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Alena Jabarine über Nahost-Debatte„Auch in Deutschland ist Veränderung möglich“

Die Deutsch-Palästinenserin Alena Jabarine hat ein Buch über ihre Zeit in Ramallah geschrieben. Sie kritisiert die eingeengte Debattenkultur in Deutschland.

Kriminalisiertes Volk, kriminalisierter Protest: Die Kufiyah als Ausdruck von Unterdrückung und Freiheitsdrang Foto: Daniel Yovkov/imago
Interview von Elias Feroz

taz: Frau Jabarine, Sie haben zwischen 2020 und 2022 im Westjordanland gelebt und Ihre Erfahrungen in Ihrem Buch „Der letzte Himmel“ festgehalten. Was war Ihre Motivation für diese Reise?

Alena Jabarine: Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, die Familie meines Vaters sind Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen mit israelischer Staatsbürgerschaft. Ich kannte also die Realität von Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen in Israel in Ansätzen, aber nicht die von Millionen von Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen unter israelischer Militärbesatzung. Ich wollte mein Wissen und meine Erfahrungen erweitern. Als ich dann ein Jobangebot einer deutschen Stiftung in Ramallah erhielt, sah ich dies als Anlass, den Schritt zu wagen, ins Westjordanland zu ziehen.

taz: Sie waren also nicht für einen journalistischen Auftrag vor Ort?

Jabarine: Ursprünglich nein. Ich hatte mich bewusst nicht auf eine journalistische Stelle beworben, weil ich die deutsche Nahost-Berichterstattung als problematisch empfand. Aus Praktika und Gesprächen mit Korrespondenten vor Ort wusste ich, wie schwierig es ist, bestimmte Themen unterzubringen und wie viel Gegenreaktionen man allein dafür bekommt, Realitäten abzubilden. Jour­na­lis­t:in­nen mit persönlichem Bezug wird zudem häufig die Expertise abgesprochen, die Fähigkeit, „neutral“ zu berichten. Ich wollte meine Erlebnisse nicht durch den Filter der Verwertbarkeit betrachten, nicht dem Kontext der deutschen Debatte unterordnen. Vielmehr wollte ich meine Zeit dort als persönliche Erfahrung und Recherche begreifen.

Bild: Jannik Nolte
Im Interview: Alena Jabarine

ist Deutsch-Palästinenserin aus Hamburg. Nach ihrem Politikstudium in Hamburg und Barcelona absolvierte sie ein journalistisches Volontariat beim NDR und arbeitet seitdem als freie Journalistin. Sie lebte drei Jahre in Ramallah und hat darüber ihr erstes Buch geschrieben: „Der Letzte Himmel“, Ullstein Verlag, 384 Seiten, 23 Euro.

taz: Und dann?

Jabarine: Als im Mai 2021 ein neuer Krieg begann [Israel-Gaza-Konflikt 2021, auch Operation Guardian of the Walls genannt A. d. R.], habe ich noch deutlicher die enorme Diskrepanz erlebt zwischen dem, was ich selbst gesehen habe, und dem, was in Deutschland berichtet wurde. Das war für mich der Punkt, an dem ich mich entschied, doch zu berichten. Journalismus ist kein Job, nichts, für das ich mich entschieden habe, um Geld oder Applaus zu verdienen. Es ist eine Haltung und ein inneres Anliegen, es bedeutet auch, Verantwortung zu tragen. Also begann ich, zu dokumentieren und Videos von vor Ort auf Instagram zu teilen. Abstrakte Begriffe wie Siedlungen und Checkpoints zu bebildern, betroffene Menschen zu interviewen. Ich wusste, dass dies mein Leben nach meiner Rückkehr nach Deutschland verändern würde. Aber die Rückmeldungen, die ich aus Deutschland erhielt, zeigten mir, was für ein Mangel an der Dokumentation palästinensischer Lebensrealität in Deutschland herrscht.

taz: Sie beschreiben in Ihrem Buch Erlebnisse in Israel und Palästina vor dem 7. Oktober 2023. Wieso haben sie diese erst jetzt veröffentlicht?

