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Kommentar DiskriminierungDreifache Angriffsfläche

Jasmin Kalarickal
Kommentar von Jasmin Kalarickal

Die Aufregung um die Rolex von Sawsan Chebli zeigt, wie sehr Rassismus, Sexismus und Klassismus in dieser Gesellschaft zusammenwirken.

Chebli ist Bildungsaufsteigerin, Frau und Muslima – das zieht viele Hater Foto: dpa

E gal ob sich die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli zu Alltagssexismus äußert oder zur Vereinbarkeit von Scharia und Grundgesetz – es scheint Teil einer festen Dramaturgie zu sein, dass sie stets mit rassistischen und sexistischen Kommentaren überschüttet wird, unabhängig vom Sachverhalt. Aktuell geht es um ein in sozialen Medien viral gegangenes Foto aus dem Jahr 2014, auf dem sie eine Rolex trägt.

Dieses Foto wurde zum Anlass, über Reichtum, Symbolik und linke Glaubwürdigkeit zu streiten. In der Konsequenz hieß das, überspitzt formuliert: Es wurde diskutiert, ob Chebli schuld an der Misere der Sozialdemokraten sei. Im Zuge dieser Debatte erntete sie so viele Hasskommentare, dass sie schließlich entschied, ihr Facebookprofil zu deaktivieren.

Immerhin waren sich selbst FDP-Chef Christian Lindner, Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil einig, dass es Privatsache ist, was jemand mit seinem Geld anstellt. Doch die Angriffe auf Chebli als einfache Neiddebatte abzutun greift zu kurz. Denn die wiederkehrenden Kontroversen um ihre Person erzählen viel über Wirkungsmechanismen und Ungleichheiten unserer Gesellschaft.

Vordergründig wird das Tragen einer Luxusuhr verhandelt, doch im Kern geht es um das, was Chebli in einer Person verkörpert. Sie bietet dreifach Angriffsfläche: Bildungsaufsteigerin, Frau und Muslima. Nur wer Klassismus, also die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft, Sexismus und antimuslimischen Rassismus zusammendenkt, kann erklären, warum sie immer wieder einer solchen Hetze ausgesetzt ist.

Weidel muss sich nicht rechtfertigen

An erfolgreiche Frauen werden gern andere Maßstäbe als an Männer angesetzt. Ebenso folgt es einer sexistischen Tradition, Frauen vorzuschreiben, was sie tragen sollten – egal ob es nun eine Rolex ist, ein tiefer Ausschnitt oder ein Kopftuch. Chebli, selbst gläubige Muslimin, hat sich entschieden, keines zu tragen. Doch für alle jene, die eine vermeintliche Islamisierung heraufbeschwören, bleibt sie, ob mit oder ohne Kopftuch, ein willkommenes Angriffsziel. AfD-Chefin Alice Weidel trägt ebenfalls Rolex – aber dafür rechtfertigen muss sie sich nicht. Chebli schon.

Doch neben Sexismus und Rassismus spielt auch ihre soziale Herkunft eine Rolle. Sawsan Chebli, 1978 in Westberlin geboren, stammt aus einer palästinensischen Familie, die in Deutschland Asyl suchte. Bis zu ihrem 15. Lebensjahr war sie staatenlos und geduldet, wuchs in armen Verhältnissen auf, was sie später aber nicht daran hinderte, zu studieren und in die Politik zu gehen.

Jeder, der Chebli vorwirft, die Belange der Armen nicht zu kennen, verkennt ihre Lebensgeschichte

Zunächst als Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, später als stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts. Seit Ende 2016 ist sie Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales.

Sozialer Aufstieg hängt vom Bildungsgrad ab

Egal, wie jemand inhaltlich zu Chebli steht: Sie hat sich von unten nach oben durchgekämpft. Dafür verdient sie Anerkennung. Auf eine perfide Weise wird ihr dennoch gerne vorgeworfen, nur so weit gekommen zu sein, weil sie Frau mit Migrationshintergrund ist – ein Mechanismus, mit dem man wunderbar verhindern kann, sich mit tatsächlichen Ursachen sozialer Ungerechtigkeit auseinanderzusetzen. Cheblis Biografie ist eine Ausnahme der Regel, dass in diesem Land sozialer Aufstieg immer noch stark vom Bildungsgrad der Eltern abhängt. Kinder von Nichtakademikern studieren deutlich seltener als solche mit Akademikereltern, diese Tatsache betrifft Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

Der Soziologe Didier Eribon schreibt in „Rückkehr nach Reims“, dass die schlechten Aufstiegschancen von Arbeiter*innen zu einer Art Selbstexklusion führen: „Dass es anderswo anders zugeht, dass andere Leute (…) andere Möglichkeiten haben, weiß man sehr wohl, aber dieses Anderswo liegt in einem so unerreichbaren, separaten Universum, dass man sich weder ausgeschlossen noch benachteiligt fühlt, wenn einem der Zugang zu den Selbstverständlichkeiten der anderen verwehrt bleibt.“

Doch die Abgrenzung findet auch von anderer Seite statt. Wie oft wird in linksliberalen Kreisen über „Pauschalurlaub auf Mallorca“ gewitzelt? Wie oft machen sich Geburtsreiche über den Protz von Neureichen lustig? Das ist keine Frage des Humors. Es ist eine Strategie, unsichtbare, aber dennoch vorhandene gesellschaftliche Trennlinien aufrechtzuerhalten.

