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Verfassungsschutz hielt NS-Akten zurückQuellenschutz für NS-Schergen

Jahrzehntelang hielt der Verfassungsschutz eine Akte zum flüchtigen NS-Verbrecher Alois Brunner unter Verschluss. Der taz liegt sie nun vor.

Alois Brunner im Kurort Semmering bei Wien, undatiert Foto: DOEW_Foto_01642-2

Berlin taz | Hans-Georg Maaßen sperrte sich vehement. Sollte sein Bundesamt für Verfassungsschutz von Gerichten verpflichtet werden, seine Akten zu Alois Brunner herauszugeben, werde man dafür sorgen, dass das Bundesarchivgesetz geändert werde, soll der damalige Präsident des Verfassungsschutzes im Jahr 2018 intern erklärt haben. Damals befand sich Maaßens Amt in einem Rechtsstreit mit der Bild-Zeitung über die Brunner-Akte. Und tatsächlich wehrte sich das Bundesamt acht Jahre lang, um die Akte nicht rauszurücken.

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Dabei geht es bei Alois Brunner um einen der schlimmsten NS-Verbrecher. Der Österreicher und einstige SS-Hauptsturmführer war die rechte Hand des Holocaust-Organisators Adolf Eichmann, er soll an der Ermordung von Zehntausenden Jü­d*in­nen beteiligt gewesen sein – und konnte sich bis zu seinem Tod verstecken. Als die Bild-Zeitung 2019 schließlich gegen­ den Verfassungsschutz vor Gericht siegte, bekam sie nur einen Teil der Brunner-Akte – 129 Seiten, teils geschwärzt und nur ab dem Jahr 1984. Später reichte das Amt weitere Teile nach.

Nun aber liegt die komplette Akte der taz und fragdenstaat vor, 396 Seiten, beschafft über das Bundesarchivgesetz. Und sie zeigt: Der Verfassungsschutz war nach dem Krieg frühzeitig über den Verbleib des NS-Schergen im Bilde – behielt aber einige Informa­tionen für sich.

In der NS-Diktatur hatte Brunner die Verschleppung von Juden in Vernichtungslager maßgeblich mitorganisiert. Spätere Ermittler warfen ihm eine „regelrechte Jagd auf Juden“ vor, Eichmann soll ihn seinen „besten Mann“ genannt haben. Nach dem Krieg lebte Brunner zunächst unter falschem Namen in Deutschland, floh um 1954 über Kairo ins syrische Damaskus. Ab 1961 suchte ihn das Frankfurter Amtsgericht mit einem Haftbefehl, in Frankreich wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Obwohl irgendwann klar war, dass Brunner in Syrien ist, stellte Deutschland erst 1984 ein Auslieferungsersuchen. Es blieb erfolglos – Syrien leugnete, dass der Altnazi dort lebte. Dies tat Brunner dort indes unbehelligt bis zu seinem Tod vor einigen Jahren.

Sogar Adresse bekannt

Die Akte des Verfassungsschutzes zeigt nun: Der Geheimdienst wusste schon ab 1960 über den Verbleib von Brunner Bescheid. Dieser lebe in Damaskus und werde dort in Kürze die syrische Staatsbürgerschaft erhalten, heißt es etwa in einem Vermerk vom Februar 1960. Festgehalten ist auch Brunners Tarnname: Georg Fischer. Zudem habe Brunner noch im Dezember 1959 Eichmann in Kuwait getroffen und Waffengeschäfte besprochen. Im selben Jahr wird auch die Straße vermerkt, in der Brunner lebt: die Rue George Haddad.

Auch zu deutschen Waffenhändlern halte Brunner Kontakt, vermerkt der Verfassungsschutz. Darunter zum berüchtigten Wehrmachtoffizier Otto Ernst Remer, der den Putsch gegen Hitler am 20. Juli 1944 mit niederschlug. Doch eine Anfrage der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main im Jahr 1960 beantwortete der Verfassungsschutz nur knapp: Brunner solle in Damaskus an der Firma „Orient Trading Company“ beteiligt sein und den Alias „Dr. Fischer“ tragen. Benannt werden auch der Kontakt zu Remer und dem deutschen Waffenhändler Wilhelm S.

