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Besetzung des Dannenröder Forst„Ich habe die Klimakrise gesehen“

Carola Rackete wurde als Seenotretterin bekannt. Nun unterstützt sie die Besetzer*innen im Dannenröder Wald gegen den Bau der A49.

Die Waldbesetzung sei auch das Vorleben eines anderen Gesellschaftsmodells, sagt Carola Rackete Foto: Boris Roessler/dpa
Katharina Schipkowski
Interview von Katharina Schipkowski

taz: Frau Rackete, haben Sie letzte Nacht in einem Baumhaus geschlafen?

Carola Rackete: Nein, im Dannenröder Wald habe ich noch keine Nacht im Baumhaus verbracht. Ich unterstütze die Medienarbeit der Besetzer*innen und schlafe im Mediencamp, weil im Wald kaum Handy-Em­pfang ist.

Wie läuft ein Tag im besetzten Wald ab?

Es werden Baumhäuser und Barrikaden gebaut, aber es gibt natürlich auch Reproduktionsarbeit zu erledigen. Die Baumhäuser sind als kleine Dörfer organisiert, jedes Dorf macht mindestens einmal am Tag Plenum, um zu besprechen, wer kocht, wer kümmert sich um die ­Toiletten, wer baut was. Es gibt auch Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Themen wie Feminismus, Konsum oder Entscheidungsprozesse in Gruppen. Wie im Hambi ist so eine Besetzung ja auch das Vorleben eines anderen Gesellschaftmodells.

Wenn man vom Dannenröder Wald spricht, sind meist der kleinere Herrenwald und Maulbacher Wald mit gemeint, wo seit dem 1. Oktober gerodet wird.

Genau. Zu der Besetzung im Wald kommen mehrere angemeldete Mahnwachen an den drei Wäldern, da kann jeder hin und da sind die Zeltcamps. Das größte ist direkt in Dannenrod, da waren letzte Woche rund 200 Leute. Viele zelten aber auch im Wald.

Warum tun die Leute das?

Sie sind aus unterschiedlichen Gründen da. Die einen wollen konkret diesen alten, gesunden Mischwald schützen. Anderen, zu denen ich mich auch zähle, geht es um die Verkehrswende.

Da müssen Sie aber noch viele Wälder besetzen.

Wir wollen nicht nur dieses eine Projekt stoppen. Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan stehen mehrere Hundert geplante Autostraßen. Der muss komplett überarbeitet werden. Jedes Infrastrukturprojekt, egal ob auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene, muss darauf geprüft werden, ob es mit dem Klimaschutz und dem Artenschutz zusammen passt.

Ein Riesenaufwand.

Aber wir haben die internationalen Abkommen nun mal unterschrieben. Außerdem wird der Plan nur alle zehn Jahre erneuert, der aktuelle gilt seit 2016. Aber inzwischen hat sich die Sachlage geändert, die Klimakrise spitzt sich immer mehr zu. Statt Investition in den Autoverkehr muss in das Schienennetz investiert werden. Dafür steht der Danni symbolisch.

Im Interview: Carola Rackete

32, kommt aus Kiel und ist Naturschutzökologin, Aktivistin und Buchautorin. Bekannt wurde sie durch ihren Einsatz als Kapitänin des Rettungsschiffes „Sea Watch 3“: Im Sommer 2019 legte sie nach über zwei Wochen mit 53 Geretteten an Bord trotz eines Verbots auf Lampedusa an. Das brachte ihr drei Tage Untersuchungshaft und Ermittlungen wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ein. Ob es zum Prozess kommen wird, ist bislang unklar, die Ermittlungen laufen noch.

Ist konkret im Dannenröder Wald noch was zu gewinnen?

Auf jeden Fall. Wir wollen ja eine Diskussion über die Verkehrswende aufmachen. Annalena Baerbock und Anton Hofreiter haben ein Moratorium für den Bau der A49 und den gesamten Verkehrswegeplan gefordert. Die Grünen haben zurecht Angst, dass es ihnen schadet, was in Hessen passiert.

Aber die A49 ist nicht mehr zu verhindern, oder?

Na ja, selbst wenn die Trasse gerodet ist, steht da noch keine Autobahn. Die soll nächsten September, also zur Bundestagswahl, gebaut werden. Ich denke, die Baustelle wird massiv blockiert werden. Sie wird der Schauplatz für die Verkehrswende sein.

Warum waren Klagen gegen das Projekt erfolglos, obwohl ein Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiet (FFH) gerodet und Trinkwasserschutzgebiete bebaut werden sollen?

Die Voraussetzung für die Zerstörung eines Teils von einem FFH-Schutzgebiet ist, dass es ein überwiegendes öffentliches Interesse an dem Projekt gibt. Aber die Planung für die A49 ist 40 Jahre alt. Ich bezweifle, dass heute noch ein überwiegendes öffentliches Interesse an einem so schädlichen Infrastrukturprojekt besteht. Leider möchte weder das Bundesverwaltungsgericht noch der Europäische Gerichtshof das prüfen. Es ist nicht geregelt, wer für die Prüfung zuständig ist.

Mehrere Kleinstädte haben Interesse daran, dass die viel befahrene Bundesstraße, die durch die Region geht, entlastet wird.

Aber die geplante Autobahnbrücke führt durch das Gleental, ein Trinkwasserschutzgebiet, das 500.000 Menschen versorgt. Das verstößt gegen die EU-Wasserrahmenrichtlinie, das hat das Bundesverwaltungsgericht eingeräumt. Würde man das Projekt heute nochmal beantragen, würde es nicht genehmigt werden.