Öfter über Klassismus reden

In Folge dieser elitären Überheblichkeit gehört es gewissermaßen zum Einmaleins von Bil­dungs­aufsteiger*innen, alles, was an die soziale Herkunft erinnert, möglichst unsichtbar zu machen. Praktisch bedeutet das: Anpassung in Kleidung, Sprache und Auftreten. Wer arm ist und arm aussieht, bringt es nicht weit. Die erforderte Anpassung an das Zielmilieu könnte zumindest erklären, warum viele derjenigen, die den Sprung schaffen, sich so weit von ihrem Ursprungs­milieu entfernen. Entfremdung quasi als Preis für den gesellschaftlichen Aufstieg.

Warum genau Chebli eine Rolex trägt, kann nur sie beantworten. Es geht auch niemanden etwas an. Fest steht: Jeder, der ihr vorwirft, die Belange der Armen nicht zu kennen, verkennt ihre Lebensgeschichte. Die Hasskommentare auf Twitter konterte sie selbst so: „Wer von Euch Hatern hat mit 12 Geschwistern in 2 Zimmern gewohnt, auf dem Boden geschlafen&gegessen, am Wochenende Holz gehackt, weil Kohle zu teuer war? Wer musste Monate für Holzbuntstifte warten? Mir sagt keiner, was Armut ist. #Rolex“

Chebli hat auf persönliche Angriffe persönlich reagiert. Das war nicht unprofessionell, sondern richtig. Nur indem sie ihre soziale Herkunft sichtbar gemacht hat, konnte sie die Doppel- und Dreifachmoral ihrer Kritiker*innen offenlegen. Menschen, die es betrifft, sollten öfter über Klassismus sprechen. Das könnte nicht nur eine gerechtere Politik befördern, sondern gleichzeitig Teil einer Strategie gegen Rechts sein.

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Jasmin Kalarickal
Redakteurin
Jahrgang 1984, ist Redakteurin im Parlamentsbüro der taz.
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58 Kommentare

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  • Woran man unter anderem erkennen kann, dass Rassismus, Sexismus und Klassismus Brüder im Geiste sind:

    Für Rassisten gelten Menschen mit schwarzer Haufarbe als unterbelichtet.

    Für Sexisten gelten Frauen als unterbelichtet.

    Für Klassisten (gibt es dieses Wort überhaupt?) gelten arme Menschen als bildungfern...ähh...ich meine unterbelichtet.

  • 9G
    90634 (Profil gelöscht)

    Köstlich. Hier wird genau der Grund, mit welchem sich die SPD selbst in die Knie zwingt, offen zur Schau getragen. Aber weil das Zentrum der Aufmerksamkeit zufällig einen weiblichen und migrantischen Background hat wird das Thema mit Verweis auf einige rasssexistische Idioten im Windschatten der Kritik für Tabu erklärt.



    Schade, da muss man wohl warten bis sich ein weißer, heterosexueller alter SPD-Mann ohne körperliche oder geistige Einschränkung so einen Fehltritt erlaubt. Andererseits, von denen erwartet man es ja ;)

  • Der damalige Siemens-Chef Kleinfeld, CIS-Mann, ist auch wegen einem Rolex-Phot angegiftet worden. Kein Privileg für Migratinnen in Parteien links der Mitte.

  • Wie teuer darf eigentlich Mode bei Politikerinnen sein? Welche Modemarken sind zulässig? Dürfen Politikerinnen zu einen günstigen Friseursalon besuchen?

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Ich mag das Wort Klassismus nicht mehr lesen.



    Als wäre es nicht schon diskriminierend genug, dass es überhaupt Klassen gibt, als wäre nicht jede Klasse in ihrer Existenz schon eine Diskriminierung.

    Begrifflich wird mit "Klassismus" alles gleichgemacht:



    -Die Erwartung der herrschenden Klasse(n), dass soziale Aufsteiger*innen sich ihre anpassen bzw dass sie sich von ihr assimilieren lassen.



    -Die Ablehnung der beherrschten Klasse(n) gegenüber sozialen Aufsteiger*innen, die sich der herrschenden Klasse anpassen bzw sich von ihr assimilieren lassen.



    -Der soziale Ausschluss, den Angehörige der beherrschten Klasse(n) durch ihre Klassenangehörigkeit, d.h. durch ihr geringes Einkommen und den damit verbundenen fehlenden Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen erfahren.



    -Der wechselseitige (!) soziale Ausschluss von Angehörigen der jeweils a n d e r e n Klasse aufgrund des Klassenhabitus.

