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Lage vor dem Corona-WinterDer Staat muss zahlen

Hannes Koch
Kommentar von Hannes Koch

Weitere Einschränkungen für Geimpfte? Nein. Auch die Freiheit, ungeimpft zu bleiben, muss bleiben. Der Staat muss jetzt in die Vorsorge investieren.

Die Charité in Berlin warnt vor einer erneuten Überlastung der Intensivstation Foto: Paul Zinken/dpa

N ach diesem Winter sind wir wohl durch mit der Coronapandemie. Darauf deutet nicht nur die Ansage der vermutlich neuen Regierung hin, im kommenden März alle Beschränkungen beenden zu wollen, sondern auch die Einschätzung von Mediziner:innen. Was aber passiert bis dahin: neue Beschränkungen wegen steigender Infektionszahlen, Lockdown für Ungeimpfte? Bitte nicht.

Um die 75 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind mittlerweile geimpft oder immunisiert, weil sie die Krankheit durchgemacht haben. Diesen kann und darf die Politik das normale Leben mit vollen Geschäften und Konzertbesuchen nicht mehr verwehren. Aber auch dem übrigen Viertel der Bevölkerung, von dem sich viele auf keinen Fall impfen lassen wollen, sollte man nicht noch mal monatelang die Bewegungsfreiheit vorenthalten.

Jede und jeder hat grundsätzlich und auch weiterhin das Recht und die Freiheit, sich nicht impfen zu lassen und krank zu werden. Dabei sollte es auch bleiben, ohne Impfpflicht. Alles andere ist schwierig für eine Demokratie, in deren Zentrum die Freiheit des Individuums steht.

Diese Haltung hat allerdings ihren Preis. Die Kosten trägt die Gesellschaft. Wahrscheinlich sterben wieder mehr Menschen an Corona – wegen der Impfungen aber vermutlich nicht mehr so viele wie im vergangenen Herbst und Winter. Mehr Patientinnen und Patienten müssen auf den Intensivstationen der Krankenhäuser versorgt werden, was zu Stress beim Pflegepersonal führt.

Wobei die Überlastung – bisher ein zentrales Argument für Einschränkungen – zum Teil auch selbstverschuldet ist. Ein reiches Land wie Deutschland muss und kann sich mehr als 20.000 Intensivbetten mit ausreichendem Personal leisten. Zur Vorsorge für künftige Gesundheitskrisen muss die neue Regierung hier umsteuern. Das wird zwar ein paar Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr kosten. Diese Ausgabe erscheint jedoch nötig, um bei der nächsten Pandemie gleichzeitig eine gute Krankenversorgung und weniger Freiheitseinschränkungen zu ermöglichen.

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Hannes Koch
Freier Autor
Geboren 1961, ist selbstständiger Wirtschaftskorrespondent in Berlin. Er schreibt über nationale und internationale Wirtschafts- und Finanzpolitik. 2020 veröffentlichte er zusammen mit KollegInnen das illustrierte Lexikon „101 x Wirtschaft. Alles was wichtig ist“. 2007 erschien sein Buch „Soziale Kapitalisten“, das sich mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen beschäftigt. Bis 2007 arbeitete Hannes Koch unter anderem als Parlamentskorrespondent bei der taz.
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53 Kommentare

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  • Wie kommt man darauf, das wir im Frühjahr durch sind mit der Pandemie? COV19 wird endemisch und wir werden das wahrscheinlich nie mehr los.



    Es wird wohl ein stetes auf und ab von Wellen geben, wie bei anderen Krankheiten auch. Hoffen auf DIE Pille dagegen ist das beste.

    • @Blaoderwahr:

      Warum sollte ein Impfgegner eine Pille nehmen? Sind denn da die Langzeitfolgen untersucht, na?

  • "Ein reiches Land wie Deutschland muss und kann sich mehr als 20.000 Intensivbetten mit ausreichendem Personal leisten."

    ... und mehrere tausend Tode, die darin gestorben werden?

    Niet.

    Es geht nicht darum wie viel Intensivbetten wir uns leisten können, sondern darum, möglichst wenig Corona-Tote zu haben.

  • Die Sache ist doch eigentlich ganz einfach:

    Jeder kann sich gegen die Impfung entscheiden.



    Aber dann gesetzlich die Triage-Regel einführen, dass die Nicht-Warnehmung der angebotenen Impfung gleichzeitig die Zustimmung zur nachrangigem Behandlung gegen ALLEN anderen Erkrankungen beinhaltet.

