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Mutterschaft über 40Es gibt keine zu alten Mütter

Die Geburtenhäufigkeit bei älteren Müttern steigt. Was gesellschaftlich noch immer tabuisiert wird, ist ein Grund zur Freude.

Rockmusikerin Gianna Nannini war 54 Jahre jung, als sie ein Kind bekam – na und? Foto: dpa

Carla Bruni war 43 Jahre jung, als sie ein Kind bekam, Cherie Blair 45 und Gianna Nannini 54: Dass Frauen über 40 gebären, liegt im Trend. Und deutsche Frauen schließen auf. Die Zahl der hiesigen Mütter, die bei der Geburt ihres Kindes 40 Jahre und älter sind, habe „auffällig“ zugenommen, so das Statistische Bundesamt diese Woche. Mit 88 Babys pro 1.000 Frauen hat sich diese Zahl im Vergleich zu 1990 sogar vervierfacht.

Gefahr, Gefahr, raunt es gern, kaum dass gebärende Frauen selbst dem Kindesalter entwachsen sind. Risikoschwangerschaft ab 35, Fehlgeburt, Fruchtwasserembolie? Gemach. Das biologische Alter ist ein Faktor für die Gesundheit von Mutter und Kind, aber längst nicht der wichtigste.

Ausschlaggebender für eine komplikationslos verlaufende Schwangerschaft ist vielmehr der allgemeine Gesundheitszustand. Eine sportliche 40-Jährige, die sich gesund ernährt, hat ein geringeres Risiko als eine 25-Jährige, die wenig schläft, raucht und dem Alkohol zugetan ist.

Auch bei einer sozialen Betrachtung toppt das Alter die Jugend. Das Max-Planck-Institut in Rostock untersucht seit Jahren den Einfluss des Alters einer Mutter auf die Entwicklung des Kindes. In einer 2016 veröffentlichten Studie fanden die ForscherInnen heraus, dass Kinder von älteren Müttern nicht nur fitter und größer, sondern auch gebildeter und erfolgreicher sind als der Nachwuchs jüngerer Frauen.

taz am wochenende

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Das ist kein Wunder: Frauen in mittleren Jahren sind beruflich angekommen, verdienen im Schnitt besser und sind der Weisheit ein Stück näher. Sie wissen, was sie wollen – und wenn das ein Kind ist, können sie die Freude darüber genießen, wenn es klappt.

Das gesellschaftliche Geraune beruht also weniger auf biologischen Tatsachen denn auf Tabus. Wie alles, was Frauen tun oder lassen, wird auch Mutterschaft streng überwacht und kritisiert. Ist die Frau zu jung, hat „das Flittchen“ nicht aufgepasst, ist sie zu alt, ist der Aufschrei groß: Die egoistische Oma, was fällt der ein! Anstatt Frauen einfach selbst entscheiden zu lassen, wann für sie das richtige Alter ist, ein Kind zu bekommen und zu erziehen.

Peter Maffay war übrigens 69, Ron Wood 71 und Musikproduzent Jack White 78 Jahre alt, als sie Vater wurden. Mütter der Welt, da ist noch Luft nach oben.

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54 Kommentare

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  • @Anne Klein: in einer solidarischen Gesellschaft spricht nix gegen Hartz IV und Kindergeld! Siehe meine Comments weiter unten... wenn eine ältere Frau Schwanger wird, hat sie das Recht JA zum Kind zu sagen, auch mit dem Risiko einer Beeinträchtigung des Kindes in den ersten 9 Monaten - , jede Frau sollte auch das Recht haben, den Ort der Geburt frei wählen zu dürfen (Hausgeburt, KH oder Zuhause...). Schwierige Kiste

  • Naja...weiß nicht so recht...ich bin mit 22 Vater geworden (die Mutter war damals 20) und genieße es sehr jetzt mit 43 einen 21jährigen Sohn zu haben...in meinem Freundeskreis bekommen manche Gleichaltrige jetzt erst ihre Kinder...mir wäre das jetzt zu stressig und ich habe vor zwanzig Jahren auch nichts verpasst oder vermisst was ich nicht auch noch jetzt nachholen könnte.

  • „Eine sportliche 40-Jährige, die sich gesund ernährt, hat ein geringeres Risiko als eine 25-Jährige, die wenig schläft, raucht und dem Alkohol zugetan ist.“

    Unter Umständen macht es mehr Sinn nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, sondern wenn schon solche Vergleiche gebracht werden, dann Frauen gleicher Konstitution und Lebensführung in verschiedenen Altern zu vergleichen um ein Risiko durch den Faktor Alter zu bewerten.

