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07.12.2024 , 10:29 Uhr
Sehr einseitig. Nur Lobbyisten einer Interessenssphäre kommen zu Wort. Auf der Strecke bleiben Informationen zur Übersicht des Themenblocks.
zum Beitrag02.12.2024 , 04:50 Uhr
Würde ein besser ausgebauter Nahverkehr in die Tat gesetzt, und das heißt jede Haltestelle ist unter 1 km erreichbar, in hügeligem Gelände unter 350-500 m, jeder Stadtteil ist angeschlossen - wären die Kosten derart hoch, dass die Stadtgesellschaft einen Aufstand proben würde. Aber auch ein bedingungsloser Zuschuss zum Führerschein setzte falsche Zeichen. Anders verhielte es sich, wenn dieser eine Gratifikation für ehrenamtliches Engagement wäre, wie sie unter anderem der Feuerwehrjugend zuteil wird. ÖPNV auf dem Land müssen keine stündlichen Linien sein. Sehr bewährt ist das Ruf-Taxi-System, wie es etwa in Tübingen oder landesweit in Neuseeland praktisziert wird. Was man nur nicht mehr ignorieren sollte, dass es zwischen Stadt- und Landbevölkerung eklatante Interessensunterschiede gibt - und die sollten nicht an der Kassenlage scheitern. Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern um einen multivariaten Ansatz, der den ländlichen Raum endlich als dem urbanen Raum gleichberechtigt definiert. Denn in Summe leben in Deutschland mehr Personen auf dem Dorf als in der Stadt.
zum Beitrag29.11.2024 , 03:12 Uhr
Als Historiker sollte er wissen, dass im Kalten Krieg 4 % des BIP Durchschnitt war. Strack-Zimmermann kann als Politikwissenschaftlerin immerhin Neueste Geschichte und Bedrohungsszenarien zusammenbringen. Da sind 3-4% angesichts der Bedrohungslage (hybride Kriegsführung) weniger willkürlich als die reflexhafte Abwehrreaktion des Greenpeace-Mitarbeiters.
zum Beitrag28.11.2024 , 20:52 Uhr
Sie bringen da etwas durcheinander: Berliner Baustelle, öffentlicher Bau, Subunternehmer Russe geht pleite und setzt sich ab, die rumänischen Bauarbeiter gehen leer aus. Dem Zoll als Aufsichtsbehörde lagen Beschwerden vor, er griff nicht ein, als es etwa um Sozialabgaben ging. So waren die Bauarbeiter auch nicht versichert. Das hat nichts mit Freizügigkeit zu tun, sondern mit einem Zweiklassensystem innerhabl der Behörden, das unzulässig priorisiert.
zum Beitrag28.11.2024 , 20:04 Uhr
Gut, dass Greenpeace sich bisher nicht als Experte für Sicherheitspolitik hervorgetan hat. Hofentlich fällt das nicht auf ihre Kompetenz für Umwelt- und Artenschutz zurück.
zum Beitrag28.11.2024 , 09:17 Uhr
"Anwältin Donat prüft nun eine Verfassungsbeschwerde. „Das Grundproblem ist, dass hier jede Protest-Veranstaltung getrennt betrachtet wird und nicht der gesamte G20-Protest gemeinsam“, sagte sie nach der Verhandlung."
Diese Sichtweise ist problematisch und wird auch vor dem Bundesverfassungsgericht scheitern. Mit dieser Argumentation würden Angehörige des einen Protestes mit Angehörigen des anderen Protestes in Sippenhaft genommen. Beispielweise würden gewaltlose Christen mit Vertretern des schwarzen Blocks in einen Topf geworfen oder gar ukrainische Flüchtlinge mit Vertretern des BSW an einem Wochenende mit Friedensdemonstrationen.
Wenn man sich einmal nur ein paar Konstellationen anschaut, weiß man, die Argumentation der Attac-Anwältin ist unmöglich.
zum Beitrag28.11.2024 , 04:25 Uhr
Tariftreue auf Baustellen des Bundes oder der Länder und Kommunen ist immer ein Thema in osteuropäischen Ländern. Verkürzt gesagt, geht es dabei um den Tatbestand moderner Sklaverei wie zurückgehaltene Löhne und unzureichenden Rechtsschutz durch bundesdeutsche Behörden wie Zoll und Polizei. Weniger verklausuliert: Wo der Staat einen Vorteil hat, beutet er auch Osteuropäer aus und pfeift seine Behörden zurück.
In Rumänien und Ungarn gibt es dazu sogar Theaterstücke, die die kriminellen Machenschaften auf Baustellenn deutscher Großstädte thematisieren.
Dass dieses Thema nicht mehr in deutsche Leitmedien dringt, ist ein Skandal.
zum Beitrag28.11.2024 , 02:56 Uhr
Liebe Redaktion, aus dem Teaser geht nicht hervor, um welchen Landesverband es sich handelt. Dies wird erst im Fließtext klar. Bitte Berlin nachbessern.
zum Beitrag27.11.2024 , 18:26 Uhr
Xinjiang ist seit Jahren eine abgesperrte Region, eigentlich ein Riesengefängnis. Wer etwa von der kirgisische Grenze in die 170km entfernte Provinzhauptstadt Kaschgar möchte, kann dies nur mit einem Tourguide oder muss sich bis in einen Militärbus setzen. Die Tour führt dann 100 km durch militärisches Sperrgebiet mit zusätzlichen Kontrollpunkten. Erst dann, 60 km vor Kaschgar, kommt die eigentliche Einreisestation. Auf der anderen Seite in der kirgisischen Region Naryn leben viele Dungani - das sind Anhänger einer muslimischen Minderheit in Xinjiang, die geflohen sind. Sollte Volkswagen hier einen Deal mit der chinesischen Führung eingegangen sein, hat das in seiner Dimension die gleiche Qualität wie seinerzeit das Heranwanzen der deutschen Stahlbarone um Krupp etc. an Hitler.
zum Beitrag16.11.2024 , 00:46 Uhr
Das Problem von Forschern und Experten wie Andreas Knie ist der Tunnelblick ihrer Arbeit, die sich natürlich mit Extremen beschäftigen muss. Das ergibt einen schiefen Blick, der andere Positionen ausblendet und sich um Ganzheitlichkeit nicht mehr schert. Zu dieser Ganzheitlichkeit gehören auch einige Bestimmungen im Grundgesetz, wie Gleichheit und daraus folgende Gesetze wie das Diskriminierungsverbot.
Man kann eigentlich nur entsetzt sein, wenn Forscher, die extremes Fehlverhalten untersuchen, durch noch extremere Vorschläge auffallen und - wie in diesem Fall - eine ganze Alterskohorte in Sippenhaft nehmen. Sippenhaft ist eine Denke des Unrechtsstaates.
Glücklicherweise gibt es Menschen in Politik und Gesellschaft, die das besser abwägen können und geerdeter sind.
zum Beitrag03.11.2024 , 14:49 Uhr
Gut recherchiert und eingeordnet und richtig gestellt. Ich bin 2009 erstmals in die Ukraine gekommen und habe dann den Sprachenstreit über Jahre erlebt und in Projekten auch moderieren müssen. Mit Ausnahme Kyjiws, das immer zweisprachig war, gab es eine unsichtbare Sprachenlinie, die von Kyjiw bis Dnipropetrowsk, heute Dnipro, reichte. Ein handwerklicher Riesenfehler der nachrevolutionären Maidanregierung Arsenij Jazenjuk war, die Autonomieregelungen zur Amtssprache Russisch wenige Tage nach dem Maidan einschneidend einzuschränken. Hier muss man den Artikel etwas korrigieren: Abgeschafft wurde die Möglichkeit des Russischen als zweite Amtssprache nicht, aber entscheidend eingeengt.
zum Beitrag30.10.2024 , 11:37 Uhr
Sie pauschalisieren unzulässig. Das hat nichts mit Schulleitung zu tun. Mein Onkel ist Schulleiter, ich denke, dass ich ein wenig Einblick habe.
zum Beitrag30.10.2024 , 09:04 Uhr
Sie relativieren und verbreiten hier russische Propaganda durch Gleichsetzungen. Ich kann im Bereich der Demokratieentwicklung in Moldau und der Ukraine auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen. Die ganzen investigativen Portale, die dort in den vergangenen Jahren die Korruption zurückgedrängt haben und diese Länder mehr der EU angenähert haben, werden aus dem Ausland finanziert. In diesen Ländern spricht man von defekten Mediensystemen, weil von Oligarchen gesteuert; das ist selbst in Rumänien noch der Fall. Aberin Rumänien hat sich durch die Aufdeckung von Skandalen eine Zivilgesellschaft entwickelt, getragen von der jungen Bevölkerung, die in einem freiheitlichen System ohne Seilschaften ihre Zukunft sieht. In der Ukraine und Moldau ist das ungleich zäher und absolut notwendig. Georgien ist hier noch etwas rückständiger. Das Gesetz vor diesem Hintergrund schönzureden, ist nichts anderes als russische Machtstrukturen zu verbergen. Oder glauben Sie, dass der georgische Traum seine Mittelflüsse aus Russland offenlegt?
zum Beitrag30.10.2024 , 08:53 Uhr
Sie verwechseln hier etwas. Und Ihre Aussagen spiegeln nicht die Realität.
Die Vergütung von Schulleitern erfolgt über das jeweilige Besoldungsgesetz gemäß Mehrarbeitsvergütungsregelung. Da es für Lehrer so gut wie keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt, werden die geleisteten Mehrstunden bis höchstens 40 Euro/Stunde (Bayern) vergütet, ansonsten mit Freizeitausgleich verrechnet. Generell wird innerhalb der Normalarbeitszeit die Mehrarbeit gar nicht vergütet. In der Regel bekommen Schulleiter 180 Euro Amtszulage ab 80 Schülern in Baden-Württemberg. Wegen diese Unattraktivität hat man in Baden -Württemberg nun die Begrenzung auf über 80 Schüler aufgehoben. Attraktiv ist es immer noch nicht.
zum Beitrag30.10.2024 , 07:47 Uhr
Ich bin ein Gründungsmitglied. Sie bemühen hier anekdotische Evidenz, die lustig ist zu hören, aber keine empirische Evidenz hat. Im Südwesten waren die Grünen auf dem Land zur Zeit ihrer Gründung erwiesen christlich geprägt. Dass Linke wie Ebermann und Dietfurth medial herausragten, steht auf einem anderen Blatt.
zum Beitrag29.10.2024 , 10:02 Uhr
Falsche Grundannahme: Wie Winfried Kretschmann schon gesagt hat, die Grünen waren nie eine linke Partei. Die Grüne Liste in Berlin mag das in ihrer Blase so wahrgenommen haben, es deckt sich aber nicht mit der Fläche. Die Grünen waren immer eine ökoliberale Partei, die sich dem klassischen Links-Rechts-Muster entzog. Das mag mancher Altlinke nicht wahrhaben wollen, aber das ist dann eher eine Frage des Räsonnements.
zum Beitrag28.10.2024 , 18:56 Uhr
Den wichtigsten Fakt nennt der Artikel nicht: Die unterirdische Bezahlung von Schulleitern für den Mehraufwand. Das ist nicht allein eine pekuniäre Frage, sondern ebenso eine der Wertschätzung.
zum Beitrag28.10.2024 , 18:29 Uhr
Gruselig. Man bekommt so ein Venezuela-Gefühl. Erinnert ist man auch an die damalige Situation in Rumänien, als der erste Präsident Iliescu Bergarbeiter mit falschen Angaben gegen Studenten rekruierte. Ich beschäftige mich ein ganzes Leben mit den neuen Demokratien im Osten, bin bei Georgien aber ratlos. Als einziges fällt mir ein, dass die EU deutlich robuster in Georgien auftreten muss und aktiv die Zivilgesellschaft dort stärkt. Es ist klar, dass es bei dem einen Gesetz gegen ausländische Einmischung nicht bleiben wird. Das haben Putin und Orbán vorgemacht. Vielleicht kann man aus der Geschichte lernen. Wie stärkte damals die EU die wackelige Demokratie in Rumänien? Es war damals nicht ausgemacht, dass diese in die Autokratie abgleitet.
zum Beitrag24.10.2024 , 16:19 Uhr
Hierzulande sind das noch Schenkelklopfer für die Geschichtenerzähler vom globalen Süden. Insgesamt wird aber das Erbe Nelson Mandelas verscherbelt, zerstört und das Land Südafrika immer mehr in die Schmuddelecke gestellt. Ein Erdogan kann sich das vielleicht dank der strategischen Lage der Türkei noch erlauben, Südafrika mit seiner Randlage aber nicht.
Das ist umso bedauerlicher, als es in Südafrika wirklich universalistisch denkende politische Köpfe gibt, aber - Verzeihung - Bauern mit den richtigen Parteibuch die Führung des Landes überlassen wird. Rhamaphosa ist nichts anderes als ein angewandter Aiwanger.
zum Beitrag23.10.2024 , 16:57 Uhr
Es gibt zwei Linke, eine antisemitische und eine progressive.
Natürlich gab es innerhalb der Linken schon immer Antisemitismus, am bekanntesten ist wohl Stalin gegen Trotzki, die Anfeindungen von Antikommunisten gegen die Bolschewiki, in denen es viele Juden gab, Trotzki als roter Teufel voran.
In der Bundesrepublik lässt sich die Spaltung der LInken in einen antisemitischen, mit den Arabern sympathisierenden Teil und einem israelfreundlichen, vor dem Hintergrund der Schoa und der Aufarbeitung des Unrechts befleißigten Teil, anhand eines Datums festmachen: Am Sechs-Tage-Krieg 1967. Seinerzeit und im Gefolge der Anschläge und der Entführungen der PLO begannen viele Linke mit den Terroristen zu sympathisieren. Das reichte dann bis zur RAF, die von der PLO ausgebildet wurde.
Diese unheimliche Allianz setzt sich mit der Solidarität der Terrordiktatur der Hamas fort.
Für der Geschichte verpflichtete Linke wie Klaus Lederer bleibt hier nur die Möglichkeit auszutreten, um sich angemessen zu distanzieren.
Auch wenn die Antisemiten, so geschehen auf dem Parteitag, eine weitere Diskussion wünschen: Antisemitismus ist keine Meinung. Deswegen diskutiert man nicht, sonder sagt "Stopp!"
zum Beitrag22.10.2024 , 09:16 Uhr
Im Gegensatz zu UK oder Frankreich gab es in Italien aber immer eine starke Anti-AKW-Bewegung. Schaut man sich die Klimaereignisse der vergangenen Zeit an, sind AKS an Flüssen wie dem Po illusorisch, an Küsten wegen des Tourismus schwer vorstellbar, ohne dass breite Bündnisse in der Zivilgesellschaft entstehen. Eher schon vorstellbar ist, dass Italien wieder in die Technologie einsteigen will, um sich verlorengegangene Exporttechnologien wieder zurückzuholen. Dann gibt es vielleicht ein oder zwei kleine Testreaktoren, aber wohl kaum mehr. In Sachen Energiesicherheit überzeugt kein AKW, dazu ist die Vorlaufzeit zu lange.
Es ist eine rein wirtschaftliche Aktion möchte ich meinen.
zum Beitrag18.10.2024 , 10:24 Uhr
„…dass Antifeminismus, Rassismus und Antisemitismus in vielen Fällen zusammengehören.“
Da widersprechen sich die beiden etwas. Sie sprechen es zwar weniger deutlich an, aber der 7. Oktober zeigte, dass viele feministische Stimmen sich antisemitisch positionieren. Vollkommen paradox wurde es, als sich bei den Demos, so in Berlin, Feministinnen mit der frauenfeindlichen Hamas solidarisierten.
Workshops zu Antisemitismus sind eminent wichtig. Sie dürfen sich aber nicht hinter harmlosen Begriffen wir Empowerment oder Austauscharbeit verstecken, sondern müssen eine klare Sprache ohne verkniffene Worthülsen sprechen. Es wäre zu wünschen, dass sie auch linken Antisemitismus deutlich behandeln wie dessen geistige Wegbereiter. Gerade die Feministin Judith Butler ist hier als Wegbereiterin von feministischen Antisemitismus zu nennen. Ihre Wortmeldungen nach dem 7. Oktober zeichnen sich durch die erwähnte Empathielosigkeit aus.
Mehr Räsonnement der feministisch-queeren Community wäre zu begrüßen, wenn es um antisemitische Fehlentwicklungen und Fehldeutungen geht. Am Ende des Interviews fällt die Bemerkung, dass sie nur zu zweit sind. Das erschreckt und ist traurig.
zum Beitrag18.10.2024 , 04:29 Uhr
Danke für die Korrektur.
zum Beitrag16.10.2024 , 14:36 Uhr
Lufthansa wurde in den USA rechtmäßig verurteilt, hierzulande heißt es aber in der Tagesschau "mutmaßlich". Das sagt man, wenn noch kein Urteil gefallen ist. Die Wortwahl ist hier schon parteiisch. Die Begründung des US-Gerichts ist schlüssig: Die Reisenden wurden nach ethnischen Merkmalen als Gruppe behandelt, es wurde nicht individuell zwischen Masken- und Nicht-Maskenträgern unterschieden.
zum Beitrag16.10.2024 , 10:42 Uhr
Wer sind die Anderen? Wer schreit nach einem Kalifat? Nur weil Saudi-Arabien den Bau von Moscheen unterstützt, sind die traditionell liberalen bosnischen Muslime auf einmal engstirnige Wahabiten? Bitte untermauern Sie Ihre Aussagen, oder ist das nur Halbwissen und Verschwörungsgeraune?
zum Beitrag16.10.2024 , 10:37 Uhr
Habe selber öfter als Blattmacher wirken dürfen. Vor allem crossmedial sind die Anforderungen enorm. Ich kann nur ahnen, was für eine Arbeit dahinter steht.
Die Anlehnung ans mobile Layout ist auffällig. Der Aufmacher ist gut platziert, fünf Themen danach in gleicher, ähnlicher Größe verschenkt aber Orientierung, weil Gewichtung. Sehr gut sind die magazinierten Rubriken optisch umgesetzt. Das wäre meine einzige Kritik auf den ersten Blick.
Die Schriften sind mutig gewählt. Luftig, leicht und an die bessere Auflösung heutiger Geräte angepasst. Eine dünne Antiqua als Headline, überhaupt sehr viel Antiqua bis hin zur Brotschrift. Die Lesbarkeit gewinnt.
Meinen Glückwunsch zum neuen Layout. Wünsche viel Erfolg damit!
zum Beitrag15.10.2024 , 08:15 Uhr
Wie wäre es mit Selbstinitiative? Steht alles in der Wikipedia, um sich ein gewisses Basisgerüst zuzulegen. Dann verkneift man sich auch so manche versteckte Stereotype in der Frage, die nichts anderes als Halbwissen und Vorurteil zu lesen ist.
zum Beitrag15.10.2024 , 08:13 Uhr
Das hätte Herr Rathfelder deutlicher ausdrücken können: Die serbischen Nationalisten in Bosnien-Herzegowina machen seit geraumer Zeit Fortschritte zunichte, treiben das Land wieder in einen Vorkriegszustand. Besonders das Spießrutenlaufen von Christian Schmidt als Hoher Repräsentant für BiH wäre eine Zeile wert.
zum Beitrag14.10.2024 , 02:48 Uhr
Vorarlberg als liberal zu bezeichnen, wie in der Subline, ist schon mehr als knapp daneben.
zum Beitrag11.10.2024 , 20:12 Uhr
Magarine ist eine Geschmacksverirrung und eine Mogelpackung: Man schaue nur auf die Zutatenliste - Farbstoff, Festiger, Wasser.
zum Beitrag11.10.2024 , 01:57 Uhr
Marjorie Taylor Greene auf Rumänisch.
zum Beitrag09.10.2024 , 12:25 Uhr
Der Wahlkreis Friedrichhain-Kreuzberg-[SNIP] ist ein Paradebeispiel für laute Blasen innerhalb der Grünen. Abgehoben und nicht anschlussfähig zu den Grünen in der Fläche, in letzter Konsequenz inhaltlich nicht entwicklungsfähig, weil zu konservativ beharrend. Es ist genau so ein Wahlkreis, der ein Godesberg für die Grünen notwendig macht, ein Wahlkreis, der für die Malaise der Grünen verantwortlich und symptomatisch ist.
zum Beitrag08.10.2024 , 11:11 Uhr
"Ein Verstoß gegen das Mäßigungsgebot für Beamte ist keine Straftat."
Sie versuchen hier zu insinuieren, dass die Vorwürfe unberechtigt sind. Dabei relativieren Sie bedenklich, indem Sie Straftat und Mäßigungsverbot gegenüberstellen.
Das ist falsch. Das Mäßigungsverbot geht über das Verbot der Straftat hinaus. Anders als im Artikel dargestellt, gilt dieses Mäßigungsverbot auch für Beamte im Ruhestand wie für Anwärter wie für Beamte außer Dienst. Es gilt die Regel einmal Beamter, immer Beamter. Einzige Ausnahme ist, wenn ein Beamter aus diem Dienst entlassen wird. Das ist hier nicht der Fall.
Was für Nicht-Beamte nicht strafbar ist, kann für Beamte strafähnliche Wirkung haben, dazu zählen eben verfassungsrechtlich bedenkliche Äußerungen. In diesem Fall können die Bezüge, auch die Altersbezüge und Ruhestandsbezüge gekürzt werden, der Beamte rückgestuft werden - und das hat durchaus strafähnliche Wirkung.
zum Beitrag04.10.2024 , 16:39 Uhr
Stark. Das ist bestes Material für die Forschung. Ein Zeitdokument. Danke!
zum Beitrag04.10.2024 , 15:12 Uhr
"Von den 1.000 ehemaligen Vertragsarbeitern leben heute rund 2.000 in Deutschland."
Sehr interessant. Man lernt nie aus.
zum Beitrag04.10.2024 , 12:08 Uhr
So ein Artikel an Eins in der TAZ? Und dann ein Bild von Lack und Leder, das jedwede Stereotype bedient? Wo beginnt hier Aktivismus, wo endet Journalismus? Belanglose Aussagen voll anekdotischer Evidenz - solche Artikel bedienen nicht die notwendige Selbstverständlichkeit, sondern illustrieren einen Jahrmarkt der Absonderlichkeiten. Die Kritiken haben sicher ihre Berechtigung, was hier stört, ist ein distanzierter Blick. Das machte das Thema glaubwürdiger. Eine andere Sprechposition hätte dem Artikel gutgetan.
zum Beitrag04.10.2024 , 01:00 Uhr
Das meinen Sie nicht ernst? Lötzsch ist nichts zu schade, um Nebensächlichkeiten überzubetonen und immer dem Ami die Schuld zuzuschieben. Lötzsch ist ein Synonym für den Untergang der Linken - knapp daneben ist doch daneben
zum Beitrag03.10.2024 , 12:09 Uhr
Jede Behörde hat da wohl ihre andere Realität. Am Inn in Bayern wurde bei Hochwasser nicht geschossen, sondern umgesiedelt. Ich selbst wurde vom Biberschutzbeauftragten im Fischerverein gefragt, ob ich nicht ein paar Biber nach Rumänien vermitteln könne. Der Förster in Rumänien lachte ob dieser Frage: "Ihr Deutschen, alles wollt ihr immer regeln."
Nebenbei: Wenn man in der Dämmerung im Sommer am Fluss sitzt, schwimmt Bibermama mit ihrem Jungen seelenruhig unter den Angelschnüren hindurch.
zum Beitrag02.10.2024 , 08:54 Uhr
Das ist Äpfel mit Fallobst verglichen. Man kann Norwegen und Dänemark nun wirklich nicht mit dem Industriestandort Deutschland vergleichen. Das sind ganz andere Vorraussetzungen.
Seriös geht anders und Aktivismus, der Realitäten ausblendet, schadet der Sache.
zum Beitrag30.09.2024 , 17:48 Uhr
"Das Erstaunliche ist, dass es nun gelungen ist. Der Schlag gegen die Hisbollah zeigt, dass Israel den Krieg der Geheimdienste gewinnt."
Wirklich so erstaunlich? Ich gehe in vielen Punkten mit der Analyse von Silke Mertins, allein das Wörtchen "jetzt" stößt mir auf.
Warum passen Pager und Nasrallah zum Zeitpunkt so perfekt zusammen, elf Monate nach den 7. Oktober?
Nein, das ist kein Glücksmoment für Israel, der jahrelang vorbereitet wurde, das ist ein Ergebnis fokusierter Bemühungen seit dem 7. Oktober. Er zeigt, wie schlagkräftig der Mossad ist, wenn es darauf ankommt. Er zeigt, welche Ressourcen Israel aktivieren kann, wenn es darauf ankommt. Das weiß auch der Iran, wie anders ließe sich die zögerliche Reaktion erklären?
Das Staunen, was im Wörtchen "jetzt" zum Ausdruck kommt, ist eine Fehlanalyse.
zum Beitrag25.09.2024 , 08:06 Uhr
Zentral ist wohl diese Aussage: „Weder sind die Ökostromproduzenten für den Anstieg der Strompreise verantwortlich, noch wurden die Einnahmen gruppennützig verwendet“, argumentierte Rechtsanwalt Christian von Hammerstein.
Dem muss man entgegenhalten, dass die Ökostromproduzenten über Bande von der Gaskrise profitierten und infolgedessen vom Preisanstieg partizipierten, wenn diesem gar Vorschub leisteten.
Der Terminus Zufallsgewinne ist nichts anderes als Mitnahmeeffekt. Wer indessen eine Krise ausnutzt - übervorteilt, sagt die Rechtssprache - handelt sittenwidrig.
Sittenwidrig ist zwar ein wachsweicher Rechtsbegriff, es ist aber naheliegend, dass das Gericht diesen Begriff oder seine Verwandten anhand des aktuellen Falles schärft. Was auf jeden Fall geschärft wird, ist das Dreiecksverhältnis Stromerzeuger - Staat - Kunde.
Ich tendiere dazu, dass diese Klage abgewiesen wird und die Stromerzeuger und andere Grundversorger Regeln ins Stammbuch geschrieben bekommen.
zum Beitrag22.09.2024 , 21:38 Uhr
Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Wenn, dann müssen Sie die prozentualen Anteile Deutschland Rumänien vergleichen. Ich miete regelmäßig in Rumänien - billiger-mietwagen hat das vielleicht auf seiner SEite, nciht aber verfügbar vor Ort. Besser schaut man sich da Sixt an - da hat man Ländervergleiche.
zum Beitrag19.09.2024 , 15:31 Uhr
Rabulstik. Sie sind nicht an Informationen interessiert, sondern verpacken Meinung in rhetorische Fragen. Kein guter Diskussionsstil.
