piwik no script img

Koalitionsvertrag der Ampel-ParteienEin Hauch Willy Brandt

Christian Lindner zitiert Egon Bahr, Olaf Scholz guckt niedlich wie ein Hundewelpe: Wie die Ampel-Verhandler ihren Koalitionsvertrag vorstellen.

Ein Hauch Willy Brandt? Bei historischen Anspielungen ist die Ampel schmerzfrei Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin taz | Ganz staatsmännisch beginnt Olaf Scholz mit Corona. Erst nachdem der Sozialdemokrat und Kanzler in spe betont hat, wie ernst die Lage ist, und die Maßnahmen der Ampel aufgezählt hat, kommt er zum Sinn dieser Pressekonferenz. „Meine wichtigste Botschaft dazu lautet: Die Ampel steht“, sagt Scholz. SPD, Grüne und FDP eine der Wille, das Land besser zu machen. Ihnen gehe es nicht um eine Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners. „Wir wollen mehr Fortschritt wagen.“

Eine Anspielung auf Willy Brandts „Mehr Demokratie wagen“, das zeigt schon, dass es hier um etwas Großes geht. Neben Scholz stehen auf der Bühne im Berliner Westhafen-Center, einer alten Lagerhalle, die anderen ChefverhandlerInnen der Ampel: Annalena Baerbock, Robert Habeck, Christian Lindner und die beiden SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans. Stolz stellen sie einen 177 Seiten starken Koalitionsvertrag vor, die Inhalte also, die die neue Regierung ausmachen sollen.

All dies ist durchaus ein großer Wurf. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik werden SPD, Grüne und FDP in einer Bundesregierung zusammenarbeiten, und sie verweisen die Union nach 16 Jahren in die Opposition. Dabei haben die drei Parteien ein wahres Kunststück vollbracht. Seit gut einem Monat haben über 300 PolitikerInnen von SPD, Grünen und FDP über hunderte Inhalte verhandelt – und kaum etwas ist nach außen gedrungen. Diese professionelle Vertraulichkeit wird von allen Seiten gelobt. Am Mittwoch bedankten sich die VerhandlerInnen einzelner Teams überschwänglich auf Twitter.

Inhaltlich wird die Ampel Deutschland in einigen Bereichen modernisieren, in anderen droht aber Stillstand. Ein Beispiel für zu erwartenden Fortschritt ist der Klimaschutz: Er werde sich als Querschnittsthema durch alle Bereiche ziehen, versprechen die Grünen – von Verkehr über Industrie, Bauen und Wohnen hin zur Landwirtschaft und der Außenpolitik.

Ampel verspricht 80 Prozent Erneuerbare bis 2030

In der Tat sind manche Vorhaben ambitioniert. So verspricht die Koalition etwa, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Verbrauch 2030 bei 80 Prozent liegen soll. Dafür wird eine Solarpflicht auf Dächern eingeführt und vorgeschrieben, dass 2 Prozent der deutschen Landfläche für Windräder zur Verfügung stehen müssen.

„Wir sind auf 1,5-Grad-Pfad mit diesem Koalitionsvertrag“, betont Grünen-Chef Habeck. Die Orientierung am Pariser Klimaschutzziel war eine Bedingung seiner Partei für eine Regierungsbeteiligung gewesen. Ob Habecks Behauptung stimmt, wird von Umweltverbänden in den kommenden Tagen penibel nachgerechnet werden. Es gibt Punkte, die daran zweifeln lassen. So verzichtet die Koalition der FDP zuliebe auf ein Tempolimit. Auch wird der CO2-Preis nicht erhöht, den die Grünen im Wahlkampf noch als zentrales Instrument für ökologische Politik gepriesen hatten. Scholz lässt angesichts hysterischer Spritpreis-Debatten nichts anbrennen.