    Aber selbst so: Wenn man statt der idealisierten fitten 40erin eine realistische 40erin ansetzt, die eben nicht super sportlich ist und gelegentlich raucht und trinkt, dann ist man selbst in der Logik der Autorin schon in einem doppelten Risikokomplex und damit in einer relativen Risikoschwangerschaft.

    Man kann halt nicht jede empirische Faktenlage wegquatschen, weil der Zeitgeist es gerne so hätte.



    D.h. können kann man es natürlich schon, und befindet sich damit in bester Gesellschaft „gefühlter Wahrheiten“, die gerade in der Presse rund um den Globus so beliebt sind - wenn die Realität nicht ins Weltbild passt, dann wird sie halt negiert.

    Wird schon schiefgehen im Fall der Schwangerschaften im fortgeschrittenen biologischen Alter - wenn ein Kind eher Selbstverwirklichungsprojekt ist, und *sein* Risiko ignoriert wird. Im Zweifel gibt es ja Voruntersuchungen und einen möglichen Schwangerschaftsabbruch, falls ein dann absehbar lebenslang gesundheitlich eingeschränktes Kind die weitere geplante Selbstverwirklichung gefährdet.

  • Das Max-Planck-Institut schreibt das Gegenteil von dem, was Frau Hecht behauptet:



    www.demogr.mpg.de/..._ist_egal_5253.htm

    Mit zunehmendem Alter der Mutter steigt das Risiko. Bei finnischen Müttern ab 40 ist das Risiko, zu früh zu gebären, oder eines geringen Geburtsgewichtes doppelt so hoch.

    Nach Meinung der Studie liegt das nicht am Alter an sich, sondern möglicherweise an der geringeren Fertilität, an Stress oder ungesunden Verhaltensweisen. Die Studie kann dazu keine Aussage treffen.

  • Ich finde, bevor man die Mutterschaft älterer Frauen feiert sollte es Arbeitsbedingungen geben, die Frauen (auch denen, die beruflich weiterkommen wollen) in jedem Alter eine Mutterschaft ermöglichen: flexible Teilzeitmöglichkeiten, Väter, die zu gleichen Teilen die Kinder betreuen, Kitaplätze, junge Männer, die Vater werden wollen etc. - ist ja alles bekannt.



    Die späte Mutterschaft ist meiner Ansicht nach keine Entscheidung der Frauen, sondern nur die Folge davon, dass die Bedingungen zum Kinderkriegen immer schlecht sind - und kurz vor den Wechseljahren nehmen die Frauen eben auch schlechte Bedingungen in Kauf, weil es ihre letzte Möglichkeit ist.

    • @Kolyma:

      Vielleicht ist es ja einfach nur so, dass frau sich nun erst "bereit" fühlt", sich wirklich auf ein Kind einzulassen?

    • @Kolyma:

      "Die späte Mutterschaft ist meiner Ansicht nach keine Entscheidung der Frauen, sondern nur die Folge davon, dass die Bedingungen zum Kinderkriegen immer schlecht sind "

      Das sehe ich nicht so. Prinzipiell muss sicher mehr getan werden für junge Familien. Ich glaube aber nicht das die Bedingungen früher besser waren zum Kinderkriegen.

      Der Unterschied liegt eher in der späten Erwerbstätigkeit und der späteren Partnerfindung im Vergleich zu früher. Wenn sie sich tradierte türkische oder russische Familien hier in Deutschland anschauen , werden sie feststellen das die Familien jünger sind.



      Das mag an der Ausbildung liegen - ist aber nicht der alleinige Grund. m:M. nach hat das auch mit der Einstellung zu tun, erst was zu "erleben- erarbeiten" und dann die Familienplanung anzugehen.

      Die Abgehängten heute - das sind vorallem alleinerziehende Mütter - und das ist ein Skandal!



      Für alles mögliche ist Geld da - Alleinerziehende aber stehen ziemlich im Regen. Sozialetats gehen da eher woanders hin.

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “ Glück Auf!







    Mama Janini taz.de/Mutterschaft-ueber-40/!5621558/







    TOM-gegendert: taz.de/#!tom=2014-09-12 Touché “

    unterm——& mitreden—live -



    4. x Papa - mit 52 (“…falscher Fuffzcher…“) - Kollege: “…fein - wenner aufs Gumminasium kommt - heißt es: 'aber schön - daß der Opa auch mal mitkommt'…“ 🤓



    (liegt in der Familie: - meine Eltern 41/42 bei Geburt;)

    kurz - finde den Beitrag vor der offensichtlichen Konkurrenzfolie



    (s. insbesondere letzter Absatz) dennoch unreflektiert voll panne.