Zu den Fakten: Autovermieter an Flughäfen Sibiu und Bukarest Autohändler in Sibiu - suchen Sie es sich aus Staatliche Forstämter Rumänien, hier Forstverwaltung Ffogarasch Fuhrpark der deutschen Minderheit in Rumänien - Teutsch Haus Fuhrpark der Ev. Kirche A.B. in Rumänien Taxistände in Budapest, Bukarest, Sibiu, Odessa, Kiew. Timisoara, Sighetul Marmatiei.
Und nun viel Spaß beim Verifizieren.
zum Beitrag19.09.2024 , 03:09 Uhr
Das BVerfG hat die wehrhafte Demokratie gestärkt.
Künftig sind vermehrt ähnliche Urteile zu erwarten - das Argument der Bedeutungslosigkeit und Harmlosigkeit gilt nicht mehr
zum Beitrag19.09.2024 , 02:18 Uhr
Falsch. Die Schummeldiesel gehen schon lange nicht mehr nach Osteuropa. So dumm ist man da auch nicht. Vermehrt gingen die nach dem Dieselskandal nach Zentralasien. Seit dem Ukrainekrieg ist diese Route aber dicht. Kosovo, Nordmazedonien, Albanien sind jetzt Abnehmer.
zum Beitrag19.09.2024 , 02:14 Uhr
Das ist schon länger vorbei. Spätestens seit dem Dieselskandal. Zwei Bekannte in meiner rumänischen Stadt sind Autohändler, kein Diesel im Portfolio. Auch mein rumänischer Kollegenkreis fährt keinen Diesel, staatliche Behörden wie die Forstämter auch nicht.
zum Beitrag18.09.2024 , 09:23 Uhr
Das ich länger in osteuropäischen Städten gelebt habe, kann ich den Verdacht, dass die Werte viel höher sind als ngegeben, nicht ausschließen. Es liegt sogar nahe, aber aus anderen Gründen: Erdgas, alte LKW, Treibstoffqualitäten - aber Diesel?
Wenn dem so ist, kann ich mir schwer vorstellen, dass die höheren Werte auf Diesel zurückzuführen sind. In Ländern wie Ungarn oder Rumänien sind einfach weniger Dieselautos unterwegs. Warum? Weil Diesel teurer ist und es keine staatliche Förderungen gibt. Ein guter Indikator sind Autovermieter - Diesel im Portfolio? Kann man suchen. Anders sieht es bei LKW aus.
Das führt mich zum kritischen Seitenblick auf die DUH: Was hat die DUH in Osteuropa verloren? Der Verdacht lliegt nahe, dass sie sich ausdehnen möchte und dafür eine Kampagne inszeniert unf dabei zugunsten der Aufmerksamkeit und der Nachricht wegen schummelt - wie gesagt, es gibt weniger Diesel. Man müsste das Studiendesign und die Methode näher betrachten, um diese Zweifel auszuräumen. Glaubwürdig auf den ersten Blick geht aber anders.
zum Beitrag15.09.2024 , 21:39 Uhr
Wollen Sie einen Kulturkampf ausrufen? Das Gros der Bevölkerung in Deutschland lebt auf dem Land. Genausogut könnte man sagen: Das Land bezahlt die Infrastruktur der Großstädte.
zum Beitrag15.09.2024 , 21:35 Uhr
Wei Sie richtig sagen - es sind Vorschläge aus der Mottenkiste, die vor allem von Sozialneid diktiert sind.
zum Beitrag15.09.2024 , 21:33 Uhr
Der Autor blickt durch die urbane Brille. Das Angebot in Bayern ist schlecht, man sollte Bayern aber nicht mit Berlin vergleichen. Das ist nicht statthaft.
Besser man vergleicht mit anderen Flächenländern, wie z.B. Brandenburg, das einen Vorteil einer sternförmigen Anbindung an Berlin hat, dann aber in den Querverindungen im Land schlechter als Bayern dasteht.
Man könnte also auch fragen, warum sollen die Flächenländer den ÖPNV in den urbanen Regionen mitfinanzieren?
Zum einen ist festzuhalten, dass die Länder sich bei der Finanzierung des Deutschlandtickets einen schlanken Fuß machen, untereinander die Solidarität aber auch nicht gegeben ist.
Man könnte sich vielleicht darauf einigen, wenn die Stadtstaaten und Ballungszentren die Ländertickets der Bundesländer mitfinanzierten. Das Stichwort sollte Fahrpreisabstandsgebot sein. Denn: ein Bayernticket kostet heute für einen Tag 29 Euro, man darf aber nicht in den Stoßzeiten fahren, was oft ein Normalticket nötig macht. Wenn durch mehr Solidarität unter den Ländern die Stoßzeitenregel wegfiele, könnte man auch in Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg die Mitfinanzierung des Deutschlandtickets seinen Bürgern besser erklären.
zum Beitrag15.09.2024 , 18:05 Uhr
Viel früher wurden schon die Meteure abgemeldet. Kennt das Berufsbild heute noch jemand?
zum Beitrag15.09.2024 , 18:02 Uhr
Schon klar. Es kommt aber auch auf die Klagebegründung der Justizbehörden an.
zum Beitrag14.09.2024 , 17:43 Uhr
Nachtrag: Die Unsitte Polizeikosten in Rechnung zu stellen, folgt einer unseligen Tradition in Deutschland, unliebsamen Protest mundtot zu machen.
Erinnert sei hier an die Proteste gegen den Nato-Doppelbeschluss, als Blockierer der Raketenbasen von Pershing und Cruise Missiles in den 80ern mit Landfriedensbruch kriminalisiert wurden und danach nicht mehr in den Staatsdienst konnten, erinnert sei an linke Gegendemonstranten gegen die NPD (Tübingen), die mit der rechtlich fragwürdigen Konstruktion "putative Notwehr" kriminalisiert und in die Nähe von Terroristen geschoben wurden. Diesen Vorgang habe ich damals hautnah miterlebt, meine Religionslehrerin war davon betroffen. Die Zeitschrift "Stern" sammelte damals über 100.000 Mark für die Verteidigung ein und die Klage wurde abgewiesen. Bei Erfolg der Kissinger-Regierung (Nazi-Richter) hätte ein Berufsverbot gedroht.
Insofern: Dieses Verhalten der Polizei ist alles andere als demokratisch unbedenklich.
zum Beitrag14.09.2024 , 17:32 Uhr
Der Eichstätter Journalistikprofessor Klaus Meier hat schon um 2010 vorhergesagt, dass bis 2030 die gedruckte Tageszeitung verschwunden sein wird. Er ist mit dieser Vorhersage gut im Rennen.
zum Beitrag13.09.2024 , 21:40 Uhr
Ich halte die Klimakleberaktionen für alles andere als hilfreich für die Sache, um es klar zu sagen: Schädlich für die Akzeptanz des Klimathemas in breiten Bevölkerungskreisen. Der Protest dagegen ist aber von der Versammlungsfreiheit gedeckt - und die wiegt höher als die Kostenfrage der Polizei. Das Urteil ist auf der ganzen Linie zu begrüßen.
Ich hoffe, dieses Urteil ist ein Fanal für weitere Überlegungen der Polizeibürokratie Kosten der Allgemeinheit in Rechnung zu stellen. Dazu gehören auch Fußballspiele. Auch Fans demonstrieren für ihren Verein und das kann die Polizei nicht Kommunen in Rechnung stellen. Es ist ihre verdammt Pflicht Fangruppen auseinanderzuhalten.
Wenn dieser Pfennig-Mentalität nicht Einhalt geboten wird, werden demnächst Gegendemonstrationen gegen die AfD in Rechnung gestellt. Wenn ich es richtig weiß, hat es solche Überlegungen tatsächlich schon gegeben.
zum Beitrag10.09.2024 , 19:05 Uhr
Wenn man Bürgern klarmacht, dass ein Behörde ihren Bürgern nicht auf Augenhöhe begegnet, sondern von oben herab, dann macht man es so.
zum Beitrag04.09.2024 , 12:29 Uhr
Hier werden verschiedene Tatbestände zusammengerührt und vom - bildlich gesprochen - Apfel auf die Birne geschlossen. Das ist kein Journalismus, sondern Aktivismus.
zum Beitrag03.09.2024 , 18:35 Uhr
Sie relativieren und vermeiden eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema. Es gibt verschiede Ebenen von Erinnerung. Dass dies mit Heuchelei zu tun hat, ist eine Unterstellung. Das Recht auf Widerstand isst in Art. 20 GG verankert. Das Erinnern an die deutsche Résistance ist ein wichtiger Baustein der Geschichtsaufarbeitung und täte auch wohl der Erwachsenenbildung gut.
zum Beitrag01.09.2024 , 22:03 Uhr
Ich wäre froh, diese Forderung käme von konservativer Seite. Aber da sind offenkundig immer noch Reste der Abwehrhaltung, Stichwort Nestbeschmutzer, vorhanden, mit denen Erinnerungsarbeit in den 80ern und den 90ern erschwert wurde.
Ich selber habe zu vergessenen KZ und Zwangsarbeitern geforscht, publiziert und selber die Erfahrung gemacht, wie Bürgermeister und Stadtabgeordnete, Beamte versuchten abzuwiegeln. Sinngemäß: "Kein Dreck auf meine Stadt."
Am geübtesten im Abwiegeln sind aber die Juristen. Warum wohl hat sich noch kein Jurist damit beschäftigt. Schauen wir auf die Anfangsjahre der BRD, waren die Hitler-Attentäter um Graf Stauffenberg keine Helden, sondern Vaterlandsverräter. Dass Stauffenberg und den seinen ein ehrendes Andenken zuteil wurde, war eine Entiwcklung von Jahrzehnten.
Insofern bin ich bei den deutschen Widerstandskämpfern in der Résistance an den Kampf um Aufklärung und gegen das Vergessen des Frankfurter Oberstaatswanwaltes Fritz Bauer erinnert. Es dauerte um die 50 Jahre, bevor sein Wirken ehrend verfilmt wurde. Ich fürche aus den Fällen Stauffenberg und Bauer ist immer noch nicht genügend gelernt worden.
zum Beitrag30.08.2024 , 18:38 Uhr
Mist
zum Beitrag27.08.2024 , 16:59 Uhr
Falsch. Der Staat darf eben eingreifen, wenn andere Rechte bedroht sind. Dies gilt immer bei höherwertigen Rechten. das Grundgesetz ist so aufgebaut.
zum Beitrag27.08.2024 , 16:58 Uhr
So ist es: Die Menschenwürde in Art. 1 GG ist höher angesiedelt als die Meinungsfreiheit in Art. 5 GG. Ganz einfach.
zum Beitrag27.08.2024 , 13:11 Uhr
Da kollidiert gar nichts. Antisemitismus ist keine Meinung. Die BDS-Ideologie ist totalitär und antidemokratisch, bewegt sich somit außerhalb des grundrechtlichen Rahmens. Das hat Meron Mendel in seinem Buch "Über Israel reden" eindrücklich herausgearbeitet (Kapitel 6).
zum Beitrag27.08.2024 , 03:14 Uhr
Vorsicht: Ironie ist kein foobar für Sarkasmus oder gar Zynismus. Zwischen diesen drei Spielarten des Humorvollen oder auch Abschätzigen gibt es feine, aber sehr wichtige Trennlinien.
zum Beitrag26.08.2024 , 11:05 Uhr
Ironie bringt der Gesellschaft nichts? Affirmativ, um ein Lieblingswort des Autoren zu gebrauchen, liegt dieser Aussage die Halbwertszeit des Vergessens zugrunde.
Als Boomer wie Harald Schmidt mag man Peter Unfried nicht zugute halten, dass die Ära des guten Leonid, genannt Breschnew, an ihm vorrübergegangen ist: Es war die Hochzeit der Diktatur, die Zeit der Sprach- und Schreibverbote, von denen heute Querdenker, Pegidisten und AfDler mit und in ihrer Blase faseln, es gab sie wirklich. Und es gab tausende Harald Schmidts, sie machten graue Literatur, der sogenannte Samisdat. Und weil man nicht schreiben konnte, was ist, schrieb man was nicht ist. Das konnte man. Kritik versteckte man hinter Lachen, auf dass es im Hals stecken bliebe. Das Leben ist schön… der Sarkast Harald Schmidt weiß wohl, warum er diese Benigni-Grenze nie gerissen hat.
Wohin das führt, lieber Peter Unfried? Zu Vaclav Havel und Wenedikt Jerofejew und seiner Reise nach Petuschki. Die Fahrt ist eine Irrfahrt. Sie tritt auf der Stelle, sie kommt nie los oder bildet sind das nur ein.
Sehr bezeichnend heißt dieser Ort der großen Vernebelung Kursker Bahnhof. Oder wie der Held Wenja sehr oft sagt: "Also trank ich."
zum Beitrag21.08.2024 , 15:42 Uhr
Danke für diesen Artikel. Ich war lange am überlegen, ob ich Patreon auf meinen zweit Projektseiten, die westliche Werte und Demokratiefragen sowie Bier behandeln, installieren soll. Jetzt wird es also erst einmal die gute Kaffeekasse tun.
Frage an die taz: Könnt und wollt Ihr nicht so eine Plattform initiieren? Ich wäre sofort dabei.
zum Beitrag18.08.2024 , 22:26 Uhr
Ein ganz wichtiger Beitrag. Vielen Dank an die Autorin!
Ich habe mich seit den 80ern bei Aktion Sühnezeichen engagiert und als Schüler die Gedenkstätte Ausschwitz gepflegt, damals noch unter dem Regime von Jaruzelski,, später an der Uni zu vergessenen KZ und dem Widerwillen gegen Aufarbeitung geforscht und publiziert, Filme gemacht, Bücher geschrieben - in den 90ern immer noch gegen den Widerstand mancher Professoren, die darin eine Nestbeschmutzung des Studienortes sahen. Wohltuend damals war, dass alte 68er dieses Engagement unterstützten und unsere Arbeit gegenüber ihren Kollegen und Kolleginnen verteidigten.
Um so schlimmer schmerzt es mich, dass heute die nächste Ebene nicht erklommen wird, sondern im Gegenteil, der "Fliegenschiss der Geschichte" kultiviert wird. Diese Relativierung ist gefährlich und fördert Antisemitismus. Sie ist aber auch ein Produkt der sogenannten "Awareness", der Achtsamkeit, die das institutionalisierte Kleinreden und Wegschauen propagiert.
Wir brauchen wieder mehr Mut zum Anecken, zum Widerspruch!
zum Beitrag08.08.2024 , 17:39 Uhr
Vermutlich haben Sie recht. Ich bin kein Typ für Diskussion mit solchen Menschen, ich spüre das körperlich, mir wird schlecht. Obwohl ich wirklich eine Engelsgeduld habe.
zum Beitrag08.08.2024 , 17:36 Uhr
Eine sehr gute Frage. Beim Thema Auswanderung fällt einem natürlich sofort John Wayne, der Mormonen-Trail, Quäker, Mennoniten, Amish, Herrnhuter, Tunker, John Steinbeck ein, die zweite Generation, die Früchte des Zorns, der Hunger der Okies, es fällt einem Frank McCourt ein, die irischen Auswanderer - über die deutsche Besiedelung Pennsylvanias ist wenig bekannt; immerhin spricht man auch von Pennsylvaniadeutschen. Ebensowenig ist über die Geschichte der Deutschen im Mittleren Westen nach der Staatsgründung und die Texas-Deutschen bekannt - jedenfalls nicht international.
In der Tat, da fehlt eine große Erzählung, eben ein John Steinbeck oder Gabriel García Marquez, eine Tania Blixen. Darunter sollte man es nicht machen.
zum Beitrag04.08.2024 , 20:57 Uhr
Verstehe schon die Position, aber was ist, wenn der Sprecher gar nicht weiß wovor er Angst hat oder die Angst überhaupt nicht artikulieren kann? Ja nicht einmal mit der Erkenntnis gesegnet ist, dass er überhaupt Angst hat?
Letzteres, so mein Eindruck immer wieder, ist das Grundproblem überhaupt. Man kann erst ansetzen, wenn dem Gegenüber klar ist, dass ihm geholfen werden kann.
Klingt jetzt vielleicht arrogant, aber man kann das mit einem Alkoholiker vergleichen, dessen erster Schritt in der Therapie ist, dass ihm bewusst wird, Alkoholiker zu sein.
Und bei "besorgten"Bürgern ist es die Einsicht, dass ihnen Fakten und Wissen fehlt.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
zum Beitrag01.08.2024 , 12:00 Uhr
Japaner sind indes auch bekannt für ihre Distanz zu Ausländern, besonders wenn sie es an gegenseitigem Respekt mangeln lassen, dargelegt in den Begriffen Omotenashi und Ichi-go ichi-e.
Zentraler Aspekt ist dabei immer Achtsamkeit. Vor diesem Hintergrund versteht man, dass die Japaner bei durchbretternden Koffern empfindlich reagieren. Bei europäischen Rollern wäre das ähnlich.
zum Beitrag31.07.2024 , 14:54 Uhr
Zwei Punkte hätten hier der Transparenz halber erwähnt werden müssen, die die Aussagen mit etwas Vorsicht genießen lassen:
1. Jakob Graichen ist der Bruder von Patrick Graichen, dem Staatssekretär, der das Heizungsgesetz in den Sand gesetzt hat und der wegen Günstlingswirtschaft, unter anderem zu seinem Bruder und dessen Position beim Ökoinstitut, zurücktreten musste. Die Familie Graichen ist Lobbyist der Umweltbürokratie, das ist eine wichtige Hintergrundinformation zur Einordnung.
2. Air New Zealand ist die Fluggesellschaft mit den anteilig meisten Langstreckenverbindungen weltweit. Diese gelten als sehr umweltbelastend. Im Gegensatz zu Quantas in Australien gibt es in Neuseeland kaum Inlandsverbindungen, wenn, dann mit kleinen Carriern etwa auf die Südinsel. Rückschlüsse von Air New Zealand auf Airlines mit einem anderen Streckenprofil zu ziehen, ist nicht seriös.
Der Artikel insinuiert, dass im Flugverkehr sich nichts verbessern wird und die EU-Vorgaben nichts bringen. Das ist nicht bewiesen. Air New Zealand ist hierfür ein denkbar schlecht geeigneter Kronzeuge. Besser man hätte andere Experten als Graichen gefragt, man wäre zu einem anderen Schluss gekommen!
zum Beitrag31.07.2024 , 11:51 Uhr
Arno Schmidt kann das besser. Ein Plagiat bleibt eben ein Plagiat.
zum Beitrag31.07.2024 , 10:46 Uhr
Die Tierschutzorganisationen sollen mal die Luft anhalten. Sie betonen Tierleben über und lassen Menschen hintenüber fallen.
Ich wohne zeitweise in einem Bärengebiet in den rumänischen Karpaten. Aktuell gibt es in den Fogarascher Alpen um die 2.000 Bären, Bären kommen bei mir bis an den Dorfrand.
Wenn man von einem Platzbedarf von 100 Quadratkilometern pro Bär ausgeht, müsste das Gebiet mehr als die Hälfte Deutschlands umfassen. Der Populationsdruck bewirkt, wie im Artikel richtig dargestellt, dass Bärinnen mit ihren Jungen in die Vorstädte und Dörfer kommen. Klar, dass einige davon problematisch sind und geschossen werden, auch wenn die Rumänen hier weniger panisch reagieren als die Italiener. Bis vor wenigen Jahren durfte man als Jäger noch Bären schießen, das war sogar billiger als Hirsch. In Restaurants in Hermannstadt gab es Bärensalami.
Dass es in Rumänien kaum zu Unfällen kommt (2 pro Jahr), ist der Bevölkerung zu verdanken, die sich auf ein Leben mit Bären (und Wöfen) eingestellt hat. Man joggt einfach nicht dumm im Bärengebiet herum.
Aus dem Abschuss lässt sich lernen: Die Italiener müssen erst wieder lernen mit Großraubtieren zu leben.
zum Beitrag28.07.2024 , 19:17 Uhr
„Der Bau der TVO ist aus vielen Gründen komplett gaga.“
Man ist immer erstaunt und erfreut über die klare Aktivistensprache in der taz.
zum Beitrag22.07.2024 , 15:49 Uhr
Die Letzte Generation trägt ein gerüttelt Maß Schuld daran, dass das Thema Klimawandel auf der öffentlichen Agenda so weit abgerutscht ist.
Sie hat nicht nur den Fridays for Futures enorm geschadet, sondern durch ihre epresserische Aktionsform aufgeschlossene Menschen gegen sich und ihr Thema in Stellung gebracht.
zum Beitrag17.07.2024 , 01:57 Uhr
Dieser Kommentar regt zum Nachdenken an. So muss Debatte, Diskurs sein. Danke.
zum Beitrag16.07.2024 , 21:31 Uhr
Der Fall hat nichts mit dem Beamtengesetz zu tun. Wissenschaftliche Mitarbeiter sind Angestellte im öffentlichen Dienst. Sind sie verbeamtet, spricht man von akademischen Räten.
zum Beitrag16.07.2024 , 17:33 Uhr
Bei einem Arbeitsvertrag sind Angaben zur Person wahrheitsgemäß anzugeben. In Bayern gibt es zusätzlich ein Formblatt zur Verfassungstreue. Man dard nicht aus dem Blick verlieren: Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter ist ein Angestellter des Staats an herausragender Position, für den besondere Treuepflichten gelten, ähnlich denen von Beamten. In Bayern wird man dazu auch vereidigt.
Wer wahrheitswidrige Angaben macht, muss mit den Konsequenzen leben. Kritisch sehe ich das Rechtsempfinden der Unterstützer. Was diese hier fordern ist ein Recht mit zweierlei Maßstäben.
zum Beitrag13.07.2024 , 21:08 Uhr
Ich habe so einen Anleger 500 m Luftlinie vor meiner Haustür. Glauben Sie mir, der Zielkonflikt ist mir so was von egal. Zumal ich weiß, dass die Stadt nichts davon hat: gerade mal 2 € bleiben der Stadt pro Passagier - dafür muss sie die Infrastruktur vorhalten. Das sind Zahlen unserer Tourismusamtsleiterin und grünen Abgeordneten. Ich muss Ihre Behauptung also zurückweisen: Hier lebt niemand davon - die Reedereien siedeln nicht in der Stadt!
zum Beitrag13.07.2024 , 21:04 Uhr
Die Freien Wähler in Bayern machen es schlau. Sie adressieren genau die Themen, die Dorf und Acker elektrisieren. Man muss sich nur die Entwicklung einer anderen Partei anschauen: Zuerst Austritt aus dem Euro und rein in die Mark, heute Remigration und reine völkische Parolen. Die Freien Wähler entwickeln gerade ihren ganz eigenen Wald-und-Wiesen-Populismus. (Den Bauer habe ich mir verkniffen, das wäre jetzt ungerecht und diffamierend.)
zum Beitrag10.07.2024 , 18:28 Uhr
Es gibt durchaus Nadelstiche, um die Branche zu schnellerem Handeln zu bewegen: Das wären zuerst die Liegegebühren, die an den Ausstoß gekoppelt werden können - je nach Verhalten, z.B. bei der Weichgerung Landstrom zu beziehen.
Ein weiterer Schritt: Stadtnahe Anleger für Kreuzfahrtschiffe schließen. Das wären sogar zwei Fliegen mit einer Klappe, denn es wäre auch ein Mittel gegen den Overtourism. Meines Wissens praktiziert Amsterdam dies schon.
Wer jemals in der Nähe eines Anlegers gewohnt hat, weiß um den Geruch dieser Ungetüme.
zum Beitrag10.07.2024 , 14:02 Uhr
Mir fehlen in der Berichterstattung Zahlen über die Stärke der Mitgliedsparteien im Linksbündnis. Das müsste doch anhand der Kandidaten in Wahlkreisen zu ermitteln sein.
Schade, dass es diese Zahlen auch drei Tage nach dem Wahlgang immer noch nicht gibt (zumindest in deutschsprachigen Medien).
Nur mit diesen Zahlen lassen sich für den deutschen Rezipienten Möglichkeiten von Koalitionen ergründen - ohne diese ist die Berichterstattung zu oberflächlich.
Bei US-Wahlen ist man da genauer.
zum Beitrag04.07.2024 , 16:47 Uhr
Mit Zahlen kann man lügen. Gerade für Kleinbetriebe mit vielen Mischkulturen ist der bürokratische Aufwand unverhältnismäßig höher. Die Doppelerfassung wird in vielen Bereichen der Düngung zu recht kritisiert. Statt nationaler Alleingänge könnte man sich an anderen Ländern orientieren, die Schätzungen präferieren. Die Akzeptanz zu grüner Landwirtschaft wird mit jeder bürokratischen Maßnahme geschwächt. Statt des Klein-Klein ist es an der Zeit die Landwirtschaft nicht über einen Kamm zu scheren und gerade Kleinbauern zu entlasten. Hier irrt der zitierte Agrarwissenschaftler nämlich und hat das Ganze nicht im Blick.
zum Beitrag02.07.2024 , 17:58 Uhr
Extrem schade. Ein großer Verlust. Die Argumentation der Privatheit halte ich für vorgeschoben, der Rückzug ist nicht ohne die Anfeindungen zu denken. Allerdings auch die Kraft nicht, damit umzugehen. Schade, dass sich kein Netzwerk bildete. Aber so ist das immer mit der ersten Generation, sie stoßen an und die nachfolgende baut aus. Das wird hoffentlich hier der Fall sein. Danke für all die Arbeit, Herr Diaby.
zum Beitrag01.07.2024 , 11:58 Uhr
Bauspielplatz sollte man besser erklären, für alle, die so etwas nicht kennen. Tolles Konzept übrigens.
zum Beitrag01.07.2024 , 09:59 Uhr
Als Antwort auf die Berliner Luft eine gute Idee!
zum Beitrag30.06.2024 , 10:53 Uhr
Und täglich grüßt das Oktoberfest.
Irgendwann wird es selbst Pantoffelrevolutionären zu dumm.
zum Beitrag24.06.2024 , 13:27 Uhr
Deswegen wäre es auch besser, Sie würden nur Fragen stellen, statt rethorisch verpackte Behauptungen aufzustellen, die Sie nicht belegen können. P.S.: Volkshochschulen bieten hin und wieder Kurse in Volkswirtschaftslehre an.
zum Beitrag20.06.2024 , 11:38 Uhr
Omas und Obdachlose haben nciht so große Augen und entziehen sich dem Kindchenschema.
Da wird schon an richtiger Stelle gespart. Eine Tierschutzbeauftragte rettet nicht unmittelbar Tier, pflegt und päppelt sie auf. Sie ist ein man-in-the-middle-Konstrukt.