Jabarine: Während meiner Zeit in Palästina fragten mich Freun­d:in­nen oft, wofür ich die ganzen Aufnahmen mache, abgesehen von flüchtigen Instagram-Stories. Doch ich wusste, dass die Geschichten, die ich mit meiner Kamera und meinem Mikrofon dokumentierte, ihren Platz finden würden. Wenige Wochen nach dem 7. Oktober schrieb ich einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung über meine Kufiyah. Das Tuch, das für mich Familie, Heimat und warme Erinnerungen bedeutet, war nun plötzlich kriminalisiert, wurde als Symbol des Terrors bezeichnet. Dies stand sinnbildlich für das Gefühl, als Pa­läs­ti­nen­se­r:in in dieser Gesellschaft nicht sein zu dürfen. Auf den Artikel hin meldete sich ein Literaturagent. Ich ignorierte ihn, es waren traumatische Wochen, ich hatte einen Vollzeitjob und bekam plötzlich zahlreiche Anfragen von Formaten, die palästinensische Perspektiven zuvor wochenlang ausgeblendet hatten. Doch bald kristallisierte sich für mich heraus, dass die klassische journalistische Arbeit in Deutschland dem, was ich fühlte und tun wollte, nicht mehr gerecht wurde. Ich wollte ungefilterte, unbequeme Geschichten, erzählen. In dem System, in dem ich mich bewegte, gab es dafür keinen Raum. Also entschied ich mich, das Buch zu schreiben.

taz: Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Sie in Deutschland oft einen ‚Filter‘ über sich legen, wenn Sie über Israel und Palästina sprechen. War dieser Filter auch beim Schreiben Ihres Buches präsent?

Jabarine: Als marginalisierte Menschen haben wir es gelernt, zu reagieren, uns immer wieder zu erklären oder zu rechtfertigen, in unserer Sprache mögliche Reaktionen zu antizipieren. Das geschieht unbewusst. Es war also meine größte Herausforderung, mich davon freizumachen. Zu versuchen, meine eigene Sprache wiederzufinden, in Kauf zu nehmen, dass Menschen sich dadurch gestört fühlen könnten. Aber ich wollte, dass das Buch wahrhaftig ist. Ich glaube daran, dass auch in Deutschland Veränderung möglich ist, dass wir klarer über das werden sprechen und berichten können, was passiert und was unsere Rolle in all dem ist. Aber dafür muss man immer wieder Grenzen überwinden, auch wenn das beängstigend und schmerzhaft sein kann.

taz: Sie haben ihre palästinensischen Wurzeln angesprochen, leben in Deutschland und besitzen einen israelischen Pass. Wie wirken sich diese drei Welten auf ihre Identität aus?

Jabarine: Es fällt schwer, mich in eine Schublade zu stecken. Ich habe sowohl eine deutsche, als auch eine palästinensische Familie, unter meinen vielen Familienmitgliedern gibt es Christen und Muslime, Konservative und Anarchisten, wir haben ein enges Verhältnis und debattieren eigentlich ständig. Seit meiner Kindheit weiß ich, dass Menschen unterschiedlich leben, sprechen, glauben. Und ich denke, dass das meine Arbeit prägt. Ich versuche, zu verstehen, warum Menschen tun, was sie tun, warum einige ihre Haltungen ändern und andere nicht, und auch mich selbst immer wieder zu hinterfragen. Gleichzeitig habe ich durch meinen israelischen Pass mehr Möglichkeiten als Millionen staatenloser Palästinenser:innen. Ich kann mein Heimatland bereisen und auch Kontakt zu jüdischen Israelis aufbauen, was vielen Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen verwehrt bleibt. Auch das ist ein Privileg und eine Verantwortung, Orte und Begegnungen durch mein Schreiben auch dorthin zu tragen, wo sie anderen verwehrt werden.

taz: Planen Sie ein weiteres Buch, das auch die Entwicklungen nach dem 7. Oktober aufgreift?

Jabarine: Ich werde weiterschreiben. Die Reaktionen auf das Buch haben mir einerseits verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Lebensrealitäten von Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen zu beschreiben und einzuordnen. Aber auch, welch verbindende Kraft insbesondere menschliche Geschichten haben können. Sie machen politische Zusammenhänge zugänglich, erwecken das Abstrakte zum Leben. Ich erlebe zudem, wie viel es Menschen, die unsichtbar gemacht werden, bedeutet, ein Buch in den Händen zu halten, das ihre Geschichten beinhaltet. Und auch wenn das Schreiben sich gerade in diesen Zeiten, während die Menschen in Gaza ausgehungert und in Massen getötet werden, sinnlos und fast schon anmaßend anfühlt, ich glaube an die Macht der Sprache, Veränderungen herbeizuführen.

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45 Kommentare

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  • Also meine letzte Erfahrung mit einem arabischen "pro-Palästinenser", als ich darauf hinwies, dass Juden schon sehr viel länger in der Region leben als die dortigen Araber (seit 1970ern von der PLO zu "Palestinänsern" umgetauft), lautete dessen Antwort:

    "Das einzige was die Juden verdienen ist das Konzentrationslager"

    Derartige Erfahrungen mache ich immer wieder in diesem Lager. Aber okay, anscheinend passen solche Hinweise nicht jedem. Schweigen über Islamismus, Nationalismus, und die enge Verbindung der frühen Paläst. Bewegung zur NSDAP wird gefordert. Schweigen wie zu DDR-Zeiten.

