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Laxer Umgang mit Corona-GefahrEin bisschen Spaß

Die heilige Dreifaltigkeit aus Kirche, Clubs und Corona macht derzeit Schlagzeilen. Allen dreien steckt die Rücksichtslosigkeit tief in der DNA.

In MEINER Badewanne bin ICH Kapitän! Foto: Eventpress/picture alliance

Es sind nicht nur die Schlachthöfe des Schweins, sondern auch die des Herrn, in denen sich ideale Bedingungen für ein gepflegtes Superspreading finden. So haben Gottesdienste in Frankfurt am Main und Bremerhaven für bislang über 250 Neuinfektionen an Covid-19 geführt. Zum Teil wurde die Maskenpflicht nicht eingehalten, und gesungen wurde ebenfalls.

Dabei weiß man doch nach diversen Vorfällen bei Chören, dass selbst unter gewissenhafter Einhaltung der Regeln, für das Singen in geschlossenen Räumen schlicht kein „plausibles Hygienekonzept“ zu existieren scheint, von dem der Bremerhavener Bürgermeister dennoch schwadroniert, nachdem das Kind schon längst in den aerosolgefüllten Brunnen gefallen ist. Gewiss dachten die Christen, dass der Herr Jesus sie beschützt. Dieser Professor Drosten macht zwar einen sympathischen Eindruck, aber alles kann der auch nicht wissen.

Apropos Jesus. Am Pfingstsonntag hätte der trockenen Fußes über den Berliner Landwehrkanal joggen können. Tausende Clubgänger fanden sich dort zu einer Schlauchbootdemo gegen das drohende Clubsterben. Dicht an dicht, keine Masken, wenig Klamotten, null Abstand zwischen den Booten, einer rauschenden Coronaparty unter dem inoffiziellen Motto: „Eure Gesundheit ist unser Tod!“

Diese Scheißegalmentalität kennt zur Genüge, wer am Schlesischen Tor wohnt und nachts schlafen möchte. Wo Leute unterwegs sind, deren empathischer Horizont zwar räumlich und intellektuell an den Grenzen der eigenen Person, aber zeitlich selten vor acht Uhr morgens endet, bleibt anderen Menschen nur noch die Wahl zwischen Flucht, Wahnsinn und Verzweiflung.

Gott oder Pillen

Zumindest erstere Möglichkeit ist den Patienten des Urban-Krankenhauses verwehrt, vor dem besagte Seuchensause ihren Abschluss feierte. Sie sind dort an ihre Betten gefesselt, während vor ihren Fenstern die Gottseibeiuns-Armada wummert. Party, party, party!! Ich mein, ey, warum sind die krank, ist doch schönes Wetter, lol, einfach mitfeiern!

Die einen nehmen Pillen, die anderen nehmen Gott. Die einen sind jung, die anderen sind alt, zumindest im Kopf. Gemein scheint beiden Lagern das feste Wissen um die eigene Unverwundbarkeit und eine allem anderen übergeordnete Mission zu sein, die Rücksichtslosigkeit gegenüber Außenstehenden – man könnte auch sagen: gegenüber gemeinschaftlichen Belangen – geradezu zwingend erfordert. Denn es geht um Höheres. Was das Höhere ist, bestimmen natürlich immer sie. Dummheit und Selbstüberschätzung regieren hier wie dort.

Nun bläst ihnen die Gesellschaft aber reichlich Gegenwind in die Gesichter, den Ravern wie den Christen. Die Organisatoren von „Rebellion der Träumer“, wie sich die Veranstalter in unfreiwilliger Weitsicht nennen, haben zerknirscht Fehler und sinngemäß auch Naivität eingestanden. Als wüsste man nicht, welch formidablen Arschgeigenhaufen man tra­ditionell im Schlepptau führt. Das erinnert an den Besitzer eines Mas­tino-Wer­wolfmischlings, dessen Liebling „doch nur spielen“ wollte.

Der Krisenstab in Bremerhaven warnt nun wiederum vor der Diskriminierung Gläubiger. Aber dann könnten sich die Damen und Herren Gläubigen ja vielleicht auch mal entsprechend verhalten – das würde Gott sicher ganz dope finden von wegen „liebe deinen Nächsten“ und so.

Und doch bitte mal endlich dieses Mittelaltergedöns hinter sich lassen, laut dem Gott die Ungläubigen straft und die Gläubigen verschont. Das ist nicht wissenschaftlich. Die Erde ist keine Scheibe und das Virus wird nicht vom Teufel übertragen, sondern vom Singen christlicher Lieder. Aber wo ist da schon groß der Unterschied?

