilbar und nutzbar zu machen. Man sollte längst Bauweisen fördern, die dies ermöglichen. Das typische Einfamilienhaus, gebaut nach den aktuellen Bedürfnissen, ist sonst nicht wegzubekommen. Man muss förderfähige Grundrisse definieren, Häuser, die leicht in kleinere Einheiten umbaubar sind oder Tiny- Häuser, die man verbinden kann. Man muss schlichtweg den Bürgern auch vorschreiben wie sie zu bauen haben, auch was die Höhe betrifft, nicht nur mit Obergrenzen, sondern auch mit Untergrenzen. Man muss auch bei den Wohnungen dafür sorgen, dass auch kleine Wohnungen entstehen. Man muss viel mehr an alte Menschen denken, die wenig Raum und keinen Parkplatz mehr brauchen, aber eine behindertengerechte, sichere Wohnung, vielleicht mit einem Conciergeservice oder jedenfalls Ansprechpartnern im Haus. Dergleichen entsteht nicht von selber, höchstens vielleicht im gehobenen Segment, das hilft aber nicht wirklich. Also: mehr, dichter, einfacher, platzsparender auch durch Verzicht aufs eigene Auto, das kann man nicht einfach mit den vorhandenen Gebäuden schaffen, das muss man auch bauen.

  • 1. Mietrecht liberalisieren, damit der Umzug in kleinere Wohnungen in Gang kommt.

    2. Bürgergeld als Festbetrag, keine höhere Auszahlung bei höherer Miete.

    3. Straßenlärm eindämmen. Manchmal werden in einer größeren Wohnung die Zimmer zur Straße weniger intensiv genutzt, weil zu laut. Bzw. man möchte vor allem zwei ruhige, von der Straße abgewandte und bekommt dann eben drei zur Straße mit dazu, von denen eins als Wohnzimmer genutzt wird, die anderen auch irgendwie, weil sie nun mal da sind.

    • @meerwind7:

      Das Wohnen auf viel Wohnfläche pro Person sollte stärke besteuert werden oder darf gerne auch liberalisiert werden.

  • Super ideen und genau das kann und soll vergemeinschaftung leisten!!



    Viele denken immer, das vergeminschaftung/vergesellschaftug - aka "enteignung" - keinen wohnraum schafft, den leuten ihr eigentum wegnimmt. aber genau das gegenteil ist er fall und noch viel mehr.

    es geht genau darum wohnraum zu organisieren - sozial - und den mehrwert zu nutzen, um den sozialen, jeglichen öffentlichen betrieb und weitere gute dinge zu ko-finanzieren. so das alle besser versichert sind.



    insofern verbindet sich hier infrastruktur- sowie sozialmanagment mit demokratischen steuer- und partizipartionssystemen.



    das wäre mal demokratischer fortschritt!

    all die ideen die hier beschrieben werden könnten - müssen teil der vergemeinschaftung sein.



    das selbe gilt für den arbeits- bildungsmarkt, aber anderes thema ...

    auch die gebühren kann man da nutzen, ist so ähnlich wie Verbraucherschutzzentrale.

    so kann man leerstehenden wohnraum und nicht-wohnraum, also leerstehende büros etc pp, besser nutzen und den leuten viel mehr land und wohungen zur verfügung stellen.



    zusätzlich zur verbesserten organisation im gesamten wohn- und logistikbereich.

    man muss auch gewisse, also bis zu 100-3000 wohnungen zB je nach modell und region, eigentümer nicht enteignen, sondern sie werden weiterhin rendite bekommen, nur halt nicht mehr so viel. dafür haben sie weniger stress und risiko. man kann sogar unterschiedlich modelle hier anwenden.

    es gibt zig möglickeiten das land besser zu nutzen als jetzt, wenn man sich mal auf solche ideen einlässt. aber viele haben ja leider probleme, sich auf neue dinge einzulassen. und wählen hundert jahre die selbe nummer mit den selben unmöglichkeiten und wundern sich dann irgendwann, warum alle so unfähig sind sich anzupassen.

  • Es ist sicher nicht falsch, das zu unterstützen, wenn Rentner Untermieter aufnehmen oder wenn Familien mit Renteänern die Wohnung tauschen. Nur finde ich es schwer vorstellbar, dass das eine signifikante Auswirkung haben wird. Die meisten Menschen wollen wahrscheinlich keine Fremden in der Wohnung haben und Studenten lieber in einer WG mit Jüngeren leben. Der Ausbau von Dachböden mag hier und da Sinn machen, aber auch hier sind erhebliche Baumaßnahmen nötig, die pro Wohnung nicht viel geringer sein werden, als bei einem Neubau, es wird allerdings Fläche besser genutzt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Dachböden nicht ungenutzt sind. Wo kommt der Abstellraum her, der wegfällt, wenn der Dachboden ausgebaut wird, den braucht man nun mal auch? Wo trocknet man energiesparend seine Wäsche, ohne dass die Wohnung schimmelt?