Dann aber heißt es: „Weitere Erkenntnisse“ über eine Tätigkeit Brunners in Damaskus „stehen unter Quellenschutz und können leider nicht mitgeteilt werden“. Auch 1984 noch werden in einem Vermerk zu Brunner dessen Aufenthaltsort in Damaskus und seine genutzten Tarnnamen festgehalten: Man müsse „eine breitere Streuung der Meldung verhindern“.

In einem Vermerk von 1961 ist dagegen die Rede von eigenen „Nachforschungen“ des Geheimdienstes. Festgehalten wird etwa, dass Brunner laut eines Zeugen „sehr eng“ mit dem damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Rudolf Vogel zusammengearbeitet habe. Dieser soll ihm auch 100 Mark für seine Flucht nach Syrien gegeben haben. Vogel, der 1991 verstarb, bestritt dies laut den Unterlagen: Er habe nur Brunners Ehefrau helfen wollen, die in „sehr traurigen Umständen“ gelebt habe.

Auch als 1961 eine Briefbombe bei Brunner in Damaskus explodierte und seine Hände und ein Auge verletzte, wusste der Verfassungsschutz schnell Bescheid. Ein Hinweisgeber erklärte, der israelische Geheimdienst stecke dahinter: Da auch dieser es nicht geschafft habe, Brunner in Syrien festzunehmen, sei er „dazu übergegangen, dieses Attentat auf ihn zu verüben“. Und als nach der Entführung Eichmanns im Mai 1960 das Gerücht aufkam, Brunner plane mit anderen, den damaligen Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses zu entführen, um Eichmann freizupressen, vermerkte der Verfassungsschutz: „Derartige Pläne sind nicht bekannt geworden.“ Eichmann wurde schließlich 1962 in Israel zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Der Verfassungsschutz blieb auch in den Folgejahren an Brunner dran, notierte weitere Tarnnamen von ihm. 1984 heißt es in einem Vermerk, Brunner habe eine Schule für den syrischen Sicherheitsdienst geleitet und „genießt das Wohlwollen auch der jetzigen syrischen Regierung“. Er stehe unter syrischem „Polizeischutz“.

Im gleichen Jahr soll Brunner zudem immer noch Kontakt zu dem Altnazi Remer gehalten haben. Das tat auch der Verfassungsschutz, der Remer als „zuverlässige Quelle“ bezeichnet. In einer Befragung habe dieser Brunner „einen seiner wichtigsten Kontaktleute“ genannt. Dem Amt gegenüber räumte Remer auch ein, Brunner einst bei der Flucht geholfen zu haben: Er habe ihm „vor Jahren in Kairo Asyl verschafft“, unter „schwierigen Umständen“. Dieser sei weiter „gläubiger Nationalsozialist“ und arbeite in Damaskus für den syrischen Geheimdienst – was ihm auch Kontakte zum BND und Verfassungsschutz verschaffe, zu „vorwiegend jüngeren Leuten“. Nachrichtendienstlich sei Brunner „stets up to date“, so Remer. Der Verfassungsschutz lässt das in den Akten unkommentiert. Der BND wies 1988 eine Zusammenarbeit mit Brunner in einem Schreiben an das Amt zurück: Man habe „zu keiner Zeit Verbindungen zu Brunner unterhalten“. Überprüfen lässt sich das nicht: Der BND löschte alle seine Akten zu Brunner in den neunziger Jahren.

Remer blieb aber nicht Brunners einziger langjähriger Szenekontakt. 1977 soll er einen rechtsextremen „Informationsbrief“ aus Deutschland empfangen oder sich noch Ende 1988 mit dem österreichischen Altnazi Gerd Honsik in Damaskus getroffen haben, um mit ihm dessen Buch „Freispruch für Adolf Hitler“ zu besprechen. Danach indes will der Verfassungsschutz laut Akten nichts mehr über Brunner herausgefunden haben. Der NS-Scherge blieb aber bis mindestens Sommer 1993 noch im Personenregister des Geheimdienstes abgespeichert, als „zeitgeschichtlich bedeutsame Person“.

