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Soziologe über den AfD-Ost-WahlkampfSystemkollaps hat geprägt

Die AfD inszeniert sich als neue Bürgerrechtsbewegung und vergleicht die Bundesrepublik mit der DDR. Woher kommt das? David Begrich versucht eine Erklärung.

Björn Höcke versucht Wähler*innen zu triggern, indem er von einer „Wende 2.0“ spricht Foto: dpa
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

taz am wochenende: Herr Begrich, wenn man derzeit durch Brandenburg fährt, stößt man ständig auf Parolen wie „Vollende die Wende“, „Die Friedliche Revolution mit dem Stimmzettel“ oder „Wir sind das Volk“ – alles drei Wahlplakate der AfD. Was geht da vor sich?

David Begrich: Die AfD schließt im Wahlkampf in Ostdeutschland rhetorisch an die historische Erfahrung der Wende und der Umbruchszeit in der DDR an. Das geschieht auf zwei Ebenen. Zum einen findet eine Parallelisierung der heutigen gesellschaftlichen Umstände mit der Agonie in der Endphase der DDR statt.

Und zum zweiten vermittelt die AfD den Eindruck, sie sei der legitime Verwalter des historischen Erbes der friedlichen Revolution. Das tut sie in vielfältigen Anspielungen, die an das kulturelle Gedächtnis vor allem der mittleren Generation in Ostdeutschland anknüpfen wollen.

Dieser Trend lässt sich schon eine ganze Weile beobachten, zum Beispiel in Reden von Parteichef Alexander Gauland, der etwa die Bundesregierung mit dem Politbüro gleichsetzt. Aber warum nimmt das gerade jetzt so zu? Braucht die AfD ein neues Identitätsthema, weil Migration nicht mehr so zieht?

Das Thema liegt zeitgeschichtlich obenauf. Wir sind im dreißigsten Jahr nach dem Umbruch in der DDR und ­gehen auf das Jubiläum im Herbst zu. Und im Herbst finden die Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern statt.

Da bietet es sich für die AfD an, dieses Thema besetzen zu wollen. Sie knüpft dabei sehr geschickt an die Erinnerungsräume, die Erfahrungen und Erzählungen vieler Ostdeutscher an – und das zum Teil sehr subtil.

Die Wahlkampagne in Brandenburg kann man nicht gerade als subtil bezeichnen. Was meinen Sie?

Zum Beispiel das Video von Maximilian Krah aus Sachsen, der im Frühjahr zur Wahlbeobachtung aufrief und den Slogan der DDR-Opposition vom 7. Mai 1989 „Mit Filzstift und Lineal gehen wir zur Wahl“ aufgriff. Das war damals sehr verbreitet. Danach gab es in der DDR am jeweils Siebten eines Monats Proteste, viele Ostdeutsche können sich daran erinnern. Das Video stellt eine Nähe zwischen den Wahlen in der Bundesrepublik und denen in der DDR her. Das suggeriert, dass es damals wie heute Wahlfälschung im Sinne der Herrschenden gibt.

dpa
Im Interview: David Begrich

Jahrgang 1972, Sozialwissenschaftler und Theologe, ist in Magdeburg und Brandenburg/Havel aufgewachsen. Seit 1999 arbeitet er bei der Arbeitsstelle Rechtsextremismus von Miteinander e. V. in Magdeburg, der sich für Demokratieförderung einsetzt.

Begrich gilt als wichtiger ostdeutscher Autor und Intellektueller. Regelmäßig analysiert er die ostdeutsche Gesellschaft. Sein „Brief an meine westdeutschen Freunde“ nach den Ausschreitungen in Chemnitz wurde viel zitiert.

Ähnlich wie bei der Diskussion um die Nichtzulassung eines Teils der Wahlliste der sächsischen AfD.

Ganz genau. Nach dem Motto: Wer im Osten aufgewachsen ist, der weiß, was hier läuft. Auch hier wird nahegelegt, der Beschluss des Wahlausschusses habe die gleiche Bedeutung wie der Wahlbetrug bei der letzten Kommunalwahl der DDR.

Wie passt da rein, dass die Identitäre Bewegung Eisler-Lieder spielt oder Björn Höcke sich in seinem Buch auf den regimekritischen DDR-Schriftsteller Franz Fühmann bezieht?

Da muss man unterscheiden. Für die IB ist das vermutlich Provokation. Sie spielt ja nur die Eisler-Lieder, die einen heroischen Marschmusik-Charakter haben.

Und Höcke?

Immer wenn sich die AfD aus dem Arsenal der Rhetorik der DDR bedient, kann die Partei damit rechnen, dass es bei der mittleren Generation einen sofortigen Wiedererkennungseffekt gibt. Und der bewirkt, dass die Leute sich erinnern. Die AfD versucht diejenigen zu erreichen, die den Eindruck haben, dass sie mit ihren Erinnerungen und ihren Erfahrungen in der politischen Kultur der Bundesrepublik keine Repräsentanz erfahren. Und das ist tatsächlich ein Problem.

Die vorherrschenden Deutungsmuster sind westdeutsche. Für die jüngere Generation ist das kein Problem, für die mittlere und ältere aber schon. Sie haben den Eindruck, sie kommen mit ihren Erinnerungen und Erfahrungen nicht vor.

Was heißt das konkret?