Frei nach Niklas Luhman der selbsterhaltenden Systeme ist es nicht verkehrt, komplexe Strukturen zugunsten der Effektivität zu stutzen. Das sage ich als Haustierbesitzer und im Naturschutz engagierte Person.
zum Beitrag20.06.2024 , 09:54 Uhr
Fantastische Kommentare zum Lötzsch-Rücktritt und zum Buzzword "Friedenspartei". Ich bin begeistert von der taz-Leserschaft.
Slava Ukrainii
zum Beitrag20.06.2024 , 01:43 Uhr
Kommt der Entwurf von Orbán? Hier wird Prävention zum Abbau von Grundrechten missbraucht, um einen demokratiefeindlichen Eingriff zu rechtfertigen.
Wir hatte das schon zu Genüge nach 9/11, als das Pendel bedrohlich von der Freiheit zur Sicherheit herrüberschwang.
Hass und Gewalt im Netz muss anders bekämpft werden - aber nicht so. Media Literacy beginnt übrigens in der Schule - ein Fach Medien könnte mehr Gewalt verhindern als ein solche Gesetz.
Aber vermutlich geht es den Sheriffs darum in Wirklichkeit gar nicht. Gelegenheit macht Sicherheit.
zum Beitrag20.06.2024 , 01:29 Uhr
Wir werden sie nicht vermissen.
zum Beitrag18.06.2024 , 14:19 Uhr
Das ist ein anderes Thema. Falsche Argumentationslinien helfen nicht, der Missbrauch tragischer Unfälle für eine andere Agenda ist unappetitlich.
zum Beitrag18.06.2024 , 14:16 Uhr
Methan wird schon lange nicht mehr vernachlässigt. In der Agarforschung steht dieses Thema im Fokus. Die Veganlobby mag das aus durchsichtigen Gründen unterschlagem, sonst ist es zur Falschinformation nicht mehr weit. Die Klimaredakteurin sollte nicht unterschlagen, dass es bei der Reduktion des Methanausstoßes von Kühen enorme Fortschritte gibt. Versuche mit optimiertem Tierfutter sowie Züchtungen in der Schweiz und den Niederlanden können den Ausstoß um bis zu 80% reduzieren.
Rechnet man alsdann die Vorteile der Freilandhaltung beim CO2-Eintrag in Weidelandböden hinzu, die ein Vielfaches von Wald speichern können, spricht dies eher gegen die Verringerung des Viehbestandes. Stattdessen kann genau hier die Renaturierungsrichtlinie der EU unterstützend ansetzen, klimaschonende Fütterung und eine Abkehr der Stallhaltung in den Fokus zu nehmen.
zum Beitrag18.06.2024 , 09:25 Uhr
Hier stellt der Autor eine falsche Korrelation her und missbraucht den Unfall in Nüritgen für seine ideologische Ablehnung von SUVs. Mit Verlaub und vor dem Hintergrund, dass hier vor einigen Wochen ein ähnlicher Unfall mit ebenfalls zwei Toten passiert ist - es war ein Lieferwagen auf dem Bürgersteig -, das wäre auch mit einem Smart passiert.
zum Beitrag11.06.2024 , 21:42 Uhr
Als Grüner konnte man über ihn nur staunen - nach seiner Regierungszeit bei der UNEP und später als umweltpolitische Stimme Deutschlands, vergleichbar mit Al Gore auf der anderen Seite des Atlantiks. Klaus Töpfer war ein Erklärer von Umwelt und Klima mit Visionen von Zukunft. Vor allem letztere sind nicht nachgewachsen oder in Rente. Es wäre zu wünschen, die Linnemann-CDU erkennte die Lücke, die sein Weggang hinterlässt.
zum Beitrag08.06.2024 , 20:21 Uhr
Ein Geblubbere vom Planet Mitte - OK, wir haben es schon immer gewusst, ist ein eigener Planet und nicht Deutschland. Wa wären wir nur ohne unsere Vorurteile…
Gruß von einem Craftbeer-Brauer.
zum Beitrag07.06.2024 , 17:47 Uhr
SPD und CSU sind gesichert die beiden Parteien der Bürokratie. Bei den Grünen weiß man nicht. In jüngster Zeit sind sie es auch, etwa beim Heizungskostengesetz, aber eben nicht, wenn es um Windkraft geht. Bevor da ein langwährender Schuh à la Veggie Day daraus wird, will Habeck umsteuern. Der Minister hört das Gras wachsen, er ist ein schlauer. Er weiß: Die Energiewende ist nur mit der Wirtschaft zu schaffen, nichts ist schädlicher als die der Enegergiewende aufgeschlossenen Wirtschaft Prügel zwischen die Beine zu werfen. Frei nach Henry Kissinger: Unsere Interessen zuerst, sie sind Grundlage für richtiges Handeln out of area. Das Lieferkettengesetz ist ein Knebelgesetz, das staatliche Aufgaben outsourct. Es ist eine Fehlkonstruktion.
zum Beitrag07.06.2024 , 10:05 Uhr
Damit wird die Stadt nicht durchkommen, leider. Der Ansatz ist zu konstruiert.
zum Beitrag04.06.2024 , 01:14 Uhr
Ach, das wusste und weiß man doch schon seit Jahren. Um die 20 Prozent der Bevölkerung sind antidemokratisch und rassistisch und antisemtisisch eingestellt. Es gibt dazu einige Overton-Window-Beschreibungen, um das genau abzugrenzen.
Der Zeitpunkt der Themensetzung lässt keinen anderen Schluss zu, als dass es um Skandalisierung à la Bild geht. Quote bei diesem Thema halte ich für extrem unglücklich, das muss der Kollege sich anhören müssen.
Jetzt, wo sich das Land in einem positiven Patriotismus hinter dem Fußball versammeln könnte, kommt so ein Beitrag. I'm sorry - dem wohnt auch eine gewisse Destruktivität inne. Ich sage das ganz bewusst als Antifaschist, der TV-Beiträge und Artikel zu diesem Thema gemacht hat, zu einer Zeit, als man dafür als Nestbeschmutzer angegangen wurde. Wenn sich die Täter zusammenrotten, habe ich am eigenen Leib erfahren. Skandalisierung vor der EM verschafft dem Thema vielleicht die größtmögliche Aufmerksamkeit, ich halte das Agenda-Setting aber für maximal unglücklich und kontraproduktiv.
zum Beitrag31.05.2024 , 12:16 Uhr
Nein, der Autor hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die Unternehmen müssen entlastet werden, woher sonst soll das Geld für den Umbau kommen?
In dem Artikel werden richtigerweise viele Stellschrauben richtig angerissen, die Schlüsse aber sind falsch.
Erstens: Die EU-Kommission hat einen Riesenfehler gemacht, die Bürger nicht mitzunehmen. So entstand das dirigistische Bild von oben. Politik ist immer zur Hälfte Kommunikation. Das war unprofessionell.
Zweitens: Die Regierungen haben versäumt, Best-Practice-Projekte zu würdigen und auszustellen. Stattdessen war man permanent im Verteidigungsmodus. Aufgeblasene Bürokratie und wenig Verlässlichkeit haben guten Willen zerstört. Insbesondere Abbau von Bürokratie hätte zur Gegenfinanzierung gefördert werden müssen. Das Gegenteil war der Fall. Wo gute Projekte gelingen, wie in Griechenland, ist die Akzeptanz hoch.
Drittens: Das exotische Modell der Schuldenbremse in Deutschland bremst die gesamte Wettbewerbsfähigkeit in Europa aus. Was als Verantwortung für künftige Generationen verkauft wird, ist eine Versündigung an der künftigen Generation Europas. Dass die anderen Länder hier nicht lauter dagegen vorgehen, ist unverzeihlich.
zum Beitrag26.05.2024 , 19:31 Uhr
„…für eine Anerkennung der Sorben sieht die Bundesregierung jedoch keine Notwendigkeit.“
Das ist ein Offenbarungseid. Die Bundesregierung sollte mal bei den - Rumänen Nachhilfe nehmen. Seltsam - dort unterstützen Innen- und Außenministerium die Siebenbürger Sachsen seit Jahrzehnten nach Kräften, die sitzen auch im rumänischen Nationalparlament, haben eine eigene Partei, es gibt Staatsverträge - und hier will man nichts davon wissen.
Was für eine Doppelzüngigkeit. Das macht wütend. Das macht baff.
zum Beitrag18.05.2024 , 21:30 Uhr
Das ist in den USA mehr als in Europa eine Güterabwägung, da die Flexibilität von Hire & Fire ausgeprägter ist. Zudem ist der Druck von Gewerkschaften auf den Einzelnen deutlich höher als hierzulande. Und sicher schielt auch der ein oder andere Arbeiter zum Roast Belt, weil er nicht das gleiche Schicksal ereilen möchte.
Es gibt Gründe für und wider Gewerkschaften. Die UAW führt sich als schlechter Verlierer auf, das könnte ihr auf die Füße fallen.
zum Beitrag18.05.2024 , 03:56 Uhr
Chapeau. Da kann Berlin sich wirklich etwas abschauen. Da hat Macron einen guten Riecher gehabt. Die Klarheit ihrer Worte erinnert mich an Ignaz Bubis.
zum Beitrag18.05.2024 , 03:47 Uhr
Die Aussetzung hört sich vernünftig an . Wie mir vor kurzem der oberste Förster Rumäniens erklärte, wurdeb die Regeln der EU für den Westen entwickelt und sind für den Osten zu starr und realitätsfern. Die Vermutung liegt nahe, dass dies auch für nationale Regeln gilt, in die sich Naturschutzverbände und Forstwirtschaft zwar bequem eingerichtet haben - aber wann nimmt der Klimawandel schon Rücksicht auf Bequemlichkeit?
Ich erinnere mich stark an einen Bergrutsch am Trauf der Schwäbischen Alb (Firstwald). Was das für ein Kampf war statt Wiederaufforstung einen Urwald entstehen zu lassen- Die Natuschutzverbände sollten vielmehr den Mut zu unbekanntem Terrain haben und konstruktiv mitwirken. Werden sie letztlich auch tun. Sie wollen sich ja nicht mit der Schmollecke selbst verzwergen.
zum Beitrag15.05.2024 , 20:05 Uhr
Ich selber komme aus Tübingen, elf Kilometer entfernt, von Reutlingen nur durch eine Art Stadtautobahn getrennt. Tübingen akademisch, Reutlingern Arbeiter. Was beide eint: Die Reichsbürger um den Prinzen Reuß hatten hier ihre Pläne am weitesten ausgearbeitet. Denn zu den beiden Städten kommt jetzt noch Freudenstadt dazu. Diese kleine Kreisstadt im Nordschwarzwald, der an das Albvorland von Reutlingen und Tübinge, die als Traufstädte der gegenüberliegenden Schwäbischen Alb gelten, muss man sich zusammen mit Calw und Nagold denken. Letztere drei gelten als Hochburg der Esotierik-Bewegung und der Freikirchen. Spöttisch spricht man auch vom Pietkong in dieser Region.
In diesem Dreieck also wucherte die Reichsbürgerbewegung am stärksten. Und was wunder, das war schon bei den Corona-Protesten der sogenannten Querdenker so. Gefühlte Wahrheiten haben in diesem Landstrich Tradition. Schaut man noch weiter zurück, in die 70er-Jahre: Die Köpfe der RAF kamen überwiegend aus dem Raum Tübingen oder hatten dort studiert, wie Gudrun Ensslin.
Was also, frage ich mich, läuft in meinem Landstrich seit Jahrzehnten falsch, dass Extremisten von links und rechts hier immer ihre Heimstatt haben? Eine Antwort meine ich zu kennen, sie müsste aber wissenschaftlich verifiziert werden: Die puritanische Intoleranz und Selbstgerechtigkeit, das wissenschaftsbefreite Moraline, das vorgaukelt, immer auf der Seite der Gerechten zu stehen.
In diesem Sinne wäre es auch interessant zu erfahren, ob sich die Gegend bei den antisemtischen, propalästinensischen Codes gegenüber andere ländlichen Regionen in Deutschland abhebt.
Kader
zum Beitrag11.05.2024 , 21:56 Uhr
So vom Bierbrauer zum Biertrinker: Das Augustiner alkoholfrei hat 0,5 % alc.vol. Man darf es aber als absolute Kür der Braukunst bezeichnen, denn hier werden verschiedene Alkoholfrei-Verfahren gemischt.
Augustiner ist da der ganz große Wurf gelungen, der mich als Craftbrauer z.B. wieder zum bayerischen Hellen zurückkehren lässt.
zum Beitrag06.05.2024 , 19:10 Uhr
Ja klar - nicht spoilern. Noch ekliger
zum Beitrag06.05.2024 , 13:24 Uhr
Fleischersatzprodukte sind nicht die Lösung. Sie schaffen nur neue Probleme.
Wenn es um Klimaschutz geht, ist Freilandhaltung, regionale Produktion und Züchtung die bessere Lösung.
Die Zahlen was die CO2-Einsparung anlangt, die die Vegan-Lobby verbreitet, sind allesamt veraltet und zu optimistisch. Damit kompensiert man nicht die Flugreise nach Mallorca. abgesehen von den hochproblematischen Ersatzstoffen und der Produktionsweise von Fleischersatz, die das Protein vollkommen danaturiert, um es dann wieder zusammenzubauen.
Wir sind da schon sehr nahe bei Soylent Green.
zum Beitrag03.05.2024 , 13:48 Uhr
Ich sehe das weniger positiv als Sie. Ein Einmarsch Russlands halte ich für ein wahrscheinliches Szenario im Fall innenpolitischer Probleme. Außerdem ist die strategische Lage Georgiens nicht zu verachten, wenn man die Türkei in Schach halten will. Mit Dagestan kann man damit Aserbaidschan komplett abriegeln.
zum Beitrag02.05.2024 , 11:29 Uhr
Das ist sehr verkürzt und naiv gedacht. Es deckt sich nicht mit der Realität und den Wüsnchen der Menschen vor Ort. Was Sie da sagen heißt: Georgien wird von Russland übernommen - ob von außen oder von innen, egal. Das ist überkommenes Appeasement und nur Ausdruck bequmen Sofadenkens aus einem Land, das die heraufziehende Gefahr von Unterdrückung nicht kennt.
Georgien wird nur überleben, wenn es den Preis einer Übernahme in die Höhe treibt. Das geht derzeit nur über den Widerstand in der Bevölkerung. Die Ukraine ist hier ein gutes Beispiel.
Die Gefahr, dass der Westen, die EU zu spät aufwachen, ist dabei gebannt. Man hat in Brüssel gelernt, welchen Fehler man mit dem verzögerten Assoziierungsabkommen gemacht hat.
zum Beitrag27.04.2024 , 09:31 Uhr
Diese Betriebskampfgruppen meine ich. Das ruft dort Buzzword die getriggerten Vorkampforganisationen der AfD verlässlich auf den Plan. Was die Positionierung der FAZ gegen die AfD anlangt, sehe ich manche Redakteure deutlich strenger als Sie. So manches Grünen-Bashing in der FAZ bedient die AfD-Reflexe, die wir von der Monika-Gruber-Demonstration kennen. Ich lese die FAZ wie Sie gleichfalls regelmäßig.
zum Beitrag27.04.2024 , 09:27 Uhr
Ruanda ist bisher eine idee fixe, die FDP und der Kommentator tun allerdings jetzt schon so, als sei die Projektion Realität. Einfach mal Füße stillhalten und die Reflexe bceruhigen. Wir sind nicht Australien und Papua Neuguinea, es ist schon mancher politische Ikarus verglühlt.
zum Beitrag25.04.2024 , 11:33 Uhr
Bei mir in der grünen Ortsgruppe einer größeren süddeutschen Stadt kein einziger mit Migrationshintergrund oder Angehöriger einer Minderheit. Und das seit über zehn Jahren.
Was also bringen solche Strategiedebatten, wenn sie an der Realität vorbei gehen? Einfach mal ein paar demokratische Grundsätze schleifen, damit die Zielvorgabe passt?
Besser man lässt solche identitätspolitischen Schubladen stecken und übetlegt sich Themen und Inhalte, die Minderheiten ansprechen. Denn über alltagspraktische Inhalte kommen Minderheiten in die Parteien - nicht über theoretische Debatten. Manchmal habe ich bei den Fürsprechern dieser Debatten den Eindruck, dass sie in erster Linie Geschäftsmodell sind.
zum Beitrag25.04.2024 , 06:45 Uhr
Dieser Kommentar müsste in der FAZ, der NZZ, der Welt und Cicero stehen.
zum Beitrag24.04.2024 , 12:50 Uhr
Eine Kulturblase,
- die sich antisemitischer Codes bedient, – die der umstrittenen Theorie des Postkolonialismus huldigt, - die Selbsthass auf den Westen predigt, - die einem Opferkult huldigt, der nie hinterfragt wird, - die bei Diktaturen wegschaut, - die Täter-Opfer-Umkehr betreibt und das Kontextualisierung nennt, - die cancelt und für die angeblich gute Sache diskriminiert...
wundert sich
dass Ihr das Publikum wegrennt und die Gelder ausbleiben?
Klar doch.
zum Beitrag17.04.2024 , 13:04 Uhr
@Tomás zerolo Das ist Relativierung und Whataboutism. Machen Sie das nicht! Das eine Unrecht rechtfertigt nicht das andere Unrecht. Ich wurde selbst als Schwabe durch den Fall Filbinger politisiert.
Um Ihre rethorische Schlussfolgerung zu beantworten: Das weiß ich vermutlich besser als sie, daher habe ich auch diese Analyse geschrieben. Sie haben übrigens Kiesinger vergessen - der kam aus meiner Stadt.
zum Beitrag17.04.2024 , 13:00 Uhr
Aus Ihren Schlussfolgerungen spricht Uninformiertheit. Sie schauen nur auf Schulklassen im engeren Sprengel und spielen den Haushälter, verkennen aber die Strahlwirkung, die dieses Museum und die Arbeit Tucholskys in der Kulturarbeit von Botschaften, Konsulaten, politischen Stiftungen hat. Insbesondere wenn es um Demokratieförderung, Pluralismus, Pressefreiheit geht, ist Tucholsky immer ein wichtiger Faktor deutscher Kulturarbeit im Ausland.
Den Begriff "touristischer Faktor" müssen Sie unbedingt erweitern.
zum Beitrag16.04.2024 , 18:52 Uhr
Die These ab 45 und Osten stützt das tradierte Russlandbild vor allem von Ostdeutschen durch die Geschichtsklitterung der DDR. Das muss zeitnah intensiver untersucht werden, denn da haben sich antidemokratische Grundeinstellungen verfestigt, die ein Beleg für das Desinteresse politischer Erwachsenenbildung nach 89 sind. Das BSW ist Ausdruck dieser Grundeinstellungen, die sich in den Wahlpräferenzen im Osten seit der PDS über die Linke und AfD bis hin zum BSW verstetigt haben.
zum Beitrag14.04.2024 , 00:21 Uhr
Das ist Ihre Holschuld. Seine Positionen triefen nur so vor Antisemitismus, dass ist hinreichend bekannt, muss man das immer wiederholen? Oder wollen Sie auch die Positionen eines Höcke in jedem Artikel über Höcke widergekäut haben?
zum Beitrag13.04.2024 , 11:17 Uhr
"Man muss die Ansichten und einzelne Äußerungen der Organisatoren und Teilnehmer des Kongresses in keinster Weise gutheißen"
Sehr viel Relativierung. Dazu bleibt mir nur zu sagen: Antisemitismus ist keine Meinung. Ich wäre froh, würde die Polizei immer so hart durchgreifen. Auch bei jenen, die Ukrainern die eigene Existenz absprechen.
zum Beitrag12.04.2024 , 08:45 Uhr
Seltsam, durch die Bank sehen das alle anderen Leitmedien durchgehend positiv. Sabine am Orde bespricht die gleichen Stellen wie die Kollegen, zieht aber andere Schlüsse.
Ich hatte auch große Bedenken, musste mich aber eines Besseren Belehren lassen. Experiment gelungen. Mehr Mut bitte
zum Beitrag11.04.2024 , 17:33 Uhr
Bei Agora Energiewende bin ich seit dem vermurksten Heizungsgesetz vorsichtig.
zum Beitrag08.04.2024 , 08:01 Uhr
Dieser Staat kann von seiner Droge Bürokratie einfach nicht lassen. Zeit für einen Entzug.
zum Beitrag06.04.2024 , 13:52 Uhr
In Maßen tun kleine Discounter-Läden jedem Kiez gut. Ob das der Tesco in der Touristenhochburg in Cornwall am Ende der Siedlung ist oder der Billa neben dem Rathaus in einem Osteuropäischen Touristenhotspot oder der Carrefour am Ende des Parks.
Problematisch wird es immer dann, wennn diese Läden anfangen Fläche zu fressen, weil sie meinen, dass Parkraummanagement auch noch dazu gehört. Wo auf Parkraum verzichtet wird, sind sie für die Einheimischen ein Bollwerk gegen Gentrifizierung. Wenn die Kommune die Läden dazu in historischen Gebäuden unterbringt und ihrer aufdringlichen Corporate Identity Grenzen aufzeigt, funktionieren Discounter zusammen mit inhabegeführten Läden sehr gut.
Problematisch wird es immer dann, wenn Ketten dominieren wollen.
zum Beitrag02.04.2024 , 17:16 Uhr
Es finden sich in der Parteiengeschichte mehr Beispiele für eine Radikalisierung extremer Parteien als umgekehrt ihre Mäßigung. Angefangen mit der NPD im Baden-Württemberg Ender der Sechziger, weiter über die Republikaner in Bayern und Baden-Württemberg, die schon Haider Vorbild waren, dann Haider selbst, der Richter Gnadenlos in Hamburg. Derzeit sollte Österreich sehr aufmerksam in Bundesländer Thüringen, Sachen und Brandenburg schauen - vor allem in Thüringen ist ein offenes Labor. Die Landesregierung will es nicht ansprechen, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass Investitionen und Ansiedlungen im Bundesvergleich stärker zurückgehen. Parteien wie FPÖ und AfD sind Parteien des Wohlstandsverlusts.
zum Beitrag30.03.2024 , 15:27 Uhr
Meyer Burger und Solarwatt in Sachsen, die Glasmanufaktur in Brandenburg versus North-Volt in Schleswig-Holstein. Fällt etwas auf? Es sind Bundesländer. Aber der Autor bejammert Christian Lindner von der FDP. Das ist ein Bundesminister. ER übergeht aber hopplahop die Länder - und lässt etwas Entscheidendes aus: In Schleswig-Holstein hat die Landesregierung aktiv um die Ansiedlung geworben und Gelder locker gemacht. Prokativ. Dann fließen auch Bundesmittel. In Sachsen und Brandenburg haben die Landesregierungen das nicht. Die Kritik von Kai Schönberg springt in meinen Augen zu kurz. Er sollte sich die Landesregierungen vorknöpfen. Denn aktive Industriepolitik geht anders.
zum Beitrag24.03.2024 , 13:54 Uhr
Die übliche Relativierung, Kleinrederei und Putinversteheherei. Wer da keine Mechanismen erkennt, ist ignorant. Kommen Sie aus Ihrer Blase.
zum Beitrag21.03.2024 , 00:55 Uhr
Sie verbreiten Lügen und reißen aus dem Zusammenhang. Ich war 2014 vor Ort, habe Vertreibungen erlebt, habe Flüchtlingslager besucht und mit ukrainischen und moldauischen Journalisten gearbeitet, die das in TV-Beiträgen dokumentierten. Gleichfalls war damals eine Delegation der OECD vor Ort, die vor allem die Vertreibung anderer Minderheiten (Afrikaner, Asiaten) dokumentierte.
zum Beitrag21.03.2024 , 00:50 Uhr
Das ist bekannt. Die Krimtartaren wurden aber nicht in dem Sinn vertrieben wie ethnsiche Ukraine, einfach weil sie nicht an staatlichen Schaltstellen gearbeitet haben, sondern immer sehr autonom agierten, soweit das eben ging.
zum Beitrag21.03.2024 , 00:46 Uhr
Danke für diese klaren Worte. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn die Autorin die Vernebelungstaktik von Emanuelle Macron mit gleicher Verve erläutern könnte, die nämlich strategischen Erwägungen geschuldet ist und gerade in Zeiten von Social Media notwendig. Denn auch eines muss bedacht werden. Transparenz ist nicht gerade ein Vorteil im Krieg. Macron denkt da besser. Denn einmal mehr geht man in Deutschland über Macrons Initiativen hinweg. Stattdessen wird er eins zu eins übersetzt, was man auch begriffsstutzig nennen könnte. Fürwahr - Deutschland gibt seit geraumer Zeit kein gutes Bild im Ausland ab.
zum Beitrag18.03.2024 , 15:15 Uhr
Ja, das ist zu viel verlangt. Zügeln Sie Ihre Ungeduld. Wenn Sie den Artikel aufmerksam gelesen haben, können Sie sich die Antwort selbst geben.
zum Beitrag18.03.2024 , 09:10 Uhr
Enteignung.- geht es auch kleiner? Gockelund die seinen sollten sich einfach mal mit den Kollegen im Bayerischen Wald austauschen. Das wäre lösungsorientiert.
zum Beitrag17.03.2024 , 22:10 Uhr
Mit keinem Wort erwähnt Frau Taschewa den Bevölkerungsaustausch der nicht-tartarischen Bevölkerung, der Ukrainer auf der Krim. Ich habe ab 2014 selbst erwähnt, wie Kollegen, die ethnische Ukrainer sind, ihren Job verloren und so mittelbar zum Verlassen der Krim gezwungen wurden. Ich habe erlebt, wie ethnische russische Ukrainer Nutznießer dieser Entwicklung waren.
Was Frau Taschewa nicht erwähnt, ist, dass das Tischtuch zwischen den Einwohnern der Krim derart zerschnitten ist, dass eine friedliche Rückkehr der Vertriebenen nicht zu denken ist. Parallellen zur CSSR nach '45 sind nicht abwegig.
zum Beitrag12.03.2024 , 12:01 Uhr
Hat der Begriff "Jüden" etwas mit der Hamas zu tun? Oder ist das ein weiterer verunglückter Versuch Begriffe zu gendern? Historisch ist dieser Begriff antisemitisch vorbelastet, er entstammt der Bachs Johannes-Passion, mit seinen Wutchören "Kreuziget ihn" als polemisch affektbeladener Hass auf Juden von den Nazis gerne als antisemitische Musik verwendet.
In der Jüdischen Allgemeinen wird als einziger Zeitung darauf eingegangen:
"»JüdInnen« hatte, wie der Sprachkritiker Hermann Gremliza feststellte, den Nachteil, dass der männliche Part der so Bezeichneten, »der Jüd« im Singular beziehungsweise »die Jüden« im Plural, Begriffe sind, die so seit der späten Neuzeit (»Die Jüden aber schrien«, heißt es in Bachs Johannes-Passion) nicht mehr verwendet werden, außer heute noch im kölschen Dialekt, und dort nicht immer unbedingt nett gemeint."
