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Analyse Trump-Interview in der „Bild“Aufs Maul geschaut

Was und wie denkt Trump wirklich? Und vor allem: Was wird er tun? Die taz über Passagen des „Bild“-Interviews.

Was meint er bloß? Foto: ap

Auf die Frage an Donald Trump, ob er – so wie Obama es einmal formuliert hatte – Merkel wählen würde, wenn er könnte, räumt der President-elect mit der Hoffnung auf gedeihliche Zusammenarbeit erst einmal gründlich auf.

Es sei nicht nur ein „Fehler“, den Angela Merkel seiner Meinung nach in der Flüchtlingsfrage gemacht hat. Nein, es sei ein „äußerst katastrophaler ­Fehler“. Kleiner hat er es nicht. Dass es sich bei „all diesen Illegalen“ großenteils um Menschen mit dem Schutzstatus der UN-Flüchtlingskonvention handelt, entzieht sich wohl ebenfalls seiner Kenntnis.

Man kann Trumps Wortwahl egal finden. Sie ist es aber nicht. Das – gute oder mäßige oder katastrophale – persönliche Verhältnis zwischen Staatschefs kann über Krieg oder Frieden entscheiden, über Dialog oder Streit zwischen den Völkern. Man denke nur an Helmut Kohl und François Mitterrand auf der einen, Fidel Castro und Ronald Reagan auf der anderen Seite. Die wichtigste Regierungschefin innerhalb der EU öffentlich zu maßregeln gibt den Takt für Trumps Regierungszeit vor.

Die Geschmähte selbst reagierte wie … wie Angela Merkel. Egal ob Horst Seehofer, Pegida-Schreihälse oder eben Donald Trump – jedem erteilt sie die gleiche beharrliche Abfuhr. Gefragt, was sie zu den Äußerungen des künftigen US-Präsidenten meine, sagt die Kanzlerin am Montag, sie bevorzuge es, zwischen dem Terrorthema und dem Flüchtlingsthema deutlich zu unterscheiden. Viele Syrer seien ja nicht nur vor dem Bürgerkrieg geflohen, sondern auch vor Terrorismus in ihrem Land.

Ich hatte das Gefühl, sie ist großartig, eine großartige Anführerin. Aber ich finde, sie hat einen äußerst katastrophalen Fehler gemacht, und zwar all diese Illegalen ins Land zu lassen.

Donald Trump über Angela Merkel

„Meine Position zu den transatlantischen Fragen sind bekannt“, fuhr sie fort. Trump habe nun seinerseits noch mal seine Positionen dargelegt. „Und dann werden wir, wenn er im Amt ist […] natürlich mit der amerikanischen Regierung zusammen­arbeiten und dann schauen, welche Art von Übereinkommen wir erzielen können.“

Mit einer Sache hatte Trump übrigens auch recht. Auf die oben genannte Frage sagte er, er wisse ja nicht, „gegen wen sie antritt“. Tja, das weiß noch nicht mal Angela Merkel so genau.

Anja Maier

***

Diesen Satz Donald Trumps hört man in Brüssel äußerst ungern. Bisher vermeiden es die EU-Politiker, über die Ursachen des Brexit und eine möglicherweise vorhandene Mitschuld Deutschlands am britischen „No“ zu sprechen. Kommissionschef Jean-Claude Juncker erklärte denn auch knapp, er habe das Interview „mit Interesse gelesen“. Was wohl so viel bedeuten soll wie: „Alles Bullshit.“

Allerdings trifft Trump einen wunden Punkt. Über die Übermacht Deutschlands in Europa haben sich schon viele beklagt. „Jetzt wird in Europa Deutsch gesprochen“, triumphierte CDU-Fraktionschef Volker Kauder 2011. Nach dem harten deutschen Vorgehen bei der Schuldenkrise in Griechenland 2015 häuften sich Klagen über deutsche Dominanz. Sogar aus Frankreich und Italien kam ­Kritik.

Im Grund genommen ist die Europäische Union ein Mittel zum Zweck für Deutschland. Deswegen fand ich, dass es klug von Großbritannien war, auszutreten.

Donald Trump über den Brexit

Fakt ist aber, dass die EU neben Großbritannien immer noch 27 Mitglieder hat. Bei allem Ärger über deutsche Alleingänge – etwa in der Energie- oder Flüchtlingspolitik – stehen sie weiter zur Europäi­schen Union. Auch für Berlin ist die Union keineswegs „Mittel zum Zweck“, sondern ein Selbstzweck: Schließlich wurde sie gegründet, um Lehren aus der deutschen Aggression im Zweiten Weltkrieg zu ziehen und den Frieden zu sichern.