Auch sozialpolitisch tut sich einiges: Die SPD hat die schnelle Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro durchgesetzt, es gibt einen langsamen Einstieg in eine Kindergrundsicherung und weniger Sanktionen bei Hartz IV, das in ein Bürgergeld umbenannt werden soll. Anderswo tritt die Koalition auf der Stelle. Es wird etwa keine Regelsatzerhöhung für Hartz-IV-EmpfängerInnen geben, die Sozialverbände schon lange fordern. Auch die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich fasst das Bündnis nicht an, weil mit der FDP keine Steuererhöhungen für Wohlhabende zu machen sind.

Entscheidend für die Machtbalance in der Ampel ist die Verteilung der Ministerien. Hier kann die FDP einen großen Erfolg verbuchen. Sie wird den Finanzminister stellen, es ist so gut wie sicher, dass Christian Lindner diesen Job selbst übernimmt. Scholz verplauderte sich und gab einen eindeutigen Hinweis. Die Finanzpolitik ist entscheidend für den künftigen Kurs der Ampel. Auch Grünen-Chef Robert Habeck hatte lange mit dem Amt geliebäugelt, angesichts des Drängens der FDP aber nachgegeben.

Die Grünen verzichten aufs Finanzministerium

Bei den Grünen wird dies aber nicht als Niederlage gesehen, was nicht erstaunlich ist, weil alle Beteiligten im Moment die Ergebnisse schönreden. So will es die Logik der Regierungsbildung. Die Verhandlungen seien in der Finanzpolitik am schwierigsten gewesen, heißt es in Grünen-Kreisen. „Die Linien unterscheiden sich fundamental.“ Angesichts dessen sei das Finanzministerium ein „blockiertes Haus“ mit wenig Gestaltungskraft.

Außerdem hatte die Frage, wer das Gesundheitsministerium übernimmt, in sozialen Netzwerken für Aufregung gesorgt. In einer geleakten Kabinettsliste, deren Quelle unklar war, war in den vergangenen Tagen von einem FDP-Gesundheitsminister die Rede gewesen. Dies wäre angesichts der eskalierenden Coronakrise eine bemerkenswerte Personalie gewesen, da die FDP noch vor wenigen Wochen von einem Freedom Day geschwärmt hatte.

Aber dazu kommt es nicht: Die SPD wird laut Koalitionsvertrag das Gesundheitsministerium übernehmen. Aber wird es auch Karl Lauterbach? Das ist offen. Auf die Frage eines Journalisten nach der Besetzung redet Scholz sich heraus. Er werde Vorschläge machen, die Gremien würden entscheiden. Eine scholzige Nichtantwort.

Der Mediziner und Universitätsprofessor Lauterbach, der nachts virologische Studien aus den USA liest und sie bei Markus Lanz allgemeinverständlich erklären kann, hätte nicht nur die Expertise für den Job, sondern auch große Lust. Aber in der SPD halten ihn viele für einen exotischen Selbstdarsteller – und für wenig ministrabel.

Lindner zitiert Egon Bahr

Außerdem übernehmen die Sozialdemokraten zum Beispiel das wichtige Innenministerium, das Verteidigungsministerium und ihr Herzblut-Ressort Arbeit und Soziales. Die Grünen konzentrieren sich in der neuen Regierung auf ökologische Themen. Sie bekommen das Auswärtige Amt, eine großes Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium und die Ressorts Umwelt, Verbraucherschutz und Landwirtschaft sowie Familie.

Es gilt als sicher, dass Annalena Baerbock Außenministerin wird – und Robert Habeck das Klimaschutzressort übernimmt. Ob die Regierung im laufenden Geschäft engagierten Klimaschutz in allen Häusern vorantreibt, ist dennoch eine offene Frage. Die SPD wird ein neu geschaffenes Bauministerium übernehmen, die FDP das Verkehrsministerium. Beide Bereiche sind zentral für das Erreichen des Pariser Klimaschutzziels – und weder SPD noch FDP sind in diesen Themen mit ökologischem Ehrgeiz aufgefallen.

