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Shitstorm auf TwitterTauber lästert über Minijobber

CDU-Generalsekretär Peter Tauber erntet Kritik für einen Tweet über Minijobs – zu Recht. Sein Satz ist gleich aus mehreren Gründen dumm.

Nicht sein erster Shitstorm: Peter Tauber Foto: dpa

Berlin taz | Wenn Politikern etwas herausrutscht, was sie wirklich denken, kann das für sie sehr unangenehm werden. Unvergessen, wie der damalige SPD-Vorsitzende Kurt Beck 2006 einem schimpfenden Arbeitslosen riet, wenn er sich wasche und rasiere, habe er in drei Wochen einen Job. Die Reaktionen fielen, vorsichtig gesagt, gemischt aus.

Jetzt hat auch Peter Tauber seinen Kurt-Beck-Moment. Tauber ist CDU-Generalsekretär, ein wichtiger Mann für Merkels Wahlkampf, und er vergriff sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter im Ton. In einer Diskussion über das Versprechen von CDU und CSU, bis 2025 Vollbeschäftigung zu schaffen, fragte ihn am Montagabend ein Nutzer: „Heißt das jetzt drei Minijobs für mich?“

Tauber schoss – offenbar ohne groß Nachzudenken – zurück: „Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.“ Klatsch. Die arrogante Antwort des Christdemokraten hatte das Potential, ein echter Rohrkrepierer zu werden. Taubers Antwort klang nicht nur wie eiskalter, elitärer Technokratensprech, sie war auch aus mehreren Gründen inhaltlich falsch.

Erstens schützt heutzutage eine (ordentliche) Ausbildung nicht mehr vor schlecht bezahlten Jobs, mit denen sich keine Familie ernähren lässt. Tauber sollte sich mal bei Angestellten in der Gastronomie oder im Wachschutz schlau machen. Es war seine CDU, die an der Expansion des Niedriglohnsektors tatkräftig mitgewirkt hat. Zweitens beleidigte Tauber mit dem Tweet eine Gruppe, um die er eigentlich kämpfen sollte. Der Generalsekretär gilt ja als Gesicht einer modern aufgestellten, urbanen Christdemokratie.

Minijobs machen mehrheitlich Frauen

Minijobs machen mehrheitlich Frauen, weil sie sich mit Kindererziehung vereinbaren lassen und steuerliche Vorteile bieten. Der häufigste Schulabschluss in dieser Gruppe ist laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt das Abitur, der häufigste Berufsabschluss eine Lehre oder Ausbildung. Und für diese Frauen hat der CDU-General nur Verachtung übrig?

Der Shitstorm folgte prompt, bis zum Dienstagmorgen antworteten 1.400 Menschen – meist mit scharfer Kritik. Ein Nutzer warf ihm eine „menschenverachtende, arrogante und elitäre Haltung“ vor. Eine andere fragte: „Würden Sie der Putzfrau attestieren, nichts ,Ordentliches`gelernt zu haben?“ Eine dritte berichtete von dem Kitaerzieher, der zusätzlich als Kassierer arbeiten müsse, weil er sonst nicht über die Runden komme. Der Satiriker Jan Böhmermann kommentierte lakonisch: „Die Schwarze Null.“

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Die Gegner der CDU konnten ihr Glück kaum fassen – und griffen die Vorlage dankbar auf. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann twitterte: „Und wer keinen Anstand gelernt hat, wird CDU-Generalsekretär.“ Die „pöbelnde Arroganz“ Peter Taubers zeige: „Der CDU fehlt der Respekt vor Geringverdienern“, kritisierte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil. Und Grünen-Chef Cem Özdemir schrieb: „Traurig, wenn eine ‚christliche‘ Volkspartei den Bezug zur Lebenswelt der BürgerInnen verliert.“

Wahlprogramm ignoriert Niedrigverdiener

Taubers Äußerung explodierte auch deshalb so fulminant, weil CDU und CSU am Montag ihr gemeinsames Wahlprogramm vorgelegt hatte. Jenes verspricht viele Geschenke für die (obere) Mittelschicht, lässt aber Niedrigverdiener außen vor.

Und Tauber? Der Mann, der Krisenkommunikation aus dem Effeff beherrschen müsste, versuchte sich am Dienstagmorgen zunächst noch in der Vorwärtsverteidigung. Fakt sei: „Nur mit einer guten Ausbildung verdient man genug, damit man nicht drei Mini-Jobs braucht, um über die Runden zu kommen!“, legte er nach. Nun gilt auch im politischen Geschäft die Regel: Wer sich in einem Loch wiederfindet, sollte tunlichst aufhören zu graben.

Schließlich sah das auch Peter Tauber ein. Wer drei Minijobs brauche, der habe es nicht leicht, twitterte er. Er habe niemandem zu nahe treten wollen. „Es tut mir leid, dass ich mein eigentliches Argument – wie wichtig eine gute Ausbildung und die richtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind, damit man eben nicht auf drei Minijobs angewiesen ist – so blöd formuliert und damit manche verletzt habe.“

Übersetzt heißt das: Sorry, Leute, ich habe Unsinn verzapft. Tauber, das muss man ihm zugute halten, hat es am Ende noch selbst gemerkt.