Egal ob es um Popmusik, um Fußball, um Literatur oder was auch immer geht, die DDR fristet in der politischen Kultur das Dasein eines abgeschlossenen Sammelgebiets. Für die meisten Leute im Osten ist es aber kein abgeschlossenes Sammelgebiet, sondern Teil ihrer biografischen Erfahrung.

Nennen Sie mal ein Beispiel.

Es ist eine Frage der zeitgeschichtlichen Leitbilder der Wahrnehmung. Jeder kennt Fix und Foxi, Donald Duck. Aber im Osten bestimmten die Abrafaxe die Welt der Comics. Die kennt im Westen niemand. Sie gehören auch nicht zum Kanon. Das gilt für Schauspieler, Schriftsteller, Fußballer und Schlagerstars. Das zeigt: Die kulturelle Erinnerung in Ost- und Westdeutschland agiert nicht auf Augenhöhe.

Eine Erzählung, die in AfD-Reden derzeit verstärkt auftaucht, ist die von der Familie am Abendbrottisch, bei der sich die Eltern überlegen, was sie sagen, damit sich die Kinder in der Schule nicht verplappern. Das ist natürlich auch so eine Parallelisierung, wie Sie es nennen. Glauben die Leute das denn wirklich?

Die selbsternannten Bürgerrechtler der AfD

„Und dafür haben wir nicht die friedliche Revolution gemacht, liebe Freunde, das wollen wir nie wieder erleben.“ Björn Höcke, geboren 1972 in Lünen, NRW, AfD-Fraktionschef in Thüringen

„Keiner ist 1989 auf die Straße gegangen, um sich zu überlegen, (...) was sage ich am Küchentisch, damit die Kinder nichts ausplappern.“Andreas Kalbitz, geboren 1972 in München, AfD-Landeschef in Brandenburg

„Wie damals besteht das Regime aus einer kleinen Gruppe von Partei­funktionären, einer Art Politbüro (...)“

Alexander Gauland, geboren 1941 in Chemnitz, seit 1960 in Westdeutschland. Parteichef der AfD

Schwer zu sagen. Entscheidend ist, dass es immer und immer wieder wiederholt wird. Kürzlich zum Beispiel hieß es: Seht her, Angela Merkel zittert, so wie Erich Honecker im Juli 1989 plötzlich todkrank von der Bildfläche verschwunden ist. Dann muss man gar nicht mehr sagen: Die Bundesrepublik, wie sie jetzt ist, geht auf ihr Ende zu. Das soll sich dann jeder selber denken.

Die einflussreichsten Politiker der AfD im Osten – Gauland, Höcke und auch der Brandenburger Spitzenkandidat Andreas Kalbitz – kommen aus dem Westen? Das passt doch eigentlich nicht.

Offenkundig spielt das für den Diskursverlauf inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle. Für den rechten Flügel der AfD ist Ostdeutschland ein Sehnsuchtsort. Es ist in ihren Augen das deutschere Deutschland.

Was auch wichtig ist: Es gibt in Westdeutschland die politische Unendlichkeitserzählung vom Erfolg des Grundgesetzes. Die Mehrheit der Bevölkerung in Ostdeutschland hat aber erlebt, dass Unendlichkeitserzählungen sehr schnell an ihr Ende kommen können. Das ist ja kein Phantasma der AfD. Die Leute haben erlebt, dass ein System, das sich für das letztgültige politische System auf der Welt hielt, innerhalb von Wochen kollabiert ist.

Mit dieser Erfahrung hält man es vielleicht für nicht ausgeschlossen, dass das politische System der Bundesrepublik zusammenbrechen könnte. Und dann kommen Teile der AfD und verwandeln diese Erfahrung in einen politischen Wunsch.

Im Osten ist dieses Geraune vom Systemwechsel, das Teile der AfD betreiben, besonders ausgeprägt. Dazu passt, dass sie versuchen, den Begriff der „friedlichen Revolution“ zu kapern.

Ja, aber immer wenn die Rede darauf kommt, wie sich die AfD die Vollendung der Wende vorstellt, wird es sehr nebulös. Es wird nicht klar, worauf es hinauslaufen soll, das wird bewusst offengehalten. Denn so kann man ­unterschiedliche Rezipienten ansprechen: Die einen können sich darunter den Sturz von Angela Merkel vorstellen, die andern ein gerechteres Rentensystem, manche auch ein anderes politisches System. Das ist der Sinn des Ganzen.

Wie wichtig ist die materielle Ebene? Mit Blick auf Renten, Löhne, Vermögensverhältnisse gibt es ja immer noch eine deutliche Ungleichheit zwischen Ost und West.

Natürlich ist das wichtig. Die Menschen merken ja, dass die Unterschiede bei Löhnen und Vermögen erheblich sind. In der mittleren und älteren Generation, das sagen ja auch viele sozialwissenschaftliche Untersuchungen, fühlen sich viele als Deutscher zweiter Klasse und dass die eigene Lebensleistung nicht auf Augenhöhe mit der der Westdeutschen gewertet wird. Manche haben sich aber in gewisser Weise auch in dem Gefühl der Zurücksetzung eingerichtet und wandeln es in ein antiwestdeutsches Ressentiment à la „Die Wessis sind an allem schuld“.

Die AfD setzt im Osten viel stärker als im Westen auf Sozialpolitik, völkische Sozialpolitik.