Die hessischen Grünen stellen den Kampf ja als verloren dar. Eine Ausrede?

Sie könnten sich zumindest an mehreren Stellen gegen das Projekt einsetzen, zum Beispiel mit einem Gutachten über das Trinkwasserschutzgebiet, das haben sie aber nicht gemacht. Die Räumung und die Rodung liegen zudem in der Verantwortung des Landes. Die Klimabewegung hat die hessischen Grünen aufgefordert, die Koalition platzen zu lassen.

Dann realisiert die CDU das Projekt mit einem anderen Koalitionspartner.

Es geht um die Glaubwürdigkeit der Grünen. Setzen sie sich wirklich für Naturschutz ein und verteidigen ihre Grundwerte, oder verbreiten sie nur leere Worthülsen? Und: Können sie das repräsentieren, was die heutige Umweltbewegung erwartet?

Was denken Sie?

Dass es im Moment keine Partei gibt, die ein Programm hat, das den Wandel, den wir bräuchten, fordert und umsetzen kann. Ich weiß aber, dass es bei den Grünen Menschen gibt, die dafür offen sind. Also offen, darüber zu sprechen, wie man die Wirtschaft nicht mehr nur am Bruttoinlandsprodukt ausrichtet, sondern an Indikatoren für zufriedene Gesellschaften. Dazu zählen etwa Zugang zum Gesundheitssystem, zu Bildung, soziale Gerechtigkeit und saubere Luft. Schottland, Island und Neuseeland machen das schon.

Sie sind als Kapitänin der „Sea-Watch“ auf dem Mittelmeer bekannt geworden. Was hat Sie in den Wald gebracht?

Für mich ist das kein Themenwechsel, es hängt ja zusammen. Ich war nie festes Mitglied bei Sea Watch, aber ich helfe gern aus bei Menschenrechtsaktionen. Aber in dem Bereich gibt es momentan viele Menschen, die sich engagieren, es fehlt nicht an Aktivist*innen.

Bäume zu retten, ist wahrscheinlich entspannter, als ein Einsatz für Menschenleben auf dem Mittelmeer.

Wir dürfen soziale Probleme nicht gegeneinander ausspielen, sondern müssen vielmehr gucken: Wie schafft man es, dass mehr Leute sich engagieren? Ich bin Naturschutzökologin. Seit 2011 war ich acht Mal in der Antarktis, unter anderem als im Februar die argentinische Forschungsstation Esperanza 18 Grad Celsius gemessen hat, obwohl es um die null Grad sein müsste. Die Klima­krise ist für mich real, ich habe sie gesehen. Außerdem war ich immer in Kontakt mit Wissenschaftlern, die mir schon 2011 gesagt haben: „Die Lage ist dramatisch, wir berichten das seit 20, 30 Jahren.“

Was haben Sie aus diesen Erfahrungen für sich geschlossen?

Dass Fakten und Berichte allein nichts bringen – es zählt der politische Wille. Deshalb muss man sich mit sozialen Bewegungen befassen. Man muss gucken, wie die in der Vergangenheit Veränderungen geschaffen haben und wie wir es schaffen können. Ich sitze auch nicht im verregneten Wald, weil mir das so viel Spaß macht. Aber politisch wird sich nichts ändern, ohne dass die Zivilgesellschaft Druck macht.

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66 Kommentare

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  • Was versteht Frau Rackete unter Reproduktionsarbeit?

    Es wäre höchst Contraproduktiv, sehr langwierige Planungen zu stoppen, nur weil es einem gerade passt oder weil man neue Richtlinien und Gesetze erlässt.

    Wenn ein Projekt also erst mal durch alle Instanzen durch ist, sollte es auch umgesetzt werden.

    • @DiMa:

      "Was versteht Frau Rackete unter Reproduktionsarbeit?"

      Damit sind allgemein Dinge gemeint wie "Haushalt", Essen machen, Einkaufen, oder sich um Kinder und Pflegebedürftige kümmern (Aufzählung nicht vollständig).

      Bei so einer Waldbesetzung dürften auch Sachen wie Feuerholz Sammeln, Baumhäuser oder Zelte bauen und dergleichen mit in diese Kategorie fallen.

      Generell wird der Begriff oft mit Tätigkeiten benutzt, die im gesellschaftlichen Durchschnitt mehr an Frauen hängen bleiben (und oft nicht die Anerkennung erfahren wie Arbeit, die ein finanzielles Einkommen bringt).

      Zu Ihrer Aussage, dass es kontraproduktiv wäre, so ein Projekt zu stoppen: Genau das ist einer der Kernpunkte der Demokratie: Dass Entscheidungen revidiert werden können, wenn die Gesellschaftliche Meinung(sbildung) zu einem späteren Zeitpunkt zu einem anderen Ergebnis kommt.

      • @kritikderkritikderkritik:

        Zunächst danke für die Erläuterung des Begriffes. Irgendwie leuchtet mir dieser nicht ein, da ich keinen Zusammenhang zwischen Reproduktion und Feuerholz erkennen kann. In meiner etwas einfachen Denke ist Reproduktion etwas ganz anderes.