Am Ende soll Brunner kärglich in einem Keller im Diplomatenviertel in Damaskus gelebt haben und dort verstorben sein. Wann genau, ist bis heute unklar. Hieß es zunächst, er sei 2001 mit 89 Jahren gestorben, datiert der Verfassungsschutz das Todesjahr auf 2010. Das deutsche Ermittlungsverfahren wurde gar erst im Sommer 2022 eingestellt, seitdem gilt er auch juristisch als tot. Für seine Verbrechen musste sich Brunner damit nie verantworten.

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37 Kommentare

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  • "Als die Bild-Zeitung 2019 schließlich gegen­ den Verfassungsschutz vor Gericht siegte, bekam sie nur einen Teil der Brunner-Akte – 129 Seiten, teils geschwärzt und nur ab dem Jahr 1984. Später reichte das Amt weitere Teile nach. Nun aber liegt die komplette Akte der taz und fragdenstaat vor, 396 Seiten, beschafft über das Bundesarchivgesetz."

    Es wird nicht klar, welcher Initiative man nun die vollständige Offenlegung zu verdienen hat. Ist es allein die Klage der BILD-Zeitung gegen den Verfassungsschutz und die taz erntet nur die Früchte dieser Vorarbeiten?

    fragdenStaat schreibt: "Vorher musste das Boulevard-Medium vor Gericht mehr als acht Jahre lang streiten, um die Akte einsehen zu dürfen. Der Rechtsstreit führte bis vors Bundesverwaltungsgericht.



    Man werde „dafür sorgen, dass das Bundesarchivgesetz geändert wird“, sollten die Brunner-Akten herausgegeben werden müssen, sagte der damalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen vor dem Urteil. Das passierte später auch." (fragdenstaat.de/bl...verfassungsschutz/ )

    Welche Änderungen wurde dann in das Bundesarchivgesetz und vor allem wann unter welcher Regierung neu aufgenommen?

    • @Rudolf Fissner:

      Mit Verlaub. Mit alles im Ergebnis ziemlich wumpe. Wollnichwoll.

      Hauptsache ist es doch - daß es endlich mal wieder gelungen ist - diese Sorte unserer - des Souveräns - Angestellten (ja ja - nichts anderes sannse inner demokratisch verfaßten Republik!!) - Derart in die Enge zu treiben!



      Daßse sich - “halb zog sie ihn - halb sank er hin“ - gezwungen sahen!



      Wiedereinmal ehra kackbraunen Hosen runterzulassen! - 🤑 - 🥴🤢🤮 -



      Und in Worten 1 - eine Akte - rauszurücken! Woll



      Eine!! - Na Halleluja!

      kurz - Ehna anne Wesa - viel Spaß weiterhin beim beackern ehra geliebten Nebenkriegsschauplätze - von der Ablenk- & Nebelwerfrolle.



      Nur zu! Wennste sonst nix hast! Newahr



      Normal •

      • @Lowandorder:

        "Mit Verlaub. Mit alles im Ergebnis ziemlich wumpe. Wollnichwoll."

        Ich kann nichts "wumpiges" darin erkennen, dass Maaßens feuchte Träume vielleicht doch noch in das Bundesarchivgesetz eingeflossen sind.



        Von daher ist es schon von Bedeutung, unter welchen juristischen Gegebenheiten die taz die Unterlagen abrufen konnte.

        • @Rudolf Fissner:

          Tja - auch anne Weser gilt πάντα ῥεῖ - alles fließt.



          Was aber ehrs & braunie Maaßen mit der Aloisel Brunner Akte ze donn hett?



          Sei ehna geschenkt. But.



          Bewunder aber gern & immer wieder:



          Wiesesich jeglichen Ball ⚽️ 🎾🏀🏐⚾️ durch die 👖träger schnibbeln!



