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Diskriminierende WerbungZu viel nackte Haut gehört verboten

In Großbritannien wie auch in Frankfurt wird frauenfeindliche Werbung verboten. Nötig wären aber strengere Gesetze.

Mit dem Edding gegen Schlankheitswahn: Gesellschaftskritik auf einem Werbeplakat Foto: dpa

Werbeanzeigen, die nach dem Prinzip eines Gendermarketings funktionieren, sind ab 2018 in Großbritannien per Gesetz verboten. Grund dafür ist eine Untersuchung der Advertising Standards Authority (ASA) über die Darstellung von stereotypen Geschlechterbildern in der Werbung. Das Ergebnis der Studie besagt, dass sich Werbung mit Rollenklischees und solche, die Menschen verspottet, die keinen Stereotypen entsprechen, negativ auf die Entwicklung vor allem von Kindern und Jugendlichen auswirkt.

Die Beanstandung von diskriminierender Werbung fällt in Deutschland in den Zuständigkeitsbereich des Deutschen Werberates. Im Jahr 2016 fielen mit 62 Prozent 273 aller Beschwerdefälle in diesen Bereich – zehn Prozent mehr als 2015. Zugenommen haben dabei jedoch vor allem unbegründete Beschwerden: Das Plakat einer Frau im Bikini, die für eine neue Bikini-Modelinie wirbt, ist nicht automatisch sexistisch.

Wenn dieselbe Anzeige aber ein Testimonial für ein Parfüm darstellt, dann schon. In diesem Fall steht die viele nackte Haut der Frau in keinem Zusammenhang mit dem zu bewerbenden Produkt. Der Kodex des Werberates enthält viele Anweisungen, die denen der ASA entsprechen, wenn es um die Sexualisierung von Werbung geht. Wenn sich die Werbeinhalte aber auf Rollenklischees beziehen, sieht es schwieriger aus.

Hinzu kommt, dass Regeln nicht gleich Gesetze sind: Entscheidet sich ein Unternehmen trotz der Richtlinien für sexistische Werbeinhalte, so kann allenfalls eine Rüge ausgesprochen werden. Eine Verpflichtung, die gerügte Werbung daraufhin zurückzuziehen, bedeutet das aber nicht – auch wenn laut Anne Grote, Pressesprecherin des Werberats, ein Großteil der Werbetreibenden ihre Marketingkampagne schon vor tatsächlicher Aussprache der Rüge zurückziehen.

Bislang gibt es keine Strafen bei Verstößen

Frankfurt am Main steuert deshalb im Alleingang ein Verbot diskriminierender Werbung ab dem Jahr 2018 an. Um der Diskriminierung auch in Deutschland entgegenzuwirken, reicht der Kodex des Werberates oder das Gesetz einer Stadt nicht aus.

Es braucht allgemeingültige, eindeutigere und strengere Formulierungen, und zwar nicht nur in Form einer Punkteliste, an die sich alle halten sollen, sondern in Form eines Gesetzes, das bei Verstoß mit tatsächlichen Strafen winkt. Die Organisation PinkStinks fordert das schon seit Jahren.

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114 Kommentare

 / 
  • betrachte ich eine schöne frau zum beispielerfreu ich mich an ihrer gestalt gesicht usw ich denke nicht daran dass unter der alabasterhaut c 10m darm sitzen voller kot oder ein magen der das essen usw verarbeiet ein mensch ingesamtmit einem pochenden herzuse der ab und zu auch mal nicht so angenehm riecht schon das wort nacktist ein seltsames wort eher unbekleidet

  • Warum wollen Feministen eigentlich immer alles verbieten, anstatt bessere Wege aufzuzeigen?! Dieser Artikel ist mal wieder ein Beleg dafür, warum Feministen sich ihr eigenes Grab schaufeln, obwohl ihre Ziele lohnenswert sind.

     

    Durch ein Verbot wird diese Form der Werbung für Erwachsene nur zusätzlich interessant.

    Einen Boykott der verantwortlichen Firma halte ich für effektiver.

    Außerdem zwingt niemand die Autorin Produkte zu kaufen, die nach ihrer Ansicht sexistisch beworben werden.

  • Ich mag die neue Werbung vom Schwedischen Möbelhaus, die finde ich gut. Liebe Genossinen, ich bin kein Sexist.

  • Ist DAS hier eigentlich nicht Sexismus gegenüber Männern?

    https://www.youtube.com/watch?v=Owl6Rs2LuHE

     

    Nur mal so gefragt...

    • @Rojas:

      Das ist beidseitiger Sexismus: Der Mann ist Sexualobjekt, die Frauen hechelnde Tierchen. Insofern finde ich das wieder okay, weil es uns alle irgendwie gleich reduziert. Oder habe ich da was nicht verstanden?

      • @Karl Kraus:

        Ach so, und wenn man jetzt den Spot umgekehrt mit "hechelnden" Männern und einer halbnackten Frau machen würde, DANN wäre es wiederum Sexismus?

         

        Zweierlei Maß?

        • @Rojas:

          Nein. Das wäre beidseitiger Sexismus: Die Frau wäre Sexualobjekt, die Männer hechelnde Tierchen. Insofern fände ich das wieder okay, weil es uns alle irgendwie gleich reduziert. Oder habe ich da was nicht verstanden?

  • nicht die nackte haut ist das problem das problem ist der betrachter

    • @Georg Schmidt:

      Jap. Die Weicheier, die ständig ihre eigene Hässlichkeit bejammern, anstatt endlich mal ihr ganzes Leben nach den Vorgaben der Werbung auszurichten!

      Frage: Was meint denn der Absender eigentlich genau, wenn die Botschaft doch ausschließlich durch den Betrachter bestimmt ist?

  • Wer sich so alles bereitwilligst der Law-and-order-Fraktion anschließt, wenn nur das Thema stimmt ...

    • @Zwieblinger:

      Jau, der hat hier seine Fans. Egal, nur...WARUM?

    • @Zwieblinger:

      Neoliberale Marktradikale schonmal nicht. Für die ist ja jede transparent formulierte Regelung, die die Allmacht des Geldes einschränkt, ein Graus.

  • Das Foto ist sicherlich kein durchschnittlicher Frauenbauch. Aber auch nicht der Bauch einer Magersüchtigen. Viele sportliche durchtrainierte Frauen sehen so aus. Muss Werbung mit Durchschnittsmenschen arbeiten? Oder darf sich Werbung die 5-10% aussuchen, die einem bestimmten Schönheitsideal am ehesten entsprechen?

  • Prüder Kommentar.