In London macht man zwar heute noch Witze über die „Krauts“. Auf die Idee, den EU-Austritt mit deutscher Dominanz zu begründen, sind aber nicht einmal die Brexiteers gekommen. Trump liegt in diesem Punkt falsch. Richtig ist allerdings, dass die deutsche Flüchtlingspolitik im Brexit-Wahlkampf eine wichtige Rolle spielte. Die EU-Gegner haben sie intensiv ausgeschlachtet.

Kanzlerin Angela Merkel wurde für eine „Invasion“ von Migranten verantwortlich gemacht – obwohl sich Großbritannien überhaupt nicht an der EU-Asylpolitik beteiligt. Doch diese Art von Fake News zeitigte Wirkung. Premier David Cameron beschwerte sich nach dem verlorenen Referendum, dass es ihm die deutsche Politik nicht leicht gemacht habe, für die EU zu kämpfen. Doch schon kurz nach dem Brexit wollte darüber niemand mehr offen sprechen.

Eric Bonse

***

Donald Trump drohte in den vergangenen Wochen immer wieder via Twitter der Autoindustrie. Er griff bereits Ford, ­Toyota und General Motors wegen geplanter Investitionen in Mexiko an. Jetzt trifft es auch BMW. Grundlage der Trump’schen Kritik ist unter anderem seine Beobachtung, dass auf der 5th Avenue in New York jeder einen Mercedes-Benz vor der Tür habe. „Wie viele Chevrolets sehen Sie in Deutschland?“, fragt er. Allerdings taugt der Vergleich wenig: Chevrolet gehört ebenso wie Opel zu General Motors. Der Konzern verkauft keine Chevrolets in Deutschland, um sich nicht selbst Konkurrenz zu machen.

[…] ich würde BMW sagen, wenn sie eine Fabrik in Mexiko bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen.

Donald Trump über deutsche Autos

Ein Beispiel, das zeigt, wie wenig Trump über die Autoindustrie weiß. Auch deshalb hinterlässt seine Attacke auf BMW tiefe Verunsicherung in der Branche, die gerade Milliarden in Mexiko investiert. VW-Tochter Audi hat im Herbst ein Werk in San José Chiapa in Betrieb genommen. Daimler und Renault-Nissan haben ein neues, gemeinsames Werk in Aguascalientes. BMW hat mit dem Bau einer großen Fabrik im mexikanischen San Luis Potosí gerade begonnen.

Doch abgesehen davon produzieren deutsche Hersteller in den USA bereits – und investieren Milliarden. 850.000 Fahrzeuge stellten sie dort 2016 her, viermal so viele wie noch 2009. Laut dem Branchenverband VDA arbeiten rund 33.000 Mitarbeiter in den Werken deutscher Autobauer in den USA – BMW hat in Spartanburg in South Carolina sogar sein weltweit größtes Werk.

Trump zürnt trotzdem. Wie schnell könnte er die Zölle einführen? Er müsste dazu das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) aufkündigen. Ob er das ohne Zustimmung des Kongresses kann, das ist umstritten. Josef Braml, US-Handelsexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige ­Politik, empfiehlt den deutschen Autobauern, nicht so schnell klein beizugeben: „VW und BMW haben bereits viele Arbeitsplätze in den USA geschaffen. Das können Sie auch mal deutlich machen“, sagte er der taz. Wegen Trumps Wirtschaftsnationalismus könnten viele ausländische Firmen in den USA Geld verlieren.

Ingo Arzt

***

Donald Trump zweifelt an der Nato – in Brüssel und in Berlin kam seine Aussage überhaupt nicht gut an. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Bündnispartner hätten das Statement „mit Besorgnis aufgenommen“. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums betonte, die Bedeutung der Nato sei in den letzten Jahren nicht gesunken, sondern gestiegen.

Hält Trump die Nato tatsächlich für obsolet im Sinne von überflüssig? Das Oxford Dictionary umschreibt den englischen Begriff „obsolete“ unter anderem mit „out of date“, was im Deutschen wiederum so viel wie „veraltet“ bedeutet – oder, sehr viel freier übersetzt: „reformbedürftig“. So übersetzt, klingt Trumps Aussage schon weniger widersprüchlich.