          Immer dank im Voraus! Gelle. 🙀🥳

          • @Lowandorder:

            "Was aber ehrs & braunie Maaßen mit der Aloisel Brunner Akte ze donn hett?"

            Nochmal von vorne:

            Ich beschrieb zuvor das FragDenStaat schrieb: "Man werde „dafür sorgen, dass das Bundesarchivgesetz geändert wird“, sollten die Brunner-Akten herausgegeben werden müssen, sagte der damalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen vor dem Urteil. Das passierte später auch" und Welche Änderungen wurde dann in das Bundesarchivgesetz und vor allem wann unter welcher Regierung neu aufgenommen?

            Ne einfache klare Frage also.

            Dazu schrieben Sie "Mit Verlaub. Mit alles im Ergebnis ziemlich wumpe. Wollnichwoll."

            Als (h)offensichtlich in Jura Bewanderter hätte ich mir da mehr Gehalt gewünscht bei ihrer Antwort.

            • @Rudolf Fissner:

              Gehalt? Liggers - krieg seit 18 Jahren Pension;) & bin doch kein Auskunftsbüro vorm unendlichen Horizont ehra Begehrlichkeiten! Gelle.



              Bin mir aber sicher - Sie werden das alles mit ehren bekannten Bordmitteln recherchieren!



              Masel tov - Klempner sind heute so selten zu kriegen! Newahr.



              Normal Schonn.

  • @RUDOLF FISSNER

    Tatsächlich hat der Axel Springer Verlag historisch bedingt immer etwas gegen offene Nazis gehabt -- ein Glück für uns im Gegensatz zu z.B. Grossbritannien, wo die Murdoch-Presse nicht so zimperlich ist.

    Eine grosse Schwäche jedoch ist, dass sie nie die bestehende Verbindung zwischen Rechts und Ganz-Rechts haben sehen wollen (eine Schwäche, die Sie, mein lieber Forist*in, zu teilen scheinen [1]).

    Insofern ist "BILD" doch blöd, oder vielleicht blind, weil sie behaupten, Qualitätsjournalismus zu machen (echt jetzt!) und das offensichtlichste nicht sehen.

    [1] Die ist oft, aber nicht immer, vom sogenannten Hufeisensyndrom begleitet.

    • @tomás zerolo:

      @ "Tatsächlich hat der Axel Springer Verlag historisch bedingt immer etwas gegen offene Nazis gehabt"

      ROFL Artikel gelesen? Der Satz ist doch völlig absurd. Bei dem Fall Brunner geht es um untergetauchte Nazis und geheim gehaltene Unterlagen des VS. Also um das völlige Gegenteil von "offenen Nazis".

      @"behaupten, Qualitätsjournalismus zu machen"

      Im Zusammenhang mit den Gerichtsverfahren zur Offenlegung der Akten zu Brunner hat niemand so etwas behauptet. Weiterhin ist es selbstverständlich ein Zeichen von Qualität die Ausdauer zu haben, 8 Jahre lang !!! dabei juristisch am Ball zu bleiben gg. den VS. Das kann man doch ganz einfach ohne Verrenkung anerkennen. Ist ja sonst schlimmer als bei religiösen Fundis, wo man anderswo nix anfassen darf.

      @"Hufeisensyndrom "

      Sie scheinen ja einen Narren an Extremismusvergleichen gefressen zu haben.

      Ich habe ihnen bereits zum wiederholten male erklärt, dass es keine Vergleiche mit Extremisten braucht, um Gewalt extremistischer Gruppen zu verurteilen.

      Und nein ich werde ach mit ihnen keine ähnlich öde Debatte darüber führen, ob Springer ein rechtsextremer Verlag ist.

    • @tomás zerolo:

      Liggers. But. Bewundere immer wieder ehra pädagogische Ausdauer.



      (Will jetzt wg Netti⛓️🪚🪚 nicht die bekannt derbe Methapher vom Zuckerstückchen & der 🐄 ins Spiel bringen! Gelle. Aber daran erinnern tut’s mich schonn. Newahr.