     

    Im Grunde juckt es doch keinen - aber man muss ja immer nach dem Haar in der Suppe suchen.

    • @Justin Teim:

      Naja - Stimmt schonn. But.

      Sind aber auch inne taz hier dreist -

      Schwer abgehangene ewig recycelte

      pc-Perücken - kerr!

       

      Fahre fast täglich die Innere u.a. an

      Werbeanhänger f. den angesagten

      Bordellbetrieb "Pascha"(sic) - vorbei.

      Eine - Rückseitige wie "Die Liegende" -

      Könnte glatt für ital. Matratzen werben Mit Slip!! - ok schwarz!;)

      &

      In diese sexistische Obszönität - ;)

      Mit Filzstift - Fett ein schwarzer Pfeil -

      Mit breiter Spitze - in den Zwickel! &

      "Sex" & unleserliche arab. Schriftzeichen.

       

      Es ist schonn mehr als a weng wie - öh

      Brainstorming beim Psycho-Onkel -

      "Dreiecke Quadrate Karos - ……fff" -

      "Ja meine Scheißenocheins -

      Wer malt hier denn die ganzen -

      Schweinereien? - Sie oder ich?!"

      • @Lowandorder:

        Ja so ein spitz geschwungener Edding führt schon zu Irritationen....

         

        Aber das macht das Leben ja bunter ;-)

      • @Lowandorder:

        Na ja - für einen Bordellbesuch wird man schließlich nicht sinnvoll mit dem Klapperstorch werben können - oder?

      • @Lowandorder:

        Jau. Sie oder er - das ist hier die Frage.

        • @Rainer B.:

          Nu. Morgen abend nen 50ten

          Direkt daneben - kerr!

           

          Mal auf eine eine Frage beim -

          Pascha wg zuviel nackter Haut -

          Vorbei. Als altgedienter Puff-Taxidriver

          Weiß ich ja mein Wort zu machen &

          Mich bei Bedarf zuvieler Haut zu Wehren - woll!

          Na. Berichte sodann - wa!

          • @Lowandorder:

            Aufwühlende Erlebnisberichte aus der Reihe: „Nur knapp am Puff entlanggeschrappt“. Ich freu mich jetzt schon.

            • @Rainer B.:

              Jau. Genau - Vorbeigeschrammt.

               

              Im Gleisdreieck spielten sich

              Ex-Zappa-Gitarrist Mike Keneally & Friends in olympischer Kulisse zu 104 Jahren vor ähnlich vielem Ginschtlervolk derartig den Arsch ab - Daß es etliche im crossing over & Longtime together -

              Es sich nicht nehmen ließen bis in die Frühen Morgenstunden derart Holy&ghoust&loud - fein&bright zu - Ovationieren - Yeah!

              Nu. Daß der Alterspräsident laid back Gelassenbegeistert - lästiger Zwickeleingriffe glatt enthoben war &

              Es cool auf keine nackert Kuhhaut ging.

              kurz - "Am Morgen schlief der Pascha -Alllang."

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Wozu ruft Werbung denn sonst noch so auf, ausser jetzt zum Rauchen und Schlanksein? Das Ganze ist doch völlig willkürlich und anmaßend.

     

    Soll auf jedes Produkt das Zucker enthält ein Diabetischer Fuß abgedruckt werden, so wie beim Rauchen? Auf jede Weinflasche ein Alkoholiker im Endstadium? Auf jeden nicht fair produzierten Kaffee, Schuh, Pullover leidende Kinder?

    Ich wäre dann noch für geschredderte männliche Kücken auf Eierkartons, für abgeholzten Regenwald auf der Sojamilch, für erschossene Schweine auf der Wurstpackung, für tote Eisbären auf Plakaten an jeder Tankstelle.......

     

    Wollen wir die Warenregale also wirklich realistisch bebildern und beschriften? Wozu dann überhaupt noch Werbung für irgendwas zulassen?

    Der Gang durch den Supermarkt wäre ein einziger Splatterfilm.

     

    Wenn wir zb. vom zu regulierenden Schlankheitswahn sprechen, was wäre denn die Konsequenz davon?

     

    Das weibliche Models für Werbung nun ein paar Kilo auf den Hüften und männliche Models einen kleinen Bauch haben müssen?-Also staatlich verordnet? Der Vorsatz das sich jeder in seinem Körper wohl fühlen soll, ist ja toll, aber gibt es da nicht auch in die andere Richtung mittterweile ein gigantisches Problem? Ich rede von der zunehmenden Verfettung der Welt, die für immer mehr Krankheiten verantwortlich ist.

     

    Also doch auf jede Kinderschokolade ein Diabetisfuß?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Sie haben vermutlich unfreiwillig den lustigsten Kommentar verfasst.

       

      Denn mit all ihren Hinweisen auf die öko-sozialen "Nebenwirkungen" unseres Konsums haben sie ausnahmslos recht.

       

      Und da uns dieses imense Problem, mehrheitlich genauso in Verdrängung gerät wie dem Raucher die Schädlichkeit seiner Nikotinabhängigkeit, ist ihr ironisch-sarkastischer Vorschlag nur zu begrüßen.

       

      Ja! Lassen sie uns all diese Warnhinweise auf die Verpackungen unserer täglichen Konsumgüter abdrucken.

       

      Wenn sie jetzt befürchten, da bleibt ja kaum noch ein Produkt übrig:

      Korrekt! So ist das eben!

       

      Erst sind es 2% der Konsumartikel ohne Warnung, nach 5 Jahren dann vielleicht schon 7%, in 20 Jahren haben wir dann eine Quote von 22%.

       

      Ja, und wenn wir in 50 Jahren dann bei 50% der Produkte sind, dann ist die Kampagne doch ein voller Erfolg!

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @CäptnTrips:

        Danke für die Wiederholung meiner Theorie, und Nein, ich verfasse selten unfreiwillig Kommentare.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Ich stimme Ihnen sonst zu, aber die Regenwaldzerstörung hat 0,0 mit Sojamilch zu tun, sondern mit dem grassierenden und zunehmenden Fleischkonsum.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Meine Antwort an ROI sollte an Sie gehen. (Sojaöl)

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        Mir ist klar das viel Soja als Tierfutter benutzt wird, aber das ändert ja nichts am Sojaanbau als solches.

         

        ^^Ich habe dieses Beipiel bewusst bewählt, aber nicht um Veganer in die Pfanne zu hauen, sondern um aufzuzeigen das diese Diskussion über Rauchen und schlanke Körper in jede erdenkliche Richtung geführt werden kann und man auch da Dreck findet, wo sich das gute Gewissen zu Hause fühlt.