  • Das Risiko für das Down-Syndroms und andere Trisomien steigt exponentiell mit dem Alter der Mutter. Aber auch ein hohes Alter des Vaters hat nachteilige Folgen für die Lebensqualität des Kindes. Grundsätzlich gilt: Je höher das Alter der Eltern bei der Zeugung des Kindes, desto mehr Mutationen haben sich angesammelt, und desto höher das Risiko genetischer Defekte. Manche Studien legen nahe, dass Kinder von alten Väter im Durchschnitt unattraktiver und unbegabter sind als Kinder von jungen Vätern.

    Das alles mag denen egal sein, die Kinder einfach als Recht oder als Privateigentum oder als Teil ihrer Selbstverwirklichung betrachten. Wer aber ein Kind bekommt, um einem anderen Menschen ein möglichst gutes Leben zu ermöglichen, dem werden die genetischen Risiken nicht gleichgültig sein.

    Also entweder die Kinder in jungen Jahren zeugen oder wenigstens die Keimzellen in jungen Jahren einfrieren lassen. Wer beides verpennt hat, sollte lieber adoptieren oder sich einen Hund kaufen.

    i2.wp.com/www.down...-DS-prevalence.jpg

    • @Thomas Friedrich:

      ich habe nie verstanden, warum nan unbedingt die eigenen Gene vererben muss.



      Adoptieren ist sicher ne gute Möglichkeit,wenn man nicht auf Kinder verzichten kann.



      Beim Hund sehe ich das etwas radikaler:

      Keinen kaufen sondern einen aus dem Tierheim oder anderer Art der Notsituation holen.



      Auch hier bin ich gegen die Förderung der Produktion.



      Es gibt von Beidem zu viele :



      Hunde und Menschen.

      Jedem Kind oder auch Hund gerecht zu werden bleibt aber eine eherne Pflicht.



      Keiner wurde gefragt, ob sie oder er da sein wollte.

      • @Friderike Graebert:

        Das sehe ich genauso.



        Am wichtigsten ist es, den Menschen, die jetzt schon da sind, ein gutes Leben zu verschaffen.

  • Ältere Mütter sind kein Tabu. Die biologischen Grundlagen unserer Existenz werden uns nur immer unangenehmer.

    Immer wieder gerne zitiert: "Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten."

  • „In einer 2016 veröffentlichten Studie fanden die ForscherInnen heraus, dass Kinder von älteren Müttern nicht nur fitter und größer, sondern auch gebildeter und erfolgreicher sind als der Nachwuchs jüngerer Frauen„

    Laut meiner Information ist diese ominöse Studie von einer berühmten amerikanischen Universität aus dem Jahre 2012 und kommt zu dem Schluß, dass der ausschlaggebende Faktor die Existenz eines noch nicht gestorbenen Vaters ist. Das wurde hier wohl unterschlagen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Gäbe es da für einen interessierten alten Vater einen kleinen Link von Herrn Fissner?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Wie steht die Quelle nicht im Artikel?



        Mir ist der Link entfleucht. Es war aber ein seeeeehr bekannter Professor. Irgendwas mit Smith. Fragen Sie Frau Hecht! Sie kennt die Quelle :-)

  • Die Kinder reicher, alter Knacker haben in der Regel wenigstens junge, fitte Mütter, alte Mütter dagegen haben eher noch ältere Partner. Das dürfte für die Kinder schon unterschiedliche Auswirkungen haben.



    Mit zunehmendem Alter empfinden die meisten Menschen die Unruhe, die von Kindern ausgeht, als zunehmend belastend, ob in der Kita, den Schulen oder bei den Enkeln. Inwieweit alte Eltern davon verschont bleiben, kann ich nicht beurteilen, ich zumindest würde mir das keinesfalls antun wollen.

    • @auchdas:

      Was soll dieses sexistische Gelaber von "reichen alten Knackern" mit ihren "jungen, fitten Müttern" und den "alten Müttern" mit "eher noch älteren Partnern? Hier wird ja nicht über "trophy wifes" und "cougars"diskutiert. In den USA (vergleichbare deutsche Zahlen fehlen mir leider) ist der Anteil an Beziehungen mit einem Altersunterschied von höchstens 5 Jahren über drei Viertel.(Quelle: en.wikipedia.org/w...al_relationships))



      Da hat wohl jemand zuviel Klatschkolumnen gelesen?

