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Die VerständnisfrageSUVs stehen doch auch im Weg!

Warum stellt ihr eure E-Roller mitten auf den Gehsteig, fragt ein Leser. Weil man kaum etwas zu befürchten hat, antwortet eine Mobilitätsforscherin.

Elektroroller liegen auf einem Gehweg in Berlin Foto: R. Price/snapshot/imago

In der Verständnisfrage geht es jede Woche um eine Gruppe, für deren Verhalten der Fragesteller_in das Verständnis fehlt. Wir suchen eine Person, die antwortet.

Heinz Fischer, Rentner, 86, aus Frankfurt fragt:

Liebe E-Roller-Fahrende, warum stellt ihr die Scooter so ab, dass sie andere Verkehrs­teilnehmende behindern?

***

Uta Bauer, Mobilitätsforscherin, 66, aus Berlin antwortet:

Man bezahlt die E-Roller pro Minute. Das verleitet viele dazu, lieber Kosten zu sparen als in Ruhe über den optimalen Abstellort nachzudenken. Das Geschäftsmodell der Elektroscooter-Unternehmen ist der Tür-zu-Tür-Service. Viele nutzen E-Roller eben, weil man sie einfach und unkompliziert vor der Haustür stehen lassen kann.

Außerdem kennen viele Nutzende die Regeln für den Gebrauch der E-Roller nicht genau – oder gar nicht. Sie sind aber auch kompliziert und schwer zu kommunizieren: E-Scooter sind Kraftfahrzeuge, deshalb gelten zum Beispiel die gleichen Promillegrenzwerte wie bei Autos. Man darf mit den Rollern aber nur auf Radwegen fahren. Gibt es keinen, müssen Fah­re­r:in­nen auf die Straße ausweichen. Das erscheint vielen als zu gefährlich. Auf dem Gehweg zu fahren ist aber nicht erlaubt. Nur geparkt werden sollen die Fahrzeuge dort – sofern es keine für sie vorgesehenen Abstellflächen gibt.

Einige Kommunen versuchen die chaotische Situation durch sogenannte Sondernutzungsvereinbarungen zu steuern. Das heißt, in Berlin können beim Abstellen der Roller andere Regelungen gelten als in München, Köln, Stuttgart oder Castrop-Rauxel. Oft sind es Tourist:innen, die das Angebot nutzen. Ich halte es für unrealistisch, dass jemand die Sondernutzungsvereinbarung googelt, wenn er oder sie schnell in Berlin zur nächsten U-Bahn-Station fahren will.

Und obwohl es Regeln gibt, haben Fah­re­r:in­nen bei Verstößen kaum etwas zu befürchten. Die Unternehmen haften nicht, weil sie den Verstoß nicht begangen haben. Sie können die letzten Nutzenden zwar ermitteln, aber diese Person kann einfach widersprechen und sagen, dass der Roller ordnungsgemäß abgestellt wurde und ihn jemand anderes in den Weg gerückt habe. Im Grunde kann man Falschparkende nur überführen, wenn man sie auf frischer Tat ertappt.

Lieber Rollerparkplätze statt dicke Autos

Als Lösung bleibt vor allem, dass die Kommune Flächen definiert, auf denen die E-Scooter abgestellt werden müssen, und dass der Mietvorgang nur dort beendet werden kann. Damit Menschen die Roller weiterhin nutzen, bräuchte es ein engmaschiges Netz von Abstellmöglichkeiten, alle 150 bis 200 Meter.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

In einigen Städten wie München gibt es das bereits. Bestenfalls werden dabei Autoparkplätze im Bereich von Kreuzungen umgewidmet. Durch parkende E-Roller oder Fahrräder hindurch lassen sich die Straßen besser einsehen, als wenn dort ein SUV steht. So werden Kreuzungen sicherer und man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.

Meiner Meinung nach ist die Aufregung um die falsch geparkten Roller etwas übertrieben. Natürlich will ich das Problem nicht verharmlosen. Besonders für blinde, mobilitätseingeschränkte oder alte Personen sind im Weg stehende E-Scooter ein riesiges Problem.