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50 Kommentare

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  • Der Artikel ist ein Paradebeispiel von Diskriminierung Anderslebender und -glaubender. Da hat jemand keine Ahnung von Spiritualität, Geschichte (das Mittelalter war nicht dunkel, sondern eine Zeit der kulturellen Blüte, in der Wissenschaft, Kunst und Religion auf hohem Niveau zusammen gingen) und nutzt Stereotypen oder ein mißbrauchtes Christentum, um die Leute lächerlich zu machen. Der Autor kommt sich wohl besonders geistreich mit seinen Ergüssen vor ("die einen nehmen Pillen, die anderen Gott"), und zeigt damit gleichzeitig, dass er nicht kapiert hat, um was es sowohl bei der Ravekultur als auch bei dem ziemlich bunten christlichen Haufen (nicht alle sind Pfingstler, von Kopten bis Katholiken - und auch darunter wieder Vielfalt) geht. Man muss ja nicht Sinn für Spiritualität und Ekstase haben, aber andere deswegen zu diffamieren, ist bereits Zündeln. Gestern war es Rassismus, gegen den jetzt Zehntausende ohne Abstand demonstrieren (blöd, aber das ist ja für die richtige Sache!; unabhängige Kultur dagegen - wer braucht das schon), heute ... (Naja, Raver oder Christen, die haben - rein wissenschaftlich - eh keine Existenzberechtigung. Und nur wissenschaftlich begründetes zählt.)

  • Nach diesen Bildern der Unvernunft erscheint mir das vielbejammerte Clubsterben als erfreuliche Flurbereinigung.



    Diesen verzweifelten Seelen sollte der Senat mit unbürokratischer Visa-Gewährung für Lloret de Mar, Ibiza und Malle abhelfen. Bedingung: Residenzpflicht dort.

    • @Linksman:

      Die Clubs sind weit mehr als ein Ort für Malle-Raver. Wo sonst sollen Lesungen, Konzerte und Tanz in ihrer ganzen Bandbreite stattfinden, wo soll man sich begegnen und kommunizieren, wo gibt es Raum jenseits von Funktionalismus, Bürokratie und Kommerz, sprich zum Leben? Mit welcher Ingoranz hier unternehmerische Lebensentwürfe und sinnhafte Arbeit einfach weggefegt wird, gerade von Leuten, die es unabhängig von staatlicher Förderung geschafft haben, Menschen zusammenzubringen, das ist zum Verzweifeln. So bleibt dann jeder für sich allein und verdumpft.

      • @Philotalk:

        Kicher:



        "Ich gehe jede Woche ins Berghain, natürlich nur wegen der unkommerziellen Lesungen."



        Wer unbedingt Umpf-umpf-Clubs mit gedopten Türstehern in hässlichen Gewerbegebieten beaucht, um "Menschen zusammenzubringen", tut mir leid. Geht alles auch umsonst und draußen.

  • Auf den Gummi-Booten wurden im Grundsatz ausreichend Abstände eingehalten. Unter freiem Himmel gab es weniger Gefahr durch Aerosole. Problematisch war das Teilen alkoholischer Getränke und Begrüßung mit Körperkontakt. Das passiert aber auch anderswo.

  • Heute erstmals seit Wochen in der Stammkneipe.



    Dort hängen drinnen alle dicht an dicht ab, quatschen intensiv aufeinander ein, null Abstand.



    Ich erfahre von der Tresenkraft, dass sie Maske tragen muss, die Gäste aber nicht.



    Draußen stehen vereinsamte Tische brav auf Abstand.



    Es ist einfach nur noch absurd; morgen gehen wir dann wieder mit Maske und Abstand einkaufen.



    Diese Schlauchbootidioten waren ärgerlich, aber sie sind vielleicht auch eine Folge von Regeln, die strunzdumm sind und nichts mit virologischer Expertise zu tun haben.

    • @cazzimma:

      'morgen gehen wir dann wieder mit Maske und Abstand einkaufen' - und das ist gut so. Dann stecken Sie wenigsten keine Menschen an, die sich solches Gedrängel in Kneipen nicht antun wollen.

      • @resto:

        Ich bin (allein) vor die Tür gegangen und nach dem Bier direkt wieder nach Hause.