      Entscheidender ist eher, wie Mutter und Vater 15 Jahre nach der Geburt mit der Pubertät des Nachwuchses umgehen bzw. noch umgehen können.



      Das Beispiel mit der 25-jährigen und der 40-jährigen ist so nicht korrekt:



      Für Trisomie 21, Trisomie 18 oder Trisomie 13 z.B. steigt das Risiko mit zunehmenden Alter der Mutter stark an (www.labor-enders.de/301.html).

      • @Saccharomyces cerevisiae:

        Tschuldigung, ich bezog mich auf die oben genannten 3 Herren am Schluss des Artikels, und davon gibt es ja noch mehr. Beispiele mit alter Mutter und deutlich jüngerem Vater sind nun mal eher selten.

  • Zitat: „...aber ich will meinem Kind zumindest so lange erhalten bleiben, bis ein selbständiger Mensch aus ihm geworden ist.“

    Was glauben Sie: Ab wann ist ein Kind ein „selbständiger Mensch“? Mit etwa einem Jahr kann ein Kind alleine laufen und essen. Mit etwa drei Jahren zieht es sich allein an. Noch später lernt es, allein Fahrrad zu fahren, alleine aufzuräumen, alleine Hausaufgaben zu machen, allein einzukaufen, alleine auf Parties zu gehen oder allein Auto zu fahren. Ganz allein leben wird es aber nie. Immer wird es Freunde brauchen und Vorgesetzte kriegen, Partner wollen oder Sündenböcke suchen. Ganz und gar selbständig, jedenfalls, wird kein Kind jemals werden. Es liegt nicht in der Natur des Menschen, allein zu sein. Und bei 8 Milliarden Mitmenschen ist es auch schlicht und ergreifend unmöglich. Ich schätze, was Sie wirklich wollen, ist: so lange wie irgend möglich Kontakt haben zu denen, die sie lieben, ihr Kiny eingeschlossen.

    • @mowgli:

      eine schöne Aufzählung.

      Und doch ist es ein gravierender Unterschied, wann ein Kind eines oder beide Eltern verliert.

      Es ist besser, je mehr dieser Stufen ein Kind diese Sicherheit hat.

      Ja klar, Väter oder Mütter können einem Kind auch ohne deren Lebensende verloren gehen.



      Und auch junge Eltern können sterben.

      Es ist trotzdem ein gravierender Unterschied.

      ich wünsche jedem Kind zumindest bis ins junge Erwachsenenalter nicht alleine auf der Welt zu stehen.

      • @Friderike Graebert:

        "ich wünsche jedem Kind zumindest bis ins junge Erwachsenenalter nicht alleine auf der Welt zu stehen."

        Dem kann man sich nur anschließen.

  • Risikoschwangerschaft! Wie gerne wird das Wort ausgesprochen und gleich zucken jede Menge Frauen zusammen, um die 30 und darüber.... Leute! Das Risiko BEGINNT mit der Geburt. Da kommt ein pumperlgsundes Baby auf die Welt und ab da geht das Risiko erst richtig los. Das letzte, wirklich absolut unberechenbare Abenteuer ist es, ein Kind oder mehrere davon zu bekommen. Ob nun selber hergestellt oder in Pflege oder adoptiert, man bekommt immer einen fremden Menschen geliefert, auch wenn er aussieht wie der Opa und so gut Klavier spielt wie die Großtante, darauf kann man sich nicht verlassen, alles ist unberechenbar. Vor allem, welche Krankheiten das Schicksal for das Menschenkind vorgesehen hat. Unfälle. Nimmt es Drogen, warum? Wir haben doch alles richtig gemacht... Nein, die Schwangerschaft ist das geringste Risiko.

    • @Maria Burger:

      Nach dieser Logik müsste man seine Kinder auch nicht impfen oder anschnallen, denn Krankheiten oder Unfälle können ja trotzdem passieren.

      Dass Eltern nicht alle Risiken vermeiden können, ist kein Grund, auch die vermeidbaren in Kauf zu nehmen. Gesundheitliche Risiken als Folge eines hohen Alters der Eltern sind ein vermeidbares Risiko.

