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Bahnvorstand Huber antwortet der taz„Nach Glasgow per Bahn“

Unser Redakteur beschwerte sich, dass es fast unmöglich sei, mit der Bahn zur Klimakonferenz zu gelangen. Hier antwortet Bahnvorstand Huber.

Sie hat es mit dem Zug nach Glasgow geschafft: Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden Foto: Kirsty O'Connor/ap

Lieber Herr Pötter,

mit großem Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen, wie die Bahn Sie zum „Fliegen nach Glasgow gezwungen“ hat. Ausgerechnet zum Klimagipfel, und süffisant stellen Sie dabei fest, dass das mit dem Internet ja „ganz neu“ sei, zumindest für die dusselige Bahn, die sich noch tief im 20. Jahrhundert befinde.

DB
Berthold Huber

Berthold Huber, Jahrgang 1963, seit 1997 bei der Bahn, von 2010 bis 2015 Vorstandsvorsitzender von DB Fernverkehr und seit 2015 Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn.

Ganz so einfach ist die Sache nicht, auch wenn der Ursprung der von Ihnen bedauerten Misere tatsächlich in den 1990er Jahren zu finden ist. Damals nämlich hat die konservative britische Regierung die Entscheidung getroffen, die stolze British Rail nicht nur in der Mitte zu durchtrennen und die Infrastruktur vom Eisenbahnbetrieb zu separieren, sondern den Zugang für sämtliche Eisenbahnnetze auch des Fernverkehrs in 25 Konzessionen an private Unternehmen zu vergeben, um über den entstehenden Wettbewerb Kosten- und Qualitätsvorteile zu erzielen.

Dieses Experiment ist gescheitert und wird derzeit mit großem Aufwand rückgängig gemacht. Infrastruktur und Betrieb werden nun wieder mühsam zusammengeführt. Den angerichteten Schaden zu beheben, wird Jahre, wenn nicht Jahrzehnte kosten.

Die Bahn ist kein Supermarkt

Nun darf man sich den Wettbewerb auf der Schiene ja nicht so vorstellen wie im Supermarkt. Sie können ja den Zug, den Sie täglich wählen, wenn er Ihnen nicht „schmeckt“, am nächsten Tag nicht einfach durch einen Wettbewerbszug ersetzen.

So funktioniert das nicht bei der Eisenbahn und den Konzessionen, da ist das – bedauerlicherweise – komplizierter. Konzessionen werden, vereinfacht gesagt, in aller Regel für bestimmte Strecken oder Teilnetze vergeben – und das zumeist über einen Zeitraum von vielen Jahren. Der Wettbewerb herrscht also, wieder vereinfacht gesagt, nur auf dem Papier und heißt deswegen folgerichtig „Konzessionswettbewerb“. Das vermeintlich beste Angebot entscheidet und dann hat der Konzessionsinhaber auf seiner Strecke oder dem Teilnetz, das er, sagen wir, für die nächsten 15 Jahre befährt, wieder ein Monopol.

Parallel zur Trennung von Netz und Betrieb entstanden in Großbritannien sogenannte Franchises, die sich aufmachten, einzelne Strecken oder Teilnetze zu bedienen. Und da sie ja alle unternehmerischen Freiheiten besitzen sollten, um das Produkt erfolgreich zu verkaufen, haben die Unternehmen viele unterschiedliche Ideen entwickelt.

Auch für die Briten ist Buchen schwierig

Vor allem bei der Tarif- und Preisgestaltung war Phantasie gefragt. Denn die zum Teil teuren Konzessionen und die damit verbundenen Investitionen wollten schließlich mit einer angemessenen Rendite verzinst sein. Und so kam es auf den unterschiedlichen Strecken oder Teilnetzen zu vollkommen unterschiedlichen Preisstrukturen und Vertriebssystemen. Mit der Folge, dass nicht nur das durchgängige Buchen auch für die Briten selbst vergleichbar schwierig geworden ist, ganz ähnlich wie für Sie, Herr Pötter.