Die Nato […] ist obsolet, weil sie erstens […] vor vielen, vielen Jahren entworfen wurde. Zweitens zahlen die Länder nicht das, was sie zahlen müssten. […] Sie ist […] obsolet, weil sie sich nicht um den Terrorismus gekümmert hat. […] Abgesehen davon ist mir die Nato aber sehr wichtig.

Donald Trump über die Nato

Der Vorwurf, viele Nato-Staaten zahlten zu wenig, ist nicht neu. Auch Vertreter der bisherigen US-Regierung verlangten von den Europäern immer wieder, mehr Geld in ihre Armeen zu stecken. Die Forderung geht auf eine unverbindliche Nato-Vereinbarung aus dem Jahr 2002 zurück. Danach soll jedes Mitgliedsland perspektivisch 2 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts in seinen Verteidigungsetat stecken. Bisher erfüllen nur fünf Länder dieses Ziel: Vorneweg die USA mit 3,61 Prozent, außerdem Griechenland, Großbritannien, Estland und Polen. Deutschland liegt mit 1,19 Prozent auf Platz 16.

Gewagter ist die Behauptung, die Nato habe sich bisher nicht um den Terrorismus gekümmert. In der Geschichte der Allianz wurde der Bündnisfall bisher einmal ausgelöst – nach den Terroranschlägen vom 11. September. Folge war der Angriff auf die Taliban und auf al-Qaida in Afghanistan und anderen Ländern. Am Krieg gegen den IS beteiligt sich die Nato dagegen nur am Rande.

Tobias Schulze

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48 Kommentare

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  • "Wie schnell könnte er die Zölle einführen? Er müsste dazu das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) aufkündigen."

    Angesichts der bspw Aussagen von Trump über solche Einfuhrzölle dürfte man sich entspannt zurücklehnen, wie er sich gegenüber seinen Parteifreunden und dem gehassten Establishment selbst zerlegt.

    In USA regiert wie andernorts das Geld. Entweder er fügt sich oder er übersteht die Amtszeit nicht.

  • Angela Merkel wird mir immer lieber. Sorry, hätte ich von mir selber nie gedacht, ist aber so. Ich BEWUNDERE ihre Gelassenheit und das Konzentrieren auf den Job. Sie macht Fehler, wir wir alle, einiges ihrer Politik gefällt mir gar nicht. Aber wenn es jemand im politischen Feld gibt, mit Würde, dann sie. Daher werde ich zum ersten Mal in meinem Leben CDU wählen. So weit musste es kommen. Ich weiß, dass ich damit viele mitwähle, auf die das alles nicht zu trifft. Aber wer sonst sollte z.B. gegen einen Trump so eine Würde ausstrahlen, wer hat das diplomatische Format? Wer? Die!

  • Merkels Migrationspolitik verdanken wir den Brexit, das Zerbröseln der EU, die Stärkung des religiösen Faschisten Erdogan - und den Aufstieg der AfD. BISHER. Grossartige Bilanz.

    Die EU-Führung tut systematisch alles, um die europäischen Bürger die Briten beneiden zu lassen. Besserung ist nicht in Sicht. Der Euro wird teuer sterben. Und ja: Merkel hat nie den Griechen geholfen - immer nur den Banken.

    Die NATO ist theoretisch schon seit Ende der SU obsolet - also seit rund 25 Jahren. Und nein: Sie schützt keinen vor Terror. Sie fördert ihn. Und sie hat der Ukraine und Afghanistan viel Leid beschert. Kluge Sicherheitspolitik sieht anders aus.

    BMW lässt mich eher kalt, aber wenn hierzulande mehr Buicks als BMWs führen, würde ich mich eventuell auch fragen - und wer knufft da noch für meine Rente?

    So völlig irre ist es also nicht, was der blonde Donald da sagt, obwohl er den Abstieg der USA als Imperium, vulgo, das "amerikanische Jahrhundert", den George W. Bush bereits so bravourös eingeleitet hatte, nun zementiert. Das macht die Folgen des Wirkens von Angela M. um keinen Deut besser. Im Gegenteil.

  • USA aufs Maul geschaut!

     

    Die Realität hinter der Hollywood-Fassadenmalerei der Vereinigten Staaten!

     

    13,8 Millionen Amerikaner leben derzeit in Gegenden mit extremer Armut.

     

    In den USA kehren die Slums zurück

    In den USA leben so viele Menschen in extremer Armut wie noch nie. Schuld ist ein Geflecht aus wirtschaftlichen Interessen, Diskriminierung und lokaler Politik.

     

    Wer Armut in Amerika erleben will, muss meist nicht sehr weit fahren. In die Außenbezirke von St. Louis, Missouri, zum Beispiel, in den Rust Belt rund um die Auto-Stadt Detroit – oder in die Kleinstadt Syracus.

