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Kommentar Polizeiversagen bei G20Die übliche Ablenk-Debatte

Kommentar von Martin Reeh

Nach den Krawallen bei G20 diskutieren alle über linken Extremismus. So soll die fehlerhafte Taktik der Polizei in Vergessenheit geraten.

Sollten über ihre Fehler reden: Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und die Polizei Foto: dpa

A m Tag danach ist es wie fast immer, wenn in Deutschland schwere Straftaten geschehen: Politiker von Union und SPD überbieten sich mit Forderungen nach schärferen polizeilichen Maßnahmen. Nach den Hamburger G20-Krawallen soll jetzt eine europäische Extremistendatei her. Auch diesmal ist der Zweck der Forderung eindeutig: Über polizeiliche Fehleinschätzungen und falsche Taktiken soll nicht mehr gesprochen werden.

Dabei sind diese Fehler in Hamburg offensichtlich: Erstens hatte die Polizei am Freitagabend keine ständigen Einsatzkräfte in den Hauptstraßen des Schanzenviertels postiert, obwohl dies der traditionelle Ort für größere und kleinere Ausschreitungen an einem solchen Tag ist. Bürgermeister Olaf Scholz begründet das späte Einschreiten der Polizei damit, dass die Beamten von Dächern aus hätten beworfen werden können. Eine schlechte Ausrede: Die Frage bleibt, warum die Polizei nicht schon das Klettern auf Gerüste und Dächer durch ihre Präsenz verhindert hat.

Zweitens verweist Scholz darauf, dass die Sicherheitsbehörden nicht mit dem „Typus marodierender Straftäter“ gerechnet hätten, also jenen, die Autos anzündend durch Altona zogen. Dabei streiften in Genua 2001, dem letzten Gipfel, zu dem in ähnlicher Größenordnung mobilisiert wurde, Autoanzünder in Kleingruppen lange ungestört durch die Straßen. Ähnlich war es bei der jüngsten Demonstration gegen die EZB in Frankfurt.

Drittens hätte Hamburg längst nach Berlin schauen können. Die Krawalle auf den jährlichen 1.-Mai-Demonstrationen haben deutlich nachgelassen, seitdem die Polizei ihre Wasserwerfer in der Garage lässt und stattdessen auf Festnahmeeinheiten setzt, die Gewalttäter gezielt aus der Menge herausgreifen.

Hamburg fährt dagegen noch immer Wasserwerfer auf. Der G20-Gipfel war geradezu eine Parade der neuen, teuren „Wasserwerfer 10000“, die unter Beweis stellten, warum sie nicht das polizeiliche Mittel der ersten Wahl sein können: Wasserwerfer machen nass, aber Autonomen keine Angst. Sie zerstreuen Mengen kurzfristig, aber nicht nachhaltig.

Was also hätte Scholz eine europäische Extremistendatei genutzt, solange Hamburg nicht einmal bereit ist, von der Polizei in anderen Bundesländern zu lernen? In Deutschland bestimmt der Föderalismus die Einsatztaktiken. Das kann man mit dem Argument gutheißen, so lokale Einsatzerfahrungen schneller berücksichtigen zu können. Aber wenn es wie jetzt in Hamburg offensichtlich schiefgeht, sollte man dafür auch die Verantwortung übernehmen und eigene Fehler eingestehen.

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Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
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77 Kommentare

 / 
  • Ist der Redaktion auch bekannt, dass, wie heute vom Deutschlandfunk dargestellt, die Polizei Hamburg, das zuständige PK, bereits seit Wochen durch den Hausmeister des eingerüsteten Hauses in der Schanzenstraße sowie der Möglichkeit der Nutzung durch Chaoten - wie DANN passiert - informiert worden war und zudem vom Hausmeister den Schlüssel zu diesem Haus erhalten hatte?

     

    Wirft das bezgl. der Voraufsicht und Gefahrenabwehr durch die Polizei nicht noch mal ganz neue Fragen in Richtung Vermeidbarkeit der dann eskalierenden Situation in der Schanzenstraße auf?

  • Mission accomplished

    Der Hamburger Einsatzleiter Dudde kann den politischen Kräften, die ihn eingesetzt haben und unterstützen vermelden: "Mission accomplished". Dudde, der unter Schill (Innensenator unter der Koalition von CDU und Schillpartei 2001 - 2003) im Hambuerger Polizeidienst hochgespült wurde und nun vom rot-grünen Senat als Einsatzleiter eingesetzt wurde. . Mit dem provokativem Vorgehen bar jeglicher rechtsstaatlicher Legalität im Vorfeld hat die Hamburger Einsatzleitung dafür gesorgt, dass sich entsprechende Wut bei allen Demonstranten aufgebaut hat. Danach wurde das Schanzenviertel trotz 20.000 Einsatzkräften und des Besitzes der Schlüssel zu betroffenen Häusern für 3 Stunden allein gelassen und ein hirnloser Mob konnte die gewünschten Bilder produzieren. Die Polizeiführung hat keine Fehler gemacht, sondern sie hat genau das geliefert, was bestellt wurde.

     

    Nun kann sich die CDU/CSU über die Befeuerung eines Law- und Order-Wahlkampf erfreuen. Die rechte Polizeiführung kann eventuell hoffen, dass der bei ihr unbeliebte Innensenator (hat nicht den rechten Stallgeruch) zum Bauernopfer wird und die rechte Hamburger SPD-Fraktion kann mit tätiger Unterstützung des Hamburger Abendblattes daran gehen linksautonome Einrichtungen zu schleifen.

     

    Der Widerstand gegen diese Provokation sollte sich nicht in erster L;inie gegen den Innsensenator Andy Grote richten, obwohl er diese Einsatzleitung eingesetzt hat. Es sollte darauf hingearbeitet werden, dass die Hinterlassenschaften vom ehemaligen Rechtsausleger und Innensenator Schill endlich aus der Hamburger Polizeiführung hinweg gefegt werden. Auch die Hambuger Polizei darf kein demokratiefreier Raum bleiben.

