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Ampel-Streit um VerkehrspolitikFahrn, fahrn, fahrn

Die FDP will schnell mehr Autobahnen bauen, die Grünen lieber weniger. Es rächt sich, dass sie den Liberalen das Verkehrsministerium überlassen haben.

Ein neuer Autobahnabschnitt in Berlin Foto: Jens Gyarmaty

An einem grauen Sonntagvormittag Anfang Februar warten rund 200 Menschen mit Fahrrädern vor dem S-Bahnhof Treptower Park in Berlin. Es gibt heißen Tee, Musik vom DJ-Lastenrad und nervöse Blicke bei den Organisator*innen, weil die Hauptperson auf sich warten lässt: Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen bei der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus, soll hier kurz vor Schluss ihrer Kampagne ein Zeichen setzen – gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100.

Der Ort der Kundgebung markiert den Punkt, bis zu dem der Autobahn-Stadtring in zwei Jahren vorgestoßen sein wird: Seit 2013 wird an dem Bauabschnitt gearbeitet, rund drei Kilometer von Neukölln in den ehemaligen Ost-Teil der Stadt. Ginge es nach dem amtierenden rot-grün-roten Senat und seiner Verkehrssenatorin Jarasch, bliebe es auch dabei.

Der nächste Bauabschnitt – weitere fünf Kilometer über die Spree in Richtung Norden – würde dann nicht mehr gebaut. „Aberwitzig“ seien die Pläne, ruft Jarasch ins Mikrofon, als sie schließlich da ist. „Die Autobahn zieht neuen Verkehr und ist jetzt schon absurd teuer.“ Dann geht die Demo los, auf dem Fahrrad die potenzielle Trasse entlang: Vorbei an Brachflächen, ein paar Gründerzeit-Wohnhäusern, Kfz-Werkstätten und einigen Clubs, die dem Neubau weichen müssten.

Ob es dazu kommt? Dass die Berliner Landesregierung geschlossen gegen das Projekt ist, ist eine Besonderheit. In anderen Landeskoalitionen konnten sich die Grünen mit ihrem Nein zu Autobahn-Plänen nicht durchsetzen, in Schleswig-Holstein zum Beispiel, wo die umstrittene Küstenautobahn A20 verlängert werden soll. „Die Entscheidung über die Planung von Fernstraßen liegt in der Hand des Bundes“, heißt es dort im schwarz-grünen Koalitionsvertrag.

Über Autobahnbau entscheidet der Bund

Dass sich der Berliner Senat anders positioniert, wird am Ende womöglich nichts nützen: Die Hoheit beim Autobahnbau liegt tatsächlich beim Bund. Und obwohl die Grünen dort ebenfalls mitregieren: In Sachen Verkehrsplanung läuft es im Moment nicht in ihrem Sinne.

Prominent ficht die Ampel gerade den Streit um die Planungsbeschleunigung aus. Der dreht sich darum, ob beschlossene Autobahnprojekte in Zukunft schneller gebaut werden sollen. Ist dieser Konflikt irgendwann geklärt, steht schon der nächste an. Er ist noch grundlegender: Umstritten ist, ob jene Autobahnen überhaupt noch entstehen sollen, deren Bau vor Jahren einmal beschlossen wurde. Im Koalitionsvertrag ist vage von einer Revision die Rede. Volker Wissing (FDP) und sein Verkehrsministerium bremsen dabei aber.

Und so stellt sich die Frage, wie sich der Bau neuer Autobahnen überhaupt noch stoppen lässt – was angesichts der Klimakrise dringend nötig wäre.

Im Verkehr klafft eine große Lücke bei den Klimazielen. Die Ampel müsste den CO2-Ausstoß durch den Verkehr senken, um nicht weiter gegen das Klimaschutzgesetz zu verstoßen. 139 Millionen Tonnen CO2-Emissionen erlaubte es dem Sektor im vergangen Jahr. Laut der Denkfabrik Agora Energiewende wurden tatsächlich 150 Millionen Tonnen in die Luft geblasen. Der Klimaexpertenrat der Bundesregierung drängt den Verkehrsminister, bei der Einhaltung der Klimaziele nachzubessern.