    Was aber nie unter Klassismus verstanden wird, ist die Haltung, die auch die meisten Forscher*innen teilen:



    -Dass der privilegierte Zugang zu den sozialen Produktionsmitteln, der die Existenz von Klassen ausmacht, selbst eine Form der sozialen Diskriminierung darstellt und dass das Privateigentum an kollektiv genutzten Produktionsmitteln ein Etabliertenvorrecht darstellt, also eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (des Chauvinismus).

    Damit wird aber eine wichtige soziale Ursache des Chauvinismus igoriert - die Tatsache, dass die Existenz von Klassen immer wieder zur Legitimation von Klassen herangezogen wird.

    Das Argumentationsmuster vieler Linksliberaler, dass lediglich die von der Klassenzugehörigkeit ausgehende und auf sie bezogene Diskriminierung zum Problem macht, aber die Existenz von Klassen selbst als unproblematisch begreift, rekontextualisiert immer die Idee der "rechtmäßigen" und "guten", d.h. der "mäßigen" und "egalitären" Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und stellt sie der "klassistischen", d.h. "übermäßigen" und "diskriminierenden" Ausbeutung gegenüber.

    • Andreas Kemper , Autor*in ,
      @85198 (Profil gelöscht):

      Wieso wird eigentlich Menschen, die Klassismus kritisieren immer unterstellt, sie wollten Klassen legitimieren; das wäre so, als würde man Menchen, die Rassismus kritisieren, unterstellen, sie würden Rassen legitimieren. Was soll diese ständige Unterstellung?

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Richtig, und danke, dass Sie das aufgreifen.



      Diese Begriffsbildung ist letztlich affirmativ. Sie stellt die ökonomische Benachteiligung in eine Reihe mit Diskriminierungspraktiken etwa aufgrund von Ethnizität oder Geschlechtlichkeit, und legt damit wahlweise nahe, dass die Existenz unterschiedlicher gesellschaftlicher Klassen entweder ganz natürlich oder aber nur sozial konstruiert, im Grunde also eine Kopfgeburt sei.



      Ob so oder so bleibt nur der Schluss, dass die Lösung in der Akzeptanz oder Verleugnung von Unterschieden und nicht etwa der Auflösung der Widersprüche läge.

  • chebli, cum-ex, katzenbildchen und die Aufmerksamkeitsökonomie von Reptilienhirnen. Zur Ablenkung empfohlen: www.vice.com/de/ar...eichen-finanzieren

  • @Demokrat 27.10.2018, 14:40



    "Rolex kaufen bedeutet wahre Solidarität mit den Werktätigen."

    Nö.

    Rolex kaufen bedeutet wahre Solidarität mit den Besitzern von ROLEX.

    Gerechte Bezahlung und Abschaffung von Kapitalismus sind von Gewinnmaximierung unabhängig.



    Gerechte Bezahlung verhindert den Zwang, billig aus China kaufen zu müssen. Wie soll ein|e AlG2-Empfänger|in, ein|e Alleinerziehende|r oder ein Mensch gefangen in Altersarmut nachhaltig einkaufen?



    Klappt nicht.

    Binse: Alles hängt mit allem zusammen, und wenn dieses kapitalistische "Gefälle" weiter gefördert wird, verschlimmert sich die Naturzerstörung, asoziales Verhalten und Menschenverachtung immer weiter.

    • @Frau Kirschgrün:

      Sie erkennen schon ihre eigenen Widersprüche, oder?

      • @Demokrat:

        Und das wären?

        • @Frau Kirschgrün:

          Dass sie zwar angeben für gerechte Bezahlung zu sein, aber gleichzeitig diese ablehnen wenn der Unternehmer mit diesem fairen Handel Modell auch noch gewinn macht.



          Also besser keine fair hergestellte Banane wenn der Landwirt ein gutes auskommen hat.



          So etwas nenne ich einfach nur Ethik des Neid.

          • @Demokrat:

            Noch vergessen @Demokrat · rhetorisch · zu fragen:

            Was hat Gerechtigkeit mit Neid zu tun?



            Gar nichts?

            • @Frau Kirschgrün:

              Genau so ist es.



              Gerechtigkeit kann es ohne Neid geben.



              Aber Mitglied gibt es keine Gerechtigkeit.

          • @Demokrat:

            Das verstehen Sie ganz und gar falsch – und ich fürchte, dass Sie das auch wissen.

            Gewinnmaximierung hat mit einem gerechten Gewinn nichts, aber auch gar nichts zu tun.

            Dass, was weltweit im Kapitalismus passiert hat mit einem gedeihlichen Zusammenleben nichts zu tun, mit menschenverachtender Ausbeutung schon. Und zu einer gerechten Bezahlung gehört auch, dass das Verhältnis stimmt zwischen beinahe leistungslos und erarbeitet.

            Es soll jeder verdienen, was er · v e r d i e n t · – das ist sogar ohne Abzocke möglich.



            Gier, Abzocke, Geld mit Geld machen und Menschenausbeutung sind nicht Menschenrecht.



            Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?!

            • @Frau Kirschgrün:

              Kommt jetzt zur Ablenkung der whataboutism?



              Sie lenken einfach vom Thema ab. Ich denke mangels Argumenten

          • @Demokrat:

            Wie oft wollen Sie das mit der „fairen Entlohnung für die Schweizer Rolex-Handwerker“ eigentlich noch wiederholen? Es geht hier doch nicht primär um eine Rolex-Uhr, und es geht hier auch nicht, wie im taz-Kommentar behauptet, um Diskriminierung, sondern darum, dass die SPD den Bezug zu der sozialen Realität in diesem Land und auch zu ihren ehemaligen und auch ihren paar jetzigen Wählern schon lange verloren hat.

            Wenn Frau Chebli in der CDU/CSU, der FDP oder auch in der AfD wäre, dann dürfte sie natürlich eine Rolex-Uhr tragen, denn diese aufgeführten Parteien sind alles Parteien des Kapitals, und da erwartet man keine soziale Denkweise – auch wenn die AfD immer so tut, als ob sie eine Protestpartei des kleinen Bürgers ist. Eine Partei, wie die SPD, die mit ihrer Agenda 2010 Armut und Elend in Deutschland zu einem großen Teil mit zu verantworten hat, die sollte nicht mit einer Rolex-Uhr, am Handgelenk einer ihrer SPD-Frauen, für noch mehr sozialen Zündstoff sorgen. Auch wenn die Rolex-Uhr von Frau Chebli eher im niedrigen Staussymbol-Bereich (7.300 Euro) liegt, so sollte man sich als SPD-Politiker/in immer vergegenwärtigen, dass ein Hartz IV Empfänger gerade einmal 416 Euro im Monat zum (Über)Leben hat und für 5.000.000 Hartz IV Empfänger 7.300 Euro sehr viel Geld ist. Wenn Frau Chebli das nicht nachvollziehen kann, dann wäre sie wohl wirklich eher in der FDP aufgehoben.

            • @Ricky-13:

              Ihre Argumente sind nachvollziehbar.



              Es ist einmal die asoziale Politik der SPD bei gleichzeitiger Bereicherung durch Schaffung immer neuer Posten.



              In der tat nicht glaubwürdig.



              Aber trotzdem muss gute Arbeit auch fair bezahlt werden.

  • Sehe ich ähnlich aber anders.

    Frau Chebli hat wegen zahlreicher Hass Kommentare die Nerven verloren. Wer könnte ihr das übel nehmen? Die Hasskommentare, die mit der Rolex angefangen haben, sind das Problem. Einer Migrantin, die es zu was gebracht hat, gönnt man es nicht. Der Neid ist ein Meister aus Deutschland!



    Die Diskussion über den Satz, Zitat: „Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch so schön.“ Zitat Ende



    zeigt, wie man eine ebenso gelangweilte wie gegenderte Wohlstandsschickeria damit bedient, Rassismus mit völlig harmlosen Zitaten (s. Oben) gleichzusetzen. Die tatsächlichen Probleme, mit denen z.B. Frau Chebli hier zu kämpfen hat, werden hier nur benutzt. So will man Rassismus mit Allerweltsproblemen gleichsetzen, um auch mal sich selber ohne Minderheitenstatus in's Gespräch zu bringen. Für das "Martyrium" das man aufgrund des o.g. Zitats erleiden muss, dafür kann nur die Schickeria selbst Empathie empfinden. Schick ist gut sagte mal jemand aber Schickeria ist Schick mit Hallodria.



    Die tatsächlichen Probleme, mit denen Leute wie Frau Chebli zu kämpfen haben, sind unserer gelangweilten Schickeria völlig wurscht.

  • Sie trägt es am Handgelenk, das was zwei Kinder im Hartz-IV-Strafvollzug im Jahr zum Lebensunterhalt bekommen.

    Soziale Perversion und Verkommenheit ist keine Frage des Geschlechts, der Herkunft oder Hautfarbe.

    Persönliche materielle Bereicherung und Korruption ist eine Frage nach der Existenzberechtigung der Klassengesellschaft.

    Wir müssten schon selbst den Kapitalismus abschaffen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "Persönliche materielle Bereicherung und Korruption ist eine Frage nach der Existenzberechtigung der Klassengesellschaft."

      Frau Chebi hat sich die Uhr (nehme ich an) von ihrem Einkommen als Staatsbedienstete geleistet. Das hat nichts mit persönlicher Bereicherung und Korruption zu tun.

      Aus Ihrer Abneigung gegen Bildungsaufsteiger*innen sollte keine Verleumdung werden!

    • @Reinhold Schramm:

      Korrekt.

      Sie gehlrt mit ihrem Vorbild Schröder genau zu dem, was Marx als korrumpiertes Proletariat beschrieben hat, das "Lumpenproletariat".

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        Besser kann man es nicht ausdrücken!

      • @Age Krüger:

        Nun ja. Nicht zitieren ohne den Kalle auch mal gelesen zu haben.



