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Turbokapitalisten und RechtspopulistenZur Freude der Klimaleugner

Waltraud Schwab
Kommentar von Waltraud Schwab

Der Klimawandel spielt den Klimaleugnern in die Karten: Er hilft, ihre Klientel zu mobilisieren. Dass dabei die Argumente fehlen, ist ihnen egal.

Sonne satt – Klimaleugner behaupten, mit dem Handeln der Menschen habe das nichts zu tun Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

K limaleugner leugnen nicht das Klima, davon hätten sie nichts. Sie leugnen den menschengemachten Klimawandel. Das Wort ist eine falsche Verkürzung, die in den Sprachgebrauch hineingesickert ist: griffig, hart und kalt. Was sich im Sprachgebrauch verankert, ist jedoch gesetzt. Klimaleugner sind Leute, die damit hausieren gehen, dass es so bleiben kann, wie es ist – inklusive Ressourcenverschwendung, Raubbau an der Natur wie auch Konsum- und Wegwerfmentalitität. Turbokapitalisten sind oft Klimaleugner, Trump an vorderster Stelle. Und Populisten, vor allem Rechtspopulisten, sind es auch.

In Deutschland fährt die AfD auf dem Ticket. Viele ihrer Mitglieder leugnen den Klimawandel. Es ist eins der Themen, mit dem sie ihre Klientel mobilisieren. Versprochen wird diesem, dass die Welt besser bleibt, wenn man den Klimawandel ignoriere – und die Leute glauben es. Weil’s bequemer ist und weil die Populisten geschickt vorher geschürte Unrechtsgefühle ihrer Anhänger damit ansprechen.

Wer sich auf Foren von Rechtspopulisten umsieht (die mitunter als seriös getarnt sind), trifft auf eine überbordende Menge an Hassbotschaften gegen Klimaaktivistinnen und -aktivisten, gegen alle, die eine CO2-Steuer einführen, Benzin verteuern, Subventionen des Fliegens abbauen wollen. Klimawandel, das sei nur eine Methode, um neue Steuern zu erheben, die dann den Flüchtlingen zugutekämen, bekommt, wer mit Rechten spricht, schnell zu hören.

Kürzlich wollten AfD-Mitglieder des Bundestags in einer Kleinen Anfrage von der Bundesregierung wissen, wie diese überhaupt darauf käme, dass 97 Prozent aller Wissenschaftler behaupten können, dass der Klimawandel menschengemacht sei. Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort nun auf eine Metastudie von James Powell aus dem Jahr 2016 und die kommt zum Schluss: 97 Prozent ist falsch. Mittlerweile gehen 99,94 Prozent aller Studien davon aus, dass der Mensch die Erderwärmung verursacht hat. Der Faden, an dem sich die Klimaleugner festhalten, wird dünner und dünner.

Flucht und Tod sind auch Folgen des Klimawandels

Das ist ihnen aber egal. Denn Skeptiker des Klimawandels werden trotzdem viel öfter auch in seriösen Zeitungen wie der New York Times oder dem Guardian zitiert, befand eine Studie der University of California, die 100.000 Artikel analysiert hatte. Den Wissenschaftlern zufolge diskreditiere dies fortwährend die Arbeit seriöser Klimaforscher, die seit Jahrzehnten vor den Folgen der Erderwärmung warnen. Ein Punktsieg für die Klimaleugner, denn die Medien arbeiten ihnen damit zu.

Noch aus einem anderen Grund fahren Klimaleugner mit ihrem Mantra, dass Klima immer schon schwankend gewesen sei, gut. Denn der Klimawandel erledigt etwas, das sehr gut in ihre Ideologie passt. Tritt ein, was Wissenschaftler vorhersagen, sind die Folgen der Erderwärmung verheerend, sehr schlimm werden sie für Länder in Afrika und Asien, wo sich dies bereits zeigt. Überschwemmungen, Dürren, ausgetrocknete Flüsse, schrumpfende Gewässer, Desertifizierung, veränderte Niederschlagsverteilung, Missernten, Hunger, schmelzende Gletscher, Starkregen oder gar kein Regen, ein Monsun, der an manchen Orten ausbleibt, an anderen alles überschwemmt.