  • Die Politik sollte uns diesen "Show-Gipel"

    in Europa ersparen.

    Effektiver, viel, viel billiger und nicht so

    negativ nachhaltig wäre eine Videokonferenz mit "Schauspielerpolitikern".

  • These 1: wäre keine Polizei zu sehen gewesen, wäre auch nichts passiert. Die mitgebrachten Mollis und Zwillen wären - unter Beachtung abfallrechtlicher Vorgaben - errötend entsorgt worden.

     

    These 2: die Austeritätspolitik Deutschlands hat den "Aufstand" mitentfacht. Deshalb kamen viele Aktivisten aus den betroffenen Ländern nach Deutschland. Das konnte man ja schon in Seattle 1999 voraussehen. Hätte man statt Hamburg Madrid oder Lissabon gewählt, wäre ebenfalls nix passiert.

     

    These 3: Die Aktivisten hatten zur Lösung globaler Probleme Alternativen anzubieten. Sie hatten sie sogar aufgeschrieben. Das Konzeptpapier musste nur an der Schanze verfeuert werden, weil es so kalt war.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Dummbrutales Vorgehen wie es bei der Hamburger Polizei an der Tagesordnung zu sein scheint, fördert den gesellschaftlichen Unfrieden, steigert die Gewaltbereitschaft, vergrößert die Zweifel am Rechtsstaat und verheizt nebenbei auch noch die eingesetzten Beamten. 20.000 waren vor Ort und ganz neue und tolle Wasserwerfer und Räumgerät.

    Und doch brannte die Stadt.

    Chapeau ! Und das im Jahre 2017. Da heisst es für die weltweit blamierten beteiligten Politiker: Augen zu und durch und weitermachen wie bisher. Wer sollte sie auch stoppen ?

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich zitiere:Nicht minder schwer wiegen die Vorwürfe zum 6. Juli, als eine Demo am Hamburger Fischmarkt aus nichtigem Grund gestoppt, dann angegriffen und gewaltsam aufgelöst wurde. Zahlreiche Menschen wurden dabei verletzt.

     

    Hier hatte die Hamburger Polizeiführung wissentlich und vorsätzlich Menschenleben gefährdet. Einziger Fluchtweg in der engen Schlucht zwischen zwei Mauern und der Straße war lediglich der Weg über die hohe Steinbrüstung. ...Es gibt Bilder, die belegen, wie die Polizei die Demonstranten mit Pfefferspray und CS-Reizgas über eben diese Mauer trieben. Es war der einzige Weg der Polizei zu entkommen, das war schlicht verantwortungslos mit Menschenleben so umzugehen. ....

    Auch ich war Augenzeuge der Vorgänge, stand zusammen mit anderen Journalisten auf der Brücke nur 20 Meter Luftlinie entfernt und war entsetzt von dem was ich sah. Die Bilder gleichen einer Viehherde, wie sie in Panik versucht zu fliehen und dabei verletzt wird.

     

    Darunter auch zahlreiche Unbeteiligte, die einfach nur raus wollten, dem Kessel entfliehen, doch das war nicht möglich.

     

    Das ging nur über die Mauer links hinaus. Der Weg nach vorne hin war versperrt durch 4 Wasserwerfer und nach hinten raus standen tausende Demonstranten. Panik brach aus. http://www.huffingtonpost.de/max-bryan/g20-bilanz-hamburg-polizei-versagen-demonstration_b_17443512.html

     

    oder:http://www.huffingtonpost.de/flo-smith/die-presse-ist-hier-nicht-sicher_b_17434624.html

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Danke für Ihren Kommentar.

  • "Wer Steine auf Polizisten wirft, Autos anzündet und Supermärkte plündert, gehört nicht auf die "Therapeutenpritsche" sondern in den Knast."

     

    Dann haben Sie sie ein paar Monate oder Jahre weg und anschließend wieder das Gleiche.

     

    Sie zahlen gerne Steuern, oder?

  • "warum die Polizei nicht schon das Klettern auf Gerüste und Dächer durch ihre Präsenz verhindert hat."

     

    ... wie dass denn? Polizei in jedem Haus, auf jedem Dach Hamburgs postieren?

  • Ich kann diese Polizeikritik nicht mehr ernst nehmen. Ja, auch Polizisten machen Fehler. Ja, Polizisten sind meistens ein wenig rechter. Aber seit mehr als 30 Jahren geht es immer immer wieder nur um die Polizei. Was für ein Kasperletheater.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Ansgar Reb:

      Manche kapieren, dass das Versammlungsrecht für unser Gemeinwesen "schlechthin konstituierend" ist (so das Bundesverfassungsgericht) und keineswegs ein Gnadenerweis der Polizei oder der Behörden oder eine Stürung der öffentlichen Ordnung.

       

      Was bedeutet, dass man Demonstrationen nicht behindert oder vereitelt, sondern aktiv schützt - und zwar gerade als als Polizei. Und zwar gerade dann, wenns brenzlig wird.

      Und, ganz irre, gell ?, auch potentielle Chaoten und Gewalttäter haben ein Recht darauf, körperlich unversehrt zu bleiben bei Demonstrationen und ihre Meinung frei zu äußern.

       

      Darum: Keine Wasserwerfer, kein Pfefferspray, kein Niederknüppeln, noch bevor sich ein Demonstrationszug ein paar Meter vowärts bewegt hat !!!

      Ein paar Vermummte sind keine Entschuldigung für das brachiale und wie sich gezeigt hat, höchst dämliche Vorhgehen der Polizei. In Berlin ist man da schon weiter. Hier gabs viele ähnliche Probleme in den 80er, 90er Jahren anlässlich des ersten Mai.

      Man hat sich von der harten Linie verabschiedet und, oh Wunder, es bleibt weitgehend friedlich !!!