Die Einstellungsuntersuchungen im Osten zeigen stets hohe Zustimmungswerte für soziale Gleichheit und Sicherheit. Zugleich ist der Wunsch nach einer homogenen Gesellschaft im Osten milieuübergreifend verbreitet. Beide Elemente greift die ostdeutsche AfD auf.

Früher hat davon die Linkspartei, oder besser: die PDS profitiert.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Ja, im Osten ist die Bindung an eine Partei viel weniger ausgeprägt als im Westen. Parteien sollen dafür sorgen, dass etwas Bestimmtes durchgesetzt wird. Und wenn die gewählte Partei das nicht leistet, wählt man eine andere. Festgefügte Wählermilieus, auf die sich die Parteien verlassen konnten, gibt es im Osten kaum. Und: Die AfD profitiert im Osten von einem sehr heterogenen Nichtwählermilieu.

Sie haben jetzt vor allem von der mittleren Generation gesprochen. Aber schwindet das Bewusstsein, Ostler zu sein, überhaupt?

Das Bild ist uneinheitlich. Die FAZ hat gerade eine Umfrage veröffentlicht, wonach sich eine Mehrheit im Osten als „ostdeutsch“ sieht. Das Maß der Identifikation mit dem Osten variiert mit den Generationen.

Schwindet das Bewusstsein denn wirklich – oder wird es in Teilen der jüngeren Generation nicht auch reproduziert? Ganz ähnlich, wie sich junge Migranten heute wieder stärker zum Beispiel als Türken fühlen.

Man kann sagen, dass die ostdeutsche Identität eine Erfindung der neunziger Jahre ist und mit der Realität in der DDR nichts oder nicht mehr viel zu tun hat. Sie kommt aus der Umbruchsphase.

Die Diskussion darüber, wie diese Phase in den neuen Bundesländern gelaufen ist, beginnt ganz zögerlich, und auch dabei besteht die Gefahr, dass sie nach westdeutschen Regeln geführt wird. Was diese Phase bedeutet, das machen sich viele Westdeutsche bis heute nicht klar.

Im Vergleich zu anderen Ländern wie Polen oder Ungarn ging der Wendeprozess in der DDR letztlich sehr, sehr schnell. Ist das Teil der Erklärung?

Die Folgewirkungen des Umbruchs, die werden bis heute unterschätzt. Solange im Osten eine Wahrnehmung eint, man sei von den Westdeutschen über den Tisch gezogen worden, muss man sich nicht mit der Frage auseinandersetzen, was es hier in den 90er Jahren auch an hausgemachten Fehlern gab.

Wie sieht es mit der innerostdeutschen Auseinandersetzung über all das aus?

Da muss man zunächst fragen: Wo hätte die ihren Ort oder öffentliche Repräsentanz? In den großen Medien dominieren westdeutsche Leitbilder. Solange sich das nicht ändert, gibt es im Osten den Impuls, sich zurückzuziehen und zu sagen: „Dort sind wir ohnehin nicht von Interesse.“

Im Feuilleton der FAZ gibt es derzeit eine kleine Debatte zu 30 Jahren Wende. Da wird diskutiert, welche Rolle die DDR-Opposition bei der Demonstration in Leipzig und danach wirklich gespielt hat. Was derzeit im Osten passiert, kommt nicht vor. Die beiden Diskutanten, Ilko-Sascha Kowalczuk und Detlef Pollack, sind Ostdeutsche …

… aber sie diskutieren in einem westdeutschen Medium. Welche Reichweite hat diese Debatte? Natürlich macht es Sinn, die Frage nach den Akteuren der Wende und ihren Ideen zum Thema der Auseinandersetzung zu machen. Man kann ja beklagen, dass sich die AfD das Thema aneignet, wovon ich aber abraten würde.

Die Erfahrung des Umbruchs in der DDR gehört ja niemandem allein, sie ist Teil einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Und diese Auseinandersetzung ist im Osten dran. Es geht um die Frage, ob es eine eigenständige ostdeutsche Demokratietradition gibt und wie diese aussieht. Und darum, Konfliktfähigkeit zu lernen. Ich hoffe, dass diese Fragen im Herbst kontrovers diskutiert werden. Aber ich bin skeptisch, ob Festveranstaltungen und Reden das leisten werden. Es müsste eine Art Demokratie-Werkstatt geben.

Wie kann man diese Diskussionen fördern?

Es müsste sicher eine andere Perspektive auf die damaligen Ereignisse und ihre Akteure geben. In der öffentlichen Wahrnehmung stehen die Bürgerrechtler und die Demonstranten im Fokus. Zu Recht. Aber 30 Jahre danach könnte man die Perspektive umdrehen oder weiten: Zu dem friedlichen Verlauf der Revolution haben ja nicht nur die beigetragen, die demonstriert haben, sondern auch die, die auf der anderen Seite standen: also die Kampfgruppenkommandeure, die nicht haben schießen lassen. Auch die sind Teil dieser Geschichte. Und darüber müsste es eine Debatte geben.

Kann die AfD auch deshalb so gut anknüpfen, weil die Bewegung damals eine nationale Bewegung war? Es ging ja sehr schnell von „Wir sind das Volk“ zu „Wir sind ein Volk“.

Im Osten sehen sich AfD und Pegida in der Nachfolge von 1989 als alleinige Repräsentanten des „Volkes“ gegen die „Altparteien“. Diese Rhetorik für bare Münze zu nehmen wäre falsch.

