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Umgang mit 3G-RegelAußer Kontrolle

Die Coronazahlen steigen, die Regierung setzt auf die 3Gs: Geimpft, Genesen oder Getestet. Doch überprüft wird das oft nicht oder nur oberflächlich.

Das Impfzertifikat wird meistens nur oberflächlich beäugt Foto: Bihlmayerfotografie/imago

Es ist fast wie früher: Auf dem Berliner Alexanderplatz stehen Tou­ris­t*in­nen Schlange, um auf den Fernsehturm zu gelangen. Doch einen Unterschied gibt es: Zusätzlich zur Eintrittskarte muss jetzt auch ein Nachweis vorgelegt werden, dass man geimpft, genesen oder getestet ist. Vielerorts gilt diese sogenannte 3G-Regel schon länger; seit dieser Woche ist sie, sofern der lokale Inzidenzwert über 35 liegt, bundesweit für alle Veranstaltungen in Innenräumen vorgeschrieben – beim Friseur- und Restaurantbesuch ebenso wie im Kino, Museum oder Hotel.

Auf dem Alexanderplatz dauert die Kontrolle nicht lang: Ein kurzer Blick auf das digitale Impfzertifikat auf dem Smartphone des einen Besuchers, ein schneller Blick in den gelben Impfpass einer anderen Besucherin. Für die ungeimpften Kinder muss eine aktuelle Testbescheinigung vorgelegt werden. Dass diese auf dem kleinen Handy-Bildschirm kaum zu erkennen ist, stört nicht weiter. Ob die vorgelegten Dokumente echt sind, wird bei dieser Kontrolle nicht überprüft. Ob sie wirklich denjenigen gehören, die sie vorzeigen, ebenso wenig.

Das war eigentlich anders gedacht: Bei der Einführung der digitalen Impfausweise wurde als besonderer Vorteil gepriesen, dass sie fälschungssicher und leicht zu überprüfen seien. „Für diejenigen, die kontrollieren müssen, gibt es eine App, die es möglich macht, die entsprechenden Zertifikate zu lesen und zu verifizieren“, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der Vorstellung des Projekts begeistert berichtet.

Dieses Programm mit dem Namen CovPassCheck ist tatsächlich seit dem Start des digitalen Impfausweises in den App-Stores kostenlos erhältlich. Doch bekannt ist es kaum. Das Gesundheitsministerium teilt auf Anfrage zwar mit, dass das Programm bisher 327.000-mal heruntergeladen wurde – doch inwieweit es tatsächlich genutzt wird, darüber gibt es keinerlei Informationen.

taz-Umfrage ergibt lückenhafte Kontrollen

Wenn man sich an Berichten aus dem Bekannten- und Kol­le­g*in­nen­kreis orientiert, läuft die Kontrolle – sofern es überhaupt eine gibt – in vielen Fällen ähnlich oberflächlich ab wie vor dem Fernsehturm. Dieses Bild vermittelt auch eine taz-Umfrage auf Twitter, die zwar nicht repräsentativ ist, aber mit mehreren Tausend Teil­neh­me­r*in­nen zumindest viele Erfahrungen widerspiegelt: Demnach wird vor allem in Restaurants bisher sehr lückenhaft kontrolliert. Zwar weisen meist Schilder auf die Regel hin, und oft werden Gäste auch gefragt, ob sie geimpft oder getestet sind. Doch auf eine Überprüfung verzichtet das Personal in weit mehr als der Hälfte aller Fälle – wobei es dabei individuellen Schilderungen zufolge regional große Unterschiede gibt.

Auch in Kinos und Museen gab mehr als je­de*r zweite an, beim letzten Besuch gar nicht kontrolliert worden zu sein. Gescannt wurde das digitale Impfzertifikat in weniger als 10 Prozent der Fälle. Konsequent umgesetzt wird diese Möglichkeit bisher vor allem bei Einrichtungen, wo ohnehin standardmäßig ein digitales Ticket gescannt wird – etwa in großen Fußballstadien wie der Allianz-Arena, in Großkinos, bei Konzerten oder in Vergnügungsparks.