       

      Hamburg muss das noch lernen, sonst gibts auch in den nächsten Jahren die gleiche Kritik.

       

      Manche kapieren das nicht, wie offenbar Sie oder Dinosaurier wie Dudde, Scholz oder Grothe.

      Ist ja auch nicht einfach mit mündigen Bürgern, in der Türkei oder in Russland haben die Herrscher solche Probleme nicht. Das stimmt.

    • @Ansgar Reb:

      „Kasperletheater“ ist das genau das passende Wort für diesen Polizeieinsatz.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Ansgar Reb:

      "Was für ein Kasperletheater"?

      Ja, das war wirklich ein Kasperletheater, seitens der Polizei/Politik.

  • „Was also hätte Scholz eine europäische Extremistendatei genutzt, solange Hamburg nicht einmal bereit ist, von der Polizei in anderen Bundesländern zu lernen?“

     

    Da sind wir wie selten einer Meinung, Herr Reeh. Wie man hört, soll einer dieser neuen „Wasserwerfer 10000“ stundenlang neben einer brennenden Berrikade gestanden haben, ohne daß auch nur den Versuch unternommen wurde, sie zu löschen. Die so mißverstandene und verfrüht nach Hause geschickte Berliner Wildpinkler-Kompanie hätte das Problem wahrscheinlich „en passant“ erledigt. Auch die Tabledancer und die Outdoor-Leistungspopper vom Polizeisportverein Berlin e.V. hätten sicherlich mehr zur Deeskalation beigetragen als jede Reizgaspatrone.

     

    Ja, Hamburg: Von Berlin lernen heißt siegen lernen ! https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5421437&s=hundertschaft+berlin/

  • "Was also hätte Scholz eine europäische Extremistendatei genutzt, ..."

     

    Die gewalttätigen Extremisten hätten an den Grenzen an der Einreise in die BRD gestoppt werden können.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Jens Frisch:

      ...ich dache, es gibt innerhalb der EU keine Grenzen mehr, oder liege ich da falsch?!

  • "Die fehlerhafte Taktik der Polizei" beim G20, ein beliebtes Thema.

     

    Der Autor macht drei "Fehler" aus, und der Artikel liest sich, wie wenn der Urgroßvater vom Krieg brabbelt, also: hätte, hätte, Fahrradkette.

     

    Uropas Standpunkt und Kriegsziel ist allerdings klar, insofern hat er gut schwadronieren und es ist nachvollziehbar, was er meint mit: "Also unser größter Fehler war ja damals, …"

     

    Was das Ziel des Polizeieinsatzes war - vielleicht gab es auch mehr als eins, vielleicht, und das ist gar nicht unwahrscheinlich, gab es auch konkurrierende Ziele verschiedener Akteure – wird im Artikel überhaupt nicht erwähnt, insofern ist es auch vollkommen sinnlos, über sogenannte Fehler zu spekulieren.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @M.Schneider:

      ...mein Urgroßvater war nicht im Krieg, mein Großvater war nicht im Krieg und Polizisten werden nicht für's 'rumstehen bezahlt, oder doch?

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @M.Schneider:

      Wenn, wie alle Politiker zu Recht erwähnen, daß Polizisten auch Menschen sind, wie alle anderen auch, ist es bestimmt sinnvoll, über Planungs- und Ausführungsfehler vielleicht nicht zu spekulieren, aber sie in Betracht zu ziehen und zur Aufklärung alles Vorgefallenen zu nutzen.

      Herr Reeh hat das schon alles gut durchdacht.

  • (Teil 1)

     

    Der erste Schritt der Polizeistrateegie war die Camps zu verhindern, daß heißt von vorneherein sämtliche Demonstranten, die zum Teil eine Woche vor dem Gipfel angereist waren, pauschal zu kriminalisieren.

     

    Dass die Menschen einfach wieder abreisen, wenn sie keinen Platz zum Schlafen, keine Möglichkeit zur täglichen Körperhygiene und keine Verpflegung haben, kann die Polizei doch nicht ernsthaft geglaubt haben.

     

    Sie hat frühzeitig, mutwillig und letztlich eindeutig rechtswidrig eine Atmosphäre willkürlicher Repression geschaffen. Hamburg hiess die Protestler allen vollmundigen Ankündigungen zum Trotz eben nicht "Willkommen", im Gegenteil. Gewalt und rechtswidrige Verstöße gingen in der Woche vor dem Gipfel praktisch ausschließlich von der Polizei aus, Menschen mußten sich notgedrungen zur Wehr setzen, um nicht ihr Hab und Gut zu verlieren, waren verzweifelt auf der Suche nach einer Unterkunft und einer Stelle zum Waschen. Die Hamburger Ordnungsbehörden behandelte diese Gäste noch weitaus schlimmer, als Flüchtlinge oder Obdachlose. Und das will selbst für diese Stadt schon noch etwas heissen.

     

    Als es dann am Donnerstag, einen Tag vor Beginn des Gipfels, ans "Demonstrieren" ging, verhinderte die Polizei auch den ersten größeren Umzug mit brutaler und vollkommen unverhältnismäßiger Gewalt.

     

    Das brachte die ohnehin aufgeheizte Stimmung zum Überkochen.

    • @cursed with a brain:

      (Teil 2)

       

      Doch anstelle nun wenigstens die einfachen Bürger der Stadt und deren Sachwerte angemessen zu schützen zog sich die Polizei zurück, sicherte lediglich die eingerichtete, sogenannte "Verbotszone", die aber gar nicht für alle Demonstrationen als Tabu galt. Jubel-Chinesen durften ihren Staatschef Fähnchen schwenkend vor seinem Hotel begrüßen. Die 20.000 Polizisten galten einzig dem Schutz der versammelten Elite, und nicht der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung für alle in der Stadt, schon gar nicht der Gewährleistung bürgerlicher Grundrechte. Die einfachen polizisten, die für diese Aufgabe verheizt wurden, tun mir leid. Die Schuld dafür liegt in erster Linie bei der Polizeiführung, die offensichtlich genau das Szenario in den Stadtteilen bekam, welches sie vorsätzlich und bewußt herbeigeführt hatte..