Auch das Umsteigen ist kompliziert und das Disponieren der Anschlüsse, wenn einmal etwas schief geht, und noch so vieles mehr. Wer regelmäßig in England Eisenbahn fährt, wünscht sich die Probleme in Deutschland zurück, von denen es weiß Gott genügend zu lösen gibt, aber das ist eine andere Geschichte.

Als es zu kompliziert wurde mit den vielen Tarifen, deren Kontrolle die Franchises nicht aufgeben wollten, sind die Briten im Jahre 2013 schließlich erschöpft aus dem europäischen Standard für Preisdatenbanken und Reservierungssysteme ausgestiegen und haben so die Verbindung zu den kontinentaleuropäischen Eisenbahnen kurzerhand gekappt.

Die technischen, kommerziellen und vertraglichen Hürden einer Heilung dieses Problems sind so hoch, dass es keine kontinentaleuropäische Eisenbahn mehr gibt, die bis zum heutigen Tag Fahrten über London hinaus aus ihren elektronischen Systemen heraus verkauft. Nicht einmal der britische Vertriebs-Marktführer „Trainline“ selbst, mit 3,7 Milliarden Britischen Pfund Ticketumsatz ein wahrer Gigant, hat es nach jetzt mittlerweile zweijähriger Entwicklungszeit vermocht, die britischen und kontinentaleuropäischen Ticketsysteme vollständig zu integrieren.

Ein kleiner Trost nur, aber immerhin: Die deutsche Bahn hat vor einigen Jahren beschlossen, ihr eigenes Vertriebssystem komplett neu zu bauen. Das ist eine gewaltige Aufgabe und will mit Bedacht getan werden. Der gesamte digitale Vertrieb wird mit dem neuen System „Vendo“ ab dem Jahr 2023 dann um ein Vielfaches leistungsfähiger sein und damit auch zersplitterte Systeme wie das in Großbritannien technisch integrieren können. Damit schaffen wir die Voraussetzung, Herr Pötter, auch Ihr Problem zu lösen, so viel sei versprochen; viele werden das im Übrigen nicht von sich sagen können.

Und schließlich: Dass Ihnen der Fahrpreis von London nach Glasgow besonders teuer vorkam, folgt auch keiner einfachen Laune des Schicksals. Es ist in ganz Europa empirisch belegbar, dass vom Staat administrierter Wettbewerb im Fernverkehr nicht nur für überbordende Bürokratien sorgt, sondern auch zu besonders hohen Verbraucherpreisen führt. Großbritannien liegt auch hier einsam an der Spitze des Feldes. So kostete im Vor-Corona-Jahr 2019 dort das günstigste Standardticket 55 Pence pro gefahrenen Kilometer, in Deutschland hingegen umgerechnet lediglich 19 Pence.

Da kann ich Ihre Überlegung schon ein wenig verstehen, vielleicht doch lieber das Flugzeug nach Glasgow zu benutzen. Gezwungen dazu aber hat Sie niemand, jedenfalls nicht die Deutsche Bahn. Und ich, an Ihrer Stelle, wäre dennoch mit der Eisenbahn gefahren.

Herzliche Grüße,

Ihr Berthold Huber

Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn

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45 Kommentare

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  • www.gleisnost.de/

    Die gibt's immer noch;O)

    • @MahNaMahNa:

      Oder Kopfbahnhof in Berlin.

    • @MahNaMahNa:

      Guter Tipp!

  • Die Briten sind ja - leider - jetzt raus aus der EU. Es bleibt aber aus meiner Sicht eine Aufgabe der EU, die nationalen Verkehrssysteme - auch im Interesse des Klimaschutzes - so weit wie irgend möglich zu harmonisieren. Was spricht denn eigentlich gegen ein europäisches Ticket? Der Wettbewerb kann's doch nicht sein.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Gibt immer Länder, in denen es noch schlechter ist. Das ist aber keine Entschuldigung für unser Land, denn es gibt Länder in denen es viel besser ist.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Haben Sie den Artikel richtig gelesen und ihn wirklich verstanden?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Elena Levi:

        Nein

  • Ich wollte neulich nach Bordeaux und habe Tickets erfolgreich bei der Bahn gekauft. Online. Es hieß Bahn international oder so. Ich konnte von bis und Termin eingeben. Erst beim bezahlen kamen aber mehrere pdfs raus. Also getrennte Tickets. Einmal nach Paris und zurück und Dir Anschlusstickets nach Bordeaux als getrennten Fahrkarten.