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Schritte bei der Umweltprüfung weglassen?

Doch die FDP verfolgt derzeit einen anderen Plan. Im Herbst reichte Wissing seinen Entwurf des „Gesetzes zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren“ ein, über den die Ampel jetzt so heftig streitet. Er will damit Planungsverfahren im Verkehrsbereich verkürzen. Neben einem schnelleren Bau von Schienen und Wasserstraßen, den auch die Grünen richtig finden, geht es ihm um den beschleunigten Bau von Autobahnen.

Bei bestimmten Straßenprojekten könnte künftig auf Schritte bei der Bürgerbeteiligung und Standards der Umweltprüfung verzichtet werden. Umweltverbände kritisieren das scharf.

In der Koalition kursieren verschiedene Listen von Autobahnprojekten, die die FDP trotz der Kritik priorisieren möchte. Laut dem Spiegel soll Wissing zuletzt im Januar in einem Kompromissvorschlag zwar nur noch schnellere Ausbauvorhaben vorgeschlagen haben, keinen beschleunigten Neubau mehr. Aus seinem Ministerium heißt es aber, auch für die A100 in Berlin sei der Turbo noch nicht vom Tisch.

Der Bundesverkehrswegeplan

Auch deswegen haben die Grünen im Bund bisher nicht eingeschlagen. Wurde ihnen aus der Klimabewegung zuletzt im Streit um Lützerath noch zu viel Kompromissbereitschaft vorgeworfen, stehen sie bei der Planungsbeschleunigung relativ geschlossen. Wenn es darum geht, kaputte Autobahnbrücken zu sanieren oder zu ersetzen, würden sie schnelleren Planungen zwar zustimmen. Darüber hinaus lassen sie aber kaum Entgegenkommen erkennen.

Drei Treffen zwischen Wissing, der grünen Umweltministerin Steffi Lemke und Bundeskanzler Olaf Scholz endeten ohne Einigung, zuletzt auch ein Treffen der Koalitionsspitzen. Anfang März will sich der Koalitionsausschuss erneut treffen. Ausgang: ungewiss.

Wie viele Autobahn-Kilometer in Deutschland noch entstehen werden – egal, wie schnell – ist primär allerdings gar keine Frage des Beschleunigungsgesetzes. Die grundsätzliche Frage, ob eine neue Straße gebaut werden soll, wird in einem anderen Dokument mit ähnlich sperrigem Namen geklärt: dem Bundesverkehrswegeplan. Auch um ihn schwelt ein Ampel-Streit.

Der Plan ist ein Herzstück der deutschen Verkehrspolitik. Alle 10 bis 15 Jahre wird er von der Bundesregierung neu erstellt – begleitet von lobbyierenden Abgeordneten, Bürgermeistern und Landrätinnen, die auf eine bessere Straßenanbindung ihrer Regionen oder die lang ersehnte Autobahnauffahrt für das örtliche Industriegebiet hoffen.

VB – Vordringlicher Bedarf

In unzähligen Listen enthält das Dokument neben geplanten Autobahnen und Bundesstraßen auch neue Schienen und Wasserstraßen. Dahinter stehen jeweils fachlich klingende Kürzel: VB steht für „Vordringlichen Bedarf“, sollte also bald gebaut werden. WB steht für „Weiteren Bedarf“, wäre also ganz schön, wird so schnell aber nichts. Kurz nach Erscheinen eines neuen Verkehrswegeplans verabschiedet der Bundestag auf dessen Basis für gewöhnlich sogenannte Bedarfspläne. Damit sind die Bauvorhaben dann Gesetz.

Die aktuelle Version stammt aus dem Jahr 2016, beschlossen noch unter CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer, und gilt bis zum Ende der 2020er Jahre. Das für die Umsetzung benötigte Finanzvolumen wurde bei der Verabschiedung mit 270 Milliarden Euro beziffert. Der Plan enthält mit großem Abstand vor allem eines: Bauvorhaben für Straßen.