       

      Insgesamt muß man sagen, dass das alles deutliches Kalkül besaß. Obwohl es erklärtes verfassungsrechtliche Aufgabe der Polizei ist, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu schützen, tat sie genau das Gegenteil. Kriminalisierung ohne konkreten Anlass, Radikalisierung gerade auch innerhalb des Großteils der friedlichen Demonstranten und nicht zuletzt Rückzug der uniformierten Einheiten und gleichzeitig vermutliche Anstachelung zur Gewalt innerhalb der Demonstranten durch verdeckte Einsatzkräfte, um einen Vorwand für die jetzige mediale Hetze gegen das gesamte G20-kritische Spektrum, sowie zur Diskreditierung und weitgehenden Zerschlagung linksalternativer Strukturen zu haben. Ein paar Autos von Normalverdienern und zwei oder drei geplünderte Einzelhandelsgeschäfte waren dafür ein billiger, von vorneherein einkalkulierter Preis.

       

      Lassen wir sie damit nicht davon kommen.

      • @cursed with a brain:

        Schon im Vorfeld haben Verantwortliche erklärt, das ein "hartes durchgreifen" als Zweckziel der staatl. Ordnung angesetzt wird.

        Wie arogant und selbstherrlich kann Politik eigentlich noch werden ?

      • @cursed with a brain:

        ... schon klar. Der ganze Gipfel wurde nur zu dem Zweck organisiert, das linksalternative Strukturen zerschlagen werden. Und die Gewalthansel waren auch noch so blöd darauf reinzufallen anstatt Blankenese platt zu machen.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Der Gipfel wurde allein zu dem Zweck organisiert, Hamburg und seine machtbesoffenen Politiker im besten Licht und im Kreise der ihnen genehmen und höchstwillkommenden Potentaten und Gewaltherrscher aus aller Welt zu zeigen.



          Wie schön muss es gewesen sein, der Ode an die Freiheit in der hippen Elbphilharmonie zu lauschen !



          Erdogan und Putin werden gestaunt haben, wie gekonnt Demonstrations-, Presse- und Meinungsfeiheit an der Elbe niedergeknüppelt und missachtet wurden.



          Nur bei der Bekämpfung der Ausschreitungen hernach haperte es.

           

           

          Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

          Die Moderation



           

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Achtung, Achtung: Möglicherweise Fake-News !!!

     

    Warum die Polizei von Demonstrationen mit dem schwarzen Block immer gleich die Finger und die Wasserwerfer und Tränengaspistolen gelassen hat.

    Ein Polizist hat einem vermummten Randalierer die Maske vom Gesicht gerissen und rief seinen Kollegen zu: 'Oh Gott, das ist ja einer von uns. Lasst die Finger weg von denen'. Ein Kollege rief die Einsatzleitung an und schnell haben sich die 2 Hundertschaften zurückgezogen, da die Vermummten ja offenbar Rechtsorientierte waren.

     

    Ich weiß nicht, ob das wahr ist, aber es wäre eine plausible Erklärung für die tatsächlich vorgefallenen Ereignisse. Aber vielleicht stimmt es ja auch nicht.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Also wenn das witzig sein soll, verfehlt es irgendwie seinen Zweck...

  • Die Polizei führte die von der Politik vorgegebene Strategie aus: Lass die Deppen 'Ihren Stadteil' Schanze in Schutt und Asche legen, wir profitieren. 1. Die Flora verliert Unterstützung, was eine Räumung ermöglicht. 2. Damit kann die 'Aufwertung' des Standorts vorangetrieben werden. (Einst klassifizierten die Spezialdemokraten Stadtviertel wie die Schanze oder Ottensen als von 'Innenstadtuntypischen Bewohnern' besiedelt.) Stadtplanerisch wollte und will man hier aufräumen - und die ProSecco Szene leistet mittlerweile Hilfestellung.

    Die sogenannte 'autonome Szene' muss sich ins Stammbuch schreiben lassen, politisch versagt zu haben. Absprachen, was geht und was nicht geht - Fehlanzeige. Aber das ist eigentlich nicht so neu (siehe Anti-AKW und Hausbesetzerzeiten). Es lief wieder mal nach dem Motto: JeKaMi - jeder kann mitmachen - anything goes. Jetzt über die Folgen für die Schanze rumzugreinen, ist lächerlich und zeigt, wie politisch runtergewirtschaftet diese Szene mittlerweile ist. Dann wundern auch Meldungen nicht, dass wohl auch so manche deutschnationale Hasskappe sich daruntermischen konnte....

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      ...Sie vergessen, es war nicht "ihr" Stadtteil.

  • Es ist eine Ablenkdebatte. Aber anders als Martin Reh das meint. Die einen zeigen auf die Polizei und sagen, die hat falsch reagiert. Die anderen zeigen auf die Gewalttäter und sagen, wir müssen über Linksextremisten reden. Niemand zeigt allerdings auf V-Leute und verdeckte "Ermittler". Beim G7 in Heiligendamm wurde öffentlich, dass verdeckte "Ermittler" der Polizei gezielt mit Steinwürfen provoziert haben. Die linksextreme Szene wird zudem mit V-Leuten des Verfassungsschutz "überwacht". Diese V-Leute haben das Recht ungestraft Verbrechen zu begehen - solange sie dabei niemanden umbringen. Das sind die "Lehren", die Merkel aus dem Aufdecken der Unterstützung des Rechtsterrorismus durch den Verfassungsschutz gezogen hat.

    Natürlich muss man die Polizeitaktik hinterfragen und natürlich muss man auch Linksextremismus hinterfragen. Aber wir müssen auch hinterfragen, wie viel Inszenierung war bei den Krawallen dabei! Leider sind wohl alle Medien soweit gleichgeschaltet, dass sie diese Frage gar nicht zu stellen wagen.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Wer sagt denn, die Polizei habe falsch reagiert ? Sie hat falsch agiert !