  • Ich finde Palästina recht präsent. Ich habe von keinem Palästinenser gelesen, der Bedenken hat, eine deutsche Uni zu besuchen. Unsere Kinder schon. Wir waren 2023 im Jüdischen Museum in Berlin. Mein Sohn, kein ängstlicher Mensch, fühlte sich bereits auf dem Weg dorthin unwohl. Wir liefen vom U-Bahnhof Kochstraße. Eigentlich kenne ich ihn als aufmerksamen Museumsbesucher. Doch diesmal wollte er recht schnell wieder weg. Bei uns wurde (seit nunmehr über einem Jahr) die Regel immer erreichbar zu sein, durch den Hinweis ergänzt, keine jüdischen Veranstaltungen aufzusuchen und dezidiert jedes Aufsehen zu vermeiden. Eigentlich ist das untragbar. (Übrigens ist es auch interessant, wie russische und ukrainische Jugendliche aus unserem Kreis miteinander umgehen. Sie kennen sich seit gut einem Jahrzehnt und lehnen den Krieg ab. Von Gewalt habe ich dort nicht einmal gehört, obwohl alle Jugendlichen Familie hier, in Russland und in der Ukraine haben.)

  • Fällt schwer, ist ungerecht, aber vielleicht, nur vielleicht ist Deutschland das eine Land, dass vielleicht einfach mal etwas blinder neben Israel stehen sollte?

    • @Andi S:

      Ich verstehe, was Sie meinen und in dem bin ich Ihrer Meinung.



      Aber nicht Blinder, wir sollten weiterhin sehen. Doch das Kritisieren der letzten Zuflucht von Nachkommen unserer Opfer verbietet sich von selbst.

    • @Andi S:

      Weil Netanjahu und seine rechtsexremen Machenschaften und Israels Kriegsverbrechen durch die Shoa legitimiert sind? Das ist so eine verkorkste Argumentation. Das instrumentalisiert das Erinnern.

      Ja, die Hamas angreifen, sich verteidigen nach 7/10. Ja, 7/10 nicht vergessen, hart verurteilen, nicht verharmlosen - genausowenig wie anderen Antisemitismus.

      Aber was da passiert, von "Lavender" mit "KI" Ziele auswählen bis hin zu keine Hilfslieferungen zulassen? Wie kann man dafür plädieren, dass Deutschland sich die Augen zuhält und die Klappe hält?

  • Danke für das aufschlussreiche Interview.



    Die Palästinenser als kriminalisiertes Volk? Zumindest fällt auf, dass Palästinenser hierzulande medial überwiegend als eine schreiende fanatisch-hasserfüllte, zugleich gesichtslos-anonyme Masse wahrgenommen werden - ein bedenkliches Bild, dass da gezeichnet wird, denn es weist auf Entmenschlichung hin.



    Eine Wahrnehmung (und Würdigung) des Einzelschicksals findet - anders als in der Erinnerungsarbeit hinsichtlich der Shoa - nicht statt, selbst die eigene (individuelle wie kollektive) Erfahrung der Nakba als traumatisches Ereignis, als Erfahrung von Unrecht wird den Palästinensern nicht zugestanden.



    Kategorien wie Mitgefühl und Solidarität mit den Palästinensern - nicht gegenüber den Hamas-Terroristen, aber Differenzierung ist hier sehr wohl möglich! - sind durchaus angebracht, um der Tendenz zur Inhumanität entgegenzuwirken, übrigens auch OHNE die Singularität der Shoa als beispiellosen Zivilisationsbruch und des damit einhergehenden Leids für das jüdische Volk damit in irgendeiner Weise zu relativieren.

    • @Abdurchdiemitte:

      Medial werden hier die Palästinenser in Gaza ausschließlich als aus Frauen und kleinen Kindern bestehend gezeichnet und folgen damit gezielter Propaganda der Hamas und ihrer medialen Proxys. Leid und Einzelschicksale finden immmer wieder in allen Medien prominent Raum. Unverständlich wie etwas anderes behauptet werden kann.

    • @Abdurchdiemitte:

      Na ja, wenn man sich die Bilder von Pro-Palästina Demos und entsprechenden Veranstaltungen anschaut, dann kann man schon nachvollziehen, wenn diese Palästinenser als eine schreiende fanatisch-hasserfüllte, zugleich gesichtslos-anonyme (maskierte) Masse wahrgenommen werden.