Was allerdings noch kein Gegenargument ist.

Dass im Zuge der Wiedervereinigung die Euphorie zum Teil nationalistisch umgeschlagen ist, ist ebenso wahr wie die darauf folgende Mobilisierung rassistischer Gewalt und rechter Jugendkultur. Wahr ist aber auch: Der gesamte Verlauf des Umbruchs in der DDR war als demokratischer Aufbruch vielgestaltiger und widersprüchlicher, als das heute wahrgenommen wird.

Wie erklären Sie sich, dass ein Teil der BürgerrechtlerInnen wie zum Beispiel Vera Lengsfeld oder Angelika Barbe so weit nach rechts gerutscht sind? Barbe sitzt inzwischen ja im Kuratorium der AfD-nahen Stiftung.

Meinem Eindruck nach empfinden diese Menschen eine tiefe Kränkung, die sie in der – aus ihrer Sicht – bis heute mangelnden Anerkennung ihres persönlichen Lebensweges in der DDR durch die bundesrepublikanische Gesellschaft erkennen. Einige haben einen anderen Resonanzraum gesucht und bei den Rechten gefunden. Dort stärken sie denen den Rücken, die meinen, die Bundesrepublik sei eine DDR 2.0. Das ist absurd.

Auf der AfD-Wahlveranstaltung am vergangenen Samstag in Prenzlau trugen Ordner blaue Westen mit der Aufschrift „Dissidenten“ und dem AfD-Logo. Warum wehren sich ehemalige Bürgerrechtler nicht gegen diese Instrumentalisierung?

Es gibt nicht „die“ Bürgerrechtler. Von vielen war ja seit 2015 auch heftiger Widerspruch gegen Pegida und die dortige „Wir sind das Volk“-Rhetorik zu hören.

Würde es helfen, wenn der Osten nicht permanent als Krisenregion, sondern stärker als Erfolgsgeschichte beschrieben würde, die er ja auch ist?

Die Menschen sollten im Mittelpunkt stehen und nicht Klischees, die von einem Landstrich im Umlauf sind. Wenn ich in der taz lese: „Bautzen ist bekannt für die Neonazi-Szene“, trifft das zwar auch zu, aber würde über Dortmund so geschrieben? Bautzen ist auch bekannt für Senf.

Es gibt diese Ostdeutschland-Bilder, die in Klischees gefangen sind: Plattenbauten, Arbeitslose, Neonazis. Es gibt nach wie vor diesen exotischen Blick auf Ostdeutschland. Der reproduziert diese Bilder, auch wenn es gar nicht gewollt ist. Ostdeutschland hat in den westdeutschen Medien wegen der anstehenden Landtagswahlen gerade Konjunktur. Aber viele Berichte lesen sich wie aus einem sehr fernen Land.

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32 Kommentare

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  • Na, lässt sich der Pöbel wieder gegeneinander aufhetzen? Sehr gut, dann denkt er nicht groß nach und findet vermeintlich naheliegende Schuldige, abseits der eigentlich Verantwortlichen.



    Das was Ost/West-West/Ost sich da zu recht und richtigerweise an den Kopf werfen, ist wie gesagt alles mehr als berechtigt, muss endlich einmal auf den Tisch und wurde schon viel zu Lange, nicht angemessen aufgearbeitet, aber „Tit for Tat“ an der Wahlurne? Ganz schlechte Idee!

  • Die Mitläufer der autoritären und rassistischen Gewalt in Ostdeutschland, die dort eindeutig viel höher ist als im westlichen Gebiet, sehen sich sehr wohl im hier und jetzt.



    Sie verweigern allerdings das Zusammenleben mit Menschen aus anderen Kulturen. Das ist das Problem.



    Die Brexit-WählerInnen sind noch schlimmer, sie ergeben sich vollends der reinen Phantasie: to eat the cake and have it.



    Die Mitglieder der "Volksgemeinschaft" 1933-37 hatten ja auch in der Deflation zu leiden, keinen Reallohnzuwachs, sondern "Deutsche Arbeitsfront" - aber so ihr Glaube, würden sie schon zu späterer Zeit an der Beute des Massenraubmords angemessen beteiligt werden. Dass das dann anders kam, konnten viele bis zu ihrem Lebensende gar nicht verstehen.

  • Hier bei uns im Westen ist es mittlerweile vielen absolut klar: die wirtschaftliche Zukunft Deutschland spielt sich in den Neuen Bundesländern ab. Gigantische produktive Kräfte, riesige innovative Vulkane und Scharen der genialsten Menschen sind nur in den Neuen Bundesländern zu finden. Siehe: Robotik, siehe Künstliche Intelligenz, siehe Batterietechnik, siehe Weltraumtechnik. Nicht umsonst wird Tesla seine europäische Mega Factory in einem der Ostländer bauen lassen.

  • wie wärs denn wenn ddr bands(pudys,silly und wie sie alle heißen)mit vielen konzerten im osten mal stimmung gegen die afd machen,natürlich mit reichlich reglame für die konzerte

  • Erweitert sich mit diesem larvierend deutschen Unfrieden seit 1990 Alexander Mitscherlichs Schrift 1967 "Die Unfähigkeit zu trauern" prophetisch zur Unfähigkeit, innerdeutsch, sozial, außen Frieden zu stiften?