        Er meinte eine ganz andere Gruppe von Leuten.

  • Die Aufregung um die Rolex von Chebli zeigt vor allem eins: Wie hirnverbrannte Aktivisten ein Thema pushen und andere hirnverbrannte Aktivisten sich dann über angebliche Diskriminierung durch diesen Aktivismus aufregen. Zwischen beiden Aktivisten-Gruppen gibt es zweifelsfrei große Überlappungen aber im Wokeness-Wettbewerb und in der Liebe ist eben alles erlaubt.

    Alice Weidel bekommt keinen auf den Deckel, weil niemand von ihr ein moralisches, ausgewogenes und armen gegenüber sensibles Verhalten erwartet. Klaus Ernst (Null Opferpunkte) hat die gleiche Behandlung wie Cebli genießen dürfen, wegen seines Porsche.



    Die Autorin tut hingegen so als sei mit der Tatsache das Cebli eine muslimische Frau ist geklärt das der Grund für diesen Shitstorm Rassismus und Sexismus sind. Das ist ein argumentativer Tiefpunkt aber leider keine Seltenheit in der heutigen Medienlandschaft!

    “… dennoch gerne vorgeworfen, nur so weit gekommen zu sein, weil sie Frau mit Migrationshintergrund ist ...”

    Das wird hier so beschrieben als sei die Konsequenz aus diesem Vorwurf selbsterklärend. Dabei ist die eigentliche frage doch: Trifft der Vorwurf zu? Hat Sie von Frauenförderung profitiert? Hat sie von dem streben nach “Diversity” innerhalb ihrer Partei profitiert?

    “Es wurde diskutiert, ob Chebli schuld an der Misere der Sozialdemokraten sei.”

    So wie ich das vestanden habe wurde diskutiert ob vehalten wie ihres schuld an der Misere der Sozialdemokraten sei. Das ist ein großer Unterschied.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      Ihre Klarstellung trifft punktgenau!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      "Klaus Ernst (Null Opferpunkte) hat die gleiche Behandlung wie Cebli genießen dürfen, wegen seines Porsche."

      Der Unterschied ist, dass Klaus Ernst zwar für seinen Porsche Kritik erhält, ansonsten aber recht ungestört sein Ding machen kann, während es bei Frau Chebli dem Vernehmen nach anders ist:

      "Egal ob sich die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli zu Alltagssexismus äußert oder zur Vereinbarkeit von Scharia und Grundgesetz – es scheint Teil einer festen Dramaturgie zu sein, dass sie stets mit rassistischen und sexistischen Kommentaren überschüttet wird, unabhängig vom Sachverhalt."

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Ich sehe hier zwei große Unterschiede, die weder mit Sexismus, noch mit Rassismus etwas zu tun haben.

        Die Themen die Cebli besetzt sind oft keine klassischen, linken Themen, sondern eben jene die im "Kulturkampf" heftigst umstritten sind. Wer daran teilnimmt der weiß vorher das er von allen Seiten unter Dauerbeschuss stehen wird.

        Zum weiten könnte sich Cebli eines ebenso ungestörten Lebens, wie Klaus Ernst erfreuen, wenn sie nicht in sozialen Medien omnipräsent wäre. Politisch könnte sie sich dennoch für die exakt gleichen Ziele einsetzen und es ist keineswegs so das Twitter in Deutschland relevant wäre. Nicht einmal 5% der Deutschen sind auf Twitter.



        Soziale Medien haben einen realen, negativen Einfluss auf Menschen, dem sich niemand aussetzen muss. ( Wenn Sie zeit haben schauen Sie sich mal ein paar Beiträge zu "the coddling of the american mind " an oder kaufen Sie sich das Buch. )

        Und zu guter letzt muss man sich auch mal klar machen das rassistische und sexistische Beschimpfungen häufig auch garnicht aus rassistischen oder sexistischen Motiven eingesetzt werden, sondern um die Person zu treffen. Das gilt in noch viel weitreichenderem Maße für die Androhung von Körperlicher Gewalt. Als mich online das erste mal jemand mit dem Tode bedroht hat war ich vielleicht 13 oder 14 aber auch klug genug um zu erkennen das dahinter nichts als heiße Luft steht. Das vergessen viele Medien gerne, um ihren favorisierten Akteuren die Flucht in die Opferrolle zu ermöglichen.

  • Ich empfinde das als völlig normal und eben nicht rassistisch oder frauenfeindlich, über die Rolex, schlicht den Kleidungsstil von Frau Chebli (und Ex-BK Dr. Gerhard Schröder) zu sprechen, und dies selbstverständlich in Zusammenhang mit der wörtlichen Rede, Tun und (ihrer [beider]) Politik zu stellen.

  • Ich muss zugeben, dass mir der Name Sawsan Chebli nix sagte, als ich den Artikel las. Geschweige wusste ich, welche Uhren die Dame trägt und was sie sonst so macht.