    Was hier merkwürdigerweise nicht vorkommt, ist das eigentliche Umbaupotential in den Städten: durch Homeoffice sinkt tendenziell der Bedarf an Büroflächen und dank Online-Handel brauchen wir immer weniger Ladenflächen. In vielen Fällen sollte es möglich sein, hier Wohnungen draus zu machen, die vielleicht etwas unkonventionell sind, manchmal wird auch ein Abriss und Neubau nötig sein. Aber den braucht es dann sowieso, wenn nicht ganze Viertel veröden sollen.

    • @Ruediger:

      "Was hier merkwürdigerweise nicht vorkommt, ist das eigentliche Umbaupotential in den Städten: durch Homeoffice sinkt tendenziell der Bedarf an Büroflächen und dank Online-Handel brauchen wir immer weniger Ladenflächen. "

      ----------

      Auf den ersten Blick eine gute Idee. Auf den zweiten Blick eine nicht finanzierbare Idee. Weder für den Bauherrn, noch für den potentiellen Mieter. Und eine priorisierte Kategorisierung als Sozialwohnung entwertet ganze Innenstädte..und ist nicht kostendeckend.



      Also eine weitere Subventionierung, die der Staat schultern müsste.

      • @SeppW:

        es sind gewiss nicht alle zustände über eine kamm zu scheren. man muss immer jedes objekt einzeln bewerten!

        man kann sehr wohl dachgeschosse ausbauen, wenn sie nicht genutzt werden. und man kann sehr wohl büroflächen temporär oder sogar langfristig zu wohnugen machen oder wenigstens halbe halbe. es gibt zig möglichkeiten die je nach projekt entschieden werden müssen.



        der preis muss natürlich auch stimmen.

        man muss endlich lernen, die dinge etwas genauer zu betrachten und mehr alternativen zu nutzen, sie sind nämlich da. genau das ist doch das problem der reaktionären, unkreativen und exkludierenden politik und gesinnung!

        wie hier erwähnt, es gibt sogar schon zig beisiele ...

  • Hier bei mit gibt es auch jede Menge freien Wohnraum der langsam verfällt. Leider gibt es auch keine Arbeitsplätze. Und mein Vermieter tut nichts um den Leerstand zu beseitigen.

    • @Garum:

      Es gibt dort keine Arbeitsplätze. Vermutlich dann auch wenig Infrastruktur, Bäcker, Ärzte, etc.

      Aber klar, der Vermieter ist schuld: Er tut nichts.

      Glauben Sie mir: Nichts täte der Vermieter lieber, als den Leerstand zu beseitigen. Dann würde er nämlich Geld mit dem Raum verdienen, statt nur Kosten dafür zu haben.

      Da will halt keiner wohnen. So einfach ist das.

      • @EIN MANN:

        Sie kennen meinen Vermieter nicht.

    • @Garum:

      Sollte er nebenbei ein paar Firmen gründen, um Arbeitsplätze in der Nähe seiner Wohnungen zu schaffen?

  • "Beim vergangenen Wohnungsgipfel wurde beschlossen, dass bundesweit das Förderprogramm Jung kauft alt eingeführt werden soll. Das ist ein Förderprogramm für Menschen, die ein altes Haus kaufen und dort selbst einziehen."



    Baubiologie, zunehmend von Bedeutung:



    Wenn's passt, und nicht für horrende Summen passend gemacht werden muß wegen 'Altlasten' an Asbest, Formaldehyd o.ä. (die Liste ist "lang und schmutzig"):



    /



    www.rathscheck.de/...m-ist-das-wichtig/



    /



    www.baunetzwissen....nenraeumen-3360813



    /



    www.verbraucherzen...-tun-koennen-12463

  • Wohnungen an Bürgergeld-Empfänger zu vermieten ist jetzt nicht das neueste Geschäftsmodell. Das ist bei Vermietern wegen der garantierten Miete sehr beliebt. Die Empänger bekommen das Geld nicht selbst in die Hand, sondern es wird direkt überwiesen. Damit besteht keine Chance es anderweitig auszugeben.

    • @Wombat:

      Sie stellen den Sachverhalt falsch da.