      • @WederLinksNochRechts:

        Wobei ich auch irl propalästinensische Demos häufig als super brachial (sehr laute energische Chorgesänge) und wenig inklusiv/divers wahrgenommen habe. Sehr hierarchisch organisiert, mit einem Vorbrüller. Inklusive Passanten anbrüllen und strikter Geschlechtertrennung. Ich finde es auch problematisch, wenn Palestinenser als amorphe Masse dargestellt werden, und will das Medienverhalten überhaupt nicht entschuldigen. Ich glaube nur, dass dieser Typ von Demo nicht dazu geeignet ist, Verständnis zu wecken oder ein positiveres Image herbeizuführen. Weil es eher nach Anfeindung und Demonstration von Stärke denn von Verletzlichkeit und Nahbarkeit aussieht. Das soll nicht heißen, dass die Palestinenser in D. pauschal selber schuld sind, wenn sie medial mies dargestellt werden.

      • @WederLinksNochRechts:

        Kann sein. TROTZDEM rechtfertigen diese Bilder nicht die Kriminalisierung und Dämonisierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe, wie es z.B. die Springer-Medien betreiben.



        Ich will in diesem Zusammenhang noch einmal die Worte der verstorbenen Margot Friedländer in Erinnerung rufen:



        „Für meine Botschaft brauche ich nicht viele Worte. Es gibt kein christliches, jüdisches oder muslimisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Wir sind alle gleich. Seid Menschen.“



        Wer nicht den Ursachen von Hass und Gewalt ins Auge schauen will, kann auch nicht verhindern, dass sich Geschichte wiederholt.

        • @Abdurchdiemitte:

          Da ich zumindest gelegentlich "Die Welt" lese (das meiste ist allerdings hinter der Bezahlschranke): Eine "Kriminalisierung und Dämonisierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe" habe ich dort in Bezug auf die Palästinenser nicht feststellen können, und kann ich mir bei von mir geschätzten Mitarbeitern wie Fredric Schindler, Jacques Schuster oder Deniz Yücel auch nicht vorstellen. Aber vielleicht können Sie mir ja ein konkretes Beispiel nennen?



          Insbesondere der mittlerweile komplett irrlichternde Vorstandsvorsitzende Matthias Döpfner lässt mich regelmäßig den Kopf schütteln ebenso, was da im Hause Springer in letzter Zeit zum Thema Trump kam. Und das zu gefühlt 90% aus AfDlern bestehende Kommentariat ist das pure Grauen (weshalb ich dort auch nie kommentieren würde). Ansonsten aber gehört das liebevoll gepflegte Feindbild "Springer" doch vor allem in den Bereich linker Folklore.



          PS. Auch in der taz kann ich durchaus zwischen Jan Feddersen, Peter Unfried und Daniel Bax unterscheiden.

  • "Dies stand sinnbildlich für das Gefühl, als Pa­läs­ti­nen­se­r:in in dieser Gesellschaft nicht sein zu dürfen. Auf den Artikel hin meldete sich ein Literaturagent. Ich ignorierte ihn, es waren traumatische Wochen, ich hatte einen Vollzeitjob und bekam plötzlich zahlreiche Anfragen von Formaten, die palästinensische Perspektiven zuvor wochenlang ausgeblendet hatten. "

    Das klingt alles andere als würde dieser Perspektive kein Raum gegeben werden, im Gegenteil. Es wirkt so, als ob es sehr einfach ist mit Palistimmen Bühnen zu bekommen.

    Die Menge an Demos die es allein in Berlin gab zeigt auch, dass die Stimmen sehr präsent waren.

    Die Kufiya ist übrigens sehr verbreitet gewesen, auch im Irak, sie wurde aber vom arabischen Nationalismus bewusst als Marken und Uniformelement genutzt, das erklärt die Bilder der Täter im Arabischen Aufstand mit Kufiyas.

    Die Adaption durch den PLO Führer, während die Auslöschung Israels noch in der Charter stand, zeigt, dass es kein neutrales Stück ist und war.

    Aber es hat viele Facetten. Die Geschichte auszublenden, den Kontext, wäre fehl am Platz. Warum es nach dem 7. Oktober mehr getragen wird ist klar, nicht wegen unbewaffnetem Widerstand.

  • Natürlich ist auch in Deutschland eine Veränderung möglich. Dafür müsste man aber konstruktiven und differenzierten Stimmen wie der von Frau Jabarine oder zum Beispiel auch von Herrn Misik mehr Platz einräumen. Im Augenblick wird die Debatte von den Unversöhnlichen mit ihren immergleichen wie auch einseitigen Schuldzuweisungen dominiert. Auch hier in der taz. Und im Gegensatz zu manch anderem Autor, schafft es Frau Jabarine trotz ihres persönlichen Bezugs sich mit Thema ohne eine dieser starren Denkschablonen zu befassen.