Zu den Folgen des Klimawandels gehören Flucht und Tod. Der Weltklimarat IPCC warnte schon 2014, dass Kinder und ältere Menschen aufgrund ihrer geringen Mobilität, aber auch ihrer geringeren Nahrungsaufnahme bei Dürren, Hitzewellen und Waldbränden körperlich gefährdet und vom Tod bedroht seien. Erwartet wird, dass viele Kinder an Mangelernährung, Durchfall, Malaria und bei Überschwemmungen sterben. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht des UN-Menschenrechtsrats wird bereits davor gewarnt, dass der Klimawandel die Menschenrechte bedrohe und dass er, was in den letzten 50 Jahren in Bezug auf Weltgesundheit und Armutsreduktion erreicht wurde, zunichtemachen könnte.

Es wird Fluchtbewegungen geben aufgrund des Klimawandels, aber die wenigsten Klimaflüchtlinge werden es auf ihrer Odyssee bis in die Industrieländer schaffen. Das mag ein weiterer ein Grund sein, warum die Populisten in europäischen Ländern, die wie die AfD in Deutschland ihre Aussagen mit nationalsozialistischen Wortfindungen wie „Umvolkung“ und „Volksstod“ befeuern, den Klimawandel leugnen. Dies, obwohl Flüchtlingsbewegungen eines ihrer liebsten Bedrohungsszenarien ist.

Die Überbevölkerungsdebatte dient den Rechten

Und es gibt noch einen dritten Aspekt, der in diesen ganzen Brei aus billigen Parolen und falschen Argumentationen der Populisten hineinreicht: die Überbevölkerungsdebatte. Die immer weiter zunehmende Bevölkerung ist manchen Überlegungen zufolge die größte Bedrohung für das Klima. Heute leben laut UN etwa 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde. Bis zum Ende des Jahrhunderts, prognostizieren die Vereinten Nationen im World Population Prospects 2019, werden es 10,8 Milliarden Menschen sein. Der Hauptanstieg werde in Afrika geschehen, wo jetzt etwa 1,3 Milliarden Menschen leben. Zum Jahrhundertende sollen es dort 4,1 Milliarden sein.

Es sind nicht nur Rechtsnationalisten und Populisten, die verbreiten, dass die Überbevölkerung eigentlich die größte Gefahr für das Klima sei. Diese Behauptung taucht auch in demokratiefreundlicheren Zusammenhängen auf. Im Sommer etwa machte sich Wolfgang Kubicki von der FDP diese Argumentation zu eigen. Denn solange Populisten den Klimawandel leugnen und damit gewählt werden, passen sich bürgerliche Parteien ihren Forderungen an. Sie erledigen wieder die Arbeit der Rechten.

Die Behauptung, der Bevölkerungszuwachs sei die größte Klimagefahr, ist jedoch widerlegbar. Dort, wo die Geburtenraten am höchsten sind, gibt es die wenigsten CO2-Emmissionen. Ein Mensch in Burundi produziert laut einer Studie von Christian Aid, der offiziellen Hilfs- und Entwicklungsagentur von 41 protestantischen und orthodoxen Kirchen in Großbritannien und Irland, im Jahr 0,027 Tonnen CO2 pro Person. Ein US-Amerikaner verursacht 581 Mal so viel. Ohnehin ist es eine fatale Volte, jenen Ländern nun die Verantwortung für die Klimaerwärmung zuschieben zu wollen, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Historisch, so die große private Hilfsorganisation Care, sind die Industrieländer zu 99 Prozent für das Zuviel an CO2 in der Atmosphäre verantwortlich.

Dass sich die Behauptung, die Überbevölkerung sei die größte Gefahr für das Weltklima, dennoch hartnäckig hält, deutet darauf hin, dass es angenehm ist, andere für das Versagen verantwortlich zu machen, um bei sich nichts zu ändern. Der Klimawandel kommt den Klimaleugnern also ganz recht, weil er für die Populisten in den Industrieländern ein Problem löst. Er sorgt dafür, dass Menschen sterben. Und zwar dort, wo eurorassistischer Ideologie zufolge Menschen leben, die wegbleiben oder erst gar nicht geboren werden sollen.