        Selbstverständlich können Projekte, welche sich nach langer Planungszeit als überflüssig erweisen in einer Demokratie auch in jeder Phase der Umsetzung auf Grund politischer Entscheidungen beerdigt werden, nur sollte dafür in einer Demokratie auch der entsprechende politische Weg gegangen werden; an der Wahlurne und nicht in irgendeinem Wald. Hier gilt die Macht der Mehrheiten und nicht die der Lautstärksten.

        Solange es sich um demokratische politische Entscheidungen handelt, ist dagegen nichts auszusetzen, ein nachträgliches außerpolitisches Recht (z.B. durch Klagen) sollte es gegen rechskräftige Entscheidungen nicht geben.

        • @DiMa:

          Wie soll dieser Weg über die Wahlurne denn in diesem Fall etwas bewirken, wenn schon die "grünste" Partei in der Landesregierung ist und sich trotzdem nicht gegen dieses Projekt einsetzt?



          Demokratie schläft nicht in den Jahren zwischen den Wahlen, sondern kann nur durch eine mitdenkende und aktive Zivilgesellschaft weiterleben.

          Nein, es soll nicht nach den lautstärksten gehen, aber wenn ich die Berichterstattung richtig verstehe, sind bei Weitem nicht nur Waldbesetzer*innen gegen die Autobahn, sondern auch zum Beispiel auch Bewohner*innen der umliegenden Dörfer (natürlich auch nicht alle). Und vielleicht sind die lautstärksten in diesem Fall ja nicht nur die lautstärksten, sondern auch die mit dem weitesten und vernünftigstem Blick in die Zukunft.

        • @DiMa:

          So, und nun noch zum eigentlichen Thema: Ich finde nicht, dass der Weg über die Wahlurne der einzige legitime Weg in einer Demokratie ist. Sehr viel, was wir heute an gesellschaftlichen Errungenschaften haben, die von den meisten Menschen für selbstverständlich gesehen werden, ist auf anderen Wegen angestoßen oder auch umgesetzt worden. Es gibt so etwas wie das Demonstrationsrecht und das Verfassungsgericht nicht ohne Grund. Weder ist das Parlament unfehlbar noch die Wahlberechtigten, noch ergibt unser oder irgendein Parteiensystem ein genaues Abbild der öffentlichen Meinung im Parlament. Und die Ansichten der Menschen, auch der Mehrheit, kann sich auch während einer Legislaturperiode ändern. Nicht zuletzt, weil Menschen, die ihre Grundrechte wahrnehmen, oder vielleicht auch ein bisschen deren Grenzen ausreizen, auf Missstände hinweisen. Ohne solche Menschen hätten wir weder eine 40 Stunden Woche, noch Frauenwahlrecht, noch einen Atomausstieg. Wir hätten, bis sie alle weggestorben wären noch massenweise (alte) Nazis an den Lehrstühlen der Unis gehabt und dementsprechend heute vermutlich neue Nazis ebendort. Ohne eine entschlossene Friedensbewegung hätte sich die BRD vermutlich noch früher und in viel größerem Ausmaß an Kriegen beteiligt. Gäbe es kein Verfassungsgericht hätten wir vermutlich inzwischen ziemliche Totalüberwachung, und auch so manches untergeordnete Gericht hat schon geholfen, Grundrechte zu wahren.

          Wenn man meint, Demokratie wäre nur einmal alle 4 oder 5 Jahre wählen gehen und den Rest entscheiden die Parlamente, und alle die zwischendurch was auszusetzen haben, handeln gegen die Demokratie - dann kann man leicht in einer Diktatur aufwachen, bevor die nächsten Wahlen sind.

          • @kritikderkritikderkritik:

            Nichts gegen das Demonstrationsrecht, nur durch eine Demonstration selbst wird halt nichts geändert, allenfalls werden Änderungen angeregt.

            Auch nichts gegen Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht. Nur wenn eine Klage erst mal rechtskräftig abgewiesen ist, dann ist die Entscheidung auch zu akzeptieren.

        • @DiMa:

          Naja, nicht sicher welche Art von Reproduktion Sie im Sinn haben. Der Begriff kommt so weit ich es richtig einordne vornehmlich aus einer feministischen Kapitalismuskritik, und bezieht sich somit auf die (unbezahlte) Reproduktion (Aufrechterhaltung bzw. am Leben halten) der Arbeitskraft. In der Theorie eines staatlich nur minimalst abgefederten Verhältnisses zwischen Kapital und Arbeit (was wir heute zumindest im Westen so nicht mehr ungeschminkt kennen) ist die Höhe des Lohns mehr oder weniger genau das, was zur Reproduktion der Arbeitskraft nötig ist. Also, auf den Punkt gebracht, dass sie nicht schneller verhungert oder erfriert oder an Krankheiten stirbt, als sie sich durch Nachkommen im arbeitsfähigen Alter ersetzen lassen könnte, eben reproduziert.



          Soviel zum klassischen Marx in knapper Alltagssprache.

          In der feministischen Theorie des letzten Jahrhunderts ist dann zu Recht eben gesagt worden: Moment mal! Diese Arbeitskraft reproduziert sich aber gar nicht allein durch den Lohn! Da hängt noch eine Menge Arbeit dran! Und die ist eigentlich immer unbezahlt und wird größtenteils von Frauen gemacht (heute wohl auch etwas mehr von Männern, aber eben doch im Schnitt noch mehr von Frauen.

          Etwas abstrakter, falls Ihnen das liegt, wird es hier erklärt:



          www.wirtschaftslex...duktionsarbeit.htm

  • "Wie stehen Sie zum Weiterbau?"