Auch ob Impfpass, Zertifikat oder Pass wirklich der Person gehören, die sie vorzeigt, wird offenbar ähnlich selten überprüft. Dabei sollte das eigentlich standardmäßig passieren: „Bei der Überprüfung von digitalen Impfnachweisen ist ergänzend ein Lichtbildausweis vorzulegen“, heißt es auf der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Doch für die Umsetzung dieser Vorgaben fühlt sich das Ministerium nicht zuständig. Auf Anfrage teilt eine Sprecherin mit, dass für die Kontrollen der 3G-Regel die Länder verantwortlich seien. Eine Abfrage der taz bei den Landesgesundheitsministerien, die mit Ausnahme von Bayern und Berlin von allen beantwortet wurde, zeigt jedoch: Auch dort gibt es keinen Überblick, wie die Kontrollen erfolgen – denn für die praktische Umsetzung sind wiederum die Kommunen zuständig. Und Vorgaben machen die Länder diesen kaum.

Lediglich Hamburg empfiehlt Veranstaltern, digitale Zertifikate per Scan mit der App CovPassCheck zu überprüfen und dabei auch den Ausweis zu kontrollieren. Auch in Schleswig-Holstein und Sachsen ist laut Gesundheitsministerium bei der Überprüfung von Impfnachweisen ein Ausweisdokument vorzulegen. In Niedersachsen muss dies „bei begründeten Zweifeln“ geprüft werden, in Bremen zählt die „Glaubhaftmachung vor Ort“. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben wegen der zuletzt niedrigen Inzidenzen noch keine Erfahrungen mit der 3G-Regel.

Erkenntnisse über Strafen für Be­su­che­r*in­nen oder Ver­an­stal­te­r*in­nen sind auf Länderebene ebenfalls kaum vorhanden. Zwar geben die Landesverordnungen oft Größenordnungen für Bußgelder vor. Doch unter welchen Bedingungen und in welcher Höhe diese tatsächlich verhängt werden, entscheiden wiederum die Kommunen.

Oft wird nur nur stichprobenartig kontrolliert

Und selbst dort, wo der Bund unmittelbare Verantwortung trägt, nämlich bei der Einreisekontrolle an Grenzen und Flughäfen, werden die eigenen Vorgaben nicht umgesetzt. Impfzertifikate werden dort allenfalls stichprobenartig kontrolliert und in der Regel nicht gescannt, berichten viele Reisende.

Dass sich auf Bundes- und Landesebene niemand wirklich dafür interessiert, ob und wie die 3G-Regel überprüft wird, verwundert. Denn sie ist inzwischen praktisch das einzige Instrument, auf das Bund und Länder im Kampf gegen die steigenden Coronazahlen setzen. Und die steigen derzeit mit hoher Geschwindigkeit.

Bisher reicht es meist, irgendetwas zu zeigen, was einem QR-Code ähnelt

Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte

Nicht nur die Zahl der Neuinfektionen, die die Politik künftig weniger beachten will, nahm zuletzt im Wochenvergleich um 43 Prozent zu. Auch in den Intensivstationen lag die Zahl der Co­ro­na­pa­ti­en­t*in­nen am Freitag mit 923 um 42 Prozent höher als eine Woche zuvor. Bliebe es bei dieser Wachstumsrate, würde sie sich alle zwei Wochen verdoppeln und der bisherige Höchststand vom Winter in weniger als sechs Wochen überschritten werden.

Eigentlich sollte genau das durch die Impfungen verhindert werden, die inzwischen zwar weniger gut gegen Infektionen, aber immer noch sehr gut gegen schwere Verläufe schützen. Doch obwohl inzwischen genug Impfstoff zur Verfügung steht und Impfungen meist ohne Termin möglich sind, sind noch immer 40 Prozent der Gesamtbevölkerung nicht vollständig geimpft.

Auch das sollte sich – neben dem direkten Schutzeffekt – durch die Einführung der 3G-Regel eigentlich ändern: Statt sich regelmäßig und in Zukunft zudem kostenpflichtig testen zu lassen, würden sich dadurch mehr Menschen impfen lassen, so die Hoffnung. Noch größer würde der Druck, wenn bestimmte Angebote künftig nur noch für Geimpfte und Genesese („2G“) offenstehen, was bei Veranstaltungen in Hamburg bereits optional möglich ist.

Doch bisher geht die Strategie, durch 3G oder 2G die Motivation zum Impfen zu erhöhen, nur in geringem Umfang auf: Zwar ist die lange rückläufige Zahl der täglichen Erstimpfungen seit der Ankündigung der bundesweiten 3G-Regel vor gut zwei Wochen wieder um 30 Prozent auf im Schnitt gut 100.000 pro Tag gestiegen. Doch ein großer Teil dieses Anstiegs liegt daran, dass etwa zum gleichen Zeitpunkt die Impfkommission die generelle Impfung von Kindern ab 12 Jahren empfohlen hat und die Impfrate bei dieser Altersgruppe seitdem stark zugenommen hat.