      Normal;)



      Scheunen Sündach ook

  • mir wird seit langem nur noch schlecht, wenn ich sowas lese. mein vater war auf der adolf-hitler-parteischule sonthofen. keine napola. da sollten die nachfolger hitlers herangezogen werden. hat ja nicht geklappt. göttin sei dank.



    mein vater ging dabei drauf (alkohol).



    war bis zuletzt braun.



    ich sehr früh rot. nicht stalinistisch. never ever.



    auch bitter: wel berufsverbot 1976.



    kostete mich mindestens 2-3 mio euro. und fast das gefühl, von den diensten (deutsche, amerikanische, französische) auf schritt +tritt verfolgt zu werden.



    was sie nachgewiesenermaßen auch taten.



    bin jetzt 75 - immer noch wütend und böse.



    böses mädel, das überall hinkommt ...

    • @Brot&Rosen:

      pfeife doch auf das Geld. du hast dir die geistige Freiheit bewahrt und gesiegt, mit Respekt vor diesem hohen Alter. gleichfalls durch Dein Wirken sicherlich viel bewirkt, was diesen braunen Schnüfflern nicht in den Kram gepasst hat. Und Respekt für die persönliche Entwicklung bei dem familiären Hintergrund. Das Glück im Leben ist unergründlich.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    "Hans-Georg Maaßen sperrte sich vehement. ..."



    ... wer war sein Dienstherr?

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Liggers & …wessen Klempner war er zuvor? Erinnernsesich Monsieur le President 2.Bellevue? Steini II.! Woll.



      Fünf Jahre Knast wären das Mindeste •

  • Da behauptete noch mal jemand Bild sei Blöd.

  • Mir wird übel, indem ich das lese.

  • Niemand hat niemals nichts über Niemanden gewusst.



    MfG



    Horch&Guck

  • Das III Reich versank, seine Protagonisten machten meistens weiter Karriere.... Ralph Giordano hatte recht: Die zweite Schuld....

    • @Philippe Ressing:

      Höchste Priorität hatte nach dem 2. WK der Kampf gegen die Ideen des Bolschewismus. Dies- und jenseits des Atlantiks. Menschen, die bereits gegen den "jüdischen Bolschwewismus" gekämpft hatte, kamen da gerade recht.



      Gekämpft wurde mit allen Mitteln, u.a. Terroranschläge (z.B. in Europa Gladio), völkerrechtswidrige Angriffskriege , Entführung, Folter, Ermordung von missliebigen Personen, Putsch, Unterstützung für massenmordende Diktatoren usw.



      Ein paar Altnazis im Ausland waren da gewiss eher hilfreich als störend.



      Rechtliche Vorgaben wurde damals nicht nur bei uns gebeugt und gebrochen.

      Dass dieses Vorgehen aber selbst Jahrzehnte später nicht aufgearbeitet, sondern von den politischen Entscheidungsträgern geheimgehalten wird, spricht Bände.



      Schade auch, dass es bei uns üblich ist, dass Ex-Kanzler Aktenberge mit nach Hause nehmen und ungestraft unter Verschluss halten können.

  • Deutschlands Aufarbeitung seiner Nazi-Vergangenheit - die Unvollendete!



    Wer damals alles weiter in Behörden bleiben konnte (besonders in der Justiz) und dann in die Politik wechseln konnte, einfach nur gruselig.



    Das Gedankengut wird bis heute weitergetragen und feiert fröhliche Urstände in der heutigen Diskriminierung.

    • @MahNaMahNa:

      die Entnazifizierung war eben seit Anbeginn eine Lüge

    • @MahNaMahNa:

      Waaas? Sie sind aber gemein! Was ist dann mit dem "Schlussstrich-ziehen"?? Die Nationalist*innen könnten nach Ihrer Darstellung kaum (mehr) stolz auf ihr Land sein. Die Armen!!!

  • Einfach unfassbar!!

  • Danke. Es ist doch immer wieder hübsch vom Klempner unseres Herrn Präsi di 2.Bellevue Frank-Walter Steinmeier - bis zur Kenntlichkeit entstellt - zu lesen.