    Wenn Sie mir eine Seite nennen können mit allen Gutachten und Erhebungen zur Autobahn, dann könnte och mir en Urteil bilden ... wahrscheinlich wäre ich contra. Tut aber nichts zur Sache.

    Was aber hat das mit meinem Beitrag zu tun, der aufzeigt, dass Frau Rakete eine Unwahrheit bezgl. des Verwaltungsgerichts in die Welt setzte?

    • @Rudolf Fissner:

      vielleicht könnte es helfen, diesen Wald zu besuchen? Gutachterklimbim hin oder her?



      Bevor ich diesen Wald besuchte und er sich in weiter Ferne befand, habe ich ähnlich wie Sie darüber gedacht....

      • @Hoppla:

        "Gutachterklimbim"

        Was haben Sie gegen Gutachten zum Naturschutz, Wasserhaushalt, Verkehrsgutachten, Lärmgutachten ... einzuwenden?

        Der Großteil der Waldbesucher wird doch eh nichts sehen, weil keine Artenkenntnis vorhanden ist. Und die jeweiligen! erfahrenen Kartierer brauchen mehr als einen Besuch.

    • @Rudolf Fissner:

      war @ Hoppla

  • Ein herzliches DANKE an die engagierte Frau Rackete und all die anderen Aktivisten im Dannenröder Forst! Danke, dass Sie präsent sind und mit dem Finger dahin zeigen, wo sonst kein Aas jemals hinsehen würde! Danke!

  • Wenn man eine beliebige Partei vor die Wahl stellt sich zwischen Glaubwürdigkeit und Regierungsbeteiligung entscheiden zu müssen, dann wird die Glaubwürdigkeit immer verlieren. Das gilt auch für die Grünen.

  • Wer Blockaden eines demokratisch entschiedenen, rechtlich überprüften Vorhabens ankündigt, muß sich klarmachen:

    Ihr Übermaß an Leidenschaft kompensiert nicht ihre Seltsamkeit, und sie scheitern dabei, ordentliche Leute zu überzeugen, die mit ihrem Anliegen sympathisieren, aber keine Mörder der Erde sind. Es braucht politische Aktivitäten, innerhalb des Mainstreams des politischen Systems - Gesetze, Regeln, Steuern, Anreize, keine direkten Aktionen.

    • @horsefeathers:

      Sie übersehen, dass wir uns nicht in einem Spiel befinden, das fair gespielt wird. Wenn sich alle Beteiligten an die Regeln hielten, wäre Ihr Ansatz korrekt, und so würde ich ihn mir auch wünschen. Leider ist das Gegenteil der Normalfall und daher bleibt denen, die nicht die Gesetze bewußt und absichtlich fehlerhaft machen, verbiegen und aussitzen können, nur die direkte Aktion, um ihre Interessen zu wahren.

      Ich verstehe auch Ihren Standpunkt, dass das simple Freund-Feind-Schema a la Bush, das bei essentiellen Themen mittlerweile gern gefahren wird, nervt. Ziemlich kontraproduktiv. Damit meine ich nicht Carola Rackete, die kommt klug und entspannt rüber.

      Versuchen Sie, das als Beiwerk zu ignorieren, die Botschaft zu extrahieren und selber in Ruhe zu bewerten.

      • @uvw:

        Direkte Aktionen zur Interessenwahrung gegen vermeintlich oder tatsächlich bzw. vorsätzlich "fehlerhafte" Gesetze (und deren höchstrichterliche Zustimmung) könnten von Jedem - auch von Rechtsradikalen - mit der gleichen "Begründung" veranstaltet werden.

        Es gibt kein generelles Widerstandsrecht gegen die Politik -



        nur gegen die Abschaffung von Demokratie und Rechtsstaat.

    • @horsefeathers:

      das Ende der Atomkraft in Deutschland wurde durch "Blockaden" erwirkt, nicht durch Anreize.



      Ohne direkte Aktionen wäre ratzeputz nix gelaufen.

      • @Christoph Buck:

        Das sehe ich auch so. Der Fokus auf das Parlament und Parteien verdeckt den politischen Spielraum auf der Straße und an den Orten des Geschehens. Zumal die direkten Aktionen ja nicht nur aufhalten sondern symbolisieren, skandalisieren, Aufmerksamkeit lenken, den Diskurs beeinflussen, Druck ausüben, die Herrschenden zu Rechtfertigung/Stellungnahmen zwingt usw.

      • @Christoph Buck:

        Nach meiner Kenntnis ist das Ende der Nutzung der Atomkraft in D noch nicht erreicht.

        Lediglich die Restlaufzeiten wurden verkürzt nach dem Japanischen Super-Gau.

        Selbst eine sich möglicherweise abzeichende Lösung des Endlagerproblems zugunsten der Asse ist nicht den entsprechenden Aktionen zuzuschreiben, sondern Zwischenergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen.

        • @horsefeathers:

          Wie erklären Sie sich dann, dass Japan trotz wissenschaftlicher Untersuchungen und Supergau im eigenen Land an der Atomkraft festhält?

        • @horsefeathers:

          "....sondern Zwischenergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen", die niemals in diesem Umfang und wissenschaftlich durchgeführt worden wären, wenn es keine außerparlamentarische Bewegung gegeben hätte, die genau das eingefordert hätte. ;-))



          p.S.: es gibt keine Lösung des Endlagerproblems.

          • @Hoppla:

            Die wissenschaftlichen Untersuchungen wurden aufgrund eines Bundesgesetzes begonnen.