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84 Kommentare

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  • Wählt die Linken!!!!!!

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Ist doch ganz einfach, wer Minijobber ist, sollte nicht die CDU/CSU wählen. Die AfD und FDP übrigens auch nicht (halten von Minijobbern genauso wenig wie Tauber). Die Jamaika Grünen sind auch nicht besser und die Hartz 4 SPD ebenso wenig (tun nur sozial, machen aber keine sozial gerechte Politik). Nichtwählen ist auch keine Alternative, nutzt nur Leuten wie Tauber und Konsorten.

  • Wie kann man nebenbei Minijobs künstlich aufwerten und Vollbeschäftigung kurzfristig erreichen?

     

    Die Arbeitswoche von 38-40 Stunden auf 25-30 gesetzlich verpflichtend ändern. Das würde allen Familien nur gut tun. Den Lohnrückgang könnte man ersparen oder nur unterproportional zur reduzierten Arbeitszeit zulassen. Die entstandene Lücke des Bedarfs an zusätzlichen Arbeitskräften würden die Arbeitslosen Menschen füllen. Und die Lohne von Minijobbern hätten die Arbeitgeber dann so oder so erhöhen müssen.

  • Herr Tauber war ehrlich. Das erkenne ich eher an, das den verlogenen PR-Sprech, den wir ansonsten aus Parteizentralen zu diesen Themen hören.

     

    Problematischer ist vielmehr, dass Abgeordnete für ihre Tätigkeit die "Besonderheit des Amtes" beanspruchen, also Privilegien. Wer neben einem soliden Gehalt, steuerfreie Pauschalen, eine beeindruckende Altersversorgung und Reisevergünstigungen als unverzichtbare Grundausstattung für seine Tätigkeit erwarten darf, kann sich beim besten Willen nicht mehr in das Volk, das er eigentlich nur vertreten soll, hinein versetzen.

     

    Es wäre viel gewonnen, wenn Abgeordnete zu den gleichen Bedingungen arbeiten müssten wie alle anderen Bundesbürger auch: ohne steuerfreie Pauschalen; mit eifrigem Belege sammeln für die Steuererklärung, der Einzahlung in die Rentenkasse, dem Wegfall der Übergangsgelder etc.

     

    Ihre Politik wäre schlagartig eine andere.... und die Kommentare der Volkvertreter wären es auch.

  • Schon bei dem Mausi Fall hatte ich das Gefühl, dass Tauber das selbst inszeniert hat. Er will sich einfach nur in die Medien spielen. Publicity ist wichtiger als die Gefährlichkeit der Aufregung, siehe Trump.

     

    Ansonsten halte ich es mit dem anderen Tauber: https://www.youtube.com/watch?v=mJG3aSVDVhQ

  • Der sog. "Fachkräftemangel" ist die Lebenslüge einer Arbeitsgesellschaft, welcher die Arbeit ausgeht.

    ...

    • @Hartz:

      Die Arbeit geht sicher nie aus, nur die bezahlte Arbeit geht aus.

  • Überlegung

     

    Die Bevölkerung kann nun überlegen und entscheiuden, ob sie den Herrn Tauber und seine Partei wählt.

    Sie wird ihn wählen...

    Eines der großen Rätsel der Politik...

  • „Übersetzt heißt das: Sorry, Leute, ich habe Unsinn verzapft. Tauber, das muss man ihm zugute halten, hat es am Ende noch selbst gemerkt."

     

    Nein, das hat er eben nicht, sondern er verzapft weiter Unsinn und auch Schulte merkt es nicht.

    Es gibt auch lt. Arbeitsagentur keinen Fachkräftemangel. Pgysiotherapeuten, Altenpfleger und einige IT-Spezialisten werden bundesweit gesucht. Bei den ersten beiden Berufsgruppen müsste nicht nur Tauber, sondern auch Schulte klar sein, dass sie schwere körperliche Arbeit beinhalten, die man irgendwann nicht mehr ausüben kann. Glücklich der/diejenige, dessen/deren Berifsgenossenschaft sowas dann anerkennt. Regelfall ist das nicht. Meistens kommen in irgendeinem Alter andere Komplikationen dazu, was für die Berufsgenossenschaft "nicht zuständig" heißt.

    Und auch die IT-Leute werden in ein paar Jahren lernen, dass ihr Wissen veraltet ist und die werden evtl. schon mit 40 aussortiert. Die Situation von Schwerbehinderten ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.

     

    Das Schlimme ist, das zeigt, dass Schulte meint, Tauber hätte was erkannt, ist, dass ein großer Teil der Bevölkerung wirklich so dumm ist und glaubt, es gäbe für jeden Arbeit, der was "ordentliches" gelernt hat.

     

    Als Sohn eines durch den Staat durch und durch subventionierten Vater (der was lt. Wiki Apotheker) hat er es nie nötig gehabt, eine Arbeit auszuführen, von der irgendwelche Menschen wirklich uneigennützig profitieren können.