    Wenn dann ein Verunglückter das Bett braucht, wird hält der Covid-Patient abgestellt; -Auch wenn er schon auf nem Guten Weg war .

    Sollte man noch nen abschreckenden Werbespot zu machen

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Ruhrpott-ler:

      Keine gute Idee, denn das würde dem hippokratischem Eid der Ärzte widersprechen und wäre auch unmenschlich.

      Vorab isolieren ist viel einfacher. Der Weg der "Freiheit" führt nur über die Impfung. Basta!



      Dringend erforderlich ist eine Impfpflicht für das Pflegepersonal. Nach wie vor hört man von vielen Toten in den Altersheimen. Woher kommt wohl die Infektion? Vom Himmel gefallen? Wohl kaum.

      Wer sich als Krankenschwester oder Pfleger nicht impfen lassen will, ist ganz offensichtlich nicht für diesen Beruf geeignet.

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Abgesehen davon, dass Ärzte in Deutschland keinen Eid schwören, sind doch die Ungeimpften unmenschlich.

        In Sachsen gab es schon über zehntausend Tote, mehr als ein Neuntel aller Coronatoten Deutschlands, zehn Mal mehr Tote als in Schleswig-Holstein. In einigen Landkreisen dort wurden im letzten Winter die Särge knapp. Dennoch haben sich anderthalb Millionen Sachsen nicht impfen lassen.

        Was sagt das über die Mitmenschlichkeit und Solidarität dieser Menschen aus, wenn ihnen offenbar scheißegal ist, wenn noch einmal Zehntausende sterben müssen? Denn nichts anderes bedeutet die niedrige Impfquote.

        Ja, technisch gesehen hat man die Freiheit, sich nicht impfen zu lassen. Aber ganz konkret ist man dann eben ein herzenskaltes Monstrum, das nichts als das absolute Mindestmaß an Rücksicht verdient hat - Rücksicht, die es selbst nicht zu nehmen bereit ist.

  • Ich habe keine Solidarität mit Ungeimpften. Denen ist das Leben anderer völlig egal, warum sollte man denen irgendwie entgegenkommen?

    Nach 90.000 Toten sollte man langsam mal die Lektion kapiert haben.

  • also ich hab eigentlich keine lust mehr auf vertretungsschichten (ambulante pflege) für kolleg_innen, die als kontaktpersonen in quarantäne müssen - oder noch schlimmer: das kolleg_innen vom gesundheitsamt trotz hohen infektionsrisikos weiter zur arbeit geschickt werden

    ich bin von diesem verkürzten bürgerlich-ökonomistischen freiheitsbegriff sehr sehr abgegessen und kann keinesfalls nachvollziehen, warum sich jemand in der aktuellen lage nicht impfen lässt.

    impfen ist solidarität mit denen, die sich nicht impfen lassen können und denen, die auf pflegerische oder medizinische versorgung eigentlich dringender angewiesen wären

  • „Tempolimit in geschlossenen Ortschaften? Nein. Auch die Freiheit, nach Belieben zu rasen, muss bleiben. Der Staat muss jetzt in die Vorsorge investieren. Jede und jeder hat grundsätzlich und auch weiterhin das Recht und die Freiheit, unangeschnallt zu rasen und zu verunfallen. Dabei sollte es auch bleiben, ohne Reglementierung. Alles andere ist schwierig für eine Demokratie, in deren Zentrum die Freiheit des Individuums steht. Diese Haltung hat allerdings ihren Preis. Die Kosten trägt die Gesellschaft. Wahrscheinlich sterben wieder mehr Menschen durch Unfälle. Mehr Patientinnen und Patienten müssen auf den Intensivstationen der Krankenhäuser versorgt werden, was zu Stress beim Pflegepersonal führt.

    Wobei die Überlastung – bisher ein zentrales Argument für Einschränkungen – zum Teil auch selbstverschuldet ist. Ein reiches Land wie Deutschland muss und kann sich mehr als 20.000 Intensivbetten mit ausreichendem Personal leisten. Zur Vorsorge für künftige Unfälle muss die neue Regierung hier umsteuern. Das wird zwar ein paar Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr kosten. Diese Ausgabe erscheint jedoch nötig, um bei den nächsten Autorennen gleichzeitig eine gute Krankenversorgung und weniger Freiheitseinschränkungen zu ermöglichen.“

    Auch Journalisten tragen große Verantwortung. Ein wenig mehr Rechtskunde und weniger Blabla täten unserer saturierten Gesellschaft gut.