Die Namen der neuen MinisterInnen werden später bekanntgegeben. Die SPD will ihre Kabinettsmitglieder erst am 4. Dezember vorstellen. Die Grünen tun das schon am Donnerstag, weil dann die zehntägige Urabstimmung über den Koalitionsvertrag beginnt. Die gut 125.000 Grünen-Mitglieder sollen über das Gesamtpaket – Vertrag und Personaltableau – abstimmen. Bei SPD und FDP segnen Sonderparteitage den Koalitionsvertrag ab. Der neue Kanzler Olaf Scholz könnte in der Woche ab dem 6. Dezember gewählt werden.

Das größte Lob für jenen kommt, man höre und staune, an diesem Tag von Christian Lindner. Der Freidemokrat zitiert den Sozialdemokraten Egon Bahr. Scholz verfüge über ein „inneres Geländer“, um das Land mit einer klaren Wertehaltung zu führen und mehr Menschen zu repräsentieren als die, die Rot, Gelb und Grün gewählt hätten, sagt Lindner. „Deshalb wird Olaf Scholz ein starker Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sein.“

Scholz guckt in diesem Moment so niedlich wie ein Hundewelpe. Aber das geht schnell vorüber. Dann applaudieren sich die Vertreter der Parteien, die in den ersten Reihen sitzen, gegenseitig. Auch diesem Anfang scheint ein Zauber innezuwohnen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

32 Kommentare

 / 
  • Wie ich es mitbekomme, wird die Basis der Grünen dem Koalitionsvertrag nicht zustimmen. Warum auch?

    • @Nairam:

      Tja warum? Weil es sonst keine Regierung geben wird?

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Sagen und Wagen



    „Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ Günter Grass hatte den Satz formuliert, und Willy Brandt stellte ihn an den Anfang seiner Regierungserklärung vom 28. Oktober 1969.



    taz.de/Willy-Brand...ie-wagen/!5634946/

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Schonn.

      Dabei hatte Willy aber auch immer seinen lübschen Lieblingsspruch im Hinterkopf - wenn nicht wie des öfteren auf den 👄!



      “Wenn. Wenn meine Oma Räder hätte!



      Wärse nen Onebus (Omnibus;)!“

      kurz - Das dürfte hück gerade erst recht zu befürchten sein! Mit Verlaub.



      (Und angesichts des derzeitigen Personals querbeet - verschweigen wir mal - daß Günter der alte Kaschube sogar die Chuzpe hatte - auf ein Ministeramt zu dringen. Was ihm allerdings Willy gekonnt ironisch schriftlich ins selbige gestopft hat!



      vgl Klaus Harrprecht “Schräges Licht!“



      Wie auch - daß ich mich grad wieder gefuchst habe - einer der schönsten Höfe Lübecks nach diesem Danziger Zwiebelschäler umbenannt ist & mit direktem Zugang zum Willy-Brandt Museum!



      Nein. Björn alter Ikea-Klappstuhl (© taz! - ja - das waren noch Zeiten - wa!;) - das ist auch keine läusige Petitesse •



      (Das Lysia-Hotel (Pfeifer!:( nannte Volkers 👄 nur Läuse-Hotel!;))

      Soweit mal

  • ich hätte noch ein "Twitterverbot" für alle Minister und Regierungsmitglieder zum Koalitionsvertrag reingepackt. Ich weiß zwar auch nicht wie man das umsetzen kann, aber seit Trump sollte klar sein, dass solche "Medien" asozialer Müll sind. Politik die durch diese Müllmaschinen gedreht wird, ist keine.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Mehr Sport wagen

    • RS
      Ria Sauter
      @95820 (Profil gelöscht):

      Wo nehmen Sie nur immer Ihren Humor noch her?

      • @Ria Sauter:

        Kenn ihn ja en passant a weng. But.

        “Mehr K.d.F. Wagen“ - 🛒 -



        Hetter sich denn doch nicht gewagt - wa!