    Nach kurzer Recherche fand ich dann dieses Zitat von ihr:



    "Schröder war mein Held. Er hat Entscheidungen getroffen, die weh taten, aber notwendig waren. Er hat Menschen begeistert. Er war mutig. Dieser Mut, radikale Entscheidungen zu treffen, ist weg."



    ( twitter.com/Sawsan...051623625369866240 )

    Okay, und dann die Frage, warum einen sowas stören könnte? Ich denke mir, wenn jemand trotz aller nun sichtlichen Folgen von Schröders Entscheidungen (bis hin zum Gazprom-Wechsel) weiterhin solche Auffassungen vertritt, dem kann man mit sachlichen Argumenten nicht mehr beikommen. Da ist kein Unterschied zu Weidel. Würde mich auch nicht wundern, wenn Schröder eine Rolex tragen würde.



    Um mal den im Artikel zitierten Abgrenzer raushängen zu lassen, könnte ich zuerst darauf hinweisen, dass Rolex trotz unbestritten guter Qualität doch eher das Image der Zuhälteruhr hat. Die Marke kennt jeder Depp und deshalb kauft sich auch jeder, der meint, er sei was, so etwas. (Um das klar zu machen, ich trage gar keine Uhr, sondern nutze ein uraltes Handy, nicht mal ein iphone habe ich, um die Uhrzeit zu sehen. Und wenn schon, dann waren afair in meiner Familie eher Jaeger-LeCoultre. Sinn und A.Langer & Söhne die angesagten Angebermarken. Die kennt man nicht so und davon ist dann nur seinesgleichen angetan.

    Wer nicht wegen seiner sozialen Herkunft diskriminiert werden will, sollte einfach darauf verzichten, immer wieder darauf hinzuweisen, wo man herkommt so wie Chebli das macht.. Weidel erzählt nicht so laut, dass sie auch nur aus einer Vertriebenenfamilie stammt.

    Wenn ich mir den Fall auf der Konferenz der Indien-Gesellschaft anschaue von ihr, dann scheint es mir so, dass ihr einfach die Souveränität fehlt, Kritik zu ertragen.



    Und diese Verletzlichlichkeit ist wieder leider wieder typisch für Aufsteiger.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Die Analyse von Frau Chebli ist doch völlig richtig. Der SPD fehlen zurzeit mutige Menschen, die sich trauen radikale Entscheidungen zu treffen.

      Welche Entscheidungen damit gemeint sind (z.B. ob die Agenda-Politik gemeint ist) bleibt in dem Tweet offen. Diese Interpretation liefern Sie.

      Aber natürlich ist die Agenda-Politik ihrerzeit richtig gewesen. Sie hat mit dazu beigetragen unsere Sozialsysteme zukunftsfest zu machen und zu Rekordbeschäftigungszahlen in Deutschland geführt. Natürlich hat sie, wie fast jede politische Maßnahme, auch Verlierer*innen geschaffen, die stärker kompensiert werden müssten, aber die positiven volkswirtschaftlichen Effekte überwiegen.

  • Hetzte gegen Menschen, die nicht nur mit dem stimmorgan für gerechte Bezahlung sind ist einfach unerträglich.



    Frau chebli würdigt mit dem Kauf der rolex ein Produkt, welches von gut bezahlten Fachkräften produziert wurde. Anders als die Apple ihren halten diese nachhaltigen Produkte ein leben lang.



    Ein aktiver Beitrag von Frau chebli zur gerechten Bezahlung von Arbeitern.



    Nachhaltigkeit hat ihren Preis.



    Aber viele nutzen da liebe die wegwerfdinger aus China, welche unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert wurden.



    Rolex kaufen bedeutet wahre Solidarität mit den Werktätigen.

  • Nur so ein Gedanke, ich möchte damit keine|r auf die Füße latschen…



    Eine Frau, die Armut kennt, so wie Frau Chebli, könnte sich aber doch überlegen, ein – ich sag' mal – "Peergroupverhalten" derer, die sie bekämpft, nicht auch noch hoffähig und erstrebenswert für alle zu machen.



    Natürlich kann jede|r mit ihrem|seinem Geld machen, was er|sie will.



    Dadurch, wofür ich "arbeite" und wofür ich diese Früchte meiner Arbeit dann ausgebe, werden aber auch Zeichen gesetzt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago, ähm der Kapitalismus, zerstört werden muss.

  • Erstaunlich, wie schnell die LeserInnen hier (ver-)urteilen. Jasmin Kalarickal hat aus meiner Sicht die Unwucht in der Debatte um eine Armbanduhr sehr gut beschrieben. Die Häme gegenüber Frau Chebli, die sich in den bisherigen Leserkommentaren zeigt, vergiftet jede wirkliche Diskussion über deren polit. Standpunkte.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ein entbehrlicher Kommentar, dessen Ansammlung an - ismen aufzeigt: es geht der Autorin mehr um Labeling als um Inhalte.

    Noch ein Gähn.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Völlig richtig!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Es geht darum, zu analysieren, warum bestimmte Menschen besondere Kritik erfahren, für ein Verhlten, das bei anderen Menschen nicht thematisiert wird. Und ja, Ismen spielen dabei eine Rolle.