    Dann aber ließ die Bahn ein Zug von Stuttgart nach Paris ausfallen und es hieß, ich muss selbst schauen wie ich in Paris weiterkomme. Ich solle ein neues Ticket kaufen, hieß e es bei der Bahn in Stuttgart. Meine Reise wurde durch den Ausfall so umständlich und lange, dass ich ohnehin mein Termin in Bordeaux nicht geschafft hätte. Ich hatte schon den ganzen Tag verloren und entschied mich zurückzufahren.

    Es hieß, ich soll die Tickets einreichen, die Bahn würde den Kaufpreis erstatten.

    Nach zwei Monate kam der Brief, man würde nur den deutschen Teil erstatten. Was danach in Paris wohin ich umsteigen würde, wäre nicht Sache der Bahn. Ich bin also auf die Kosten sitzen geblieben.

    • @Doktor No:

      Das ist ein altbekanntes Ärgernis.

      Hier ist definitiv die EU gefordert, die Fahrgastrechte im Bahnbereich denen im Flugverkehr anzugleichen.

      Wenn mein TGV Verspätung hat und ich deshalb den portugiesischen Schlafwagen nach Lissabon nicht kriege, bin ich derzeit geprellt.



      Eigentlich sollten mir dann eine Hotelübernachtung und die Zusatzkosten für den Schlafwagen am nächsten Abend zustehen.

      Die EU interessiert sich aber hauptsächlich für Flugreisen.

  • Gibt es kein Interrail mehr?! Damit sind wir vor... 25 Jahren nach Istanbul und Lissabon gegurkt. Ohne irgendeine Vorausbuchung. Der kapitalististische Fortschritt hats wohl zerstört.

  • Ich reise öfter mit Bahn und Fahrrad im Raum D, A, SLO, CRO. Bei der österreichischen Bahn kann man online alle erforderlichen Tickets kaufen und reservieren. Bei DB ist das technisch nicht möglich, für internationale Fahrradtickets muss man laut DB ein Reisecenter aufsuchen!

  • RS
    Ria Sauter

    Es ist schon schwer für meinen Mann mit dem Zug zur Arbeit zu kommen.



    Der fährt normalerweise um 7.14. Wenn er denn fährt. Innerhalb einer Woche kommt es immer wieder zu ausfällen.



    meistens wegen technischer. Probleme. Im Winter oft auch witterungsbedingt.



    Das muss Mann schon ganz viel nerven haben um dich trotzdem eine Monatskarte zu besorgen.

  • Ich hab gerade mal versucht über die BahnApp eine Fahrt nach Barcelona oder Como zu buchen. Beides geht nicht, man bekommt noch nichtmal eine Preisauskunft.



    Ja, es ist sicher möglich, sich das selber zusammenzusuchen. Die Bahn ist mein präferiertes Verkehrsmittel, ich würde es deswegen versuchen und es sicher irgendwie hinbekommen. Aber darum geht es nicht. Wenn man eine Alternative zum Fliegen sein möchte, dann muss das einfacher und bequemer gehen.

    • RS
      Ria Sauter
      @laplante:

      Ich kann Ihnen nur zustimmen. Das funktioniert nicht.



      Meine Kinder fahren mit dem Zug von D nach Bergen in Norwegen.



      Diese Verbindung hinzubekommen war Schwerstarbeit. Mit der Bahn App funktioniert das nicht. Da ist Suchen im Internet angesagt.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Die Japaner habe es vorgemacht, wie es gehen kann. Die Trennung von Fracht und Personenverkehr. Das würde uns Milliarden kosten, aber sinnvolle Milliarden.