            Selbst die Gorleben-Anwohner waren überrascht vom "Zwischen"Ergebnis.

            Wenn man den zeitlichen Ablauf betrachtet, haben die Aktionen wohl einen mittelbaren Einfluß auf die Gesetzgebung gehabt.

  • Die Frau Rackete ist gut! Ein gesundes Ideal für die Jugend! Eine ehrliche Wissenschaftlerin und Humanistin!



    Das ihr Jedoch ein Talent für die



    betrügerische Rhetorik im Feld von Politik und Ökonomie etwas fehlt, sollte



    als ein Kompliment an ihre Ehrlichkeit gewertet werden!

  • "Aber die Planung für die A49 ist 40 Jahre alt. Ich bezweifle, dass heute noch ein überwiegendes öffentliches Interesse an einem so schädlichen Infrastrukturprojekt besteht."

    Das sich der Verkehr n den 40 Jahren verdoppelt hat und die Planung noch nicht einmal den Anstieg (insb. auch LKW) seit Mauerfall auf den Plan hatte sollte aber schon bekannt sein. Entsprechend sieht auch die Belastung entlang der jetzigen Straßen dort aus.

    • @Rudolf Fissner:

      Das Problem von zu vielen Autos mit immer mehr Stra0en und Autobahnen lösnen zu wollen, scheint mir nicht wirklich eine Zukunftsfähige Lösung zu sein. Selbst wenn in 20 Jahren alle Autos mit Strom fahren würden, würden sie zwar nicht mehr stinken und an Ort und Stelle CO2 ausstoßen, aber das Grundproblem, das meist mehr als eine Tonne Stahl, Plastik und allerlei Elektronik für oft nur einen Passagier bewegt, und im Fall des Individualverkehrs auch noch ständig abgebremst und wieder beschleunigt werden müssen, besteht weiter. Und die dafür erforderliche Energie vollständig C02-neutral herstellen zu können, während jeglicher sonstiger Energiebedarf auch noch befriedigt werden will, fällt wohl in den Bereich der Wunschträume.

      Es führt kein Weg daran vorbei, den Verkehr massiv zu ent-individualisieren. Individualverkehr sollte nur noch für die letzten paar Kilometer nötig sein, und zwar entweder muskelbetrieben oder mit kleinen, leichten Elektrofahrzeugen.

      Autobahnen braucht es in diesem Modell überhaupt nicht.

      Alles andere wird uns in spätestens ein paar Jahrzehnten an Corona als lächerliche Mini-Katastrophe zurückdenken lassen.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Das ist doch genau das Thema: dieser Verkehr auf den Straßen, der sich verdoppelt hat - hat sich verdoppelt, weil er nicht auf Schienen fahren kann.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @970 (Profil gelöscht):

        Naja, aktuelle diskutiert man in Nordhessen den Neubau einer Bahntrasse für den Güterverkehr. Auch dagegen regt sich zunehmender Widerstand.

      • @970 (Profil gelöscht):

        Gute Idee. Bauen wir doch eine Bahntrasse auf der geplanten Strecke ... :-)

        Sie werden bei solchen Protesten auch keine neuen Bahntrassen bauen können.

        Aber mir ging es nur darum, darzustellen worin das öffentliche Interesse begründet ist.



        Was die Vervielfachung des LKW-/KFZ-Verkehrs bei den Anwohnern der jetzigen Bundesstraßen dort bedeutet, kann sich jeder vorstellen. Auch Frau Rakete.

        • @Rudolf Fissner:

          Die Strecke führt von Tresya nach Giessen da sind Sie noch lange nicht in den Metropolen

    • @Rudolf Fissner:

      Da fällt mir ein Gedicht aus den Känguru Chroniken ein

      Deutschland

      Im Süden die Berge



      Im Norden das Meer



      dazwischen Teer

      das sollte das Ziel sein oder ?

      • @Opossum:

        Nein. Auf keinen Fall.

        Deshalb Reduzierung des Bedarfs an neuen Straßen durch Förderung ÖPNV (hier gibts auch null Behinderungen durch den Bund), Last auf die Schiene, Reduzierung des Pendlerunwesens durch Arbeitsplätze vor Ort (Stopp von Gewebegebietsausweisungen in überfüllten Städten und Großstädten), Homeoffice wo möglich sowie Reduzierung der Versiegelung mittels Obergrenze bei Wohnungsgrößen (vor 5 Jahren lebte man auf der Hälfte der Wohnfläche) und so vieles mehr (das Känguru hatte eine zu große Wohnung)

  • "Das verstößt gegen die EU-Wasserrahmenrichtlinie, das hat das Bundesverwaltungsgericht eingeräumt."

    Der Satz stimmt nicht.