  • "Juhu. Popkorn"¿ - @ Ja wat nu?!

     

    „Anything that can go wrong will go wrong.“

    vs

    „Skandal im Sperrbezirk - Skandal- Skandal um Rosie"

     

    Ja wat nu?!

    Sorry - Aber wat abgelenkt - wa!

    • 8G
      87203 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Beide Seiten schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Das hat fuer den Zuschauer einen hohen Popcornfaktor, fuehrt in der Sache aber zu nichts.

      • @87203 (Profil gelöscht):

        Diesmal vielleicht doch, zu Schwarz-Gelb nämlich!

      • @87203 (Profil gelöscht):

        Jau. So popcornsimpel hab ich's vermutet.

         

        Wie aber "Ein Deutungsversuch -

        Vermuten lassen könnte -

        Geht's grad um simple Reduktion auf

        Schuld/Schuldzuweisungen - kerr?!

        Sondern um - "What makes them tick!"

         

        Was mich allerdings auch & gerade auf Der - ach so vernunftgesteuerten -

        "Wo wir sind - Ist richtig!" Seite der

        Vereinigten Staatlichen Gefährder -

        Interessieren würde!

        Da tönt es schwer selbstgefällig hohl!

        Soweit mal.

        • 8G
          87203 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Mich interessiert wenig, was Leute antreibt, die Autos anzuenden und Laeden zerstoeren und dabei Menschen in Gefahr bringen, die sich noch nicht einmal gegen ihre Sache gestellt haben.

           

          Sicher, es mag Provokationen von Seiten der Polizei, eventuell sogar von Seiten verdeckter Ermittler gegeben haben. Es ist jedoch niemand gezwungen auf diese Provokationen einzusteigen. Man kann auch einfach weggehen.

           

          Solche Menschen werden von mir keine Unterstuetzung erfahren.

           

          Und ich besitze noch nicht einmal ein Auto.

          • @87203 (Profil gelöscht):

            Ok. Es zwingt Sie ja auch niemand dazu -

            Die Beiträge von Martin Reeh oder Martin Kaul -

            Zu lesen - kerr!

            Lassens Sie´s doch einfach.

  • "Die übliche Ablenk-Debatte"

    Nur selten wird es geschafft, den gesamten Artikelinhalt bereits in der Überschrift zu konzentrieren.

     

    Hier ist es wirklich mal gelungen.

  • 8G
    87203 (Profil gelöscht)

    Die übliche Ablenk-Debatte

    Nach den Krawallen bei G20 diskutiert die linke Presse ueber die fehlerhafte Taktik der Polizei. So soll der linke Extremismus in Vergessenheit geraten.

     

    Wie sie sehen, wunderbar ins Gegenteil verkehrbar. Das Schoene: beides ist richtig und falsch. Juhu! Popcorn!

    • @87203 (Profil gelöscht):

      Das mag daran liegen, dass es die Aufgabe der Polizei zu sein scheint, genau diese Krawalle auf ein Minimum zu beschränken – und damit stellt sich schon die Frage, ob das, was man letzte Woche erleben konnte, das Minimum möglicher Krawalle war. Da man an den Menschen, die sich daran beteiligt haben, erstmal und im Vorfeld nichts ändern kann, bleibt die Polizeitaktik eine der wenigen Schrauben, aus denen man lernen kann. Die jetztige Debatte und Vorwürfe über die beteiligten Menschen (die gleichzeitig "Demonstranten", "Chaoten","mutige Anwohner","Antifaschisten", "Faschisten","Schaulustige","Vortstadtkids" und "helfende Hamburger" zu sein scheinen) ist moralinsaueres Wegschauen...

  • Ja,das hat man sich schön passend zur Bundestagswahl so hingelegt und der deutsche Dummdödel hat den Köder längst geschluckt.

  • Sind wir alle so Digital verblentet das wir nicht eine theaterbühne von der Realität unterscheiden konnen?

    Seit wann hat Politik, rechts, links oder Mitte etwas zutun mit der Realität?

    Was hat Klimawandel mir E-Mobilitat oder Kohle zu tun? Es geht um Lebewesen, Flora und fauna und nicht die Industrie, die nicht überleben kann wenn es zu viel oder zu wenig Wasser gibt. Es geht einfach nur um Wirtschaft, Geld und Einfluss.

    Die WM hat nichts mit Fussball spielen zu tun sondern um Bauunternehmen und Pay-TV. Also sind wir wieder bei Wirtschaft, Geld und und Einfluss. Bei dem BlackBlock geht es nicht um eine politische Gesinnung, es handelt sich um Wirtschaft, Geld und Einfluss. Bei Beschlüssen von Gesetze geht es nicht um Gerechtigkeit, es handelt sich da auch um Wirtschaft, Geld und Einfluss. Aus diesen Wasserwerfern kommt das Lebensmittel Wasser raus, verseucht durch Chemie. Die Pharmaindustrie hat kein Interesse an Gesundheit, es geht um Wirtschaft, Geld und Einfluss. Ich kenne keinen einzigen Lebensbereiche wo es nicht um Wirtschaft, Geld und Einfluss geht. Wirtschaft ist einfach nur menschenverachtend, zersört Flora Fauna und Menschlichkeit.

    Um zu leben brauche ich Lebenskraft und nicht Wirtschaft, Geld oder Einfluss.

    MFG. die Menschlichkeit alias Roberto Callerame

  • Danke Herr Martin Reeh. So isset!

     

    Seit dem berüchtigten HH-Kessel

    Bei dem die Bullerei anschließend -

    Vor Gericht balkenvernichtend gelogen hat & der anschließend desaströsen

    Schill-Zeit - Ist & Schon gar nicht by

    Olaf I. - Ist - Zéro - Nullkommanix -

    Bei den Vereinigten Staatlichen

    Gefährdern HH (dazu)gelernt worden!