Doch jeder fünfte innerörtliche Unfall bei stehendem Verkehr und mit Personenschaden von zu Fuß Gehenden und Radfahrenden geht auf parkende Autos zurück. Das hat die Unfallforschung der Versicherer im Jahr 2020 in einer umfangreichen Studie herausgefunden. Darüber regt sich kaum noch jemand auf. Denn an Pkws, die im Weg stehen, haben wir uns leider gewöhnt.

Häh? Haben Sie manchmal auch diese Momente, wo Sie sich fragen: Warum, um alles in der Welt, sind andere Leute so? Wir helfen bei der Antwort. Wenn Sie eine Gruppe Menschen besser verstehen wollen, dann schicken Sie Ihre Frage an verstaendnis@taz.de.

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50 Kommentare

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  • Vielen Dank für eure Beiträge. Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Die Kommune

  • Um die ganzen Hundehaufen kann man ja auch herumhopsen . SUVs bringen wenigstens Steuereinnahmen! Warum eigentlich immer SUVs und nicht die ständig Straßen/ Fusswege blockierenden Lieferdienste?



    -Würde die eigene Komfortzone betreffen!

  • Tatsache ist nunmal, dass E-Roller ständig so auf dem Trottoirs rumstehen oder auch einfach rumliegen, dass es Fußgänger stört. Daran hat man sich schon gewöhnt. Ein kurzer Schnick mit dem linken Fuß bringt meist etwas Platz. Und so was mit den ach so ungeliebten SUVs zu vergleichen (bei wem eigentlich unbeliebt da die Zulassungszahlen steigen?) passt einfach nicht.

    • @Der Cleo Patra:

      Die schweren Dinger schubsen Sie mit dem Fuß mal eben beiseite? Will ich sehen.

    • @Der Cleo Patra:

      Es werden wahrscheinlich die klotzigen Fahrrad SUVs gemeint sein, die mittlerweile Raumnehmend in den Städten unterwegs sind und die normalen Radfahrer blockieren oder die Bürgersteige zustellen.

  • Wenn sonst keiner zu beschimpfen ist, dann eben SUV Fahrer

  • Ein schlichtes Geschäftsmodell wird geadelt. Wer ein eigenes Fahrrad besitzt, braucht keine Kreditkarte. Und geht damit pfleglich um.Durch den Vergleich mit SUV wird der Eindruck erweckt, wir sind toll, wir fahren E Roller. Der ist aber ein Produkt der Wegwerfgesellschaft. Kann man hier lesen.

  • "Roller sind wenigstens gesund" wird hier geschrieben. Das lass ich mal so stehen.



    Der Umgang mit den Dingern ist teilweise verantwortungslos und zeigt wie groß der Egoismus in der Gesellschaft eigentlich ist. Nutzer'Innen dieser Dinger die ihre Roller einfach hinknallen sind nicht viel besser als das was sich manche Fahrer'Innen von Automobilen leisten. Aber auch da ist es einfach nur purer Egoismus "Mal schnell stehen bleiben" "Ich hab doch nur meine Oma abgeholt" sind doch nur Ausreden für die eigene Bequemlichkeit.



    Die Argumentation "Aber es ist wenigstens ein E-Roller" ist schon noch nicht mal ausgesprochen eine Idiotische und entbehrt jeglichem Verstand.



    Wir haben so viele andere Probleme um die wir uns kümmern müssen. Lasst bitte diese dämliche Kindergartendebatte um "Der hat aber auch und ich hab nur..."



    Fußgänger*Innen, Radfahrer'Innen, Rollifahrer*Innen, Mütter mit Kindern und alte Menschen mit Gehhilfen müssen darunter leiden weil ein paar Kurzbelichtete ihren Egoismus ausleben. Egal ob am Steuer oder am Lenker.