    Hier die Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgerichts zur A 49:



    "Denn die flexiblen Regeln des deutschen Wasserhaushaltsgesetzes bieten ausreichende Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass das Vorhaben nicht dauerhaft im Widerspruch zu den wasserrechtlichen Vorgaben des Unionsrecht stehen. Gegebenenfalls können erforderliche Schutzmaßnahmen nachträglich angeordnet und die rechtlich selbständigen wasserrechtlichen Erlaubnisse angepasst oder sogar widerrufen werden." www.bverwg.de/de/pm/2020/37

    • @Rudolf Fissner:

      Sehr geehrter Herr Fissner,



      die Entscheidung die A49 weiterzubauen ist eine politische Entscheidung.







      u.a, weist die Schutzgemeinschaft Gleental darauf hin :



      "Schon die Planrechtfertigung des Verkehrsprojektes A 49 für die Bauabschnitte VKE 30 und 40 hält keiner ernsthaften Prüfung stand. Insbesondere konnte die Planfeststellung für den Bau durch das nach der europäischen Flora-Fauna-



      Habitat-Richtlinie ausgewiesene Natura 2000-FFH-Schutzgebiet Herrenwald nur



      aufgrund der “ANERKENNUNG ZWINGENDER GRÜNDE DES ÖFFENTLICHEN INTERESSES ”erfolgen. Die Fehlbeurteilung der Europäischen Kommission gründet in zum Teil grotesker Weise auf Übersetzungsfehler, unrichtige Angaben des Bauträgers



      Bundesrepublik Deutschland sowie auf missverständliche Formulierungen.

      Eine dazu anhängige Petition an die EU-Kommission wird seit drei Jahren verschleppt.

      Nach heutigen Maßstäben, die sich an den klimapolitischen Anforderungen der



      heutigen Zeit sowie an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen der



      zukünftigen Generationen ausrichten müssen, können alle öffentlichen, im Zusammenhang mit dem Weiterbau der A 49 bestehenden Interessen durch alternative Maßnahmen erfüllt werden."

      Wie stehen Sie zum Weiterbau?

      Die Argumentation, daß durch den Bau Verkehrsbelastungen verringert werden ist absurd, weil nur kurzfristig gedacht bzw. nicht richtig, weil an anderer Stelle Mehrbelastungen entstehen.



      Die Zerstörung dieses Waldgebietes ist nicht durch Ersatzaufforstungen auszugleichen.



      Wie sich die Veränderungen des Grundwasserspiegels auf das Grundwassersystem auswirken werden, ist in Zeiten des Klimawandels nicht seriös vorauszusagen, auch wenn Ingenieure das gerne behaupten. ...



      Es gibt intelligentere Lösungen.



      Siehe schutzgemeinschaft...ntal.de/keine-a49/

      • @Hoppla:

        Ihr link stammt vom Dez 2019.

        Die dort genannten Argumente wurden vor dem BVerwG vorgebracht, aber durch das Urteil vom Juni 2020 verworfen.

  • "Statt Investition in den Autoverkehr muss in das Schienennetz investiert werden. Dafür steht der Danni symbolisch."

    1.)die deautomobilisierung der welt sollte in den grossstädten beginnen

    auf dem land ist sie erst möglich wenn das schienennetz ausgebaut ist

    damit der ausbau des schienennetzes kein zusätzliches land verbraucht und die landschaft nicht noch mehr zerschneidet



    sollten auf allen autobahnen schienen verlegt werden.



    dann können güter und personen mit viel weniger energie mit der kontainerstrassenbahn oder der personenstrassenbahn transportiert werden

    die verursacht kein co2 keine giftigen abgase und keinen reifenabrieb



    aber mehr lärm

    gegen den letzteren wird man grüne lärmschutzwände pflanzen müssen.

    während einer übergangszeit kann das auf der stillgelegten überholspur mit schienen ergänzte autobahnnetz weiter für noch unvermeidliche reste des automobilismus genutzt werden.



    dafür ist die verkehrsregel dass schienenfahrzeuge immer vorfahrt haben und dass das überholen verboten ist und dass alle autos mit einer einheitlichen geschwindigkeit und wenn möglich im konvoi fahren müssen notwendig

    autos mit verbrennermotoren sollten möglichst bald verboten werden

    2.)wenn man die kronen von alleebäumen zusammenbiegt und ihre äste miteinander zu korbwänden verwebt kann man aus ihnen grüne tunnel herstellen.im inneren des grünen tunnels spannt man ein netz auf dass blätter daran hindert auf die schienen zufallen.



    stellenweise kann man die grünen tunnel durch lianennetzwerke und durch blumentöpfe mit erde die man an den zusammengebogenen baumstämmen aufhängt und durch mit erde bedeckte bretter auch zu begehbaren grünen brücken machen ,die die zerschneidung der landschaft zum vorteil der tierwelt aufheben

    3.der strom für die schienenfahrzeuge muss nicht mit "windkraftmonstern" die lärm verursachen und vögel fledermäuse und insekten töten und für die wald gerodet werden muss gewonnen werden.er kann auch aus teuren aber sicheren atomkraftwerken kommen

    • @satgurupseudologos:

      Zu 2.: Ein Baum ist ein Lebewesen und kein totes Material, und der Fachbegriff den Sie nicht kennen ist "Kronenschüchternheit".

    • @satgurupseudologos:

      ---> sicheren atomkraftwerken

      the earth is flat

      pigs can fly

      nuclear power is safe

      • @horsefeathers:

        the earth is flat in the netherlands

        unfortunately warpigs can fly

        nuclear power is safe if its use is regulated by government in a democratic society

        climate change caused by co2 emissions is much more dangerous than nuclear power

        • @satgurupseudologos:

          > in a democratic society



          and how do you ensure that democray stays safe through all kind of crisis that climate change can produce?