     

    Vgl.: http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-08/slum-armut-diskriminierung-usa

     

    Rassentrennung in den USA: Hauskauf verboten

    Schwarze Familien wurden in den USA gezielt in Armenviertel verdrängt. Die Diskriminierung hatte wirtschaftliche Folgen – die bis heute nachwirken.

     

    Vgl.: http://www.zeit.de/2015/20/rassentrennung-usa-baltimore-folgen

  • Also, ich finde es gefährlich, wenn der US-Präsident Sachen vermischt und offenbar wenig Allgemeinbildung aufweist. Für mich lebt der im Trump-Tower irgendwo abgehobem im Ist-doch-egal-Modus. Aber das ist eben nicht egal, sondern, was er da sagt, hat politische Wirkung. Die Golfsstaaten nehmen keine Flüchtlinge aus Syrien oder dem Irak auf, im Gegenteil gerade aus diesen Ländern fließt das Geld in viele Terror-Organisation, die einen puren reinen Islam nach den Vorstellungen der Golf-Staaten verwirklichen wollen. Warum er das nicht weiß? Vielleicht weiß Trump von der Politik einfach zu wenig, immerhin gute Geschäfte kann man in Riad und Kuwait machen, deren Politik ist aber ganz anders. Die unterstützen eigentlichen jede noch so verrückte und durchgebrannte Islam-Gruppe auf der Welt, wenn die den Vorstellungen des Wahabismus entspricht und genau das war beim IS der fall.

  • Bezug nehmend auf die ersten Abschnitt bleibt die Frage, warum fliehen so viele Menschen, der weit überwiegende sind Muslime, nicht zu Ihren Glaubensbrüdern nach Saudi Arabien, Kuwait, Katar, Vereinigte Arabische Emirate oder Omar.

     

    Die einzige Ausnahme ist der Libanon und die Türkei und die lassen die Schande der vorgenannten nur noch um so größer wirken.

     

    Was Trump angeht, er ist ein Mann der gerne schubst, da hilft nur zurück schubsen. Das versteht er sehr sehr gut.

    • @insLot:

      Weil es eben nicht um Religion, sondern ums bloße Überleben geht. Die von Ihnen genannten Länder sind nicht gerade Länder in denen Menschenrechte viel Wert haben und wo Flüchtlingen geholfen wird.

      Die meisten Muslime die ich kenne, sind wie auch die meisten Christen oder Juden die ich kennen, alles andere als streng religiös.

      Wenn ich mit meiner Familie fliehen müsste, wären für mich erst mal andere Faktoren entscheidend (Sicherheit, Zukunftsperspektiven, Bildungchancen, existierendes soziales Netzwerk,...). Falls ich gläubig wäre, dann reicht auch ein Land mit Religionsfreiheit.

  • Die Vereinigten Staaten heute medial ungeschminkt und unzensiert:

     

    Machen wir uns doch nichts vor. Die PKW amerikanischer Hersteller sind bessere Müllfahrzeuge und Spritfräser. Tonnenschwer und Dreckschleudern. Für die modernen Umweltanforderungen auf dem gehobenen Weltmarkt untauglich. In den zurückliegenden Jahrzehnten gab es keine nennenswerten Innovationen. Nicht umsonst liegt die Automobilindustrie als Schrotthaufen am Boden.

     

    Ebenso alle weiteren Wirtschaftsbereiche. Sogar noch die Wegwerfprodukte der chinesischen Giftproduktion und Müllindustrie - mit amerikanischer, taiwanesischer und südkoreanischer Beteiligung, werden von den Vereinigten Staaten importiert und vergrößern die Konsum und Müllhalten.

     

    Gleiches für die amerikanische Landwirtschaft. Chemisch aufgeblasene Fleisch-, Milch- und Genprodukte fluten die Supermarktregale und befördern die vorgebliche Gesundheitsindustrie.

     

    Zugleich werden die wenigen mikroelektronischen Erfolgsmarken und scheinbaren Innovationen -zur Überwachung der Völker- medial aufgeblassen, als würden sie einen neuen amerikanischen Traum kreieren.

     

    Der aufgeblasene Ballon der Vereinigten Staaten von Amerika steht vor dem ökonomischen, sozialen und ökologischen platzen.

     

    Die USA stehen heute vor dem ökonomischen Abgrund!