Vollkommen überholt sei der Plan, kritisieren Umweltverbände. Bei seiner Aufstellung behandelte die damalige Große Koalition den Klimaschutz noch als Nebensache. Als der Plan beschlossen wurde, hatte Deutschland das Pariser Klimaabkommen noch nicht ratifiziert. In ferner Zukunft lag auch noch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Bundesregierung 2021 zu mehr Klimaschutz verdonnerte. „Auch die heute geltenden Ziele des Klimaschutzgesetzes sind darin nicht berücksichtigt“, sagt die grüne Umweltministerin Steffi Lemke der taz.

Autobahn-Gegner*innen argumentieren, dass mit der sich verschärfenden Klimakrise das Verkehrsaufkommen stark reduziert werden müsste. Mit dem Bau von immer neuen Asphaltpisten passiere das Gegenteil. Die Mehrheit der Wis­sen­schaft­le­r*in­nen spricht vom „induzierten Verkehr“: Der Bau von immer mehr neuen Straßen ziehe in der Regel mehr Verkehr nach sich. Kurz: Wer Straßen sät, erntet Verkehr.

Die Logik der FDP da­ge­gen: Gibt es zu viel Stau auf deutschen Straßen, müssen eben zusätzliche Spuren geschaffen oder neue Autobahnen gebaut werden. FDP-Chef Christian Lindner twitterte kürzlich, dass durch Staus und Umwege „unnötig produziertes CO2“ entstünde. Dies mit dem Bau neuer Autobahnen zu reduzieren, ist nach Ansicht der FDP im Sinne des Klimaschutzes.

Im Verkehrsministerium herrscht dazu die Sorge, dass der Wohlstand des Landes sinken könnte, wenn die Verkehrsleistung zurückgefahren wird, künftig also weniger Autobahnen gebaut würden. In fast jeder Rede, die Wissing zum Thema hält, betont er die Rolle des Gütertransports auf der Straße: LKW würden rund zehnmal so viele Waren liefern, als derzeit per Schiene durchs Land gefahren werden. Der Güterverkehr auf der Schiene sei „derzeit viel zu unpünktlich“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der FDP, Bernd Reuther, der taz. Um ihn attraktiver zu machen, müsste erst die Pünktlichkeit verbessert werden.

Vage Formulierungen im Koalitionsvertrag

Mit der Antriebswende soll nach Ansicht der Liberalen das größte Problem ohnehin bald vom Tisch sein. Sobald flächendeckend E-Autos und Wasserstofftrucks unterwegs sind, sei der Straßenverkehr ja klimaneutral.

Die Grünen sehen das ganz anders. Sie forderten in ihrem Wahlprogramm, den Bundesverkehrswegeplan „schnellstmöglich“ zu ersetzen, bei der Neuaufstellung die „tatsächlichen Klimakosten“ zu berücksichtigen und die bis 2030 vorgesehenen Autobahnneubauten deutlich zu reduzieren.

In den Koalitionsverhandlungen konnten sie sich damit gegen FDP und SPD allerdings nicht durchsetzen. Statt das Thema durchzukämpfen, ließen sie sich auf eine vage Formulierung im Koalitionsvertrag ein: Man werde einen „Dialogprozess“ mit betroffenen Verbänden starten mit dem Ziel „einer Verständigung über die Prioritäten bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplans“. Perspektivisch werde man dann auf Basis neuer Kriterien einen neuen Plan auf den Weg bringen.

Es sind Sätze, die jede Seite nach eigenem Gusto deuten kann. Für die Grünen rächt sich das jetzt: Es gibt keine Vereinbarung, auf die sie pochen können. Und weil sie sich bei der Regierungsbildung nicht das Verkehrsministerium gesichert haben, haben sie noch nicht mal das Verfahren in der Hand.