     

    Dabei muss ich sagen, dass ich ihn bislang für nicht mal jemanden hielt, der dermaßen wenig Kenntnisse vom Leben und Berufsalltag hat, sondern dachte eher noch, dass der zu denjenigen in der CDU gehört, die nicht von Geburt an zu den Unsympathen gehören.

    Naja, nachdem ich das gelesen habe und seinen Lebenslauf auf Wiki kann ich mich leider irgendwie nicht wehren, doch irgendetwas an Pol Pots Umgang mit völlig überflüssigen Bildungsbürgern nachvollziehbar zu finden.

    • @Age Krüger:

      "Naja, nachdem ich das gelesen habe und seinen Lebenslauf auf Wiki kann ich mich leider irgendwie nicht wehren, doch irgendetwas an Pol Pots Umgang mit völlig überflüssigen Bildungsbürgern nachvollziehbar zu finden."

      *lol* Nicht ganz fair aber fein.

       

      Ich weiß nicht ob das in anderen JC auch so ist, im hiesigen hängen auf den Fluren nur Stellenangebote als Minijob aus. Irgendwie wissen die nicht, daß sich die ,äh, Kunden da einfach nur verarscht vorkommen.

  • Tauber hat nicht den richtigen Ton getroffen.D.h. bei richtigem Ton wären Tauber und Autor einer Meinung? D.h. bei richtigem Ton wäre der Inhalt sachlich richtig? D.h. auch der Autor hat keine hinreichende Sachkenntnis über die Struktur der Minijobber - wie auch Tauber keine Ahnung hat. Heißt das, dass man, wenn man von einer Sache keine Ahnung hat, nur den richtigen Ton treffen muss, damit man, um den Bürger, die Bürgerin zu überzeugen? Tauber hat in seinem Kurzsatz mehr über das Innere der CDU ausgesagt, als Merkel in 12 Jahren asymmetrischer Demobilisierung!

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    "Habe nun, ach! Philosophie,

    Juristerei und Medizin,

    Und leider auch Theologie!

    Durchaus studiert"... und verkaufe jetzt für 450 Euro/Monat Zeitungen am Kiosk.

  • Jeder ist nun mal seines Glückes Schmied. So gesehen hat Herr Tauber mit seiner Aussage "wenn Sie was ordentliches gelernt haben" vollkommen recht.

     

    Und wer jetzt meint es gäbe hier keine Chancengleichheit, sollte sich mal auf der Welt umsehen, wie es dort mit der Chancengleichheit aussieht.

    • @IL WU:

      "Jeder ist seines Glückes Schmied"

       

      Stellen Sie sich vor: Der Klapperstorch hätte Sie als Neugeborenes in einem Problemviertel Ihrer Stadt, bei einer alleinerziehenden, überforderten Mutter mit Suchtproblemen abgesetzt. Ihr Selbstbewusstsein ist mangelhaft bis gar nicht ausgebildet, wie Bildung nur zweitrangig eine Rolle spielt; Die Kindheit ein einziges Trauma. Ihr Vater interessierte sich nicht für Sie, wenn überhaupt bekannt. Sie werden in der Schule wegen ihrer relativen Mittellosigkeit und Ihres fehlenden Selbstvertrauens gemobbt.

      Wenn Sie jetzt denken, auch das hätten Sie gemeistert, dann nur weil Sie eben Selbstvertrauen aufgrund Ihrer Kindheit gewonnen haben.

      Diese schwierigen Charaktere aufgrund solcher versaubeutelten Kindheiten werden in D en masse hervorgebracht und jetzt denken Sie über diese bescheuerte Floskel oben noch einmal nach!

    • @IL WU:

      "Jeder ist nun mal seines Glückes Schmied."







      Könnte neben "Arbeit macht frei" und "Jedem das seine" auch gut über einem KZ-Tor stehen.



      [...]

       

      Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation

    • @IL WU:

      Jeder kann reich werden, aber nicht alle.

      Mal angenommen alle Menschen hätten ein Einserabitur und ein Einserberufs- oder Hochschulabschluß

      Wir hätten genausoviele Arbeitslose und prekäre Arbeitsverhältnisse wie jetzt auch nur könn´t ich mir dann von meinem Postboten die Relativitätstheorie erklären lassen.

    • @IL WU:

      Dort wiederum gesteht man sich die Chancenungleichheit ein. Und hier tut man so, als ob.....

    • @IL WU:

      Das alte Schlimmer-geht-immer-Spiel beherrschen Sie ja schon ganz gut, aber „was Ordentliches“ schreibt man einfach groß. Einer, der für sich beansprucht, was Ordentliches gelernt zu haben, widerlegt sich hier mit seinem Geschreibsel gleich selbst. Da muss der stoffelige Glücksschmied doch gar nicht erst seinen Hammer an den Rest der Welt ansetzen.

      • @Rainer B.:

        wie die Anführungszeichen andeuten stammt die Schreibweise nicht von mir.

         

        (ich habe es aus dem Tweet herauskopiert)

        • @IL WU:

          Eben.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @IL WU:

          Unglaublich!