    Kranken wir an diesem Unfrieden bis heute, sei es innerdeutsch, sei es ökonomisch auf Europa, militärisch auf die Welt gerichtet?, wenn ja, ist es die westdeutsche "Chicago Boy and Girls" neoliberale Milton Friedman Truppe als Politibüro Remake Verschnitt "Erich währt am längsten" die AfD mit ihren Polit- Clowns, Gauland, Weidel, von Storch, Meuthen, Höcke, die sich mit kruden Verrenkungen bei DDR Bürgerwegten Anleihen abrackert, den Unfrieden seit 1990 zu konservieren?, damit weiterhin Verfassungs- , Friedens- , Entschädigungs- , Ausgleichs- , Migrationsdebatten das Wasser abgegraben bleibt?

    Das zu gegenwärtigen, zu debattieren könnte das, was im Satz obigen Interviews zu lesen ist, eine der anderen Perspektiven 2019 sein?



    "Es müsste sicher eine andere Perspektive..."

    www.spiegel.de/spi...nt/d-13497030.html



    05.03.1990



    Bitte keinen Friedensvertrag!



    Von Augstein, Rudolf

    www.freitag.de/aut...udolf-augstein1990

    www.freitag.de/aut...frieden-zu-stiften

  • Was ist in Umbruch Jahreswende 1989/90 passiert, dass es zu dieser historisch nacheilend ostdeutschen Identität kam?

    Da gab es Winter 89/90 INSM Botschafter Klaus von Dohnanys kleines Büchlein Anfang 1990 als "Brief an die Deutschen Demokratischen Revolutionäre", Droemersche V erlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München, geschrieben Hamburg Winter 1989/1990. Dohnanyi erklärt den Revolutionären. wie er diese ungefragt nennt, Gott, die Welt, Demokratie, soziale Markwirtschaft, im Gedenken an den Antifaschismus seines ermordeten Vaters Hans von Dohnanyi. Den innerdeutschen, sozialen, äußeren Frieden, welchen Part Westdeutsche übernehmen, Schwerten zu Pflugscharen, um den es im Kern DDR Bürgerrechtlern mit Blick auf die Ost-West Balance ging, seit Zerschlagung Prager Frühlings 1968, Gefahren für Solidarnosz Polen 1981 gehen musste, erklärte er nicht,

    Es folgte noch vor der ersten freien Wahl in der DDR 18. März 1990 Rudolf Augstein am 5.3.90 mit seinem Spiegel Appell "Bitte keinen Friedensvertrag!".

    Waren damit von Westeutschen mit robustem Anspruch auf Meinungsführerschaft Pflöcke eingerammt, eine DDR Identität im Nachherein zu schaffen, die es so nie vorher gab?, nicht zuletzt, weil sie 40 Jahre im Westen in Abrede gestellt wurde, wenn ja, zu welchem Zweck?, irgendwie ein zwar ideologisch nicht fassbar aber in aller Unschärfe sozialpsychologisch, verhaltensbiologisch fortbestehendes Zerr- Feindbild "Ostzone" "Zonen Ossis" "Zonenkinder", gleichnamiges Buch Jana Hensels, Kalten Krieges als atmendes Konstrukt und Wesen zu erhalten, damit das Sinnen und Trachten DDR Bürgerbewegter nach Frieden im weiteren Vereinigungsgeschehen, orchestriert über das "Zwei plus Vier" Format statt Friedensvertrag mit ehemals gegen Deutschland kriegsführenden 53 Ländern, nicht in Anti-AKW- , ÖKO Paxe Lager, Die Grünen in Westdeutschland hinüberschwappt, sang- und klanglos versandet?

    • @Joachim Petrick:

      Vielleicht ist das passiert: der Mauerfall hat auch viele Westdeutsche überrascht und aus dem trüb-bräsigen Schlaf der bleiernen Kohl-Kanzlerschaft gerissen. Auf einmal war klar: die Ossis kommen!! Was macht "der Russe"?? Jetzt wird's teuer!



      Könnte es sein, dass ab 1990 viele Ostdeutsche realisieren mussten, dass es nicht mehr nur um sie geht, sondern dass hier ein halbwegs austariertes europäisches Machtgefüge ins Wanken geraten ist, dass offenbar keiner wirklich einen Plan hatte, wie es weitergehen soll und dass unsere "Bruderländer" gerade voll mit hineinschlittern, allerdings ohne den doppelten Boden einer wohlsituierten 2. Landeshälfte? In Rumänien wurde der verhasste Landeschef liquidiert, im wieder unabhängig gewordenen Baltikum eine russische Annexion gerade so abgewendet. Nur der Ossi sieht nicht über den Tellerrand und denkt "alles Scheiße!".

  • Das Dumme an der Situation im deutschen Osten ist doch, dass die Rechtswendung auch im Westen vorkommt und in Europa und in Amerika und in Russland und der Türkei usw. usf. . d. h. es ist ein globales Problem. Aus der Basler Zeitung vom 6.6. 2019 das Zitat:



    "... Der französische Soziologe Bruno Latour, der sich seit Jahrzehnten mit dem Klimawandel auseinandersetzt, glaubt, die Erderwärmung sei der tiefere Grund für die politischen Unruhen der letzten Jahre. Wir hätten unseren Halt verloren, weil wir keinen Glauben mehr an die Zukunft haben..."