    • @Birgit Deter:

      Verschiedene Freiheitsrechte haben nunmal auch verschiedenen Stellenwert und ein Eingriff in die körperliche Selbstbestimmung ist anders zu werten als ein Eingriff, ja in was eigentlich? Die Freizügigkeit? Nee, man kommt ja auch langsamer von Ort zu Ort. Ich könnte es nicht sagen.



      Außerdem ist ein Raser ist immer eine erhöhte Gefahr für seine Mitmenschen, ein getesteter Ungeimpfter aber eine geringere als ein ungetesteter Geimpfter.

    • @Birgit Deter:

      die freiheit des einzelnen endet dort konsequent ...

      wo es sich zur unfreiheit des anderen auswächst.

    • @Birgit Deter:

      bin mit ihnen ...

      d'accord.

  • „Alles andere ist schwierig für eine Demokratie, in deren Zentrum die Freiheit des Individuums steht.“



    Was für ein merkwürdiges Demokratieverständnis. Ich kann es nicht mehr hören, dieses ständige Geschwafel von der Freiheit des Individuums. Es gibt keine absolute und uneingeschränkte Freiheit, sich wie ein Arschloch zu benehmen, wie es immer wieder unreflektiert herausposaunt wird, so auch hier. Das Grundgesetz erhebt das Individuum nicht über die Gemeinschaft.

    Artikel zwei des Grundgesetzes sagt es doch ganz deutlich: die freie Entfaltung endet genau dort, wo die Rechte anderer verletzt werden. In einer Pandemie (und nicht nur da!) kollidieren nun mal die Freiheitsrechte der einen mit dem Recht auf Leben und der körperlichen Unversehrtheit der anderen. Welches Gut ist höher zu bewerten? Wem ist was zumutbar? Das gilt es auszutarieren. Wir haben ein tolles Grundgesetz und jahrzehntelange Rechtsprechungspraxis bei dessen Auslegung. Das Einzige, was uns fehlt, sind Politiker, die sich noch trauen, verantwortungsvoll zu handeln und die noch Rückgrat haben, wichtige Entscheidungen zu fällen. Bzw. überhaupt irgendwelche Entscheidungen zu fällen. Warum keine Impfpflicht für alle einführen (selbstverständlich mit definierten Ausnahmen wie beispielsweise Schwangere, Allergiker usw.)? Es würde die Gesellschaft sehr befrieden.

    Übrigens: mit der Argumentation des Autors könnte man sogar für die Abschaffung der Straßenverkehrsordnung plädieren:

    „Tempolimit in geschlossenen Ortschaften? Nein. Auch die Freiheit, nach Belieben zu rasen, muss bleiben. Der Staat muss jetzt in die Vorsorge investieren. Jede und jeder hat grundsätzlich und auch weiterhin das Recht und die Freiheit, unangeschnallt zu rasen und zu verunfallen. Dabei sollte es auch bleiben, ohne Reglementierung. Alles andere ist schwierig für eine Demokratie, in deren Zentrum die Freiheit des Individuums steht. Diese Haltung hat allerdings ihren Preis. Die Kosten trägt die Gesellschaft.“

    • @Birgit Deter:

      Vielleicht wäre es hilfreich andere Menschen nicht als Arschlöcher zu bezeichnen. Vielleicht hilft es auch sich zu überlegen, dass die Nicht-Geimpften nicht eine homogene Masse sind.



      Es reicht von Corona-Leugner_innen über grundsätzliche Impfgegner_innen, über Leute, die aus welchen Gründen auch immer, angst vor den jetzigen Corona-Impfungen haben. Was ist mit Leuten, die sich dessen bewusst, dass sie wegen ihres fehlenden Imfschutzes andere Menschen leichter anstecken knnten, soziale Kontakte vermeiden, und diese auch nur wahrnehmen, wenn sie sich regelmäßig testen? Fällt es Ihnen so einfach diese Menschen als Arschlöchter zu bezeichnen? Einfacher als solche Menschen ebenso zu bezeichnen, die sich zwar haben impfen lassen, aber deswegen auf andere Manahmen wie Testungen und AHA Regelungen verzichten, sich aber trotzdem regelmäg (unntigerweise) unter Menschenmassen begeben?