  • In Vilnius gibt es nur einen grossen Anbieter, 2 oder 3 mit kleinem Angebot. Mit GPS wird in vielen Zonen die Geschwindigkeit auf 12kmh reduziert. In vielen Bereichen ist Abstellen gar nicht moeglich, sonst berechnet die App 30EU. Und zum Abnschluss muss ein Foto gemacht werden, auf dem die App sogar erkennt, ob der Roller in der markierten Parkflaeche steht. Strafen werden sofort berechnet. Rumliegende Roller gibt es nur selten.



    Und natuerlich hat man in D wahrscheinlich Angst vor GPS-Profilen und Fussgaengern, die ins Bild laufen...

    • @Charlie Foxtrot:

      Interessante und vor allem praxisnahe schnell umzusetzende Lösung. Wenn dann noch eine Pflicht zur Nutzung von Straßen dazukommt, dann ist alles paletti.

    • @Charlie Foxtrot:

      "Und zum Abnschluss muss ein Foto gemacht werden, auf dem die App sogar erkennt, ob der Roller in der markierten Parkflaeche steht."

      Au ja, massenweise Fotos von abgestellten Rollern. Wir sind echt die Nachkommen der Leute aus der Golgafrincham-B-Arche. :o)

      • @Der dreckich Katz:

        Inhaltlich richtig waere gewesen, zu erkennen dass das der Hauptbestandteil der Loesung ist, dass naemlich automatisch erkannt wird, dass der Roller im Kaestchen steht und auch dass automatisch geahndet wird. Kann man ueberheblich laechlich machen, hilft aber nicht weiter.

        • @Charlie Foxtrot:

          Sorry, Überheblichkeit lag nicht in meiner Absicht. Ich beziehe mich da ausdrücklich in die Gruppe mit ein.

          Es ist ja gerade eine fehlende Automatisierung, wenn Personen leere Roller fotografieren müssen, um irgend etwas nachzuweisen. Das sehe ich als schlecht durchdachten und ja, auch lächerlichen Schritt.

  • Warum fotografieren Nutzer der E-scooter eigentlich den Abstellort...



    Mich beschleicht manchmal die Ahnung, dass angesichts der Borniertheit der älteren Generationen gegenüber den jungen Generationen (siehe Klima, Umwelt, etc.) eine gewisse Nach- mir- die- Sinnflut-Haltung doch sehr anschaulich vorgelebt wird.



    Wenn man die Auswirkungen gegeneinander aufrechnen würde, dürften die E-scooter wohl gerechterweise überall rumliegen. Sozusagen als symbolischer ausgestrecker Mittelfinger. Aber das sind wahrscheinlich nur die Anfänge eines beginnenden Konfliktes. Mal sehen was passiert wenn die Verleugnung und Verdrängung offensichtlich wird.

    • @So oder so oder anders:

      Tolle Ausrede 😂

      Für die Umwelt nutzloses Zeug auf den Fußweg werfen. Und auf keinen Fall selbst bewegen.

      Gibt es eigentlich etwas, das die "jungen Generationen" noch ohne technische Unterstützung hinbekommen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        So wie die Generationen die Kreuzfahrten genial finden oder mit dem Wohnmobil die Städte vollstellen...? Oder Atommüll produzieren und kein Endlager haben. Oder das Klima, die Meere, Böden ruiniert haben.



        Wie müsste Mensch sich dann erstmal darüber aufregen

        • @So oder so oder anders:

          Komisch. Ich gehöre zu den Generationen, die Sie meinen und habe weder ein Wohnmobil, noch habe ich jemals eine Kreuzfahrt gemacht. Und ich kenne Junge Leute, die SUV fahren, Kreuzfahrten machen und Atomkraft ganz toll finden.

          Wie wäre es also, die Menschen einzeln zu betrachten, statt sie pauschal in Schubladen zu stecken.

          Gegenseitige Rücksichtnahme wäre ein Anfang.

  • Ich finde diese Dinger genial und es sollte noch viel, viel mehr davon geben.

    Das Problem, dass die Benutzer sich nicht dafür verantwortlich fühlen, wo und wie sie abgestellt werden, ließe sich sehr einfach lösen: Wenn sie falsch geparkt sind und nach dem Abstellen nicht mehr bewegt wurden (ist schon mit den existierenden Sensoren in den Dingern sehr einfach feststellbar) bucht man einfach 60€ von der Kreditkarte des Benutzers ab und fertig. Das nächste Mal wird er es vorbildlich parken.