        Offenbar haben Sie meinen Kommentar nicht kapiert, der einfach auf die komplette Widersprüchlichkeit derzeit bestehender Regeln verweisen sollte.

  • "Nun bläst ihnen die Gesellschaft aber reichlich Gegenwind in die Gesichter, den Ravern wie den Christen."

    Der USB-Lüfter-Angriff der Spagettgläubigen im taz Homeoffce etwa?

    Aber stimmt schon, Feindpflege ist gerade in Zeiten der Coronalangeweile wichtig. Vom Nichts kann man ja keine Artikel schreiben.

  • Die meisten sind halt schon zu dumm, um sich nach dem Pinkeln mal die Hände zu waschen. Und da fangen Sie mit Aerosol an.

    Wohl was nicht verstanden.

    • @kditd:

      Und als Nächstes nimmt der Uli dann den Kommunismus aufs Korn, denn aus dem selbigen China kam Prinzessin Corona ja. Und mit Trump als ebensolcher Katze beißt sich die mediale Katze damit dann in den immerwährenden Kreislaufschwanz langweiliger gruppenbezogener Diskriminierungen.

  • Ich sehe Menschen in Schlauchbooten, die Spass haben, andere unsittliche Corona Ungläubige, die Vergnügen daran finden wenn Schwerkranke wegen ihnen auf der Intensivstation mit dem Tode ringen. Gehts noch?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Heilige Dreifaltigkeit? Hä?

    Dreifache Einfalt semantisch aufgemotzt schafft nicht per Tastenanschlag eine Transformation.

    Schön, dass wenigstens die Rücksichtslosigkeit nicht auf der Strecke geblieben ist.

    Initiative für Grantlertum.

  • Was kann man denn erwarten in einer Gesellschaft, die geprägt ist durch Ungleichheit, Rücksichtslosigkeit und Konkurrenz, Gier und Individualisierung?

    • @Rolf B.:

      Wenn mensch da zusätzlich einen Blick auf Verstand und Überlebensinstinkt wirft (auch hinsichtlich des Umgangs mit der Klimakatastrophe), dann wird der Eindruck leider nicht positiver ...

  • Dass diese Demo ziemlich dämlich war und dass es überall auch ein paar Unvernünftige gibt, geschenkt.

    Aber mal ehrlich. Fürs pauschale Plattbügeln einer gesamten Kulturbranche gehts wohl eher in diese Richtung:

    "Diese Scheißegalmentalität kennt zur Genüge, wer am Schlesischen Tor wohnt und nachts schlafen möchte."

    So gesehen hat Corona doch was Gutes an sich. Man kann endlich mal das rauslassen, wofür man vor 3 Monaten noch als Spießer bezeichnett worden wäre.

    Demonstrationen? Spielplätze? Clubszene, Straßencafés, Fußbballfans, Leute die im Park sitzen? Alle unverantwortlich und rücksichtslos. Ich habs genau gesehen!

    • @Deep South:

      Das wäre nicht so schlimm, gäbe es nicht ohnehin schon so viele Spießerplätzchen und so wenige Schlesis. Statt dann hinzunehmen, dass nicht der Ort, sondern man selbst das Problem sein könnte, wird alles platt gemacht.

      Linke alte Gesinnungsspießer betreiben den Untergang der Freiräume, den sie damals selbst großzügig genutzt haben und der subjektive Egoismus feiert in der Vision vom sozialistischen fressorientierten Lebenskonsum fröhliche Urständ. Corona allzeit!

    • @Deep South:

      Nicht so streng Gevatter.

      Ich habe jahrelang am Görlitzer Park gewohnt und wenn man das tut, muss man eine hohe Toleranzschwelle mitbringen.

      Aber, im Lauf der Jahre sind diese ganzen Leute, denen es nur und ausschließlich um ihren Spaß geht, mit Leichtigkeit und massenhaft über jede noch so hohe Schwelle gesprungen.

      Nachts um drei ein Soundsystem im Park? Warum denn nicht? Den Park jedes Wochenende als komplette Müllhalde hinterlassen? Gern doch!



      Rücksicht nehmen? Hä?

      Jedes Wochenende Spring Break am Schlesischen Tor.

      Als meine Gedanken anfingen, um Amoklauf zu kreisen, bin ich weggezogen. Weil in diesem Milieu ich das Alien bin.

      Leider keines mit Säure im Blutkreislauf.

      • @Jim Hawkins:

        "Weil in diesem Milieu ich das Alien bin."

        Muss diese Überfremdung sein.