          1:1 für IL WU!

           

          Ist doch ganz ordentlich, oder?

          • @571 (Profil gelöscht):

            Klassenerhalt erstmal gesichert! Der HSV hätt's auch nicht besser machen können.

    • @IL WU:

      Es ist sicher unstreitig, dass eine gute Ausbildung nicht schadet. Das Problem ist aber einmal, dass manche eine gute Ausbildung haben und trotzdem keinen 40-Stunden-Job mit Tariflohn haben, sondern sich durch prekäre Arbeitsverhältnisse hangeln müssen.

      Das andere Problem ist: wie geht man mit denen um die nichts "Ordentliches" oder sogar gar nichts gelernt haben? Mit Verachtung strafen?

       

      Wenn Sie die hieisige Chancengleichheit mit vielen Länern vergleichen haben Sie recht. Es gibt aber Länder, in denen es besser funktioniert und sollten die schlechten Verhältnisse woanders der Maßstab sein?

  • Man muss doch nochmal sagen dürfen ....

     

    Überhaupt: warum sind Arroganz, Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit plötzlich verboten? Ein bißchen Dünkel darf doch sein, oder?

     

    Herr Tauber ist stolz auf das, was er ist und andere sind es wahrscheinlich auch. "Was Anständiges lernen" hilft durch aus im Berufsleben. Kann ja nicht jeder ein bedingungsloses Einkommen erhalten. Das sich jetzt so viele getreten fühlen, zeigt doch nur, dass niemand auf "die kleinen Leute" (wie die Minijober) stolz sein mag. Nicht einmal sie selbst.

  • Das Interessante aber auch Traurige an der Sache ist das äußerst schlichte Weltbild, welches Tauber hier offenbart. Lern was Ordentliches, dann mußt Du auch keine Mini (=Scheiß)jobs machen. Zum einen ist das in dieser Schlichtheit objektiv falsch, selbst hochqulifizierte Leute werden oft am Markt nicht gebraucht und finden sich in prekären Beschäftigungen wieder. Zum anderen (und das ist das eigentlich Bedenkliche) zeigt es die Haltung eines herausgehobenen Repräsentanten der CDU zu den weniger Qualifizierten und preäkär Beschäftigten. Diese ist von kalter "Selbst-Schuld"-Mentalität und im Übrigen von massivem Desinteresse geprägt. Dass es skandalös ist, dass Menschen von einem Vollzeitjob nicht leben können, dass Menschen sich mit Minijobs durchs Leben schlagen müssen und dass die einfachen, weniger qualifizierten Arbeiten in keiner Weise angemessen bezahlt werden, kommt in dieser Denke nicht vor. Traurig ist nur, dass diese Partei, die hier einmal kurz die Wohlfühlmaske fallen lässt, von ca. 40% der Deutschen gewählt werden wird.

    • @BamBus:

      "selbst hochqualifizierte Leute werden oft am Markt nicht gebraucht"

       

      Dann sollte man eben nicht Kunstgeschichte studieren.

      • @IL WU:

        Schon ein bißchen simpel, die Antwort. Was wenn man Elektrotechnik studiert, in vier Jahren wenn man fertig ist aber jede Mende Kunsthistoriker gebraucht werden?

        • @BamBus:

          Dieses Szenario ist doch sehr unwahrscheinlich.

      • @IL WU:

        Wenn man Elektrotechnik aber nicht versteht?

        • @Energiefuchs:

          Dann braucht man sich eben nicht wundern.

    • @BamBus:

      Ich fürchte hinter diesen Äußerungen einen irgendwie gearteten Denkprozess zu vermuten ist schon zuviel Zuschreibung. Es ist einfach Ausdruck einer Geisteshaltung, die sich am anderen Ende der sozialen Leiter in dem Schimpfwort "Du Opfer" äußert.

    • @BamBus:

      Die wollen es überwiegend nicht anders. Bis sie selbst drin hängen. Dann ist das Gejammer groß.

       

      Natürlich sind auch qualifizierte Akademiker arbeitslos oder schuften zum Minilohn unterm Existenzminimum. Ist dem Tauber aber wohl entgangen...

      • @Hartz:

        Tja, Herr Tauber kennt die böse Realität anscheinend nur vom Hörensagen, es sei ihm gegönnt. Nur dann die Welt des CDU-Parteiprogramms als Wirklichkeit zu verkaufen...na ja. Vielleicht das nächste Mal direkt Merkel schwurbeln lassen, dann fühlen sich alle wieder besser.

  • Wissen

     

    Man sollte eben seine wahren Gedanken nicht twittern...

    Immer schön unehrlich sein!

    Das sollte ein gestandener Politiker aber wissen.

    • @Hartz:

      Also doch solchen wie dem Tauber mal dankbar sein, dass die die Fenster im Bordell hin und wieder mal offen stehen lassen.

      • @lions:

        Eine kleine Auszeichnung für unfreiwilioge Ehrlichkeit hat er nun schon verdient...