    Natürlich fehlt auch hier leider der empirische Beweis, trotz aller Erkenntnis leistenden Einsicht.



    Und selbst wenn man die Enttäuschungsverarbeitung über die Defizite des Einigungsprozesses als real ansieht, kann doch keinesfalls die damit verbundene menschenfeindliche Haltung gegenüber Geflüchteten akzeptiert werden.

  • Der Artikel lässt schon SEHR stark die Assoziation an die Opferrolle der DDR-Bürger, äääähhhh AfD & Co. aufkommen.

    Nach 30 Jahren ist es an der Zeit, dass die Bürger der "neuen Bundesländer" endlich - auch von sich aus gewollt - im Hier und Jetzt ankommen.

    In keinem Fall kann ich die im Artikel genannten Gründe und Umstände als Grund für den hohen AfD-Zuspruch im Osten akzeptieren; und noch viel weniger, dass die "Jammer-Ossis" (nicht die anderen) auf Bundesebene für eine dauerhafte Zunahme der AfD und ihrer ewig gestrigen Parolen und Politik sorgen.

    Wie bereits an anderer Stelle von mir geschrieben: Dann geben wir eben den "Jammer-Ossis" besser "ihr" Land zurück, schließen sie von unseren Wahlen aus, und errichten erneut den

    "ANTIFASCHISTISCHEN SCHUTZWALL 2.0".

    Dann können sie in Ruhe weiter vor sich hin-identitären, AfD & Co. wählen und sich ihrer Opferrolle hingeben.

    Die Ironie des Ganzen: Aus Sicht der auch hier im Artikel beschriebenen "Jammer-Ossis" kann ja vom Westen letztlich nichts Gutes kommen.

    Vielleicht sollte man diesen Leuten mal unmissverständlich die Information mitteilen, dass der Großteil des AfD-Parteiapparates und der AfD-Führung aus dem (bösen) WESTEN kommt; die AfD-wählenden "Jammer-Ossis" also mit der Wahl der AfD gerade das machen, was sie augenscheinlich unbedingt verhindern wollen:

    Mit der Wahl der AfD tanzen die "Jammer-Ossis" nach der Pfeife des Westens!

    Ironie des Schicksals der Ewig-Gestrigen!

    • @tazeline:

      Man spürt im Osten schon auch einen Braindrain der besonders stark nach der Wende war, aber letztlich bis heute angehalten hat. Natürlich nur ein Grund von vielen warum die AFD hier so stark ist.

    • @tazeline:

      Was die Rolle der AfD angeht, gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht. Doch sollten Sie die Ostdeutschen nicht über einen Kamm scheren. Es gibt auch viele, die diese Partei und vor allem die ihr angehörigen Ober - Demagogen aus dem Westen, durchschauen. Man sollte bei all dem altklugen Gezeter von heute nicht vergessen, dass die Menschen, so kurz nach dem Grauen des 2. WK, mit dem Experiment des Sozialismus, wirklich, aus meiner Sicht in der Mehrheit, etwas grundsätzlich verändern und verbessern wollten. Der Westen hat einfach so weiter gemacht wie vorher – vor den Faschisten.

      • @Frankisch:

        Da stimme ich Ihnen völlig zu; auch dahingehend, dass es sich verbietet alle Ostdeutschen über einen Kamm zu scheren.



        Deshalb unterschied ich in meinem Beitrag ja auch zwischen den "Jammer-Ossis" und den anderen Ostdeutschen.

        :-)

        Und natürlich ist in der Wendezeit vieles versprochen worden, falsch gelaufen und hat das gesamtdeutsche Projekt eine hohe Tolleranz bezüglich dadurch bedingter "Streuverluste" in Kauf genommen.

        Doch das massive Problem was Gesamtdeutschland mit der AfD & Co. hat ist doch, dass wir aus verfassungsrechtlich-rechtstaatlich-demokratisch nicht mehr zu tollerierenden Gründen heraus einen von den "Jammer-Ossis" verursachten Rechtsruck in Gesamtdeutschland hinnehmen sollen und müssen. Und diesen politischen Rückschritt in Richtung braunes Gestern bin ich nicht gewillt hinzunehmen, weshalb ich hier und anderswo dagegen Sturm laufe.

        Und jede/-r der/die gleichfalls nicht diesen Rechtsruck hinnehmen will, ist dazu aufgefordert gleichfalls die Stimme zu erheben und klar seine Meinung gegen Rechts und für die Demokratie vernehmbar auszudrücken; INKLUSIVE DER MEDIEN ALS 4te GEWALT IM STAATE, DIE LEIDER SEIT LANGEM IHRER AUFGABE NICHT MEHR GERECHT WIRD, WAS MIT FÜR DEN DOWNFALL UNSERER DEMOKRATIE (inter-/)national verantwortlich ist.

        • @tazeline:

          Ich sage das nur ungern, doch der Ossi hat niemals einen Rechtsruck erschaffen. Die Wehrmachttreffen gibt es bis heute nur im Westen. Einen Landesführer mit Nazi Buch gab es auch nur bei euch (Kiesinger). Die meisten AfD – Schreihälse kommen aus.... Der Osten ist mal wieder nur der Trottel, den der Westen durchs Dorf treibt.

          • @Frankisch:

            Seltsame subjektive Sicht auf die Situation im Osten.

            Trottel=Opfer=Klischee vom Osten

            Vielleicht doch was wahres dran?