    Machen die Betreiber aber nicht aus eigenem Antrieb, denn damit verärgert man die Kunden. Vorgeschrieben ist es aber auch nicht. Also passiert so ein Mist.

    Das gehört geregelt und penibel umgesetzt, dann geht das auch. Der Spass des "einfach irgendwo stehenlassen" ist sofort vorbei, wenn das sofort Geld kostet. Die Mühe, so ein schweres Ding nach dem Abstellen und Abmelden extra quer auf einen Gehweg zu zerren, macht sich nämlich keiner. Das sind IMMER die Benutzer, die es dort abstellen und die machen es nur, weil das nicht geahndet wird und es wird nur deshalb nicht geahndet, weil die Betreiber es freiwillig nicht wollen.

    Stehen eigentlich viele Mietwagen irgendwo quer auf der Straße, nachdem der Mieter ausgestiegen ist?

    Der populistische Hass auf diese Dinger ist einfach idiotisch.

  • "Ich halte es für unrealistisch, dass jemand die Sondernutzungsvereinbarung googelt, wenn er oder sie schnell in Berlin zur nächsten U-Bahn-Station fahren will."

    Warum muss man zur nächsten U-Bahn Station fahren? Die Entfernungen sind leicht zu Fuß zu bewältigen.

    "Damit Menschen die Roller weiterhin nutzen, bräuchte es ein engmaschiges Netz von Abstellmöglichkeiten, alle 150 bis 200 Meter."

    Warum sollte man die Nutzung eines Faulheitsgerätes fördern?

  • Schon schräg, wie lasch mit dem Thema in Deutschland seitens der Politik umgegangen wird. Gut, zumeist sind "nur" Gebrechliche, Menschen mit Behinderungen, Frauen mit Kindern und keine Autos betroffen. Insofern passt das auch wiederum. Pragmatisch gesehen müssten die Anbieter feste Abstell- und Ladestationen vorhalten und für falsch abgestellte mit Gebühren bestraft werden. Wenn sich E-Scooterverleih hierdurch nicht rentierte, wäre dies nicht dramatisch, da Mobilität vorher ja auch gleich gut funktionierte. Idealistischerweise sollte mensch die Dinger schon aus ökologischen Gründen verbieten. Sie ersetzen so gut wie keine Autofahrten und die kurzen Wege zu Haltestellen des ÖPNV können auch zu Fuß zurückgelegt werden.

    • @Uranus:

      ...selbstverständlich ist man auch als Autofahrer betroffen - wie soll man den seinen Wagen quer auf dem Geh-/Radweg parken, wenn da schon alles voll liegt ....

      • @Alex_der_Wunderer:

        Okay, da haben Sie einen validen Punkt!

    • @Uranus:

      Ja, die Wege können auch zu Fuß zurück gelegt werden. Aber jeden Tag 2 km zum Bahnhof oder vom Bahnhof zur Arbeit laufen will vielleicht gar nicht jeder jeden Tag. Das ist ja schon eine ganze Stunde jeden Tag. Wer tut das denn, wenn er stattdessen auch mit dem Auto direkt auf den Parkplatz fahren kann?

      Es gibt einfach viel zu wenig von den Dingern und Fehlverhalten wird zu wenig geahndet, auch wenn das technisch möglich wäre.

      • @Mustardman:

        Wenn für diese Strecke das Auto genommen wird, kommt die Zeit für die Parkplatzsuche dazu...

        Also dann doch lieber laufen.

      • @Mustardman:

        Es heißt, die meisten Menschen bewegen sich zu wenig. Also: für die lächerlichen 2 km auf das gebrauchte Rad und los geh's. Dafür braucht es nicht so'n Ding mit Akku. Ressourcenverschwendung. Derweil "geht der Planet in' Eimer", toll!

        • @Uranus:

          Voll ins Schwarze, werte(r) Uranus!