        • @Lowandorder:

          Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:

          “ Glückauf! Latürnich. Porsche. Der KdF-Wagen schlechthin. Der 356er war doch noch ein platt gekloppter Käfer.“

          kurz - Die Kreischeisen aus Zuffenhausen “…der 3. Zylinder kriegt zuwenig Luft!“ (Kühlung) Ferdinand Porsche! “Mehr Kübel Wagen!“🪣 + 🪖 •



          - 🤢🤮🤑 - “Ich glaub mich tritt ein 🐎!“



          www.audi-mediacent...porsche-logo-28410



          “ Zu den einzelnen Bestandteilen des Wappens:

          Das Gesetz, betreffend Farben und Wappen von Württemberg[41] trat am 20. Februar 1922 in Kraft und legte ein geviertes Wappen fest, wobei Feld 1 und 4 gold mit drei liegenden schwarzen Hirschstangen waren, Feld 2 und 3 hingegen dreimal geteilt von Schwarz und Rot, den Landesfarben.

          Das Stammwappen des Hauses Württemberg, drei liegende Hirschstangen in Schwarz übereinander auf gelbem Schild, findet sich in ältester Überlieferung 1228 als Siegelabdruck von Graf Konrad I. von (Württemberg-)Grüningen, der damit eine Schenkung in Accon besiegelte.

          Das Wappen Stuttgarts zeigt ein Pferd, zurückgehend auf Herzog Luitolf von Schwaben, der im Jahre 950 einen Stuotgarten (Pferdegestüt) im Nesenbachtal anlegte und zu dessen Schutz eine Wasserburg anlegte, aus der das heutige Alte Schloss Stuttgarts hervorging. Ein Pferd ziert seit 1312 das Stadtsiegel Stuttgarts.“ Na da schau her.



          de.wikipedia.org/wiki/Porsche

          kurz - Alles auf Kretsche & Fritze Kuhn



          Poschie - Rezzo & Lindners Krischan - 👻 - Da stehste echt auffem Schlauch •



          Aber Oberleutnant Cem mit Lehm anne Hacke - Özdemir nimmt Pflugstunden👨‍🌾



          Der Linksruck di taz wird Wirklichkeit!

          Na Mahlzeit

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          mehr Spott wagen? 😃



          und @FRAU FLIEDER: woher nehmen…



          Er ist ein Geschenk, der Humor, und wie die Liebe gehört er ja zu den „Dingen“, die durch Verschenken mehr werden. Ich hoffe, dass er nicht vor mir „das Zeitliche segnet“.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Stimmt. Deswegen noch ein aus Kalau.

            “Mehr DKW wagen!“

            Für Spätgeborene -



            “Mehr Deutscher Kinder Wagen 🛒!“



            Vulgo - Volkers 👄



            “DKW - Das kleine Wunder -



            Außen Mist & innen Plunder!“ - 🙀😱 -



            ” DKW (anfangs D.K.W. von Dampf Kraft Wagen) ist eine ehemalige deutsche Automobil-, Motorrad- und Kühlmaschinenmarke.“



            de.wikipedia.org/wiki/DKW



            “ Ungefähr gleichzeitig mit Beginn der Dampfwagenentwicklung erwarb das Unternehmen die Rechte an einem Zweitakt-Spielzeugmotor von Hugo Ruppe aus Apolda, der zunächst mit 18 cm³ und 0,25 PS als Des Knaben Wunsch und moderne Alternative zur Spielzeugdampfmaschine recht erfolgreich vermarktet wurde.

            Verkaufsschlager des Jahres 1921 war der aus dem Spielzeugmotor weiterentwickelte, vergrößerte und serienreife DKW-Fahrradhilfsmotor Das Kleine Wunder, für den mit dem Spruch „…fährt bergauf wie andere runter!“ geworben wurde und von dem allein 1921 über 10.000 Stück verkauft wurden.“ Kanns mal sehn - wa.



            Verkehrswende light - 🚲 - nix elac - 🤪



            & Däh!