    • @Deep South:

      Die Frau Jabarine, die empfiehlt mehr Al Jazeera zu sehen und auf deutsche Berichterstattung zu verzichten? "Konstruktive und differenzierte Stimmen"?

      • @BrendanB:

        Ich denke ich hab recht deutlich ausgedrückt, dass ich dieser Art von eindimensionaler Diskussion mehr als überdrüssig bin. Das brauchst du -zumindest bei mir- nicht immer wieder in Frage stellen.

    • @Deep South:

      Woran machen Sie es fest, dass Frau Jabarine keine starren Denkschablonen hätte?

      Haben Sie das Buch gelesen?

      • @rero:

        Nein, ich hab ihr Buch nicht gelesen. Aber mehrere Interviews. Und da gibt sie vor, selbst nicht von Befangenheit befreit zu sein, aber über diesen Konflikt aus der Sicht von Menschen berichten zu wollen. Und dabei differenziert sie doch recht deutlich.

        Hier zum Beispiel:

        "Ja, bei Israel und Palästina denken immer noch viele Deutsche, dass sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Aber allein der Gedanke, es gäbe „zwei Seiten“, ist schon falsch. Wer repräsentiert denn dann wen? Die Hamas repräsentiert nicht alle Palästinenser, die radikalen jüdischen Siedler nicht alle Israelis. Es gibt ganz viele verschiedene Perspektiven. Wenn ich Videos geteilt habe, die Angriffe von jüdischen Gruppen auf Palästinenser zeigen, habe ich darum immer wieder dazu geschrieben: „Be aware: They do not represent all the Israeli people, they are a minority.“

        www.jetzt.de/polit...stkonflikt-israel-



        palaestina-social-media-instagram-alena-jabarine

  • Danke für das Interview. Und es wäre schön wenn sich hier Menschen mit den tatsächlichen Lebensrealitäten, dem Alltag von Palästinensern in den OPT näher beschäftigen würden, sich auch mal in deren Lage reinversetzen anstatt alles nur immer schwarz/ weiß zu sehen. Ich kenne niemanden der nicht schockiert war wenn er das erste Mal im Westjordanland war, ich war es auch obwohl ich durch meinen Opa und meine Mutter die Jahre vor mir da waren schon vorbereitet war und mich natürlich auch belesen habe. Aber selbst das kommt nicht an die Realität ran. Allein die tägliche Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch Checkpoints oder willkürliche Straßensperrungen ist frustrierend und schikaniert. Und ich war vor ca. 20 Jahren da, es ist ja noch viel schlimmer geworden. Ich glaub vielen ist überhaupt nicht bewusst wie hoch das Maß der Unterdrückung dort ist, die Segregation von Siedlern und Palästinensern, der Alltagsrassismus und die Brutalität, sonst würden hier vielleicht weniger Leute die Besatzung kleinreden, relativieren oder entschuldigen. Meiner Ansicht nach hat der IGH diese zu Recht als völkerrechtswidrig eingestuft.

    • @Momo Bar:

      Auf Ihr Plädoyer, nicht alles nur Schwarz/Weiß zu sehen (dem ich nur zustimmen kann), folgt allerdings, wie in allen Ihren Kommentaren zum Thema (sofern ich sie in Erinnerung habe) mal wieder ausschließlich die palästinensische Perspektive. Die von Ihnen beklagten Checkpoints exemplifizieren das geradezu wunderbar. Sie entspringen nicht dem Bedürfnis, die plästinensische Bevölkerung zu schikanieren, sondern tragen vor allem dem Umstand Rechnung, dass palästinensische Terroristen regelmäßig Anschläge auf israelische Zivilisten machen.

      • @Schalamow:

        ".... sondern tragen vor allem dem Umstand Rechnung, dass palästinensische Terroristen regelmäßig Anschläge auf israelische Zivilisten machena

        Ich nehme mal an, Sie beziehen sich auf den vorigen Post und meinen damit Anschläge im Westjordanland.

        Könnten Sie mal kurz erläutern, warum mittlerweile 10% der israelischen Bevölkerung seit bald Jahrzehnten ausserhalb Israels im Westjordanland wohnen?

      • @Schalamow:

        Welche Checkpoint schützen eigentlich palästinensische Zivilisten vor Übergriffen gewaltsamer jüdischer Siedler?

    • @Momo Bar:

      Und wem haben die Palästinenser dies hauptsächlich zu verdanken?

      Mal abgesehen davon, dass sie auf einem kleinen Stück Land leben, dass bereits seit über 3000 Jahren von Juden bewohnt wird?

      Und der Begriff "Palästina" von Kaiser Hadrian eingeführt wurde, nachdem er ein paar Hunderttausend Juden umgebracht hatte?