Das ist noch sehr gnädig formuliert. Bitte liebe taz-Redaktion - verwendet diesen Begriff nicht mehr. Und sensibilisiert Eure Autorinnen und Autoren, sie bedienen einen vorbelasten Begriff. Mit diesem Fahrwasser wollt Ihr sicher nicht gleichgesetzt werden.
zum Beitrag07.03.2024 , 14:00 Uhr
Tolle Aktion. Schön wäre es, wenn für die Staatsschützer immer Internationaler Frauentag wäre.
zum Beitrag04.03.2024 , 13:47 Uhr
"Ex-Präsident Trump macht im US-Wahlkampf Stimmung gegen Migranten aus Lateinamerika. Trotzdem wächst die Gruppe der Latinos, die zu ihm halten."
Das ist das normale Verhalten von Migranten der ersten Generation. Es gibt mehrere Erklärungsmodelle für derem xenophobe Einstellungen. Erstens sie wollen sich als Migranten abgegrenzt wissen und sehen sich als Teil der Mehrheitsgesellschaft, zweitens sie wollen nicht, dass die zweite Generation es leichter hat, drittens sind es Verteilungs- und Verlustängste.
Ich veranstaltete während der Flüchtlingswelle 2015 eine Podiumsdiskussion, u.a. mit einer Vertreterin der AfD. Nicht aber die AfD war dir kritischste was Migration betraf, was Skepsis hinsichtlich Anpassung anlangte, sondern ein ehemaliger italienischer Immigrant der ersten Generation. Ähnliches hatte ich schon Jahre vorher bei jugoslawischen Einwanderern während der Jugoslawienkriege beobachten können.
Natürlich ist es beklemmend über diese Entsolidarisierung zu lesen, man nimmt eine automatische Solidarität an. Dem ist aber nicht so. Gegen die Entsolidarisierung gibt es keine Patentrezepte. Einzig frühzeitige politische Bildung scheint mir zu helfen. Doch die ist bei uns so wenig ausgeprägt wie in den USA.
zum Beitrag02.03.2024 , 22:14 Uhr
Jede technische Innovation in diesem Land wird kaputt geredet udn kritisiert. Das ist so typisch für dieses Land. Dahinter stehen Zukunftsängste. Das muss man ernst nehmen. Gesellschaftlich schädlich ist, dass sich eine Lobby aus Kritikern entwickelt hat, die von diesen Ängsten gut lebt, deren Kritik anfangs Verbesserungen bewirkt, dann aber nicht mehr bereit ist, einmal in die Welt gesetzte Narrative zu korrigieren.
Eines der besten Beispiele ist die Gentechnik. Vor 25 Jahren waren die Ängste begründet. Jetzt aber werden Entwicklungen ignoriert. Das ist nicht allein Rechthaberei, es ist auch für die gesamtgesellschaftlichte Entwicklung schädigend.
Gleiches gilt für die CO2-Verklappung. Der Klimawandel nimmt keine Rücksicht auf Diskussionsprozesse. Trotzdem denken Umweltschützer immer noch, mit prognostizierten Ängsten den technologischen Fortschritt aufhalten zu können - und sägen dabei auf dem Ast, auf dem sie selbst sitzen. Als hätte man alle Zeit der Welt.
Warum nicht einmal die Mut zum Risiko und dann evaluieren? Einfach mal machen... sonst machen es andere.
zum Beitrag01.03.2024 , 15:44 Uhr
Vielleicht ist der Ansatz 4 % der falsche. Dass die Richtlinie zurückgenommen wurde, ist zuerst falsch. Auch das Argument der Agarlobby mit der Wettbewerbsfähigkeit ist so ausgelutscht wie das mit Arbeitsplätzen, wenn es um Änderungen geht. Warum?
Die Richtlinie zielt auf die Agrarwüsten vor allem in Brandenburg und Bayern. Ich selbst habe dereinst als Student 220 Hektar unter dem Pflug gehabt, da zwitscherte und summte es - heute sind alle Oasen für Wildtiere in den Feldern und am Wiesenrand verschwunden. Es hat sich ausgesummt.
Der Bienenschwund hat enorme Auswirkungen auf die Bestäubungstätigkeit und versursacht volkswirtschaftliche Schäden, die nicht der einzelne Bauer tragen muss, wohl aber die Allgemeinheit. Die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit ist also ein schlechtes Geschäftsmodell, dass die Allgemeinheit bezahlen muss.
Viel besser wäre nicht das Gießkannenprinzip, sondern die Fixiierung auf Bundesländer mit Agrarindustrien. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft, wie es sie in Baden-Württemberg gibt, darf nicht für die Fehlentwicklungen der Großbaern in Brandenburg, hinter denen oft niederländische Konzerne stehen, in Regress genommen werden.
zum Beitrag01.03.2024 , 14:40 Uhr
…dann muss tatsächlich mal jemand vom ADFC in Tübingen, Passau und Stuttgart mit dem Rad unterwegs gewesen sein. Mir kommt es immer so vor, als sei die Radfahrerlobby nur in Hamburg oder Berlin unterwegs - da ist es flach. In den genannten Städten hat aber überall Steigungen zwischen 20 und 30 Prozent.
zum Beitrag01.03.2024 , 14:35 Uhr
Danke für diesen Bericht. Bitte öfter mehr Inside Osteruopa. Vielleicht wäre es noch wichtig zu erwähnen gewesen: Der Präsident Rumäniens, Klaus Iohannis, war bis 1997 Lehrer am Brukenthal-Gymnsium für Physik und Mathematik in Hermannstadt. Das dürfte die Nachfrage nach diesem Gymnasium (eigentlich Lyzeum) noch einmal erhöht haben.
Eine Tatsache der deutschen Minderheit ist, dass die Rumänen selbst die deutsche Kultur am Leben erhalten. Davon zeugen Volkstanzkurse, Theater, deutsches Kino, Literaturlesungen im Demokratischen Forum in Sibiu. Manche Veranstaltungen werden heute allein von Rumänen am Leben erhalten.
Alle Kinder meiner Freunde in Hermannstadt gehen auf das Brukenthal-Gymnasium, das steht schon mit Geburt fest. Eine Tatsache ist aber auch, dass ein aufwendiger Privat- und Nachhilfeunterricht zum sozialen Muss gehört. Englisch ist immer dabei, Französisch, die Fremdsprache der Großeltern, leider total out.
zum Beitrag29.02.2024 , 07:48 Uhr
Ganz viel richtig, doch auch ganz viel Allgemeinplätze. Mit einer Frontstellung gegen Autofahrer wird sich nichts ändern, mit Einzelnmaßnahmen nur so viel, dass der Regelkanon immer unübersichtlicher wird und das Gegeneinander wächst. Poller sind hierfür das beste Beispiel: sie grenzen aus, diskriminieren. Wieviel besser wäre es, der Autofahrer käme erst gar nicht auf die Idee auf den abgepollerten Platz zu fahren, nur weil er es kann?
Wohlgemerkt, ich bewege mich nur zu Fuß oder per Fahrrad durch die Stadt, mich nervt auch die Rücksichtlosigkeit zugeparkter Gehwege oder zu geringer Abstand. Außerorts liebe ich Autofahren und das gerne schnell oder zum Genießen von Landschaft. Eine Verhaltensänderung wird es nur über zwei Möglichkeiten geben: Drakonische Strafen wie in Italien oder der Schweiz oder Verkehrserziehung von Kindesbeinen an: Mein Vater sagte immer zum Auto "Das ist eine Tötungsmaschine mit über einer Tonne, denke immer daran".
zum Beitrag23.02.2024 , 23:12 Uhr
Ich habe während der Zeit des Maidan, der Annexion der Krim und dem Umbruch nach der Revolution in der ganzen Ukraine gearbeitet und maße mir einen gewissen Überblick an.
Für die deutsche Politik und die Medien war das Land bis zur Annexion eine Terra incognita, der Maidan selbst nur eine Revolution von vielen; man schaute eher auf Janukowitsch, den EU-Assozationsvertrag und Juliya Timoshenko.
Die Ukrainer verstanden bis zur Krim ihr eigenes Land selbst nicht. Dominierend war der Sprachenstreit zwischen Ukrainisch und Russisch, der oft auch ein Bekenntnis war, wohin sich das Land orientieren soll. In der Westukrukraine hatte die junge Generation sich aber längst entschieden: Nach Europa - das bedeutete Aufstieg ohne die verhassten Hierarchien aus Sowjet-Zeiten, die sie im Alltag zu Bütteln ihrer durch korrupten Chefs machten.
Dieses Land redete nach dem Maidan von Vaterland, hatte das aber noch nicht durchdrungen. Bei der Fahrt durch die Ostukraine spotteten Kollegen aus der Westukraine über die Armut im Osten. "Schau mal wie klein die Häuser sind." Ich sagte: "Ihr habt zwar die gleichen Farben, aber ihr seid noch keine Nation."
Ich erinnere mich an eine Konferenz mit diesen Chefs wenige Tage nach der Annexion. Alle beschlossen alle Kontakte zur Krim abzubrechen. Und auch der ewige Sprachenstreit war webgeblasen. Alle konnten auf einmal Ukrainisch reden. Russisch war tabu. So schmerzlich die Annexion war, sie hat die Ukraine erst zu einem geeinten Land gemacht, über Ost und West, Alt und Jung hinweg. Erst danach begann dieses Land sich als Nation anderen Ländern in Europa zu vermitteln. Erst da erkannten Merkel, Macron und Co, welche präpotente, ja präkoloniale Politik z.B. beim Minsker Prozess sie gefahren hatten. Merkels DDR-Erfahrung war dabei eher hinderlich, weil immer Russland-zentriert.
Deutschland hat einen Crash-Kurs in Sachen Ukraine erfahren, im Osten sind aber noch viel Leerstellen. Insbesondere die DDR-Prägung ist hier sehr hinderlich, siehe AfD.
zum Beitrag22.02.2024 , 14:30 Uhr
Tolles Projekt, und das vor allem dann, wenn einem Brecht und seine platte Missionierung auf den Senkel geht. Aber das mag dem Alter geschuldet sein. In der Schule ist Brecht nach wie vor wichtig für Orientierung in einer demokratischen Gesellschaft. Ohne des Antisemitismusvorwurf genau zu kennen - auch Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Franck und Antisemitismusexperte, hat sich gegen den BDS-Beschluss des Bundestages ausgeprochen. Gleichwohl hat er aber auch auch die totalitäre Grundeinstellung der BDS-Bewegung in seinem Buch "Über Israel reden" herausgestellt. Es kommt also stark darauf an, wie man über den BDS redet.
Ich sehe in unserer Gesellschaft ebenfalls einen latenten Antisemitismus, links und rechts, und engagiere mich ein Leben lang dagegen, man sollte aber nicht reflexhaft andere mit Antisemitismusvorwürfen bewerfen, wenn es nicht eindeutig ist. Das schadet der Arbeit gegen Antisemitismus, macht sie unglaubwüdig, nutzt sie ab - Ausnahme sind eindeutige antisemitische Aussagen wie von antisemitischen Palästina-Unterstützern oder den haarsträubenden Ausflüchten der Documenta-15-Macher. Wobei letztere deutlich schwieriger zu dechiffrieren sind.
Zusammenfassend: Die BDS-Bewegung ist antisemitisch, spricht Israel das Existenzrecht ab. Der BDS-Beschluss des Bundestages ist diskussionswürdig. Es gibt Argumente dafür und dagegen. Deswegen darf man Kritik an diesem Beschluss nicht mit Antisemitismus gleichsetzen. Da agierte die Augsburger SPD mit gefährlichem Halbwissen.
zum Beitrag19.02.2024 , 16:51 Uhr
Tolles Projekt. Toller Einsatz für die Demokratie. Einfach vielen Dank dafür!
zum Beitrag19.02.2024 , 01:09 Uhr
Das ist bei Wirtschaftswald in den Landeswaldgesetzen immer so vorgeschrieben.
zum Beitrag19.02.2024 , 01:08 Uhr
Dieser Wald ist ökologisch nichts wert. Was soll mit diesem Mantra des schützwerten Waldes bezweckt werden? Es ist eine Lüge.
Wir haben gerade in einer größeren bayerischen Stadt die Abholzung von Stadtwald für Gewerbegebiete per Bürgerentscheid untersagt - das waren aber allesamt wertvollere Wälder , u.a. Urwälder, als dieser Industriewald namens Grünheide.
zum Beitrag19.02.2024 , 01:02 Uhr
Nachtrag: Und wie man durch Recherchen der SZ weiß, steht der VLAB e.V. aus Bayern der AfD und den Klimawandelleugnern nahe.
Wenn solche Trittbrettfahrer ohne Distanzierung der anderen Gegner beim Protest mitmachen dürfen, ist der ganze Protest nichts wert und schadet künftigen, echten Umweltschutzanliegen.
Drum prüfet, wer da protestiert.
zum Beitrag19.02.2024 , 00:57 Uhr
Dieser Text von Frau Junge kommt mir vor wie in einer Blase geschrieben: "Lasst und reden - Gut, dass wir geredet haben."
Wer nur Gastgeber Christoph Heusgen mit dem chinesischen Außenminister Wang Li auf der Bühne gesehen hat (bei Phönix), dem wurde klar, dass Reden, Reden, Reden Wolkenkuckucksheim ist.
Mir wurde bei den Lügen von Wang Li schlecht. Man kann Christoph Heusgen für seine Haltung nur bewundern.
Aber wenn schon reden, dann bitte genau und treffend reden. Und bitte auf Buzzwords wie "globaler Süden" verzichten. Der globale Süden, das ist eben nicht das schnuckelige Barbados, dass sind allerschlimmste Diktaturen wie in Eriträa, Kongo oder Ägypten. Und nein, die sind nicht gut.
Um der Eskalationitis Einhalt zu gebieten, gehört auch der Verzicht auf solche ungenauen Begriffe, verehrte Barbara Junge. Gewöhnen wir uns wieder eine faktenorientierte Sprache unter Verzicht auf politische Poisitonsbestimmungen in der Sprache selbst an. Die Faktenanalyse wird es danken.
zum Beitrag18.02.2024 , 14:56 Uhr
Protest kann hilfreich sein, er kann aber aber auch überzogen und in seinen Argumenten vorgeschoben sein, weil es eben nicht um Umweltgründe geht, sondern eine grundsätzliche Gegnerschaft zum Kapital.
Man muss differenzieren, aber es wird nicht differenziert - damit setzen sich die Gegner ins Unrecht. Beispiel gefällig?
Der immer wieder beschworene Wald im Gebiet ist nicht schützenswert. Es ist ökologisch wertloser Industriewald ohne Eigenschaften fürs Grundwasser. Die Sorge ums Grundwasser ist dagegen berechtigt. Die muss Tesla ausräumen. Das ist aber technisch machbar.
Initiativen vor Ort haben ihre Berechtigung, irgendwelche Vereine aus Bayern wie der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern e.V., die auf öffentliche Gelder abzielen, aber nicht. Derartige Initiativen haben in den Umweltschutz- und Verbandsgesetzen ein Geschäftsmodell ausgemacht. Sie schaden dem Gedanken des Umweltschutz. Ihrem Gebahren gehört ein Riegel vorgeschoben.
zum Beitrag17.02.2024 , 19:30 Uhr
Sie bringen die Grundproblematik des verstellten Blickes bei der europäischen Linken auf den Punkt. Der Antiamerikanismus der Linken ist genau so unterkomplex wie die Xenophobie der Rechten.
Es ist umso peinlicher, als die Linke sich immer das Mäntelchen des kritischen Denkens umhängt, den Schritt aus der Komfortzochne des Antiamerikanismus aber nicht bereit ist zu gehen.
Transatlantiker waren da immer schon realistischer, ohne die wirtschaftliche Konkurrenzsituation zu den USA zu übersehen, bei aller Wirtschaftsspionage zum Freund aus Übersee.
zum Beitrag17.02.2024 , 19:23 Uhr
Das Linke-Parteiprogramm geht hier am Thema vorbei. Abgesehen davon, dass 20 Mrd. pro Jahr extra die Unterfinanzierung fortschreiben würde.
zum Beitrag17.02.2024 , 19:11 Uhr
Es macht sich aber auch zu einfach, wer Aufrüstung in Europa pauschal ablehnt und dabei mit der Vergangenheit argumentiert.
Der Begriff Zweitenwende fiel mir selbst wenige Minuten nach dem Angriff Russlands ein und nutzte ihn Stunden später bei einem Vortrag. (Es ärgert mich, dass Scholz ihn für sich reklamiert ;-))
Zeitenwende, der Begriff, drängt sich bei der Ungeheuerlichkeit Putins auf. Niemand sollte sich aber anmaßen, diesen Begriff bis heute vollkommen ausbuchstabiert zu haben.
In meinem Leben ist der Überfall Russlands auf die Ukraine die dritte Zeitenwende - und niemand, auch politisch denkenden Menschen, haben die Entwicklungen vorhergesehen. Das erste Mal war der Mauerfall 1989, das zweite Mal 9/11 auf die Twin-Türme in New York 2001. Insbesondere 9/11 war ein Anschlag auf unsere Freiheit, in dessen Zuge weltweit in Demokratien Freiheitsrechte abgebaut wurden. Und die Zivilgesellschaft verstand es nicht, geschockt wie sie war, das Spannungsverhältnis Freiheit und Sicherheit zu definieren. Wo blieb der Aufstand gegen Guantanomo? Wo blieb der Aufstand gegen den Islamismus? Wo verteidigte man demokratische Stimmen im globalen Süden?
Ich fürchte sehr stark, dass es dieses Mal wieder ähnlich ist. Man hält am liebgewonnenen Bild eines zivilen Russlands fest und kritisiert lieber die eigene Haustüre. Man unterliegt aber dem false bias, dass zivilgesellschaftliche Muster in Autokratien nichts gelten.
Das ist mir zu viel Naivität. Da sind mit die Strack-Zimmermanns dieser Welt allemal lieber.
zum Beitrag16.02.2024 , 09:23 Uhr
Falsch. Ein Unrecht durch neues Unrecht zu ersetzen, schafft wieder Unrecht. Der Soli hat sich als einst gerechtfertigte Sondersteuer ins Unrecht gesetzt. Und das seit 20 Jahren.
Eine Krisensteuer ist gerechtfertigt und angebracht. Aber nicht durch eine falsch begründete Steuer, bei der es der Staats nicht schafft wie von einer Droge loszukommen. Ein bloßer Ersatz hätte von Beginn an den Geruch des fortgesetzten Missbrauchs.
Eine neue Steuer einzuführen, ist mühselig. Über dieses Stöckchen muss die Regierung springen. Leicht machen darf man es ihr nicht. Das wäre auch die bessere Gelegenheit über die anfängliche Ungerechtigkeit des Solis nachzudenken und es dieses Mal besser zu machen.
zum Beitrag15.02.2024 , 16:20 Uhr
Das hat auch niemand behauptet. Drehen Sie bitte die Aussage nicht um und kosntruieren einen Gegensatz, wo es keinen gibt. Biberach ist eine CDU-Hochburg. Es hat sich aber ein grünes Milieu entwickelt, das besonders in seiner Mitte sichtbar ist und sich aus den Akademikern und ihren Kindern speist, die bei Boehringer-Ingelheim Biberach und Liebherr Biberach speist. Dieses Milieu hat Biberach toleranter gegenüber früher gemacht wie es selbst gelernt hat Traiditonen zu respektieren. Der Politikertypus Winfried Kretschmann ist die Verkörperung dieser Entwicklung. Ich selbst komme aus diesem Umfeld und habe einen entsprechenden Freundeskreis in Biberach.
zum Beitrag15.02.2024 , 11:50 Uhr
Ich verstehe nicht, was Sie damit sagen wollen? Ich stamme aus der Gegend und kann die Gegenkultur, die in den 80ern dort gegen den schwarzen Sumpf entwickelt wurde, nicht anders beschreiben. Soziologisch wäre vielleicht Alltagskultur passender.
zum Beitrag14.02.2024 , 15:51 Uhr
Biberach ist insofern ein bobachtenswertes Territorium, als dort die CDU in der Vergangenheit über 70 % erzielen konnte und die Nazis in den 70ern ihre besten Ergebnisse. Dabei gehört der Kreis mit jahrzehntelanger Vollbeschäftigung und Pharma-Riesen und Maschinenbau zu den reichsten des Landes.
Die Brut der Rechten haust in den umliegenden Dörfern, wo die Republikaner in den 90ern ihren Spitzenergebnisse erzielten. Anschlussfähigkeit des rechten Milieus zu den Bauern ist allerdings schon immer vorhanden wie auch dass die Innenstadt von Biberach grün geprägt ist und sich in Jahrzehnten einen besuchenswerten Kiez geschaffen hat mit Konzerten und vielen kulturellen Veranstaltungen und schnuckeligen Cafés, die die Stadt bereichern.
Bei den Protesten jetzt bricht sich auch dieser Kulturkampf Bahn.
zum Beitrag13.02.2024 , 02:34 Uhr
DAs Problem ist, dass Tiere in Zoos durch allerlei Dokumentationen vermenschlicht wurden. Angebot und Nachfrage. Die Zoos selbst haben einen nicht unerklecklichen Anteil daran.
Der Arterhaltungsauftrag ist nun einmal weniger sexier zu vermitteln als kleine weiße Stoffeisbären zu verkaufen.
Mit selbsternannten Tierschützern, die rein emotional aber nicht zoologisch argumentieren, kann man sich nicht vernünftig austauschen.
Weniger Transparenz im Sinne es eigentlichen wissenschaftlichen Auftrages würde wohl viel Dampf aus dem Kessel nehmen.
zum Beitrag11.02.2024 , 04:06 Uhr
Nicht jeder Straßenzug in Ottensen ist dem links-alternativen Milieu zuzurechnen. Mittendrin stehen nämlich gesichtlose Backsteinbauten, Bausünden der 60er, die aber erschwinglich sind. In den schmucken, geduckten weißen Hausreihen wohnen vor allem Studenten und haben afghanische Reparaturbetriebe und türkische Pizzalieferdienste ihren Standort. Das ist das eigentlich links-alternative Ottensen. AfD-Brüllaffen würde da eine steife Brise ins Gesicht wehen.
Grüße ein ehemaliger Ottensen-Mittendrin-Bewohner.
zum Beitrag08.02.2024 , 12:23 Uhr
Die sogenannte Friedenskonferenz ist seit Jahren ein Beispiel für linken Antisemitismus. Insbesondere, dass das Wort "Frieden" hier äußerst selektiv gebraucht wird, ist ein Ärgernis.
Das hat nichts mit "Nachdenken" und "Denkansätzen" zu tun, sondern mit ideologischsten Denkschablonen, angefangen bei Antiamerikanismus als Vorstufe von Antisemitisus, der den Schuldigen immer nur auf einer Seite sucht. Gegenüber Diktatoren und Autokraten gibt es nur Lippenbekenntnis, ansonsten scheint viel Sympathie durch. In der Argumentation werden die Handlungen von Diktatoren wie Putin denen des Westens gleichgestellt. Bigotterie ist fest eingeübt.
Im besten Sinne sind die Denkstrukturen der "Friedenskonferenz" so unterkomplex wie bei Querdenkern und rechten Extremisten.
Die Friedenskonferenz gibt sich ein humanes Mäntelchen, ist aber antidemokratisch wie verschwörerische Stimmen vom rechten Rand. Die Stadt München tut gut daran, die Gelder zu streichen. Sie sollte noch mehr tun.
zum Beitrag08.02.2024 , 09:11 Uhr
Man sollte Frösche nicht zum Trockenlegen eines Teiches befragen. Im Fall der UNRWA zeigt dies auf den ersten Blick: das ist ohne großen neuen Erkenntnisgewinn. Das Hyperventilieren altbekannter Positionen, das Abstreiten von Problem, das Hervorheben von Unkenntnis ist angesichts der Situation nichts anderes als die Aneinanderreihung von Floskeln.
Auf den zweiten Blick zeigt es eines dann doch: Für die UNRWA haben Reformen keine Priorität. Diese Reformunwilligkeit ist typisch.
Insofern ist das doch kein schlechtes Journalismus, in aufgeheizter Stimmung eine Einzelstimme zu präsentieren. Was macht man mit einer reformunwilligen Organisation? Man wickelt sie ab und macht was besseres.
zum Beitrag05.02.2024 , 21:28 Uhr
"Diese Zeit vor Gender Wer sich als Kind sieht, erfährt: Es war die Zeit, bevor wir zu bestimmten Spielzeugen geschubst und für bestimmte Verhaltensweisen gelobt wurden."
Und siehe, es war gut so.
Ich sitze gerade an einem Buch vor Gender, die Biographie einer Frau, im Hintergrund der prägenden Intelligenzia aus den Anfängen der Republik und entdecke sehr viel Lebensfreude, Mut und einfach Machen und keinem schlechten Gewissen.
Und so viel freier im Geist. Und so viel weniger Opfer.
zum Beitrag05.02.2024 , 14:32 Uhr
Bitte mehr davon. Das System ist auch angetan, um den Ruf Deutschlands im Ausland nachhaltig zu schädigen.
Es gibt sogar Theaterstücke über dieses Thema der Ausbeutung und die Rechtlosigkeit, wenn Arbeitsvermittler mit dem Geld abhauen, bzw. Vermittlungsgebühren ohne Leistung kassieren.
Am Deutschen Theater in Hermannstadt (Sibiu) gab es dazu vor einigen Jahren eine beeindruckend rumänisch-ungarische Koproduktion.
zum Beitrag30.01.2024 , 21:42 Uhr
Sehr guter Artikel, glänzend recherchiert. Dass der Journalismus in Nischenbereichen des Publikumsjournalismus Luft nach oben hat, ist kein Geheimnis. Der Spielejournalismus hat es allerdings mit seiner Fokussierung auf das Werbeumfeld derart übertrieben, dass Glaubwürdigkeit erst gar nicht entstanden ist. Selbst Motorjournalismus thematisiert inzwischen den Klimawandel, Reisejournalismus nicht nur Overtourism, sondern auch Alltagskultur - auch in Autokratien. Zumindest in Teilen - je sportlicher es wird, desto eher ist ein Land Sportgerät.