  • Der 86-jährige Fragestellende hat tatsächlich das substantivierte Partizip Präsens von "E-Roller-Fahrer" gebildet? Sehr zeitgemäß!

  • ... SUVs nehmen doch auch Platz weg - stimmt, und ich gewöhne mich überhaupt nicht daran. Im Gegenteil, mit jedem Lebensjahr macht mich diese Annektion öffentlichen Raums aggressiver, und mit jedem Kubikmeter zusätzlicher Sichtverschandelung!

  • in der überschrift steht: warum stellt ihr EURE e-roller...in der frage weiter unten steht: warum stellt ihr DIE scooter...



    da es in der hinsicht einen erheblichen unterschied von privaten scooter und gemieteten scooter gibt kann das auch deutlich gemacht werden.



    ja, warum stehen nun die gemieteten scooter kreuz und quer beschissen im weg rum? bei mir in der ecke ist es fast ausschließlich immer die gleiche klientel, je bescheuerter das teil abgestellt oder hingepfeffert wurde um so mehr ansehen in der gruppe. da wird gerne auch im teamwork mit mehreren scootern eine regelrechte barrikade aufgebaut. alle feixen und haben klar gemacht wer der chef im kiez ist, dazu kommt, ist mir scheiss egal, ist doch nicht meins, provokation. dann die döspaddel und/oder touristen auf dem weg von der kneipe/club oder zu freunden. haupsache nah dran, habe andere dinge im kopf, sorry garnicht gemerkt, eagl hab bezahlt, sind andere für zuständig. dritte gruppe: diejenigen die gar nicht damit fahren sie aber hassen, also weggekickt wo sie auch stehen mögen, auf einen haufen geworfen oder in die büsche. immer in der hoffnung, je wilder es ausschaut umso schneller sind die teile aus dem strassenbild verschwunden. was könnte helfen? parkzonen? was fehlt? kontrollen, geldbußen, fahrverbote bist die schwarte kracht und die letzten deppen es kapiert haben.

    • @alterverwalter:

      Ja, ist echt traurig, aber einfach machen lassen ergibt nur Scheiße, zumal sowas für Viele scheinbar schon der letzte Rest an Selbstbestimmung ist, den sie noch finden können.

      Hier stehen die Dinger ständig diagonal auf dem Gehweg, weil die Benutzer sie einfach dort stehenlassen. Ex und hopp. Denen sollte sofort 60€ abgebucht werden, wenn die Sensoren zeigen, dass der Roller nach dem Abstellen nicht mehr bewegt wurde, dann lernen die das sehr schnell.

      Man glaubt gar nicht, wie schnell Menschen lernen, wenn Fehlverhalten Geld kostet. Dazu muss es aber auch Geld kosten, so sicher wie der Donner auf den Blitz folgt. Das lernen Menschen dann wirklich blitzartig.

  • Roller sind wenigstens gesund (der Mensch bewegt sich an der frischen Luft und muss körperlich sogar etwas aktiv tun. Im Gegensatz dazu 3-Tonnen-SUVs, gesteuert von Automatik-Führerscheinbesitzer/innen in vorgewärmten Sitzschalen.)

  • Diese Ausrede "dass der Roller ordnungsgemäß abgestellt wurde und ihn jemand anderes in den Weg gerückt habe." könnte von Anbieterseite sehr einfach ausgehebelt werden, weil die Roller nämlich haufenweise Sensoren haben, an denen man zweifelsfrei feststellen kann, ob der Roller nach dem Abstellen und Abmelden noch bewegt wurde oder eben nicht. Steht im Weg, wurde nicht bewegt: Der Benutzer hat ihn falsch abgestellt und sonst niemand.

    Der Punkt ist einfach der, dass die Anbieter das gar nicht wollen. Sie wälzen das Problem lieber auf die Allgemeinheit ab, anstatt dafür zu sorgen, dass die eigenen Kunden für ihren Scheiß haften. Ohne klare Regeln und Bestimmungen für sowas wird sich das auch nicht ändern.

    Aber dafür fehlt es halt überall an politischem Willen oder auch nur Kompetenz, das Problem überhaupt richtig zu verstehen und zielgerichtet anzugehen. Wie bei so vielem anderen auch.