      Vielleicht könnten wir doch uns überlegen, ob unsere Solidarität (die viele Menschen durch die eigene Impfung ausleben wollen), nicht nur denen gilt, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen können, sondern auch denen, die sich aus welchen Gründen auch immer (ob rational oder nicht) nicht trauen.

      Ich habe mich impfen lassen. Ich muss aber sagen, dass es mir keine Überwindung gekostet hat, weil ich keine Angst hatte. Trotzdem muss ich doch einsehen können, dass es eine Überwindung kostet Dinge zu tun vor denen man Angst hat.

      • 4G
        45246 (Profil gelöscht)
        @Arthur Helwich:

        Ich danke Ihnen für Ihre mahnenden Worte.

        Daß derart radikal eine Unterwerfung unter ein Impfregime gefordert werden kann, kann ich mir nur mit großer persönlicher Angst erklären. Die macht bekannlich kopflos. Herzlos obendrein. Da schreit das in die Ecke getriebene Tier.

      • @Arthur Helwich:

        Hm... Das ist ja das allseitsbekannte Problem bei der Toleranz und Solidarität. Wenn man selbst der Gruppe solidarisch gegenüber ist, die einen selbst ohne große Probleme vor einen Bus wirft, hilft man niemanden und schadet der Demokratie. Was passiert wenn man rechten, Gemeinschaftsfeindlichen Kräften das Feld überlässt und sie als gleichwertiges Mitglied des Diskurses ansieht haben wir in Deutschland schon einmal gesehen aber das kann auch anderswo beobachtet werden.

        So wie ich keine Solidarität für Vergewaltiger und Mörder habe, habe ich auch keine Solidarität für Menschen die sich einen Scheiß darum kümmern wenn andere Menschen wegen ihrem Verhalten sterben. Du willst dich nicht impfen lassen? OK. Dann bleib Zuhause und isolier dich, hab nur Kontakt mit Einzelpersonen die sich auch dafür entscheiden.

        • @curiouscat:

          Ich stimmte Ihnen ja im groben zu, aber deswegen war es mir auch umsowichtiger, dass die Gründe sich nicht impfen zu lassen nicht bei allen gleich sind.



          Klar, wenn eine Person von sich aus behautpten würde "ich bin körperlich fit, mir wird selbst bei einer Corona Infektion nichts passieren, was kümmern mich die anderen", dann ist kein VErhalten, dass ich entschuldigen würde, oder dem ich gegenüber Verständnis zeigen könnte.



          Aber: Ich kenne Menschen, die wirklich Angst haben sich impfen zu lassen (diese Angst ist meiner Meinung nach NICHT begründet).



          Trotzdem kann bringe ich es nicht über mich, mir anzumassen zu sagen: "ich habe mich geimpft, (auch) für die Anderen, dann kannst DU es auch".



          Und ich kann es nicht, weil die Voraussetzungen einfach unterschiedlich sind.



          Fuer mich war es keine Abwägung zwischen Angst um der Nebenwirkungen einer Impfung und einer CovidInfektion. Ich hatte diese Angst vor Nebenwirkungen nicht. Wie ich auch in der Regel keine Angst vor Nebenwirkungen von Medizin/impfungen habe . (Ich weiß nicht wann ich mir mal die Packungsbeilange von irgendeinem Medikament das ich nehmen musste, angeschaut habe.)

          • @Arthur Helwich:

            Mit diesen unbegründet Ängstlichen muss und habe ich aber auch keine Solidarität. Denn sonst würde ich mich von ihrer Angst mit in Geiselhaft nehmen lassen.

            Ihr Zögern gefährdet Menschen, denn die Ängstlichen verharren ja nicht so lange im luftleeren Raum, bis sie sich überwunden haben. Deshalb kann ich mir sehr wohl anmaßen zu sagen: "Du kannst das auch", "Du sollst das auch".

  • Merkwürdiger Kommentar - wir haben in D viel viel viel zu viele Krankenhaus und Intensivbetten. So ein Irrsinn leistet sich kein anderes Land.

    Zu schreien es müsse die Gesellschaft akzeptieren dass es dumme Leute gibt ist falsch. Was ist mit der Freiheit keinen Gurt im Auto zu tragen, keinen Helm auf dem Motorad oder keinen Gehörschutz in der Produktion? Wieso gesteht man Leuten diese Freiheit nicht zu?

    • @Wombat:

      "...wir haben in D viel viel viel zu viele Krankenhaus und Intensivbetten."

      Ach deshalb werden sie langsam wieder knapp...