    Feste druff & Anschließend - Pusten - &

    "Haltet den Dieb-Geseier!"

    Der Kartätschen-Prinz von Altona* - &

    Der Noske-Ruch - doch doch -

    Lassen - Grüßen.

    Da mähtste nix.

    Normal.

     

    * - http://www.taz.de/!5051683/ &

    Die Grünlinge? Elendige Suboptimale!

    "Hilfskellner zu Steigbügelhaltern!"

    So geht das

    • @Lowandorder:

      ...ach, das freut mich, dass jemand nach diesen G 20 Tagen auch an den Noske denkt, den Genossen (SPD) "Bluthund" aus den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg...

  • Die Polizeitaktik war sicher nicht gut, diese Vorschläge hier sind aber lächerlich. Woher sollen denn die Leute dafür herkommen. Muss ein Stadtviertel mit Kontrollpunkten gesichert werden?

    Nein, wichtig ist es, denn 1000-1200 Leuten aus dem schwarzen Block klarzumachen, das ihr Handeln enorme Konsequenzen hat. So 300-500 von den 1500 sind unbelehrbar, aber alle anderen sind reine Wochenendtäter, die zu beeindrucken sind.

    • @yeay:

      Na klar muss es... In Rostock war's 2007 (nach den Krawallen) auch so, hat doch astrein funktioniert... Aber auch da sind am ersten Nachmittag Vermummte mit Einkaufswagen voller Pflastersteine im Demozug gelaufen, mit Bullen daneben ohne einzuschreiten... Fehlverhalten auf beiden Seiten?

    • @yeay:

      Woher sollen die Leute kommen?

       

      20.000 Polizisten und nicht mal ein halbes Dutzend "neuralgischer Punkte" im Schanzenvietel.

       

      Ja, ich weiss auch nicht. Ist wohl einfach "zu viel" verlangt von der Polizei... (o.m.g.)

  • Klar gibt es Ablenkdebatten:

    Die Politik sucht nach neuen Mitteln ("Extremistendatei").

    Links der Mitte ist man verbreitet damit beschäftigt, nach Fehlern der Polizei zu suchen: Am Donnerstag habe sie bei der absolut friedlichen "Welcome-to-Hell-Demo" zu früh reagiert.

    Am Freitag in der Schanze dann zu spät. Und eigentlich waren die Gewalttäter keine richtigen Linken oder jedenfalls im falschen Stadtteil unterwegs.

  • Wenn die taz Tipps in Sachen Polizeitaktik gibt und eine präventive Vollverpostung das Schanzenviertels fordert, dann weiß man eines: Die argumentative Lage muss echt hoffnungslos sein. Ein wirklich jämmerlicher Versuch, Martin Reeh.

    • @Per Nachname:

      Oder die Polizeitaktik war so schlecht, dass sogar die Taz sie leicht verbessern kann.

  • Ob die Polizei taktische Fehler begangen hat kann ich nicht sagen. Das mag angehen und wenn das so ist sollte man etwas dagegen tun. Daran hat vor allem die Polizei ein Interesse. Da kann man sich wundern warum viele Linke auf einmal ein derartiges Interesse an Polizeitaktik haben.

    Andererseit ist das Wort Polizeitaktik hier wohl auch nicht ganz ehrlich. Es geht ja in Wahrheit vor allem darum das man möchte das randalierenden Aktivisten mehr durchgehen gelassen wird.

     

    Klar Konflikte vermeiden vermeidet auch Verletzte aber es ist eben nicht die Aufgabe der Polizei Konflikte zu vermeiden, sondern das Gesetz durchzusetzen. Bedauerlich ist in der Tat das die Polizei keine Strategie hatte die dazu geführt hat das ein erheblicher Anteil der Randalierer inhaftiert wird.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    So siehts aus. Das nächste mal die Schanze gleich von vorne herein besetzen und so Kletterpartien durch blose Anwesenheit unterbinden. Dann noch zusätzliche Einheiten überall in der Stadt verteilen um mobile Brandstifter zu vertreiben. Die berüchtigten Festnahmeeinheiten müssen auch noch her und die lächerlichen Wasserwerfer müssen weg.

     

    Es wäre alles so einfach wenn man nur nochmal 20.000 Polizisten hätte. Ach ja, und wenn die leitenden Polizisten Journalismus studiert hätten. Mal ehrlich, die bei der Hamburger Polizei, die sind doch brachialdumm, die haben Null überlegt, das kommt weil die nichts vernünftiges studiert haben, woher sollten auch studierte Polizisten wissen was zu tun ist, ne Du, da braucht man eigentlich Soziologen dafür.

     

    Ich bin froh, dass die Presse jetzt wenigstens reagiert und darauf hinweist wie vorhersehbar die Krawalle doch waren. Also die Presse hat ja schon seit Wochen permanent vor dem großen Gewaltpotential gewarnt und mehr Polizei gefordert, das war schon enorm.

     

    Und was macht die Polizei? Die nimmt einfach die Schanze nicht vorsorglich ein! Skandal!

     

    Btw, ich glaube bei der Polizei hat man einfach nicht damit gerechnet, dass die Genies vom schwarzen Block wirklich ihr eigenes Hauptquartier abfackeln. Man hat das wohl für ne Ablenkungsaktion gehalten und darauf gewartet, dass der Block plötzlich in Blankenese auftaucht. Oder man hat sich einfach nur darüber gefreut, dass der Block jetzt macht was man selbst schon lange tun wollte...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Oder die Polizei hat sich einfach völlig geirrt und die Gewalttäter waren gar keine Freunde von den Leuten im Schanzenviertel.

  • Vielleicht war diese Randalle auch erwünscht, so hat der friedliche Protest, vor allem der qualitativ-hochwertige Protest null Chancen gehabt, gehört oder gelesen zu werden, dafür hat die Welt jetzt von Randalierern von Links gehört.