        Respekt, dass Sie das länger ausgehalten haben. Oder besser Beileid? Sowohl Party- als auch Drogenszene nerven mich bei selbst kurzen Aufenthalten in besagter Umgebung.

        • @Devil's Advocate:

          Es war eben so, dass ich mich die ganze Zeit überall wegen des Lärms zu jeder Tages- und Nachtzeit bei fast allen Nachbarn beschwerte.

          Ohne nennenswerten Erfolg. Irgendwann wurde mir klar, in dem Setting verhalten sich nicht alle anderen falsch, sondern ich.

          Es ist als würde man zu einem Ameisenhaufen sagen: Jetzt hört doch endlich mal mit dem Rumgelaufe auf.

      • @Jim Hawkins:

        Na ja, es soll auch Leute geben, die ziehen an den Waldrand und beschweren sich, dass da nix los is. Viel mehr Nachtleben, als rund ums Schlesische Tor wird man im ganzen Lande kaum finden. Seis drum.

        Mir gehts aber um was ganz Anderes. Seit einiger zeit gibts hier nen Trend, wo mit dem Finger auf irgendwen gezeigt und gleichmal pauschal die gesamte Sippe samt Schublade mit abgekanzelt wird.

        Als Musiker und Teilzeit-Konzertveranstalter erleb ich aus erster Hand, was grad quer durch die Kulturlandschaft passiert. Und ausnahmslos alle Clubbetreiber und Veranstaler, die ich kenne, halten sich seit Wochen streng an alle Vorschriften während sie gleichzeitig alles den Bach runteregehen sehen.

        Wenn man sich dann anhören muss, man hätte die "Rücksichtslosigkeit tief in der DNA", nur weil da in Berlin irgendwelche Pfeifen über die Stränge schlagen, ist das der blanke Hohn.

        • @Deep South:

          Das verstehe ich natürlich. Und natürlich ist es wohlfeil, jetzt den Empörten zu spielen, wenn man das Nachtleben selbst viele Jahre genossen hat.

          In einer etwas gesetzloseren Zeit mit wenigen Beschränkungen. Etwa in einer Station des WMF, zu der man durch mehrere zugemüllte Höfe musste, dann eine steile Treppe runter. Da war ein Dixieklo, das war der Sanitärbereich. Die Wände waren nass vom Schweiss. Und es war großartig.

          Natürlich darf es nicht sein, dass dieser Bereich der Kultur gegen die Wand gefahren wird.

          Fatalistischerweise glaube ich aber, dass wir das Land, die Gesellschaft, die Ökonomie und eben auch die Kultur wohl nie mehr so erleben werden wie vor Corona.

          Da werden die 130 Milliarden, von denen wohl nicht viel bei dem von Ihnen angesprochenem Segment ankommen wird, nicht viel ändern.

          Wir sollten schon mal eine Flagge nähen, auf der steht:

          Alles Scheiße, deine Elli.

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            Bezogen auf ihren vierten Absatz von unten glaube ich doch es wird wieder so wie" früher" sein können. Was hat Kultur nicht alles überstanden!

            Wenn das hier vorbei ist, sehen wir uns wieder:



            Alles Scheiße Deine Elli



            www.youtube.com/watch?v=iFEtOJqfFIs

            • @05158 (Profil gelöscht):

              Ihr Wort in Gottes Gehörgang.

              Ich denke, es wird sich alles transformieren. In welchen Zustand vermag wohl noch niemand zu sagen.

              Jedenfalls wissen wir jetzt, dass der Song eine ungewollte Schwangerschaft beschreibt.

              Was für die heile Schlagerwelt außergewöhnlich ist.

              Und somit einen progressiven Moment enthält. Auch, wenn man dazu schunkeln kann.

              • 0G
                05158 (Profil gelöscht)
                @Jim Hawkins:

                Ich gebe zu vorsätzlich mit dem Coverbild provozier(e)t zu haben in Bezug auf ihre Mainzer Zeit.!



                ;-)

          • @Jim Hawkins:

            Ja, die Befürchtung hab ich auch. Da werden schon Einige dran glauben müssen. Gerade die, die auf größere Gästezahlen angewiesen sind, werdens schwer haben. Auch Theater oder freie Kinos. Wird viel davon abhängen, wie es nach dem 31. August weitergeht.