  • Wie Bahn geht, wissen die Schweizer am besten.



    Einfach mal nachlesen im Net.



    Die neue Bundesregierung wird versuchen, dem Kapitalismus ein neues Geschäftsmodell zu verschaffen.



    Wie Wettbewerb funktioniert, sieht man ja auf unseren Straßen beim Lkw Verkehr.



    Billigfahrer aus den öslichen Teil der EU fahren alles zusammen.



    Und auf den Gleisen jetzt das Gleiche.



    Das die FDP das macht, verstehe ich, die gönnen keinem einen anständigen Lohn für seine Arbeit.



    Aber "Sozial"-demokraten?



    Die Grünen sind schon lange die FDP für Leute mit schlechtem Gewissen gegenüber unser sterbenden Umwelt.



    Und so treiben wir dem Abgrund weiter entgegen.



    Wieder vier verlorene Jahre.

  • ...unterm Strich ist das Flugzeug offensichtlich doch besser und - bei einem Ganztagsflug von @Resto mit aufwendiger "Stückelei" oder von 2 Tagen mit Hotel-Zwischenstop von @D. Rauter - ökologischer als die Bahn :) Das macht auch die lange Erklärung Herr Hubers nicht besser. Fehler aus den 90iger Jahren, deren Korrektur noch immer Jahrzehnte und ab heute Unsummen verschlingen sollen, mögen die Leser zufriedenstellen, mir zeigt es vor allem, daß die Parteinahme für die Schiene nicht gerechtfertigt und nicht logisch ist?

  • Ich bin vor längerer Zeit von Berlin nach Glasgow HR mit der Bahn gefahren, incl. absichtlichem Umweg über Edinburgh.

    Erst mit dem Schlafwagen Berlin-Brüssel, dort ausgeschlafen Umstieg in den Eurostar nach London.

    Leider hat die Deutsche Bahn die praktische und bequeme Verbindung Berlin-Brüssel ohne Not zerstört.

  • Man kann übrigens auch von Berlin nach Amsterdam mi der Bahn fahren und von dort nur noch rund die Hälfte der Strecke bis Manchester, Edinburgh oder Glasgow fliegen, dann wieder eine Reststrecke mit der Bahn. Das könnte im Einzelfall ein sinnvolles Abwägungsergebnis zwischen Umweltschädigung und Mehraufwand sein. Vor allem, wenn die Alternative eine Umsteige-Flugverbindung wäre.

    Bis London kommt man über Amsterdam auch mit einmal Umsteigen zwischen den Zügen, falls das wichtig erscheint.

    • @meerwind7:

      Ich glaube die Rechnung ist nicht nur von Kilometer abhängig. Der meiste Flugbenzin wird bei Start und Landung verbraucht.

      • @Doktor No:

        Laut atmosfair, Economy-Flüge, sparsames Flugzeug:



        Berlin - Amsterdam 77 kg



        Amsterdam - Glasgow 102 kg



        Summe 179 kg



        Berlin - Glasgow 160 kg

        Differenz 19 kg = Mehrbedarf für Start und Landung sowie den Umweg. Also gar nicht so viel.

        Weitere Flugmöglichkeiten auf dem Weg von Berlin nach Glasgow wären Amsterdam - Birmingham (60 kg) oder Amsterdam - Newcastle (72 kg) gewesen, womit der Abgasausstoß immerhin mehr als halbiert wäre, der teure Eurostar würde dabei jedenfalls vermieden und die Bahnstrecke in UK würde ebenfalls kürzer. Auch Düsseldorf - Newcastle (99 kg) wäre eine Flugoption, der Flughafen in Düsseldorf ist in gut 4 Stunden mit direktem ICE von Berlin erreichbar. In Necastle gibt es eine Metro im Flughafen, der Flughafen gibt 3 Stunden Reisezeit bis Glasgow an. Das wären dann 7 Stunden Zugfahrt mit wenigstens 60 kg weniger Emissionen je Richtung. Den Transfer zum BER kann man noch abziehen. Die Präferenz hängt dann davon ab, wie viele Stunden mehr Reisezeit man für 10 zusätzlich gesparte kg CO2 akzeptiert, und von den jeweiligen Preisen. Auf solche Ideen kommt unser FV-Bahnchef offenbar nicht, bzw. die Mitarbeiter*, die den Beitrag für ihn geschrieben haben.