      Das mag für manche, nichtbetroffene Menschen, langweilig sein, für andere ist es schmerzhafter Alltag.

      Interessant finde ich dann immer, dass weiße alte Männer, die dazu offenbar nichts zu sagen haben, in einer solche Debatte nicht einfach schweigen können, sondern ihr Desinteresse noch demonstrieren müssen. Verstehe ich nicht, aber vielleicht können Sie mir das erläutern.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Ihr reflexartiger Einwurf wird nicht dadurch richtig, dass ich ein alter weißer Mann bin. Übrigens gerne.

        Dass Frau Chebli polarisiert, ist nicht neu. Darüber wurde anlässlich verschiedener Anlässe in den letzten Jahren - auch in der taz - häufiger geschrieben.

        Für mich ist dies solange okay, wie neue Aspekte in die Debatte getragen werden. Im vorliegenden Fall sind die für mich nicht erkennbar. Falls Sie etwas Anderes sehen: helfen Sie mir?

        Die Wiederkehr des ewig Gleichen kann ich nur mit Gähnen quittieren. Schweigen hielte ich für falsch. Gewisse journalistische Standards sind unerlässlich. Zu welchem Thema und von welchem Autor auch immer.

        Eine -ismen-Sammlung finde ich nur öde.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          "Für mich ist dies solange okay, wie neue Aspekte in die Debatte getragen werden."

          Nunja, in diesem Kommentar wird die Intersektionalität von Diskriminierung an einem praktischen Beispiel beschrieben. Natürlich ist das schon in vielen andern Artikeln und in vielen Fachbüchern geschehen, aber zurzeit gibt es nunmal wieder einen realen Fall, an dem das Thema offensichtlich wird.

          "Die Wiederkehr des ewig Gleichen kann ich nur mit Gähnen quittieren."

          So geht es vielleicht anderen beim Thema Altersarmut.

          Wir wissen, dass es Menschen, die nicht genug in die Rentenversicherung eingezahlt haben und die nicht privat vorgesorgt haben, wirtschaftlich nicht gut geht. Wir brauchen nicht ständig neue Artikel und Studien, um das Bekannte zu wiederholen. Trotzdem werden solche Artikel veröffentlicht und das ist gut so! Oder gibts dazu von Ihnen auch nur ein Gähnen?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Sehr geehrter User, der W. Leiberg hat doch völlig recht. Womöglich sieht es dies ähnlich wie ich, aber ich bin dafür, die Themen Lohn pp. solange so ggf. unerträglich wie möglich zu wiederholen, bis sich derer ernsthaft angenommen wird und eine Änderung eingetreten ist.

            Einstweilen stehe ich da ebenso bei Frau Kirschgrün, man sollte nicht - aber womöglich möchte das Frau Chebli ja auch nicht abbilden - "Arbeiter" repräsentieren (das meine ich mit abbilden) und Kaufkraft vorzeigen, die andere nicht haben. Da mangelt es, wie bei dem dicken "hässlichen Weißen" Dr. Gerhard Schröder an Bewusstsein; das ist nicht allein einfach mit der Freiheit, sein Geld nach eigenem Willen ausgeben zu dürfen, oder Neid, erklärt.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Eine in mehrerlei Hinsicht treffende Erwiderung.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Danke. Ich finde es wichtig, dass wir beides thematisieren. Sozialpolitische Fragen genauso wie gesellschaftspolitsche. Wir haben ja alle einen Kopf, in dem durchaus mehrere Gedanken zu verschiedenen Themen zur gleichen Zeit gedacht werden können. In diesem Sinne, schönes Wochenende!

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @74450 (Profil gelöscht):

                Versöhnlichkeit nach einem Dissens ist mir stets willkommen. Gerne reiche ich Ihnen virtuell mein linkes Händchen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Noch eine kurze Ergänzung: ich glaube, Sie haben meinen Kommentar missverstanden. Ich schrieb nur über das Resultat der Autorin, nicht über Frau Chebli. Letztere mag ich, egal, welchen Kluncker sie auch an sich hängt.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Ich beziehe mich schon auf Ihren Kommentar zum Artikel. Es ist ja in Ordnung, wenn nicht alle Themen für alle interessant sind. Es ist aber eine andere Sache, wenn Privilegierte die Themen, die anderen wichtig sind, abwerten.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Da unterstellen Sie mir indirekt eine Absicht, die nicht die meine ist.

              Wie wir beide wissen, ist ein Kommentar eine höchst subjektive Angelegenheit. Wenn ich schreibe, schreibe ich im Regelfall von mir. Pauschalisierungen überlasse ich gerne Anderen.