            “ Sie stellte in Scharfenstein ab 1927/28 auch Kühlgeräte dieser Marke (Das Kühl Wunder) her. Die Marke und der eingeführte Begriff der DKW Kühlung wurden dafür weiter genutzt, nachdem für diese Sparte 1931 ihre Tochter Deutsche Kühl- und Kraftmaschinen GmbH (DKK) geschaffen war[3], die Vorgängerin des VEB dkk Scharfenstein, später Foron." Honi - Weltniveau - 🥳 -



            & 🏍



            “ Das bekannteste DKW-Motorrad ist die RT 125, die 1939 in Serie ging und wegen ihrer Wendigkeit bald schon bei der Wehrmacht zum Einsatz kam. Nach dem Krieg wurde sie sowohl vom Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) in Ostdeutschland als auch von der neu gegründeten Auto Union in Westdeutschland mit geringfügigen Verbesserungen weitergebaut. Vor allem aber ist die DKW RT 125 das wahrscheinlich meistkopierte Motorrad der Welt. Insbesondere die Yamaha, die 1955 auf den Markt kam, glich ihr bis ins Detail – außer der ebenfalls nachempfundenen Jurisch-Hinterradfederung, die das Muster möglicherweise hatte.“ Ach was!;))

  • Schon in der Präambel des (Klima-KO) Koalitionsvertrags wird deutlich, dass die künftige Regierung den menschengemachten Klimawandel nicht mit dem menschengemachten wirtschaftlichen Wachstum, Wohlstand, Verschwendung und technologischem Fortschritt in Verbindung bringt.



    Auch diesem Anfang wohnt der Zauber und die Faszination einer Pippi Langstrumpf Welt inne, in der es weder die Naturgesetze noch einen begrenzten Planeten gibt.

    PS: Ich verweise als Beispiel nur auf die Ankündigung, 300000 Wohnungen zusätzlich neu bauen zu wollen. Im Mittel stecken pro Quadratmeter Wohnfläche 440 kg CO2 Äquivalent. Plus CO2 Äquivalente von der Rohstoffgewinnung, Herstellung der Baustoffe und allfälligen Transporte. Vielleicht werden die Wohnungen, zusätzlichen Fabriken und Industrien ja schneller gebaut, in der Hoffnung, dass dann überhaupt keine Zeit bleibt, für die Entstehung von CO2? Beschleunigung ist ja ein wichtiges Anliegen, dieser Ignoranten der Ursachen des Klimawandels.

  • RS
    Ria Sauter

    Nicht recherchiert über Lauterbach?



    Was ist los bei der TAZ?



    Empfehle den Faktencheck zur Person auf "Die Anstalt".



    Diese Person ist völlig ungeeignet!

    • @Ria Sauter:

      Die Beschreibung aus der SPD wird aber zitiert, die meines Erachtens sehr gut passt.

  • Wir wissen, dass Ministerposten nicht unbedingt auf Grundlage vermeintlicher oder tatsächlicher Expertise vergeben werden, wahrscheinlich auch nicht sollen. Vielleicht auch deshalb war Lauterbach selbst immerhin so frei, nicht etwa zwanghaft auf Gesundheit zu schielen, er hätte sich u.a. auch Forschung oder Bildung (!) zugetraut; ich ihm auch, und sogar mehr noch das! Nicht unterschlagen wird dazu, dass die FDP auch beim letzten Mal Gesundheit hatte, zugegeben mit verheerendem Resultat. Aber das war auch Schwarz/Gelb und es waren Leute, die es in der Partei nicht mehr gibt. Ein Abo der SPD an dieser Stelle kann ich nicht erkennen, ich hab aber auch nie verstanden warum sie eines bei Sozialpolitik haben. Und auch die Grünen haben Gesundheitspolitiker, zumal auch nicht vom Klimawandel zu trennen, von Hitzewellen bis Pandemie, hätten ja fordern können, aber das ist ja nun der Witz. Und angesichts eines was das angeht nicht mal so schlechten sozial-liberalen Entwurfs einzige Fragezeichen für mich bei der (gespielten?) guten grünen Laune. Das dickste vielleicht sogar Verkehr, warum ausgerechnet das nun und dann noch an die FDP geht, kann man mir nicht erklären. Der Daumen bei FFF ging im Übrigen schon runter, auch meine Zweifel sind grad noch am geringsten dahingehend, dass das klimapolitisch nicht reicht, im Leben nicht. Und wenn die Grünen jetzt Pech haben, überzeugen sie mit diesen Ambitionen und der Durchsetzungskraft kaum mehr 10%, oder werden eine reines Anhängsel für Außenpolitik. Mir ist das zu wenig.