     

    Dann bleibt wohl nur noch die Militärindustrie für die kommenden letzten imperialistischen Raubzüge? - einer Atommacht vor dem [gemeinsamen] Untergang!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "Die Vereinigten Staaten heute medial ungeschminkt und unzensiert:"

       

      Klingt vielversprechend, doch schon nach wenigen Zeilen zu aufgeblasen*.

       

      *" aufgeblasen" erscheint in Ihrem Kommentar drei Mal...

    • @Reinhold Schramm:

      " Spritfräser" ? - meinen Sie "Spritfresser"?

  • Trump ist der Präsident der Wall Street.

    Hillary wäre die Präsidentin der arabischen Golfstaaten. Sucht Euch aus, wer besser oder schöner ist. Viel Spaß.

  • Trumps Wort "obsolet" mit "reformbedürftig" zu übersetzen, ist reines Wunschdenken. Jeder halbwegs Sprachkundige weiß, dass "obsolet" "veraltet" heißt und mit "Entsorgen" zu assoziieren ist.

  • Ich finde, dass hört sich alles sehr gut an.

    Weniger NATO, weniger unsinnige Freihandelsabkommen und die unerträgliche Rolle der BRD mit ihrem wahnsinnigen Außenhandelsüberschuß endlich klar benennen und bekämpfen. Und es wird zumindest dieser Regierungschefin sehr schwer fallen, wie ansonsten üblich diesem US-Präsidenten bedingungslose Solidarität zu bezeugen.

     

    US-Exporte werden also schwieriger. Mal sehen, wann die ersten Artikel auftauchen, die dann berichten, dass Putin doch viel demokratischer geworden ist und deshalb unser Handelspartner werden muss.

    • @Age Krüger:

      Man kann sich zwar freuen, dass Merkel mit ihrer Politik letztlich vielleicht scheitert, sollte darüber aber nicht vergessen, dass die einfachen Menschen in D, die dann ihre Arbeit verlieren, die Zeche zahlen müssen. Lauter Jubel ist also unangebracht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Da mit jedem Arbeitnehmer ein Arbeitgeber Geld verdient, wird das nicht lange strukturell so sein.

        Überspitzt formuliert: BürgerInnen anderer Staaten müssen endlich aufhören, deutsche Produkte zu kaufen, damit bei uns Profit wieder vorrangig über den Binnenmarkt zu erreichen ist. Das würde dann recht flott zu einer Anhebung der Löhne führen. Denn wer nichts hat, kauft schlechter ein.

        Freihandel (tatsächlich sind es ja z.T. eher postkoloniale Handelsstrukturen mit semipermäablen Zollgrenzen, oder?) ist zwar in, aber dennoch ein schöner Mist und ökologisch ohnehin Unfug.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Durch die Automatisierung werden eh noch sehr viele Menschen in Deutschland ihre Arbeitsplätze (nicht ihre Arbeit!) verlieren.

        Mit dem gleichen Argument kann man auch Panzerlieferungen an Saudi-Arabien, Nukleartechnikverkauf an den Iran oder Chemikalienlieferungen an Assad rechtfertigen.

         

        Ich bleib' da lieber bei Adorno und denke mir, dass es nix Richtiges im Falschen geben kann. Auch Trump wird mit seinen Methoden auf die Schnauze fallen, wenn er wirklich meint, damit einen dauerhaften Aufschwung hinzubekommen. Wir müssen uns langsam, aber sicher Gedanken machen, wie wir von einem System wegkommen, dass nur bei Wachstum und Profit funzt.

        • @Age Krüger:

          "Wir müssen uns langsam, aber sicher Gedanken machen, wie wir von einem System wegkommen, dass nur bei Wachstum und Profit funzt."

           

          Wenn du dir klar machst wer "wir" ist wirst du feststellen, dass wir mit dieser Methode auf die Schnauze fallen werden.

        • @Age Krüger:

          Den Unterschied zwischen einem Auto und einem Panzer kennen Sie aber schon?

           

          "Wir müssen uns langsam, aber sicher Gedanken machen, wie wir von einem System wegkommen, dass nur bei Wachstum und Profit funzt."

           

          Da haben Sie natürlich Recht.

    • @Age Krüger:

      hahahaah toller Kommentar, bin Deiner Meinung :)

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Mal ganz kurz: Trump macht nicht den Eindruck eines souveränen Staatenlenkers, sondern eher den eines unreifen und schon in wenigen Tagen zu mächtigen Großmauls.