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Waltraud Schwab
taz-Redakteurin
Seit 2002 bei der taz, erst im Lokalteil, jetzt in der Wochentaz. 2005 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet für die Reportage „Schön ist das nicht“, 2011 wurde die Reportage „Die Extraklasse“  mehrfach prämiert. 2021 erschien ihr Roman "Brombeerkind" im Ulrike Helmer Verlag. Es ist ein Hoffnungsroman. Mehr unter: www.waltraud-schwab.de . Auch auf Twitter. Und auf Instagram unter: wa_wab.un_art
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29 Kommentare

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  • Zu dem Aspekt der Überbevölkerung möchte ich als ehemaliger Klimaforscher (eindeutig zu den 99.94% gehörend) etwas anmerken: ganz so einfach lässt sich das nicht wegdiskutieren. Was in der Berechnung der CO2-Emissionen gerne vergessen wird ist unsere Atemluft, durch die jeder von uns jährlich ca. 0,6Tonnen ausstoßen. Aktuell gelten 2Tonnen für jeden der 7,7 Milliarden Erdbewohner als Obergrenze, bei 10,8 Milliarden sind das dann nur noch 1,5Tonnen, abzüglich der Atemluft also weniger als eine Tonne zusätzliche Emission pro Mensch. Da ist also noch Luft drin, aber vernachlässigbar ist die Größe der Weltbevölkerung nicht, wir wollen die Welt ja nicht dauerhaft auf Anschlag fahren. Auch wenn das aus historischen Gründen grade in Deutschland ein schwieriges Thema ist, sollten wir über die Möglichkeiten der Vermeidung Überbevölkerung reden, weil sich damit doch sehr viel CO2 vermeiden lässt. Und wir sollten darüber reden, bevor die Rechten das Thema ganz für sich vereinnahmen.

  • 9G
    94778 (Profil gelöscht)

    Mal als Anmerkung zu folgendem Zitat aus den Artikel.



    "Wer sich auf Foren vonRechtspopulisten umsieht (die mitunter als seriös getarnt sind), trifft auf eine überbordende Menge an Hassbotschaften gegen Klimaaktivistinnen und -aktivisten, gegen alle, die eine CO2-Steuer einführen, Benzin verteuern, Subventionen des Fliegens abbauen wollen. Klimawandel, das sei nur eine Methode, um neue Steuern zu erheben, die dann den Flüchtlingen zugutekämen, bekommt, wer mit Rechten spricht, schnell zu hören."

    Solches findet man auch auf ganz normalen Blogs- und zwar als Mehrheitsmeinung ,z.B im t online Blog, nicht nur bei Rechtspopulisten

  • Völlig richtige Schlüsse im Artikel. In den s.g. entwickelten Industrienationen sinkt oder stagniert idR die Geburtenrate, oder kommt es aus anderen Gründen nicht mehr zu einem sehr deutlichen Anstieg der Bevölkerung, oder Bevölkerungsteilen.

    Bevölkerungszuwachs kann problematisch sein, zB Ernährung, Böden. Dem darf man nicht die Augen verschließen, sondern müsste schon jetzt die vorhandenen Güter gerechter verteilen (und dem "Turbokapitalismus" entsagen), anstatt sie zB auf den Müll zu werfen.

  • Momentan gibt es jedoch eine Spaltung unter den Verschwörungstheoretikern:



    während Rainer Rupp über einen Beleidigungsprozess des Klimaforschers Michael E. Mann gegen den Leugner Tom Ball in verfälschender Weise auf KenFM berichtete, korrigierte das sowohl Matthias Bröchers als auch Dirk Pohlmann beide auch vielfach auf KenFM und mit anderen zusammen in den amerikanischen "tiefen Staat und seine Geheimregierung" vertieft.



    Ein wachsender Teil der Leugner des menschlichen Verursachens haben sich zur Zeit enorm politisch und sozial isoliert.

  • Also, weil ich weiß, daß die Römer den Großteil ihres Weizens zur Versorgung der Stadt Rom aus Nordafrika importiert haben - damals ein Grüngürtel, der verkarstet ist - bin jetzt ein Rechter, oder was ?