  • Vor Frau Racketes persönlicher Haltung habe ich Respekt. Auch wenn ich nicht weiß, ob ich für oder gegen den Bau der A 49 bin, weil ich mich mit dem Für und Wider nicht beschäftigt habe. Es mag angesichts des Klimawandels Wahnsinn sein, eine Autobahn zu bauen (obwohl die Emissionen im Zuge der Wende zur E-Mobilität deutlich abnehmen dürften). Es ist aber genauso wahnsinnig, eine Planungszeit von 40 (!) Jahren zu akzeptieren! Möglicherweise muss man dieses Projekt stoppen, weil es ökologisch falsch ist. Aber "richtige" Infrastrukturprojekte müssen deutlich schneller durchgezogen werden. Ansonsten verspielt man nämlich auch Zukunft.

    • @Running Man:

      " Ansonsten verspielt man nämlich auch Zukunft."

      Sie meinen mit zukunft wettbewerbsfähigkeit

      solange die ein entscheidungskriterium ist ,solange es einen zwang gibt sie als ein solches zu akzeptieren hat unsere zivilisation keine zukunft

    • @Running Man:

      aber doch nicht in deutschland mit 25 jahren klagemöglichkeit wir sind im jahr 30 nach der wende und noch immer sind nicht alle bahnstrecken fertig....... da gibt es næmlich auch immer irgentwen der etwas dagegen hat.......

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Die (subjektive?) Sicht ...

    Früher, als ich mit dem Dienstwagen ab und zu auch zwischen Marburg und Kassel (Anschlußstelle Neuental) auf der B3 unterwegs war, da wurde es mir als damals noch Grünwähler immer etwas unangenehm; ob der vielen Schilder in den Vorgärten, die den sofortigen Weiterbau der A49 forderten.

    Heute ist es mir das eher egal, wohne weder an der B3, noch muß ich dort mehr lang. Heute dagegen mache ich mir eher Gedanken und leiste -soweit mir möglich- Widerstand gegen die auch von den hessischen Regierungsgrünen begleitete Waldrodung für neue Windkraftmonster; beispielsweise hier im Odenwald.

    Denn im Gegensatz zu dem für die Tesla SUV gerodeten, angeblich minderwertigen Wald bei Grünheide handelt es sich hier weitestgehend um Buchen, bin ich oft und zum Aufwärmen für meine italienischen Bergwandertouren hier im Odenald unterwegs;

    und werde ganz subjektiv nur diejenigen wählen, welche die Rodung von Wald keinem bigotten grünen Spagat unterwerfen.

  • Thx 🚀

  • Der hessische Märchenwald soll auch gerodet werden, wegen Windrädern.



    Bin mal gespannt, er dabei ist.

    • @Gambitus:

      Im Urwald Sababurg, den Sie als Märchenwald bezeichnen, werden keine Windräder gebaut.

      Im Reinhardswald, wovon der Urwald Sababurg ein Teilgebiet ist, werden Windräder gebaut.

      "Der Großteil des Waldes bleibt für Windräder tabu, unter anderem auch das als „Märchenwald“ bekannte Gebiet Urwald Sababurg."

      correctiv.org/fakt...aft-gerodet-werden

      • @Sven Günther:

        Zu ergänzen wäre noch, dass der "Reinhardswald" ein Gebirge ist, kein Wald (so wie der "Hambacher Forst" in der fränkischen Zeit ein Forst war, aber mittlerweile längst ein naturnaher Wald ist).

        Und dass die von Springers Einpeitschern kolportierte Fläche, auf der die WKA gebaut werden sollen, ein ehemaliges Bergwerksgelände ist, dass vor 50 Jahren mit Fichten aufgeforstet wurde.

        • @Ajuga:

          Na, dann kann der Wald ja weg.

  • Die Erlöse aus Benzin und Kfz-Steuer reichen nicht aus, um das deutsche Strassennetz zu finanzieren. Bei einer CO2 Steuer um eine Erhöhung von 20 Cent bezahlt man bei einem Verbrauch von 10 Litern je 100 Kilometern, statt 16 dann 18 Euro, dafür bekommt man kaum einen Kaffee. In Wirklichkeit sind es jedoch nur 7 Cent, weswegen der Absatz im vergangenen Jahr von SUVs auch um 21 % nocheinmal zugelegt hat. Auto fahren ist vermutlich einfach zu billig. Auch gegenüber dem ÖPNV oder dem Vierkilometerradius den der durchschnittliche Fahrradfahrer beschreibt. Ein großes Problem ist definitiv die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Automobil und was ich persönlich verwerflich finde, der Einsatz von Lebensmitteln (Teller im Tank) zur Streckung der Kilometerleistung in E10, greenwashing vom feinsten. Insgesamt sollten die Dannis ihren Forderungenkatalog, unbedingt weiter ausarbeiten und konkretisieren, denn auf Einsicht zu vertrauen wird kaum funktionieren. Was stand letztens auf der Heckscheibe so einer CO2-Schleuder? "Eure Armut kotzt mich an".



    .

    • @Pele :

      "Die Erlöse aus Benzin und Kfz-Steuer reichen nicht aus, um das deutsche Strassennetz zu finanzieren."



      Das ist falsch. Die Autofahrer bringen dem Staat jährlich über 60 Mrd € (Mineralölsteuer, KfZ-Steuer, LKW-Maut, Mehrwertsteuer, Ökosteuer, ...) ein. Das gesamte BMVI hat ein Budget von nicht mal 40 Mrd €, inklusive Schiene und Internet. Schauen Sie sich mal die Budgetverteilung des BMVI an, dann stellen Sie fest, dass wir Autofahrer den ÖV und anderes massiv quersubventionieren.



      www.bundeshaushalt...einzelplan/12.html

      • @Luftfahrer:

        Die Finanzierung des deutschen Straßennetzes beinhaltet aber leider nicht die Ausgleichsflächen für die Versiegelung, das Dezimieren der Artenvielfalt durch Zersiedelung, den 4000 Verkehrstoten und 100.000 Verletzten und anderer Kosten, die gar nicht in die Rechnung genommen werden. Opa nannte so etwas immer Milchmädchenrechnung.