    Das ist das Gefährliche an ihm, zudem seine Widersprüchlichkeit und Ahnungslosigkeit. Man kann nur hoffen, dass er kluge, einflussreiche und kompetente Berater um sich geschart hat.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Ist sein persönlicher Berater nicht sein Schwiegersohn? Etwa kein Saufkumpan? Oder ein Börsenzocker und ein ehemaliger Exxon-Boss - keine Saufkumpane?

    • @571 (Profil gelöscht):

      Zumindest hat er nicht irgendwelche Saufkumpane ausgesucht. Das hat mich etwas überrascht.

       

      Auch wenn die meisten keine politische Erfahrung haben, so kann man sie schwerlich als Idioten bezeichnen. Sie haben bewiesen, dass sie einen Apparat leiten und mit Macht umgehen können. Und bloße Befehlsempfänger werden sie auch nicht sein. Sie sind es selbst gewohnt, zu befehlen. Ich bin mal gespannt, wie das laufen wird.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Immerhin gab es da schon Widersprüche gegen Trump'sche Statements, die er offenbar hingenommen hat...

        • @571 (Profil gelöscht):

          Im Rahmen der "Vorstellungsgespräche" im Senat. Bei solchen Gelegenheiten wird viel geflunkert, wenn der Job begehrt ist. Warten wir lieber mal auf die praktische Politik...

  • Merkel macht einen Fehler, wenn sie ihre Flüchtlingspolitik isoliert von allen anderen Politikfeldern betrachten möchte. Sie kann und konnte natürlich davon ausgehen, dass sie damit ein linkes, mitte-linkes bis liberales Publikum in Deutschland voll auf ihrer Seite haben würde. Und dieses Handeln aus humanitärer Verantwortung wäre, isoliert betrachtet, auch erst einmal nicht zu kritisieren.

     

    Was sie jedoch nicht geschafft hat, ist, den konservativen, rechts-konservativen bis mitte-rechten Teil der Bevölkerung hier mitzunehmen. Sie hat es versäumt, einfachen Leuten die Angst zu nehmen, nun mit einer Million hinzugekommener Menschen um knapper werdenden erschwinglichen Wohnraum kämpfen zu müssen. Ein aus meiner Sicht ausreichendes Konzept zur massiven Stärkung des sozialen Wohnungsbaus vermisse auch ich.

     

    Sie hat es nicht erreicht, insbesondere jungen Frauen und Mädchen (bekomme ich in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis mit), die seit 2015 stärker gewordene Angst (ob berechtigt oder unberechtigt ?) davor zu nehmen, im öffentlichen Raum Opfer von Gewalttaten (Überfällen, sexuellen Nötigungen, Vergewaltigungen, etc.) zu werden.

     

    Sie hat es nicht geschafft, die Mehrzahl unserer europäischen Partner von der Notwendigkeit der Aufnahme, Versorgung und gerechten Verteilung von Flüchtlingen innerhalb Europas auch in der jetzigen Größenordnung zu überzeugen.

     

    Hier liegt Trump nicht ganz falsch, wenn er den Finger in die Wunde legt.

     

    Nun amüsiert es mich auch, wenn Leute aus dem linken Spektrum plötzlich empört darüber sind, dass Trump der Nato eine geringere politische Bedeutung beimessen will als wir es bisher aus den USA gewohnt waren. Darunter dürften wohl auch viele Leute sein, die bisher entweder eine Auflösung der Nato an sich oder zumindest einen Austritt Deutschlands aus dieser als politisches Ziel vertraten.

    • @Nikolai Nikitin:

      "Nun amüsiert es mich auch, wenn Leute aus dem linken Spektrum..."

       

      Gut, das sieht man auch beim TTIP-Thema. Von Jubel nichts zu spüren... Hier markiert sich der Graben innerhalb der Linken, wo sich die eine Hälfte dem US-Imperialismus mit allem Drum und Dran symbiotisch devot unterstellt und anbiedert. Gerade in den linken Eliten, Medien usw. arg vertreten.

       

      Wenn sich die Leute aufregen, lässt man halt ein paar Artikel raus, dass die ein Ventil haben, sie können ja auch bissle demonstrieren gehen, Fähnchen schwenken, umso besser, "gelebte Demokratie". Bewirken wird es ja doch nichts. Dass sich der große Übervater Übersee durchsetzt, eh klar..." Lasst uns die Gemüter beruhigen", sie einsammeln.

       

      Und jetzt, wegen einem Mann aus Übervaterland, dem Land womit man durchstarten wollte, closed. Was Millionen nicht bewirkten, weil man nicht ernsthaft zuhörte. Das ist nun eben peinlich...