  • " Diese Behauptung taucht auch in demokratiefreundlicheren Zusammenhängen auf. Im Sommer etwa machte sich Wolfgang Kubicki von der FDP diese Argumentation zu eigen."

    wie kann man die fdp als eine im vergleich zur afd weniger demokratieunfreundliche partei bezeichnen.?

    wer für die freie marktwirtschaft und also für den totalen markt und die akzeptanz seiner ergebnisse ist,kann nicht als demokrat gelten.konsequenter liberalismus und demokratie schliessen sich aus und können nicht koexistieren.

    ein freier und ergo totaler markt tötet jede möglichkeit von demokratie.

  • „Dass sich die Behauptung, die Überbevölkerung sei die größte Gefahr für das Weltklima, dennoch hartnäckig hält, deutet darauf hin, dass es angenehm ist, andere für das Versagen verantwortlich zu machen, um bei sich nichts zu ändern.“

    Im Gegentum. Das unser (!!!) Lebensstandard multipliziert mit den bald 10 Milliarden Menschen in die Grütze geht, kann sich jeder an einem Finger abzählen. Die bestehende Zahl an Menschen sowie der prognostizierten Wachstum sollte Anlass sein sofort hier und weltweit zu einem nachhaltigen Lebensstil umzuschwenken.

    Mit Populismus hat das so wenig zu tun wie die einsamen Rufer im Walde, die vor Jahren vor dem Klimawandel warnten.

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “Oktoberfest?? Luaja soag i!



    Grias Gott!







    taz.de/Turbokapita...pulisten/!5624741/







    Ein schlechtes Zeichen:







    "Für uns wird`s schon reichen!",



    denken die Reichen



    und begleichen



    ihre Schulden mit Leichen.“

  • Ich habe etwas Mühe die Logik der Klimaleugner in dem Artikel zu verstehen. Ich kann nachvollziehen, dass es rechten Populisten gut passt, wenn die unwerte Bevölkerung aus der 3. Welt als erstes Hopps geht. Also gibt es doch einen Klimawandel, aber einen den die Entwicklungsländer mit ihrer blöden Überbevölkerung verschuldet haben? Und der einzige Fehler den wir machen könnten, ist unseren Konsum zu drosseln und auf linke Spinner zu hören, die den Menschen helfen wollen? Oder bin ich auf der falschen Spur?

    • @Nikodemus:

      Das mag daran liegen, dass "Logik" in diesem Kontext ein Euphemismus ist.

      Meine Sicht der Dinge ist so: es gibt zwei "Stockwerke": die "Starken" (subjektiv gemeint, sie wähnen sich stark): die wissen m.E. um den Klimawandel (und den menschlichen Anteil daran). Sie wähnen sich im Vorteil, wenn's zur Krise kommt und "das Blut spritzt". Daher ihre Affinität zu den Preppern und auch zu diesen (m.E. ziemlich kranken) Menschen, die 60Tsd Munition klauen und hamstern.

      Reiche und Ultrareiche mögen die Neigung verspüren, sich zu diesen "Starken" zu zählen.

      Diese sehnen sich geradezu nach einem reinigenden Armageddon. Sterben sollen die anderen.

      Dann sind die Dummen: denen kann man gut erzählen, alles sei OK, weitermachen, das mit dem Klima seien nur Ammenmärchen.

      Natürlich ist in Wirklichkeit nicht alles so klar unterteilt, aber diese faschistoiden Alpträume haben eine Neigung zu (selbsternannten) Eliten, die ihr eigenes Fussvolk verachten, bewusst belügen, und, wenn's drauf ankommt, über die Klinge springen lassen.

  • Wer allen Ernstes behauptet, dass das Bevölkerungswachstum kein Problem darstellt, Experten, die darauf verweisen gar in die rechte Ecke stellt, hat zumindest eine ziemlich eingeschränkte Sicht auf die Dinge: Zwar ist es so, dass der Mensch in den meisten Ländern der Südhalbkugel im Vergleich zu uns Europäern einen sehr geringen Anteil an den Treibhausgasen hat. Allerdings werden da zwei Dinge übersehen: 1. Es ist schon ein ziemlich großer Denkfehler zu glauben, dass die Menschen in Afrika (darauf wurde ja im Artikel besonders abgezielt) weniger Recht auf ein Leben im Luxus haben als wir. Selbstverständlich wird auch dort danach gestrebt und die Entwicklung in diese Richtung geht schnell. 2. Es geht nicht allein um den Effekt eines Menschen auf das Klima, sondern auch darum, dass viele traditionelle Wirtschaftsweisen, die mit kleiner Bevölkerung auf begrenzter Fläche nun einmal von ehemals nachhaltiger Naturnutzung in zerstörerische Naturnutzung übergehen. Zu nennen ist hier zum Beispiel die ehemals kleinräumige Slash- and- burn Wirtschaft in Wäldern Madagaskars. Ehemals nachhaltig, heute, mit wachsender Bevölkerung zerstörerisch und vor allem selbstzerstörerisch (was jeder sehen kann, der sich einmal das Leben der Menschen in waldreichen und dann in entwaldeten Gegenden ansieht). Es gibt weitere Aspekte, die ich hier nicht alle aufzählen will - aber ich bitte künftig um Unterlassung solch dummer Schlüsse. Man hätte ja zum Beispiel formulieren können, dass die Debatte um eine "Überbevölkerung" von Rechten missbraucht würde - da hätte man die Wahrheit geschrieben ohne seriöse Wissenschaftler und Beobachter der Realität zu verunglimpfen. Ein paar Vorschläge, wie man mit der Realität umgeht und die Welt zu einer besseren und gerechteren macht; fertig ist der gut geschriebene und ausdifferenzierte Artikel.

    • @Axel Donning:

      Nach einem guten Start lässt sich der Artikel im letzten Abschnitt zu vereinfachten Schlüssen verleiten, vermutlich eine Folge zu langen Stöberns in rechten Foren. In der Vergangenheit war Überbevölkerung nicht Ursache der Klimaschäden sondern Luxuskarossen und Ressourcenverschwendung. In der Zukunft(!) jedoch müssen Faktoren wie Weltbevölkerung (ich sage absichtlich nicht Überbevölkerung) berücksichtigt werden.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Eben gerade auf SPON entdeckt, dass der Klimawandel vielleicht doch noch aufzuhalten sei.

    https: www.spiegel.de/wis...-defaetismus-nicht....

    Welches Drama! Müssen dann die armen Demonstranten auf ihre sinn- und strukturgebenden Events und Happenings verzichten - und (oh, Graus) gegen Not, Hunger, Armut auf die Straße gehen? Ganz in grau oder schwarz? Ohne bunte Luftaloms?

  • Die AfD wird für die nächste Bundestagswahl und weitere Landtags- und Kommunalwahlen permanent versprechen, dass die/der toitsche Autofahrer*in vor allen Unbilden der linksgrün-versifften Politik und des angeblichen Klima"wandels" verwschont werden wird - vorausgesetzt, man(n) wähle AfD. Die AfD wird sich ales "Retter der toitschen Autoindustrie" aufspielen und das Blaue vom Himmel herunter versprechen à la "Frei Fahrt für freie Bürger". Sird vermutlich auch die Hetze gegen Flüchtlinge und Migration verknüpfen mit dem "unsäääglichen Druck auf die armen Autofahrer*Innen".

  • Da kann ich nicht wirklich zustimmen. Es stimmt, dass, zwar bis jetzt nur in bestimmen Ktreisen, eine Rückbesinnung auf alte Methoden stattfindet (Permakultur, Ökoanbau). Schaut man sich bestimmte Studien an ( Case Study Permacultural Organic Market Gardening and Economic Performance), so wird klar, dass der Anbau nach dem Prinzip der Permakultur 3-4 mal ertragreicher ist als herkömmliche industrielle Landwirtschaft, auf selber Fläche. Nicht da die Pflanzen etwa ertragreicher wären, sondern da auf höherer Dichte mehr Anbau möglich ist und zu alle dem sich Ökosysteme entwickeln welche ressistenter gegenüber Schädlingen und anderen Krankheiten sind. Außerdem steigert es die Bodenqualität, macht Düngemittel obsulet und ist resistenter gegenüber Klimaschwankungen.



    Zugegeben, in dem Verhältnis wie Heute manche Pflanzen in Massen angebaut werden, ist das mit ökologischem Anbau nicht machbar. Zum Beispiel werden die 12 Millionen Hektar deutschen Ackerlands für den Getreideanbau genutzt. Davon die Hälfte für Weizen und davon wird wieder die Hälfte als Futtermittel verwendet.



    In anderen Ländern ist es krasser was das angeht. Der größte Teil allen Sojaanbaus in Südamerika ist Futtermittel für Zuchttiere oder wird zum Gewinn von Biotreibstoff verwendet.



    Ich denke es wäre gut machbar unsere Welt durch ökologischem Anbau zu ernähren, es bedarf aber eines globalen Umdenkens: Weniger Fleischkonsum, mehr regionaler Anbau und Konsum, mehr ökonomische Freiheit für Bauern, weniger Druck durch profitorientierte Lobbyparteien.



    Momentan ist es doch so, dass die größten Agrarlandwirte die meisten staatlichen Subventionen bekommen. Hoher Export ist gut fürs BIP und das darf nicht sinken, also wird was schon groß ist größer gemacht.

    • @Barde:

      Sobald die regional erzeugten Biolebensmittel stabil gekauft werden,



      Ist alles ok. Bio. Produkte schwemmen grad den Markt und müssen konventionell verramscht werden. Durch politische 30% Verordnung wird es noch schlimmer. Permakultur ist für Träumer und Selbstausbeuter sonst nix. Kauf endlich regionales Bio immer und nix anderes zu hohen Preise (3 Fach als bei Lidl) und es funktioniert zu Eurer Zufriedenheit.

  • 'Klimaleugner sind Leute, die damit hausieren gehen, dass es so bleiben kann, wie es ist – inklusive Ressourcenverschwendung, Raubbau an der Natur wie auch Konsum- und Wegwerfmentalitität.'

    Klima leugnen hin und her. Es gibt auch Menschen, die von der Klimadebatte unberührt bleiben und trotzdem gegen Ressourcenverschwendung, Raubbau an der Natur wie auch Konsum- und Wegwerfmentalität sind.

    • @Nicolai Nikitin:

      Sind diese Menschen denn auch gegen die Ressourcenverschwendung des viel zu hohen Fleischkonsums in Deutschland?

      • @Anna Minerva:

        Viel zu hoher Fleischkonsum ist sowohl ungesund, als auch Ressourcenverschwendung und damit ein no go.

  • Die klimanegationistische AfD ist eine Wirtschaftspartei p. e.

    Zitat: „ Turbokapitalisten sind oft Klimaleugner, Trump an vorderster Stelle. Und Populisten, vor allem Rechtspopulisten, sind es auch. In Deutschland fährt die AfD auf dem Ticket. “

    Nicht oft ist in den Corporate media solcherart Formulierungen zu finden, die auf die große doktrinale Schnittmenge zwischen AfD und den Wirtschaftsliberalen, hier zutreffend Turbokapitalisten genannt, hinweisen und damit der wie in einem anschwellenden Bocksgesang sich verbreitenden Legende widersprechend, die AfD sei eine linke Veranstaltung und im Osten die eigentliche Nachfolgepartei der SED. Die gestrige Stellungnahme von Alice Weidel zum Klimapaket der Bundesregierung ist in ihrer Substanz nicht von der FDP-Position zu unterscheiden und stellt vor allem darauf ab, das Maßnahmebündel sei ein Eingriff in die freie Marktwirtschaft. Damit hat sie gleichwohl recht, was jedoch nur beweist, daß Turbokapitalismus und entfesselte freie Marktwirtschaft konstitutive Ursachenfaktoren des gesellschaftlich verursachten Klimawandel darstellen. Daß der halbherzige Koalitionskompromiß kaum dazu geeignet ist, die Katastrophe aufzuhalten, steht auf einem anderen Blatt.

    • @Reinhardt Gutsche:

      "Die klimanegationistische AfD ist eine Wirtschaftspartei "

      Na klar. Es ist schliesslich kein Zufall, dass die AfD 1.0 unter Lucke (mit einer gewissen personellen Kontinuität, hallo, Weidel!) in die AfD 2.0 mutiert ist (und auf dem Weg zu 2.5 ist).

      Mich erinnern diese (proto-) faschistischen Veranstaltungen immer an die Geschichte des Golem: die Konservativ-wirtschaftsliberale erschaffen sich ein Monster, um sich die lästigen Linken vom Leib zu halten (oder von der Börse, die ist wichtiger) -- und dieses gerät ausser Kontrolle...

    • @Reinhardt Gutsche:

      Ach, warten Sie mal ab.

      Die Industrielobbyisten werden sehr schnell verstummen mit ihrem Gejammere, wenn die Bundesregierung ihre Strukturhilfen rausgerückt hat.

      Wer baut denn Windräder und E-Autos? Wer bringt Wärmedämmung an Gebäuden und setzt Sonnenkollektoren aufs Dach? Wer konstruiert Fahrräder und ÖPNV-Fahrzeuge? Wer baut Straßen um und Autobahnen zurück? Wer besitzt die großen Landflächen, die nun ökologisch genutzt werden sollen?

      Eben. Klimaschutz bedeutet gesellschaftlicher Konsum vom Feinsten.

      Die Argumentationskongruenz mit der AfD wird sehr schnell zu Ende sein.

      Diejenigen, die sich die teureren Mieten und das neue E-Auto nicht leisten können, werden der AfD die Stange halten.

      Sie können dann die Statistiken, die belegen, dass ein erheblicher Anteil der AfD-Wähler von den Linken gekommen sind, gern weiterhin als Legenden betrachten.

      Letztendlich ist es auch unerheblich, denn Wahlergebnisse leben vom Jetzt, nicht von dem, was man irgendwann vor Jahren mal gewählt hat.

      • @rero:

        Legenden

        Zitat @Rero: „Sie können dann die Statistiken, die belegen, dass ein erheblicher Anteil der AfD-Wähler von den Linken gekommen sind, gern weiterhin als Legenden betrachten.“

        Was heißt hier „weiterhin als Legenden betrachten“? Wer immer damit gemeint sein mögen, ich jedenfalls nicht. Denn die Statistiken widerlegen nachgerade diese Legende. Hier einige Wählerwanderungszahlen aus den Nachfolgeländern der DDR zur AfD bei der BT-Wahl 2017 in Tausend:


        Von Union: 980



        Von SPD: 470



        Von Linke: 400



        Von FDP: 40



        Von den Grünen: 40



        Von anderen: 690



        Von den Nichtwählern: 1 200


        Bilanz:



        Von der „Linke“: 400



        Vom Rest: 2538




        Wählerwanderung zur „Linken“:



        Von SPD: 430



        Von Grünen: 170



        Von Union: 90



        Von den Nichtwählern: 270


        Bilanz: Den 400 T zur AfD gewechselten vormaligen Linke-Wähler stehen fast 1 Mio Zugänge von anderen gegenüber.

        Bei den jüngsten Landtagswahlen in Brandenburg verlor die Linke 80 T Wähler, davon:

        30 T an SPD,



        4 T an CDU,



        13 T an Grüne,



        12 T an AfD,



        5 T an BVB,



        5 T an andere,



        11 T an Nichtwähler

        Von den 80 T Wählerverlusten gingen also lediglich 12 T an die AfD (15 %).

        Bei den jüngsten Landtagswahlen in Sachsen verlor die Linke 125 T Wähler, davon:

        30 T an CDU,



        27 T an AfD



        19 T an SPD



        15 T an Grüne



        13 T an andere



        15 an Nichtwähler

        Von den 125 T Wählerverlusten der Linken gingen also lediglich 27 T an die AfD (20 %).

        So viel zur Legende, die Wechselwähler der Linken seien ganz im Gegensatz zu denen der CDU „in Scharen“ zur AfD übergelaufen, die ihren Aufstieg in erster Linie der Linken verdanke. Nicht die Statistiken sind die Legenden, sondern deren kreative Interpretation...

        Wie dereinst die REPs als CSU-Derivat aus Protest gegen die von FJS vermittelten Umschuldungskredite an die DDR entstanden, ist die AfD heute ein CDU-Derivat aus Protest gegen Merkels angeblichen Linksschwenk und speist sich in ihrer Substanz aus enttäuschten rechtsrandigen CDU-Anhängern.