Dabei böte sich gerade eine Möglichkeit der Überarbeitung. Die Listen aus dem Bundesverkehrswegeplan und den dazugehörigen Gesetzen müssen alle fünf Jahre überprüft werden. Ginge es nach den Grünen, stünden dabei neue Kriterien im Mittelpunkt.

Wo es mehr Verkehr gibt, soll mehr gebaut werden

„Alle Aus- und Neubauvorhaben im Fernstraßennetz müssen auf den Prüfstand“, sagt die Bundestagsabgeordnete Susanne Menge, die bei den Grünen für das Thema zuständig ist. Die Klimaziele und der Kampf gegen Flächenfraß müssten in das Verfahren einfließen. Mache man beim Straßenbau weiter wie bisher, „fahren wir klima- und umweltpolitisch sehenden Auges vor die Wand“.

Stattdessen folgt die aktuelle Bedarfsplanüberprüfung offenbar wieder dem Grundprinzip, mit dem seit Jahrzehnten geplant wird. Um zu sehen, ob die Listen geändert werden müssen, prüfen Ver­kehrs­wis­sen­schaft­le­r*in­nen laut Ministerium in erster Linie, ob die Bauvorhaben noch mit der „Verkehrsentwicklung zusammen passen“ oder nicht. Erneut gilt also: Wo es mehr Verkehr gibt, soll mehr gebaut werden.

Der im Koalitionsvertrag erwähnte Dialogprozess hingegen hat für Wissing offenbar keine Eile. Erst im Dezember fand das erste Treffen mit Ver­bands­ver­tre­te­r*in­nen statt. Inhaltlich soll es nach Angaben aus der FDP zwar auch um mögliche Änderungen am aktuellen Bundesverkehrswegeplan gehen. Dass die Realität wohl anders aussieht, zeigt die Einschätzung des BUND.

Aus dem Umweltverband heißt es: Man habe bei der Auftaktveranstaltung keinen Dialog erlebt, sondern einen Monolog des Verkehrsministeriums. Es sei deutlich geworden, dass es Wissing vorrangig um den Bundesverkehrswegeplan 2040 gehe, der in den nächsten Jahren aufgestellt werden könnte, nicht um eine schnelle Aktualisierung des geltenden Plans.

Den Grünen fehlt auch das Druckmittel beim Bundesverkehrswegeplan. Wissing möchte ja nichts ändern. Er könnte versuchen, die Sache auszusitzen. Die bisherigen Planungen liefen dann erst mal weiter.

Am ehesten könnte noch die Macht des Faktischen den Autobahn-Neubau ausbremsen: Planen kann man vieles. Fürs Bauen braucht man aber Geld. Und hier wird es durch Inflation und steigende Baukosten interessant: Die 2016 angesetzten 270 Milliarden würden längst nicht mehr reichen, um alles umzusetzen. Schätzungen gehen von einer Kostensteigerung um die 50 Prozent aus. Etliche Vorhaben müssen also zwangsläufig aufgeschoben werden.

Fragt sich nur, wo die Regierung den Rotstift ansetzt: Gezielt bei den Autobahnen? Oder auch bei der Schiene? Misslich aus Sicht der Grünen: Sie haben der FDP nicht nur das Verkehrsressort überlassen. Die Liberalen stellen auch den Finanzminister.

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23 Kommentare

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  • 6G
    659554 (Profil gelöscht)

    Wow die Unkenntnis in punkto Verkehr hier.



    Googeln Sie Induzierter Verkehr.

  • Meiner Meinung nach sollte man lieber die Alternativen zum Auto attraktiver machen statt zu versuchen durch überlastete Infrastruktur das Autofahren unattraktiver zu machen.

    Der Staat hat die Aufgabe Infrastruktur entsprechend der Nachfrage bereitzustellen. Und das nicht nur damit die Reichen schnell auf der Autobahn voran kommen sondern vor allem auch damit Deutschland seine Rolle als zentrales Transitland in Europa erfüllen kann (für Güter- und Personenverkehr).