Dass aber die politischen Implikationen bei Spielen einfach nicht beachtet werden, selbst wenn Autoren sie thematisieren, kann man nur als ignorant bezeichnen, im besten Fall als Unvermögen.
zum Beitrag29.01.2024 , 13:37 Uhr
Herrlich geschrieben. Erinnert mich an eine Wettfahrt mit einer Lokomotive im kroatischen Gebirge die Serpentinen hinab. Die Lok hupte bei regennasser Straße an jeder Kehre und setzte ihren Suchscheinwerfer ein, wenn ich schneller war. Ich gewann trotzdem beim Zieleinlauf Richtung Dubrovnik.
zum Beitrag28.01.2024 , 14:47 Uhr
Da liegen Sie falsch. Es gibt in Russland und ehemaligen SU-Mitgliedern noch etliche Straßen, Gebäude und Statuen mit Stalin im Namen. Man findet auch noch Lenin-Statuen. Ich habe eine ganze Fotoserie davon. Selbst in Selenskis Heimatstadt stand Krywi Rih stand bis vor wenigen Jahren ein Lenin. Gerade in dieser Stadt verstand man sich immer als russischsprachige Ukrainer und war mehr in Opposition zu Kiew als zu Moskau. Als die Nationalisten in Moskau aus den Ukrainern Russen machen wollten, änderte sich das sukzessive. Daraus entstand dann das Nationalgefühl, das de Maidan nicht umsetzen konnte. Die Schilder und Statuen erinnerten also an eine permanente Beleidigung der Ukrainer. In diesem Sinn ist ein Kontext unumgänglich. Was Sie mit "blanken Umbenennungen" meinen, wächst auf dem westlichen Diskurs der Identitätspolitik, die vereinfachend ist und ein westliches Wohlstandsphänomen. Da bin ich bei Ihnen
zum Beitrag28.01.2024 , 02:40 Uhr
Da bin ich bei Ihnen. Wenn es denn so funktioniert, helfen Ergänzungen sicher. Es sollte aber weniger apodiktisich, denn als Handlungsempfehlungen verstanden sein. Letztlich kommt es auf den Einzelfall an und den gesellschaftlichen Reflex in der Gegenwart.
Aber noch einmal: Ich bin wie Sie auch gegen diese Bilderstürmerei. Sie ist unterkomplex und ahistorisch dumm. Ab
zum Beitrag26.01.2024 , 17:33 Uhr
Bismarck war ein wenig früher. Man muss Demokratiefeindlichkeit auch in ihrer Zeit historisch sehen - und das ist bei Hindenburg eindeutig gegeben,
Ich bin im Tenor bei Ihnen, doch mit der Kontextualisierung habe ich meine Probleme, wenn es um Hitler geht. Ich hoffe, da gehen Sie mit mir.
Kontextualisierung ist ein Modewort, ein Totschlagwort, dass mir seit Judith Butlers antisemitischen Verrenkungen und seit der Documenta 15 zunehmend aufstößt.
zum Beitrag25.01.2024 , 13:53 Uhr
Es gibt auch nirgend eine Hitler-Straße. Das CDU-Argument ist vorgeschoben, vielleicht wegen des Preußentums und der Pickelhaube, wer weiß.
Straßennamen sind nicht absolut. In Timisioara in Rumänien, wo die Revolution begann, heißt die Straße jetzt Bulevardul Revolutiei 20 Dezembrie 1989. Vorher war sie nach einem Kommunisten benannt.
Es ist ein Unterschied, ob Straßennamen kulturhistorisches Verständnis ausdrücken - wie Mohrenstraße - oder politisch intendiert sind.
"Mohr" z.B. war volkskundlich anders intendiert als es heute die postkoloniale Bewegung in ihrem Drang Vereinfachung wahrhaben will. "Hindenburg" dagegen ist mit ganz festgelegten politischen Ereignissen verbunden, zuvorderst aber mit einer antidemokratischen Haltung. Das man das heute irgendwie rechtfertigt, entzieht sich jedweden Begründungszusammenhangs und ist im besten Sinne revanchistisch.
zum Beitrag23.01.2024 , 10:49 Uhr
Ein Einreiseverbot war mein erster Gedanke, als ich von dem durch Correctiv aufgedeckten Geheimtreffen las. Die identitäre Bewegung ist in Österreich deutlich stärker als in Deutschland. Inhaltlich sollte ein Einreiseverbot für Selber nicht das Problem sein.
zum Beitrag22.01.2024 , 13:58 Uhr
Wichtiges Thema im Schatten der Energiedebatte. Ich stelle immer mehr fest, dass Südafrika und seine Staatspartei ANC notorisch konservativ wenn nicht gar reaktiv ist. Das zeigt schon die Hinwendung zu Russland und die antisemitischen Positionierungen. Dabei gibt es progressive Kräfte, die visionär denken. Doch diese gehören so gut wie nie dem korrupten ANC an. Innovative Kräfte werden ausgebremst, weil sie nicht das richtige Parteibuch haben. Das Know How für Sonnenkollektoren wäre vorhanden, die Kontakte zu Windkraftherstellern in Europa, vornan die Niederlande, gegeben. Die Partei Nelson Mandelas zeigt inzwischen autoritäre Züge, das ist einfach mal nach übereinstimmender Beobachtung festzustellen. Und in der westlichen Welt singen linksliberale Kräfte das Hohelied auf den Globalen Süden. Verstehe diesen false bias wer will.
Ich plädiere dafür die Hilfen und die Kontakte zu Südafrika auf den Prüfstand zu stellen. Sollen die Türken ihr Geschäft machen. Der ANC fühlt sich in autoritärer und intransparenter Umgebung einfach wohler. Das müssen wir anerkennen - und die Konsequenzen ziehen. Für uns.
zum Beitrag22.01.2024 , 13:51 Uhr
Wichtiges Thema im Schatten der Energiedebatte. Ich stelle immer mehr fest, dass Südafrika und seine Staatspartei ANC notorisch konservativ wenn nicht gar reaktiv ist. Das zeigt schon die Hinwendung zu Russland und die antisemitischen Positionierungen. Dabei gibt es progressive Kräfte, die visionär denken. Doch diese gehören so gut wie nie dem korrupten ANC an. Innovative Kräfte werden ausgebremst, weil sie nicht das richtige Parteibuch haben. Die Partei Nelson Mandelas zeigt inzwischen autoritäre Züge, das ist einfach mal nach übereinstimmender Beobachtung festzustellen. Und in der westlichen Welt singen linksliberale Kräfte das Hohelied auf den Globalen Süden. Verstehe diesen false bias wer will.
Ich plädiere dafür die Hilfen und die Kontakte zu Südafrika auf den Prüfstand zu stellen. Sollen die Türken ihr Geschäft machen. Der ANC fühlt sich in autoritärer und intransparenter Umgebung einfach wohler. Das müssen wir anerkennen - und die Konsequenzen ziehen. Für uns.
zum Beitrag19.01.2024 , 00:02 Uhr
Ich kann und will die Angst vor einem Verbotsverfahren nicht verstehen. Man frage sich andersherum: Was wäre für die AfD bei einem misslungenen Verbotsverfahren gewonnen? Dass sie sich über ihren "Erfolg" freut? Sicher. Aber was hätte das für Auswirkungen außer die innere Befindlichkeit der Faschistenpartei?
Ich halte die Angst vor einem Verbotsverfahren für vorgeschoben. Niemand kann bisher schlüssig erklären, was bei einem Scheitern so schlimm wäre.
Schauen wir uns das Verbotsverfahren gegen die NPD an. Es war ein Freispruch zweiter Klasse. Die Partei wurde nur deswegen nicht verboten, weil sie zu klein und zu unbedeutend war. Und was folgt auf dem Sieg der NPD in Karlsruhe? Richtig, sie benannte sich um. Und heute weiß keiner, wer sie ist und wie sie heißt.
Münzen wir das auf die AfD um. Einen Freispruch zweiter Klasse wird es nicht geben. Denn unbedeutend ist diese eben nicht. Somit wird Karlsruhe auch nicht feststellen können, dass von der AfD keine Gefahr für unser Gesellschaftssystem und die Verfassung ausgeht. Zu 99 % kann man hier sagen, dass dies nicht passieren wird.
Der Einwand, dass ein Verbot nichts an den demokratiefeindlichen, rassistischen Einstellungen in unserem Land ändern würde, ist richtig, er hat aber nur mittelbar mit der AfD zu tun und ist wiederum vorgeschoben, denn er ist eine andere Baustelle: politische Bildung. Darum geht es hier aber nicht.
Es geht im Kern um den Organisationsgrad einer verfassungsfeindlichen Partei, die die Mittel hat, in Institutionen einzudringen, um sie von innen zu zerstören. Es geht um eine Partei, die sich demokratische Freiheiten zunutze macht, um diese zu zerstören. Im Gegensatz zur NPD kann die AfD das - sie ist groß genug. Die Gefahr ist also ihre Größe! Ein Verbot wäre eine institutionelle Schwächung dieser demokratiefeindlichen Kräfte
Im Umkehrschluss heißt das wiederum: Bei einem Verbotsverfahren kann unser Land nur gewinnen - egal wie es ausgeht.
zum Beitrag18.01.2024 , 05:42 Uhr
Ähnlich wie in Deutschland zündelt die AUR, die rumänische AfD und versucht, die Proteste zu instrumentalisieren.
Man hätte für Rumänienfremde das besser erklären und einordnen können. Gerade mit der AUR böte sich ein Vergleich an wie auch die staatlichen Reaktionen.
Wenn man es mit Klimaklebern vergleicht, ist der Entzug der Fahrerlaubnis nicht das schlechteste Mittel. An Rumänien zeigt sich, dass in Deutschland Justiz und Polizei mit zweierlei Maß messen. Das sollte uns zu denken geben.
zum Beitrag10.01.2024 , 16:50 Uhr
Man muss bei Wörtern und ihren Bedeutungen zwischen dem Alltagsgebrauch und dem Fachgebrauch unterscheiden. "Relativierung" ist insofern ein hässliches Wort, als es eine inflationär gebrauchte rhetorische Technik beschreibt von Geschehnissen abzulenken, euphemistisch kleinzureden und zu beschönigen. "Relativierung" ist insbesondere eine Argumentationstechnik für antisemitische Chiffren, ganz einfach zu erkennen am "aber".
zum Beitrag09.01.2024 , 23:43 Uhr
Relativierung ist ein zu böses Wort. Einordnung trifft es besser.
Die Singvögel in Italien wurden bis in die 90er gefangen. Begegnete mir immer wieder in der Toskana.
Zum Verzehr hieß es immer, doch nirgendwo bestätigte mir das ein Jäger. Vielmehr ging es um profanen Wettbewerb: Wer fängt die meisten.
zum Beitrag09.01.2024 , 18:16 Uhr
Degrowth ist mal wieder ein Konzept, das nur dem Wunschdenken akademischer Denkstuben entspricht, aber an der Realität vorbei geht. Es wird isoliert nicht funktionieren. Die Betonung liegt auf "isoliert". Erst wenn touristisches Abrüsten mit Gratifikationen aufgeladen werden, die Gewinn und nicht Verlust versprechen, wird ein Umdenken stattfinden. In der Psychologie nennt man das positives Ausblenden.
Besonders Bürgermeister müssen überzeugt werden, Der Teufelskreis von immer mehr kann nur durchbrochen werden, wenn man ihnen klarmacht, dass einzelne Touristen mehr Geld im Ort lassen als viele Bus- und andere Massentouristen, für die Busparkplätze und anderweitige Infrastruktur geschaffen werden muss. Dass diese einzelnen Touristen länger bleiben und ihr Geld nicht in der großen Kreisstadt lassen und allenfalls dort für einen Tag Bustourist sind, der nur 2,50 Euro Umsatz bringt. Also klassisches Weniger ist mehr.
zum Beitrag07.01.2024 , 22:51 Uhr
Ich bin nah an diesem Umfeld. Alles richtig, was Wolf Mayer sagt - aber sicher kommt die Enttäuschung nicht aus einem "grün-nahen Umfeld". Das als einziger Einwand.
Die hörbar demonstrieren, sind Vertreter großbäuerlicher Strukturen, die auch die meisten Subventionen einheimsen.
Gerade kleinbäuerliche Betriebe werden von den eigenen Verbänden - hallo, Herr Rukwied - ignoriert, noch mehr, wenn es um grüne Landwirtschaft geht.
Kleine Betriebe leihen sich den Mähdrescher für die paar Tage aus, da fällt das Dieselprivileg nicht so ins Gewicht. Wer als Bauer ökologisch umstellen will, dem werden immer, ja immer, Steine von den eigenen Kollegen in den Weg gelegt. Sie werden in der dörflichen Gemeinschaft geschnitten. Das höre ich von - erfolgreichen - Bio-Bauern in Baden-Württemberg und Bayern immer wieder.
Der eigentliche Skandal ist, das sagt Herr Mayer richtig, dass die Borchert-Kommission nicht gehört wurde. Dafür sollten Bio- und Kleinbauern getrennt auf die Straße gehen.
zum Beitrag06.01.2024 , 02:35 Uhr
Kluge und richtige Antworten und Analysen, genauso richtig ist aber, dass Ska Keller nicht mehr antritt. Sie wurde zunehmend unsichtbarer. Europa braucht Abgeordnete, die Europa vermitteln und damit sichtbar sind.
zum Beitrag28.12.2023 , 00:48 Uhr
Ein notweniger Kommentar im Angesicht des politische Notwendigen, der in seiner Kürze leider die lebensfernen Maximalpositionen nicht demaskiert.
Es gilt der Einzelfall. Und hier kommt das Wertegerüst der freien demokratischen Gesellschaft zur Hilfe. Man muss nicht zynisch seit wie Henry Kissinger, aber doch die Kunst des politisch Notwendigen im Auge behalten. Und die eigenen Interessen. Dazu müsste man sich ehrlicher machen. Gesellschaft und Politik.
zum Beitrag26.12.2023 , 16:52 Uhr
Man darf solch eine Stimme am Ende des Jahres auch nicht überbewerten, sondern muss die Forderung am Ende des Haushaltsjahres auch taktisch verstehen: Es auch darum, dass nicht abgerufene Mittel nicht gestrichen werden. Dass es um Material und Ausstattung nicht gut bestellt ist, ist bekannt. Dass man deswegen ein international sichtbares Leuchtturmprojekt in den Dreck fährt, wird nicht passieren. Dafür steht zu viel Reputation auf dem Spiel.
Sorgen muss schon mehr die Personalsituation machen. Es ist nicht nur der bekannte Personalmangel allgemein, verschärfend kommt hier hinzu, dass die Soldaten mit ihren Familien nach Litauen ziehen müssen. Dazu fehlt es bisher an Bereitschaft, obwohl es, wie man hört, einige Anreize gibt. Selbst der ursprüngliche Plan einer standortnahen Unterbringung wurde aufgegeben. Die Soldaten sollen künftig in die nächst größere Stadt pendeln, eine Kasernierung ist vom Tisch.
Jetzt kommt das große Aber: Bis zur Vertragsunterzeichnung kommunizierten die Litauer alles zu tun, um die Soldaten unterzubringen. Von Geld war nicht die Rede. Jetzt aber will das Land nur zum Teil für die Unterbringung aufkommen. Das Argument: Der Lebensstandard litauischer Soldaten sei niedriger. Und überhaupt, dass Alles sei zu teuer. Das wiederum dürfte bei deutschen Soldaten wenig überzeugend sein. Und den Eindruck verstärken, dass die Bundeswehr mal wieder der Sündenbock ist.
So beißt sich der Hund selbst in den Schwanz. Viele großspurige Ankündigungen, aber die Sache mit der Kostenverteilung hat man lieber vor sich hergeschoben. Es ist wie so oft bei Vereinbarungen mit Ländern im Osten: Zuvor heißt es immer "Keine Probleme. Macht euch keine Sorgen. Für alles ist gesorgt." Man redet nicht über Geld, wenn man was will." Nach der Zusage kommen diese Probleme dann massiv. 34 Jahre nach dem Mauerfall müsste man das inzwischen wissen.
zum Beitrag25.12.2023 , 22:29 Uhr
Die Süddeutsche Zeitung (Milch und Honig? Daraus wird wohl nichts) hat sich das Urteil näher angeschaut und kam zu dem Schluss, dass der Sprech der Klagenden von der überwiegenden Mehrheit der Medien mit zu wenig Distanz übernommen wurde, denn das Urteil auf den 69 Seiten liest sich ganz anders: Die UEFA muss nur jetzt sehr genau begründen, warum sie Super-League-Vereine ausschließt, sie kann das nicht mehr pauschal tun. Im Urteil steht auch, dass die Monopolposition rechtens sei, solange das Aufstiegsversprechen, also die Durchlässigkeit, gelte. Das ist letztlich das schlagende Argument: Dass es auch der letzte Kreisligaverein in die CL schaffen kann. Das hat der EuGH ausdrücklich betont.
Dem Urteil, dass die Chance für eine SuperLeague gestiegen sind, können sich Juristen nicht anschließen.
zum Beitrag24.12.2023 , 03:17 Uhr
Was ist das für eine naive Überschrift?
zum Beitrag18.12.2023 , 20:05 Uhr
Danke für diesen Artikel und die ausgewogene Beleuchtung der Hintergründe.
Es zeigt einmal mehr die selektive Empathie in der identitätspolitisch geprägten woken Kultursphäre. Nicht erst die Documenta 15 ist ein Beleg dafür. Es zeigt, dass Räsonnement und die eigenen Standpunkte zu hinterfragen mehr denn je in der Kulturszene angezeigt ist, um dem eigenen Anspruch kein Haugout der Doppelzüngigkeit und Unglaubwürdigkeit zu geben. Es besteht sonst Gefahr in Rechthaberei abzugleiten, das zeigen die im Text aufgeführten dünnen Rechtfertigungen. Einzig das Zenner zeigt hier eine glaubwürdige Haltung. In summa ist das aber zu wenig.
Für Leute mit Antennen für Menschlichkeit bar der politischen Verortung heißt das praktisch sich wegduckende, letztlich sich antisemitisch gebende Veranstaltungsorte und Veranstalter zu meiden und zu boykottieren.
zum Beitrag18.12.2023 , 18:16 Uhr
Mit Verlaub, das sehen Sie zu sehr durch die rosarote Brille. Die Wahrnehmung von Antagonismen zwischen den Parteien setzt eine Beschäftigung mit den Inhalten voraus. Also zumindest Wahl-o-Mat. Gegen eine extreme Polarisierung und Verunglimpfung demokratischer Standards haben aber Inhalte keine Chance, wenn das Bauchgefühl Opfer zu sein Fakten nicht mehr gelten lässt und Social Media in seiner Blase die Postfaktizität eins ums andere bestätigt.
zum Beitrag18.12.2023 , 12:53 Uhr
Schon vor Gründung der AfD fiel Beobachtern eine extrem russlandfreundliche Haltung bei gleichzeitiger Distanz zum Westen auf. Eine Art Selbstverleugnung, mit besonderer Neigung autoritäre Herrscher zu glorifizieren. In der DDR war Pirna Teil vom Tal der Ahnungslosen, nirgends konnte Propaganda besser wirken. Das wirkt offenkundig immer noch nach.
zum Beitrag16.12.2023 , 11:16 Uhr
Warum wird im Text mit keinem Wort das Verhältnis zu Deutschland erwähnt? Tatsächlich möchte Tusk andere außenpolitische Akzente setzen, d.h. eine vollkommen neue Justierung der polnischen Außenpolitik. Warum wird so etwas weggelassen?
zum Beitrag14.12.2023 , 15:15 Uhr
Zu überlegen ist, ob Lehramt unbedingt universitär gelehrt werden muss oder ob - bis auf Gymnasien - dafür pädagogische Fachhochschulen wie in Baden-Württemberg nicht besser geeignet sind. Meine Beobachtung als Dozent ist die, dass Lehramtsstudenten und -studentinnen nicht die Motivation von Fachstudentinnen und -studenten mitbringen und das Niveau oft herabsetzen. Viele Dozentinnen und Dozenten sind froh keine Lehrämtler in ihren Kursen zu haben.
zum Beitrag05.12.2023 , 13:41 Uhr
Dafür bezahlt man doch kein Lokal-Abo. Wie es anders geht, hat das Schwäbische Tagblatt in Tübingen gezeigt, dass - obwohl im Verbund der Südwestpresse, die den Mantel liefert - ihren Lokalteil massiv ausgebaut hat und, ungewöhnlich, in Wirtschaftsjournalismus investierte und so im Gegensatz zu den Umliegen Lokalblättern dazu gewann.
zum Beitrag05.12.2023 , 12:13 Uhr
Ich bin etwas irritiert - in dem Text (oder dem Buch) kommt Celans Geburtsort Czernowitz, damals Rumänien, heute Ukraine, nicht vor, dafür aber seine zweite Jugendstation Bukarest. Nun sind Jugendorte nicht immer aussagekräftig für eine Künstlerbiographie, hier aber verwundert es schon ein wenig, denn an der Taras Schewtschenko Universität Czernowitz wurde meiner Kenntnis nach viel zu Celan geforscht. Ist dann das Wort "Meilenstein" vielleicht übertrieben?
zum Beitrag04.12.2023 , 05:44 Uhr
Sehr gute Analyse. Danke dafür!
zum Beitrag03.12.2023 , 11:19 Uhr
Schön, dass das noch jemand macht. Ich bin als Jugendlicher immer zum Gitarrenunterricht getrampt, nach Haus vom Internat, in den Dritte-Welt-Laden. Das war pünktlicher als heute die Bahn. In den Ferien dann natürlich nach Griechenland, über den Balkan. Die großen Autobahnen konnte man planen, die Länder und ihre Wartezeiten auch. Viele Lifts waren kleine Abenteuer mit manchmal verrückten Menschen, es waren aber vor allem tolle Menschen mit einer ungeheuren Hilfsbereitschaft, die vielleicht nur von München nach Bad Tölz wollten, aber dann – "was soll's – spontan an die jugoslawische Grenze fuhren.
Die Bild-Zeitung warnte natürlich davor, brachte Horror-Geschichten, es waren ja nur Hippies und Linke so unterwegs. Mit dem Mauerfall verschwand dann diese Art des Reisens, die Sicherheitsgesellschaft setzte sich immer mehr durch.
Warum ausgerechnet mit dem Mauerfall, habe ich nie verstanden. Vielleicht gibt es diese Koinzidenz auch nicht. Jedenfalls: Diese Art des Reisens trug viel zum Austausch und Verständnis der Generationen bei.
Deutschland, so scheint es mir heute, war damals bunter und toleranter. Vielleicht weil nicht jeder ein Sender sein wollte, sondern weil die Menschen Geschichten hören wollten.
Schönen Sonntag.
zum Beitrag24.11.2023 , 20:05 Uhr
Danke für diesen sehr informativen Artikel. Erst durch die Lupe auf einen Einzelvorgang wie in diesem prominenten Fall wird klar, mit welchen entstellenden Rechtsbeugungen die PIS arbeitet und bald gearbeitet haben wird.
zum Beitrag24.11.2023 , 16:15 Uhr
Da liegen Sie falsch. Es gibt einen Grund, warum Putin mit den Skythen versucht, die krimtartarische Geschichte als nicht elementar umzuschreiben.
Sie verkennen, dass die russische Geschichtsklitterung Zeitlinien konstruiert, indem Skythen und Russen verwoben werden, auch wenn die russische Besiedlung auf der Krim erst Ende des 18. Jahrhunderts begann. Dies soll den russischen Imperialismus legitimieren.
Ich zitiere den Historiker und Osteuropa-Experten Berthold Seewald: "Dass Wladimir Putin sie jetzt zur russischen Kriegsbeute macht, hat mehrere Gründe. Zum einen geht es offenbar darum, die Geschichte der Ukraine zur russifizieren und dem überfallenen Land seine Identität zu nehmen. Zum anderen kann sich der Kriegsherr damit in eine alte Traditionslinie einschreiben, die unter russischen Nationalisten nach wie vor populär ist. Laut ihr werden die Skythen zu fernen Vorbildern umgedeutet, als Verteidiger der russischen Länder gegen das übrige Europa. „Skythisch zu sein“ bedeutet, „gegen den ,dekadenten’ Westen Stellung zu beziehen“, erklärt der Beutekunst-Spezialist Konstantin Akinsha in der „Neuen Zürcher Zeitung“ die magische Anziehungskraft des Skythengoldes auf die russischen Invasoren."
zum Beitrag24.11.2023 , 14:12 Uhr
Hier fehlen zur Einschätzung ein paar grundlegende Informatioen (übrigens in allen deutschen Medien): Die Objekte stammen unter anderem aus dem Taurischen Zentralmuseum in Simferopol, der Hauptstadt der Krim. Taurien ist der alte Name der Krim, abgeleitet vom Volk der Taurier, die im Altertum auf der Krim siedelte. Ich habe das Museum noch vor der Annexion besucht.
Mit Beginn des Mongolensturms übernahmen Krimtartaren aus der asiatischen Steppe im 13. Jahrhundert die Halbinsel, daher der heutige Name. Nach dem türkisch-russischen Krieg im 18. Jahrhundert versuchten die Russen die krimtatarische Kultur auszulöschen und benannten die Region in Taurien um.
Das Gleiche ist seit 2014 erneut zu beobachten: Die Russen haben Krimtartaren aus dem öffentlichen Leben nahezu verbannt, ihre Medien verboten, waren sie doch die einzigen, die gegen die Annexion protestierten.
Die krimtartarische Kultur ist auf der Krim erneut durch die Russen bedroht. Daher spricht, neben völker- und kulturpolitischen Aspekten, alles dafür, Russland den Zugriff auf diese Kultur zu verwehren, denn es ist eine Umwidmung im Sinne der nationalistischen Agenda Putins zu befürchten. Russland ist wohl der letzte Sachwalter krimtartarischer Kultur.
zum Beitrag22.11.2023 , 20:39 Uhr
Mit Verlaub: Damals übernahmen die Subventionen private Förderer. Wir können jetzt eine Henne-Ei-Diskussion beginnen.
zum Beitrag21.11.2023 , 17:22 Uhr
Mich stört bei diesem Bericht der Blick aufs rein Finanzielle. Das ist zu sehr mit dem Blick der deutschen Krämerseele betrachtet. Es zeigt paradigmatisch auch, dass Entrepreneure hierzulande zu schnell in eine Tragfähigkeit gedrängt werden. Die Verwaltungen, die Ministerien, die EU-Kommission rechnen selten über fünf Jahre hinaus. Gerade in Aufbauphasen ist das zu kurz, mitunter innovationsfeindlich.
Halten wir mal inne: Als das Auto erfunden wurde, wurde Benzin von Apotheken verkauft. Es dauert dann über 30 Jahre, bis in Hannover die ersten Tankstelle entstand, 1922.