Dass es auch anders geht, ist derzeit im Nachbarland Frankreich zu sehen, wo die Impfquote nicht nur insgesamt deutlich höher liegt, sondern auch zuletzt sehr viel schneller gestiegen ist als in Deutschland. Ein Zusammenhang mit den Impfkontrollen liegt dabei nahe: Die werden in Frankreich nämlich sehr konsequent und praktisch immer per Scan des QR-Codes erledigt, berichtet unter anderem ZDF-Korrespondent Thomas Walde: „In Kinos jedes mal. In Restaurants fast jedes mal. Auch wenn man draußen sitzt.“ Von ähnlichen Erfahrungen berichten viele, die kürzlich in Italien Urlaub gemacht haben.

Vergleichbare Regeln fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auch für Deutschland. „Bisher reicht es ja meist, irgendetwas zu zeigen, was einem QR-Code ähnelt“, sagte er der taz. „Darum müssen die Kontrollen auf jeden Fall verbessert werden und eine digitale Überprüfung des Impfzertifikats oder eine Ausweiskontrolle zur Pflicht werden.“

Bisher gibt es in Deutschland aber keine entsprechenden Pläne. Das Gesundheitsministerium verweist auch in dieser Frage auf die Zuständigkeit der Länder. Und die sehen, soweit sie die Frage überhaupt beantworten, derzeit keinen Handlungsbedarf. Neue Vorschriften seien „in der Praxis nicht wirklich notwendig“, heißt es etwa in Bremen. Auch Niedersachsen teilt mit, die Vorgaben zu den Kontrollen seien „aus Sicht der Landesregierung ausreichend“. Ob die für diese Einschätzung Verantwortlichen in letzter Zeit selbst eine Gaststätte oder Veranstaltung besucht haben, ist nicht bekannt.

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26 Kommentare

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  • Geschäftsleute, der Tourismus, ect. haben doch gar kein Interesse daran, den Impfpass, oder der QR-Code zu überprüfen, den jeder Kunde und jedes bezahlte Ticket zählt, denn letztlich ist es ihnen auch völlig egal wer da hereinkommt... ;)

  • Wahlkampf in Pandemiezeiten ist gefährlich für ALLE, nicht nur für Politiker*innen ohne den Rückhalt ihrer Wähler*innen, das beweist nicht zuletzt das schwedische Experiment, wo ein Politiker sogar ohne Wahlkampf sein Scheitern eingestehen muss. Ohne den Rückhalt einer gegenüber Ihren Regierenden vertrauenden Bevölkerung lassen sich notwendige Schritte nicht umsetzen, das gilt für Covid-19, aber noch viel mehr für eine verlässliche Wirtschaftspolitik in der Bekämpfung einer Klimakatastrophe.

  • Nun, dass weder 3G geschweige denn 2G zu 100% nicht kontrollierbar sind, und dass die Menschen nach über einem Jahr Herumeiern in der Pandemie die Beschlüsse von oben nicht mehr ernst nehmen, das hätte man sich auch vorher denken können. Eine Bäckereifachverkäuferin hat auch schon ohne Zertifikatskontrollen mehr zu tun, als in ihre Arbeitsabläufe eigentlich hineinpasst. Da bleib die Kontrolle natürlich als erstes auf der Strecke.

    Und ganz wichtig ist m.E. das immer mehr fehlende Vertrauen in die Politik. Die Bundesregierung hat sich gerade im Laufe diesen Jahres, aber auch schon zuvor, als völlig handlungsunfähig bzw. -willig erwiesen. Die können offenba nur noch Geld einsammeln und mit vollen Händen ausgeben.

  • Was geht eigtl. mit dem Spahnschen Gesundheitsministerium, jedes Mal wenn was Scheiße läuft, dann sind die Länder zuständig.

    Und die Länder, die wissen meist gar nichts wirklich davon was ihre Aufgabe "wäre".



    Da fehlen Meetings und Kommunikation, und das ist 100% Spahn Fehler.



    Selbst wenn das Gesundheitsministerium nicht für die Umsetzung zuständig ist, sollte es doch wissen, was genau in den Ländern passiert ..