        • @6474 (Profil gelöscht): http://www.das-dass.de/
          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @portolkyz:

            futile

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Soja wird zur Ölpruduktion angebaut. Was übrig ist, ist dann ein fast reines Eiweissfutter zur Tiermast. Sojaöl stellt in der Weltölproduktion mit einem Anteil von 32 % weltweit nach[10] Palmöl und vor Rapsöl das am zweit meisten produzierte Pflanzenöl dar. Die Hauptverwendung von Sojaöl findet in der Ernährung statt, wo es für ein großes Spektrum von Salatölen, Backfetten bis zu Margarine genutzt wird. Es ist zudem in einer Reihe von Fertigprodukten als Pflanzenölbestandteil enthalten. Wie andere Pflanzenöle wird auch Sojaöl für eine Reihe von technischen Anwendungen genutzt. (z.B. Biodiesel oder Sojamethylester.Außerdem dient es als schnelltrocknendes Öl zur Herstellung von Alkydharzen, Anstrichfarben und Spachtelmassen.Die enthaltenen Fettsäuren finden vor allem Verwendung in Kosmetik- und Körperpflegemitteln sowie in einem großen Spektrum weiterer Anwendungen, vor allem als Wirkstoffträger für lipidlösliche Pflanzeninhaltsstoffe und Vitamine sowie als Grundlage für Badeöle und Cremes.

          Die als Kuppelprodukte anfallenden proteinreichen Rückstände in Form von Sojaextraktionsschrot und Sojapresskuchen in der Regel als Futtermittel in der Tierhaltung verwendet.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @DJ Boemerang:

            75% des Sojas geht ins Futter, 19% davon ist Öl. Argentinien verwendet bereits 40% seines produzierten Sojaöls zur Gewinnung von "Bio-Diesel". Es ist also überhaupt keine Frage, dass die Sojaproduktion der Fleischproduktion dient. Dass der Kapitalismus alle Bestandteile derselben ausbeutet, ist nur folgerichtig. Der Regenwald wird also nicht wegen der Sojaesser oder Sojakonsumenten gerodet, sondern weil wir immer mehr Fleisch essen und die Abfallprodukte der Fleischproduktion verwerten.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @VELOFISCH

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Ich fänd es nur gut, wenn ich nicht mit nackter Haut konfrontiert werde, wenn ich mit meinem kleinen Sohn durch die Stadt laufe..."

     

    -Warum?

  • Also vom Grundsatz her finde ich das gar nicht so schlecht. Ich finde nur die Begründung idiotisch. Das hat m. E. nichts mit Sexismus zu tun.

     

    Ich fänd es nur gut, wenn ich nicht mit nackter Haut konfrontiert werde, wenn ich mit meinem kleinen Sohn durch die Stadt laufe...

    • @Nobodys Hero:

      ?

    • @Nobodys Hero:

      Aus wirklichem Interesse: Warum fänden Sie es gut?

    • @Nobodys Hero:

      Ich hoffe sie werden mit ihrem Sohn nie zufällig eine stillende Frau beobachten. Die ganze Freizügigkeit auf einmal könnte ihrem Sohn gehörig schaden.

    • @Nobodys Hero:

      Dann dürfen Sie mit Ihrem Sohn auch nicht in ein Schwimmbad gehen, da er auch dort mit viel nackter Haut konfrontiert wird. Erinnert mich irgendwie an die Weigerung radikalislamischer Eltern, ihre Kinder in den Schwimmunterricht zu schicken.

      • @vulkansturm:

        Irgendwie scheint mein Kommentar falsch angekommen zu sein.

         

        Der erste Abschnitt, in dem ich sage, daß es nicht sexistisch ist, hat wesentlich mehr Gewicht.

         

        Der zweite Absatz über den sich alle aufregen, war mehr oder weniger nur um überhaupt etwas positives daraus zu ziehen...

  • Sexismus wird da falsch verstanden. Sexismus hat nichts mit Sex, nakter Haut und auch nicht mit problematischen Einfluss auf Jugendliche zu tun. Sexistische Werbung diskriminiert ein Geschlecht.

    Aber das Thema "Sexismus" kommt politisch an. Ehrlicher wäre zu fragen, wie eine Gesellschaft dazu steht, wenn in der Werbung fragwürdige Ideale verkörpert werden. Darum geht es hier doch eigentlich. Hat Werbung Meinungsfreiheit und darf zum Rauchen, Schlankheitswahn aufrufen und Leuten, die den wenig realistischen Idealen nicht entsprechen ein schlechtes Gefühl machen? Oder ist Werbung eine staatlich zu regulierende Erziehungsmaßnahme, bei der schädliche Vorbilder verboten werden müssen. Bei dieser Diskussion gibt es gute Argumente dafür und dagegen. W

    Sich hinter dem Argument "Sexismus" zu verstecken ist da unehrlich.

    • @Velofisch:

      Ich teile Ihre Meinung, der Begriff Sexismus wird anscheinend überwiegend falsch verstanden.

  • Ich bin gegen ein Verbot. Ich schaue mir als Mann sehr gerne nur leicht oder gar nicht bekleidete junge Damen an. Jeder Mann, der dies nicht tut, lügt. Ich respektiere Frauen trotzdem als Menschen mit Hirn und rege mich über Männer auf, die nur mit dem Pimmel denken und sich entsprechende verhalten.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Hurra!

    Wahlkampfthema für alle, von rinks bis lechts.

    Talkshowsteilvorlage für Wagenknecht & Petry?

    • @571 (Profil gelöscht):

      ;)

  • Alles noch ausbaufähig.

    Viel Spass beim lesen:

    https://linksunten.indymedia.org/de/node/109732

    • @DJ Boemerang:

      Danke für den Link. Der ist wirklich spaßig. :-)

      • @rero:

        Ja Immanochnich und Scherer8 haben wohl ein ganz besonderes Verhältnis.

        1 Jahr später:

         

        " Statement der Scherer8 zum Übergriff der Band Immanochnich am Samstag, 14.2.2015

         

        Am Samstag, 14.2.2015 kam es nach Veranstaltungsende zu massiver Gewalt, die von der Band Immanochnich und deren Anhang ausging.

        Gäste waren nicht mehr anwesend, nur ca. 8 Leute, die der Band zuzurechnen sind, und zunächst 3 Leute des Hauses, die die Verantwortung für diesen Abend übernommen hatten.