Ich habe bei Wasserstoff den Eindruck, dass man der Technologie nicht die nötige Zeit zugesteht und gerade in Deutschland bei Wasserstoff das Glas zu schnell halb leer ist.
zum Beitrag18.11.2023 , 13:46 Uhr
Das Verschweigen, Relativieren, Gleichsetzen des Gewaltaktes der palästinensischen Hamas ist eine Form des Antisemitismus, genau wie einseitige Forderungen zum Schutz der Zivilbevölkerung, die den Aggressor nicht berücksichtig.
Insofern ist das Zitat "„Alle, die uns kennen, wissen, dass es überhaupt nicht um das jüdische Volk geht. Hier geht es um das besetzte Volk Palästinas.“" schon als naiv zu werten, besser als Ausrede eines politisch unklugen Menschen. Oder muss man diese Studenten kennen? Was bilden die sich in ihrer Blase ein? Bezüglich ihrer Mitstudenten: Auch selektive Empathie verletzt und diskriminiert.
zum Beitrag17.11.2023 , 15:13 Uhr
Exakt. wegen solcher Ideologen und Partikularinteressen geht die Linke vor die Hunde.
zum Beitrag12.11.2023 , 19:09 Uhr
Ich würde noch weitergehen als Klaus Hillenbrand: Auch die Stadt Kassel und das Land Hessen müssen ihre Fördermittel zurückziehen. Dies gilt auch für Sponsoren, wollen sie sich nicht dem Verdacht der Tolerierung von Antisemitismus aussetzen.
Wer seinerzeit verfolgt hat, wie die Kritik und die Hinweise des Zentralrates der Juden in Deutschland neun Monate vor Beginn der Schau abgetan wurden, wie Mediationsangebote von Experten wie Meron Mendel in den Wind geschlagen wurde, weiß, dass es hier um ein strukturelles Problem der Documenta selbst geht.
Eigentlich schreit alles nach Neuanfang.
zum Beitrag10.11.2023 , 14:16 Uhr
Und warum sind die beteiligten Polizisten und Henning Scherf nie verklagt worden - oder wurde das zumindest versucht?
An Diskriminierung zu erinnern, ist das eine, Ross und Reiter zu nennen, die Täter, das andere.
zum Beitrag10.11.2023 , 12:23 Uhr
Nein, es ist nicht unverantwortlich. Es ist eine Risikoabwägung. Man nennt das wissenschaftlich auch Risikofolgenabschätzung. Und der Fall beweist einmal, dass ein Verdacht, noch dazu versehen mit dem Adjektiv "möglicherweise", nicht für ein Verbot reicht - auch wenn das einem Redakteur mit eindeutiger Positionierung nicht schmecken darf.
Für den Redakteur steht die Schädlichkeit fest, dass er gar nicht mehr auf die Schädlichkeit eingeht. Das unterscheidet ihn von Wissenschaftlern, die das vorsichtiger formulieren - und auf die sich der Minister nun beruft. Hier seinen Fokus geweitet zu haben und nicht ideologisch an Aussagen festzuhalten, ist ein Lernprozess, der einem Minister gut zu Gesicht steht. Das unterscheidet einen Verantwortungsträger, der den Blick über den Tellerrand qua Rolle haben muss, von einem Aktivisten mit einem verengten Blick.
Die Argumentation "diverser Studien" ist dabei eher einem Reflex zuzuschreiben, denn einer faktenbasierten Argumentation. Das weiß man spätestens auch durch Sahra Wagenknecht, deren "Studien" (vgl. Markus Lanz) bei näherem Hinsehen auch in sich zusammenfallen. Das weiß man bei der Gentechnik, gegen die man auch nicht mehr mit dem Wissensstand von vor 20 Jahren argumentieren kann.
zum Beitrag10.11.2023 , 10:54 Uhr
Die Gegenüberstellung prozentualer Anteile ist Aber-Rhetorik und per se linker Antisemitismus, der en Antisemitismus in den eigenen Reihen nicht wahrhaben will.
Es ist übelster Whataboutism. Es ist an der Zeit vor der eigenen Türe zu kehren und die postkoloniale Linke auf ihre inneren Widersprüche, Inkohärenzen und verrutschte Koordinaten hinzuweisen.
zum Beitrag10.11.2023 , 10:48 Uhr
„…sowie der Ausschluss von Kultureinrichtungen von der öffentlichen Förderung, die das Existenzrecht Israels infrage stellen oder mit Personen zusammenarbeiten, die das Existenzrecht Israels ablehnen.“
Im Klartext: Das betrifft dann auch die Documenta, in deren Findungskommission schon wieder ein Antisemit und BDS-Anhänger aus dem "globalen Süden" sitzt.
Dabei hatten die Veranstalter zugesagt, den Antisemitismus der letzten Schau aufzuarbeiten. Die Kommission wurde im März besetzt, aber keiner hat's bemerkt. Bis jetzt. Kulturstaatssekretärin Claudia Roth schweigt abermals, was als Billigung ausgelegt werden kann.
Dumm nur, dass Schauen wie die Documenta eine Visitenkarte Deutschlands sein sollen. Hier die Schere anzusetzen und von fragwürdigem Mitwirken von rassistischen Beratern aus dem globalen Süden sich zu trennen und die Anerkennung von Demokratie und Menschenwürde zur Bedingung zu machen, wäre eine konkrete Umsetzung der sicher gut gemeinten Unterstützungsaussagen. Oder um es ohne weiße Iris zu sagen: Rote Linien ziehen und wo diese überschritten sind, sofortiger Geldentzug.
zum Beitrag06.11.2023 , 19:59 Uhr
Danke für Ihren Beitrag. In der Tat sollte man Heidegger und Schmitt den Apologeten des postkolonialen und identitätspolitischen Diskurses viel öfter gegenüberstellen - besser lassen sich die inneren Widersprüche und der inhärente Antisemitismus nicht erläutern. (Für alle, die immer noch denken, es gäbe keinen linken Antisemitismus.)
zum Beitrag06.11.2023 , 19:53 Uhr
Einspruch: Die abgesenkte Mehrwertsteuer für die Gastronomie ist eine Quersubventionierung wie seinerzeit der Nachlass für Hotelbetriebe durch die FDP. Hier mit dem Erhalt von Kultur zu argumentieren, ist schlichtweg falsch. Denn das ist das Gießkannenprinzip, von dem ebenso gesichtslose Ketten profitieren wie überhaupt eine gut verdienende Mittelschicht. Kneipen und Kneipenkultur sind da nur vorgeschoben und Interessen-PR. Die profitieren schon allein der Kundenbindung am wenigsten davon.
Viel mehr Sinn machte es, mit dem Geld einer gerecht veranlagten Mehrwertsteuer Grundnahrungsmittel, Obst und Menstruationsbinden von der Mehrwertsteuer zu befreien. Das hätte käme nebenbei der Gleichberechtigung und der Volksgesundheit zugute. Derlei Effekte sind bei der Gastronomie nicht erkennbar, auch wenn die Dehoga lautstark jammert. Das tun Bauern aber auch.
zum Beitrag05.11.2023 , 21:41 Uhr
Judith Butlers postkoloniales Denken entlarvt sich mit den Hamas-Greueltaten als das was es ist: diskriminierend und antisemitisch.
Längst erstickt diese Ikone des identitätspolitischen Diskurses an ihren eigenen Widersprüchen und offenbart dabei eine abstoßende selektive Empathie.
zum Beitrag03.11.2023 , 09:51 Uhr
Ist doch eine gute Werbung für World Press Photo. Man kann da nur noch sarkastisch sein. Ein Freund war vor einigen Jahren unter den Prämierten. Es ist die größte Ansammlung an zeitgenössischem Wissen über Photographie auf diesem Planeten - so ein Verbot ist nichts anderes als die Vorstufe zur Bücherverbrennung und animiert wohl jeden der Fotografen dort zu einem Portrait über die ungarische Gesellschaft. Denn naiv ist, wer denkt, dass die diskriminierenden Handlungen der Regierung nicht von der Bevölkerung getragen werden. Populisten haben ein Ohr an den niedrigen Gefühlen der Bevölkerung. Das lässt sich auch gut auf Russland übertragen.
zum Beitrag30.10.2023 , 16:25 Uhr
Die Causa Schirrmacher ist eine Anekdote, dies auf ihn zu verengen, entwertet die jedoch gute Beobachtung. Schirrmacher war sicherlich keine Referenz für Wagenknechts Zielpublikum. Richtig ist, dass durch Schirrmachers Lob sich der seinerzeit der ob ihrer stalinistischen Grundierung neue Schichten öffneten. Ich behaupte aber, dass dies mehr aus Neugier an der Exotik geschah. Allein schon die naive Außenpolitik der Linken verhinderte, dass man sich mit Wagenknechts Positionen näher beschäftigte, wenn man kein Parteigänger war.
zum Beitrag30.10.2023 , 14:02 Uhr
Ein Burschenschaftshaus ist halb-öffentlich. Selbst Privaträume können von anderen Kommilitonen eingesehen werden. Die Duldung verfassungsfeindlicher Symbole in einem Burschenschaftshaus stellt eine Art Gemeinschaftsakt dar, die über den Einzelnen hinausreicht.
Juristisch ist das weniger eindeutig, als Sie es darstellen.
Hintergrund: Ich hatte zu meiner Studienzeit guten Einblick in mehrere schlagende Verbindungen in Tübingen und Marburg. Das war eine Zeit, als Verbindungen weniger radikalisiert waren als heute, aber Straftatbestände gab es damals schon.
zum Beitrag29.10.2023 , 21:10 Uhr
Jeder, der ein Bewusstsein für Antisemitismus hat, konnte dies in Teilen von FFF erkennen. Erinnert sich noch jemand an die Causa Ronja Maltzahn und ihre Dreadlocks? Kultureller Aneignung wurde sie geziehen. Und in dieser Verurteilung schwang schon ein gerüttelt Maß an Diskriminierung mit, von welchen, die angetreten sind, Diskriminierung zu verhindern. Schon damals wurde zugelassen, dass randständige Themen das eigentliche Thema Klima überwölbten.
Doch nicht diese an und für sich harmlose Petitesse - außer natürlich für die Betroffene selbst - war das eigentliche Problem, sondern der totalitäre Anspruch und die Deutungshoheit dahinter, die ein paar Jugendliche beanspruchten. Wäre diese Haltung nicht so grundsätzlich, man hätte sie für Auswüchse einer nicht abgeschlossen Adoleszenz halten können. Aber auch Jugendliche können wiel Schaden anrichten.
Seitdem ist das Durchschnittsalter der Bewegung gewachsen, ihr Geltungsanspruch über das eigentliche Kernthema auch.
Luisa Neubauer moderiert das Thema in Deutschland erstaunlich erwachsen. Sie und ihre Mitstreiter hätten jedoch früher damit anfangen müssen. Siehe Ronja Maltzahn und viele andere Aufreger danach.
zum Beitrag29.10.2023 , 13:56 Uhr
Der Autor hat vergessen, die Nachdenkseiten einzuordnen. Dies ist eine antidemokratische, der linken Verschwörungsszene nahestehende, Seite mit antisemitischen Untertönen, die dem Querdenkermilieu nahesteht und dabei auch rechtsextreme Chiffren bedient. Diese unkritische Erwähnung ist nicht hinnehmbar.
de.wikipedia.org/wiki/NachDenkSeiten
Solche Nachlässigkeiten sollten beim Redigieren nicht passieren, liebe Redaktion.
zum Beitrag24.10.2023 , 22:10 Uhr
Danke. Dieser Kommentar verdient es gedruckt zu werden. Er beschreibt die Gemegelage treffend.
Einzig dass Sahra Wagenknecht Populismus selbst nicht fremd ist, hätte man noch erwähnen dürfen.
zum Beitrag24.10.2023 , 22:07 Uhr
Diese Zielgruppe gibt es überall auf dem Land und in älteren Schichten. Darunter sind viele Ex-SPDler, denen bei Schröders Reformen die politische Heimat verloren ging und die mit den urbanen Trends aus Gender und Identitätspolitik nichts anzufangen wussten.
Die Linken-Spitze - Gysi eingeschlossen - hat es nie verstanden, das zu moderieren. Die, die es hätten können wie Bodo Ramelow, ließ man nicht an die Spitze.
zum Beitrag24.10.2023 , 22:01 Uhr
Wagenknecht ist kühl, ha, aber analytisch? In der Wirtschaftspolitik mag das zutreffen, in der Außenpolitik versteigt sie sich nachweisbar zu puren Behauptungen mit nichtexistenten Studien, um ihren Antiamerikanismus zu kaschieren. Eine abwägende Analytikerin ist sie sicher nicht, aber eine Person, die um Macht und Wirkung weiß, die auch vor populistischen Tönen nicht zurückschrecken weiß.
Wagenknecht hat, als alte Stalinistin, viele Häutungen durchgemacht. Geblieben ist ihr dualistischer Blick auf die Welt. Für den Blick bis zum Tellerrand mag das für sie und ihre Klientel reichen. Zukunft formulieren andere.
zum Beitrag24.10.2023 , 09:44 Uhr
Dieser Kommentar argumentiert so schlüssig wie die Linken-Spitze gestern über den Verlust der Arbeitsplätze in der Fraktion und sagt weniger über die neue Partei aus, als über den Autor selbst. Oder was sollen die allzu ausführlichen Auslassungen über das mögliche Parteikürzel? Also wenn es nicht mehr ist…
zum Beitrag23.10.2023 , 02:06 Uhr
Alles richtig. Das spanische Netz ist weniger dicht gewoben als in Dweutschland. Aber da, wo es existiert, funktioniert es, und dann ist es hervorragend in ein Überlandbussystem integiert.
Wenn man sich die Investitionssummen pro Bürger anschaut, weiß man auch warum.
Gruß an die CSU hiernzulande.
zum Beitrag23.10.2023 , 02:02 Uhr
Ich habe keine Ahnung, wie gut die Wahlnuss Wasser speichert, wie sie wurzelt. Aber gibt es da nicht Projekte mit Mischkulturen? Gerade die Israelis haben sehr viel Erfahrung mit ariden Gebieten.
Ganz vorsichtig wage ich zu fragen: Fehlt es da an Know-How-Transfer?
zum Beitrag22.10.2023 , 00:34 Uhr
Schön beobachtet, mit einem feinen Blick, der nicht Gefahr läuft, in Reiseprosa abzugleiten. Habe ich mir was für die nächsten Fahrten abgeschaut. Dank dafür
zum Beitrag21.10.2023 , 02:45 Uhr
Leider kann man im Forum der taz keinen thumb up machen. Ihr Kommentar hätte ihn verdient. So sehe ich es auch.
Spalter, Spalter ruft es, Jüdäische Volksfront oder Volksfront für Judäa? - egal, wir werden unterhalten.
zum Beitrag21.10.2023 , 02:38 Uhr
Wichtiger Kommentar. Sage ich ebenfalls. Überfällig!
Eine Freundin, ein Jahrzehnt jünger, sich selbst als links definierend, dem linken Flügel der SPD gefühlt nahestehend, reagierte mit scharfen Abwehrreaktionen, als ich ihr von linkem Antisemitismus erzählte und den Forschungen dazu, die dazu in meinem Umfeld stattfinden.
Tenor: Linken Antisemitismus gibt es nicht. Das sei ein Oxymoron. Das seien Rechte. Und bei den radikalen Hamas-Anhängern liefen Rechte mit. Das können keine Linken sein.
Soviel zur Realitätsverweigerung der postkolonialen Linken und fehlendem Räsonnement.
Ich war in meinem Leben auf vielen Demos angefangen in Wackersdorf bis Mutlangen. Die Grenze ist da erreicht, wo Linke Polizisten den Tod wünschen und schlichtweg faschistoid reagieren.
Was bei der Linken besonders schmerzt, ist ihre Uneinsichtigkeit bei gleichzeitiger Rechthaberei. Oder wie definiert man Dummheit, wann beginnt die? Ich bezeichne mich selbst als Altlinker, hoffe aber, dass ich bei meinen Urteilen gerecht bin. Und nie ideologisch.
zum Beitrag19.10.2023 , 22:37 Uhr
Ja so ist das mit dem Glauben. Vieles weiß man nicht. Und gerade Linke haben ihr ganz eigenes Verhältnis zum Glauben. Also glaubt mal schön. In Stadt und Land. Es wird ein Offenbarungseid sein.
Aber so war das schon immer, wenn man in der Linken "Spalter, Spalter" geschrien hat. Oder wie war das ncoh mit der Volksfront von Judäa oder war das doch die Judäische Voksfront?
zum Beitrag19.10.2023 , 22:12 Uhr
Ist die österreichische Literaturszene wirklich so viel besser, cooler und entspannter als die deutsche? Unsinn. Ich behaupte mal, sie kann sich nur besser verkaufen, inszenieren wie die Österreicher es seit jeher besser verstehen ihre Landschaft zu verkaufen oder wie man landläufig über die Erfindung des Agrotourismus sagt aus Scheiße Gold spinnen. Après Ski hollarödulijöh.
Kultur hat in Österreich einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland, einen politischen. Das zeigt schon der Anteil der Kultur in den Hauptabendnachrichten, der ZIB im ORF. Dann die Inszenierungen vom Wiener Opernball, die Salzburger Festspiele, das Wettlesen für die tote Bachmann in Klagenfurt, kratzbürstige Kabarettisten wie die Lisa Eckhart oder, Gott hab ihn selig, die Schmutzeleien von Manfred Deix. Und die Tante Jolesch darf man natürlich auch nicht vergessen.
Was alle guten österreichischen Künstler nach 45 auszeichnet, ist, sie speien auf ihr Land und das speit zurück, ächtet sie, ist dann aber saustolz, wenn die Geächteten einen ausländischen Preis bekommen, im Ausland hoch angesehen sind. So geschehen mit Bernhard und Jelinek, Eckhart und Deix, Haderer natürlich auch. Und dann sind die österreichischen Verleger deppert traurig, weil die deutschen mal wieder alles wegkaufen.
Was also ist das Besondere an österreichischer Literatur: Sie hält sich immer bereit vom eigenen Land geächtet zu werden. Und die Künstler tun alles, um geächtet zu werden. Denn das macht sie groß, macht sie flügge. Also irgendwie eine Art Biermann, auf den man stolz ist.
Gezeichnet, ein Halbösterreicher.
zum Beitrag18.10.2023 , 15:25 Uhr
Literatur und Architektur sicherte das Überleben der slowenischen Kultur und Sprache in 500 Jahren Besatzung. Deswegen gibt es in Ljubljana keine Statuen von Militärs, sondern nur von Künstlern.
zum Beitrag13.10.2023 , 21:53 Uhr
Verhandlungen deckt sich nicht mit den neuesten Umfragen. Was ich von Freunden und Bekannten aus Israel mitbekomme, ist, dass die Bevölkerung sicher nicht Verhandlungen fordert, sondern Vergeltung.
zum Beitrag12.10.2023 , 14:26 Uhr
In den Worten von Frau Wiedemann schwingt Überraschung mit. Das wundert mich.
Ich war in den 80er-Jahren aktiv als Schüler bei Aktion Sühnezeichen und fuhr nach Ausschwitz, die Gedenkstätte zu pflegen. Unsere Schule war damit ein Exot. Aufklärung über den Holocaust und die Nazi-Zeit fand damals nicht statt. Der Geschichtsunterricht endete immer bei 1933. Dafür begegnete jedem Gymnasiasten in Baden-Württemberg die Französische Revolution drei Mal. Filbinger wollte das wohl so.
In der politischen Auseinandersetzung mit der Tätergeneration kam Adolf Nazi nie vor, dafür aber immer "Geh doch nach drüben", wenn man für mehr Demokratie eintrat. Der Feind war immer noch im Osten, der Feind im Inneren nicht erkannt.
In den 90ern forschte ich zum Holocaust, speziell zu Nebenlagern der großen KZ. Was mir da für ein Wegdrücken, Leugnen, was mir da für eine Ignoranz entgegenschlug, ist unbeschreiblich. Mein Fall ist dem von Anja Rosmus in Passau nicht unähnlich, die sogar Morddrohungen erhielt; bei uns waren es nur Drohungen.
Um es kurz zu machen: Die Aufarbeitung des Nazi-Vergangenheit begann erst richtig in den 90er-Jahren, als die Tätergeneration wegstarb. Sie begann, als die Verhinderer der Aufklärung in Pension ging und man sich – auf einmal – an mutige Aufklärer wie den Frankfurter Oberstaatsanwalt und Nazijäger Fritz Bauer erinnerte. Sie wurde institutionalisiert mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin 2005.
Und doch ist das Erinnern noch immer von Lügen und Zerrbildern gezeichnet. Hinter dem Positivbeispiel Fritz Bauer können sich all die Schreibischtäter in den nicht entnazifizierten Amtsstuben verstecken. Die Geschichte der Mitläufer oder der Täter im Amt, wie der Gründer des deutschen Geheimdienstes Gehlen wird bis heute nicht erzählt, das Außenministerium, das Innenministerium gibt sich sperrig, wenn es um Altnazis in seinen Reihen geht. Das Ansehen des Amtes ist immer noch wichtiger, als sich dem Schmutz zu stellen. Preußen Obrigkeitsstaat reloaded.
zum Beitrag10.10.2023 , 15:42 Uhr
Auf den ersten Blick sieht es nach handwerklichen Fehlern aus, auf den zweiten mit der Mandatierung von Lansky nicht mehr. Ein Medienanwalt, der russische Propaganda schützt, ist ein No-go. Die eigentliche Frage aber ist: Was hat ein Anwalt und Lobbyist wie Lansky bei ROG überhaupt verloren? Hat niemand seinen Mandantenstamm durchleuchtet und als unvereinbar mit den Zielen einer Menschrenrechtsorganisation erkannt?
Diese Mauschelei ist größer als der Fall Wehrschütz.
Dessen Fall erinnert übrigens stark an den Fall Malte Olschewski im ORF, der den serbischen Nationalismus und damit auch die Kriegsverbrechen rechtfertigte - auch aus einer russophilen Perspektive heraus. Seine serbische Opferthese wurde später wissenschaftlich widerlegt. Im Fall Wehrschütz muss man sich fragen, warum das beim ORF immer an so prominenter Stelle in der Krisenberichterstattung passiert?
zum Beitrag10.10.2023 , 12:55 Uhr
Rechtslibertär und sozialdarwinistsich sind gehören zusammen. Beide sind demokratiefeindlich.
zum Beitrag10.10.2023 , 12:54 Uhr
@Mirian - Rassismus und Antisemitismus ist keine Meinung, deswegen handelt es sich bei Hass-Postings auch nicht um Zensur, wenn sie gelöscht werden.
zum Beitrag02.10.2023 , 21:11 Uhr
Metzgerei Michael Schneider am Marktplatz in Eichstätt in Oberbayern, an der Grenze zu Mittelfranken. Gilt als Grundnahrungsmittel und Studentenfutter für Reingeschmeckte, mit einem herrlichen "Ggoiii" serviert. Kostet 1.30 € (im GEgensatz zu München mit 3.80 €).
Vermutlich sponsert der Bischof im Hintergrund.
zum Beitrag02.10.2023 , 19:51 Uhr
Mit Verlaub, liebe taz liebe Redaktion - ihr kennt Euch ja richtig aus, Ihr Experten: Die Weißwürste auf dem Bild sind alt und von Petersilie verhöhnt.
Die rührt kein echter Bayer nit an! :-)))
zum Beitrag02.10.2023 , 19:47 Uhr
Ihr Thüringer könnt mit Majoran in Würsten umgehen, aber nicht mit Petersilie wie die Bayern. Musst eine Weißwurst von mir essen - die wird mit Eiswürfeln gemacht, baden-württembergisch.
zum Beitrag02.10.2023 , 19:45 Uhr
Falsch. Weißwürste, Brezn und Weißbier am Samstag oder zum Frühschoppen am Sonntag nur bis 11 Uhr. Danach Landesverrat.
zum Beitrag02.10.2023 , 19:43 Uhr
Ausgerechnet die Ecke Nordost ohne kulinarische Highlights spielt sich wie das Eisbein bei Paul Bocuse auf.
zum Beitrag02.10.2023 , 19:39 Uhr
Wer nach Berlin kommt, ist sofort von Veggie-Missionierern und geschmacklich verirrten Fleischersatzweißwürsten umgeben.
Außer er findet diese herrliche Straße im Wedding, wo es noch Berliner Eisbein gibt, nur um festzustellen, dass eine bayerische Grillhaxn dann doch besser schmeckt - zusammen mit einem selber gemachten Most von der Streuobstwiese.
zum Beitrag30.09.2023 , 20:51 Uhr
Dann nennen Sie das Kind doch beim Namen und beziehen 1988 mit ein. Es waren die Memoranden der Armenier, die die Aseris nicht akzeptierten un daraufhin ihre Truppen von Baku aus losschickten und mehrere Pogrome an den Armeniern verübten. Eindeutige Schuldbeweisungen gibt es hier nicht, sondern allein gebrochene Versprechen Stalins.
zum Beitrag30.09.2023 , 02:04 Uhr
Beim Thema Azach/Bergkarabach muss ganz viel entwirrt werden. Der Artikel zeigt es abermals auf.
In allen Medien wird kolportiert, dass Bergkarabach aserbaidaschanisches Staatsgebiet sei. Dabei beruft man sich auf die UN. Dabei wird unterschlagen, dass nach einem Pogrom 1988 Bergkarabach aus Aserbaidschan von der Roten Armee herausgelöst und direkt Moskau unterstellt wurde.
Armenien hat bisher Russland als Schutzmacht angesehen, mit Blick auf die Türkei und den Genozid in den Balkankriegen 1912 und 1913. Zwar gibt es zaghafte Annäherungen an den Westen, vor allem die USA, seitdem die Schutzmacht Russland ausgefallen ist, doch das soll nichts heißen. Aktuell ist für Russland Aserbaidschan der Partner der Wahl, da dieses Land für die Gaslieferungen nach dem Wegfall der Europäer geostrategisch wichtig ist.
Und auch für Europa ist Aserbaidschan bei der Erdgasversorgung ein Schlüsselstaat, der die russischen Lücken schließen soll.
In Afghanistan hat der Westen Milliarden gepumpt. Das Ergebnis ist, dass die Chinesen das Geschäft mit den seltenen Erden machen.
Wenn Europa nicht zwischen China/Russland und den USA zerrieben werden will, muss es schmutzige Deals im Sinne Politik des Möglichen, wie das Henry Kissinger formuliert hat, machen. Europa muss in diesem Konflikt sehr vorsichtig sein und auf seine Interessen achten. Von daher habe ich für die Zurückhaltung Verständnis.
Sicher, der armenische Präsident hätte gerne, dass Europa Arzach als armenisches Territorium anerkennt. Doch das wird nicht geschehen. Schon die Anerkennung des Kosovo war ein völkerrechtlicher Fehler. Dies hier wäre erst recht einer, weil das Recht hier auf aserbaidschanischer Seite steht. Moral ist leider keine Kategorie in der Politik.