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Hat er denn in jedem Fall unrecht? Hört man denn nicht ständig "Mehr Bildung"-Rufe? Auch und gerade aktuell von Schulz? Sagen diese was anderes aus, wenn man es nüchtern betrachtet?

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Sind Sie denn in der Lage, Ihren Gedanken, ob Donald Tauber "in jedem Fall" unrecht habe, auch logisch zu Ende zu denken? Nehmen Sie mal an, er hätte in jeweils der Hälfte der Fälle tatsächlich recht. Wie hätte dann die andere Hälfte der "Zielgruppe" seinen Spruch zu verstehen? Na, einen Idee?

       

      Allerdings sollten Sie für dieses Gedankenexperiment nüchtern sein.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @25726 (Profil gelöscht):

        Fragen Sie das auch Herrn Schulz?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Klar, aber können und sollen wir alle Ingenieur, Netzwerkadmin, Krankenschwester, Tischler oder Elektriker werden? Wer macht dann die ganzen maintenance und service Arbeiten, damit etwas sauber bleibt, geliefert, gespült oder gemäht wird?

       

      Ich kann das Interesse derjenigen, die nicht selber betroffen sind, an der billigen Dienstleistung gut nachvollziehen. Für die Gesellschaft als Ganzes ist es eine verheerende Entwicklung.

  • So einen wie Tauber hält sich Mutti, damit sie über allem besser aussieht; Absolut Kindergarten

  • Irgendwie hat man das Gefühl das alle bürgerlichen Parteien einfach auf die Bevölkerung kacken.

    In Hamburg machen es gerade SPD und Grüne und aus Berlin entfacht die CDU gleich einen ganzen Shitstorm

    Bürgerliche " Demokratie " ist eben doch ein scheiß Spiel

    • @Oskar:

      Seit über 125 Jahren, du Strauß!

      • @KnorkeM:

        OSKAR + KNORKEM

        Die Demokratie nicht, aber diese/unsere Netzwerk ParteienDemokratur am GG und am Bürger/Souverän vorbei!

  • Nur die Ruhe! Schau'n wir doch mal in seine Vita, was der schwarze Peter vom Arbeitsleben überhaupt schon so kennt.

    Also: Abitur, Wehrdienst, Studium Germanistik und Politik, Promotion über Sport im deutschen Kaiserreich, Landesgeschäftsführer der jungen Union Hessen, Pressesprecher der deutschen Vermögensberatung AG, diverse Ämter als CDU-Politiker.

    Ich sach mal so: Wer mit reichlich Unterstützung des Kapitals das „C“ ständig vor sich herschiebt, der sollte sich vielleicht mal mehr mit der heiligen Schrift und weniger mit der eiligen Schrift (Twitter) befassen, sonst war das für die Sponsoren am Ende auch nur wieder ein Schuß Pulver in den kalten Ofen.

  • Leute! Leute!

    Laßt doch mal die Kirche im Dorf.

    Dett Männeken - weeß doch wovon er keene Ahnung nich hat!

     

    Wenn der wat ordentliches - nich ala Kohl sonn Tralafitti wie Historie -

    Ja dann! Müßte er in sonem billigem Operettenjob - wie Mineralsekretär -

    Sich nicht um Kopf&Kragen twittern!

    Nu. Ooch klar - Anschlußverwendung -

    Si'cher dat. Frage allein - wat! Newahr!

    Da mähtste nix.

    Normal.

  • Als zweifacher Facharbeiter: Möbeltischler und Metalldreher, Spezialbaufacharbeiter für historischen Ausbau [u.a. Hoftor am Jüdischen-Berlin Museum, Lindenstraße], zudem Tischlermeister und Lehrgangsleiter [Metall- und Holz-Bearbeitungs- und Maschinenlehrgänge - im Auftrag der Holz-Berufsgenossenschaft], nach mehr als 35 Jahren in Vollzeitarbeit, landete ich, nach einer zeitlich befristeten und um 38 % unterbezahlten Berufstätigkeit als Tischlermeister - im Martin-Gropius-Bau Berlin, im Alter von über 55 Jahren in ALG I. und in Folge im Hartz-IV-Strafvollzug! Dabei ohne Aussicht auf eine bezahlte Erwerbstätigkeit, Angebote der Arbeitsagentur bewegten sich unter 40 % vom Tariflohn, begab ich mich unfreiwillig vorzeitig mit GRV-Abschlag [Rentenkürzung] in die Armuts-Rente, unterhalb der Armutsgrenze.

     

    Das Großmaul und der A...popo des Clubs Deutscher Unternehmer (CDU), möchte uns vormals hart arbeitenden Menschen etwas von Arbeit erzählen. Dabei bekommt er für weniger als die Hälfte der Erwerbsleistung zukünftig ein mehrfaches an Pensionsansprüchen und gegebenenfalls auch noch entsprechend gut-geschmierte und persönlich leistungslose Wirtschaftsposten, ohne dafür auch nur eine vergleichbare persönliche Arbeitsleistung für die Gemeinschaft und fürs Kapital zu leisten. Aber letzteres gehört ja zu seinen K(l)assenauftrag fürs Kapital: die erwerbstätige und meist eigentumslose Bevölkerungsmehrheit, zusammen mit den Sozialpartnern der Bourgeoisie, über den unsozialen Tisch zu ziehen; gegebenenfalls auch mit Mini-Mindestlohn und ohne eigenständigen Rentenanspruch nach mehr als 50 Erwerbslebensjahren!