        Als wir darauf aufmerksam wurden, dass im Backstage, der sonst als Infoladen und Sozialberatungsraum genutzt wird, mit einem Eimer weißer Farbe derbe rumgesaut wurde, wollten wir unsere Hauspolitik durchsetzen und die Leute zum Verlassen des Raumes bewegen.

        Dies war nicht möglich, weil Schlagzeuger Max und Kollegen die Situation sofort eskalieren und in einen Gewaltexzess münden ließen. Im Verlauf wurden von ihm Bildschirme der Sozialberatung vom Tisch gekickt und 2 Hausleute krankenhausreif geschlagen.

        Seine Kollegen gingen unterdessen auf anwesende Hausleute los, beschimpften und bedrängten, schubsten und schlugen sie, und warfen mit Flaschen und Barstühlen durch die Gegend. Der Versuch einer Hausperson, sich mit Pfefferspray zu wehren, stoppte die Angriffe in keinster Weise. Erst als die Cops eintrafen, verließ die Band unsere Räume, jedoch nicht ohne den Versuch, noch eine Matratze vor unserem Haus anzuzünden.

        Überlegt Euch, ob ihr mit dieser Band, auch wenn sie unter anderem Namen spielt, weiterhin zusammenarbeiten möchtet.

        Bitte keine Cross-Postings!

        Ihr könnt dieses Statement an VeranstalterInnen weiterleiten, aber bitte nicht über irgendwelche Listen oder auf Indymedia posten. Danke."

    • @DJ Boemerang:

      Indymedia? Das ist doch nur die Tummelplatform für verdeckte ErmittlerInnen und Verfassungsschützer. Da kann sich doch jeder Neonazi als links ausgeben. Vergessen Sie's!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      Das Qualitätsmedium Indymedia Linksunten.

       

      Dort wo die Linke halt noch so richtig Links sein kann, unabhängig von Realität und Gesellschaft und unwidersprochen von allen anderen bösen Einfüssen. So richtig schön Eso halt.

       

      Braucht man nicht so ernst nehmen

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Dagegen sind die anderen Qualitätsmedien doch so viel besser...

         

        (Ironie)

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Hartz:

          Indymedia war vor 10 Jahren mal interessant. Mitterweile hat der VS und die Nazis aber dazugelernt und wissen dieses Medium ganz gut für sich zu nutzen.

           

          Es funktionert einfach nicht mehr.

           

          Um radikale Inhalte ging es mir dabei nicht unbedingt, obwohl auch da Indymedia mitterweile Platz für ganz komische Ansichten lässt.

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Das ganze wird da wohl schon so abgelaufen sein. Welchen Grund soll denn die Band haben, das falsch darzustellen?

            • 6G
              6474 (Profil gelöscht)
              @DJ Boemerang:

              Um die Band ging es mir nicht, nur um die gesellschaftliche Nicht-Relevanz von Indymedia

  • Wäre interessant zu wissen wieviel Zeit und Energie die oben abgebildete Dame in ihren Körper steckt oder ob sie gar Geld mit Werbeaufnahmen verdient.

    Vielleicht geht auch der Text hinten weiter.

    So müßt Ihr nicht aussehen!

    Ich schon!

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich frage mich schon so manches mal, in was für einer Zeit wir eigentlich leben? Auf der einen Seite gibt es Pornos jeder Art im Internet nur einen Mausklick entfernt, auf der anderen Seite ist nackte Haut aufeinmal sexistisch.

     

    Ein Model im Bikini das Werbung für Parfüm macht, ist sexistisch? Warum?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Weil als nächstes dann Pornos verboten werden sollen - step by step, trapste die Nachtigall.

      Wenn sich Dein Schnaps nicht mehr gut verkauft, hilft Dir die Prohibition garantiert.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Ich bin wirklich schockiert über diese autoritären Verbotsfantasien.

         

        Nur um das klarzustellen: Mir würde im Leben persönlich nichts fehlen, wenn mich diese ganzen Bikinifrauen nicht mehr von jedem 3ten Plakat anstarren würden. Mir würde sowiso nichts fehlen wenn es gar keine öffentliche Werbung mehr geben würde, die sich mir aufdrängt.

         

        So lange wir aber nicht über ein allgemeines Verbot von Werbung diskutieren,(auch der Kinderschokoladen-Junge konditioniert Kinder auf ungesunde Lebensmittel) kann es doch nur einen wirklichen Masstab dafür geben: Werbung die zu Straftaten aufruft kann man verbieten, über alles andere kann man lediglich diskutieren und Produkte boykottieren.

         

        Ich freue mich über jede Kampagne die schlechte Werbung anbrangert, aber dieses untergraben der Meinungsfreiheit finde ich in jeder Hinsicht gefährlich. Dadurch entsteht eine geistige Enge, die auch sehr schnell in die andere Richtung ausschlagen kann.

         

        Wer der Meinung ist das "Geiz geil ist", oder "Vernunft der neue Punk ist-Honda", oder sein Auto mehr liebt als seine Frau- der mag meinetwegen ein Idiot sein, aber es ist enorm wichtig das sich dieser Idiot noch äussern darf

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Ich seh das im Prinzip ganz genau so, aber Meinungsfreiheit und Werbung, das krieg ich jetzt gar nicht zusammen. Wer ein Produkt bewirbt, weil er meint, dass es gut ist, der sollte nachprüfbar begründen können, warum es seiner Meinung nach so gut ist und sich nicht mit Titten und Ärschen drumrummogeln.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Rainer B.:

            "Wer ein Produkt bewirbt, weil er meint, dass es gut ist, der sollte nachprüfbar begründen können, warum es seiner Meinung nach so gut ist..."

             

            -Ich mag diese Aussage bis dahin, aber was bedeutet das jenseits von Titten und Ärschen für die Werbung und für eine Produktgestaltung?

             

            Dann sollte auch keine Butterpackung mehr eine grüne Wiese abbilden dürfen, wenn die Kühe stattdessen nur im Stall stehen, und statt Hühner auf dem Bauernhof gehören dann Legebatterien auf die Eierpackung usw.

             

            Das gilt eben für fast jedes erhältliche Produkt

            • @6474 (Profil gelöscht):

              Richtig!

  • Und da wird wieder deutlich, dass das politische Links-rechts-Spektrum keine Linie, sondern ein Kreis ist. Und hier schließt er sich.

    • @Christian:

      Also wie man es schafft, ausgerechnet mit DIESEM Thema gut(bürgerlich)e, alte, trotzdem sinnarme Extremismustheorie in der Geschmacksrichtung "Hufeisen" zu verbinden entzieht sich meinem Verständnis.