  • Rhetorikschulung Teil 1: Man nehme ein schleches Beispiel und kritisiere das: "Das vermeintlich beste Angebot entscheidet und dann hat der Konzessionsinhaber auf seiner Strecke oder dem Teilnetz, das er, sagen wir, für die nächsten 15 Jahre befährt, wieder ein Monopol."

    Besser: In Spanien wurden gerade Fernverkehrskonzessionen an drei Firmen vergeben, auf denselben Strecken wie z.B. Madrid-Barcelona.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Tja, wer weiß... - bei der Bahn erzählen sie einem auch schon mal einen vom Pferd. Hier fällt schon die ganze Woche der Regionalexpress entweder um 7 oder um 4tel nach 7 aus. Heute beide. Anfang der Woche hieß es "technische Schwierigkeiten" heute dann "witterungsbedingte Schwierigkeiten" - ich glaube, die haben einfach keinen der einspringt, wenn ein Zugführer krank ist. Das sagt sich vielleicht einfach nur nicht so gut. Oder soll ich glauben, dass bei den lächerlichen 1 Grad unter null die Diesellokomotiven nicht mehr fahren? Oder dass die im Morgennebel die Züge nicht finden? Bahnvorstand my ass!

  • Ich weiß nicht, ob dass alles stimmt, klingt aber logisch.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    SPD und Grüne haben doch auch die Wohnungen in Berlin privatisiert die man jetzt teuer zurückkaufen möchte, oder?

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Nein, das waren SPD und PDS. Bürgermeister war Wowereit (SPD), Finanzsenator war Sarrazin (SPD), die Verantwortung liegt also in erster Linie bei der SPD.

      Die PDS (heute: "Die Linke") hätte damals eigentlich den Senat platzen lassen müssen, aber das war nicht gewollt, da man erstmals im Westen (naja, halt Berlin incl. Westberlin) an der Regierung war und nicht in den Ruf der Regierungsunfähigkeit kommen wollte.

      • 0G
        02854 (Profil gelöscht)
        @Toto Barig:

        Danke für die Info!

  • Der Warnung vor der Zerteilung und Privatisierung der DB stimme ich auch völlig zu. An Herrn Huber hätte ich aber noch die Frage, wieso es im Juni 2021 weder mir noch dem Personal an den Schaltern der Reisezentren möglich war, eine Zugverbindung mitsamt Bahnfahrkarte von Berlin nach Ancona (Italien) zu erhalten. Mit Trainline war das mit einem Klick möglich. Ich kann nur hoffen, daß das für 2023 angekündigte Ich-verkaufe-Programm (vendo) im Blick hat, daß Deutschland Teil der EU ist.

    • @Britta Martini:

      Genau meine Erfahrung, man muss das selber bei der DB und der Italienischen Bahn buchen. Das ServiceCenter kann auch nicht mehr als die website. Es ist ein Trauerspiel. In den 90ernkonnte ich irgendwo in Norddeutschland in die Regionalbahn steigen und der Schaffner hat mir ein Ticket nach Ragusa verkaufen koennen, und man hoehre und staune zu einem ertraeglichen Preis, aber das mussten wir ja unbedingt im Privatisierungswahn alles kaputtspielen.....

    • @Britta Martini:

      Ich, 71 Jahre alt, hätte Ihnen dabei gerne geholfen Frau Martini, das "Geschäft" über "bahn.de" zu erledigen; es geht ganz einfach: ....klick, klick, klick.....