    • @Reinhold Schramm:

      Vll kann Sie das ein wenig besänftigen:http://www.deutschland-sagt-sorry.de/

      • @lions:

        ANAMOLIE + REINHOLD SCHRAMM

         

        Ich habe mir den Link angesehen.

        Das ist ja die schwarze NULL Tauber hoch 7.

        Ein Entschuldigungsschreiben für die Betroffenen derjenigen die Überversorgt die "Verantwortung" tragen. Es ist nur noch unglaublich, das verlor(g)ene schwarze C + Konsorten.

    • @Reinhold Schramm:

      Schade, dass ich diesen Kommentar heute erst lese. Traf am 26.04.17 den Herrn Müntefering im Rathaus zu Mainz und durfte ihm coram publico mal einiges erzählen.

      Werde mir Ihren Kommentar ausdrucken und vor einem bestimmten Publikum auch verlesen in der nächsten Zeit. Danke.

      • @Pink:

        Münte - damals noch (nur) SPD-Chef

        Region Westliches Westfalen, bestehend aus den in den Regierungsbezirken Münster und Arnsberg bestehenden Unterbezirken

        War zu Friedensbewegungszeiten -

        Auf dem Podium & danach noch gut zu erreichen - Anders als KartonagenTill-CDU & der Spendenaffäre-FDPler!

         

        Kann frauman ihm - dem aufKante & nach "Wer nicht arbeitet - soll auch nicht essen!" HartzIV Agenda 2010"

        Wirklich "Was an die Hand geben"??

        Wie's im Suerland so heiße - woll!

        Really Really? Trotz Bankenderegulierung?!

        Dem dreisten plattMann aus Sundern in Westfälisch-Sibirien? - Zu dem heute auch Enkhausen - vulgo&passend - woll

        "Heinrich-Lübke-town" mit

        "…liebe Neger" gehört!

        • @Lowandorder:

          Er ist ein Blender.

          Mein Zahnarzt mag ihn sehr.

          • @Pink:

            Jau. Wollnichwoll - Was bleibt ihm sonst?!

             

            Kennen Sie Sundern¿?! - Eben!

    • @Reinhold Schramm:

      Geschätzter Reinhold Schramm -

       

      Ihre Wut kann ich gut verstehen.

      Aber seien Sie doch mal vor allem selbstbewußt -

      Ja stolz.

      Denn im Ernst - mit so einem unbedarften Rotzlöffel -

      mit dem hier Christian Rath völlig zu unrecht noch glaubt salvierend umgehen zu sollen -

      Gibt es doch keine Augenhöhe.

       

      Schlimm ist doch vielmehr - Richtung Angie et al.

      Daß solche Witzfiguren in dieser Republik die

      Inner Circle von Parteien bevölkern - kerr!

       

      Dieser Berufsschnösel - hat mal zu „Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel“ am Bleistift gekaut &´nen Tintenklecks aufgeleckt & booey -;))

      Bei der Deutschen Vermögensberatung AG als -

      Jau. Sabbelfutt v.D. - ne Stippvisite gegeben.

      EndeGelände.

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Herr Schulte, dass Tauber es am Ende noch selbst gemerkt hat, das kann nicht ihre journalistische Wahrnehmung sein!

     

    Er bekam die Leviten gelesen, von wem auch immer. Er hat aber mit seiner Aussage sein wahres Gesicht gezeigt und dies kann jeder auch wahrnehmen, ohne dass Tauber den Mund aufmacht.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @39167 (Profil gelöscht):

      Ein allzu typischer Vertreter des Unionsnachwuchses, der noch sehr viel vor sich zu haben glaubt, wie Klöckner, Söder oder Scheuer.

      Leute, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben möchte, sollen in ein paar Jahren mal die erste Reihe bilden und Parteichefs bzw. Ministerpräsidenten oder gar Kanzler/in werden (wollen).

      Unvorstellbar...

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @39167 (Profil gelöscht):

      ...von 'Mutti', wem sonst?!

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Generalsekretäre müssen austeilen, aber nicht einstecken (können), sonst sind sie ihre tollen Jobs bald los.

        Im Falle Tauber geht die CDU recht trickreich vor, indem sie einen Bubi vorschickt, den auf der Straße niemand erkennt und dessen Sottisen scharf, aber schnell wieder vergessen sind, weil ihn niemand ernstnimmt.

        Sein Glück, vielleicht.

        Aber so bringt er 's halt zu nix, auch wenn er etwas Ordentliches gelernt haben sollte. Was aber nach seinen bisherigen Ausfällen und Ausfälligkeiten auch noch bezweifelt werden darf.

  • Wieder einer, der es nicht lassen kann, obwohl er zu blöde zum Twittern ist.