  • Sorry, aber da ist ein massiver Fehler im Artikel:

    "Doch obwohl inzwischen genug Impfstoff zur Verfügung steht und Impfungen meist ohne Termin möglich sind, sind noch immer 40 Prozent der Gesamtbevölkerung nicht vollständig geimpft."

    das bezieht sich nämlich AUF DIE GESAMTE Bevölkerung. Und ihr tut grad so, als würde DIE GESAMTE sich impfen lassen können.



    ab 12 in Theorie, guten Gewissens besser frühstens ab 16/18. Die prozentualen Werte dafür sollte man daher auch wichtiger und richtiger Weise auch nennen.



    Dazu 60,5% vollständig (was über 60% ist) und 65,1% einmal + Gerüchte, dass etliche Prozente von den Betriebsärtzen nicht gemeldet wurden.

    • Malte Kreutzfeldt , Autor des Artikels, ehemaliger Redakteur
      @sylvi:

      Hallo, wieso ist das ein Fehler? Zum Zeitpunkt, als der Artikel erschienen ist, lag die Impfquote noch unter 60 %, und es steht explizit dabei, dass sich die Zahl auf die Gesamtbevölkerung bezieht.



      Dass Angaben von einem Teil der Betriebsärzte fehlen, gilt zudem primär für die Erstimpfungen, nicht für die vollständigen Impfungen.

      • @Malte Kreutzfeldt:

        Das ist in meinen Augen tatsächlich ein "Fehler", nämlich der, den Leser rhetorisch zu täuschen. Es ist, selbst wenn es dabei steht, ärgerlich und inkorrekt die Zahl auf die Gesamtbevölkerung zu beziehen, denn zu der gehören eben auch alle Kinder, die sich nicht impfen lassen können bzw. dürfen. Und die sind eh permanent die Verlierer in dieser Pandemie. Also bitte nicht so unselbstkritisch antworten, sondern einfach mal zugeben, dass das zumindest ungeschickt polemisch formuliert worden ist, und Sylvi hat die Zahlen ja aus dem Artikel ja korrekt zitiert.

  • Das kaum noch Kontrolliert wird, habe ich auch schon mitbekommen, bei Restaurant besuchen.



    Das liegt aber auch daran, das nun weniger Menschen im Krankenhaus mit Covid-19 sind und weniger versterben.



    Da ja reichlich Impfstoff zur Verfügung steht, kann sich jeder der Gesund und alt genug ist Impfen lassen.



    Es wird hier ähnlich wie in England laufen, alle Impf- willigen sind nun geimpft und der Rest wird durchseucht werden.



    Ist halt so, Impfskeptiker und Impfgegner kann man halt nicht versuchen auf ewig zu schützen.



    Andere können sich leider nicht Impfen lassen aus z.B. Gesundheitlichen Gründen, letztere sind dann auch die Haupt leidtragenden.



    Aber man kann nur ein Impfangebot machen, wer nicht will der wird vom Virus geimpft mit allen folgen, je nach alter und Vorerkrankungen.

    Viele denken auch wegen der Impfdurchbrüche wäre Impfen sinnlos, dem ist aber nicht so:

    www.nzz.ch/meinung...ewtab-global-de-DE

    oder

    www.spiegel.de/wis...ewtab-global-de-DE

  • Jetzt beschwert sich also schon die taz, dass nicht harrt genug durrchgegrriffen wirrd bei der Kontrrolle des kleinen Mannes. So weit sind wir schon. Ich dachte, das wäre mehr so das Spielfeld der Welt und der FAZ...

    @Rainer B. hat völlig Recht: Die KontrollMÖGLICHKEIT ist schon eine wesentlcihe Hürde und damit deutlich wichtiger als ein engmaschiges, auch dem raffiniertesten 3G-Umgeher auf die Schliche kommendes Netz von aufrechten Kontrolettis. Bei solchen kleinen Massendelikten wie unzureichendem COVID-Schutz geht es um Aufwand und Risiko, welche die Zuwiderhandlung mit sich bringt. Und dass man ohne Nachweis jederzetit irgendwo nicht reinkommen oder rausfliegen KANN, sollte genügend Ungeimpfte davon abhalten, auf gut Glück ohne gütligen 3G-NAchweis loszuzierhen, und die Fälschung ist in der Tat aufwendiger als der Test.

    Letzteres ändert sich natürlich, wenn die Schnelltests für freiwillig Ungeimpfte kostenpflichtig werden. Das wäre zu bedenken.