            In der Zwischenzeit muss man halt auf weitere Soforthilfen hoffen:

            www.titanic-magazi..._Rettungspaket.jpg

  • Irgendwie kam mir der alte NDW-Hit "Ich will Spass" in den Sinn, als ich im TV einen Bericht über diese "Demo" in Berlin sah. Fand ich schon immer Sch*****, das Lied. Bleibt nur noch die Frage, wie viele der "DemonstrantInnen" anschliessend oder in den folgenden Tagen Omma (oder so) besucht haben. Küsschen, Küsschen!



    Naja, aber wie meinte der braune Boris neulich noch: Die sind ja sowieso in einem halben Jahr tot. Da kommts also nicht so drauf an, gell?

  • RS
    Ria Sauter

    Treffender Artikel! Treffende Wortwahl!



    Diese Typen gibt es überall, auch in allen Religionen.



    Der türkische gottgleiche Führer Erdogan sagte, sinngemäß, türkische Gene seien besonders immun gegen das Virus. Das gelte auch für die verwandten Völker.

    Orginalzitat bitte in Suchmaschine suchen, bei Bedarf.

  • Möchte anmerken: bei den Kirchen handelt es sich um Pfingstler, die klassische evangelische und katholische Kirche hält sich sehr wohl an die Auflagen!

  • Super geschrieben hat Spass gemacht den zu lesen.

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Opossum:

      OFFTOPIC!



      ......Oh oh oh oh oh



      Opossum



      Oh oh oh oh oh



      Opossum



      Oh oh oh oh oh



      Opossum



      Possum, Opossum



      Opossum! Opossum



      Possum, Opossum



      Possierliches Opossum



      Possum, possum



      schlaues Tier



      ich wünscht



      ich käme mehr nach dir.......

      ;-)

      • @05158 (Profil gelöscht):

        danke der Ehre

  • Raver und Christen sind unser letzter Schutz gegen die totale Gegenwart ???

    hä wollen Sie mir jede Hoffnung auf die Zukumf nehmen oder war das Satire, dann keine Gute.

  • Jepp! Bis hin zur Wortwahl total gelungen.



    Formidabler Arschgeigenhaufen im Schlepptau!



    So kenn ich sie alle. Besonders in Berlin.



    Vielleicht kommt drastisch sprechen bei denen an, die beschrieben werden

  • Die taz mutiert hier immer mehr zum Alte-Leute-Blatt, die in Kommentaren zur Coronakrise den wohligen Grusel an den neuen Blockwartregeln feiert. Subversiv radikal unbequem - das ist was für Minderheiten in geschützten Spaces, für die die älteren weißen Männer am besten freundlich zurückhaltend Hausmeister spielen.

    Raver und Christen sind unser letzter Schutz gegen die totale Gegenwart. Man muss sie nicht mögen, um zu achten was sie tun.

    • @Krampe:

      "Raver und Christen sind unser letzter Schutz gegen die totale Gegenwart. Man muss sie nicht mögen, um zu achten was sie tun."

      Der ist gut, Hedonisten und Abergläubige werden uns retten.

    • @Krampe:

      Schöner Einwurf .. Man stelle sich vor, es gab Christen, die haben ihre Lieder gesummt.

  • 0G
    03874 (Profil gelöscht)

    Lieber Uli Hannemann,

    es tut mir leid, ich war es! Ich war es, der am Sonntag ausgelassen feierte und für einen Tag die gebetsmühlenartig wiederholte Doktrin des ,,wir sind noch am Anfang", des ,,wir müssen auf einen Impfstoff warten" und der ,,neuen Normalität" nicht mehr wahr haben wollte und kopfüber in den Infektionsherd sprang. Mea culpa!! Davon abgesehen scheint es dieser Tage ziemlich angesagt zu sein mit dem Finger auf andere (die sich nicht so toll an Maßnahmen halten wie man selbst) zu zeigen über die man sich dann gemeinsam, als Plenum einer neuen Moralunion, genüsslich echauffieren darf. So flappsig sich meine anfängliche Entschuldigung für mein bewusstes Handeln anlesen mag, so ernst gemeint ist sie allerdings. Ich möchte natürlich niemanden unnötig gefährden, noch weniger möchte ich mich unsolidarisch zeigen, doch gerade dieser Aspekt wird mir oft geradezu einseitig beleuchtet und wenig differenziert betrachtet. Daher hier ein kleiner Exkurs in Sachen Moral. Moral, sowie Gutes an sich hat einen Selbstzweck, ist aus sich selbst heraus und frei von jeglicher Teleologie. Wird jegliches Verhalten nun moralisiert, wie man es bei Ihnen liest, verliert die Moral - im Hegelschen Sinne - ihren substantiellen Wert und wird zu einer Pflicht. Im Zuge dessen ist jegliche Solidarität überhaupt nicht mehr möglich, da sie nunmehr keine Entscheidung des Einzelnen ist, sondern eine Entscheidung die von anderen für mich getroffen wurde. Eine Regierung die per se davon ausging, dass ein verantwortungsvoller und achtsamer Umgang ohne das Mittel der Strafe in Zeiten einer Pandemie unmöglich von dem Einzelnen zu erwarten sei und von der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg sprach, muss sich die Frage gefallen lassen, ob es nicht vernünftiger gewesen wäre ihren Appell bzgl. neuer sozialer Umgangsformen direkt an den Erwachsenen und nicht das Kind in mir zu richten.