  • Also, wenn die Reichen Autobahnen wollen, warum nicht? Dann aber auch nur da, wo sie wohnen. Gerne bspw. den Johannaplatz in Berlin-Grunewald komplett asphaltieren, alle Tempolimts entfernen und sämtliche vom Platz abgehende Straßen großzügig mit mehreren Fahrspuren pro Fahrtrichtung versehen. Die umliegenden Reichen werden dafür sicher auch die Vorgärten ihrer Villen hergeben, oder? Kudamm-Hubertusallee wird dann zum Autobahnkreuz ausgebaut und die neue Autobahn würde mitten durch's Grunewalder Villengebiet führen und dortige Reiche perfekt ans Autbahnnetz anbinden. Wer braucht schon einen Park, wenn mensch stattdessen Autofahren kann? Den Messelpark kann mensch einfach planieren und ne fette Straße da durchpflügen. Im Gegenzug würde die AVUS mindestens bis Nikolassee rückgebaut. Deal?

    • @Uranus:

      ???

      Die AVUS führt bereits durch Berlin-Grunewald, also durch das Reichenghetto.



      Weshalb wollen Sie die eine Autobahn dort gegen die andere austauschen?

      Und wer wohnt nochmal jetzt in Friedrichshain?



      Die Armen sind es seit geraumer Zeit nicht mehr...

    • @Uranus:

      Naja, Sie arbeiten sich ja ganz schön an der Gruppe der Reichen ab. Sie gehören offensichtlich nicht dazu. Frohen ÖPNV!

  • Die Grünen wollten halt zwei gleich starke Ministerposten um die parteiinterne Kanzlerfrage offen zu halten. Ein(e) Verkehrsminister(in) wäre da schon raus gewesen.

  • Wissing befürchtet, "dass der Wohlstand des Landes sinken könnte, wenn die Verkehrsleistung (für private Automobile) zurückgefahren wird", in Klartext übersetzt, fürchtet Wissing, dass die wohlhabende Klientel der FDP beim nächsten Mal dann ihr Kreuz womöglich woanders macht, wenn er nicht weiter für unbegrenztes Tempo und die Priorität im Aus- und Neubau schöner, glatter Autobahnen sorgt. Kann man ja auch verstehen. Wo sonst kann man denn noch den privaten Fuhrpark zwischen 2 Staus mit voller PS-Zahl ausfahren, wenn nicht in Deutschland. (In Afghanistan ist der Zustand der Straßen zu schlecht für einen Lamborghini). Zwar könnte man eigentlich auch nur noch mit dem Privatjet fliegen, doch der Weg zum Flughafen soll halt auch schön schnell sein. Die problematischste aller Parallelgesellschaften würde zu dem niemals eine gemeinsame Fahrt mit dem Pöbel (also der Mehrheitsgesellschaft) etwa in einem Zug oder einem Bus antreten. Der Ausbau der Öffis ist natürlich nicht ganz verkehrt, inzwischen verstopft ja der Pöbel die Autobahnen regelmäßig und Stundenlang, die sollen also ruhig mehr Züge und so bekommen, solange es auch im Autobahnbau zügig voran geht. Auch Nachvollziehbar ist die völlige Ignoranz der FDP für den Klimaschutz. Man denkt ja, haben die keine Kinder? Unter Umständen schon, doch für die Wählerklientel der FDP ist Klimazerstörung mehr als für alle anderen die Basis ihres Lebensstils.



    www.zeit.de/gesell...e-co2-ungleichheit

  • Herr Wissing macht das genau richtig. Eine Autobahn alleine ist kein CO2-Problem. Und irgendwo müssen ja die ganzen Elektroautos fahren. Das die Deutschen ihre individuelle Freiheit aufgeben, die sie durch das Auto haben, ist reines Wunschdenken.