      • 8G
        86548 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die werden nur knapp, weil es immer noch idioten gibt, die sich nicht impfen lassen.

    • @Wombat:

      Selbstverständlich sollte jeder die Freiheit haben, keinen Gurt im Auto oder Helm auf den Moped zu tragen. Was geht das wen anderes an, ob ich mich - und nur mich(!) - damit selbst gefährde?

  • Die große Freiheit der Ungeimpften Alle anderen zu gefährden?



    Die große Freiheit einfach Angst zu haben vor Nebenwirkungen? (Die im 10.000er Bereich liegen)



    Die große Freiheit für riesige Kosten verantwortlich zu sein wenn es einen mit Delta zerlegt?

    Nach diesem Riesenaufwand der letzten 2 Jahre weltweit, daß da immer noch ein Viertel der Bevölkerung den Rest in Geiselhaft hält.



    Diese ganzen Argumente, warum nicht, sind alle so dünn.



    Meine Freiheit.....



    Angst v Nebenwirkungen



    Wir sind ja alle v d Pharmaindustrie "Gehirngewaschen"



    (deswegen machen zB Kuba, Island usw. mit, Länder die extreme Unabhängigkeit bewiesen haben über Jahrzehnte, Island über Jahrhunderte)



    Manche ReichsbürgerSektionen fangen dann an von "Reptiloiden"



    Übrigens bei Scientologie auch



    Oder



    "Das ist meine persönliche Freiheit"



    Oder



    Total uninformierte Kacke in x-verschiedenen Varianten (teilweise verdeckte Ängste aus d NAZI-Zeit vor dem großen Diktator)



    Oder



    Leute die super informiert sind v Youtube und Facebook usw obwohl die Argumente schon 100de oder sogar 1000de Male entkräftet /widerlegt worden sind.

    Für mich reicht es einfach,



    Disskussionszeit ist vorbei, sonst haben wir in 10Jahren immer noch Covid-Zeit.



    Das hilft niemanden so wie es jetzt abläuft auch nicht den 25% die sich mit Händen und Füßen wehren.



    Was ich mitnehme f Deutschlands Zukunft



    WIR BRAUCHEN EIN BESSERES BILDUNGSSYSTEM, WO LEUTE WIRKLICH LERNEN ZU DENKEN UND FAKTEN ZU ÜBERPRÜFEN.



    Ich habe auch eine Zeit gedacht das ist alles übertrieben, usw.usw



    Aber immer wieder Synopsen v Wissenschaftlern gelesen und quer-gescheckt.

    Es reicht einfach, die Zeit für Diskussionen ist vorbei. Jetzt geht's ans impfem mit Zuckerbrot und wenn das nicht funktioniert, mit liebevollen Arsch Tritten.

  • "Ein reiches Land wie Deutschland muss und kann sich mehr als 20.000 Intensivbetten mit ausreichendem Personal leisten"

    Die richtige Belegung für Intensivbetten ist nicht 50%, nicht 80%. Sie ist 0% Und für Jede Covid Behandlung im Intensivbett kann man mehrere tausend Menschen Impfen. Das ist viel billiger. Und die Menschen leiden weniger.

  • "Auch die Freiheit, ungeimpft zu bleiben, muss bleiben."

    Schwachsinn. Der Staat sind wir... der kleine Mann mit den leeren Taschen. Ich habe keine Lust das die Ungeimpften auf der Intensiven meine Krankenkassenbeiträge für zig Jahre verballern, wenn man die für 100€ impfen kann!

    Klar soll jeder selbst entscheiden. OK. Dann aber bitte auch für ALLE Schäden selbst bezahlen.

    Irgendwo ist Schluß mit Solidarität

    • 4G
      45246 (Profil gelöscht)
      @danny schneider:

      Auch keine Lust, mit den Krankenkassenbeiträgen teure Krebsbehandlungen zu finanzieren?

      Dann auch Schluß mit der Solidarität?

      Bitte Gehirn einschalten.

    • @danny schneider:

      Das ist eine richtig gut Idee!

      Dann sollen bitte auch alle die Schäden selbst bezahlen, die rauchen, Motorrad fahren, übermäßig viel Alkohol, Fleisch oder Zucker zu sich nehmen ...die Liste wäre endlos.

      Hier hat jemand weder Demokratie noch Soldargemeinschaft verstanden.

      • @HanM:

        Es haben noch niemals Raucher, verunglückte Extremsportler oder Übergewichtige binnen kurzer Zeit eine Intensivstation überfüllt.