    • @03874 (Profil gelöscht):

      Das Virus interessiert sich übrigens null für Moral.

    • @03874 (Profil gelöscht):

      Ich finds gut dass du dich angreifbar machst.

    • @03874 (Profil gelöscht):

      Ihre Teilnahme an der Party sowie Ihre Auslassungen dazu sind ein beredter Hinweis auf die Richtigkeit im Denken Einsteins, der da annahm, dass zwei Dinge unendlich seien, das Weltall und die menschliche Dummheit. Nur beim Weltall sei er sich noch nicht sicher.



      Versuchen Sie´s doch mal mit dem Kantschen Kategorischen Imperativ, "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten können" (Ethik).

    • @03874 (Profil gelöscht):

      Ganz schön viele Worte für die Kernaussage, dass einem Gesundheit und Ruhe anderer sch*ssegal ist, wenn man Spaß haben will.

      • @Gaston:

        Na, da lesen Sie aber ganz schön was hinein. - Umgekehrt allerdings gibt's auch zu viele, die ständig andere mit ihrer Forderung nach Ruhe drangsalieren und denen es ebenso egal ist, dass Musik und Feiern ein wesentliches Lebenselement für ihr bereits lange vor ihnen ansässigen Nachbarn ist.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @03874 (Profil gelöscht):

      Mit Albert Camus geantwortet:

      Wer will, findet Wege, wer nicht nicht will, Gründe.

      Wer trägt noch mal die Verantwortung für das Kind und den Erwachsenen in Ihnen?

      Meine Tochter war da mit vier Jahren überzeugender: Wenn ich sie fragte, warum ich einem von ihr geäußerten Wunsch nachkommen solle, meinte sie "Weil ich das will."

      Btw: Die Schuldgefühle drücken arg?

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Ein sehr guter Beitrag!



    Als ich als Angehöriger einer Zielgruppe die Bilder gesehen habe, dachte ich auch so meine Fresse haben die einen Schuß weg. Bleibt mal abzuwarten, was mit dieser Reproduktionszahl passiert.



    Aber im Ausgleich haben wir ja die Worte von Frank-Walter Steinmeier.

    (Spalte verrutscht- Besitzer eines Mas­tino-Wer­wolfmischlings-juti,juti )

  • Danke für diesen schönen Artikel! Das ist mal wieder taz vom Feinsten - so, wie wir sie brauchen und lieben!

    • @willifit:

      Na, da schließe ich mich doch gleich an. Wirklich vom Allerfeinsten!

  • "dass selbst unter gewissenhafter Einhaltung der Regeln, für das Singen in geschlossenen Räumen schlicht kein „plausibles Hygienekonzept“ zu existieren scheint, "

    wie passt das bloß zu den Schulöffnungen?

    • @nutzer:

      Das passt in sofern, als man Risiko gegen Nutzen abwägen muss. Die Schulpflicht, die Bildung sind hohe Güter, das Singen in der Kirche kann hingegen ohne negative Folgen wegfallen. Deswegen (und nicht, weil Frau Fiedlers Enkel sich vorbildlich verhalten, sie sind nämlich die einzigen, die nie kreischen lachen, quietschen, schreien, heulen, sich prügeln und buddeln....) geht man bei den Bildungseinrichtungen das Risiko ein, beim Gottesdienst eher nicht.

    • RS
      Ria Sauter
      @nutzer:

      Das passt hervorragend.



      Die Kinder verhalten sich vorbildlich, jedenfalls an der Schule, in die meine Enkel gehen.



      Gesungen wird nicht, auch am morgen keine christlichen Lieder.