Einzige Möglichkeit wäre Arzach unter UN-Verwaltung zu stellen. Doch welches Land möchte der Protegé dafür sein?
Bitter ist, dass durch dieses europäische Stillhalten die junge armenische Demokratie geschwächt wird.
zum Beitrag28.09.2023 , 12:51 Uhr
Das halte ich für eine Ausrede. Merz verlegt den Hass in die politische Mitte, Stimmen her, Stimmen hin. Das macht ihn gefährlicher als das Original.
zum Beitrag28.09.2023 , 12:48 Uhr
Es kann inzwischen als gesichert gelten, dass Friedrich Merz ein Hass auf alles sozial Schwache umtreibt.
zum Beitrag23.09.2023 , 15:04 Uhr
Wir machen das mit dieser Lösung. Ein benachbarter Bauer lässt seine Kühe unter unseren Bäumen weiden und abwechselnd seine Ziegen. Das wird angepasst mit Blütezeit etc. Wir arbeiten noch mit Leiterwagen. Das Problem ist der Abtransport. Da es eine Steillage ist, bei der man selbst mit dem Jeep nicht hingekommt, ist es eine Frage der Zeit bis wir das nicht mehr können.
zum Beitrag22.09.2023 , 18:34 Uhr
Es ja nicht einmal de gesetzlichen Mindestlohn. Streuobstwiesen sind Landschaftspflege und Kulturlandwirtschaft. Schafhalter bekommen dafür hohe Ausgleichsprämien - Besitzer von Streuobstwiesen: Nichts. Das Modell Schweiz wäre im Südwesten angebracht. Die Hanglagen der Schwäbischen Alb, deren Höhenlagen, Oberschwaben sind Streuobstwiesen pur. Dagegen sind die Flächen im Norden - Verzeihung - kaum der Rede wert.
Der Tübinger OB Boris Palmer genießt bei der Landbevölkerung übrigens einen so guten Ruf, weil er einen Apfelbaum richtig beschneiden kann.
zum Beitrag22.09.2023 , 17:50 Uhr
In Baden-Württemberg sind Streuobstwiesen in erster Linie Hobby. Und wo ist das Problem? Wir haben 120 Bäume, 60 Apfel und 60 Zwetschgen und Birnen. Darunter viele edle alte Sorten. Wir machen daraus Most und Schnaps. Ich würde gerne mehr damit machen, doch ich scheue die EU-Bürokratie und den Spießrutenlauf, sich bei den Lebensmittelbehörden für alte Sorten stark zu machen.
Darunter sind auch viele alte Speisesorten wie Jakob Fischer oder Kaiser Wilhelm, die nach Vanille schmecken. Es wäre schön wenn sie Organisationen wie Slow Food mit der Arche de Geschmacks dafür interessieren würden. Das passiert leider nicht. hier muss ich die EU als Europafreund stark kritisieren: Die Restriktionen bei Saatgut und Sorten bewirkt ein Aussterben der Vielfalt - und damit letztlich der Streuobstwiesen. Es geht darum das Diktat der EU Vermarkungsnormen zu reformieren und zu brechen.
Das widerspricht der grünen Strategie in all ihren Zügen. Ich verstehe nicht, warum man an diesem Paradox festhält. Dummes Lobbying der Apfelgroßbauern aus dem Alten Land und vom Bodensee?
zum Beitrag17.09.2023 , 15:41 Uhr
Wenn das Eintreten für Demokratie ohne inhaltsleere Blähworte wie das überstrapazierte "progressiv" auskommt, erreich man sicher breitere Schichten.
Außerdem klingt "progressiv" arg nach Eigenlob. Hey, es geht doch um die Sache und nicht darum sein Fähnchen sichtbar auszustellen.
Nur als kleiner Einwand, sonst voll bei der Autorin.
zum Beitrag14.09.2023 , 12:14 Uhr
"Wird die Partei noch gebraucht, wenn man in diesem Land für linke Ziele kämpfen will?"
Allein die Frage geht mir schon auf den Keks. So holzschnittartig, so plump, so plakativ, so sinnentleert, so ideologisch, so skandierend.
Wie wäre es mit ein paar Begriffen, die für Ziele stehen? Wie wäre es mit ein paar Begriffen, die den mündigen Bürger adressieren, statt den Mitläufer und die Mitläuferin?
Links ist nicht statisch, sondern wandelt sich. Wenn nicht, übererlebt die Linke ihr Mesozoikum nicht.
zum Beitrag12.09.2023 , 18:07 Uhr
Ich kann Ihnen jede Menge Beispiele dafür geben. Grenzen Sie nur ab 2000 ein. Oder ab 1979. Es ist eher so, dass Angrifskrieg ökonomisch eb Fehlgriff sind.
Die Argumentationen diesbezüglich von Wagenkecht sind Schutzbehautungen, mit denen sie versucht ihren Antiamerikanismus zu legitimieren.
zum Beitrag11.09.2023 , 14:20 Uhr
Ich sehe nicht, dass diese Langzeitentwicklungen ausgeblendet werden; im Gegenteil, derzeit wird intensiv an diesen geforscht.
Ihre Sicht mit der Überhöhung finde ich interessant und treffend. Meines Erachtens ist ein ausländerfeindliches Mindset (Fremdenzimmer, Gastarbeiter) aber nur ein Nebengleis. Vielmehr würde mich interessieren, welchen volkswirtschaftlichen Schaden rechtskonservative bis reaktionäre Kreise in ihrem Festhalten am "deutschen Volkskörper" verursacht haben - als das wären Hans Filbinger, Friedrich Zimmermann, Alfred Dregger, Hans-Peter Friedrich, Roland Koch, Jürgen Rüttgers, Alexander Dobrindt und Horst Seehofer, um nur einige durch 50 Jahre Budnesrepublik zu nennen.
Derzeit wird überhaupt erstmals an einer Einordnung gearbeitet, mit der man feststellen kann, was antidemokratisch ist und was nicht, respektive was noch erreichbar für den demokratischen Diskurs ist, Stichwort Overton Window.
Die Entwicklung einer Querfront- oder linkskonservativen Partei, egal wie man das nennen mag, wird sehr stark mit der Weimarer Zeit abgeglichen werden, sozusagen als Lackmus-Test für die Widerstandsfähigkeit der demokratischen Institutionen. Nachdem Eckpunkte einer Wagenknecht-Partei bekannt geworden sind, werden da sicher bereits Projekte vorbereitet, die wir dann in dieser Zeitung oder bei Anne Will bewundern dürfen.
zum Beitrag10.09.2023 , 20:18 Uhr
Einspruch. Starker Einspruch. Viele Politikwissenschaftler sehen dies ganz anders. Ich gehöre dazu.
Die Linke hat sich rein dem urbanen Lebensgefühl und ihren Themen zugewandt. Das zeigt schon die Nominierung von Carola Rackete.
Die Linke kann nicht mehr über die demographischen Gräben und über unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten mit ihren unterschiedlichen Prioritäten hinwegmoderieren.
Eine konservative Linke mit Querfront-Themen wird die Linke wenn nicht halbieren, so doch ein Drittel kosten. Mit der Adressierung an das rechte Milieu hat eine Wagenknecht-Partei das Potenzial die Linke als fünfte Kraft in Deutschland abzulösen.
Letztlich steht und fällt dieses Unterfangen mit einer Mannschaft, die organisieren kann - Wagenknechts bekannter Schwachstelle.
zum Beitrag03.09.2023 , 12:25 Uhr
Wenn ich bei diesem Verband die Unterstützer sehe, habe ich meine Zweifel, ob die Gemeinnützigkeit da wirklich so im Vordergrund steht. Unterstützer sind allesamt kommerzielle Anbieter mit teils zweifelhaftem Ruf und kruden Geschäftsbedingungen, die darin wohl eher ein Marketing- und Dateninteresse haben.
zum Beitrag03.09.2023 , 12:19 Uhr
Gute Aktion, lobenswerte Aktivisten. Man kann die Geschichte aber auch bewusst unpolitisch erzählen und somit auch ein Stück Propaganda betreiben. Nicht umsonst heißt ein Bonmot im Journalismus: Keine Geschichte ist auch eine Geschichte.
Und jeder der zu Propaganda forscht, lernt: Am meisten Meinung wird mit Weglassen gemacht.
Mit ist schon klar, dass Russen im westlich orientierten Ausland bewusst ihre Nationalität und ihre Ansichten verschweigen. Das gehört zu Strategie. Von einer russischen Journalistin in Armenien, die von einer aufgeklärten Stiftung wie der taz Panther-Stiftung gefördert wird, erwarte ich mir aber mehr. In den mir bekannten Seminaren für Nachwuchsjournalisten würde dieser Text zerrissen.
zum Beitrag30.08.2023 , 13:50 Uhr
Tolle Idee. In Osteuropa ist Trampen bis heute nicht verloren gegangen. In Rumänien oder Moldau gibt man dem Fahrer bis heute ein paar Lei in die Hand, um in die Stadt zum Markt zu kommen und wieder retour.
Eine App wie in Frankreich ist überzogen; so etwas technokratisiert die soziale Geste zu sehr. Dann passiert das, was mit den Mitfahrzentralen passierte, als sie wie Bla-Bla-Car kommerzialisiert wurden: Es kommen schwarze Schafe hinzu.
Als ehemaliger Tramper sage ich: Besser dem Fahrer ein paar Euro direkt in die Hand drücken. Das unmittelbare Dankeschön zählt.
zum Beitrag29.08.2023 , 22:51 Uhr
Korrektur: Ich meine natürlich Amrum. Tippfehler wg. Kaffeeunglück.
zum Beitrag29.08.2023 , 14:10 Uhr
Dass alte Gebäude, denkmalwürdige Gebäude, vom Bürgermeister und der Verwaltung "kaputtkommuniziert" werden, kann ich auch in meiner Stadt immer wieder beobachten.
Es sind auch hier Gebäude um 1860 bis 1900, Jugendstil, handgedrechselte Balkone par excellence. Die Stadt verkauft an ortsfremde Investoren, die nichts machen, das Gebäude verfallen lassen und kauft wieder zurück. So wird durch zeronnene Zeit der Preis für die Sanierung bis zur Unwirtschaftlichkeit hochgetrieben und der Denkmalwert geschmälert. Gleichzeitig wird das Denkmalamt mundtot gemacht. Die Brache lässt sich dann gewinnbringend für gesichtlose Glas-Beton-Bauten verkaufen.
Es scheint ein übliches Verfahren von Gemeinen und Städten hier im Süden zu sein, so Vorgaben einer Landesbehörde zu unterlaufen. Die Aufsichtsbehörde (Bezirk) schreitet dabei leider nicht ein.
Das Gebäude in Norderney mit seiner Turmarchitektur ist emblematisch. Sein Wiederkennungswert ist hoch. Wie ignorant muss man sein, um darin keinen Denkmalwert zu erkennen, wie ignorant muss man sein, so ein Symbolm für eine Landschaft zerstören zu wollen?
Das verstößt ja beinahe schon gegen den Amtseid.
zum Beitrag29.08.2023 , 13:39 Uhr
"Verdacht der Wissenschaftsferne" - man muss ob dieser übervorsichtigen Formlierung laut schmunzeln; so viel diplomatischen Exkurs ist man in der taz gar nicht gewohnt. Und weil es so übervorsichtig ist, hat man gleich den Vorwurf des Antisemitismus, der bei Anthroposophie dank Rdolf Steiner immer mithabet, unerwähnt gelassen.
Ich mag Weleda-Produkte - dessen ideologischen Unterbau finde ich aber bedenklich. Vielleicht kann Frau Müller hier aufräumen.
zum Beitrag27.08.2023 , 12:07 Uhr
Eine sehr kenntnisreiche Analyse. Kompliment. Besser als so manche aus dem Inneren der russischen Zirkel. Erinnert mich stark an die Explorationen des Bulgaren Ivan Krastev.
zum Beitrag25.08.2023 , 15:27 Uhr
Das erinnert mich stark an einen Auftritt des damaligen sächsischen Wirtschaftsministers Thomas Jurk vor deutsch-rumänischen Industrie- und Handelskammer in Bukarest im Jahr 2008. Er lobte Sachsen über den Klee. "Sachsen is beautiful - kommt und investiert." Neben mir bekamen sich zwei rumänsiche Geschäftsleute vor Lachen nicht mehr ein. "Sachsen is nice, Sachsen is soooo beautiful," äfften sie den Minister nach. Natürlich hatten sie von den fremdenfeindlichen Übergriffen auf Rumänen mitbekommen, uf die fremdenfeindliche Stimmung in Dresden und wie sächsische Behörden, insbesondere die Polizei, diese auflaufen ließen, z.B. bei nichtgezahlten Löhnen am Bau. Dafür war immer der Zoll zur Stelle, wenn es um Schwarzarbeit ging. Und die Gewerkschaften rührten auch keinen Finger, wenn um fehlende Krankenversicherungen ging. Eine rumänisch-ungarische Theatergruppe machte über die moderne detsche Sklaverei später daraus ein Theaterstück. Herausragende Bundesländer: Sachsen und Berlin. Wer will da investieren, außer er bekommt viel Schmerzensgeld?
zum Beitrag25.08.2023 , 12:39 Uhr
Wichtiger Artikel. Aus ihm lassen sich Rückschlüsse ableiten, wie sich eine Gesellschaft demokratisiert - oder eben nicht.
Ich beobachte im benachbarten Rumänien seit mehr als 15 Jahren in Teilen die Entwicklung von Gehältern im öffentlichen Sektor. In Rumänien haben sich seitdem die Gehälter im Bildungswesen nahezu verdreifacht, in Einzelbereichen darüber. Dies geht einher mit einer sich entwickelnden Zivilgesellschaft. Die Politikerelite fürchtet heute die kritische Stadtbevölkerung - nicht umsonst sitzen jede Menge ehemalige Amtsträger hinter Gittern.
Diese Entwicklung in Rumänien hat dazu beigetragen. dass die Korruption zurücking, dass die Abwanderung von Fachkräften gestoppt wurde, teilweise eine Rückwanderung zu beobachten ist. Nach der Wende wurdem das skandalöse System Ceaucesucus beibehalten, High Potentials wie Ärzte wurden schlechter zu bezahlen als Landarbeiter - mit 50 Dollar zu Berufsbeginn. Die Folge waren Korruption und Abwanderung. Genau daher rührt übrigens die Korruption in der Ukraine. Gleiches System. Aber wie in Rumänien hat sich eine Zivilgesellschaft entwickelt - im Gegensatz zu Ungarn.
Für Rumänien war die zeit der Niedriglöhne ein doppelt und dreifaches Verlustgeschäft, wenn man bedenkt, wieviel Geld der Staat in eine Arztausbilung investiert und dieser Akademiker dann 2,5 nichtakademische Stellen schafft. Unter dem Präsidenten Klaus Iohannis hat man diese Disfunktionalität, die sein Vorgänger Basescu nur beklagte, erkannt und gehandelt; Iohannis erprobte die korruptionsfreie Verwaltung schon zuvor als Bürgermeister in Hermannstadt.
Wie anders dagegen Orban. In Ungarn ist der genau entgegengesetzte Trend zu beobachten. Hier werden Angehörige intellektueller Berufe im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ärmer, besser gesagt: ärmer gemacht. Und das mit voller Absicht. Alles für die Macht. Es ist, so traurig es ist, eine Technik der kommunistischen Kulturrevolution.
Oder wie es so schön heißt: Maisbrei macht keine Revolution.
zum Beitrag23.08.2023 , 14:01 Uhr
Wo soll man bei diesem Artikel ansetzen? Zum einen kann man Rumänien und Moldau in dieser Frage nicht vergleichen - Rumänien ist nicht direkt bedroht, nicht unterwandert und homogen in seiner Zugehörigkeit zur EU, Moldau ist das alles nicht. Das ist schon arg Äpfel mit Birnen verglichen.
Bregovic hat sich durch "Underground" um die Aufarbeitung des Jugoslawien-Kriegs verdient gemacht, mit "Schwarze Katze, weißer Kater" dem Balkan-Lebensgefühl ein Denkmal gesetzt. Bregovic hat in seiner Anti-Westlichkeit allerdings auch das Milosevic-Regime verteidigt, den serbischen Nationalismus - kein Wort zu Srebrenica, die serbische Aggression im Kosovo. Intellektuell war er nie in der Lage zwischen den Verbrechen der Serben im Kosovo und der völkerrechtswidrigen Anerkennung zu unterscheiden und nach Gründen für diese Anerkennung zu suchen, bzw. diese als funktional für gerettete Leben anzuerkennen. Bei Bregovic steht die Nation über dem Leben. Er hat sich zu einem Nationalisten gewandelt, der die kritische Distanz wie etwa die Neue Slowenische Kunst vermissen lässt, die auch für ein osteuropäisches Selbstbewusstsein eintritt, ohne dabei allerdings einem Diktator zu huldigen.
Von daher ist der Satz, dass er in Rumänien auftreten darf, sehr flapsig. In gewissen Regionen Rumäniens könnte er das sicher nicht ungestört. Er tritt am 7. Oktober im Sala Palatului in Bukarest auf. Als ehemaliger Bukarester sage ich, dass dieser Auftritt nicht ohne Gegenstimmen geschehen wird. Denn dort, in Rumänien, hat sich längst eine Zivilgesellschaft etabliert, die Demokratiefeinde anklagt und gegebenenfalls vom Hof jagt. Man frage Viktor Ponta und jede Menge korrupte Politiker.
zum Beitrag22.08.2023 , 23:05 Uhr
Ich gebe mal meinen Spruch aus meiner 8-Lesben-WG während meines Studiums wider, den ich anwendete, wenn die Radikal-Feministinnen aus München zu Besuch kamen, um hinter dem Haus bei Neumond im Feld gemeinsam zu menstruieren - weil dann der Psychologie Student richtig Angst bekam:
"Und selbst ist er Mann und zünde einen Jahrgang Emma an." Die Bi-Person konnte darüber richtig lachen, die Radikal-Lesbe zog wutschnaubend ab.
Scheiß Spruch - er entspannte aber in der Situation den Geschlechterkampf (den die Münchner Extremistinnen ignorierten).
Ich ging in den Heuschober und rockte mit meinen Freunden ab (inklusive der Bi als Sängerin). Sie war gut.
zum Beitrag22.08.2023 , 16:44 Uhr
Es gibt keine Romni. Das ist eine selbstermächtigende Beschimpfung. Fragen sie die Roma selbst. Und zwar nicht die in Kreuzberg, sondern überall außerhalb der Blase. Übergriffig. Unmöglich.
zum Beitrag19.08.2023 , 18:03 Uhr
Was für ein Unterschied, wie Pocking sich hier der Vergangenheit stellt. Ich habe vor 30 Jahren selbst zu einem Außenlager des KZ Flossenbürg geforscht und zwar in Eichstätt in Oberbayern.
Es befindet sich in einer Burg, wo heute eine Gastwirtschaft und ein Musem untergebracht ist. Die Augrabungen gestalten sich in Eichstätt aber deutlich schwieriger - in den Köpfen. Die sind härter als Granit. Bis heute möchte in Eichstätt niemand darüber reden, mit Ausnahme der Grünen. Selbst im Wikipedia-Eintrag der Burg, die das Wahrzeichen der Stadt ist, ist die Außenstelle nicht vermerkt, in der Teile für Messerschmitt-Flugzeuge hergestellt und in der Zwangarbeiter mit der Benzinspritze hingerichtet wurden.
Allein dass Pocking einen aufgeschlossenen Amtsleiter hat, eine Bürgerversammlung zum Thema machte, zeigt, dass es handelnde (nicht labernde) Köpfe bei der Aufarbeitung von Unrecht sind, die den Unterschied ausmachen.
zum Beitrag16.08.2023 , 17:37 Uhr
Sie haben natürlich recht. Das ist sehr holzschnittartig beschrieben. Vor dem Hintergrund, dass man hierzulande wenig über Mali weiß, sollte dieser Antagonismus Songhei vs. Tuareg für eine erste Orientierung genügen.
zum Beitrag14.08.2023 , 20:34 Uhr
Zur Ergänzung: Die nationalistischen Kräfte im Bamako haben einen Namen: Songhai. Der Konflikt zwischen Songhai und Tuareg gärt seit den frühen 90ern. Er ist dem ehemaligen Jugoslawien nicht unähnlich. Eine Ethnie, in Mali die Songhai, dominiert die Verwaltung und stellt den Machtapparat, die andere Ethnie, in Mali die Tuareg, wird von den Fleischtöpfen ferngehalten. Wenn man auf dem Niger von Bamako nach Timbuktu fährt, heißt es ab da an täglich nicht umsonst "riz au riz" - Reis mit Reis.
zum Beitrag11.08.2023 , 10:52 Uhr
Und ein Sommercamp soll von überregionalem Interesse sein? Da ist Autor und Redaktion wohl etwas der Fanboy durchgegangen
zum Beitrag03.08.2023 , 15:54 Uhr
Es ist ein Verdienst für guten Journalismus, dass die taz hier am Ball bleibt - im Gegensatz zu anderen Leitmedien.
Ein wenig mehr Tiefgang und Recherche würde ich mir allerdings schon wünschen. Wie wäre es, ein Rechercheteam nach Polen auszusenden?
Das würde erklären, warum diese Prekariat der Fernstraßen Europas immer in Deutschland landet!
zum Beitrag01.08.2023 , 18:40 Uhr
Die Forderung zur Rückkehr kann ich als Dozent nachvollziehen. Zu oft bremsen Lehramtsstudenten das Niveau in Seminaren aus, da das Fach nicht Ziel, sondern notwendiges Übel zum Scheinerwerb für Lehramtsstudenten ist.
In der Situation jetzt würde eine Trennung die Lehrressourcen zusätzlich belasten, so viel muss klar sein. Sinnig wäre eine Trennung dahingehend, da das Lehramt international kaum Kooperationen kenntn
Das wusste man aber schon vorher. So bleibt: Das Problem hat sich die Kultusbürokratie selbst geschaffen.
zum Beitrag01.08.2023 , 05:14 Uhr
Auch das ist zu pauschal. Und Sie liegen tendenziell falsch. Das Gegenteil ist der FalMedien sind heute so gut wie nicht mehr Inhabergeführt. Wohlmöglich ist das das Problem. Murdochs gibt es wenige. Und Burda ist bei uns die Ausnahme. Dieser Verlag ist extrem innovationsfreundlich - in technischer Hinsicht, nicht in journalistischer. Die meisten Verlage und Medienhäuser sind heute Beteiligungen, gesteuert durch medienfremde Akteure. Das ist das Problem. Siehe RTL.
zum Beitrag01.08.2023 , 05:07 Uhr
Das ist zu pauschal und inhaltlich falsch, was Sie hier behaupten. Das Kartellrecht ist bei Medien bedeutend strenger als für andere Unternehmungen. Eben weil Medien eine gesellschaftliche Funktion zugeschrieben wird.
Stichhaltige Kritik wird doch solche Pauschalurteile entwertet.
zum Beitrag01.08.2023 , 05:04 Uhr
Wegen solcher Beschreibungen war Odessa für mich immer ein Sehnsuchtsort. 2010 bin ich zum ersten Mal hin. In diese Welthauptstadt des Jugendstils. Das hat die Autorin nämlich vergessen: Odessa hat mehr als 2000 Gebäude im Jugendstil. Und die wenigsten sind restauriert. Nirgends gibt es mehr zeitlose Eleganz auf so wenig Raum.
Was derzeit passiert, ist ein einziges russisches Verbrechen.
zum Beitrag29.07.2023 , 18:48 Uhr
Danke für diesen sehr informativen Artikel. Wenn das alles so stimmt - ich muss mir die Winkelzüge sicher ein zweites Mal durchlesen - heißt das, dass ein kerngesundes Unternehmen filetiert wurde, um einen kriselnden Fernsehsender, der für Trash-TV statt Journalismus steht, zu pampern.
Was für ein übles Stück. Es kann einem nur schlecht werden. Früher war alles besser? Hier eindeutig ja: Verleger hieß früher neben der ökonomischen Verantwortung auch eine gesellschaftliche Verantwortung zu haben. Bei RTL heißt dieser Pluralismus Bauer sucht Frau versus Bachelor.
zum Beitrag21.07.2023 , 21:21 Uhr
Danke für diesen schönen Text. Leider habe ich es bisher nie zur Zappanale geschafft. Zappa ist das Idol meines Lebens - neben Magma und King Crimson. Für seine Platten reiste ich als Jugendlicher durch ganz Europa auf Plattenbörsen in Amsterdam und Thessaloniki, sah ihn selbst drei Mal, u.a. mit der legendären Zappa-in-New-York-Formation. Als verhinderter Musiker auf der Gitarre, Chapman Stick und Bass hat er mir Jazz und Zwölftonmusik näher gebracht, die Spannung, die das Denken und Fühlen in Collagen von Rhythmik- und Taktwechseln erzeugen. Die Überraschungen beherrschen nur Christian Vander von Magma und Robert Fripp von King Crimson so gut wie er.
Es ist einerseits schön, dass ehemalige Bandmitgleider sich noch immer für seine Musik engagieren, aber andererseits auch schade, dass niemand in seine Fußstpafen tritt und seine Musik weiter entwickelt. Mike Keneally hat zwar einige Scheiben in Reminiszenz zum Meister gemacht, sie kleben aber zu stark am Original.
Mich würde es freuen, wenn Bad Doberan sich zu einem Festival im Sinne der Freigeistigkeit des Schaffens von Frank Zappa entwickelt und sich – in Ehrfurcht – von seinem Meister emanzipierte. Das könnte Überraschungen bedeuten.
zum Beitrag19.07.2023 , 12:24 Uhr
"Wegschauen hat den Nationalsozialismus erst möglich gemacht."
Das meine ich ja, nur mit anderen Worten. Die 70er führe ich als Aktiver bei der Aufarbeitung des Nationalsozialismus an; erst in den 90ern mit einer Serie wie Holocaust begann die Republik sich aktiver mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Ich gebe Ihnen recht, die Schulbehörde hätte Möglichkeiten vor allem auf Lehrer einzuwirken. Was ich von außen in diesem Fall beobachte ist aber, dass sie keine gesteigerten Anstalten macht, ihre Befugnisse anzuwenden. Mir kommt das ein wenig wie sächsische Polizeibehörden vor, die auf dem rechten Auge nach wie vor sehbehindert sind.
zum Beitrag19.07.2023 , 12:16 Uhr
Man kann die chinesischen Konfuzius-Institute ohne Verrenkungen mit den türkischen Ditib-Organisation vergleichen: Beide erfüllen kulturelle Aufgaben und werden vom Staat gelenkt. Was beide Einrichtungen etwa von einem spanischen Cervantes-Institut unterscheidet: Sie beschränken sich nicht auf eine rein kulturelle Agenda der Völkerverständigung, sondern sind dazu angetan, die politische Agenda ihrer Entsendeländer zu stützen und über die Diaspora Einfluss zu nehmen, bzw. auf Abweichler Druck auszuüben.