      • @HanM:

        In einer Demokratie entscheidet die Mehrheit, welche Risiken sie akzeptieren möchte, -und welche nicht.

        Motorradfahren ist akzeptiert (aber mit Haftpflicht) Alkohol auch.

        Covid-Impfmuffeltum dagegen anscheinend nicht.



        Also, bezahlt die Arzt Rechnungen selbst, dann könnte ihr machen was ihr wollt...!

  • Einer der besten Kommentare seit langem in der taz.

    • @J_CGN:

      Allerdings, danke dafür!

      Und zu den meisten anderen Kommentaren: Es ist nicht die Aufgabe von Demokratie, die Rechte Einzelner zu beschneiden, weil eine Mehrheit das gerne hätte - ob nun aus Angst oder sonst einem Grund. Demokratie definiert sich unter anderem über die Freiheitsrechte des Individuums.

      Wohin steuern die Forderungen hier eigentlich langfristig? Alles, was anders ist, darf ohne Grundrechte und demokratischen Schutz auskommen? Gerne auch eine "Soft"-Diktatur, Hauptsache, wir fühlen uns sicher?

      Leute, kommt mal wieder auf den Teppich!

      • @HanM:

        Was für ein Unsinn! Der Mechanismus, dafür zu sorgen, dass Sie nicht mit 130 Sachen durch die Innenstadt toben, nur weil Ihre Auto das technisch hergibt, ist ja gerade Ihre individuelle Freiheit durch Tempolimits einzuschränken.

        Die Impfpflicht würde übrigens für alle gelten, wo da Rechte einzelner eingeschränkt werden, erschließt sich mir nicht. Nicht jedenfalls, wenn Sie akzeptieren, dass Sie auch nicht das Recht haben sollten jemanden über den Haufen zu schießen.

      • @HanM:

        Sie verwechseln da wohl gerade was mit ,,Anarchie " ...

      • @HanM:

        Äh... Ich weiß nicht ob ich das was falsch verstanden habe, aber ist Demokratie nicht, dass die Mehrheit entscheidet? Gehen wir deswegen nicht alle wählen?

        • @curiouscat:

          Da sind Sie einer heißen Sache auf der Spur. Impfquote: 67,1%. Wahlbeteiligung Bundestagswahl: 76,6%. Das kann doch kein Zufall sein! Wann lassen sich die restlichen 9,5% Wähler endlich impfen? Und was machen wir mit den Ungewählten, äh, Unwählenden, ach was, Unwilligen? Zwangswählen? Man weiss es nicht ...

  • Ein furchtbarer Kommentar. Deutschland hat schon mehr Intensivbetten pro Einwohner als die meisten Länder dieser Erde. Die Dummheit, Ignoranz oder Feigheit einiger zum Anlass zu nehmen, vom Rest mehr Geld für selbst die verschuldete Erkrankung dieser D*ppen locker zu machen ist schon starker Tobak. Ich bin stattdessen dafür, dass man Rechte zur Abwechslung mal wieder mit Verantwortung verknüpft: Wer die Impfung ablehnt, verzichtet auch auf die Intensivmedizinische Behandlung im Krankheitsfall.

  • Schwacher Kommentar. Was hat das denn mit Freiheit zu tun, wenn ich andere mutwillig anstecken kann, die dann eventuell sterben? Das Problem ist ja, dass die anderen nicht die Freiheit haben, ob sie sich von den Ungeimpften infizieren lassen oder nicht. Dann müssen die Ungeimpfen in Quarantäne gehen oder sollen die Geimpften sich absondern? Das wäre ja absurd. Zynisch ist es so viele Tote in Kauf zu nehmen wegen einem abstrakten Freiheitsbegriffes. Und, wenn unsere Demokratie (haben wir die?) auf diesem überkommenen Freiheitsbegriff beruht, dann sollte man das ändern.



    Warum sind denn das Masken tragen und eine Impfung Freiheitseinschränkungen? Ein ALGII-Empfänger kann auch nicht ins Restaurant. Wo ist denn dem seine Freiheit? Aber das ist ja was anderes, der gehört ja sowieso nicht dazu.

    • @Surfbosi:

      Uh, gutes Argument! Habe mich auch öfter gefragt wo meine Freiheit ist reich zu sein? Und mehrmals im Jahr in den Urlaub zufahren. Man arbeitet und arbeitet und arbeitet und kann es sich trotzdem nicht leisten. Müsste ja nach dem hier beschriebenen Freiheitsbegriff eine unerhörte Einschneidung meiner freiheitlichen Rechte sein!