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Und Sie glauben womöglich noch, das alles sei der Grund für Trumps Kritik an Merkel?

      So klug ist der Mann nicht, vielmehr maximal bauernschlau...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Ob Trump über die in Europa und speziell in Deutschland unter Führung Merkels eingetretenen politischen Verhältnisse im Detail informiert ist, weiß ich nicht. Fakt ist nur, dass er mit seiner Kritik an Merkel nicht grundsätzlich falsch liegt.

        • @Nikolai Nikitin:

          Hat er nicht schon letzten Sylvester (2015/16) getönt, dass in Deutschland durch die ganzen Flüchtlinge unhaltbare Zustände herrschen und niemand sich mehr auf die Straße traut? Ich meine, solches war doch eher dem Wahlkampf geschuldet. Es ist doch wunderbar, wenn man mit solcherlei Anwürfen von den Problemen im eigenen Hau ablenken kann.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          An Merkels Politik(stil) gibt es vieles auszusetzen.

          Dass aber Trump sich herausnimmt, ihre Haltung in der Flüchtlingskrise runterzumachen, ist typisch für mangelndes Einfühlungsvermögen eines Menschen, dem unermessliche Macht ohne eigene Verdienste in den Schoß gefallen ist. Er hat es einfach nicht nötig...

          • @571 (Profil gelöscht):

            Kaum einer der EU-Partner findet Merkels Flüchtlingspolitik so richtig gut. Oder kennen Sie einen ? Der Unterschied zu Trump ist nur, dass sich unsere EU-Partner weitgehend noch der PC verpflichtet fühlen, während Trump, zu Recht oder zu Unrecht, auf PC pfeift, stattdessen aber schonungslos seine Meinung hinaus posaunt. Trump ist bekanntnermaßen kein Diplomat.

  • "Donald Trump zweifelt an der Nato – in Brüssel und in Berlin kam seine Aussage überhaupt nicht gut an."

     

    Das kann ich mir gut vorstellen. Allerdings ist die NATO schon seit dem 1. Juli 1991 "obsolet". Und zwar im Sinne von überflüssig.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Zitat: "Allerdings ist die NATO schon seit dem 1. Juli 1991 'obsolet'. Und zwar im Sinne von überflüssig."

       

      Tja. Ich fürchte, dass haben die Chef-Strategen der Nato ganz genau so gesehen wie Sie. Genau dswegen ist ja die "Behauptung, die Nato habe sich bisher nicht um den Terrorismus gekümmert" so "gewagt": DIE Nato (who the fuck...?) hat sich dermaßen intensiv gekümmert um den Terrorismus in der Welt, dass er sich zu einer echten Bedrohung für die Sicherheit ausgewachsen hat. Zu einer Bedrohung, die die NATO nun nicht in den Griff bekommt, weil Terroristen einfach keine Armeen bilden wollen.

  • „850.000 Fahrzeuge stellten sie dort 2016 her, viermal so viele wie noch 2009.“

     

    Das stimmt schon, aber wenn ich auf die Zahlen hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftszahlen_zum_Automobil#Neuzulassungen_nach_Staaten_und_Unternehmen

     

    und hier:

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249338/umfrage/marktanteile-der-automobilhersteller-in-den-usa/

     

    schaue und mich nicht verrechnet habe, so verkaufen deutsche Hersteller knapp 500.000 Autos mehr in den USA, als sie dort produzieren. Trump möchte, dass diese Autos auch in den USA hergestellt werden. Ob das gut oder schlecht ist, möge jeder selbst entscheiden. Aber wenn man über das Thema spricht, sollten auch alle Zahlen berücksichtigt werden.

     

    Laut Wikipedia wurden 2015 in den USA 17.470.659 Fahrzeuge neu zugelassen, aber nur 10.386.710 Fahrzeuge hergestellt. Das sollt lt. Trump geändert werden. Zum Vergleich. In D wurden 2015 3.492.978 zugelassen und 5.968.751 hergestellt.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Hat er nicht behauptet, dass in der fifth Avenue vor jedem Haus ein Mercedes steht? Das war vielleicht der Auslöser für seine protektionistischen Schnapsideen.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Bedenkt man, die Preise in der 50. Straße, so wird klar, warum, da teure Autos stehen. Prüfen kann er jedenfalls ziemlich gut, was da steht. Er muss nur aus dem Fenster sehen.