      Ein paar Hintergrundinfos:



      taz.de/Historiker-...konflikt/!5976741/

      • @shantivanille:

        Nur ein Millimeter Empathie auch für die palästinensische Seite würde Ihren Horizont einen Kilometer mindestens erweiter.

      • @shantivanille:

        Auf diesem Stück Land leben seit Jahrtausenden auch Nicht-Juden (das Gebiet war nie ethnisch homogen); es gibt also keine historische Legitimation für die Exklusivitätsansprüche der israelischen Rechten; und für Hadrians Taten kann man sich auch kaum an den Palästinensern rächen. Sie betrachten die Geschichte der Region allzu einseitig aus einer biblischen Perspektive und ignorieren, dass die nicht historisch akkurat ist.

  • "Kufiyah (...) wurde als Symbol des Terrors bezeichnet."



    Vielleicht weil die Terroristen vom 7.10.23 damit bekleidet waren? Genauso wie ihre Unterstützer ("7.10. als Widerstand, Gefängnisausbruch, Befreiung,...") auf den entsprechenden Berliner Demos, an den Unis, in mehreren Stadtteilen, in Teilen einer ehemals "linken" Szene.



    Wo bleibt der Aufruf an diese Personen und Zusammenhaenge, das traditionelle Kleidungsstück nicht für ihre gewalttätigen, klerikalfaschistischen Mackerphantasien zu missbrauchen?



    Dafür müsste mensch natürlich differenzieren und reflektieren.

  • "Die Kufiyah als Ausdruck von Unterdrückung und Freiheitsdrang"

    ------------------

    SPIEGEL bento: "Nun mag die Geschichte der Kufiya zwar als harmlose Kopfbedeckung arabischer Feldarbeiter begonnen haben - aber vor knapp achtzig Jahren wurde daraus gefährlicher Stoff. Damals, in den 1930ern, war Mohammed Amin el-Husseini Großmufti von Palästina. Der Typ war ein Bewunderer Hitlers, und die Kufiya setzte er als Erkennungszeichen für arabische Männer durch."

    Wiki: "Ab 1933 unterstützte er das NS-Regime und arbeitete ab 1937 mit ihm zusammen. Von Oktober 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebte er in Deutschland und verbreitete die nationalsozialistische Propaganda im arabischen Raum. Er wurde Mitglied der SS, mobilisierte Muslime für die Waffen-SS auf dem Balkan, setzte sich für die Blockade von Fluchtwegen für Juden aus Osteuropa ein und lieferte so tausende jüdische Kinder dem Holocaust aus."

    El-Husseini - ein Leben für den Judenhass.

    So geht Kufiyah.

    www.spiegel.de/pol...-0000-000000062259

    de.wikipedia.org/w...d_Amin_al-Husseini

    • @shantivanille:

      So geht die Enthistorisierung eines Volkes, die Verengung seiner Geschichte und Symbole auf negative Figuren und Momente. Ein typisches rassistisches Denkmuster, dass Sie und der Spiegel hier ausbreiten.



      Sollten Sie sich doch für die Rolle der Kufiyah im arabischen, panarabischen, oder palästinensischen Nationalismus und deren Unterdrückung im Osmanischen Reich interessieren, wäre selbst der Wikipedia-Artikel ein lohnenswerter Einstieg, da finden Sie auch(!) Ihren al-Husseini wieder. Etwas vor 1930 fängt die Geschichte aber schon an.



      "Ein Tuch als Kopfbedeckung war bei Männern im Orient seit dem Altertum üblich, als praktischer Schutz gegen die Sonne und als Zeichen des Respekts vor anderen."



      de.wikipedia.org/wiki/Kufiya

      • @Residente:

        „… als praktischer Schutz gegen die Sonne und als Zeichen des Respekts vor anderen.“



        Und - wer weiß - vielleicht haben die hebräischen Vorfahren der heutigen jüdischen Israelis seinerzeit aus denselben Gründen auch schon die Kufiyah getragen.



        Übrigens: auch die traditionelle Kopfbedeckung der kurdischen Peschmerga im Irak ähnelt auffallend der palästinensischen Kufiyah.



        Fun fact in diesem Zusammenhang: die kurdische Befreiungsbewegung im Irak wurde schon in ihrem Kampf gegen Saddam Hussein intensiv vom israelischen Militär und den Geheimdiensten unterstützt.



        Zu den israelisch-kurdischen Beziehungen:



        www.juedische-allg...l/tiefe-sympathie/



        www.juedisches-eur...d-verb%C3%BCndete/



        Mir fällt übrigens gerade auf, dass dieser Post mehr eine Erwiderung auf den Kommentar @shantivanilles ist als auf den Ihren.