     

    Aber kein Problem, es gibt ja die Social Media Teams und die Berater, sie im sog. Shitstorm den Schaden minimieren oder sogar in sein Gegenteil verkehren. Beim handzahmen Tauber offensichtlich - man muss sich nur beiden letzten Absätze durchlesen - auch in der taz mit gutem Erfolg, bei unkontrollierbareren Figuren mag die Lage schwieriger sein.

     

    Aber auch, wenn's mit der Schadensbegrenzung mal nicht so gut klappen sollte, in einem Minijob wird Tauber sicherlich nicht landen.

  • An den - durch uns - ÜBERVERSORGTEN NURBerufsPolitiker.

    Dr. Tauber,

    merken Sie und Ihre Kollegen eigentlich noch etwas in Ihrer schwarzen Überversorgungswolke?

  • Ist Rechtschreibung auch "was Ordentliches"? Gegen eine – allerdings nach Lage der Dinge nicht geringe – Aufwandsentschädigung wäre ich bereit, sie Herrn Tauber beizubringen, eine gewisse Lernwilligkeit und -fähigkeit vorausgesetzt.

    • @HP Remmler:

      Außerdem würde ich Herrn Tauber empfehlen, den Konjunktiv II zu benützen: "Wenn Sie was ordentliches gelernt hätten, dann bräuchten Sie keine drei Minijobs"

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Die Sozialdemokraten und die GRÜNEN, die mit der Agenda 2010 den größten Niedriglohnsektor Westeuropas geschaffen haben, sollten ja eigentlich fein still sein.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Tauber hat nix verstanden. Tauber hat's genau so gemeint, wie gepostet.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Dahinter steige ich, ehrlich gesagt, nicht. Nach der Verbindung zum dümmlich-arroganten Taubertweet habe ich leider vergeblich gesucht.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Naja, ich treffe eben auch nicht immer ins Schwarze.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Aber oft genug.

          Passt scho.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Tauber, das muss man ihm zugute halten, hat es am Ende noch selbst gemerkt."

     

    Das darf angezweifelt werden bei einem Menschen, der seine Selbstsicherheit wahrscheinlich seinem Stilberater und einem sorgsam ausgewählten Brillenmodell zu verdanken hat.

  • "Tauber, das muss man ihm zugute halten, hat es am Ende noch selbst gemerkt."

     

    Hat er eben NICHT. Wo wäre er ohne Hebammen, Krankenschwestern, Müllmännern, Bauarbeiter, Busfahrer u.s.w.?

    Im Dreck, alleine in der Provinz, ohne Dach über dem Kopf oder verreckt, weil erals Baby nicht gepflegt worden wäre...

    Wäre besser für uns, wenn es ihm SO gehen würde, vielleicht würde er DANN wirklich begreifen, was er für einen dummen Schwachsinn denkt und redet

  • Ach was, Tauber macht den Minenhund, den Scharfmacher, wie es bei Generalsekretären der CDU üblich ist. Erinnern wir uns noch an Herrn Geißler, CDU-Generalsekretär bis 1989: (WIKIPEDIA) "1977 verantwortete Geißler eine Broschüre, in der er viele linke und liberale Kulturschaffende und Politiker der Bundesrepublik Deutschland als „Sympathisanten des Terrors“ (gemeint waren die Anschläge der Rote Armee Fraktion) beschuldigte, darunter Helmut Gollwitzer, Heinrich Albertz, Günter Wallraff, Herbert Marcuse und Bundesinnenminister Werner Maihofer." Er sagte im Bundestag, die Pazifisten hätten Auschwitz erst möglich gemacht. Heute ist der einstige Scharfmacher der Darling gutbürgerliicher Talkshows und Stuttgart21-Foren. Interessant an Taubers Hetze ist vielmehr, dass er zeigt, was viele CDUler von den Ausgesonderten der Gesellschaft halten - sie sind für sie Abschaum, der zu faul zum lernen ist. Das sollten sich die Wähler Merkels und Schulz merken....

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Nichts werden sie sich merken, gar nichts

  • „Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.“

     

    'Ordentlich' ist eben kein Mittel gegen Armut, aber wer Merkel oder Schulz wählt, dem ist, was Armut und Armutsarbeit angeht, auch nicht zu helfen.

     

    Diese Parteien wollten genau das haben: Eine Sektor mit extrem niedrigen Löhnen und dazu eine Liberalisierung der Leih- und Zeitarbeit.

     

    Dass so viele Menschen €450-Jobs machen und machen wollen, hat viel damit zu tun, dass in Deutschland die Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts kaum über 1,5 Prozent klettern, als sie mal bei 4,1 2010 und 3,7 Prozent 2011 lagen, war die Wirtschaft zuvor um 5,6 reales BIP geschrumpft.

     

    Damit nennenswert Arbeitsplätze neu entstehen, es also zu einer echten Abnahme der Arbeitslosigkeit kommt, müsste die Wirtschaft bei 2 bis 5 Prozent BIP-Wachstumsraten liegen.