  • Exxon Mobil, in Deutschland Esso, lässt seit 1957 globalen Klimawandel durch Automobil- , Luft- , Schiffs- Verkehr CO2, NOx Emissionen in der Arktis für eine Nordpassage für Schiffe eruieren. Die Faktenlage ist im Sinne der Nordpassage für Exxons noch steigerbar, d. h. der Klimawandel ist Fakt, aber noch nicht weit genug vorangeschritten, die Arktis Investoren für den Schiffsverkehr eisfrei zu verkünden.

    Fridays4Future kämpft noch nicht erfolgreich für Klimaschutz sondern global erstmalig wirksam dagegen, dass der Klimawandel seit 60 Jahren Fakt ist, trotzdem nach der Devise Teilen der Wissenschafts- Community, nur Herausforderungen verheißen Fortschritt, bzw. Investoren Wagniskapital Moneten für den Turmbau von Babylon moderner Provenience, s. Atombombenbau „Manhattan Projekt“ 1941-1945, militärische, zivile Nutzung der Atomenergie ohne Exit Programm, durch die Öl, Gas Lobby, ihre höchsten Protagonisten wie US Präsident Donald Trump wider alle Fakten krass brutal verleugnet bleibt „Nun erst recht.

    Der Nationalsozialismus, Faschismus in aller Welt bekam erst Auftrieb, als der Kolonialismus im Vrlauf 1. Weltkriegs 1914-1918 schlechte Presse hatte, sprich Kolonialmächten, angesichts massiver Proteste, Hungerstreiks im 1. Weltkrieg, Befreiungsbewegungen, u. a. ermutigt durch die russische Oktoberrevolution 1917, Staaten, privaten Investoren ökonomisch finanziell als nicht mehr haltbar galt. Genau könnte jetzt wiederum drohen, angesichts schlechter Presse für die Carbon- , Kohlenwasserstoffindustrie, sprich, weil die Klimawandel Leugner einst im Zentrum der Finanz Aristokratie mathematischer Finanz Akrobaten global „schlechte“ Presse befeuern.

  • Die „Überbevölkerung“ (falls man überhaupt davon sprechen kann) ist sicher nicht das Problem. Alle können gesichert ernährt werden, auch wenn es über 10 Mrd Menschen geben wird. Wir brauchen dazu eine moderne Landwirtschaft die mit allen aktuellen wissenschaftlichen Methoden arbeiten kann. Was in Deutschland und Europa gerade passiert, das die Landwirtschaft ins Mittelalter zurückgebomt wird, hält den globalen Klimawandel nicht auf. Der Ackerbau, modern und offen ist DIE Lösung!

    • @Farmer:

      Hä?

      Wer bomt hier was zurück? Was meinen Sie genau?

      Ich verstehe Ihr Kommentar leider nicht.

  • "Ein Mensch in Burundi produziert laut einer Studie von Christian Aid, der offiziellen Hilfs- und Entwicklungsagentur von 41 protestantischen und orthodoxen Kirchen in Großbritannien und Irland, im Jahr 0,027 Tonnen CO2 pro Person. "

    Leute, mit solchen fehlerhaften Argumenten spielt ihr den Klimaleugnern direkt in die Hände.



    Der durchschnittliche Mensch produziert alleine aus seiner Atmung etwa 0,380 Tonnen CO2 pro Jahr. Dazu kommt dann alles andere. das mit den 0.027 bzw 27 kg glaube ich ebenfalls nicht. In Burundi wird wohl vorwiegend mit Holz oder Dünger gekocht, da dürften etwas mehr als 27 kw Holz pro Person anfallen.

  • Ist das Argument mit der Überbevölkerung nicht eher so zu verstehen, dass natürlich auch in diesen Regionen der Lebensstandard steigen wird und die einzelne CO2 Bilanz dann nicht mehr so niedrig sein wird?

    • @Kenni303:

      Ja absolut.



      Aber es läuft aus dem Ruder wenn wir unsere Nahrung und nachwachsenden Rohstoffe auf der Südhalbkugel produzieren lassen wären wir hier die Landwirtschaft so weit lahmlegen, das es zur Selbstversorgung nicht mehr reicht.