        Die Dämonisierung der Kufiyah als Symbol palästinensischen Terrors und israelbezogenen Antisemitismus (=Israelkritik) - wie überaus praktisch, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können! - entlarvt sich jedenfalls als ein eindeutig politisch motiviertes Konstrukt.

    • @shantivanille:

      Nun sollte man sein historisches Wissen nicht aus Spiegel bento schöpfen: Die Kufiya wurde bereits viel früher, nämlich 1916, zum Symbol arabischer Nationalisten, damals noch mit antiosmanischer Stossrichtung. Mit el-Husseini hatte das gar nichts zu tun und dessen Bedeutung ist ohnehin aufgeblasen: ja, es gab auch unter den Palästinensern NS-Kollaborateure - genau wie in Europa - aber das ist sicher kein hinreichender Grund für die Dämonisierung einer ganzen Volkes, dem seit Jahrzehnten elementare Rechte verweigert werden.

      • @O.F.:

        Husseinis Bedeutung für den gegenwärtigen Konflikte kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, brennender Antisemit, kompromissloser Judenhasser, Großmufti von Jerusalem, Kriegstreiber der ersten Stunde, politischer Ziehvater Arafats ist sein Erbe genau das, was am 7. Oktober in Israel passiert ist und aktuell in Gaza.

        • @BrendanB:

          Das ist, mit Verlaub, Unsinn - sie stellen nicht nur die Geschichte des NO-Konflikts verkürzt da, sondern ignorieren auch, dass dieser sich heute nicht um historische Gestalten dreht. Das ist ein schwacher Versuch, deutsche Schuld zu relativieren, indem man den NS auf andere projiziert, und zugleich eine Ablenkung von der israelischen Mitschuld an Jahrzehnten der Gewalt. Sie können eine Jahrzehnte währende Besatzungspolitik, die inzwischen genozidale Ausmaße annimmt, nicht mit dem Verweis auf el-Husseini rechtfertigen.

          • @O.F.:

            Verkürzen tun Sie, indem Sie die Vorgeschichte ausschließlich auf die "Besatzung" reduzieren wollen. Selbstverständlich gehört Husseini und der traditionelle Antijudaismus und Antisemitismus auf arabischer Seite dazu.

      • @O.F.:

        "Mit el-Husseini hatte das gar nichts zu tun und dessen Bedeutung ist ohnehin aufgeblasen"

        Zusammenarbeit mit dem dritten Reich, Sold von Hitler, selbst für 4500 jüdische Menschen verantwortlich die in Vernichtungslager kamen, statt im Britischen Mandat sicher zu sein. Verantwortlich für den Arabischen Aufstand, die Ermordung gemäßigter arabischer "Palästinenser*innen", maßgeblich verantwortlich für ethnische Säuberungen von jüdischen Menschen mit seiner Irregulären Terror Armee 1948. Nur knapp den Nürnberger Prozessen entkommen, bei diesen aber schwer belastet.

        Bis zu seinem Lebensende das Ziel eines Judenreinen Nahen Ostens und einer judenreinen Welt verfolgt. Davor mit 900 Nazi Offizieren und Britischen Antisemiten, die Arabische Armee und die Jordanische unterstützt, welche unter Glubb ganz Judea und Samaria, später bekannt als Westbank auch von Jüd*innen säuberte.

        Keine Aufgeblasene Rolle. Er warb dafür jüdische Menschen überall zu töten. "Als AHC-Führer sorgte der Mufti dafür, dass die arabischen Staaten den UN-Teilungsplan ablehnten. Palästinensische Araber, die mit Juden und der UNO darüber verhandeln wollten,... ließ er ermorden, darunter seinen Cousin."

        • @ToSten23:

          Auch Sie haben mein Argument nicht verstanden: ich habe nicht geschrieben, dass el-Husseini ein netter Kerl war, sondern dass zu kurz greift, palästinensische Geschichte auf ihn zu reduzieren und damit die Entrechtung von Menschen heute zu legitimieren. Gerade in Deutschland sollte man sich damit zurückhalten, andere Völker als Projektionsfläche für den NS zu benutzen.

      • @O.F.:

        Mit bento haben Sie Recht. Nicht unbedingt die beste Quelle, manchmal aber doch.

        Ob die Kufiya-Träger*innen von heute eine anti-osmanische Politik damit verfolgen, darf bezweifelt werden. Diese passen eigentlich weitaus besser in die politische Stoßrichtung von El-Husseini.