  • Als Kind einer 17-jährigen bin ich in die andere Richtung gegangen und bekam mein Kind kurz vor 44. Der Vorteil ist, dass ich nicht das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben und vor der Mutterschaft noch einige Dinge in meinem Leben korrigieren konnte. Allerdings finde ich es gegenüber dem Kind ungerecht, noch älter zu sein. Mitte 40 ist der letzte Drücker.

  • P.S. Junge Eltern könnten u.a. auch Reformen in der Arbeitswelt bewirken. Das Konzept Beruf und Familie funktioniert ja nur, wenn junge Eltern auch in der Überzahl sind. In meiner Firma bin ich die einzige Mutter! Und meine Kollegen sind alle über 30! Klar, dass ich da nicht viel bewirken kann: Kind krank, flexible Zeiten, Verständnis der Kollegen. Manche merken auch, dass sie alt werden, und der Gedanke: erstmal nur ich und Geld verdienen nicht das Glück der Welt ist!

  • ... Seltsamer Artikel: ganz vergessen wurde das Leistungsprinzip! Es wrd mittlerweile als unverantwortlich angesehen mit Mitte 20 / Ende 20 Kinder zu bekommen. Denn heute gilt: erst muss das Konto prall gefüllt sein, Haus, Auto und dann Kind. Ein Kind darf nicht einfach so kommen, es wird geplant. Und wenn es nicht klappt, dann hat man so viel Geld, dass man sich alle mögliche "Kinderwunschtechnicken" leisten kann. Wir sind froh, auf unser Herz gehört zu haben, statt auf unsere Umwelt, die einen suggerierte, man ist zu jung und könne sich kein Kind leisten! Wir sind nun 40, unsere Kinder 6 und 10, wir können nun beruflich duchstarten, weil die "müden alten" Mütter beruflich nicht mehr wiederkommen.



    Viele vergessen, es gehören immer drei dazu, dass man schwanger wird: Mutter, Vater und das Kind! Späte Mutterschaft passt zu unserer Leistungsgesellschaft, diesen Optimierungswahn. Man will nur im jetzt leben, nicht in der Zukunft. ch kenne viele Mütter, die es sehr bereuen, so spät Mutter geworden zu sein, weil sie gern ein zweites oder drittes Kind wollen, aber körperlich und seelisch es nicht mehr können.



    Zum Leben gehört auch Demut und seine eigenen Begrenzungen zu erkennen. Mit oder ohne Kind!

    • @Moosmutzel:

      Ihr letzter Absatz bringt es auf den Punkt!



      Als "mittel-alter" Elternteil (Kinder kamen um die 30 herum) bin ich froh und dankbar, dass die Geburten und "der Aufwuchs" unterm Strich gut gegangen sind. Aber ich hatte manchmal das Gefühl, meinen Kindern ein zu altes Elternteil zu sein. Deshalb: das biologisch Mögliche kann für Eltern ein Segen, für die Kinder aber die Hölle sein.



      Nicht auszudenken, wenn Pubertiere in die Situation kommen, die Pflegschaft für ihre greisen Eltern beantragen zu müssen. Oder mit dem Schulabgang der lieben Kleinen treten die Oldies in den beruflichen Ruhestand und haben dann noch mehr Zeit, sich besserwisserisch in die Belange der Kinder reinzuhängen. ;-)

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Das Problem an alten Eltern ist einfach die nachlassende körperliche Kraft, das mit dem Alter erhöhte Risiko schwer zu erkranken oder zu sterben, zunehmende Ängstlichkeit bei vielen älteren Menschen womit die Kinder belastet werden, eine zu große Distanz zur eigenen Kindheit usw.

    Ich will trotzdem niemand etwas vorschreiben, aber ich will meinem Kind zumindest so lange erhalten bleiben, bis ein selbständiger Mensch aus ihm geworden ist.

    Ab wann ist alt"zu alt"? Wenn 50 jährige Kinder bekommen und ab 60 Jahren mit einem massiven körperlichen Abbau zu rechnen ist, dann können sich der Nachwuchs dann in der Pubertät pflegerisch um die eigenen Eltern kümmern. Möchte man das seinen Kindern antun? ODer geht es nur um "die Befreiung der Frau"? Manche Sachen haben auch einfach mal nichts mit dem geschlecht zu tun

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Mir fehlt in der ganzen Diskussion auch immer der Punkt, dass Kinder ihre Eltern deutlich früher im Leben verlieren. Mir ist das selbst durch eine Krankheit meiner Mutter mit Mitte 20 passiert und es hat mit grundlegend aus der Bahn geworfen. Zum Glück ist mein Vater noch recht fit. Aber wenn beide Eltern gleich alt sind und die Wehwehchen sich ballen, während man selbst gerade an der Uni den Abschluss macht oder sich im ersten Job einarbeitet, ist das eine tierische Belastung.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Frida Gold:

        Die Erfahrung habe ich im ähnlichen Alter auch machen müssen. Ich habe auch einen Elternteil mit Mitte Zwanzig verloren.