  • Das Getue ist nicht nachvollziehbar: da die Impfung möglicherweise toll für den Empfänger wirkt besteht die "Gefahr" ja nur noch für die Ungeimpften. Die wollen es ja so, also was soll der Kram? Und es muß jetzt keiner mit "die belasten ja dann das Krankenkassen- und Medizinsystem, wenn sie in die Krankenhäuser kommen" - immerhin sind andere freiwillige Aktivitäten und Handlungen mit ähnlichen Ausfall bzw notwendiger medizinischer Versorgungswahrscheinlichkeit auch zugelassen (diverse Sportarten, Rauchen, Fett sein, etc).



    Und mit dem Solidaritätsgeblubber braucht da ja auch keiner mehr kommen, Geimpfte können auch anstecken, das hat keinen echten Mehrwert für die Umgebung, ist einfach ein Eigenschutz.

    • @NoPanic:

      Geimpfte können nicht nur auch



      Andere anstecken. Um das zu können, müssen sie vorher angesteckt worden sein, was zwar sehr selten, aber in einem Teil der Fälle sehr wohl zu Erkrankungen führt. Die Ungeimpften tragen das Risiko also nicht allein.

      Vor allem aber: Je mehr Ungeimpfte erkranken, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit einer aggressiven Mutation, gegen die auch die Impfung nichts nutzt. Das ist das Hauptrisiko, das Ungeimpfte für die Allgemeinheit darstellen.

      Ergo: Die Pandemie geht für ALLE weiter. Aber je mehr Menschen geimpft sind, desto glimpflicher verläuft sie für Alle.

  • Da so schlammpig kontroliert wird habe ich von anfang an keine Veranstaltung und keine Gaststätte mehr besucht.Bis die Pandemie vorbei ist werde ich mich weiterhin daran halten .

  • Ich halte mich an "Abstand, keine Besucher, keine Gruppen, keine geschlossenen Räume mit Fremden.



    Jedoch kann bin ich bei einem medizinischen Notfall auf Hilfe angewiesen. Und da im Krankenhaus nicht mal alle Mitarbeite geimpft sind...

    Unsere Politiker tun mir leid. Sie müssen warten bis die Kac... so richtig am dampfen ist bevor Sie die Regeln verschärfen können. Denn sonst macht keiner mit und die Coronagegner werden mehr.

    Was soll man machen, wenn Fachwissen aus Telegramm und Youtube kommt. Und die Menschen grundätzlich dagegen sind.

    Spätesten im Herbst ziehen sie die Schrauben an.

    Ich hoffe keine der normalen Krankheiten zu bekommen und ins Krankenhaus zu müssen. Denn da, da liegen die Cornoademostranten der Vorwoche und blockieren die Betten. Da muss Tante Olka eben weiter mit der kaputten Hüfte im Bett bleiben. Am besten schaut sie mal bei Telegramm nach alternativen Heilmethoden. Waldschnecke auf den Po oder Reinigungsmittel saufen...

  • ausser dass man geimpft ist trägt man am besten ne ffp2 maske und zwar richtig über mund und nase das ist sichtbar und hält den virus in schach.in bus und bahn wird das praktiziert und darauft hingewiesen und auch kontrolliert .

  • RS
    Ria Sauter

    Es wird in D nirgendwo kontrolliert. Ich kann meinen Impfausweis meiner Nachbarin leihen und sie kommt auch überall hin.



    Das ist Volksberuhigung im großen Stil. Schaut man genauer hin, ist das mit der Kontrolle Volksveräppelung



    Um nicht ein anderes Wort zu benutzen.

  • Schon die Ausgangssperren konnten seinerzeit bei weitem nicht überall kontrolliert werden und wurden es auch nicht. Trotzdem hat man sie hier in der taz im Grundsatz immer für wirksam befunden.



    Es mag ja durchaus Leute geben, die mit gefälschten Impfnachweisen unterwegs sind, aber muss man denn deswegen jetzt gleich allen misstrauen, die einen Nachweis vorlegen? Es besteht in der Bundesrepublik Deutschland auch keine Pflicht zum Mitführen eines amtlichen Ausweises und es gibt nur eine kleine, klar umgrenzte Personengruppe, die überhaupt zur Identitätsfeststellung von Personen berechtigt ist. Es ist aus meiner Sicht deshalb reichlich abwegig, jetzt jeden Ladeninhaber zum Hilfspolizisten oder Ordnungsamtshelfer machen zu wollen. Wegen einer kleinen Gruppe von Uneinsichtigen ein neues, strenges Einlaßregime zu etablieren, geht doch komplett am Ding vorbei.