    • @Tanz in den Mai:

      Bei genauer Betrachtung kann ich mir gar kein Ministerium vorstellen, das in FDP-Hand gut aufgehoben wäre. 🤢 Verkehr? Finanzen? Schon klar,welche Klientel dann wieder bedient wird.

      Immerhin darf ich als eine von den 125.000 Grünen in den kommenden Tagen mit abstimmen - hurra, hurra... 🙄 Die Frage ist nur, was passiert, wenn die grünen Mitglieder die Begeisterung von Robert und Annalena nicht teilen? 🤔

      • @Felis:

        Ich glaube die Mitglieder schulcken dass schon, ich werde wahrscheinlich dagegen stimmen, aber ich glaube die Mehrheit von den Grünenmitgliedern sind inzwischen eher Pragmatiker, manch einer würde böse behaupten Opportunisten, so weit würde ich nicht gehen.

  • Hoffentlich macht ers besser als sein vorgänger, sonst kann die spd wieder 16 jahre aussetzen.

  • Hier wie so oft - Jounalstenworte transportieren Unklarheit: "Anteil der Erneuerbaren Energien am deutschen Verbrauch 2030 bei 80 Prozent". Da geht es lediglich um den STROMverbrauch, nicht den gesamten Energieverbrauch. Nachdem Noch-Wirtschaftsminister Altmeier die Elektrobedarfs-Prognose auf gut 600 Terragiganochwas hochkorrigiert hat, weil (u.a.) Elektroautos ans Netz gehen werden, gab z.B. die deutsche Chemie an, ebefalls und zusätzlich gut 600 elektrische solche zu benötigen, wenn mensch ent-carboniseren aber dennoch in D-land weiterproduzieren wolle. Is in all diesen Terras im übrigen schon drin, dass die deutsche Micheline schon ab 2035 ihre Gasheizung ausbauen soll (nein, nicht erweitern- rauswerfen...)?

  • Der neue Wahlspruch der Grünen: Außenministerium statt Ökologie.



    Und Scholz hat Glück. Er darf Kanzler unter Lindner werden. Und sie dürfen sogar Hartz IV in Bürger-2.-Klasse-Geld umbenennen.

  • "Ein Hauch Willy Brandt" - Zu mehr als einem Hauch reicht auch Scholz' politische Puste bei weitem nicht aus! Und: Beide trennen nicht nur Jahrzehnte .... Bei Brandt stand das "S" vor sozialdemokratisch, bei Scholz für Seeheimer.

    • @Norbert Sinofzik:

      Nicht zu vergessen: die Liberalen von damals waren auch andere … aber bevor ich jetzt in den “Früher-war-alles-anders-und-überhaupt-viel-besser”-Modus verfalle, höre sich lieber gleich wieder auf.



      Nur noch soviel: kann es sein, dass Scholz im direkten Vergleich mit einem mythologisierten Radikalenerlass-Kanzler und vormaligen “Frontstadt“-Politiker (OB Berlins) Brandt zwangsläufig den Kürzeren ziehen muss? Ich frage nur.

    • @Norbert Sinofzik:

      anschließe mich & “alter 🤬“ Lindner:

      PUh - Keine eine kleine eine Frage:



      Der sei an den so hoch wie kenntnislos gehypten - Thomas Dehler - erinnert!