    • @Surfbosi:

      Die Frage sollten Sie mal den von Geimpften Infizierten Geimpften stellen. Warum Geimpfte aufgrund ihrer "neuen" Freiheit zu locker mit den Hygieneregeln umgehen und andere Gefährden wird immer wieder übersehen.



      Ein ALGII-Empfänger kann sehr wohl in ein Restaurant. Täglich erlebte Realität.

    • @Surfbosi:

      Niemand "steckt andere mutwillig an". Vermutlich steckt sich sogar fast niemand selbst mutwillig an - außer vielleicht ein paar junge Leute, die für sich ein geringes Risiko sehen und dadurch den Status "genesen" erlangen wollen.



      Jeder hat übrigens die Freiheit, auf sich aufzupassen. Für manche ist es aber einfacher, wer im Callcenter oder Großraumbüro arbeitet, der hat es schwerer.

      • @Dr. McSchreck:

        Hahahahahaha! Ja genau. Und deswegen sind viele krank. Würde mich sehr interessieren wie viele Menschen krank geworden sind durch Krankenhausbehandlungen und dann ihre Liebsten angesteckt haben. Die isoliert Zuhause saßen! Also ich wollte mich nicht anstecken, hab mich mit niemanden getroffen und wurde angesteckt. Mir zu erzählen ich hätte das selber zu verantworten finde ich frech!

  • Medizinisches Personal wird seit längerem im - ärmeren - Ausland gesucht. Die Freiheit der Deutschen, sich gegen das Impfen zu entscheiden, soll mit Geld ermöglicht werden - und die Herkunftsländer, die die Ausbildung gezahlt haben, mögen still sein und dankbar? Das scheint mir ein recht nationaler Ansatz zu sein. Ich höre gerne, wie der Personalbedarf inländisch gedeckt werden kann.

    • 4G
      45246 (Profil gelöscht)
      @Lieblich:

      Vielleicht durch eine veränderte Lohnstruktur und eine angemessene Arbeitsbelastung?

  • Wenn die Welle durchläuft, ohne dass Maßnahmen ergriffen sondern statt dessen sogar gelockert werden - und ich sehe es ebenfalls kritisch, Personen mit Immunschutz genau so wie Ungeimpfte zu behandeln - dann werden die absoluten Fallzahlen zu einer derartigen Überlastung des Systems führen, dass ich sehen möchte, wieviel Geld die Damen und Herren Gesundheitsministerinnen dann in die Hand nehmen müssen, um nicht nur zusätzliche Pflegekräfte zu kaufen, sondern erst einmal diejenigen zu ersetzen, die nach diesem vierten Schlag ins Gesicht den Job aufgeben.

    So eine Intensivpflegekraft fällt nicht vom Himmel, sondern hat eine mehrjährige Zusatzausbildung. Und auch auf der Normalstation ist die Arbeit mit Covid-Patientinnen derart aufwändig, dass andere Bereiche zwangsläufig zu kurz kommen.

    Was für eine Vorstellung, das alles einfach mit mehr Geld regeln zu können! Nein, der Wahlkampf hat vor allem Zeit gekostet. Das ist nicht wieder rein zu holen. Es werden noch Tausende sterben, nicht wenige auch an vermeidbaren Ursachen außerhalb von Coronainfektionen.

    Das ist übrigens auch das einzige fundierte Argument für eine Impfpflicht im Gesundheitssektor: Damit das Personal arbeitsfähig bleibt. Das sollte auch ehrlicher Weise so gesagt werden. Aber das wäre ja ein Eingeständnis.

    Die Ungeimpften sind also im Gegensatz zu den anderen in der exakt selben Situation wie vor einem Jahr. Und weil versäumt wurde, dass System in diesem Zeitraum zu stärken, müssen jetzt die Individuen wieder eingeschränkt werden. Blöd, aber nicht mehr zu ändern.

  • Da Sterben im ausreichend versorgten Intensiv-Bett dann doch weniger zu befürworten ist als Gar-nicht-sterben-Müssen, können wir entgegen ständiger argumentativer Praxis - auch hier in diesem Meinungsbeitrag wieder - die zwei Dinge eben NICHT gegeneinander auf die Waage legen: ausreichende Krankenhauskapazitäten und Ausmaß der Einschränkungen zum Schutz vor gegenseitigem Anstecken.