      • @Da Hias:

        Was ist denn daran nicht zu verstehen? Die Ueberschrift "Zu viel nackte Haut gehoert verboten" haette doch genauso aus "Islamismus heute" oder "Jesus will nur deine Seele" sein koennen.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Da Hias:

        Da scheint Dein Verständnis also noch ausbaufähig zu sein...

  • Das ist ja mal super progressiv! Werbung verbieten wollen, weil sie nicht zum eigenen politischen Weltbild passt. George Orwell wäre begeistert! Die Zeiten in denen die Linke die Meinungsfreiheit noch brauchte sind wohl längst vergessen, was?

    • @disenchanted:

      Seit dem viele linke Ansichten zum Mainstream gehören (zumindest als Lippenbekenntnis), wird jede Kritik daran verunglimpft. Haben wir es noch in Erinnerung, als die Leute, die eine "Obergrenze" forderten als "Rassisten" bezeichnet wurden und sich den Slogan "Rassismus ist keine Meinung" anhören mussten. Ich finde, dass wir Meinungen aushalten müssen auch und gerade wenn wir sie nicht teilen - ja selbst wenn wir sie menschenverachtend finden.

      Eine andere Frage ist, ob Werbung die Meinungsfreiheit in vollem Umfang in Anspruch nehmen darf? Leute, die uns und auch unsere Kinder aus rein kommerziellen Motiven umerziehen wollen, haben meiner Meinung nach weniger Meinungsfreiheit und mehr Orientierung am Gemeinwohl verdient als politische Meinungen.

      Das ist hier das eigentliche Hauptthema. Das andere Thema ist, ob die prüden Ansichten unserer Großeltern die richtigen Maßstäbe sind, selbst dann wenn sie sich den Deckmantel des Feminismus umhängen.

  • Die Überschrift ist ja mal einfach nur dämlich. Verboten gehört sexistische Werbung, wie das im Text auch ganz richtig beschrieben wird, das hat aber mit prüden Verboten von nackter Haut nahezu nichts zu tun.

  • Der Islamistenvergleich ist sofern unpassend, dass die Verwendung von Sexversprechen in der Konsumkultur und im Dschihadismus Parallelen aufweist: es geht nicht um die Tabuisierung oder das Verbot von Erotik, sondern um das Monopol über Erotik, um die Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu konditionieren. Islamisten sind keinesfalls prüde, aber sie monopolisieren die Erotik für ihre Zwecke und die Werbeindustrie tut nunmal das gleiche.

    • @kleyrar:

      Da haben Sie etwas aber falsch verstanden. Die Werbeindustrie verwendet zwar Erotik für ihre Zwecke, monopolisiert sie aber keinenfalls. Der Islam dagegen - genauso wie erzkonservative Christen, monopolisieren die Erotik dagegen. Kein Sex vor oder außerhalb der Ehe bis zu kein Kuss und kein Händchenhalten in der Öffentlichkeit.

      • @Velofisch:

        Die Werbeindustrie setzt das Monopol nicht mit Gewalt durch, wie die Dschihadisten, dafür aber mit Marktmacht. Das Ergebnis ist trotzdem ein Monopol. Sie werden kein Bild von nackter Haut im öffentlichen Raum finden, dass nicht den Güterkonsum propagiert. Blicken Sie als Kontrast 100 Jahre zurück, wo mit repräsentativen Nymphen und Putten die Staatsgebäude und Bürgervillen geschmückt wurden.

  • Die Überschtift ist entlarvend, auch wenn dann im Text einschränkend erklärt wird, nackte Haut wäre nicht per se sexistisch. Letztendlich geht es den Verfechtern solcher Verbote eben doch darum eine neue Ptüderie durchzusetzen, Nacktheit und Sexualität zu verteufeln. Da treffen sich Feministinnen und Islamisten in derselben Geisteshaltung. Irgendwann fordert man dann auch die vielen Skulpturen von nackten Frauen und nackten Männern, die es zuhauf an den Gründerzeitfassaden gibt, zu verhüllen.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Was für eine irre Diskussion. Man kann ja über die transportierten Botschaften von Werbung inhaltlicht diskutieren. Aber sind gesetzliche Verbote und damit letzlich staatliche Zensur wirklich ein angemessenes Mittel für einen liberalen Rechtsstaat mit grundgesetzlich garantierter Meinungsfreiheit? Wer schwingt sich da zum Wächter über Gut und Böse auf? Das erinnert an Erdoganistan, brave new Germany.

    • 3G
      35730 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Nee nee, da haben die beiden Systeme schon etwas gemein. Nur die Unterdrückung der muslimischen Frauen überläßt die BVV-FK der AfD und grenzt sie dann aus.

  • Einerseits wird von den Menschen gefordert, dass sie Sexualität in jedweder legalen Ausprägung zu tolerien haben, andererseits sollen aber "sexistische" Werbung verboten werden? Liberalität und Moral sind offenbar doch nicht unter einen Hut zu bringen.

    • @Frank Stippel:

      Das passt sehr gut zusammen. Die alte Sexualmoral ist zurück. Das ganze kommt in einem progressiven Deckmantel. Die Ehe feiert ihr Comeback mit dem Zugeständnis, dass nun Homosexuelle mit dabei sein können. Die Prüderei hüllt sich in das Tuch des Feminismus. Das Zugeständnis ist, dass dafür nur Sanktionen gegen Männer kommen. Das ist allerdings auch nicht neu: Lesben wurden im Nachkriegsdeutschland nicht verfolgt - Schwule schon.

      Dass die SPD am absteigenden Ast sitzt, liegt nicht nur an ihrer verlogenen Politik. Es liegt auch daran, dass niemand mehr an progressiven Ideen interessiert ist - auch die SPD selbst nicht mehr.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Nicht nur nackte Haut ist sexistisch, auch die Mutterrolle wird kräftig missbraucht.

    Mütter hätten den "besten Beschützerinstinkt" - deswegen sollen sie ein bestimmtes Erkältungsmittel kaufen.

    Mütter sind immer da, wenn es darum geht, Kinderriegel oder ähnlich "gesundes" an die Frau zu bringen.

    Mütter sind sogar Mütter für ihre Männer - "die Jungs". Nahezu ausschließlich kochen in der Werbung die Frauen für ihre Familien (was bei meinen DDR-Bürger-Eltern schon anders war).

     

    Aber auch schon bei Kindern werden Rollenklischees einseitig benutzt. Schon mal Puppenwerbung für Jungen gesehen, in dem gezeigt wird wie cool Vater-Spielen sein kann. Es gibt Jungs, die spielen mit Puppen...