      • @Luftfahrer:

        Das ist sehr gut grafisch aufbereitet. Sie haben recht, der Autoverkehr ist eine dicke fette zu melkende Kuh, auf dessen Einnahmen der Bundeshaushalt quasi unmöglich verzichten kann, er sich im Laufe der Jahre abhängig gemacht hat. Sinnvoll wäre vermutlich eine Senkung, wenn nicht gar Abschaffung der Kfz-Steuer und die Kompensation der dadurch wegbrechenden Einnahmen durch die Mineralölsteuer, somit würde tatsächlich der Verbrauch fairer erfasst. Zudem ist zu erwarten, das der Ölpreis bei geringerer Nachfrage fällt, durch den Umbau des Energiesystems und zu beobachten im Frühjahr diesen Jahres, als er coronabedingt negativ erfasst wurde. Die gesamte Energiesteuer, also Steuereinnahmen aus Stromerzeugung und Kraftstoffen beträgt hingegen nur 40 Milliarden, wovon mindestens die Hälfte auf Strom entfällt. www.bundesfinanzmi...ml?view=renderHelp

  • Die Frau ist eine Rakete! Ich bin begeistert von ihr UND ihren Haaren..., siehe Jim Hawkins.

  • Auch wenn die Frisur vielleicht eine kulturelle Aneignung ist - ich bin ein Fan.

    • 1G
      19071 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Kulturelle Aneignung ist toll. Drückt sie doch die Bewunderung für und Respekt vor anderen Kulturen aus. Was am Beispiel von Frau Rackete gut deutlich wird.

      • @19071 (Profil gelöscht):

        Richtig! Nachahmung ist (und bleibt) die höchste Form der Anerkennung.

    • @Jim Hawkins:

      Wer hats erfunden? Richtig, die Dänen: de.wikipedia.org/wiki/Dreadlocks#Europa

      • @Rudolf Fissner:

        "Der Weichselzopf geriet auch in den Fokus der Medizin, da er häufig von Hauterkrankungen begleitet war und mit in den ärmeren Bevölkerungsschichten verbreiteter mangelnder Hygiene einherging. Es entstand in diesen krankheitswertigen Fällen zunächst an einzelnen Punkten und später über die ganze Fläche der Kopfhaut ein nässender Ausschlag, der größtenteils zu Schorf eintrocknete und die Haare zu einem dichten, filzartigen Gebilde verklebte. Da ein Auskämmen des Haars zum Teil aufgrund der Schmerzhaftigkeit, zum Teil aus Aberglauben vermieden wurde, lagerte sich in dem Haarfilz, abgesehen von dem Exsudat, Schmutz aller möglichen Art ab, der die Haarmasse noch dichter machte und auch Läuse beherbergen konnte, deren Nissen ebenfalls zur Verklebung beitrugen." (aus Wiki). Der Weichselzopf hatte es sogar in die 253. Auflage des Pschyrembel geschafft, ist in der aktuellen Auflage aber wohl nicht mehr vorhanden und hat damit ein ähnliches Schicksal wie die Steinlaus erlitten!

      • @Rudolf Fissner:

        Röm, pöm, pöm, pöm.

        • @Jim Hawkins:

          Das Smörebröd-Rezept haben sch die Dänen allerdings von den Schweden angeeignet.

    • @Jim Hawkins:

      Ist es auch kulturelle Aneignung, wenn ich mir eine Pita, ein Lahmacun oder ein Bami Goreng zu Gemüte führe?

      Ist nicht der Austausch von Styles und Kultur statt haarscharfer Trennung eher verbindend?

      Nur mal so als Einwurf, weil ich denke, dass Carola Rackete jeglichen Rassismus‘ unverdächtig sein dürfte.

      • @sepptember:

        Erst dann, wenn Sie einem griechischen Bäcker erklären, wie man eine "richtig originale" Pita macht.

        Die Grenze zwischen "kulturellem Transfer" und "kultureller Aneignung" liegt nicht beim Gegenstand, sondern bei der Definitionsmacht über den Gegenstand.

        Also die Mentalität, die zu so Dingen führt, wie sich in der Türkei zu beschweren, dass der Döner nicht aus Hackfleisch ist, und der Wirt auch keine Cocktailsauce draufkippt.

        Nicht das Nutzen ist entscheidend, sondern das Wegnehmen, der Anspruch das Plagiat zum Original zu erklären.

      • @sepptember:

        Schon klar, ich habe das ja auch nicht ernst gemeint.

        Das Konzept "kulturelle Aneignung" ist ja ein reaktionäres.

        Inuit müssen im Iglu wohnen,



        Native Americans im Wigwam und jeder Jamaikaner muss Rastas haben.

        Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

        Und: Finger weg von meinem Spätzle-Hobel!

    • @Jim Hawkins:

      Seconded.

      • @kditd:

        Thirded. Frau Rackete hat eine bezaubernde Weltläufigkeit und Klugheit. Aufmerksam, vielseitig interessiert und mutig im Engagement - solche Leute kann jedes Land mehr brauchen.