         

        Protektionismus ist jedenfalls ein Weg, in der Wirtschaft zu agieren. Und bei einem Land von der Größe der USA auch nicht unmöglich. Ob es der bessere Weg ist, wird sich zeigen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Den Titel "(Fize-)Exportweltmeister" hat Deutschland nicht zuletzt seiner Autoindustrie zu verdanken. Doch wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten.

       

      Wenn Amerikaner lieber deutsche Autos kaufen als selbstgebaute, dann schadet das der lokalen Autoindustrie. Es kostet Jobs und Selbstbewusstsein (zumindest die, die nicht ein eignes haben und sich deshalb mit fremden Federn schmücken müssen). Die Deutschen sind daran aber nur sehr bedingt Schuld. Mehr Schuld trifft die US-Amerikaner selbst. Es zwingt sie schließlich niemand, keine GM-Autos zu kaufen, sondern die mit dem Stern.

       

      Trump will nicht nur die deutschen Autobauer ihrer Freiheiten berauben, sondern auch die Bürger seines Landes. Das haben die bloß nicht kapiert bisher. Womöglich freut das die unter den US-Amerikaners, die keine teuren deutschen Autos kaufen können. Es ärgert aber alle, die es ganz gerne tun würden aus Prestigegründen.

       

      Wobei: Wenn es nur das Prestige ist, das die Leute treibt, sich einen Import-Benz zu kaufen, dann werden sie sich vielleicht gar nicht ärgern über Trums Ankündigung. Wenn nämlich deutsche Autos teurer werden, weil Trump Strafzölle drauf erhebt, dann kann man damit noch viel besser angeben als bisher schon. Zumindest, wenn Geld keine Rolle spielt.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        "Wenn nämlich deutsche Autos teurer werden, weil Trump Strafzölle drauf erhebt, dann kann man damit noch viel besser angeben als bisher schon. Zumindest, wenn Geld keine Rolle spielt."

        Die deutschen Autos sind im Grunde genommen jetzt schon zu teuer, wenn man bedenkt, was VW an Rücklagen schaffen muss, um über die anstehenden Prozessrunden zu kommen. Dafür "blecht" immerhin jede/r VW-Käufer/in Europas.

        Trotzdem werden die "Volkswagen" immer noch stark nachgefragt, warum auch immer - vielleicht auch Prestigesache...

      • @mowgli:

        Das größte Problem der amerikanischen Autoindustrie ist natürlich, dass sie in weiten teilen technisch auf der Höhe der Zeit ist. Daran ändern auch Zölle nicht. Allerdings will T. nicht die ausländischen Modelle vom Markt vertreiben. Er will die Konzerne zwingen, diese im Land zu produzieren. Der Ausgang des Experiments ist natürlich offen...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Das größte Problem der amerikanischen Autoindustrie ist natürlich, dass sie in weiten teilen technisch auf der Höhe der Zeit ist."

           

          Wenn man zu schnell schreibt...

           

          Muss natürlich heißen:

           

          Das größte Problem der amerikanischen Autoindustrie ist natürlich, dass sie in weiten Teilen technisch nicht auf der Höhe der Zeit ist.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Schon klar, die Sache mit dem "NICHT".

            Aber was den deutschen/europäischen State of the Art angeht, können die Abgasspezialisten nur mit ausgebuffter Betrugssoftware glänzen.

            • @571 (Profil gelöscht):

              Es ging da um die Einhaltung von Standards, um die sich die US-Autoindustrie garnicht erst nennenswert bemüht. Die "Schummelmobile" sind daher immer noch entschieden sparsamer und emissionsärmer als so ziemlich jeder Chevy oder Ford.

              • 5G
                571 (Profil gelöscht)
                @Normalo:

                "Es ging da um die Einhaltung von Standards, ..."

                Es ging da um die Falschangaben zu den Abgaswerten und damit Betrug. Was die Amischlitten rausblasen, war nie das Thema in dieser "Affäre".

            • @571 (Profil gelöscht):

              Wenn man immer neue Grenzwerte festlegt, die mit legalen Mitteln nicht einzuhalten sind, kommt es eben zum (lange geduldeten) Betrug.

               

              Aber ernsthaft. Deutsche Autos sind zumindest im Bereich der konventionellen Antriebe sehr fortgeschritten. Die Amerikaner haben es da schleifen lassen.

              • 5G
                571 (Profil gelöscht)
                @warum_denkt_keiner_nach?:

                Volkswagen behauptete, "saubere" Diesel zu verkaufen, was bekanntermaßen gelogen war.

                Fortgeschritten im Bereich konventioneller Antriebe? Mag sein, ist aber für diese Angelegenheit irrelevant.