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Sie haben ganz recht. Als aktiver Vater rege ich mich immer über diese Klischees auf, die mir jede Kompetenz für Kinder absprechen.

  • Man kann sich da immer Fälle suchen, über die man sich streiten kann, ob das jetzt Ok ist oder nicht, aber es gibt auch jede Menge Fälle, wo das dermaßen Fleischbeschau von scheinbar minderjährigen Sexualobjekten ist, dass es offensichtlich ist, dass da nicht alles geht.

     

    Und man muss echt kein Spießer sein, um zu erkennen, dass der ständige, allseitige Druck zur Hypersexualisierung des eigenen Erscheinungsbilds von Mädchen und jungen Frauen nicht mehr als KANN sondern als MUSS empfunden wird.

     

    Von dort ist es dann auch nur noch ein kleiner Schritt, die Totalverhüllung geradezu als Befreiungsschlag zu sehen und zu verkaufen. Dann ist die Unterwerfung unter strikte Ideologien fast wieder so etwas wie Punk: Eine Selbstermächtigung durch kategorisches Abweisen gesellschaftlicher Vorgaben.

     

    Halbnacktpflicht ist auch nicht besser als Burkapflicht.

    • @Mustardman:

      Das "Empfinden" eines geselslchaftlichen Zwanges ist und bleibt aber aus meiner Sicht kein biologisch fixierteer Automatismus sondern ein der Entscheidung zugängliches persönliches Verhalten. Es steht jeder Frau und jedem Mädchen frei, ob es sich solchen gefühlten Zwängen unterwirft (und damit in die "Zwangsausüber" einreiht) oder nicht. Für mich sind daher solche Eingriffe, die letztlich Menschen Entscheidungen abnehmen in der Befürchtung, sie könnten sie "falsch" treffen, mit großer Vorsicht zu genießen. Ein Verbot ist immer auch entmündigend und mithin auch nicht besser als eine Burkapflicht.

      • @Normalo:

        "Es steht jeder Frau und jedem Mädchen frei, ob es sich solchen gefühlten Zwängen unterwirft"

         

        So in etwa wie beim Spracherwerb - es steht theoretisch jedem in D. aufwachsenden Kind frei, satt der Sprache der Eltern und der Umgebung bspw. Italienisch zu lernen.

        • @MontNimba:

          Äpfel-Birnenvergleich? Ab wann fangen Kinder denn an zu sprechen und ab wann sind sie erstmals in der Lage Werbung bewußt wahrzunehmen?

          Irgendwannn wird Eltern das Sorgerecht erzogen wenn diese ihre Kinder angeblich in Rollenklischees erziehen.

          Die Mutter benutzt Lippenstift und zieht kurze Röcke an?

          Der Vater schenkt seiner Frau ständig Blumen und repariert alles zu Hause?

          Zack und weg sind die Kinder.

          • @Suchender:

            Sie tun ja so, als sei notwendigerweise alles unproblematisch, was man nicht verbieten kann/sollte.

             

            Tatsache ist aber, dass z.B. das Selbstbild von jungen Frauen in aller Regel direkt vom Selbstbild ihrer Mütter abhängt. Mütter, die sich im Alltag gewohnheitsmäßig als Sexualobjekt dekorieren, ziehen Mädchen groß, die sich selber so empfinden. Kinder lernen nicht das, was man ihnen sagt, sondern das, was man ihnen vorlebt. Und wenn genau das überall in den Medien, auf der Straße und in der Werbung immer weiter verstärkt wird, führt das genau dazu, dass "Immer schön fickbar bleiben!" zur wichtigsten Selbstwertstütze wird.

             

            Nur weil man dagegen mit Verboten nicht ankommt, heißt das noch lange nicht, dass man die Augen vor diesem Problem verschließen sollte.

        • @MontNimba:

          Wenn Sie wirklich glauben sollten, dass die Befolgung von Rollenklisches und die Beherrschung der Sprache der eigenen Umwelt von vergleichbarer sozialer Wichtigkeit seien, dann täten Sie mir einfach nur leid. In Wahrheit geht es doch um pure Bequemlichkeit: Der Gruppen"zwang" und sein Gewicht werden künstlich überhöht, um das eigene widerstandslose Mitdriften als "alternativlos" darzustellen. Ist es aber nicht.

           

          Insofern lasse mir auch durch die Existenz solcher Hörigkeit gegenüber Gruppenverhalten nicht meine Freiheit nehmen, ein selbstbestimmtes Leben in einer möglichst unzensierten Welt zu führen. Sollte es hierzulande tatsächlich eine überwältigende Mehrheit von Mädchen/Frauen geben, für die eine mangelnde Unterordnung unter von der Werbung propagierte (/reflektierte?) Rollenklischees einer Nichtbeherrschung der Muttersprache gleichkäme, dann wäre das vielleicht ein Grund zum gesetzlichen Handeln - aber auch einer, sich nur ja keine deutsche Frau anzulachen...

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Sehen Sie es mir nach, aber wenn ich von selbstbestimmtem Leben lese, muss ich immer lachen ob soviel sich selbst gefallender Einfalt.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Sie armer, von meinen naiven Worten ferngesteuerter Lemming! ;-)

              Aber mal ehrlich: "Müssen" Sie wirklich lachen, oder ENTSCHEIDEN Sie nicht vielmehr, lachen zu wollen?

               

              Dem freien Willen geht's eigentlich ganz hervorragend. Das Wort "müssen" wird nur von (linken wie rechten) "Volk=denkunfähige, beliebig konditionierbare Masse"-Theoretikern regelmäßig missbraucht, um ihre kontrollwütigen Gesellschaftsmodelle zu rechtfertigen.

  • "Das Plakat einer Frau im Bikini, die für eine neue Bikini-Modelinie wirbt, ist nicht automatisch sexistisch.

     

    Wenn dieselbe Anzeige aber ein Testimonial für ein Parfüm darstellt, dann schon. In diesem Fall steht die viele nackte Haut der Frau in keinem Zusammenhang mit dem zu bewerbenden Produkt."

     

    Axiom 1: Kontextlose Darstellung von Sexualität ist Sexismus.

     

    Axiom 2: Parfum hat nichts mit Sexualität zu tun.

     

    Korollar: Parfumwerbung, die Sexualität beinhaltet, ist sexistisch.

     

    Wer könnte bei dieser Argumentation noch zweifeln.

    • @Ron Weyer:

      Da wird deutlich über das Ziel hinausgeschossen und Quatsch produziert:

      1. Also wenn zwei Männer abgebildet werden, die miteinander Sex haben, um z.B. Lederklamotten zu verkaufen, ist das Sexismus?