    Was von Guantanamo & für Jahre dort weggeschlossen wie Murat Kurnaz zu halten ist!



    Konnten wir ja gerade detailliert lesen.

    kurz - Im übrigen erinnert die Alois Brunner-Kiste schmerzlich erneut an die Klaus Barbie-Kiste (alias Klaus Altmann “ der Schlächter von Lyon“) - der zudem in Kenntnis - jahrelang auf der Paytell dieser sauberen Organisation stand - die man nur mit bitterem Hohn Verfassungsschutz nennen kann •

    unterm——zum Skandal mal dies



    de.wikipedia.org/wiki/Murat_Kurnaz



    &



    de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Barbie



    & wie es auch anders geht =>



    de.wikipedia.org/wiki/Robert_Badinter



    Robert Badinter (* 30. März 1928 in Paris) ist ein französischer Politiker (Parti socialiste), Juraprofessor, Anwalt und Autor. Im Jahr seines Amtsantritts als Justizminister 1981 setzte er die Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich durch.







    Am 9. Februar 1943 wurde Simon Badinter bei einer von Klaus Barbie angeordneten Razzia in Lyon festgenommen und im Vernichtungslager Sobibor ermordet.“



    Was Badinter erst anlässlich der Festnahme von Klaus Barbie erfuhr.



    Der als einer der ersten von der Abschaffung der Todesstrafe profitierte!



    Badinter: “Nein. Das tut mit nicht leid.“



    & sie waren nah dran =>



    de.wikipedia.org/wiki/Serge_Klarsfeld



    de.wikipedia.org/wiki/Beate_Klarsfeld

    • @Lowandorder:

      Danke :



      Konrad Litschko



      Lowandorder



      Serge Klarsfeld



      Beate Klarsfeld

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Icke? Na Na - dat wüßt ich ever.;)

        Zum Szenario solcher Deals!



        Beate&Serge hatten schon alles eingetütet mittels - südamerikanisch üblich - Waffengeschäft & Däh! - der politische Wind drehte sich. Aus.



        Badinter & Co gingen ähnlich vor. Barbie war nach seiner Entführung zunächst sehr gelassen - wähnte er doch den BND am Start! (Ach was!) Erst als während der Zwischenlandung in Venezuela französisch gesprochen wurde! Wußte er - das Spiel ist aus!



        & nochens



        Zum Waffen-Deal => ausdrücklich vereinbart => ausschließlich für die Polizei! & Däh! Gepfiffen - landeten alle beim Militär •

        So geht das ©️ Kurt Vonnegut



        “Die Geschichte ist lediglich eine Überraschungsliste. Sie kann uns nur darauf vorbereiten, aufs Neue überrascht zu sein.“

        www.zitate.eu/auto...t-jr-zitate/179910

        • 3G
          31841 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          "Barbie war nach seiner Entführung zunächst sehr gelassen - wähnte er doch den BND am Start!"

          Er war zudem auch dann noch ganz überzeugt (!), dass er aufgrund seiner besten Kontakte (!) durch Eingreifen aus der BRD aus dieser Klemme geholt würde.

          • @31841 (Profil gelöscht):

            Dokumentation => ARD Audiothek -

            Klaus Barbie - Der "Schlächter von Lyon" und seine Nachkriegskarriere



            Tatort Geschichte - True Crime meets History · 23.04.2021 · 38 Min.



            “Ich bin gekommen, um zu töten", erklärte Klaus Barbie, nachdem er das Kommando als Gestapo-Chef von Lyon innehatte. Wir sprechen über seine Verbrechen und klären, wie er nach dem Zweiten Weltkrieg in Südamerika Karriere machen konnte. Doch die Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld spüren ihn schließlich auf.“



            www.ardaudiothek.d...bayern-2/88538794/

            • 3G
              31841 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Vielen Dank für den Link.

              Die Einordnung und Bewertung am Ende des Podcasts lassen bei mir Fragen aufkommen, wie klar den Autoren (Historiker) die Gesinnung des Täters tatsächlich geworden ist.