  • Und Frau Weidel trägt auch eine Rolex. Und die vermeintlich Linke, Frau Chebli, die besser in der FDP aufgehoben wäre, darf auch eine tragen. Da muss keiner heulen und Opfer sein. Gähn.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Warum wäre Frau Chebli besser in der FDP aufgehoben? Wegen der Rolex oder gibts auch inhaltliche Kritik?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Wann fangen Sie an, sich selbständig zu informieren? Dann brauchen Sie mich nicht ständig zu fragen. Ich bin doch nicht ihr Privatlehrer.



        AGE KRÜGER war so freundlich, Sie weiter zu bilden.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Interessant, was Sie so für Weiterbildung halten. :D

          Herr Krüger hat mir lediglich einen Tweet der Frau präsentiert, in dem sie im Präteritum berichtet, wer früher ihre Helden in der SPD waren. Sie hat sich halt für rot-grüne Politik begeistert. Das kann ich gut verstehen, hat aber mit der FDP nix zu tun.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Schröder war mein Held. Er hat Entscheidungen getroffen, die weh taten, aber notwendig waren. Er hat Menschen begeistert. Er war mutig. Dieser Mut, radikale Entscheidungen zu treffen, ist weg. Heute verliert sich die #SPD zu oft im Klein-Klein."

        Sawsan Chebli

        Zumindest eine Äußerung, die nur der ganz rechte Seeheimer heute noch unterstützen würde.

  • Natürlich müsst ihr jetzt wieder den Opferdiskurs starten. Sorry, aber ich wüsste über die Rolex gar nichts, würden die Medien das Thema nicht bis zum Geht nicht mehr ausschlachten und allerlei hineininterpretieren.



    "Chebli hat auf persönliche Angriffe persönlich reagiert. Das war nicht unprofessionell, sondern richtig. Nur indem sie ihre soziale Herkunft sichtbar gemacht hat, konnte sie die Doppel- und Dreifachmoral ihrer Kritiker*innen offenlegen." Die Logik hinter dieser Aussage verstehe ich nicht. Heißt das, Kritik ist je nach sozialer Herkunft der kritisierten Person richtig oder falsch?



    Ich bin es Leid, dass solche Dinge so viel Raum einnehmen. Mich würde vielmehr interessieren, für was für eine Politik Frau Chebli steht. Meiner Einschätzung nach, stünde ihr die heutige FDP mit den Jungen Liberalen gut.

    • @resto:

      Es sind nur ausgewählte Medien, die das Thema immer noch aufgreifen. Und es ist auch KEIN Merkmal, wie DIE Gesellschaft wirkt, da es nur um einige Hater in Sozialen Netzwerken geht.

      Und die Analyse ist eingeschränkt, zB weil eben die politische Position nicht berücksichtigt wird. Weiterhin wird auch nicht das Alter als Kategorie hinzugezogen. Oder ein wie immer geartetes Schönheitsideal.

      Erst wenn man alles zusammenpackt kann man vielleicht herausfinden, warum die eine - von Teilen der Gesellschaft, nicht der Ganzen - kritisiert wird und die andere nicht.

    • @resto:

      "Natürlich müsst ihr jetzt wieder den Opferdiskurs starten"



      Supi. Genau das macht die TAZ so langweilig. Irgendwie weiss man nach wenigen Zeilen, was kommt.

    • 9G
      90667 (Profil gelöscht)
      @resto:

      Die passende Uhr hätte sie schon.

  • Sehr schön seziert von der Autorin. Es ist wirklich immer schlimm anzusehen, wie abwertende Kommentare gegenüber Schwächeren als unausweichliche Realität dargestellt werden. Da spielt es tatsächlich keine Rolle, ob es um Geschlecht, Alter, Sexualität, Religion oder Herkunft geht.



    Mein Lieblingsbeispiel der jüngsten Zeit ist ja dieser Ghostbusters Film, der, von Frauen gespielt (ich glaube sogar nicht alle weiß), für viele einfach zu viel war. Offiziell wird dann eine Geschichte erzählt, die auf schlechte Witze und mangelnde schauspielerische Qualität abzielt. Der Sexismus wird einfach abgestritten, im Gegenzug aber nicht erklärt, warum nicht andere, offensichtliche schlechte Filme von Männern, so angegangen werden. Die eigene Realität ist eben eine äußerst stark normative Konstruktion, heraufbeschworen einzig und allein um die eigenen Glaubenssätze wahrwerden zu lassen. Das ist ja das witzige an Bewerbungen ohne Name, wo plötzlich Leute eingeladen werden, die sonst keine Chancen hätten.

    • 9G
      90667 (Profil gelöscht)
      @emanuel goldstein:

      Ich nehme an sie haben Ghostbusters 3 nicht gesehen?



      Und haben Sie mal darüber nachgedacht wie Ihre eigene Realität eine äußerst stark normative Konstruktion ist, heraufbeschworen einzig und allein um Ihre eigenen Glaubenssätze wahr werden zu lassen?

      • 9G
        90634 (Profil gelöscht)
        @90667 (Profil gelöscht):

        Vermutlich nicht, das ist ja der Witz am Konstruktivismus: man will damit nur den anderen zeigen, wie doof sie sind. Selbstreflektion stört da nur.