  • Ich korrigiere mich: Die Bahnfahrt geht sogar an einem Tag: Berlin ab 7.46 an Berlin, an London St. Pancras um 17.16 eine U-Bahn-Station nach Euston oder 700 m zu Fuß. Weiterfahrt 18.20, an Glasgow um 23.09 , Soarpreis bis/ab Brüssel ab 49 € möglich, Interrail.Ticket Nutzung 4 Tage in einem Monat kostet 246 € für jedermann, Junge Leute und Senioren günstiger...

  • So schlimm ist das nicht mit der Bahnanreise. Es dauert 2 Tage, wenn man in London übernachtet. Es gibt einen Interail-Pass, der ab der Grenze (am besten Sparpreis bis Brüssel extra kaufen) und dann mit dem Eurostar bis London und dann fast Stündlich in viereinhalb Stunden mit dem London North East (LNER) nach Glasgow. Die modernen Züge fahren stündlich ! Alternativ läßt sich über die DB Berlin London schon ab 70 € buchen in ca. 10 Stunden und die Weiterstrecke ab 80 Pfund pro Strecke bei LNER....

    • @Dietmar Rauter:

      Wenn Sie heute recherchiert haben, sehen Sie nicht die Preise zum Zeitpunkt des Beginns der Konferenz.

  • Heute gerade einen Bericht in der NZZ gelesen, wo der Autor mit der Bahn zum Klimagipfel gefahren ist, morgens früh von Zürich und spät abends dort. Er hat sich einzelne Abschnitte selbst zusammengestückelt. Geht also.

  • Zur Differenzierung: Mit der Bahn innerhalb Schottlands zu reisen ist einfach, verhältnismäßig günstig und ein Genuss! Der Bahnhof Glasgow Central ist durchaus zwei Blicke wert.

  • Der lesenswerte Beitrag sei den GRÜNEN und der FDP ins Stammbuch geschrieben, die gerade dabei sind, die deutsche Bahn zu schreddern.

    Und der SPD und den Grünen, die selbiges mit der Berliner S-Bahn planen ...

    Jahre später kauft man dann die ehemals staatlichen Infrastrukturen zum Vielfachen des Preises zurück wie in Berlin beim Stromnetz, den Wasserwerken und eher schlecht als recht bei den ehemals landeseigenen Wohnungen.

    • @berlin ist für alle da:

      Ich verstehe nicht, warum die Grünen das wollen. Unbedingt verhindern. Diese künstlich erzeugte Konkurrenz macht alles noch schwieriger - und erzeugt Druck auf die Gehälter der dort Arbeitenden.

    • @berlin ist für alle da:

      Stimmt es, dass FDP und Grüne die Deutsche Bahn schreddern wollen und dass SPD und Grüne die Berliner S-bahn privatisieren wollen?



      Wo kann man mehr dazu erfahren?

      • @Nilsson Samuelsson:

        Stand letzte Woche in der "Aller-Zeitung" der lokalen Zeitung im Gifhorner Raum. Und auch einige Linke Seiten haben zuvor davon berichtet. Ich denke da lässt sich was finden :)

        • @curiouscat:

          Hab kurz Mal gegoogelt und das hier gefunden:

          www.google.com/amp...-91097251.amp.html

          www.google.com/amp...l%3foutputType=amp

          • @curiouscat:

            Danke! Aber.... Eh! Was? Wie? Wollen die Grünen die Bahn zerschlagen? Kann das stimmen? Wozu denn das? Ich verstehe jetzt "Bahnhof".

            • @Nilsson Samuelsson:

              Unter "Bahn zerschlagen" wird hier die bei Grünen + FDP diskutierte Trennung von Netz und Verkehr, die bisher in einer Hand ist, verstanden.

              • @Plewka Jürgen:

                "Trennung von Netz und Verkehr": Abschreckendes Beispiel Großbritannien. Am Ende ist niemand mehr für etwas verantwortlich.

      • RS
        Ria Sauter
        @Nilsson Samuelsson:

        Das würde mich auch interessieren!