  • Deutschland ist DAS Transitland in Europa. Jeder Lkw, der Apfelsinen von Spanien nach Litauen bringt, fährt hier durch. Solange für diesen Warenverkehr keine Alternative da ist, benötigt Deutschland vernünftige Schnellstraßen. Wir sehen, welches Chaos entsteht, vor allem die Belastung der Anwohner, wenn wir nach Lüdenscheid an die gesperrte A45- Brücke schauen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)
  • Mit der Verteilung der Ministerien bin ich eigentlich zufrieden. Das Verkehrsministerium fährt zwischen Grünen Leitplanken. Für die FDP scheint es weitaus schwieriger Themen umzusetzen als für die Grünen. Bei der SPD ist mir nicht wirklich klar, welchen roten Faden sie in diesem Zusammenhang spinnen.

  • 6G
    669190 (Profil gelöscht)

    Der Rest Europas kann nicht “irre” sein… www.handelsblatt.c...ist-/28959892.html

    Wie hinterwäldlerisch Deutschland seit Jahrzehnten bzgl. Tempolimit agiert, ist für das Gros der ganzen Welt vermutlich mittlerweile eine Lachnummer.

    Die FDP hält sich nur die Ohren zu. Das ist alles.

    • @669190 (Profil gelöscht):

      Nein, da haben Sie sicher recht.

      Er hat/verlängert/baut AKW ohne Ende. Ähh das wollen Sie doch nicht. Tja doofes Argument

  • Seit Jahrzehnten wurd nach dem Dogma verfahren: wenn es an bestimmten Stellen zu Staus kommt, muß man die Strasse verbreitern..



    Ergebnis: an besagter Stelle läuft der Verkehr besser..was dann dazu führt, daß noch mehr Leute das Auto nutzen..und alsbald an anderer Stelle der nächste Engpass entsteht. Der wird dann auch behoben..so daß noch mehr Leute ins Auto steigen.. und..Sie ahnen es..der nächste Engpass entsteht...

    Theoretisch könnte man das Spiel immer weiter treiben. Allerdings gibt es eben auch Engpässe an denen das nicht funktioniert. Diese Engpässe nennet man auch: Städte. Tja und so hat diese dogmatische Vorgehensweise dazu geführt, daß sich in den Städten Staus bilden, in denen die geplagten Autofahrer bis zu 80h pro Jahr im Stau stehen (also zwei komplette Arbeitswochen pro Jahr)..

    Das was Hr Wissing nun gegen jede Vernunft fortsetzen will, zeugt davon daß er komplett Fakten- und Erfahrungsbefreit und ohne jede Rücksicht und Vernunft an einem Ansatz festhalten will, der schon seit Jahrzehnten scheitert..

    Es war Einstein der die Formulierung prägte:

    " : Die Definition vonWahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten".

    In diesem Sinne ist die Verkehrspolitik von Hr Wissing:

    ->. WAHNSINN

    ..und was die Klimapolitik anbetrifft, gilt für die FDP und ihre Rezepte aus der Vergangenheit das Selbe...

  • Die Grünen hätten sehr gern das Verkehrsministerium übernommen. Aber mit nur 15% der Wählerstimmen ist die Verteilung der Ministerien leider entsprechend begrenzt.

    • @Anidni :

      die wahl des außen und des wirtschaftsministeriums war jedoch ein Fehler.

      Ob das Außenministerium von den Grünen, der FDP oder der SPD geführt hat spielt für die Außenpolitik von duetschland keine große Rolle.

      Eine Außenministerin mag Deutschland nach Außen hin repräsentieren teilt diese Position jedoch direkt mit der/m Bundeskkanzler/in und muss Entscheidungen eng mit der Regierung deutlich stärker abstimmen als jedes andere Ressor.



      Dafür gibts viele Fotos.

      Und das Wirtschaftsministerium hat zu Hauptaufgabe dafür zu sorgen das die Wirtschaft läuft. Erneuerbare werden zudem nicht von Problemen im Bund sondern lokalen Gegebenheiten und Bürokratie ausgebremst.