      “ Liberal sein heißt auch mutig sein. Das Zitat ihres Vordenkers Thomas Dehler begrüßte die Delegierten auf dem FDP-Sonderparteitag in Berlin. Nach dem Wundenlecken vom Samstag stand der neue Parteivorsitzende am Sonntag vor der schwierigen Aufgabe, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Christian Lindner nahm das Dehler-Zitat ernst.“* Ach was! © Loriot



      “In Bonn wurde kolportiert, Dehler wisse nicht, was er sagen werde, wenn er das Podium betrete, und wisse nicht mehr, was er gesagt habe, wenn er es wieder verlasse.“ Na - klingelts?! Fein



      & Thomas Dehler & Koalition?! Garrrp!



      “ Das koalitionspolitische Zerwürfnis (1953–1955)



      Dehler fühlte sich, was die Vorgänge bei der Regierungsbildung 1953 anbetrifft, von Adenauer im Stich gelassen. Die unbedingte Gefolgschaft, die er dem Kanzler früher entgegenbrachte, wich nun einer nicht minder stark ausgeprägten Feindschaft.“



      Na bitte.Geht doch Mr Superhyper di PU



      Hier die Handlungsanleitung a Dehler:



      “ Spätestens im Frühjahr 1955 hatten sich die beiden Spitzenpolitiker der Koalition nichts mehr zu sagen und begegneten einander in einem Klima des Misstrauens. Wiederholt bekräftigte Adenauer seine Absicht, den FDP-Vorsitzenden nicht mehr zu vertraulichen Sitzungen hinzuzuziehen oder nur noch „in Gegenwart von zuverlässigen Zeugen“ mit ihm zu sprechen. Schließlich erledigten sie ihre Kontakte fast nur noch auf dem schriftlichen Weg. Infolge der gestörten Kommunikation etablierte sich im Laufe des Jahres 1955 eine Form der Konfliktaustragung, die Dehler auf dem Höhepunkt der Krise als „Briefkrieg“ bezeichnet hat. Diesen „Briefkrieg“ führten die beiden Politiker nach dem immer gleichen Muster: Zunächst äußerte Dehler sich öffentlich mit scharfer Kritik an Adenauer und der Bundesregierung, wurde vom Kanzler daraufhin schriftlich zur Rede gestellt, konnte aber, da er meist ohne Manuskript …f

      • @Lowandorder:

        … sprach, auf bestimmte Passagen nicht festgelegt werden. Zeitungsberichte tat er als entstellt ab oder erklärte, er sei falsch zitiert worden.…“



        & Däh =>



        “ Die Eskalation der Koalitionskrise (1955/56)



        Im Oktober und November 1955 musste der Kanzler …eine hartnäckige Lungenentzündung auskurieren. Die mehrwöchige Krankheitsphase gab ihm Gelegenheit, die Koalitionsprobleme fernab des Tagesgeschäfts zu durchdenken." - 🦊 -



        Höhepunkt des "Briefkriegs“ -



        “ Darin verlangte Adenauer von der FDP-Fraktion ein schriftliches Versprechen, bis zum Ende der Legislaturperiode nicht mehr öffentlich von der Regierungslinie abzuweichen, damit „eine agitatorische Auseinandersetzung über die gemeinsame Arbeit der Koalitionsparteien bei den Bundestagswahlen 1957 ausgeschlossen wird.“ Diese Aufforderung wurde im Kontext der Krise als Versuch verstanden, die FDP zu knebeln. Im Wissen um die Schwäche Dehlers, der auch innerparteilich stark polarisierte, wollte Adenauer die Freien Demokraten zu einer Entscheidung zwingen, die zwar das Ende der Koalition hätte bedeuten können, günstigenfalls jedoch auf einen Wechsel in den Führungsämtern und die Wahl eines bequemeren Kandidaten hinauslaufen würde. Die geforderte Garantieerklärung hat Dehler, darin gestärkt durch einen einstimmigen Beschluss der Fraktion, allerdings verweigert. Der Kanzler musste nun dem Drängen nach einer mündlichen Aussprache nachgeben.…“ Un nu?