        Und dass Sie diesen verharmlosen, wundert mich natürlich nicht.

        taz: "Judenhass, älter als der Holocaust"



        taz.de/Israels-Una...von-1948/!5929931/

        Süddeutsche Zeitung: "Hakenkreuz und Halbmond"



        www.sueddeutsche.d...halbmond-1.3015455

        • @shantivanille:

          Das ist eine doppelte Unterstellung: den erstens haben die meisten heutigen Kufiya-Träger nichts mit el-Husseini am Hut, sondern protestieren gegen offenkundiges Unrecht, und zweitens habe ich diesen nicht verharmlost, sondern lediglich darauf hingewiesen dass es allzu reduktionistisch ist, nur die Kollaborateure wahrzunehmen: Sie reduzieren FR ja auch nicht auf Petain oder Norwegen auf Quisling.

          • @O.F.:

            "den erstens haben die meisten heutigen Kufiya-Träger nichts mit el-Husseini am Hut"



            Eine steile Behauptung Ihrerseits. Der Hass auf Juden, Israelis und das Bedürfnis, Israel zu vernichten, wie er bei Husseini zu finden ist, ist weit verbreitet unter "Kufiya-Trägern". Ob die sich auf ihn berufen oder nicht, ist nebensächlich.

            "sondern protestieren gegen offenkundiges Unrecht,"



            Das Eine schließt das Andere nicht aus. Hier zu differenzieren und das deutlich nach außen zu tragen, wäre Aufgabe der Tuchträger.

            "und zweitens habe ich diesen nicht verharmlost,"



            Doch, haben Sie.

            "sondern lediglich darauf hingewiesen dass es allzu reduktionistisch ist, nur die Kollaborateure wahrzunehmen: Sie reduzieren FR ja auch nicht auf Petain oder Norwegen auf Quisling."

            Der lange historische Hintergrund des Judenhasses wird viel zu selten aufgezeigt. "Kontextualisierung" bitte nicht nur, wenn es um Verharmlosung des 7. Oktobers geht.

            Zeigen Sie doch bitte alternativ auf arabisch-palästinensischer Seite das entsprechende Pendant zur Résistance auf - also Kämpfer gegen Husseini, Islamismus, Antisemitismus und gegen den Wunsch, Israel auszulöschen.

            • @BrendanB:

              Nein, habe ich nicht - vielleicht lesen Sie noch einmal, was ich geschrieben habe. Und was das Äquivalent zur Résistance angeht: das gibt es in Gebieten, die nicht von den Deutschen besetzt waren, in der Form natürlich nicht. Allerdings gab es gewaltsame Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Palästinenser-Fraktionen, die Husseinis Kurs keineswegs ausnahmslos unterstützt haben, eine breite arabische Opposition gegen den Faschismus und vor allem hunderttausende Araber, die in der Anti-Hitler-Koalition gekämpft haben - und deren Opfer werden unterschlagen, wenn man sich einzig auf einen Kollaborateur beschränkt.

              • @O.F.:

                Es geht hier darum, den Kontext des Nahost-Konflikts nicht auf die Besetzung durch Israel seit 1967 zu reduzieren oder auf die "Vertreibung" der Araber in Folge des von arabischer Seite begonnen Krieges, sondern die antijudaistische und antisemitische Ebene auf palästinensch-arabischer Seite einzubeziehen und da führt nun mal eine gerade Linie von Husseini über Arafat zu Abbas und zur Hamas. Ein Punkt der gerade von propalästinensischer nicht nur nie erwähnt, sondern verharmlost und schlicht geleugnet wird.

  • Eine unbedingt nötige Änderung in Deutschland ist die Abschaffung mehrfacher Staatsbürgerschaften. Die Leute sollen gerne und einfach die deutsche bekommen - wenn sie die anderen ablegen.

    • @KruegerParc:

      Warum?

  • Ein Interview voller Andeutungen und leider für mich, als "Nichtbetroffener" frei von Informationen. Buch erst kaufen um zu verstehen, heißt das für mich? Schade.

    • @Tom Farmer:

      Wenn Sie es nicht verstehen, dann sollten Sie vielleicht versuchen, das Interview aufmerksamer und empathischer zu lesen - einem Foristen gehen dabei Assoziationen wie die Nakba und die Shoa als kollektiv-traumatische Erfahrungen durch den Kopf, einem anderen die Kufiya als Symbol für Antisemitismus, wiederum ein anderer denkt möglicherweise über Mehrfach-Staatsangehörigkeiten nach und dass man diese besser abschaffen solle.



      Irgendwas wird Ihnen wahrscheinlich auch noch dazu einfallen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Da wir aber alle besser werden wollen will ich wissen, was die Gegenüber denken. Was mir durch den Kopf geht ist an diesem Punkt doch völlig irrelevant.



        Erst wenn ich die andere Meinung kenne, wären meine eigenen Gedanken interessant. Finden Sie nicht(?).... oder ist Bücher lesen neuerdings obsolet, solange ich mit orientierenden Stichworten erst mein 'eigenes' Buch gedanklich schreiben soll?? Bin irritiert!