            • @Hanne:

              Seltsam abfällig dahin geworfener Kommentar. Was sollte denn an einer subjektiven Meinung falsch sein? Und ja, wie ich indirekt feststelle, sind Ostdeutsche die die AfD wählen, aus meiner Sicht, Leute in einer gefährlichen Opfer - Rolle.

        • @tazeline:

          Entschuldigen Sie meine Wortwahl, aber das ist echter Bulsh...! "...einen von den "Jammer-Ossis" verursachten Rechtsruck in Gesamtdeutschland ..." - dann sind Sie auf dem rechten westdeutschen Auge blind. Vor Pegida in Dresden gab es die Hogesa (und Vorläuferstrukturen) in West- und Süddeutschland mit überwiegend strunzdoofen Hools und Nazitypen. Die AfD war eine Gründung von überwiegend westdeutschen Euro-Kritikern, die 2015 vom rechten Flügel gekapert wurde. Die "Jammer_Ossis" sind das benötigte und gut manipulierbare Stimmvieh für den Aufbau von Macht und Mehrheiten in Kommunen und Landesparlamenten. Aber: Für ca. 75% und mehr der ostdeutschen Wähler ist diese Partei KEINE Alternative! Oder anders gefragt: wollen Sie auch Dortmund, Kassel und ganz Bayern einmauern?



          --Sie laufen Sturm? Voll gegen die Wand höchstens!

  • Das große Problem für mich als mittelalter Ostler ist das Gefühl, ein weiteres mal betrogen und verraten worden zu sein. Dazu beigetragen haben viele sehr unschöne Erfahrungen mit Westlern vor allem kurz nach der Wende. Aus dem erhofften Gefühl des erlösenden und respektvollen Anschlusses an die BRD wurde alsbald das Gefühl einer feindliche Übernahme. So wie es in der kapitalistischen Wirtschaftswelt ja bis heute gang und gäbe ist. Um die vielen negativen Erfahrungen zu beschreiben, bräuchte es viele Buchseiten. Grundsätzlich dreht es sich dabei aber vor allem um Betrug, Rücksichtslosigkeit und Arroganz. Das habe ich meinen Kindern auch vermittelt. Sie sollen schließlich auf dieses skrupellose und gierige Monster vorbereitet sein so gut es geht.

    • @Frankisch:

      "ein weiteres mal betrogen und verraten worden zu sein"

      Vielleicht denken Sie mal vor der Wahl nach. Wenn Sie ein"mittelalter Ostler" sind, dann durften Sie auch 1990 schon wählen. Vermutlich haben Sie die CDU (Kohl) mit dem Versprechen der blühenden Landschaften gewählt und nicht die Leute, die aus ihrem Land kamen und schon damals Kritik daran übten - und das berechtigt.

      Wenn die sich "verraten und betrogenen" Ostler heute AfD mit ihren "Versprechen" wählen, geht das mit Sicherheit wieder nicht gut für das Land und die Leute - auch im Osten - aus.

      "Grundsätzlich dreht es sich dabei aber vor allem um Betrug, Rücksichtslosigkeit und Arroganz." Genau das ist das mit dem Opferdasein. Es kann doch nicht sein, dass man als erwachsener Mensch, der auch vor 30 Jahren schon jung Erwachsen war, dauernd immer nur gefühlt das Opfer ist. Da gibt es Gott sei Dank auch andere Altersgenossen aus der ehemaligen DDR, die das Leben angepackt haben und sich heute auch nicht als Opfer fühlen.

      Auf was warten Sie? Was erwarten Sie von einem Staat? Dass er Ihnen sagt, was Sie zu tun haben und was nicht und sie ausreichend weich in Watte packt? Meinen Sie wirklich, sind sind als geborener DDR-Bürger so viel schlechter dran als andere Menschen in ganz Deutschland?

      • @Hanne:

        Seltsam vorwurfsvoller und viele Dinge unterstellender, Kommentar!



        Von einem Staat erwarte ich eigentlich nicht viel. Von Menschen erwarte ich einen respektvollen und ehrlichen Umgang miteinander. Viele im Westen haben das nie gelernt, da es meist nur darum geht sich darzustellen und als mehr zu scheinen als man ist. In dieser Grundlüge funktioniert da im Grunde noch immer fast alles. Wenn man dabei nicht mitmachen will, wird man, wie jetzt auch hier von Ihnen, ziemlich irrational angegriffen und in eine Ecke gestellt. Der Sinn ist natürlich klar. Wenn der andere das Opfer ist, kann ich es kaum sein - glaubt man – warum auch immer.

  • "Es müsste eine Art Demokratie-Werkstatt geben".



    Interessanter Artikel!

  • ich möchte folgende Kritik formulieren:



    bei der Arbeit Begrichs und vieler anderer gibt es entweder rechtsextrem oder demokratisch.



    Das ist zu inhaltsleer.



    Es ist eigentlich nur ein linksliberales Idealbild. Was heißt denn "Demokratie fördern"?



    Ich finde alle Parteien scheiße, ich finde alle Parlamente die Ausschüsse in geheimer Sitzung haben scheiße.



    ich finde alle Stiftungen und alle Intransparenz scheiße.



    Die Asambleas in der spanischen Krise, "Democratiareal ya!" schon besser.



    Also eigentlich sollten wir uns ermächtigen und in den Konzernen putschen.