        “ Die Koalitionsbesprechungen fanden über zwei Wochen verteilt statt, …“ & Däh



        “ Um den Wortlaut der Gespräche exakt zu dokumentieren, saßen nicht nur zwei Parlamentsstenografen bereit. Adenauer hatte, ein einmaliger Vorgang, sogar Mikrofone aufstellen und eine Tonbandaufnahme vorbereiten lassen.“



        “ Das Risiko, dass pikante Details aus den Besprechungen an Journalisten weitergegeben würden … So blieben die Bänder unter Verschluss, obwohl Dehler noch bis Mitte der 1960er Jahre durch verschiedene Gerichtsinstanzen auf Herausgabe klagte.“

        Wir dürfen also gespannt sein - “ollen 🤬“

        • @Lowandorder:

          &! servíce - Ooch wieder klar - wa! - 🧐 -

          Ad fontes - zu den Quallen - 🥳 -



          www.faz.net/aktuel...acht-12701111.html



          &



          www.konrad-adenaue...en/d/dehler-thomas



          & Das Vorbild



          de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Dehler

          kurz - Mal ab vom Größenwahn & den viel zu großen Schuhen.

          Na Mahlzeit



          Denn - klar - “können Zwerge weiter schauen - …wenn sie auf den Schultern von Riesen stehen!“ Volkers 👄 Newahr.



          Normal Schonn - wa. Mr “ollen 🤬“!

          kurz2 - “Die Diskussion über den Trainer ist beendet, jetzt müssen Tore fallen!“ Na bitte - Hier the best ever! 🥅



          m.youtube.com/watch?v=PgP1mM8oQwE - 😱 🙀 - 😂 -



          Vom Torbruch - zum Wortbruch - isses nich wiid! Gellewelle&Wollnichwoll



          “Denn es gibt Momente wo man seinen Platz freimachen muß - um eine neue Dynamik zu ermöglichen!“



          Na das will ich meinen! Gelle.



          Denn “Auf dem Weg zum Erfolg gibt es keinen Aufzug - man muß schon die Treppen benutzen.“Genau Genau olle🤬



          m.facebook.com/wat...5972242750466&_rdr



          “Unser Fundstück der Woche: Christian Lindner 1997 - soll mal genügen - wa

          Ende des Vorstehenden

          • @Lowandorder:

            Noch nicht ganz1:



            Christian Lindner 1997 - Fundstück der Woche | stern TV



            www.youtube.com/watch?v=w0rL6Ju9H2Q



            Guter Abschluß-Heutzeit!



            ;-(

            • @Ringelnatz1:

              Ouh!



              Hab ick wo doppelt gesehen.

    • @Norbert Sinofzik:

      Die zukünftige Außenministerin wird ein adäquater Ersatz sein für ihren Vorgänger, der wie ein Hampelmann als deutscher Besserwisser nur drohen und belehren konnte und dem sonst nie etwas Qualifiziertes einfiel. Baerbock wird ihre Förderer beim WWF zufrieden stellen. USA und NATO können zufrieden sein. Ziel erreicht.

      • @Rolf B.:

        Liggers. So steht‘s zu befürchten -



        Auf der nach oben offenen Ribentropp Skala! “Dieser & die nächsten drei 💨💨💨 - gehen auf die Deutsche Bundesregierung!“ & 🪖 🪖 Jawollja 🪖•

  • Lauterbach wäre wirklich die beste Wahl. Was bedeutet denn "ministeriabel"?

    • @resto:

      Dass man zum Beispiel nicht schon vor Amtsantritt bei der Hälfte der Bevölkerung extrem unbeliebt ist, während andere ihn in den Himmel loben. Dass man organisieren kann und mehr arbeitet als man redet. Daher war ein Heiko Maas zB auch wenig geeignet (wegen des 2. genannten Grundes).