        Ich habe allerdings einen mitterweile 32 Jahre alten Freund, der seine Mutter im alter von 11 Jahren verloren hat. Er kommt bis heute nicht wirklich damit klar und hat das emotional nur so halb verarbeitet. Das ist wirklich traurig.

        Was in seinem Fall ein tragisches Unglück war, wird bei Eltern über Fünfzig zur realistischen Möglichkeit

      • @Frida Gold:

        Ich weiß nicht, ob Eltern die bei der Zeugung ihrer Kinder schon deren Leben bis zu dem Tod der Eltern vorausplanen mit allen Eventualitäten, wirklich gute Eltern sein können.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Um alle Eventualitäten gehts dabei auch gar nicht. Es ist eine einfache Überlegung.

          Erstens: die Einschläge häufen sich bei zunehmenden Alter. Wer wie diese Sängerin mit 54 ein Kind bekommt, wird 70 Jahre alt sein, wenn das Kind 16 Jahre und in der Pubertät ist. Auch eine fitte 70 Jährige ist eben eine 70Jährige. Meine Oma war glaube ich 72 als ich 16 Jahre alt war.



          Zweitens: Ich habe schon das Gefühl das es meinem Kind weiterhilft, das ich noch halbwegs am Puls der Zeit bin.



          Drittens: Ich sehe es an den Großeltern meines Sohnes. Nach drei Tagen Besuch sind die einfach erschöpft. Es ist auch eine körperliche Angelegenheit.

          Trotzdem würde ich jetzt niemanden persönlich dafür verurteilen, wenn er/sie in hohem Alter noch Kinder macht. Aber abfeiern muss man es auch nicht und gedankenlos sollte man auch keine Kinder in die Welt setzen.

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Man muss weder das eine noch das andere abfeiern.

            Ich z.B. hätte in meiner Pubertät weder mit meinen Eltern noch mit meiner Oma über irgendwelche Probleme, die ich zu der Zeit vielleicht hatte, geredet. Dafür hatte ich einen Freundeskreis, mit dem man sowas machen konnte. Und ich war auch sehr froh, dass sich meine Eltern eigentlich schon mit Beginn meiner Pubertät aus meinem Leben mehr und mehr zurückzogen.Will damit sagen:



            Es hängt vom Konzept der Erziehung ab und natürlich auch davon, wie das Kind drauf ist. Ich war immer nach Aussagen meiner Eltern und Geschwister jemand, der seine Selbstständigkeit wollte und dies wurde auch respektiert. Das kann bei einem anderen Kind ganz anders aussehen. Man kann dies eben nicht vorab planen. Daher würde ich eben nie sagen, dass jemand falsch handelt, der sich keine Gedanken um den Zeitpunkt macht, wann er Kinder will. Eher fragwürdig finde ich es allerdings, wenn es, wie in dem Artikel auch angesprochen wird, spätes Kinderbekommen schon als Teil der späteren Erziehung impliziert wird. Da fehlt mir auch die Flexibilität.

        • @Age Krüger:

          Ich weiß nicht, ob Eltern, denen bei Zeugung ihrer Kinder deren weiteres Leben relative egal ist, wirklich gute Eltern sein können.

          • @Frida Gold:

            Die können dann nicht nur, die MÜSSEN dann ihr Kind so annehmen, wie es ist.

            Ich habe genug Kinder erlebt, die abgeschoben wurden, weil sie behindert wurden oder weil sie nicht so funzten, wie es sich die Eltern vorstellten.

            Zumindest den Gedankengang sollte man haben, dass man eben nicht alles vorausplanen kann. Ich wünsche den Kindern, dass sie Eltern haben, die sich nicht so wichtig nehmen, dass sie selbst irgendwann in einem Optimierungswahn, den sie auch noch auf die Kinder übertragen, sich dauernd Gedanken darum machen, ob das Kind nicht doch den Doktortitel hätte, wenn sie früher oder später es auf die Welt gebracht hätten.