      2. Parfum hat viel mit Sexualität zu tun. Es geht ja nicht um Deo sondern Parfum, welches unsere sexuellen Sensoren ansteuern soll.

       

      Das bedeutet nicht, dass solch eine Werbung nicht sexistisch sein kann. Ihre Axiome sind aber ziemlicher Quatsch.

       

      Im Endeffekt hat da die Prüderie das Sexismus-Argument entdeckt. Genauso wie Macho Trump das Sexismus-Argument entdeckt hat um der Stiftung seiner Tochter hunderte Millionen zuzuschustern.

    • @Ron Weyer:

      Schoen dargelegt! Und weil dann alles noch so vage definiert ist, muss sich jeder in vorauseilendem Gehorsam die Regeln fuer sich besonders eng auslegen, wenn er keinen Rechtsstreit riskieren will.

  • Ich könnte jetzt TAZ-Artikel ausgraben über "Larry Flynt" und darüber, daß Pornos eigentlich Befreiung sind und so. Mache ich aber nicht, denn wir leben längst im CDU/Grünen NeoBiedermeier und da ist jedes Wort bereits gesagt und jedes Argument bereits ausgetauscht.

     

    Wer sich die moralische Allongeperücke aufsetzt, der soll gefälligst auch an ihren Mottenkugeln ersticken. MfG

  • Meiner Meinung nach eine vollkommen unnötige und falsch konzipierte Debatte.

     

    Es ist ja nicht so dass sexuelle Diskriminierung thematisch das riesen Problem der Werbung ist. Vielmehr ist Werbung doch funktionell das Problem.

     

    Werbung ist viel zu invasiv und allgegenwärtig. Da müsste man das Problem angehen, nicht thematisch!

    Man bräuchte Rückzugsräume für den Ottonormalbürger insbesondere für Heranwachsende.

     

    Das geht auch ohne staatliche Zensur die zu viel grösseren Problemen führen kann und irgendwann auch immer wird!

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Jo, PinkStinks, die Pfaffen und die Islamisten fordern das schon lange, dann sollte es jetzt auch endlich mal getan werden. Opa Adi hätte solche Werbung wohl auch verboten, weil sie sich negativ auf die Jugend auswirkt und so...

     

    Ich kann euch gar nicht sagen wie sehr es mir vor der Herrschaft der rechtgeleiteten Beschützer von irgendwas graust. Der Mensch wird entmündigt und auf ein zu beschützendes und ggf. zu korrigierendes Objekt reduziert. Der freie Wille kommt hier nicht mehr vor, der Mensch wird zu einem Automaten den es richtig zu programmieren gilt.

     

    Vorwärts, zurück ins Mittelalter!

     

    Lächerlich ist es auch noch. Werbeverbote werden der Generation Internetporno den Sexismus nicht austreiben. Das ist nur Gender-Voodoo...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      hm. werbung und der freie wille - da beißt sich was.

      vielleicht noch mal nen bißchen nachdenken?

      • @christine rölke-sommer:

        Was bringt Sie auf die Idee, dass Ihre Mitmenschen der Werbung NICHT mit freiem Willen begegnen können? Setzen SIE etwa mit robotermäßiger Verlässlichkeit Alles um, was Ihnen Werbung so an Normen und Empfehlungen suggeriert?

        • @Normalo:

          ich weiß schon lange, dass werbung nichts anderes will als meinen willen zu befreien

          *grinz*

          • @christine rölke-sommer:

            Sachliche Antwort etwas durchsichtig umschifft...

             

            Werbung will Sie bei Ihren gefühlten(!) Bedürfnissen packen, also genau nicht Ihren Willen überwinden, sondern ihn im Gegenteil durch die Suggestion, dass sie ihn durch das beworbene Produkt erfüllt bekommen, für sich benutzen.

             

            Manchmal stimmt die Suggestion ja sogar, selbst wenn ihr Erfolg nur in der Ausbildung von Autosuggestion liegt (z. B. dass ein bestimmtes Parfum sinnlich und sexy macht ;-)). Tut sie es nicht, ist es dem Individuum überlassen, das zu erkennen. Manche tun sich da schwerer dran, manche leichter - wie bei so Vielem im Leben, wo auch die vermeintlich schlechtere Alternative nicht sofort pauschal verboten wird.

            • @Normalo:

              "ich will so bleiben wie ich bin, la la"

      • @christine rölke-sommer:

        Ja wie?

         

        The Hidden Persuaders

        or

        The Naked Society

        Was jetzt? Beides?;))

        or

        Vorbidden Vorbidden?

        • @Lowandorder:

          ja ich weiß ja auch nicht....

          würde ich ein auto kaufen, das mit nackter vorhaut beworben wird? oder wäre mir mit ohne vorhaut angenehmer?

          • @christine rölke-sommer:

            Also das find ich getzt aber doch - öh

             

            Also geradezu eichelartig!

            Bin aber sicher - Sie werdens richten!

            Phantasievoll - Wie Sie sans!

            Der Rest - eher was schleierhaft - wa!

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              &@Christine Rölke-Sommer

               

              "Der Zeugungsakt und die ihm dienenden Organe zeichnen sich durch eine derartige Hässlichkeit aus, dass, wenn nicht die Schönheit der Gesichter und die Macht der Leidenschaft bei den Liebenden hinzukäme, das menschliche Geschlecht aussterben müsste."

               

              Leonardo da Vinci

              am 23.7.17 im Rabenkalender

              • @571 (Profil gelöscht):

                Weniger abgehangen & bei Peter Köhler - arg vermißt - hat's Franz Kafka - was zeitnäher mit -

                "Das Tier mit den zwei Rücken"

                Wunderbar umschrieben.

                 

                Da Vinci hat ja weiland seine schwerst - Verbotenen Untersuchungen bei doch Trübster Kerzenfunzel - öh Vorgenommen - Wer weiß wieviel na -

                Schatten da in seinem Blick - gell! &

                Reine Zeugen - bekanntlich das -

                Schlechteste Beweismittel!;))

              • @571 (Profil gelöscht):

                Überraschung - kennt den Rabenkalender!

                Eins rauf mit Mappe!;))

                • 5G
                  571 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  Überraschung - Sie auch?

                  • @571 (Profil gelöscht):

                    Na -

                     

                    Mal als Zitierweltmeister &

                    Mal ab von Jöhten - wa!

                    Zum Vize - Immer schön -

                    Wenn - Ja. Wenn Lerschers -

                    Noch Staunen können.

                    Chapeau & 'n Schlag -

                    Spätzle extra - für denn Jung!