      Das Geschäftsmodell gibt es sicherlich, was es aber nicht gibt ist ein Automatismus, dass das Geld direkt an den Vermieter geht.

      §22 SGB II Bedarfe für Unterkunft und Heizung



      [...]



      (7) Soweit Bürgergeld für den Bedarf für Unterkunft und Heizung geleistet wird, ist es auf Antrag der leistungsberechtigten Person an den Vermieter oder andere Empfangsberechtigte zu zahlen. Es soll an den Vermieter oder andere Empfangsberechtigte gezahlt werden, wenn die zweckentsprechende Verwendung durch die leistungsberechtigte Person nicht sichergestellt ist. Das ist insbesondere der Fall, wenn



      [...]

      Die Bedarfe für Unterkunft und Heizung KÖNNEN auf Antrag des Leistungsberechtigten oder durch Entscheidung des Amtes falls Gefahr besteht, dass die Mittel nicht zweckentsprechend verwendet werden, direkt an den Vermieter gezahlt werden.

      Wenn Sie etwas als "Fakt" verkaufen wollen, sollten Sie entsprechende Sachverhalte nochmal prüfen.

    • @Wombat:

      Das ist falsch. Bürgergeld-Empfänger bekommen in der Regel die Miete vom Amt auf ihr Konto überwiesen.

      Das Amt darf nur dann direkt an den Vermieter überweisen, wenn der Empfänger zustimmt.

      • @Herbert Eisenbeiß:

        @Herbert Eisenbeiss:



        Ernsthaft???



        Läuft das tatsächlich so?



        Man kann's kaum glauben!



        Bekommt diese Regierung IRGENDETWAS hin?

  • "Allein in einem Jahr wurden so 60 leerstehende Wohnungen wieder an den Markt gebracht. Das ist doch Wahnsinn! Insgesamt wurden in Karlsruhe auf diese Weise 1.300 Sozialwohnungen in Altbauten geschaffen. Da ahnt man doch, welch gigantisches Potenzial es für Deutschland gibt, um in Altbauten Wohnraum zu mobilisieren."

    ------------

    Helfen würde es defintiv, wobei ich es kritisch sehe das die öffentliche Hand immer mehr Garantien übernehmen muss, weil Mieter und Mieterinnen meinen wie Berserker durch ihren Wohnraum zu pflügen und einen Totalschaden zu hinterlassen zu müssen.

    • @SeppW:

      das sind gewiss nicht die mehrheit der leute, sondern eben der teil der soziale peripherie. und dieses problem ist weit größer als nur der wohnraum.



      man darf es aber nicht abwälzen auf ... rauswurf, migration, obdachlosigkeit und insolvenzen ...



      genau das sind ja die mittel der asozialen, die sich eben nicht genug um die peripherie gedanken machen.

      letzten endes sind die probleme verzahnt und man muss genau hinschauen, wo die grenzen und möglichkeiten beginnen und aufhören.



      man muss vor allem kreativ sein und soziale verantwortung generieren, sonst wird sowohl die eine seite als auch die andere seite nicht damit aufhören, sich verantwortungslos zu verhalten.

  • Wenn man beobachtet seit wieviel Jahrzehnten die Wohnungsnot besteht drängt sich einem doch förmlich die Überzeugung auf, das sei Absicht.

    Und wenn man im Hinterkopf hat, dass wir bei Wahlen ja aus einem Lostopf wählen der uns vorgesetzt wird und der nach sehr intransparenten Gesetzmäßkeiten zu Stande kommt, wird dieses Gefühl auch nicht gerade weniger ...

    • @Bolzkopf:

      Wenn mann schaut, WO die Wohnungsnot besteht, dann wird klar was die konkrete Absichten gewesen sein könnten, dass Menschen bevorzugt in gewisse Städte drängen. www.deutschlandatl...ungsleerstand.html

  • So sieht das aus! Sehe ich seit langer Zeit auch schon so. Wohnraum schaffen in bereits stehenden Gebäudehüllen ist ein Schlüssel. Aber nicht nur in bewohnten Altbauten, sondern auch viele leerstehenden Gebäude auf dem Land, oder sogar in Gewerbe- und Industriegebieten. Wir stopfen Geflüchtete in Turnhallen sind aber strategisch nicht in der Lage in alten Infrastrukturgebieten also auch Hallen, mit cooler (Innen)Architektur und guter Verkehrsanbindung große Gebäude und halbverlassene Gewerbegebiete zu erschließen.



    Ein Blick in die USA (Detroit) wo das von jungen Leuten Stadtteilmäßig angebunden wird.