            • @Age Krüger:

              Es ist "Optimierungswahn", wenn man als Elternteil einplant, sein Kind möglichst bis zum Berufseintritt unterstützen zu können? Na dann viel Spaß. Sie können sich offenbar in keiner Weise vorstellen, wie es für junge Menschen ist, wenn man sich parallel umd Abschluss, Berufsstart, Pflegepersonal, Krankenhausaufenthalte, Beerdigungsplanung, Weiterbildung und nebenbei auch noch Vermögensaufbau und eigene Familienplanung kümmern soll.

              • @Frida Gold:

                "Sie können sich offenbar in keiner Weise vorstellen, wie es für junge Menschen ist, wenn man sich parallel umd Abschluss, Berufsstart, Pflegepersonal, Krankenhausaufenthalte, Beerdigungsplanung, Weiterbildung und nebenbei auch noch Vermögensaufbau und eigene Familienplanung kümmern soll."

                Nein, ich kann mir ein Leben, das nach dem Motto "Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod" abläuft tatsächlich zumindest für mich persönlich nicht vorstellen. Es mag noch den ein oder anderen Beamtenjob geben, in dem man nach seiner Ausbildung nix mehr tun muss und sich dann um seine pflege- oder beerdigungsbedürftigen Eltern in aller Ruhe kümmern kann. Lehrer dürfte sowas langweiliges sein. Unter Leben verstehe ich eher das, was passiert, wenn ich es nicht erwarte.

      • @Frida Gold:

        Ein ausgesprochen wichtiger und richtiger Aspekt.



        Ich bedaure alle Kleinkinder, deren Eltern schon die Frische von jungen Eltern fehlt.

        • @Rolf B.:

          …öh - für Letzteres spielt das numerische Alter aber nur sehr bedingt die entscheidende Rolle - wa. 😈

          unterm—-& btw & not only -



          …im übrigen bezweifel ich durchaus - ob wesentlich numerisch jüngere Eltern - mit uns Saubacken & ähnlich unsere Cousins in den Zeiten post WK II so derart lässig-locker & final erfolgreich …öh zu recht gekommen wären. Gellewelle.

          kurz - Ihr Klischee - back to sender •

          • @Lowandorder:

            Wenn Sie mal alte Säcke als Väter beobachten, wie sie bemüht sind, den jugendlichen "Kumpel" raus zu lassen. Das wirkt derart befremdlich und künstlich, dass es schon peinlich ist.

            Dass auch Dreißigjährige vergreist sein können - geschenkt. Aber welcher Jugendliche möchte schon gerne Eltern haben, die bald zum Pflegefall werden könnten?

            • @Rolf B.:

              may be. Weiß nicht - wose so ehra Schweif blicke lassen. Aber muss doch alles nicht sein. Newahr. Normal nich.

              Mein Jüngster meinte aber gerade -



              “…echt stark - wiede mich immer an der langen Leine hast laufen lassen & immer den Daumen im entscheidenden Moment parat hattest. Bin viel selbstverständiger als meine Kommilitonen.“ Sorry - zitier ja nur.



              Zu Musikmachen erc - könnte ich das nochmals variieren.

              kurz - Zum Affen machen kannste dich jederzeit. Schon uns Ol - wiewohl einst selber Ruderer - wäre es doch nicht im Traum eingefallen - sich mit seinen ganz vorne mitfahrenden Jungs …öh zu vergleichen. (Seh ihn schmunzeln - ;)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Wahre Worte.

  • Im Übrigen gilt ein höheres Alter bei Männern auch als Risikofaktor für z. B. Trisomie.



    Warum mit 55 ein Kind bekommen? ...Da steht dann das Kind mit zarten 8 Jahren am Grabe seiner Mutter...gut, dass da die Mutter wusste was sie wollte und die Mutter-Kind-Beziehung so richtig genießen konnte...immerhin hat das Kind ja nun das Geld der wirtschaftlich erfolgreichen Mutter?



    Ich kann inhaltlich mit dem Artikel wenig anfangen, leben und leben lassen

    • @wirklich wahr?:

      Wie bitte? Ein Kind einer 55- jährigen Mutter steht mit 8 Jahren am Grab der Mutter? Falls ihr Mutter schon mit 63 verschieden ist, tut mir das leid für Sie, damit ist sie aus heutiger Sicht aber relativ früh verstorben. Ein so extrem hohes Alter zum Mutterwerden dürfte auch nach wie vor selten sein. Ein Kind einer Frau, die mit 40 Mutter wurde, wird die Mutter heute statistisch noch etwa 50 Jahre haben. Das dürfte ein Alter sein, in dem man ohne Mutter leben kann.