                    Mal - Kein Aprilscherz!

                     

                    (Zur Ästhetik -

                    Mal soviel - ;)

                    Ob der Gigant -

                    Rasiert - Gekannt?!;))

                    &

                    Raben - Wissen mehr!

                    (Janosch - you know?!;))

                    • @Lowandorder:

                      & wo wir grad bei - Ihr's - ;)

                       

                      Zitierhuberei sün - gell!

                      Freiburger Schule &

                      Kästchenrichter longworking - nu!

                      Wer Mr. Unbeeindruckt wär ich denn

                      Ohne Deformation professionell - wa!

                      Anders gewendet - hat es mich immer irritiert - Das Rad ständig neu erfinden zu sollen wollen.

                      Die Ergebnisse von derart Makramee

                      Arsch&MundGeblasenen Aschern -;))

                      Sind ja denn auch häufig danach - hm¿

                       

                      kurz - mal bei Altmeister

                      Montaignes Essais nachlesen! odr!;)

                      Schon mein alter Mathe Papa

                      Günther "Nur Dummköpfe lernen

                      Algorithmen auswendig -

                      Dafür gibt's doch Tabellen!"

                      Ganz fein analog gedacht - woll!;))

                      Newahr.

                      • @Lowandorder:

                        Da die Altvorderen vllt den Prachtband noch nicht rausgerückt & das - ???

                        2001-Teil f 10€ was unübersichtlich - hm!;)

                         

                        Er "Über Bücher" II, 10, 122

                        " …Meine Anleihen zähle ich nicht,

                        ich wiege sie.

                        …Auch bei den Gedanken und Erwägungen, Argumenten und Vergleichen, die ich auf meinen Acker verpflanze und mit den meinen vermische, hab ich zuweilen ihren Urheber absichtlich verschwiegen, weil ich jenen Kritikern eine Falle stellen wollte, die mit ihren leichtferitigen Verrissen über alle Arten von Schriften herfallen …

                        Ich möchte, daß diese Kritiker dem Plurarch einen Nasenstüber auf meine Nase verpassen; ich möchte, daß sie, indem sie in mir den Seneca verunglimpfen, sich die Zunge verbrennen.…" usw usf

                        Nu. Mehr könnte verunsichern - woll!

                         

                        Na - is das ne Ansage¿?¡!;))

                        &wo der Sommer so boomt - ;)

                        have look at ~>

                        Auf dem Thron ein Arsch

                        LEBENSPHILOSOPHIE Antoine Compagnon entführt den Leser in einen „Sommer mit Montaigne“ https://www.taz.de/Archiv-Suche/!329767&s=Antoine+compagnon&SuchRahmen=Print/

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Es geht ja eben nicht nur um Mündige, sondern eben auch um die unmündigen Kinder, die sich einer etwaigen Problematik bezüglich des Einflusses sexistischer Werbung auf ihre Entwicklung nicht bewusst sind und diesem in der Regel unfreiwillig ausgesetzt sind. Wenn das Kind meint, einen Porno im Internet anschauen zu müssen, ist das eine freiwillige Entscheidung die (je nach Alter) durchaus in Frage gestellt werden kann und sollte. Wenn aber tagtäglich dasjenige Kind an der Haltestelle mit problematischer, auf Beeinflussung des Unterbewusstseins abzielende Werbung konfrontiert wird, ist das eine andere und sollte auch separat diskutiert werden.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Sittenwächter und Moralapostel sund mir grundsätzlich suspekt.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Großbehörde

       

      Dann brauchen wir noch eine große Behörde, die das alles motralisch korrekt regelt... Und ein umfangreiches Regelwerk. Und in dieser Großbehörde gibt es dann Posten für verdiente Parteileute...

      alles auf Steuerzahlergeld. Schön...

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Mit vollem Recht!

       

      Das hat in der Geschichte noch nie funktioniert. Die Beispiele sollten bekannt sein...

  • "Zu viel nackte Haut gehört verboten"

    Ist die Überschrift nicht etwas irreführend?

     

    Auch das zur Illustration benutzte Bild spricht ein anderes (wenn auch benachbartes) Thema an.

     

    Ich finde es wichtig, gegen sexistische Werbung vorzugehen. (Wobei mir unterstellt werden könnte, mir wäre jeder Vorwand recht, gegen Werbung überhaupt vorzugehen -- vielleicht ist da etwas dran...)

     

    Nach meinem Eindruck scheitert eine Diskussion darüber aber oft an einer Begriffsverwirrung. Es wird nicht mehr differenziert zwischen "sexuell", "sexy", "sexualisiert" und "sexistisch". All das wird in einen Topf geworfen, als wäre es das gleiche.

     

    Zum Teil scheint es mir beinahe in die Richtung zu gehen, dass Frauen, die selbstbestimmt und selbstbewusst mit ihrem Körper umgehen, vorgeworfen wird, den Sexismus zu befördern, nur weil ihr Aussehen zufälligerweise weit verbreiteten Schönheitsidealen entspricht.

    (Irgendwie schwirrt mir dazu der Begriff "Umgekehrte Diskriminierung" im Sinn herum, allerdings denke ich, dass der eigentlich auf diese Situation nicht passt, da er normalerweise etwas anderes bezeichnet... es kommt mir aber so vor, als könnte ein Begriff für so etwas nützlich sein. vielleicht gibt es schon einen, kann jemand aushelfen?)

    • @Existencielle:

      hmmm... laut Wikipedia bezeichnet Umgekehrte Diskriminierung "die Diskriminierung von Mitgliedern einer als bevorteilt erachteten zugunsten einer als benachteiligt erachteten Gruppe" und würde somit zu meinem obigen Beispiel passen.

       

      Bisher hatte ich den Begriff allerdings ganz anders verstanden und verwendet, nämlich als "Diskriminierung von Mitgliedern einer als benachteiligt erachteten Gruppe durch das Gewähren von (scheinbaren) Vorteilen, welche letztlich aber dazu beitragen, dass der Status Quo dieser Benachteiligung erhalten bleibt"...

      ich hoffe ich habe das verständlich ausgedrückt, ein Beispiel wäre "Ladies first!" -- eine Sonderbehandlung, die zunächst einmal ein Vorteil zu sein scheint, aber durch die (wiederholte) Betonung dieses "Sonderstatus" eben diesen erhält, statt ihn über Kurz oder Lang aufzulösen.

  • Was nicht so alles verboten gehört...

    Gibt es bald wieder so was wie eine "Sittenpolizei"?

    Zucker gehört auch verboten, ist eindeutig schädlich.