     

    Bis dahin werden viele Menschen sich mit €450-Jobs retten oder ihr niedriges Einkommen damit auffrischen.

     

    Mit einer Zunahme von armen Rentnern wird der €450-Job noch mehr nachgefragt werden. Merkel wollte ja sogar ALG-II-Empfängern diese Möglichkeit eröffnen.

     

    Gegen den €450-Job hilft wohl nur ein bedingungsloses Grundeinkommen von €850. Angeblich will man das ja in Schleswig-Holstein testen, sollte man auch in Stuttgart, Hamburg, Berlin, Magdeburg. Ansonsten wird die Ausbeutung und Degradierung durch diese Arbeitsverhältnisse ordentlich zunehmen.

  • Tauber hat's ja nun auch nicht leicht. Soll den CDU-Hipster geben, was bereits eine contradictio in adjecto ist, und gleichzeitig einen Rote-Socken-Wahlkampf 4.0 inszenieren.

    • @JohnReed:

      Jau - Begrabt die schwarze asiSocke am Fuße des -Reichstags!"

  • Hat der denn gar keine Ahnung? Ein Minijob ist begrenzt auf 450 Euro im Monat, man kann auch mehr als einen haben, aber wenn man drei hat, darf man in jedem halt nur 150 Euro verdienen. Der Arbeitgeber zahlt auch noch eine Pauschale für die Sozialversicherung, aber ohne dass der Arbeitnehmer deshalb einen Anspruch erwerben würde (ALG, Rente oder Krankenversicherung).

     

    Minijobs gehen also nur, wenn man anders abgesichert ist, über Familie/Ehepartner, einen Hauptjob oder das Jobcenter (als H4-Aufstocker). Dass sie trotzdem so beliebt sind, liegt auf der Arbeitgeberseite an Doofheit (der Arbeitgeberanteil an den SV-Beiträgen ist bei sozialversicherungspflichtiger Anstellung NIEDRIGER als bei Minijobs!) und auf der Arbeitnehmerseite daran, dass man dort den Mindestlohn auf die Hand bekommt, während bei einem "richtigen" Job noch Steuern und SV-Beiträge davon abgezogen werden, man also vielleicht noch 6 Euro von den 8,84 des Mindestlohns in der Tasche hat.

     

    Das ist alles völlig vermurkst: DARÜBER müsste man politisch mal reden. Aber klar, strunzblöd reingrätschen ist einfacher, das kann jeder.

    • @Mustardman:

      Wenn der Arbeitnehmer aber seine Lohnsteuererklärung macht, dann hat er die Steuern auch wieder zurück. Da braucht der schon einige 450€ - Jobs, um mit Werbungskosten etc nicht alles wieder zu bekommen, was er an Steuern gezahlt hat.

    • @Mustardman:

      So weit ich weiß, werden die Abgaben bei Minijobs pauschal abgeführt - so und so viele Minijobber mal Betrag. Keine Namen. Somit ist es durchaus möglich (soll nicht heißen legal) 2 oder 3 von diesen zu haben.

       

      Meine Mutter (Putzfrau) kennt welche, die so arbeiten. Weniger, weil man netto mehr bekommt (Fahrtzeit ist man im Minus), sondern weil nur fast solche Arbeitsplätze in der Branche angeboten werden.

      • @agerwiese:

        Die pauschalen AG-Abgaben sind nicht anonym, zumindest ist der Arbeitnehmer nicht anonym, sondern bekommt eine ordentliche Lohnabrechnung und die läuft auf Namen und werden Finanzamt etc. natütlich monatlich auch gemeldet.

         

        Sie meinen wohl Schwarzarbeit?!

         

        Hat man mehrere Minijobs und übersteigen diese insgesamt 450 € werden alle Jobs automatisch sozialversicherungspflichtig, dann auch mit z.B. 200 €, 200 € und 100 € (Summe 500 €).

  • Wo kommt bei der besten aller Bundesregierungen das Übel der Massenarbeitslosigkeit her? Die Antwort scheint mir recht populistisch und einfach zu sein: Die haben eber selber schuld, weil sie nichts anständiges gelernt haben. Ist doch über Tauber hinaus schlicht und einfach die Standardmeinung in der Union. Wichtig scheint mir da mal der Faktencheck zu sein. Ist das so???

     

    Kann nicht sein, dass Firmen über ihren Bedarf hinasugehend Arbeitnehmer einstellen würden, nur weil die so qualifiziert sind. Betriebswirtschaftlich jedenfalls wäre diese Entscheidung grundfalsch. Kapieren das die Unionspolitiker_innen nicht???

     

    Was anderes ist, wer es der Union glaubt. Es ist doch recht verführerisch, wenn mensch dafür angeblich keine höheren Steuern befürchten muss oder gar Steuersenkungen versprochen bekommt, das einfach mal blind argumentativ zu übernehmen. Populisitsch hat das der Unionspolitiker dann gut ausgeschlachtet.

     

    Vielleicht sollten die Menschen mal schauen, wie hoch ihre Belastungen immer noch nach allen angeblichen Entlastungen durch die unionsgeführten Bundesregierungen ist.