    Die große Mehrheit der Bürger ist inzwischen vollständig geimpft und damit weitgehend vor schwerer Krankheit durch Corona geschützt und diejenigen, die sich noch problemlos impfen lassen können, sollten dies schnellstens tun. Nahezu 100% derer, die jetzt noch mit Corona auf der Intensivstation landen, waren nicht geimpft. Der Virus ist mit der Impfung zwar nicht weg, aber es gibt doch keinen Grund mehr, das Leben aller Menschen gravierend an ihm auszurichten. Nur die Maskenpflicht sollte - schon allein wegen der kommenden Grippesaison - weiter beibehalten werden.

  • Digitale Totalversager in Nadelstreifen.

    Und die Diskussion 2G / 3G fusst doch nur auf dem Unwillen des Gesetzgebers seinen Job zu machen: Einheitliche gesetzliche Regelungen zu schaffen.

    Aber es ist ja Wahlkampf und da scheint ja eine geheimnisvolle "Dackellähme" die Handelnden in Berlin zu erfassen.

  • Der Hinweis auf Italien ist nicht korrekt. Denn Italien sind nicht die besuchten Lokalitäten für die Kontrolle der Nachweise zuständig sondern die Exekutive. Man wird lediglich darauf hingewiesen, dass man einen entsprechenden Nachweis beim Besuch benötigt.



    Und, verrückt: die Zahlen sind nicht besser oder schlechter als in D.

  • Leider braucht man für die App mindestens Android 6. statt einem neuen Smartphone trag ich halt immer die Impfbescheinigung mit mir rum. Sehen wollt die allerdings noch niemand.

  • Den digitalen Impfpass samt Personalausweis musste ich schon sehr oft vorzeigen, das es da eine App als Gegenpart gibt war mir nicht bekannt, denke es werden da wohl einige nicht wissen das es soowqs gibt

  • 3G-Anwendung und -Kontrolle ist das Minimum an Schutz vor der Verbreitung von Delta was z.Zt. zum Bevölkerungsschutz getan werden kann.



    In Frankreich wird es seit kurzem mit Kontrolle des "pass sanitaire" (entspricht 3G) selbst in kleinen Cafés mit Außengastronomie umgesetzt. Hast du ihn nicht, wirst du weggeschickt.



    Warum sollte das in Deutschland nicht auch gehen?

  • In Hamburg sind (Stand heute) nachweislich ca. 1,15 Millionen Bürger vollstandig geimpft. Das ist allerdings nur die Zahl der Geimpften, die das RKI bereits erfasst hat.



    Die tatsächliche Zahl muss deutlich höher liegen, da viele Arztpraxen noch gar keine Zahlen übermittelt haben. Hamburg hat ca. 1,85 Millionen Einwohner. Damit wären mindestens 62% vollständig geimpft und gemeldet. Der tatsächliche Prozentsatz liegt mit Sicherheit deutlich darüber. Die nicht, oder nur unvollständig Geimpften sind natürlich nach wie vor extrem gefährdet - aber eben auch nur die. Dass die jetzt in nennenswerter Weise gefälschte Impfnachweise verwenden würden, um irgendwo rein zu kommen, halte ich für reichlich abwegig. Ich weiß ja nicht, wie es in Berlin ist, aber hier in Hamburg sind die Leute nicht so. Bevor hier jemand einen solchen Aufwand betreibt, lässt er sich doch lieber in einem der nächsten Impfmobile impfen. Sicher gibt's immer irgendwo auch Ausnahmen, aber die kann man doch nicht ständig zum Massstab für alle anderen machen. Was wollt ihr denn eigentlich noch? Dass nach und nach alle, die ein Geschäft betreiben, den Charme und die Mentalität eines DDR-Grenzers annehmen?



    In Deutschland sind nur die Polizei und unter bestimmten Voraussetzungen je nach Landesrecht das Ordnungsamt berechtigt, von Bürgern in der Öffentlichkeit das Vorzeigen eines amtlichen Ausweises zu Identifikationszwecken zu verlangen. Das Mitführen eines Personalausweises ist grundsätzlich keine Pflicht. Daran hat sich nach meiner Kenntnis auch durch Corona nichts geändert.

    • @Rainer B.:

      Natürlich kann ein Geschäftsinhaber die Vorlage eines Ausweises verlangen -- das wird beim Verkauf von Alkohol oder Tabakprodukten oder dem Eintritt zu altersbeschränkten Veranstaltungen schon lange so gemacht. Der Kunde darf dies ablehnen, muss dann aber ohne das Produkt/die Dienstleistung auskommen.

      • @Trollator:

        Verlangen können viele immer vieles, nur nachkommen muss dem deshalb doch niemand.