  • Einfach nein. Mit der Impfung liegt ein niederschwelliges, effizientes und sicheres Angebot der Gesellschaft an alle vor.



    Aktuell grassiert eine Epidemie der Ungeimpften.



    Wer sich nicht impfen lassen will, muss halt die Konsequenzen tragen und nicht die Gesellschaft.



    Wenn die Ungeimpften einfach genau so Infektiös und Ressourcenschonend wie geimpfte wären, wäre es auch eine individuelle Entscheidung…

    • @Andi S:

      Das Problem ist glaube ich eher, dass die Geimpften sich einfach nicht mehr um irgendwelche Abstandsregeln scheren, oder Masken tragen. So stecken sie sich alle schön gegenseitig an.



      Ungeimpfte dagegen halten sich viel mehr an Vorsichtsmassnahmen und halten Abstand.



      Ich war bei einem Konzert vor zwei Wochen, 2G Event. Ich war entsetzt, wie ignorant die Leute waren, ohne Mske okay, aber so voll die Venue, NULL Abstand zu den anderen Gästen... echt unverantwortlich!

  • Bleibt Herr Koch noch immer so liberal, wenn zur Finanzierung der Kosten zusätzlicher Betten die Umsatzsteuer um zwei Prozentpunkte angehoben wird? Ist ja schließlich ein Vorhaben, dass die gesamte Bevölkerung betrifft.

  • Keine Sorge, die DEKRA und andere sind bereits dabei, in ärmeren Ländern medizinisches Personal für deutsche Freiheit, Bequemlichkeit und Querdenkerei anzuwerben. Wer zahlt, schafft an. Ein Hoch auf die deutsche..., äh auf deutsches Geld.

  • Was für ein hahnebüchener Unsinn! Wohlstandschauvinismus vom Feinsten.

    Die Grundannahme ist schon falsch. Die Impfpflicht existiert bereits, nur keine allgemeine(!) Impfpflicht. Aber versuchen Sie mal ein gegen Masern ungeimpftes Kind an einer öffentlichen Kindereinrichtung oder Schule anzumelden...

    Siehe dazu: www.bussgeldkatalog.org/impfpflicht/ (Erster(!) Treffer für die Suchbegriffe "Deutschland Impfpflicht", war das so schwer?)

    Nein, Ignoranten haben kein Recht schwache Menschen in Gefahr zu bringen. Es geht nicht darum, dass Menschen nicht das Recht haben sollen selbst krank zu werden. Darum ging es nie! Das ist betrügerisches verleumderisches Geschwafel. Es ging immer darum durch die Impfung andere Menschen zu schützen, indem man nicht selbst krank wird. Wenn Sie gerne jämmerlich verrecken wollen, bitte, steht Ihnen niemand im Weg, aber ziehen Sie da andere Menschen nicht mit rein.

    Mit der Argumentation, dass die Impfpflicht die Demokratie gefährde, kann ich auch argumentieren, dass eine Straßenverkehrsordnung oder Einkommensteuergesetze die Demokratie gefährdeten. Eine Impfpflicht, speziell gegen Covid-19, wäre keine Gefahr für irgendwas außer Ihren verletzen Stolz und Ihre Rechthaberei.

    Seit 1 1/2 Jahren haben wir die Argumente runter und rauf diskutiert, liebe TAZ. Und Ihr veröffentlicht immernoch so einen Verleumder und Wortverdreher unkommentiert hier? Wie wäre es mal zur Abwechslung mit Fakten?

    • 4G
      45246 (Profil gelöscht)
      @nanymouso:

      Was für Wut und Haß!

      Ob das wohl zu einer produktiven Lösung führt oder nur weiter spaltet und Energien bindet?

  • "Jede und jeder hat grundsätzlich und auch weiterhin das Recht und die Freiheit, sich nicht impfen zu lassen und krank zu werden."

    Warum?



    In anderen Ländern (ja, auch unsere Nachbarländer) ist Impfpflicht für bestimmte Erkrankungen Pflicht - und da geht die Welt auch nicht unter.



    In meinen Augen kann man sehr wohl eine Impfpflicht verordnen bzw. Ungeimpften dann eben bestimmte Kosten übernehmen lassen - wie eben die nötigen Tests.

  • Einer der ersten vernünftigen Kommentare den ich in Taz zu lesen bekomme. Ich hatte euch ehrlich gesagt schon aufgegeben.