Ditib schließt in der türkischen Diaspora eine Lücke, für die der deutsche Staat sich nie zuständig füllte. Man kann also sagen, der deutsche Staat hat selbst Schuld daran, wenn der türkische Autokrat Erdogan das Versagen des deutschen Staates politisch ausnutzt.
Der Vergleich mit dem chinesischen Konfuzius-Institut beginnt spätestens hier zu wanken: Es gibt keine vergleichbare chinesische Diaspora in Deutschland. Vielmehr sind Konfuzius-Institute dazu angetan, Wissen zu transferieren. Sie machen das bevorzugt an Hochschulen. Und das ist bedenklich in einem rohstoffarmen Land, dessen einziger nennenswerter Rohstoff nun einmal Wissen ist.
Zwar ist die Nachfrage nach Chinesischekursen sichtbar gestiegen, doch Goethe und Cervantes mit Konfiuzius zu vergleichen, ist vermessen. treffender ist wohl, dass die Sprachvermittlung an den Konfuzius-Instituten nur ein vorgeschobener Grund ist, eine Feigenblattfunktion für weniger freundlichen Aufgabenfelder.
Die Aktivitäten der Konfuzius-Institute müssen eingeschränkt werden, insbesondere dort, wo sie als Mittel der Repression dienen. Leider ist der deutsche Staat da bisher zu zögerlich, man vergleiche nur die Affäre um die chinesischen Polizeistationen. Und so lässt man ein Problem wachsen, bis es nicht mehr handhabbar ist. Siehe Ditib, das einem deutschen Weg von muslimischer Gessellschaft bis heute im Wege steht - mögen noch so viele Islamkonferenzen folgen.
zum Beitrag17.07.2023 , 00:17 Uhr
Das Problem sind auch viele Lehrerinnen und Lehrer, die bewusst wegschauen. Nicht weil sie unbedingt sympathisieren, sondern weil sie um die Reputation der Schule fürchten und die damit verbundene Zusatzarbeit. Wegschauen kann indes auch als stille Bejahung gedeutet werden.
Wegschauen atmet den Geist des Vergessens der 70er in der Bundesrepublik, das ist 2023 noch mehr aus der Zeit gefallen. Vielerorts ist eine Sensibilisierung des Lehrpersonals hin zu aktiver Verteidigung der freiheitlichen Grundordnung dringend angebracht.
zum Beitrag12.07.2023 , 15:29 Uhr
Wer mit Ukrainern gearbeitet hat, wird bestätigen, dass in Verhandlungen immer mal wieder Maximalforderungen aufgestellt werden, die zur Realität in einem Missverhältnis stehen, und dass dies gar nicht so selten ist. Die schräge Selbstwahrnehmung geht einher mit dem Unvermögen oder der Unlust - so genau weiß man das nicht - selbst proaktiv in Vorleistung zu gehen. Es mag sein, dass dieses Verhalten ein Nebeneffekt der jahrzehntelangen finanziellen Hilfe aus dem europäischen Westen geschuldet ist. Es scheint, dass dieses Verhalten sich längst auch an der Spitze des Staates verfestigt hat.
Bei allem Verständnis, für den angegriffenen Staat, die jetzige Diskussion ist weit in die Zukunft gerichtet, auf die Nachkriegszeit. Da ist es statthaft, dass man den Nebel der Einzelaspekte einmal lichtet, den Krieg ausblendet, um zu einem klareren Bild zu kommen. Was da zum Vorschein kommt, lässt die Forderungen der Ukraine unangemessen bis unverschämt aussehen: Erwartet wird ein Fahrplan zur Aufnahme in die Nato, man blendet aber vollkommen seine eigene Bringschuld aus, denkt das nicht einmal mit.
Was ist mit demokratischer Kontrolle der Armee, was ist mit Korruption in der Armee, was ist mit der Interoperabilität der Waffensysteme, was ist mit demokratischer Führungskultur in der Armee? Gibt es da einen Fahrplan? Warum legt Selenski einen solchen für sein Land und seine Armee nicht vor? Dies verdeutlichte nicht nur guten Willen, sondern Mitdenken, Mithandeln und würde den leeren Worten, wonach die Ukraine etwas in die Nato einbringen würde, Substanz verleihen. Proaktiv geht anders.
zum Beitrag11.07.2023 , 15:59 Uhr
Dieser Satz ist eine Wohltat. Danke dafür. Es bleibt zu offen, dass die privaten Krankenkassen abgeschafft werden und Beamte und Freiberufler in der GKV müssen. Dann stimmte es auch wieder mit der finanziellen Ausstattung,
zum Beitrag09.07.2023 , 18:50 Uhr
Ihre Aussage halte ich für ein aktivistisches Gerücht. Nach derzeitiger Lageeinschätzung der Deutschen Energieagentur reichen die Kapazitäten nicht. Wenn der Angriffskrieg eines gezeig hat, dann, dass es Puffer braucht. Die Zeiten von Oberkante Unterlippe sind vorbei. Hobeck handelt umsichtig, Schwesig nicht.
zum Beitrag08.07.2023 , 19:03 Uhr
Der Autorin ist unbedingt ein Kochkurs zu empfehlen vorzugsweise bei einem Gemüseprofi wie Mario Kotaska. Dann bläht sie nicht solche Nebensächlichkeiten auf und entschuldigt sich bei grünen Paprika in der Vojvodina.
Außerdem kauft man Paprika bei Gemüsehändler, da hat man die Wahl.
zum Beitrag07.07.2023 , 12:12 Uhr
Und wieder einmal ist Meck-Pom in Gestalt von Manuela Schwesig nicht in der Lage oder Willens über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken. Es muss hierzulande gar kein Gasnotstand eintreten, es reicht, wenn dieser in den vertraglich gebundenen Ländern wie Österreich, Tschechien und ein paar mehr passiert. Dann steht Deutschland in der Pflicht und muss liefern.
Der Reflex aus dem Nordosten zeigt, dass Schwerin sich immer noch als Insel versteht. Europa ist fern, vor allem wenn man selber Einschränkungen für andere einüben muss. Vor allem zeit diese Nimby-Mentalität, dass man die Zeitenwende im Nordosten so wenig als Chance zu diversifizieren versteht wie in Bayern.
zum Beitrag30.06.2023 , 17:05 Uhr
Ich gehörte als Nahe-Stuttgart-Abstammender, vulgo Tübinger, zwar zu den S21-Befürwortern, weil der Schandfleck Stuttgart Mitte nur besser werden kann, doch der Protest nötigte Respekt ab. Er wurde sachlich geführt, im Pendolino nach Tübingen informierten S21-Gegner mit nachvollziehbaren Argumenten, am Bahnhof selbst die Bahn mit ihren Argumenten. Man konnte sich informieren und dann entscheiden.
Wie wohltuend war das im Gegensatz zu den heutigen Kulturkämpfen bei Gender Heizung, Russenverständnis und Identität, wo es meist nur noch ums Rechthaben geht und mit Falschbehauptungen, Täuschungen und moralischer Entrüstung gearbeitet wird (argumentiert wäre als Wort hier falsch).
Den damaligen Polizeieinsatz habe ich nur in seinen Anfängen mitbekommen, mein Zug fuhr los. Als ich aber live die Bilder im Fernsehen im Hintergrund sah (das Stuttgarter Studio hatte eine Fensterfront zum Schlossgarten), war sofort klar: Hier hat ein gewisser Franz-Josef Strauß in Gestalt von Stefan Mappus seinen Widergänger gefunden. Das gleiche Undemokratieverständnis, das gleiche Verständnis vom Leviathan zu seinen Bürgern, zum Primat des Staates vor seinen Bürgern.
Das war so aus der Zeit gefallen, so bürgerfeindlich, diesen Graben konnten nur die Grünen zuschütten, natürlich unter dem Opfer vieler vieler Häutungen. Um es mit Merkel zu sagen: Das war gut so. Den es befriedete das Land, das Mappus mit seinem Machtverständnis ins Chaos gestürzt hatte.
Zum Fremdschämen ist allerdings, wie dieser Staat dann mit seinen Opfern, an vorderster Stelle mit Dietrich Wagner umgegangen ist. Dieser Geiz, diese Empathielosigkeit macht sprachlos. Da hätte Winfried Kretschmann ein deutlicheres Zeichen durchdrücken müssen. Der Fall Wagner hatte die Dimension in Sachen Entschädigung von Staatsgewalt amerikanische Verhältnisse zu schaffen. Als Abschreckung. So ist es bei warmenWorten geblieben. Traurig.
zum Beitrag21.06.2023 , 17:53 Uhr
So man den Leitlinien des Kommentars folgt, dass es economy stupid, ist, kann man nur schlussfolgern, dass jedwede Quotierung eine Spiegelfechterei ist, weil sie eben von den wahren Bereichen von Gleichberechtigung ablenkt. Ein ernsthaftes Bemühen würde ja auch richtig ins Geld gehen.
Die Autorin hat vollkommen recht, dass die Bewältigung des Problems Teilzeit und Gender Pay Gap viel mehr für die Gleichberechtigung tun würde als irgendwelche Symbolpolitiken. Oder ist dem Wahlvolk der Name Bettina Stark-Watzinger ein Begriff?
(Die im übrigenbei in der Gerechtigkeitsdebatte des wissenschaftlichen Mittelbaus, bei dem Frauen überproportional benachteiligt sind, bestehende Hierarchien so wenig einreißt wie ihre männlichen Kollegen zuvor.)
zum Beitrag14.06.2023 , 15:35 Uhr
Dass Drag-Künstler aus Kinderbüchern vorlesen, geht vollkommen OK. Bedenklich ist allein die sexualisierte Konnotation des Drag-Kings, der sich BigClit nennt. Da fehlt es an Empathie, und es drängt sich doch der Eindruck auf, dass hier Aktivisten ohne Abstriche ihre Agenda durchsetzen wollen.
Geht es auch mal ohne Sexualisierung?
zum Beitrag14.06.2023 , 00:15 Uhr
Danke für diese Rezension. Für jeden Odessa-Liebhaber wohl ein Muss. Es gibt wohl wenige Städte in Europa mit so vielen Gegensätzen - einzigartig schön ob seines Jugendstils und andererseits ein Überlebenskampf vergleichbar nur mit Neapel. Wobei: Odessa ist mehr Melting Pot.
zum Beitrag10.06.2023 , 00:14 Uhr
Weil sich die Linke ihrem inhärenten Antisemitismus seit eh und je nicht stellt. Ich empfehle Ihnen das neueste Buch von Meron Mendel "Über Israel reden" und dort die dritte Sektion "Aus der Geschichte verlernt".
Mit freundlichen Grüßen, RK
zum Beitrag09.06.2023 , 17:28 Uhr
Der Kaugummi der Documenta 15 klebt an Roth vollkommen zu recht. Auf Grütters zu verweisen, ist da billig. Tatsächlich gab es im Januar '22 reichlich Stimmen, die auf eine antisemitische Färbunge der Schau hinwiesen. Unter anderem forderte der Journalist Thomas E. Schmidt in der Zeit Roth auf, zu handeln. Ein anberaumtes Gespräch mit den Ausstellungsmachern wurde von diesen abgesagt. Hier wäre es an Roth gewesen, Druck auf die Gesprächsbereitschaft der Documenta-Geschäftsführung auszuüben. Das geschah bekanntlich nicht.
Den Schuh, die politische Sprengkraft der Documenta 15 nicht erkannt zu haben, muss sich Roth anziehen. Da ist sie nicht freizusprechen.
zum Beitrag08.06.2023 , 21:23 Uhr
"Die Austrittsgründe? Verschieden. Oft ist der Austritt kein akuter Bruch, sondern eine schleichende Entfremdung von der Kirche."
Ich bin aber dann doch spontan ausgetreten, nachdem ich immer mehr den Eindruck hatte, nur eine laufende EC-Karte zu sein.
Ich war Hochwasseropfer. Mein Haus war bis zur Decke unter Wasser. Der katholische Priester kam vorbei, spendierte Mut und 100 Euro, informierte über Hilfsangebote. Von meiner Kirche kam ein Bettelbrief für eine Jugendfreizeit und eine Kirchenglocke. Mit vorausgefülltem Überweisungsträger.
Die Zahl der Evangelen ist bei uns sehr übersichtlich. Der Pfarrer fand es aber nicht für nötig, sich blicken zu lassen. Da bin ich ausgetreten.
zum Beitrag06.06.2023 , 11:50 Uhr
Nicht dass hier sich ein falscher Eindruck vergestigt: Ich gehöre auch zu den Basis-Grünen und hätte diesen Brief nie mitunterzeichnet.
Wir müssen hier eine Güterabwägung machen: das Asylverfahren an und für sich und Schengen auf der anderen Seite. Schengen wird zunehmend ausgehöhlt, es bedeutet aber Freiheit. Asyl wird durch Wirtschaftsflucht überstrapaziert. Entwickelt wurde es aber für politische Unterdrückung. Also steht hier Freiheit gegen Freiheit zur Diskussion.
Abgesehen davon, dass mir als Europäer das Hemd näher als die Hose ist, ist die große Frage, wie man das Asylverfahren für politische Flucht menschenwürdig gestaltet und trennscharf gegen Wirtschaftsmigration ausgestaltet.
Das Thema muss vom Eis, die ist eine Chance in eine zwanzigjährigen Konflikt. Europa muss sich in einer multipolaren Welt seinen Platz kümmern. Dazu kann ein einheitliches Asylverfahren sogar nützlich sein, wenn man den Peripheriegedanken in Brüssel und Straßburg wieder mit Leben erfüllt, um nur Wirtschaftskooperationen im Bereich Energie, die berühmte Wasserstoffstrategie, zu erwähnen.
Es war ein Fehler, dass seinerzeit die Gleichstrominitiative nicht gefördert wurde. Die Anrainerstaaten müssen Vorteile in einem solchen Verfahren sehen, Synergien. Eine Win-Win-Politik mit nordafrikanischen Staaten ist möglich. Solche Briefe aber torpedieren das Kompromissfenster.
zum Beitrag28.05.2023 , 15:59 Uhr
Das Thema würde ehrlich gesagt einen längeren Text oder gar Essay erfordern.
In der Region haben sich die USA im Kampf gegen die Taliban breit gemacht, die Russen versuchen durch einseitige Wirtschaftsabkommen zu dominieren, zu China aber halten alle zentralasiatischen Länder traditionell Distanz, sind sie doch Rückzugsraum für drangsalierte Minderheiten in China, wie der Uiguren-Region.
Man sieht diese Distanz deutlichst an der Grenze Kirgisistan-China: Stacheldraht wie einst an der Mauer zur DDR. Die Grenze hat nur zu bestimmten Zeiten offen, wer als Tourist einreisen will, muss einen offiziellen Bus nach Kaschgar nehmen, denn die Grenze ist ein 100km breites militärisches Sperrgebiet. Mit dem eigenen Auto geht nicht.
Heißt: Wenn sich China und seine Anrainer (ich kenne Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan) wirklich annäherten, ist das ein eindeutiger Nachweis für die Schwächung Russlands durch seinen Angriffskrieg.
Analysten weisen schon lange darauf hin, dass China der größte Nutznießer dieses Krieges sein wird. Hier zeigen sich wohl die ersten Resultate.
Bitte liebe taz - genauer und öfter hinschauen. Das wirkt sich auch auf uns aus. Um so hellsichtiger war Annalena Baerbocks Reise kürzlich nach Kasachstan. Man sollte sich mal weniger an ihrer feminstischen Außenpolitik abarbeiten, sondern auch mal anerkennen, dass sie strategisch einiges richtig macht - und mehr Unterstützung erfahren könnte!
zum Beitrag26.05.2023 , 11:03 Uhr
"Ebendiese „Rechtswahrer“ von der ZET haben angeordnet, die Website der Letzten Generation rechtswidrig zu kapern und den Lesern, die sie ansteuerten, mitzuteilen: „Die Letzte Generation stellt eine kriminelle Vereinigung gem. Paragraf 129 StGB dar!“"
Ich habe zwar einige Semester Recht auf dem Buckel, aber kein Strafrecht: Meine große Frage ist: Dürfen die das?Im Rahmen der Gefahrenabwehr? Und: Gibt es da nicht einen Richtervorbehalt?
Es scheint alles schon sehr übergriffig zu sein, insbesondere dass bayerische Auffassungen die anderer Länder übervorteilen.
Es riecht für mich jetzt schon nach Untersuchungsausschuss.
zum Beitrag18.05.2023 , 23:45 Uhr
Die Strafhöhe ist symbolisch zu verstehen und echt nett. In Bayern dürfte es eine Null mehr sein.
zum Beitrag16.05.2023 , 10:20 Uhr
Eine kleine Korrektur: Gagausien besitzt eine Universität und zwar eine anerkannt staatlich namens Universität Comrat, die Nachfolgerin der Nationaluniversität ist.
Sie kann Beobachtern zufolge als Überbleibsel mit sowjetischem Haugout bezeichnet werden; Begriffe wie "Zivilgesellschaft" oder "Pluralismus" produzieren dort verlässlich Hautausschlag.
zum Beitrag09.05.2023 , 18:49 Uhr
Ich kenne den IFJ und Beiträge seiner Vertreter von mehreren interantionalen Tagungen mit russischen Vertretern. Insbesondere nach der Annexion der Krim. Was heute mit Achtsamkeit umschrieben wird, ist nichts anderes als der Versuch von Täter-Opfer-Relativierung, aus einer klaren Sachlage ein diffuses Mischmach zu konstruieren, bei dem man Täter und Opfer nicht mehr auseinanderhalten kann. Das hat der iFJ leider mit einigen Stimmen von Amnesty International gemeinsam, die schon ein paar mal gefährlich in die Nähe von Antisemitismus kamen.
Ich kann so viel berichten, dass ukrainische Journalisten und -ausbilder nach der Annexion von den Russen entlassen und vertrieben wurden. Vom IFJ hörte man dazu nichts, allerdings vom DJV auch nur wenig. Und die DVU von Verdi spielt ohnehin keine Rolle.
Demnächst ist wieder eine große Fachtagung von Medienleuten. Die Benimmregeln im Namen der Achtsamkeit die da zu lesen sind, lassen schon ahnen, dass Vielfalt und Wissen nicht erwünscht sind. Die woken Regeln verwässern klare Positionierungen.
Leider haben wir derzeit nur eine Organisation - Reporter ohne Grenzen - die eindeutig Position bezieht. Der DJV muss viel mehr tun, als nur aus dem IFJ auszutreten.
zum Beitrag09.05.2023 , 15:42 Uhr
Dieser Artikel macht richtig Lust auf Zug in Finnland. Danke dafür! Mehr davon - tolle Züge in Europa weiterhin promoten!
zum Beitrag03.05.2023 , 13:30 Uhr
"Ursula von der Leyen ist auf dem sozialen Auge blind, sie hört viel zu sehr auf die Mitgliedstaaten."
Das gilt aber auch für die grüne Fraktion im EP und ihren nationalen Mitgliedern. Man schaue nur auf die österreichischen Grünen,
Mehr Stimmen wie Rasmus Andresen sind nötig.
zum Beitrag22.04.2023 , 17:59 Uhr
Das stimmt nicht, was Sie hier behaupten. Es gibt zwar die berhmte Pressekonzentrationsforschung eines Herrn Knoche, die hat aber an Relevanz eingebüßt, da online mehr Vielfalt entstanden ist. Deutschland hat nach Japan den dichtesten Zeitungsmarkt der Welt.
Der Satz "Wer glaubt, es gebe keine freie Presse, fällt auf eine Erzählung der rechten herein", stimmt unumwunden - er besteht aber auh hier keine Kausalität zu Medienvielfalt
Sie verwechseln Medienvielfalt mit Qualität und Pluralität.
Medienvielfalt gabe es auch unter der NS-Schriftleitung.
zum Beitrag21.04.2023 , 21:11 Uhr
Frau Winkelmann sieht das etwas blauäugig aus ihrer taz-Blase. Gerade im Lokalen sind Versuche einen bestimmte Partei zu fördern gar nicht so selten. Je professioneller Redaktionen arbeiten, desto seltener wird dieses Phänomen. Zusätzlich muss man sagen, je urbaner eine Reaktion, desto weniger tritt diesse Einflussnahme auf. Das ist wissenschftlich belegt.
Das liegt natürlich an der Größe der Redaktionen und den daraus erwachsenen Kontrollmechanismen oder einfach gesagt: Binnenpluralistisch funktioniert es in Städten besser.
Und wenn es nicht funktioniert - wie bei Bild aber auch Zeit online, wo zuweilen identitätspolitische Aktivisten Journalisten ersetzen - korrigieren Verkaufszahlen diese Phänomene schnell. Im Lokalen gilt das nicht.- dort ist man treu zum Blättle.
Da passiert es schon mal, dass eine ganze Redaktion angewiesen wird einen bestimmten Kandidaten zu hochzuschreiben, weil die Chefredaktuerin ihm ins Ministerium nachfolgen will. Und was macht die Redaktion? Sie portraitiert den Angebotenen so unglaubwürdig positiv, dass der Schuss nach hinten losgeht.
Also aufgepasst, wenn beim nächsten Mal in der Bild eine Homestory von Lindner erscheint. Insofern sind Döpfners Anwandlungen, der mit seinem Verlag eine Weltmarke schmieden will, nur mit einem Wort zu beschreiben: Provinziell.
zum Beitrag19.04.2023 , 16:51 Uhr
Ich will nicht, dass sich die Identitätspolitik durchsetzt. Sie ist zutiefst elitär. Genau darauf läuft aber Biebrichers Vorschlag, die Kulturkämpfe niedriger zu hängen, hinaus.
Gleichzeitig hat er natürlich vollkommen recht: Themen wie Gender, Identitäspolitik bemänteln die Schwachstellen konservativer Politik: Die Finanz- und Wirtschaftspolitik. Mit Schwachstellen thematisiert man aber die Lust an der Selbstbeschädigung.
Das ist das Dilemma konservativer Politik. Eine ehrliche Bilanz von 25 Jahren Neoliberalismus mit populistischen Untertönen, wie konservativen Parteien, egal ob in Deutschland oder Italien, Frankreich oder England, das Visionäre abhanden gekommen ist und sie die internationale Anschlussfähigkeit Europas verspielt haben. Das liegt vor allem an der Ablehnung dirigistischer und interventionistischen Politiken. China und die USA haben das längst erkannt. Hier in Europa lässt man es einfach laufen und blutet damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt und seine Innovationskraft aus.
Was es braucht, sind konservative Grundsatzprogramme, die nicht nur eine technophile Sicht haben, sondern diese mit einer soziophilen Sicht zusammendenken. Was es braucht ist weniger Graf Lambsdorff und mehr Blüm.
zum Beitrag06.04.2023 , 17:18 Uhr
Ich kann aus eigenem Erleben und aus dem Schriftverkehr mit russischen Ministerien bezeugen, dass Russland seit 2014 offiziell zivilgesellschaftliche Grundwerte wie Pluralismus, Pressefreiheit ablehnt und auf den Begriff "Zivilgesellschaft" geradezu allergisch reagiert.
Wer einigermaßen mit Geschichte vertraut ist, wird anerkennen müssen, dass bei Rückkehr zu demokratischen Strukturen in Russland eine Art Entnazifizierung nötig sein wird.
Russland hat sich schon vor Jahren vond en Grundwerten des Völkerrechtsverabschiedet - das zeigen allein schon die politischen Morde, wo Tiergarten oder Skripal nur ein Zwischenbild sind.
Die Ablehnung des Völkerrechts durch Russland ist fundamental. Das durch Appeasement nicht gesehen zu haben, ist die große Verantwortung von Merkel, Obama und Holland und ihren Vorgängern. Die Zeit jetzt ist dafür ncoh nicht reif - die Diskussion um diese Fehleinschätzung wird abersehr sehr streng nach dem Krieg geführt werden müssen und ich prophezeie, dass Merkel, Steinmeier & Co danach in der Schmuddelecke der Geschichte landen werden, bei Kurt Georg Kiesinger.
zum Beitrag06.04.2023 , 00:48 Uhr
Ich habe während der Annexion der Krim mit einer Institution dort in Simferopol zusammengearbeitet und erlebt, wie Ukrainer aus meinem Bereich nach sowjetischer Art entfernt wurden.
Besagte Institution gehörte schon vor der Annexion zu den Befürwortern eines Anschlusses an Russland; schon zwei Tage vor der offiziellen Annexion wehte die russische Fahne auf dem Webauftritt, 2 Wochen hatten sich Mitarbeiter schon für Russland ausesprochen - der doppelt so hohen Renten wegen. Im Nachgang kann die Institution, mit der ich zusammenarbeitete, als ungemein gut informiert und als Speerspitze der Annexion gelten.
Während der Annexion hatten alle Ukrainer mit uns ein Treffen in einem anderen Land. Wir mussten Ukrainer und Krim-Ukrainer trennen, damit sie sich nicht verprügelten. Zu der Zeit mochte der Osten den Westen nicht - aber bei der Annexion saßen sie alle an einem Tisch zusammen und die Krim-Ukrainer allein. Die Annexion war, so parasox es klingt, der Beginn der echten Nationenwerdung der Ukraine. Die Offiziellen auf der Krim aber waren Putin-Fans durch und durch; es war die Elite, die um Erbhöfe fürchtete.
Zwei Wochen später begannen die Säuberungen. Ukrainischsprechende wurden entlassen. Wir versuchten sie zu halten unter dem Hinweis, dass sie unabdingar sind und es sonst kein Geld mehr gibt. Doch das hatte nur aufschiebende Wirkung.
Der russische Minister versuchte, dass wir die Herrschaft Moskaus anerkennen. Gleichzeitig weigerte sich die Krim Demokratieziele, die sie vorher vertraglich beurkundet hatte, anzuerkennen.
Letztlich hatten wir mit der Ukraine einen Vertrag und nicht mit Russland. Die Krim war vertragsbrüchig geworden, und dabei blieb es. Wir trennten uns einstimmig von ihr. Und mussten in den kommenden Monaten immer mehr erleben, wie ukrainisches Leben, Sprache, Kultur unterdrückt wurde und aus dem öffentlichen Leben verschwand.
Was auf der Krim stattgefunden hat, dafür gibt es seit den Jugoslawienkriegen ein Wort: Ethnische Säuberung.
zum Beitrag04.04.2023 , 15:45 Uhr
Exzellent recherchiert und dargelegt. chapeau dem Autor.
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