     

    Stattdessen hat doch die Polizei die Lage eskalieren lassen. Die Schanze war traditionell der Ort der Auseinandersetzung und dort laufen auch genug Polizisten rum.

     

    Woher die Polizei überhaupt die Infos hatte, dass da was geworfen werden sollte? Gute Frage, woher stammen solche Infos?

     

    Ich glaube der Polizei überhaupt nicht und für mich war das Ganze ein gutes Stück sogar eingeplant, vielleicht nicht mit der Drammatik, denn letztlich hat die Randale ja Versagen dokumentiert und dafür will niemand verantwortlich sein.

     

    Scholz hat das schon richtig gemacht, er setzt einfach auf Vergeßlichkeit und dass die Menschen nicht die Details dieser Tage erfahren. Täten sie es, wäre es unfassbar, dass so was als Erfolg bezeichnet wird, dass die Polizei dafür gelobt wird.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @Andreas_2020:

      Ne, die Randale war nicht erwünscht. Politiker mögen keine Situationen die sie nicht kontrollieren können. Es besteht hier immer die Gafahr, dass Polizisten in eine Situation kommen in der sie meinen schießen zu müssen. Das Risiko geht kein Politiker gezielt ein.

       

      Die Infos das da auf den Dächern rumgewerkelt wird kam wohl von den Helikopterpiloten. Die fliegen da nicht aus purer Langeweile rum.

       

      Btw, es war keine traditionelle Auseinandersetzung in der Schanze. Da war Stundenlang kein Polizist mit dem man sich hätte auseinandersetzen können. Stattdessen hat man sicheann halt mit der Umgebung auseinandergesetzt...

      • @32795 (Profil gelöscht):

        Also der Staat macht reichlich Gebrauch von V-Leuten und die sind z.T. auch richtig dicht an richtig gefährlichen Leuten dran - das stört die nicht und oft genug agieren gerade solche V-Leute besonders aggressiv und wollen die Szene verleiten

        http://www.taz.de/!5350062/

  • Die Polizei hat auch friedliche Demonstranten radikalisiert. Wenn man die Videos sieht ist die polizeiliche Brutalität erschreckend.

    Ja das ist die Hamburger Linie, ein Streifen Kokain der den Benutzer in den Wahn der Unbesiegbarkeit anhebt.

    • @chinamen:

      Demonstranten scheinen die Mentalität kleiner Kinder zu haben. Wenn sie sich am Donnerstag von der Polizei ungerecht behandelt fühlen, dann ist es nur Konsequent am Freitag die Schanze auseinander zunehmen.

    • @chinamen:

      Erschreckend finde ich die Brutalität der KRIMINELLEN Steinewerfer, dagegen war die Polizei harmlos, das sollte mal thematisiert werden, die waren doch vollkommen ohne Gehirn, nur Krawall machen und andere verletzen, ich hoffe die werden dingfest gemacht und verurteilt....

      • @Kai xxxxx:

        Es wird thematisiert... auch hier. Aber ich sehe gerade, dass es wieder Sie sind "Kai XXXXX". Einfach mal öfter hier vorbeischauen, dann würde Ihnen auffallen, dass auch hier bei taz.de differenziert über das Wochenende geschrieben wird. Fakt ist aber nun einmal, dass es nicht nur eine Seite gibt, die Teile des Wochenendes so hat eskalieren lassen. Waren Sie eigentlich dabei am Donnerstagabend oder haben Sie all Ihre Informationen aus der Bild/Mopo? Ich hoffe, dass Ihnen klar ist, dass Bild/Mopo nicht unbedingt bekannt sind für ihre journalistische Qualität!?

  • Die Hamburger haben am Samstag und Sonntag für die Polizei applaudiert. Spontan und echt. Sympathien für Gegenseite hat man allenfalls im fernen Berlin ...

  • Zwar mag es Fehler bei der Polizeitaktik gegeben haben, aber die Schuldigen für die Krawalle sind die Randalierer und ihre Unterstützer. An ausländerfeindlichen Übergriffen ist ebenso wenig die Polizei schuld wie an den Szenen in der Kölner Silvesternacht. Die Polizei reagiert vielleicht falsch und ist schlecht vorbereitet und ja, es gibt auch Idioten bei der Polizei - AGIEREN tun aber die Chaoten. Man verliert nicht völlig spontan die Hemmschwelle, mit Pflastersteinen auf Menschenköpfe zu zielen oder Omas ihr Auto anzuzünden, weil die Polizeitaktik schlecht ist. Arschloch war man schon vorher.

    • @Bulbiker:

      Das hast Du aber mal schön gesagt, ein Volltreffer und Kalauer zugleich.

      Bloß: wie kriegt man die linken wie rechten Hooligans freiwillig auf die Therapeutenpritsche?

      Doch auch das etablierte Lager hat mit Trump, Putin und Erdogan seine Kandidaten für eine langwierige und wenig aussichtsreiche Therapie. Und erst noch die ganzen Typen, die die gewählt haben.

      Fazit: die Welt ein Irrenhaus mit Chaoten und Witzfiguren die leider radikal und rücksichtslos mit anderen Menschen umgehen. Und da hört der Witz auf.

      • @nun_aber_mal_halblang:

        "Bloß: wie kriegt man die linken wie rechten Hooligans freiwillig auf die Therapeutenpritsche?"

         

        Wer Steine auf Polizisten wirft, Autos anzündet und Supermärkte plündert, gehört nicht auf die "Therapeutenpritsche" sondern in den Knast.

         

        Warum genau erwähnen sie hier "rechte Hooligans"? Besteht der "schwarze Block" etwa nicht aus zerstörungswütigen, linken (?) "Hooligans"?

    • @Bulbiker:

      "AGIEREN tun aber die Chaoten"

       

      so so - und Sie wissen genau wer die sind, oder?