              Die Auf-Arbeitung muss also noch weiter hinauf ins Bewusstsein bringen, wie diese Menschen gestrickt waren.



              In Bezug auf A. Eichmanns Einschätzung durch Hannah Arend hat sich diesbezüglich schon einiges bewegt.



              Solche Täter wollten und konnten sehr geschickt über Ihre Eigenart hinwegtäuschen - oder müsste man sagen hinweghypnotisieren? Warum nur sollten wir uns weiterhin täuschen lassen?

  • Beunruhigend: das BND scheint ja wie ein Blauschimmelkäse unterwandert gewesen zu sein. Ist es das immer noch? Wieviele "gläubige Nazis" verstecken sich noch dort?

    • @tomás zerolo:

      es wäre total unwahrscheinlich, anzunehmen, daß ausgerechnet bei den sog. diensten keine nazis bzw. neu-nazis seien, noch dazu wo gewerkschaftsmitglieder mehr als der durchschnitt rechtsradikalem gedankengut anhängen. also mehr als 25%. wenn es wenigr als 1/3 bei den "diensten" wären, würde mich das baß erstaunen. wenn schon der ex-chef ein bekennender rechtsaußen ist ...

  • Die Zahl ähnlich gelagerter Fälle ist erschreckend, vielfach wurde aktiv weggeschaut oder Ermittlungsarbeit behindert. Ein weiteres Beispiel:



    "Wiener Gestapo-Chef wurde BND-Spion



    Franz Josef Huber, nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland Gestapo-Chef in Wien, ist für die Deportation und Ermordung Zehntausender Juden und Jüdinnen verantwortlich gewesen. Bestraft wurde er dafür nie. Wie neue Dokumente zeigen, arbeitete er nach dem Krieg über zehn Jahre lang für den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND).



    Das berichtete das ARD-Politmagazin „report München“ in seiner aktuellen Sendung am Dienstag. Gemeinsam mit der „New York Times“ wurden dafür hunderte Seiten bisher unbekannter Unterlagen aus dem Archiv des Bundesnachrichtendienstes (BND) ausgewertet. Sie zeigen, dass der ehemalige Münchner SS-General Franz Josef Huber von 1955 bis zu seiner Pensionierung 1967 im Dienst von BND bzw. dessen Vorläuferorganisation stand."



    science.orf.at/stories/3205802/

    • @Martin Rees:

      Ja, warum nicht mit Nazis kooperieren und dann alimentieren als Wiedergutmachung an die Opfer des Holocausts, an Zwangsarbeiter*innen ... zu zahlen? So viel Gerechtigkeit im vorbildlichem RECHTSstaat muss sein. /Sarkasmus/

  • Kurz und knapp : Man wusste früh wo Brunner sich aufhielt. Trotzdem schafften es wohl nicht mal die Israelis Brunner zur Verantwortung zu ziehen, weshalb man sich auf Attentatsversuche beschränkte. Eine Auslieferung konnte man von Syrien sowieso nicht erwarten. Nicht an die BRD und erst Recht nicht an Israel.

    • @SeppW:

      Wie im Artikel steht, wusste der "VS" spätestens seit 1960 laut der Akte, dass der Nazi in Syrien ist. Ein Auslieferungsersuchen wurde aber erst 1984 gestellt. 24 Jahre lang probierte mensch es erst gar nicht, weil mensch das Ergebnis Ablehnung bereits "wusste"?

      • @Uranus:

        Da Syrien bei Anfragen immer dementierte, das ein Alois Brunner sich in deren Land aufhalten würde, kann man auch keine erfolgsversprechenden Auslieferungsanträge stellen. Die Israelis versuchten es genauso erfolglos wie die Franzosen. Weshalb man Brunner nette Geschenke schickte, die ihm ein Auge und mehrere Finger kosteten.

        Aber ja, der BND hat auch nicht vor Motivation gesetrotzt. Einerseits wegen Obigem, andererseits weil es in Regierungs- und Geheimdienstzirkeln noch Fürsprecher Brunners gab, die dafür sorgten das man ihn weitestgehend in Ruhe ließ.