  • Die E Roller sind eine Seuche, keine Lösung.

  • Bei einem Besuch in München konnte ich vor einer Weile E-Scooter sehen, auf denen die Verleih-Firma einen Aufkleber "Bitte nicht "doof" parken!" angebracht hatte.

    Nun, die Verleiher kennen ihre Kundschaft bestens. Die Städte auch. Kaliforniens Kommunen sind schon vor Jahren ausgestiegen und haben rigorose Restriktionen umgesetzt. Immer mehr Länder und Großstädte haben Roller längst aus dem Stadtbild verdammt. Kürzlich Paris. Deutschland hängt da weit hinterher. Berlin wird wohl am längsten brauchen.

    Ist halt ein tolles Gefühl für den Klein-Anarcho wenn die älteren Spießbürger über den mitten auf dem Gehweg abgestellten Scooter auf die Fresse fliegen. Das gibt dem Ego Zucker.

    Gewisse Nutzer verwenden gern E-Scooter statt in die Pedale zu treten. Und wunderbar, wenn in der Nacht die prekären "Juicer" in alten Diesel-LKWs unterwegs sind um die flotten Flitzer der Kleinen in der Stadt aufzuräumen und zu bestromen.

    Die Infantilisierung der Gesellschaft ist weiter auf dem Vormarsch.

    Und die Öko-Bilanz von Scootern zutiefst negativ.

    Sharing is Caring?

    Nationalgeographic: "Unterm Strich emittieren geteilte E-Scooter und E-Bikes mehr CO2 als die ersetzten Verkehrsmittel".

    Stern: "Ein Dieselbus ist weit umweltfreundlicher als E-Scooter".



    Die Forscher bestätigten dabei Einschätzungen, wonach Menschen die öffentlich zugänglichen E-Scooter vor allem für solche Strecken nutzen, die sie sonst zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt hätten. Es fällt also mehr CO2 an, als wenn sie die Strecken auf gewohnte Weise zurückgelegt hätten.

    Weg mit dem Zeugs!

    Leider immer mehr auch auf Radwegen abgestellt. Hart für die Mama, die ihre Kinder morgens mit dem breiten Lastenrad in die Kita bringt.

    Sorry, gewisse Teile der Gesellschaft sind nicht reif für Sharing-Modelle. Noch lange nicht.

    Können wir nicht drauf warten. Da besteht eh keine Hoffnung.

    SUVs sind blöd. Scooter sind keine Antwort darauf.

    • @shantivanille:

      "Ist halt ein tolles Gefühl für den Klein-Anarcho wenn die älteren Spießbürger über den mitten auf dem Gehweg abgestellten Scooter auf die Fresse fliegen. Das gibt dem Ego Zucker."



      Ich würde annehmen, dass die Gemeinten keine Anarchos sind. Jedenfalls wäre so rücksichtsloses Hinstellen/legen/schmeißen von E-Scootern nicht anarchistisch. Vielleicht nochmal die Begrifflichkeiten überprüfen:



      de.m.wikipedia.org/wiki/Anarchismus



      Ansonsten würde ich Ihnen inhaltlich im allgemeinen beipflichten.

      • @Uranus:

        Uranus, Sie haben natürlich Recht.

        Ich beziehe mich eher auf die Leute mit dem chronisch emporgereckten Mittelfinger gegen all das was sie als "bürgerliche Spießigkeit" empfinden, also nahezu gegen ihre ganze Umgebung.

        Ist auch weniger politisch als eine frühkindlich entstandene Lebenshaltug.

      • @Uranus:

        Man muß ja nicht jeden Witz lustig finden.

        • @0 Substanz:

          Auch wieder wahr. ;-)

  • Und weshalb beantwortet eine Mobilitätsforscherin eine Frage, die sich an Nutzer*innen von E-Scootern richtet?

    • @HopeDrone:

      Wahrscheinlich hat sich niemand gefunden, der zugeben wollte, regelmäßig seineen Scooter quer auf den Weg zu legen.