    Im Globalen Süden ist viel Dynamik in der Bevölkerung. Im Globalen Norden entfalten alle eine Blockadehaltung und Erstarrung. Es gibt natürlich noch mehr SUV-Käufe und judas.watch- Terrorlisten.



    In weiten Teilen Ostdeutschlands geht es nur um Rassismus und in allen sonstigen Teilen wird man weggebissen, Konkurrenz um künstliche Knappheit - obwohl doch so viel Reichtum da ist.



    Nee, die AfD macht alles RICHTIG!



    sie lassen sich demokratisch wählen und benutzen die Gelegenheiten, Strukturen um ihren Faschismus durchzuziehen.



    Margot Kässmann ist eine linksliberale Funktionärin. Ja von Steuergeldern.



    Die Versammlung der MieterInnen, Mietstreik und Betriebslinken Verlangsamungsarbeiter kriegen keine Fördergelder, höchstens Polizeigewalt. aus dieser Perspektive links unten kommt es stets aufs gleiche raus: Kein Mikro, kein Platz den Rassisten und Völkischen.



    Alle Parteien dienen sich den Rechten an, bei jeder Abschiebung. Fight back.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Instrumentalisierung ehemaliger Bürgerrechtler!



    Ein Brüller, man lese die Kolumne in der" Freien Welt" von Vera Lengsfeld. Sie schreibt gegen ihre Bedeutungslosigkeit bzw. Vergessenheit an. Ich würde sagen .sie hat DIESE Filterblase verlassen!



    um in die NÄCHSTE zu wechseln.!

  • Abrafaxe? Digedags!

    Und Lineal und Filzstift sind nicht zum prüfen, sondern zum durchstreichen jedes einzelnen Kandidaten auf dem Wahlzettel gewesen.

  • ''Die Menschen merken ja, dass die Unterschiede bei Löhnen und Vermögen erheblich sind.'' -

    Beispielsweise zwischen den ''Sozialpartnern'', der Putzfrau und Frau Klatten (Fam. Quandt).

  • Für mich sind die destruktiven Köpfe der AfD Psychopathen, die früher selbstgefühlt nichts waren und nun mit Gewalt etwas selbstgefühlt werden wollen.

    Das hat nichts mit den richtig erkannten Problemen im Osten zu tun. Schade, dass diese (Probleme) nun missbraucht werden.

  • Merkel ist ja nun ein Kind des Ostens.



    Ihre Familie (knallroter Vater, Lutherpfarrer) hat den Westen gen Osten verlassen.

    Da liegt ein Vergleich der aktuellen D- mit der prä-90er DDR-Politik nicht so wirklich fern - auch für Wessis, wenn man mal die Augen aufmacht.

  • Das Drama mit der Wahlzulassung war eine Steilvorlage für die Rechtsausleger. Besser kann man diese Parteipropaganda nicht fördern.

    "Zu dem friedlichen Verlauf der Revolution haben ja nicht nur die beigetragen, die demonstriert haben, sondern auch die, die auf der anderen Seite standen: also die Kampfgruppenkommandeure, die nicht haben schießen lassen"

    Was für ein absurder Gedanke, dass man sich dafür bedanken soll, dass Demonstranten für Demokratie und Freiheit nicht füsiliert werden. Es waren genug Leute 1989 im Stasiknast und mussten sich alles mögliche an Repressalien gefallen lassen von den Regimekollaborateuren.

    • @Ansgar Reb:

      Von bedanken steht da nichts. Man sollte es nur nicht für so selbverständlich nehmen, als ob es die "chinesische Lösung" in Peking, die hier so mancher Linientreue heftig lobte, gar nicht gegeben hätte.

  • Aber viele Berichte lesen sich wie aus einem sehr fernen Land.

    Da sagt der Mann was Wahres und witzigerweise kommen solche Berichte auch oft von Ostlern. Wenn man Platzeck, Thierse, Göring-Eckardt, Merkel, Schneider oder Schipanski über den Osten reden hört, dann merkt man richtig, dass die ihre Filterblase noch nie verlassen haben.

  • Zu David Begrichs Interview:



    für mich nicht überzeugend oder gar interessant. Die Hauptthese von der DDR-Bevölkerung (sorry Bürger in Ostdeutschland jetzt) als Opfer der Vereinigung und ihrer Angst vor politischer Instabilität kann ich nicht nachvollziehen. Der Systemkollaps der DDR war doch mehrheitlich gewollt. Es hieß doch ständig, "...die SED muss weg...!" Auf dieser Basis wurde der Vereinigungsvertrag abgeschlossen--> fragt doch Schäuble, der muss es wissen.



    Meiner Meinung nach sind die Überlegungen von Beglich nur ein erster Schritt in der Ursachenanalyse. Auf jeden Fall weg von der Opferperspektive.

  • „Mit dieser Erfahrung hält man es vielleicht für nicht ausgeschlossen, dass das politische System der Bundesrepublik zusammenbrechen könnte. Und dann kommen Teile der AfD und verwandeln diese Erfahrung in einen politischen Wunsch.“

    Was einigermaßen grotesk ist, wenn man bedenkt, dass das politische System der Bundesrepublik doch die tragende Basis war und ist für den politischen Aufstieg der AfD. Bricht dieses System zusammen, hängt damit augenblicklich auch die AfD in der Luft.