  • Bin mir unschlüssig, was ich über das Thema allgemein und den Artikel speziell denken soll. Fakt ist, dass es mit zunehmendem Alter für die Frau schwieriger wird, ein Kind zu empfangen. Wenn eine Frau erst mit Mitte/Ende 30 ein Kind plant, dann muss das nicht auf Anhieb klappen. Im Bekanntenkreis habe ich viele Frauen, die dann ein ziemlichen Leidensweg (psychisch und körperlich) durchmachen, bis es dank künstlicher Befruchtung (hoffentlich) klappt. Davon kein Wort in diesem Artikel, sondern im Gegenteil "Aufstachelung" dazu, es alten Vätern gleichzutun. Das ist doch Quatsch. Sind wir hier in einem Fruchtbarkeitswettbewerb oder wie?

    Gleichzeitig bin ich auch der Meinung, dass man anderen Leuten nicht in ihre Leben reinquatschen sollte. Wer sind wir, dass wir uns ein Urteil erlauben dürfen? Mutter mit 43? Na und. Herzlichen Glückwunsch!

  • Mag sein das Frauen mit 40 reifer und weiter sind für ein Kind als 30 jährige Frauen.



    Sind die Eltern dann auch dem Stress so gewachsen, wenn die Kinder in die Pubertät kommen oder kommen die Eltern mit den technischen, kulturellen Veränderungen überhaupt noch mit?

    Sind das dann meist Einzelkinder?

    Wie stehen die Chancen je Großeltern zu werden? Können die "alten Eltern" ihre Kinder dann mit deren Nachwuchs unterstützen ?

    Ist es nicht so das die junge Generation mit den "alten Eltern" sich viel früher genau um diese kümmern müssen/sollten?

    Wer zu lange überlegt den überholt evtl. das Leben.

  • Eine mit 40 gebärende Mutter belastet die Umwelt und das Klima ebenso wie eine mit 14 gebärende Mutter. Btw ebenso wie die dabei zumeist noch notwendigen Erzeuger.

    Ich denke, dass wir genug Menschen auf dem Planeten sind und bin sehr zufrieden mit mir, mich lieber um die Blagen gekümmert zu haben, um die sich die Eltern nicht mehr kümmern wollten.



    Vielleicht wäre es sinnvoller, mal nachzufragen, warum eine Frau oder ein Mann meinen, nur dann vollwertig zu sein, wenn sie ein Kind in die Welt gesetzt haben.



    Vielleicht wegen Artikeln wie diesen hier, die das so ganz nebenher als ein glückliches Zeichen der Selbstbestimmung propagieren. (Und vielleicht damit alle, die sich dagegen entscheiden, evtl. sogar Verhüten oder Abtreiben müssen, ein mieses Gewissen einreden wollen?)

  • 6G
    65572 (Profil gelöscht)

    Aus pekuniärer Kindersicht sind alte, reiche Väter/Mütter durchaus positiv zu betrachten.

    • @65572 (Profil gelöscht):

      Naja. Die alten, reichen Eltern werden dann aber genau dann schwach und sterbend, wenn das Kind gerade selbst sein Leben richtig anfängt. Auch nicht witzig.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Den noch hinterher nach dem zweiten Durchlesen des Artikels:

    Seit wann ist es ein Zeichen von Klugheit, die Dummheiten alter Männer nachzuahmen, die nicht in Würde alt werden wollen???

    Mir bleibt da die - vorgebliche Luft nach oben - beim Atmen weg.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Eben las ich in einem anderen Forum, in Indien habe eine 74jährige entbunden. Die näheren Einzelheiten konnte und wollte ich mir nict mehr antun. Eine aus allen Fugen geratende Welt verliert das Maß. Allerorts.

    Für die Situation selbst sage ich: Alles eine Frage des Blickwinkels. Und der kann aus der Perspektive der Beteiligten (Mutter, Vater, Kind) höchst unterschiedlich ausfallen.

    Ich empfehle mal eine teilnehmende Beobachtung (soz.wiss. Methode) Pubertierender mit 'alten' Eltern.

    Dass Eltern dabei aufleben, steht auf einem ganz anderen Blatt als die Empfindung der Kinder.

    Ich bedaure Kinder 'Alter Säcke' und 'Alter Schachteln'.

  • Wie alt wird das Kind von Jack White sein, wenn es ihn begraben muss?