      Wer weiß, vielleicht gibt es diese Leute auch gar nicht und die Teile werden tatsächlich von irgendwelchen I*oten in den Weg geworfen, ohne sie je gebührenpflichtig genutzt zu haben.

      • @Herma Huhn:

        Leute, die Scooter mitten auf dem Bürgersteig oder Radweg abstellen?

        Sorry, ich ich mache täglich mit dem Rad 24 Kilometer zum Job und zurück.

        Und kriege wahnsinnig gut mit, wo die Leute ihre Scooter abstellen.

        Meine persönliche Statistik:

        etwa 30 Prozent stellen ihre Scooter mitten auf dem Gehweg ab. Entweder aus Gleichgültigkeit oder Provokation.

        Leider auch immer häufiger auf dem Radweg.

        Mich nervt das sehr. Lästig und gefährlich.

        • @shantivanille:

          Warum wird deren Kreditkarte dann nicht sofort mit 60€belastet? Die Ausrede "war ich nicht" zieht ja nicht, wenn die Sensoren zeigen, dass es nach dem Abstellen nicht mehr bewegt wurde.

          Ich kann ihnen sagen, warum das nicht so ist: Die Betreiber wollen das nicht, weil sie ihre Kunden nicht verärgern wollen. Sowas gehört einfach vorgeschrieben, sonst ist denen das völlig egal.

  • Es ist also gelebter Neoliberalismus: Kostenminimierung, Ellenbogenmentalität, Selbst-(Wegezeiten-)Optimierung, Staat nervt mit Regulierungen, die die Kostenminimierung stören (und wenn mich niemand erwischt, kann ich dem Gemeinwesen zum persönlichen (Zeit-)Gewinn eins mitgeben.

  • Was mir nicht gehört ist doch egal. Ich räum ja auch den Müll der Anderen nicht weg, wenn ich im Park auf der Bank sitze. Ist doch logisch, oder?



    Falschparken mit dem Auto kostet Geld, wenn man erwischt wird. Warum geht das nicht dem dem E-Roller, denn Nummer und Mieter sind bekannt?

    • @A.S.:

      "Falschparken mit dem Auto kostet Geld, wenn man erwischt wird. Warum geht das nicht dem dem E-Roller, denn Nummer und Mieter sind bekannt?"

      Das wurde doch im Beitrag klar erklärt.



      Ein ordnungsgemäß abgestellter E-Roller kann von jedermann umgestellt werden.



      Das kann bei einem Auto nicht passieren, und wer alles einen Schlüssen hat den man dazu braucht, das liegt in der Verantwortung des Halters.

      • @Don Geraldo:

        Die werden nur sehr selten umgestellt, in 9 von 10 Fällen sind so geparkt worden und das ist nur eine Ausrede.

        Das kann man auch zweifelsfrei feststellen, denn die Dinger haben Sensoren ohne Ende, die kann man nicht einfach so bewegen, ohne dass die Elektronik das merkt.

        Den Betreibern ist das aber egal, weil das nur die Kunden verärgert, wenn sie dann eine Anzeige bekommen.

        • @Mustardman:

          das es nutzer gibt die die teile idiotisch abstellen wissen wir. diejenigen die auch korrekt abgestelle scooter/leihräder umwerfen und häufchen damit bauen, gibt es aber auch zur genüge.



          www.deutschlandfun...rstoerung-100.html

    • @A.S.:

      Hallo, weil e- Roller nach dem Abstellen von Dritten in der Position verändert werden können. Oft reicht schon ein Umwerfen. Ein SUV kann von Dritten nur mit Hilfsmittel in der Lage verändert werden. Das wäre auffällig und kostet.



      Daher können behindernde E- Roller nicht geahndet werden, SUV sehr wohl.



      Häufig werden falsch parkende SUV s von der Polizei auch nicht geahndet, da die Zeit bis die Polizei eintrifft das SUV schon wieder abhanden gekommen ist. Eine Wegfahrsperre in Form von platten Reifen führt häufig zum Vollzug des unrechtmäßigen Verhaltens der Lenker.