      Das Verkehrs und das Finanziministerium waren beides Ressorts die mehr Gewicht haben.

      Ich hatte bei den Koalitionsverhandlungen fest damit gerechnet das eine der beiden Positionnen von den Grünen besetzt wird.

      Lindner hatte sich bereits öffentlich geäußert er würde das Finanzministerium übernehmen somit musste er dieses bekommen, oder sein Gesicht verlieren.

      Das die grünen dafür nicht das Verkehrsministerium gefordert haben halte ich wie ges. für einen Fehler.

    • @Anidni :

      Für die Durchsetzung ihrer Kernanliegen hätten die Grünen vier Ministerien benötigt: Umwelt, Landwirtschaft, Wirtschaft/Klimaschutz und eben Verkehr. Sie haben sogar fünf Ministerien erhalten.

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass die FDP liebend gerne das Verkehrsministerium gegen das prestigeträchtige, aber einflussarme, Außenministerium "getauscht" hätte. Aber an mehr inhaltlicher Arbeit für die Kernanliegen der grünen WählerInnenschaft hatte Frau Baerbock offenbar weniger Interesse als an dieser schönen repräsentativen Tätigkeit, die sie jetzt ausführt.

  • Ach, das ist doch ein lachhaftes und peinliches System, wenn der Straßenausbau Sache des Bundes ist. Wie stehen die Politiker dann da? Kein Wunder, dass Berliner so enttäuscht von RRG sind, wenn ihre Politiker nichts machen. Veto geben gegen Föderalismus im Sinne des Klimaschutzes ist mehr als gerecht, die Enttäuschung der Wähler bleibt aber.

    Und lol, wer Straßen säät, wird Verkehr ernten. Alles richtig soweit. Aber wer Schienen säät, der hat nur leere Züge. Besonders auf dem Land. Ein Trauerspiel.

  • Die A100 ist eine Umgehungsstraße, um die Bevölkerung in der Innenstadt zu entlasten. Gibt es übrigens auch in der Heimatstadt von Frau Jarasch (Augsburg).

    • @Pi-circle:

      Dass mehr Straßen entlasten würden, ist ein Mythos. Das Gegenteil ist der Fall. Mehr Straßen führen zu mehr Straßenverkehr.

    • @Pi-circle:

      Ich wohne in der Innenstadt, direkt neben der zukünftigen Trasse der A100. Freu mich nicht auf die Entlastung. In den Wohnviertel, die schon 'entlastet' sind, zieht sich direkt neben wunderschönen Wohnhäusern eine Schneise der Zerstörung und der schlechten Luft durch die Stadt. Ich habe selber Familie und kein Auto und verstehe bis heute nicht, wie so viele Menschen auf ihr Auto bestehen können, dass Menschen wie mir in einem wunderschönen grünen Viertel die Autobahn vor die Nase gesetzt wird. Ich verstehe es einfach nicht. (Und ich weiß, dass Menschen, die gerne Grabenkämpfe führen, in meinen Kommentar hineinlesen werden, dass ich die Abschaffung von Autos fordere. Aber was ich tatsächlich fordere ist, dass sie nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie wirklich notwendig sind. Und dann braucht auch niemand eine Stadtautobahn.)

  • Jetzt heißt es es war ein Fehler der FDP das Verkehrsministerium zu überlassen, beim nächsten Problem heißt es war ein Fehler dem das und das Ministerium zu überlassen: So viele stimmen haben die Grünen halt nicht und das ist gut so wenn ich mir unsere unmögliche Außenministerin anschaue (Quotenweib ;-)). Sie hat einfach wenig Ahnung, da wäre mir die Ricarda Lang x-mal lieber, die hat wenigstens Ahnung und kann reden. Und die TAZ war auch schon mal besser. Pro und contra gibt es hier nicht mehr.........

    • @Ich1000:

      Wovon hat Frau Lang denn Ahnung? Eine Berufsausbildung hat sie nicht, oder ? Und wie lange macht sie schon Politik? Ahnung sieht anders aus.