  • Die Herren Scholz und Grote kündigen ja schon an zu überprüfen, wie in Zukunft mit der Roten Flora umzugehen ist, und das, obwohl noch alle im Dunkel tappen, was die Gewalttäter angeht. Sich selber oder die Taktik der Polizei zu reflektieren, insbesondere bei der "Welcome to hell" Demo kommt ihnen selbstredend nicht in den Sinn.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @Senza Parole:

      Ne, das kommt ihnen nicht in den Sinn.

       

      Die kramen da einfach die Ordner raus in denen man die ganzen Gewaltankündigungen der letzten Monate abgeheftet hat und grinsen sich einen...

    • @Senza Parole:

      Auch in diesen Foren Bitte mal eine Selbstspiegelung vornehmen, da kommen hunderte KRIMINELLE die es nur darauf anlegen alles abzubrennen /in Schutt und Asche zu legen /Menschen ohne Rücksicht schwer zu verletzen, einen Idealismus oder eine politische Gesinnungshaltung ist null vorhanden, es wird immer nur gesucht welche Fehler die Polizei gemacht hat (oh da Stand ja noch ein Baugerüst selbst schuld, ja Hamburg hat auch noch ca.1 Mio Autos, wenn die nicht weg sind selbst Schuld wenn welche brennen... was ist das für eine verdrehte Logik...) aber sich mal selbst zu fragen ob das alles so richtig war finde ich hier nicht, finde ich ehrlich gesagt naiv und armseelig, sorry. Ich hoffe über den heutigen Aufruf z.B der Bildzeitung und der Polizei das diese ASSIS gefunden und bestraft werden, gefühlt 97 % der Hamburger sind angewidert davon ... vielleicht sind hier bei der TAZ die restlichen 3 % die es toll finden...

      • 3G
        39167 (Profil gelöscht)
        @Kai xxxxx:

        Wer findes dies hier toll?

        Habe dies in keinem einzigen Kommentar gelesen.

        Das sind Unterstellungen, die unter die Gürtellinie gehen, und sie reihen sich ein, in das politische Großmaulgeschwafel.

        Gewalt ist Gewalt und soll auch als solche bezeichnet werden.

        Ich würde mir nur wünschen, dies würde in allen Fällen geschehen.

        Wenn es sich um linke Aktionen handelt, wozu ich die Gewalttaten nicht zähle, sehen plötzlich alle rot und dies im wahrsten Sinn des Wortes.

        Oh, der böse Linke schaut um die Ecke, genau so schlimm wie Kommunisten.

        Wohin uns die schwarz, gelb, grüne Farbenlehre gebracht hat, kann jeder gut sehen, der es denn möchte.

  • Habt Ihr das Bild in Spiegel-Online gesehen? So ein reisserisch aufegachtes Bild will und soll offensichtlich Konfrontation weiter schüren oder? Prima Journalismus!!

    • @joaquim:

      Ich weiß, warum ich die Taz abonniert habe und den Spiegel meide. Seit die Stiftung Bertelsmann eine Sperrminorität am Spiegel hat, ist mit dessen Journalistischer Qualität größtenteils Essig.

    • @joaquim:

      Prima Journalismus finde ich auch hier bei der taz...., wenn man immer die Schuldigen auf der anderen Seite sucht, z.B bei der Polizei. z.B warum stand dort ein Baugerüst, muss man doch Wissen das die Probleme vorprogrammiert sind, ich frage mich dann wieso waren in Hamburg noch Autos, die hätten doch alles außerhalb von Hamburg sein müssen, muss man doch Wissen das die angezündet werden können, so kann man sich argumentativ auch einen schlanken Schuh machen. Die Bildzeitung war heute mal gut und Bilder der VERBRECHER gezeigt, die gehören in den Knast, haben wohl wissentlich Menschenleben in Gefahr gebracht, einen Idealismus oder eine politische Meinung haben die nicht gehabt, nur Krawall im Kopf. Liebe Taz, auch wen Ihr links seit, den Verstand Bitte nicht Komplett ausschalten, ab und zu zeigt es Größe wenn man die Schuld nicht alleine bei den anderen sucht, eine Distanzierung von diesen Verbrechern würde ich gut zu Gesicht stehen und nicht immer fadenscheinige Gründe suchen warum alles von den anderen ausgegangen ist

      • @Kai xxxxx:

        " Liebe Taz, auch wen Ihr links seit, ..."

         

        links seit? Seit wann?

         

        Wie Sie schon sagten:

        "den Verstand Bitte nicht Komplett ausschalten..." und am besten beim Kommentarschreiben bei sich selbst beginnen.

      • @Kai xxxxx:

        Offenbar haben Sie taz.de über's Wochenende nicht wirklich verfolgt, sonst wäre Ihnen aufgefallen, dass Kommentare und Artikel erschienen sind, die auch die Gewalt verurteilen, die von der Gegenseite der Polizei ausgegangen ist. Ein Artikel, wie dieser hier, ist derzeit zwingend notwendig, da ein Großteil anderer Medien und auch viele Politiker es sich zu einfach machen, die Probleme ausschließlich auf der Gegenseite zu finden... und sich zusätzlich nicht einmal die Mühe machen zu differenzieren, denn bei vielen heißt es einfach "linker Terror", womit sie quasi alle anderen Demonstranten und Gegner des G20 (in welcher Form auch immer Kritik geäußert wird bzw. welche Inhalte gefordert werden) mit in diesen Topf stecken.

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Nur mal so am Rande gedacht:

    War diese Randale und Zerstörung auf der Schanze gewünscht?

    Wurde deshalb nicht eingegriffen?

    Es bietet sich doch an, nach diesen Ausschreitungen massiv gegen die rote Flora und das "Alternativviertel" vorzugehen. Befindet sich doch dort Baugrund in bester Innenstadtlage.

    Kann sich Investor und Stadt unter den Nagel reissen, alles dient ja dem Kampf gegen Linksextreme.

    Nur mal so am Rande gedacht!