AKK setzt sich gegen Bahn durch: Freie Fahrt für Soldat*innen
Mit Beginn des kommenden Jahres können Soldat*innen Gratistickets bei der Deutschen Bahn buchen. Die Rede ist von Respekt und Dank.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und Bahnchef Richard Lutz begrüßten ihre Einigung am Samstag öffentlich.
„Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen jeden Tag weltweit mit Leib und Leben für unser Land ein. Ob hier zu Hause, wenn sie bei Bränden, Schneechaos oder Überflutungen unterstützen, oder in hochgefährlichen Einsätzen“, erklärte die Verteidigungsministerin. „Sie verdienen unseren Respekt und unseren Dank.“ Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nannte die kostenlosen Fahrten in der Mitteilung ein „Herzensanliegen“, mit dem die Leistung der Soldat*innen anerkannt werde.
Dobrindt bezeichnete die Gratistickets als einen Beitrag für die Sichtbarkeit der Soldat*innen in der Gesellschaft. „Übrigens geht dies auch einher mit einem stärkeren Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Dobrindt am Samstag nach Gesprächen im Verteidigungsministerium. „Soldaten in Uniform in unseren Zügen schaffen mehr Sicherheit“, sagte er.
22 Euro pro Soldat*in?
Lutz, Vorstandsvorsitzender der Bahn, sprach von einem „Zeichen der Wertschätzung“. „Damit bekommen Soldaten in Uniform eine größere Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit“, erklärte er.
Die „Bild am Sonntag“ hatte berichtet, die Bundeswehr werde pauschal jährlich rund vier Millionen Euro an die Bahn bezahlen. In der Mitteilung zur Vereinbarung hieß es, ein vereinbarter Pauschalbetrag werde regelmäßig überprüft. Das Angebot gilt zunächst nicht für private Bahnunternehmen. Mit diesen sollen Gespräche geführt werden.
Von den privaten Bahnen kam Kritik: „Vier Millionen Euro für unbegrenzte Freifahrten für alle Soldaten für ein ganzes Jahr im gesamten Netz der DB Unternehmen – das ist kein angemessener Gegenwert. Das sind 22 Euro pro Soldat und Jahr“, rechnete Christian Schreyer, Präsident von mofair, dem Verband der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr, vor. Es müsse eine Lösung für alle Bahnbetriebe und einen „angemessenen Ausgleich“ für die Fahrten geben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden