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16.01.2020 , 15:45 Uhr
Vielen Dank, taz, für diese Recherche und den Artikel! So etwas muss die Öffentlichkeit erfahren.
Hoffentlich werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Am besten sie machen mal einige Stunden Erfahrungen mit Handschellen, um zu erleben, wie es den Jugendlichen ging.
zum Beitrag22.12.2019 , 19:50 Uhr
Ich schließe mich Ihrem Kommentar vollumfänglich an.
Vielen Dank an Isabel Röder von der taz fürs Aufgreifen des Themas!
zum Beitrag21.12.2019 , 16:39 Uhr
»Und komme mir jetzt keiner mit der Bahn.« (Hillenbrand)
Warum nicht? Europa ist derzeit in der Tat auf der länderübergreifenden Langstrecke kein Paradies für Bahnfahrer. Aber muss das so bleiben? Kann die Wirtschaftsunion (EU) nicht dafür sorgen, dass man mittels Bahn einen durchgehenden schnellen Zug (wie ICE oder TGV) von Lissabon bis Warschau oder von Stockholm bis Athen nehmen kann (mit Schlafwagen und ohne Halt an jeder Milchkanne)? Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber wer das nicht einfordert, darf auch nicht über angeblich segensreiche Billigflüge schreiben, denn er vergisst schlicht, dass wir Verantwortung auch für künftige Generationen haben.
zum Beitrag21.12.2019 , 16:22 Uhr
Das ist aus meiner Sicht hier die alles entscheidende Frage.
zum Beitrag21.12.2019 , 16:20 Uhr
Gut geschrieben!
Ich konstatiere das ebenfalls. Herr Hillenbrand sieht die Sache doch leider etwas einseitig.
zum Beitrag19.12.2019 , 12:36 Uhr
Vielleicht wären Sie so freundlich, dass aus Ihrer Sicht zu begründen.
Ich vermute, Sie wollen auf den Arbeitsmarkt hinaus. Unternehmen müssten nur genügend Arbeitsentgelt bezahlen, dann bekämen sie schon ihre Fachkräfte. Da ist etwas dran: Wer zu wenig bezahlt - und meint, bei Investitionen in Aus- und Weiterbildung sparen zu können -, ist auf dem Arbeitsmarkt nicht wettbewerbsfähig. Er muss dann die Folgen genauso tragen wie bei fehlender Wettbewerbsfähigkeit auf dem Gütermarkt. Solche Folgen können bis zur Pleite gehen.
zum Beitrag19.12.2019 , 12:26 Uhr
Die realen Steuern sind in Deutschland nicht wirklich hoch. Man darf nominelle Steuern und reale Steuern (nach Abzug von Freibeträgen und Änlichem) nicht miteinander verwechseln.
Und was Sozialabgaben (Zahlung an die Versichertengemeinschaft) mit Hartz-IV (staatliche Leistung) zu tun haben, bleibt Ihr Geheimnis.
zum Beitrag19.12.2019 , 12:17 Uhr
Viele Unternehmen scheuen die Investition in Aus- und Weiterbildung. Sie bilden sich ein, es müsse auf dem Arbeitsmarkt Menschen geben, die haargenau ihrem Anforderungsprofil entsprechen. Flexibilität ist vielen Arbeitgebern fremd, auch wenn sie sie von Arbeitnehmern einfordern. Solche Unternehmen sind auf dem Arbeitsmarkt nicht ausreichend wettbewerbsfähig. Sie jammern dann und fordern staatliche Unterstützung, obwohl sonst ihre Devise lautet, der Markt richte es schon von ganz alleine.
zum Beitrag19.12.2019 , 12:08 Uhr
Danke für die Bestätigung meiner Einschätzung und für die Horizonterweiterung.
zum Beitrag19.12.2019 , 12:02 Uhr
Vielen Dank für die Aufnahme dieses Berichts in Ihr Online-Angebot, taz! (Aber warum steht in der Dachzeile die Zahl 52, wenn es doch 58 waren?)
Es tut Not, dass wir so etwas und über die Hintergründe erfahren. Und nicht jeder ist in der Lage, Berichte in Englisch über dieses Ereignis zu verstehen. Es lohnt sich aber, für den, der es kann, die Berichte auf den Websites von BBC und »The Guardian« zu lesen.
zum Beitrag17.12.2019 , 16:15 Uhr
Dass Deutschland weltoffener werden sollte, daran zweifele ich nicht. Aber ich zweifele ebenso wenig daran, dass es bei der Forderung der Unternehmen nach »Fachkräften« (z. B. Baggerfahrer!) aus dem Nicht-EU-Ausland vor allem darum geht, die Löhne und Gehälter zu senken. Denn im Ausland sind Arbeitsentgelte und Lebenshaltungskosten oft viel niedriger als bei uns. So kann man mit Gehältern und Löhnen, die für Deutschland und die entsprechende Branche relativ niedrig sind, leicht Menschen aus dem Ausland anlocken, weil sie ihnen relativ hoch erscheinen, denn sie kennen unsere Lebenshaltungskosten nicht oder nur ungenau. Und sie wissen oft nicht, wie hoch der Unterschied zwischen Brutto und Netto ist - besonders in Ländern, in denen kein so gutes soziales Netz wie bei uns geknüpft ist: Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung, Grundsicherung (Sozialhilfe).
In Deutschland gibt es noch Millionen Menschen, die gerne arbeiten würden, aber nicht eingestellt werden. Sie mögen in vielen Fällen nicht haargenau auf eine offene Arbeitsstelle passen. Dann muss ich als Unternehmen eben bereit sein, in die Aus- und Weiterbildung solcher Menschen zu investieren. Fachkräfte wachsen nun mal nicht an Bäumen und man bräuchte sie nur in reifem Zustand pflücken. Ein bisschen mehr Flexibilität täte unseren Unternehmen gut. Sie fordern sie ja auch von Arbeitnehmern ein.
Und wenn viele Fachkräfte ein Unternehmen verlassen, müsste dessen Leitung darüber nachdenken, warum das so ist. Gegebenenfalls sind Arbeitsbedingungen zu verbessern und/oder Arbeitsentgelte zu erhöhen. Es gibt in Deutschland Arbeitgeberverbände. Die könnten doch mal darüber diskutieren, was getan werden muss, um Fachkräfte in ihren Unternehmen zu halten. Die Ergebnisse könnten sogar den Gewerkschaften gefallen. Dann dürften sie auch umsetzbar sein. Nicht alle Unternehmen sind im Wettbewerb mit Unternehmen im Ausland.
zum Beitrag14.12.2019 , 17:06 Uhr
Das klingt für mich vernünftig.
Wie viel sind uns unsere Kinder und damit auch die Zukunft unserer Gesellschaft wert? Sind wir bereit, Geld und Mühe für »aufsuchende Arbeit« zur Verfügung zu stellen?
zum Beitrag10.12.2019 , 21:33 Uhr
Die Union wird den Wählern das Tabakwerbeverbot nun als ihre Leistung verkaufen, weil jetzt ein Gesetzentwurf von ihr kommen wird. Dabei war die Union es, die jahrelang blockiert hat. Das sollten die anderen Parteien dadurch verhindern, dass sie einen strengeren Gesetzentwurf vorlegen. Die CDU/CSU-Fraktion darf sich dann entscheiden, ob sie mitmacht oder weiter blockiert bzw. ihre laschen Regelungen (Termine weit in der Zukunft) gegen die anderen durchsetzt.
zum Beitrag08.12.2019 , 22:27 Uhr
What kind of people are »Almans«? Could you. please, explain. There is no entry for »Alman« in the Duden.
zum Beitrag05.12.2019 , 19:21 Uhr
»Darüber sollten die Innenminister pragmatisch diskutiert werden.«, heißt es im Teaser.
Ich finde nicht, dass Minister diskutiert werden sollten. Minister sollten diskutieren, nicht diskutiert werden.
taz, wieder mal niemand bereit, Korrektur zu lesen? Die Leser, innen und außen, sollen's richten. Die taz verkauft wieder mal grüne Bananen als reifes Obst.
zum Beitrag07.11.2019 , 18:25 Uhr
Das ist schon doll, wie der Doll agiert.
Doll sollte sich spätestens zum Jahreswechsel bei seinem zuständigen Job-Center melden (müssen). Geld wird er dort wohl nicht erhalten. Aber vielleicht erhält er einen neuen Job - beispielsweise als Geldbote, denn mit Geld müsste sich der ehemalige Banker doch auskennen.
zum Beitrag04.11.2019 , 22:28 Uhr
In Deutschland hatten wir schon mal zwölf braune Jahre. So etwas brauche ich nun wirklich nicht wieder!
taz, man kann Überschriften auch weniger click-bait-mäßig wählen.
zum Beitrag03.11.2019 , 16:34 Uhr
Und nicht zu vergessen die vielen Gäst*innen und Mitglieder*innen allenthalben. Ohne geht es nicht. Der Political Correctness wegen. (Der letzte Satz ist ohne Verb, weil Journaill*innen heute keine ganzen Sätze mehr bauen müssen. Wo kämen wir sonst hin?)
zum Beitrag31.10.2019 , 15:35 Uhr
Ich finde es gut, dass es bald eine Professur für die Geschichte der Sklavrei in Bristol geben wird, jener Stadt, die einst einen großen Sklavenmarkt hatte. Leider reicht diese Geschichte bis in die Gegenwart und muss daher, wie andere Geschichte auch, weiter fortgeschrieben werden.
Ich findes es gut, dass eine Afroeuropäerin mit dunkler Haut diese Professur innehaben wird.
Mowgli, von Arroganz sehe ich in ihrem Gesichtsausdruck nichts, wohl aber von Selbstbewusstsein. Renommee muss nicht mit Arroganz gekoppelt sein. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen darf man aber haben, wenn man Expertise und ein gutes Ansehen hat.
zum Beitrag28.10.2019 , 18:12 Uhr
»Vieles spricht nun für das Motiv Vertuschung«, heißt es in einer Zwischenüberschrift. Ich sehe das ähnlich.
Die Polizei, dein Freund und Helfer? So sehen es wahrscheinlich viele Polizisten gerne. So ein Bild der Polizei wäre hilfreich für unsere Demokratie. Es ist wichtig für unseren Staat, dass die Polizei danach handelt und dass Polizisten, die zuwiderhandeln, vom Dienst suspendiert und zur Verantwortung gezogen werden.
Polizei und Justiz arbeiten hier anscheinend zusammen, um zu vertuschen, was - nicht nur - in unserem Land nicht sein darf und deshalb aus der Sicht mancher nicht sein kann. Was aber, wenn doch sein kann, was nicht sein darf? Der Staat, hier die Exekutive und die Judikative, käme zu Recht in Misskredit. Das wäre schädlich für unsere Demokratie. Sie würde erschüttert. Aber es wäre weitaus schlimmer, wenn solche Zustände nicht aufgedeckt, sondern weiterhin geduldet würden. Als Staatsbürger möchte ich Vertrauen in Polizei und Justiz haben. Wenn die Fälle in Dessau nicht restlos aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden, bleibt ein Misstrauen: Bin ich vielleicht einer der Nächsten, die von Polizei und Justiz so behandelt werden, wie es mutmaßlich bei Jalloh, Bichtemann und Rose war?
Vielen Dank, taz, für diesen Artikel. Interessant die Tatsache, dass die Artikel zu diesem für unseren Staat so wichtigen Thema vergleichsweise wenig kommentiert werden. Trotzdem: Bitte dranbleiben!
zum Beitrag18.09.2019 , 19:48 Uhr
Vielen Dank für Ihre Antworten! Ja, das Thema ist komplex.
Wie wird denn (in Deutschland) das Wirtschaftswachstum gemessen? Das scheint mir der Begriff zu sein, den wir verwenden sollten, wenn wir einfach von »Wirtschaftswachstum« schreiben. Hier spielt die Veränderung des BIP als Messwert die Hauptrolle. Mit Effizienz und Produktivität hat das erst mal nichts zu tun.
Gewiss kann man - vielleicht völlig zu Recht - »Wirtschaftswachstum« auch anders verstehen als allgemein üblich. Aber dann muss man das auch definieren.
Es hilft wenig in einer Diskussion, wenn Diskussionsteilnehmer zwar denselben Begriff benutzen, aber damit Unterschiedliches aussagen. Das sorgt nur für Verwirrung, endet im schlimmsten Fall im Zank.
Wenn Sie Ihre angegebene Informationsquelle ernst nehmen, geht es Ihnen vermutlich nicht ums »reale Wirtschaftswachstum« (nominal, bereinigt um Preisentwicklung), sondern um etwas anderes.
»Qualitatives Wachstum« - was genau wächst hier eigentlich? - ist etwas anderes als »reales Wirtschaftswachstum«. Mit der Idee des »qualitativen Wachstums« kann ich mich durchaus anfreunden. Aber es ist etwas anderes und sollte deshalb nicht einfach in einen Topf geworfen werden mit Wirtschaftswachstum, was im allgemeinen Kontext BIP-Wachstum meint.
Die Änderung des Warenkorbs hat m. E. nichts mit dem »qualitativen Wachstum« vs. »BIP-Wachstum« zu tun. Der Warenkorb wird hauptsächlich zur Ermittlung der Änderung der Verbraucherpreise (Inflation/Deflation) benutzt.
Tut mir leid, aber ich habe den Eindruck, Sie verwenden selbst Begriffe in anderer Bedeutung als die Informationsquelle, die Sie mir empfohlen haben. Das verwirrt mich.
Das Thema ist sehr interessant und verdient näheres Hinsehen und eine Diskussion! Aber zunächst müssten die Begriffe klar sein. Hier unter einem taz-Artikel erst alles zu klären, dürfte zu viel werden, wäre vielleicht ein Missbrauch des Forums. Deshalb hier adieu bis andermal. Danke für die Denkanstöße!
zum Beitrag17.09.2019 , 17:39 Uhr
Herr Doktor, wenn mehr Menschen auf die Schiene gebracht werden sollen - also weg von Flugzeug und Auto -, dann ist die Anbindung des größten deutschen Flughafens an die Fernbahn durchaus sinnvoll. So können nämlich innerdeutsche Flüge entfallen. Und die Autobahnen, die um Frankfurt/Main herum bekanntlich ziemlich voll sind, können entlastet werden. Das bringt durchaus eine Einsparung von Treibhausgasen, Reifenabrieb (Mikroplastik) und Ressourcen.
Wenn Leute erst vom Fern- in den Regionalverkehr umsteigen müssen, lassen wahrscheinlich viele das Bahnfahren zum Flughafen. Und der Frankfurter Flughafen ist durchaus ein Bahnhof, in dem viele Leute ein- und aussteigen. Das ist schon sinnvoll so. Ein Missbrauch liegt nicht vor.
Die Frage ist, ob so viele Menschen auf der Strecke zwischen Stuttgart und Hamburg reisen, dass es ohne Verlust für die Bahn möglich wäre, zusätzliche Züge zwischen den beiden Städten fahren zu lassen, die nicht über Frankfurt/Main-Flughafen fahren.
Der Münchner Flughafen ist nicht per DB-Fernverkehr erreichbar, nur per Regionalverkehr. Ihn per Bahn zu erreichen, ist für Auswärtige recht umständlich und zeitraubend. Bis vor Kurzem gab es Zubringerflüge zwischen MUC und NUE (ca. 180 km). Die sind jetzt abgeschafft. Also wird mehr Auto gefahren. Ist das sinnvoll?
Falls der Flugverkehr insgesamt, d. h. auch ins Ausland, deutlich abgenommen haben wird, sieht die Sache natürlich anders aus. Bis dahin ist eine Fernbahnanbindung für stärker frequentierte Flughäfen sehr sinnvoll.
zum Beitrag17.09.2019 , 16:16 Uhr
Damit ich das kapiere und Ihnen abnehme, müssten Sie das schon ausführlicher erläutern. Es gibt in der Tat viele Wachstumsbegriffe.
Dass mit steigender Produktivität oder Effizienz (hinsichtlich Materialverbrauch) bei sonst konstanten Bedingungen die Gewinnspanne steigt, leuchtet ein: Gewinnwachstum (bei gleichem Produktverkaufspreis wie vorher). Aber wie soll so das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wachsen? Wirtschaftswachstum wird am BIP - oder weltweit am Bruttoweltprodukt - abgelesen. Wie ändert sich das BIP, wenn die Produktivität oder die Effizienz steigt? Ändert es sich überhaupt? Wie lautet Ihre Formel?
zum Beitrag15.09.2019 , 18:15 Uhr
Interessante Hypothese, aber für mich nicht selbsterklärend: »Wer spart ist im Grunde voll der "System-" aber grundsätzlich auch der "Klimakiller".«
Könnten Sie das bitte etwas ausführen, damit es verständlich(er) wird? Danke.
zum Beitrag15.09.2019 , 18:05 Uhr
So sehe auch ich das. Wirtschaftswachstum wird gebraucht, damit niemand Abstriche machen braucht, besonders die Reichen nicht. Mehr Verteilungsgerechtigkeit hieße, die Ärmeren brauchen wenig bis nichts verlieren, während Reichere mehr bis viel abgeben. Dann könnte man aufs Wirtschaftswachstum gut verzichten, ja eine schrumpfende Wirtschaft wäre realisierbar - notwendig ist sie ohnehin - bis Wirtschaft und verträglicher Ressourcenverbrauch weltweit wieder im Gleichgewicht sind.
zum Beitrag15.09.2019 , 17:34 Uhr
Danke für die Äußerung Ihrer differenzierten, weitsichtigen und sozialen Auffassung.
zum Beitrag15.09.2019 , 17:19 Uhr
Meines Erachtens verwechseln Sie Produktivitäts- und Effizienzwachstum mit Wirtschaftswachstum. Wenn sich Produktivität oder Effizienz erhöhen, wächst _dadurch_nicht_ das Bruttoinlandsprodukt.
Oder bin ich auf dem Holzweg? Dann bitte genauer und ausführlicher erläutern. Danke.
zum Beitrag13.09.2019 , 18:33 Uhr
Wenn ich mir das so anhöre und durchlese, was die Medien zu den Planungen der Bundesregierung senden und schreiben, werde ich den Eindruck nicht los, dass das Mäntelchen Klimaschutz dazu dienen soll, die Reichen noch reicher zu machen. Den Klimawandel wird man durch diese Maßnahmen nicht aufhalten oder auch nur bremsen, die Ziele für 2030 wieder krachend verfehlen.
Die Ärmeren können sich weder ein E-Auto noch die Wärmedämmung ihrer gemieteten(!) Wohnung leisten. Neue, sparsamere Haushaltsgeräte können erst dann angeschafft werden, wenn sie kaputt sind - trotz aller Subventionen. Klientelpolitik!
Union und SPD haben immer noch nicht verstanden, dass der Großteil der Bevölkerung nicht reich ist. Wer Minister, höherer Beamter oder Bundestagsabgeordneter ist, gehört mit seinem Einkommen zu den Reicheren, kann sich vieles leisten, was sich die ärmere Hälfte der Bevölkerung nicht leisten kann. Sie haben jede Bodenhaftung verloren.
Vielleicht sollte die Bundesregierung mal auf diejenigen Reichen hören, die sich alles leisten können und eine spürbare Steuererhöhung für die Reichen fordern. Die sind glaubwürdig und führen keine Neiddebatte.
Was bisher über die Planungen der Bundesregierung hinsichtlich Maßnahmen zum Klimaschutz bekannt ist, ist nicht nur nutzloser Aktionismus, sondern Bevorteilung der Reichen durch Vermögensumverteilung von unten nach oben.
Stopp! So nicht!
zum Beitrag12.09.2019 , 18:59 Uhr
Der Ruf nach absoluten Zahlen ist berechtigt. Und wichtig zu erfahren wäre auch, wie viele Flugzeuge gar nicht erst gestartet sind oder wie viele Flüge mit kleineren, sparsameren Flugzeugen durchgeführt wurden.
Aber rund 10 Prozent weniger Inlandsflugreisen in Schweden und leichte Abnahme anderswo bei jüngst steigender Tendenz ist nicht zu verachten und ein wichtiges Signal, dass es auch anders geht.
Apropos »Inlandsflüge«: Handelt es sich dabei um Inlandsflüge von Menschen (Sitze im Flugzeug bleiben leer) oder um Inlandsflüge von Flugzeugen (Flugzeuge starten nicht)? Das ist ein entscheidender, riesiger Unterschied! Bitte mehr Klarheit/Eindeutigkeit!
Den folgenden Satz verstehe ich nicht, weil er dem Bericht widerspricht, die Abnahme sei in den ersten acht Monaten 9 Prozent gewesen: »Ein Schrumpfen um 10 Prozent jeden Monat sei eine „enorme Zahl“, meint Branchenanalyst Hans Jørgen Elnæs.« Die 9 Prozent sind ja wohl gegenüber dem Vorjahreszeitraum gemeint. 10 Prozent jeden Monat heißt doch aber, dass die Abnahme gegenüber dem Vormonat gedacht ist. Auch hier: Das ist ein entscheidender, riesiger Unterschied! Bitte sprachlich genauer!
zum Beitrag10.09.2019 , 17:48 Uhr
»Letztlich wird es am Ende ein Gemisch aus dezentraler und zentraler Stromversorgung geben«.
Das gibt es heute schon - und zwar als Verbundsystem über nationalstaatliche Grenzen hinweg. Momentan dominieren aber die großen, zentralen Kraftwerke, die großen Windparks und die großen Photovoltaik-Felder.
Klein- und Kleinstkraftwerke wie die bekannte Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Wohnhauses oder einer Schule oder das Blockheizkraftwerk, das in einem Wohnhaus nicht nur Wärme produziert, sondern auch Strom, liefern hingegen in den Stromverbund noch zu wenig elektrische Energie. Kleine Windräder (Vertikalrotoren) gibt es. Aber man sieht sie kaum, zumindest in Deutschland. Klein- und Kleinstkraftwerke gibt es zu wenige.
Das alles ist von den großen Elektroversorgungsunternehmen (EVU) und den Stromnetzbetreibern so gewünscht, weil sonst ihr Profit geschmälert würde. Sie veranlassen die Politik, entsprechend ihrer Interessen zu handeln. Deshalb geht es momentan mit der Energiewende so schleppend voran. Fehlen kleine Kraftwerke, von denen viele regenerative Energien nutzen, müssen zwangsläufig die großen Kern- und Kohlekraftwerke länger am Netz bleiben. Das liegt im Interesse der großen EVU und der Stromnetzbetreiber.
Die Politik gibt also halbwegs gute mittel- und langfristige Ziele vor, aber tut (zu) wenig, um sie zu erreichen. Die Ziele allein bringen aber schon mal gute Presse und Wählerstimmen.
Übrigens: Kleine Kraftwerke vor Ort könnten in ihrer Umgebung noch Energie liefern, wenn das große Verbundsystem lahmgelegt wurde. Man müsste durch den Einbau von Schaltern (zur Not handbedienbar) nur entsprechend vorsorgen. Und man bräuchte nicht so starke Stromtrassen in Nord-Südrichtung. Aber das widerspricht natürlich den Interessen der großen EVU und der Stromnetzbetreiber.
Es mag im Detail etwas komplizierter sein, aber so sieht es aus meiner Sicht ungefähr aus.
zum Beitrag10.09.2019 , 17:12 Uhr
Frage: »Was ist mit dem M$-Wahn gemeint?«
Antwort: Dass fast alle PCs, ob privat oder geschäftlich/beruflich genutzt, unter einem bestimmten Betriebssystem von M$ genutzt wird und auch die Anwendungssoftware von dem Betriebssystemhersteller kommt. Da die allermeisten PCs mit dem Betriebssystem ausgeliefert werden, gibt es fast kein Entrinnen. (Daneben gibt es eine teurere Alternative, die aber weniger verbreitet ist.)
Der Hersteller verlangt natürlich einen Preis, den aber die Leute bereit sind zu bezahlen. Die System- und Anwendungssoftware ist »closed source«, d. h. außer dem Hersteller weiß niemand, was die Programme außer dem, was offensichtlich ist, wirklich machen, ob sie Zusatzfunktionen haben (wie ausspähen). Es gibt (kostenlose) Open-Source-Alternativen, die diese Nachteile nicht haben.
Die Frage, was Open-Source-Software genau ist, beantwortet die Suchmaschine Ihres Vertrauens.
zum Beitrag08.09.2019 , 13:35 Uhr
Die IT-Angriffe sind um so leichter, je homogener die IT-Landschaft ist. Sie ist durch den M$-Wahn leider sehr homogen. Es gibt sehr gute, bessere Alternativen.
zum Beitrag06.09.2019 , 22:35 Uhr
»Müller oder ... Müller-Lüdenscheid ... Sondern Öztürk oder sonstwas mit vielen Üs drin«. ;-) Der Witz ist gut. Bei den Familiennamen also mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Quod erat demonstrandum (Was zu beweisen war).
zum Beitrag06.09.2019 , 22:23 Uhr
Danke. Gut formuliert!
zum Beitrag06.09.2019 , 20:32 Uhr
Wind- und Sonnenenergie können sehr leicht lokal, d. h. dezentral genutzt werden.
Bei Sonnenenergie (Photovoltaik und Solarthermie) hat das eine Zeitlang halbwegs geklappt. In den Städten geschieht es aber noch viel zu wenig. Dafür entstehen auf dem Land riesige Photovoltaik-Anlagen.
Bei Windkraft entstanden von Anfang an eher Großanlagen und ganze »Windparks«. Und das vor allem im Norden Deutschlands, weil dort der Wind stärker und kontinuierlicher weht - aber auch weil man im Süden Barrieren aufgebaut hat. So müssen in Bayern derzeit Windkraftwerke mindestens zehnmal so weit weg von Wohnbebauung stehen, wie sie hoch sind.
Mich würde interessieren, wie viel Lärm Vertikalrotoren als kleine Windkraftwerke machen und wie hoch der Wartungsaufwand ist (bewegliche Teile). Kann ein Mitdiskutant dazu Verlässliches schreiben (mit Links)?
Dezentrale Stromerzeugung ist schwieriger im Stromnetz zu handhaben. Das ist aber m. E. ein schwächer werdendes Argument, weil die IT die Regelung immer mehr übernimmt. Große Stromtrassen sind bei dezentralen Kraftwerken weniger erforderlich - ein Vorteil für die Allgemeinheit, aber nachteilig für Stromnetzbetreiber.
Die dezentrale Stromerzeugung liegt weder im Interesse der großen Elektroversorgungsunternehmen noch der Stromnetzbetreiber. Denn beider Profit wird durch eine Dezentralisierung geschmälert. Beide haben eine starke Lobby in der Politik. Deshalb wird in Deutschland die dezentrale Stromversorgung nicht gefördert, wird ihr von der Politik eher geschadet. Aber m. E. steckt in ihr viel Potenzial.
Das Maschinenbau-Land Deutschland könnte mit seinen Fachkräften gewiss tolle Klein- und Kleinstkraftwerke für die Nachbarschaft oder das Reihenhaus entwickeln. Aber die Politik will das nicht. Vielleicht kommen demnächst solche Kleinkraftwerke aus dem Ausland - vielleicht nicht mit hoher Qualität, aber billig. Auch so kann die Politik - auf Betreiben der einheimischen Wirtschaft - Chancen verspielen.
zum Beitrag06.09.2019 , 19:41 Uhr
Warum so scharf gegen einen Mitdiskutanten, Wolfgang Leiberg? Wenn Ihnen eine Aussage in der Debatte nicht gefällt, dann werden Sie persönlich und beginnen zu verunglimpfen.
Was soll der Satz, »Es sieht eher so aus, dass sich Andere durch die Massivität Ihrer 'Auftritte' in den letzten Tagen in eine Verteidigungsposition bringen.«, bewirken? Dass Michael Garibaldi sich vor Sie hinkniet und demütig bekennt, dass nur Sie allein Recht haben, egal was Sie schreiben? Weil Sie das Pseudonym Wolfgang Leiberg nutzen? Auch Sie sind hier sehr präsent! Aber weil Ihnen die Aussagen Michael Garibaldis gegen den Strich gehen, soll er weichen? Was ist das für eine Diskussionsunkultur?
Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie neulich einen Mitdiskutanten diskriminiert haben, nur weil er offensichtlich kein deutscher Muttersprachler ist und viele sprachliche Fehler macht? Mir sind jedenfalls sprachliche Fehler, die ich hier lese, zehnmal lieber als charakterliche Schwächen, die hier fröhlich ausgelebt werden.
zum Beitrag06.09.2019 , 17:58 Uhr
Einsparung: Das ist ein guter Ansatz! Darüber wird viel zu wenig nachgedacht.
Was aber die Kühlung betrifft: Wer kein Lebensmittelgeschäft in der Nähe hat, tut gut daran, Lebensmittel zu Hause zu kühlen. Sonst müsste er häufig den weiten Weg zum Lebensmittelhändler zurücklegen. Viele Leute würden dazu ihr Auto nutzen. Das kostet auch Energie, verschmutzt die Umwelt und erzeugt Treibhausgase. Sonntags hat hier kein Lebensmittelgeschäft offen. Mit einem Verbot von Kühl- und Gefriergeräten in Privathaushalten, lässt sich wohl kaum Energie einsparen. Ausnahmen wird es geben. Dann ist das auch sinnvoll!
Ich habe einen Kühlschrank über 25 Jahre genutzt. Natürlich war ich mir bewusst, dass das alte Teil relativ viel Strom brauchte (etwa 1 kWh je Tag). Mein Haushalt hatte insgesamt aber einen geringen Stromverbrauch für die Anzahl der Personen. Die Herstellung eines neuen Kühlschranks braucht auch Energie und kostet Ressourcen. Das war mein Gedanke.
Was im Endeffekt besser ist - einen alten Kühlschrank weiterbetreiben bis er kaputt ist oder einen sparsameren anschaffen -, darüber habe ich noch keine vollständige Umweltbilanz gesehen. Sie hinge auch sehr vom Einzelfall ab, weil viele Faktoren hineinspielen. Meist wird nur auf die durchschnittliche Einsparung im Verbrauch hingewiesen. Das ist eine statistische Angabe und betrifft nicht den konkreten Einzelfall. Was Herstellung, Transport und Entsorgung eines Kühlschranks an Ressourcen verbrauchen, bleibt ausgeblendet.
In meiner neuen Wohnung habe ich jetzt einen neuen Kühlschrank mit deutlich größerem Gefrierteil. Gegenüber vorher verbraucht der Haushalt noch weniger Strom - trotz kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (2 Ventilatoren im Dauerbetrieb), die ich voher nicht hatte.
Übrigens: Wenn Sie etwas gegen den Klimawandel tun wollen: Weniger oder gar keine Fleisch- und Wurstwaren essen. Ist sogar gesünder.
Mit dem Gedanken Energieeinsparung haben Sie auf jeden Fall Recht. Bleiben Sie dran!
zum Beitrag06.09.2019 , 17:02 Uhr
»er« ist immer und überall die Endung für eine männliche Person! Das kann und darf gar nicht anders sein! Wo kämen wir sonst hin?
Also: die »Schwester« muss falsch sein, nein, natürlich nicht die (andere) weibliche Nachkomme meiner Eltern, sondern das Wort. Richtig - nach Kagel - darf es nicht anders als »Schwestin« heißen! Punkt! :-)
zum Beitrag06.09.2019 , 16:50 Uhr
Mitteilung an die Redaktion:
Im drittletzten Absatz findet sich folgender Passus: »Plastiktaschen an der Landeskasse«
Wären dann nicht die Bundesländer zuständig? ;-)
Es sollte wohl »Ladenkasse« heißen, nehme ich an.
zum Beitrag06.09.2019 , 16:39 Uhr
Was im Artikel völlig fehlt: Wozu sollen die »Einwegplastiktüten« verboten werden? Was ist das große Ziel der kleinen Maßnahme? Sagt das Bundesumweltministerium dazu nichts? Das wäre doch weit wichtiger als die Gremien zu benennen, die noch zustimmen müssen. Auch mein Eindruck ist: Das ist Symbolpolitik.
Ich benutze Plastiktüten, die ich habe, normalerweise sehr oft. Nur wenn sie kaputt oder stark verschmutzt sind, werfe ich sie weg, indem ich sie als Müllbeutel benutze, wenn das noch geht.
Ich habe einen Behälter, in den Plastiktüten kommen, die ich gerade nicht nutze. Wenn ich eine brauche, suche ich mir eine in der gewünschten Größe. Manche Plastiktüte ist zehn Jahre oder älter.
Will mir jemand an der Kasse eines Geschäfts eine Plastiktüte geben oder gar aufdrängen, weise ich auf meinen mitgebrachten Rucksack hin und verstaue das Gekaufte dort. So komme ich seit Jahren nur auf wenige neue Plastiktüten jährlich.
Manchmal finde ich Plastiktüten ganz praktisch, z. B. bei Regenwetter, wenn der Rucksack nicht für das Gekaufte reicht. Stofftaschen sind dann eher unpraktisch, weil die Nässe durchgeht.
Plastiktüten eignen sich gut zur Weitergabe kleiner Geschenke (z. B. Obst und Gemüse aus dem Garten) oder als Verpackung für ein Buch, das man verleiht. Man gibt die Plastiktüte einfach mit. Es wäre unpraktisch, wenn beim Austausch solcher Dinge, jeder jeweils einen Beutel o. Ä. dabeihaben müsste, wenn man sich nicht bei jemandem zu Hause trifft. Überraschende Mitgabe einer Sache werden dann schwieriger. Daran sieht man, dass die Plastiktüte Teil unserer Kultur geworden ist, ohne dass ich das jetzt überhöhen möchte.
Insofern gefällt mir das Verbot nicht. Aber vielleicht gehen andere Menschen anders mit Plastiktüten um und das Verbot hat angesichts dessen einen Sinn. Ich habe einen Vorrat, von dem ich noch lange zehren kann.
zum Beitrag06.09.2019 , 15:33 Uhr
Es hängt schon sehr von der jeweiligen Informationsquelle im Vereinigten Königreich ab, was da über einen No-Deal-Brexit oder überhaupt einen Brexit geschrieben und gesendet wird. Die Bevölkerung - und selbst die poltischen Parteien - im Vereinigten Königreich sind bekanntlich sehr gespalten. So sind es auch die britischen Medien.
Mit deutschsprachigen Medien hat das gar nichts zu tun, wenn im Vereinigten Königreich vor Lieferengpässen bei Lebensmitteln und Medikamenten sowie steigenden Preisen dort gewarnt wird, wenn es einen No-Deal-Brexit gibt und keine erforderlichen Vorbereitungen getroffen werden.
zum Beitrag06.09.2019 , 14:32 Uhr
Lassen Sie sich Web-Seiten oder andere Dateien per Screereader (Vorlesesoftware) am Computer vorlesen? Lassen Sie sich Gedrucktes über einen Scanner und einen PC vorlesen? Benutzen Sie eine Bildschirmlupe mit stärkerer Vergrößerung?
Wenn Sie alle drei Fragen mit Nein beantworten, woher wollen Sie dann so sicher wissen, ob so etwas wie »Verkehrspolitiker*Innen« oder »Verkehrspolitikerinnen und Verkehrspolitiker« eine Barriere darstellen kann oder nicht?
Sie haben natürlich insofern Recht, dass solche Formulierungen für Rollstuhlfahrer, Rollator-Benutzer und Kinderwagenschiebende keine Barriere darstellt. Aber das hat ja auch niemand behauptet. Es gibt weit mehr Barrieren auf der Welt als Stufen und Treppen.
zum Beitrag05.09.2019 , 22:37 Uhr
Den ÖPNV zu verbilligen, hilft sicher dem ärmeren Teil der Bevölkerung, wenn die Leute denn überhaupt akzeptablen ÖPNV vor Ort haben. Ganz schlecht ist die Verbilligung also nicht. Aber das dafür zugeschossene Geld (Subventionen) muss irgendwoher kommen. Wichtiger erscheint auch mir, dass der ÖPNV attraktiver ausgestaltet wird: z. B. Taktzeiten verdichten, mehr Linien oder Sammeltaxen anbieten.
Ein zweiter Aspekt ist mir noch wichtiger: Der Mobilitätsbedarf ist in Deutschland sehr hoch. Sichtbar wird das beispielsweise daran:
Außer in hoch verdichteten Gebieten gibt es kaum noch Geschäfte des täglichen Bedarfs in Wohngebieten, die für alle bequem zu Fuß erreichbar sind.
Unternehmen muten ihren Beschäftigten zu, weite Strecken zur Arbeit zu fahren, indem sie Standorte zusammenlegen oder Beschäftigte an einen anderen Standort am entgegengesetzten Ende der Großstadt oder in eine andere Stadt in der Nähe versetzen. Die Job-Center der Arbeitsagenturen verpflichten ihre Klienten oft, weite Strecken zum Arbeitsplatz auf sich zu nehmen. Das schafft zusätzlichen Verkehr.
Wenn nicht nur eine(r) in der Familie arbeitet, lässt sich der Wohnort nicht immer so wählen, dass es kurze Wege zu beiden Arbeitsplätzen gibt.
Allerdings gilt auch: Wer sich auf dem Land oder in der Kleinstadt niederlässt, weiß in aller Regel um die weiten Wege und das schlechte ÖPNV-Angebot dort. Mancher, der es sich leisten könnte, in einer größeren Stadt zu wohnen, zieht trotzdem ins Grüne und fährt mit jeweils einem Auto je Beschäftigtem in der Familie zur Arbeit - und vorher die Kinder in die Schule. Ist das so, braucht man nicht jammern, denn man hatte die Wahl. Dass es in den größeren Städten keinen billigen Wohnraum gebe, widerspricht meiner Beobachtung. In Großstädten leben viele Ärmere. Man muss aber vielleicht mit einem Altbau zufrieden sein (haben übrigens oft geräumige Zimmer, die man teilen kann; praktisch für größere Familien). Einen Garten direkt am Haus gibt's dann auch nicht.
zum Beitrag05.09.2019 , 21:47 Uhr
Sie haben so gute Informationsquellen, dass Sie sogar zitieren können. Wollen Sie uns mit einem Link daran teilhaben lassen? Oder zitieren Sie wörtlich aus dem Gedächtnis?
zum Beitrag05.09.2019 , 19:04 Uhr
Die Grenze geöffnet hat Günter Schabowski am 9. November 1989. Jedenfalls hat er einen Zettel mit entsprechendem Inhalt vorgelesen. Als er gefragt wurde, wann die Grenzöffnung in Kraft trete, antwortete er: "Sofort, unverzüglich."
Das war aber eine ganz andere Grenze - eine, die vorher geschlossen war. Wer heute in dem Gebiet lebt, das die damalige Grenze vom Westen trennte, sollte sich dieser Grenzöffnung erinnern und sich über sie freuen. Er ist jetzt nicht mehr eingesperrt und hat Rechte, die er nicht hatte, als diese Grenze noch geschlossen war. Er hat beispielsweise Reisefreiheit, wird wegen Kritik an der Regierung nicht jahrelang eingesperrt, kann darauf vertrauen, dass in den Geschäften jederzeit Toilettenpapier vorrätig ist, erhält Orangen, Bananen, Schokolade und Kaffee in Hülle und Fülle und vielen Sorten. Viele aus dem Gebiet der ehemaligen DDR genießen das auch. Ich freue mich mit ihnen. Und so dürfen wir uns alle in Ost und West darüber mitfreuen.
Anderen Menschen, die verfolgt werden oder aus einem durch Krieg geschüttelten Land kommen, die Grenzen nicht verschlossen zu haben, das war und ist ein Verdienst Angela Merkels bzw. der damaligen Bundesregierung. Dafür ist ihr zu danken.
Etwas früher wollten Menschen deutscher Diktatur entfliehen, fanden aber nicht immer Aufnahme in anderen Staaten. Viele von ihnen kamen um. Deshalb hat Deutschland in besonderer Weise Verantwortung dafür, dass Verfolgte bei uns Zuflucht finden können. Im Übrigen gibt es nicht nur das - inzwischen recht ausgehöhlte - Asylrecht im deutschen Grundgesetz, sondern auch internationales Recht, das Deutschland - und die anderen Staaten - zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichtet.
Und wenn deutsche Wirtschaft und europäische Wirtschaftspolitik Menschen in Afrika ihres Berufes berauben, dann ist es heuchlerisch, diesen Menschen unter der Bezeichnung »Wirtschaftsflüchtlinge« die Einreise und ein besseres Leben bei uns zu verwehren, zumal wenn wir Zuwanderung gut gebrauchen können.
zum Beitrag05.09.2019 , 10:44 Uhr
Erst fängt es mit einer Gruppe an, die sich nicht mitgemeint _fühlt_ (sie ist es ja, aber sie akzeptiert das nicht). Dann kommt die nächste Gruppe und _fühlt_ sich auch nicht mitgemeint. Und so weiter. Und für jede Gruppe gibt es dann eine eigene Website? Wer hat so viel Zeit und Personal für die Erstellung? Wer soll das bezahlen?
Und im Endeffekt wird auch nicht mehr gelesen als vorher, sind die Leute auch nicht gebildeter als vorher. Das Lesen verteilt sich nur auf mehr Websites. Auswertungen werden belegen, dass nur eine dieser vielen Varianten wirklich viele Leser hat, die anderen fast keine oder gar keine.
Wozu also dieser Unsinn der Betonung von Partikularinteressen? Das hat für mich viel zu tun mit Entsolidarisierung, mit dem Auseinanderfallen der Gesellschaft.
Da fällt mir ein: »Teile und herrsche.« Wer hat ein Interesse, die Gesellschaft zu teilen? Darüber darf nachgedacht werden.
zum Beitrag04.09.2019 , 16:46 Uhr
Wie kommen Sie auf Bart? Haben Sie ihn schon gesehen? Wenn Sie wirklich so gut Bescheid wissen über ihn: Könnten Sie bitte sein Äußeres für uns etwas ausführlicher beschreiben? Was hat er an? Anzug und Krawatte? Oder war er leger gekleidet mit kurzer Hose, T-Shirt und Schlappen? Fährt er Auto oder Fahrrad? Oder ist er mit Rollator unterwegs gewesen?
Ihre Beschreibung würde vielleicht Agnostikern helfen, Monotheisten zu werden - oder zu Atheisten, weil das kein Gott wäre.
zum Beitrag04.09.2019 , 16:26 Uhr
Warum die Linke PDF-Dateien ausnehmen will, wird im Artikel nicht erläutert. Ich sehe dafür keinen Grund, denn auch PDF-Dateien - zumindest manche, barrierearme - können maschinell vorgelesen werden.
Für Menschen, die Bildschirmlupen verwenden, wäre es sinnvoll, das generische Maskulinum auch in Grafiken zu verwenden. Fürs Lesen mit Bildschirmlupe wäre es sogar ausdrücklich erwünscht nicht "Nutzerinnen und Nutzer" zu schreiben (beide Geschlechter), sondern tatsächlich nur "Nutzer" (generisches Maskulinum). Das spart nämlich Zeit beim Lesen und Anschauen.
Das Konzept sollte überarbeitet werden. Da ist noch viel "Luft nach oben". Tipp an die Linke: Setzen Sie sich in Verbindung mit Leuten, die einen Screenreader und eine Bildschirmlupe verwenden, und probieren Sie es selbst aus, bevor Sie die Arbeit am Konzept abschließen. Das eigene Erleben öffnet die Augen.
zum Beitrag04.09.2019 , 16:10 Uhr
Nur leicht eingeschränkte Zustimmung.
Die Einschränkung betrifft Ihren ersten Satz: Dank, wem Dank gebührt, hier also der Linken.
zum Beitrag04.09.2019 , 15:40 Uhr
Der Unterschied zwischen immer "Leserin" und immer "Leser" ist, dass es kein generisches Feminimum, aber ein generisches Maskulinum in der deutschen Sprache gibt. Deshalb gibt es für mich da nichts zu grübeln.
zum Beitrag03.09.2019 , 21:06 Uhr
Der - nicht so kleine - Unterschied jeder Debatte: Verstehen oder nicht.
Ich verstehe Traverso so, dass er sagt: Wenn ich hier und jetzt zu Hause und auf der Schwelle zum Vorplatz meines Hauses und in meinem persönlichen Umfeld nicht handle, dann ... Und wenn ich hier und jetzt falsch wähle, dann ... Dieses Dann steht im Zusammenhang mit den Rechten.
Deshalb: "Die große Welt fängt eben genau vor der Haustüre an."
Das ergibt gerade im Zusammenhang mit den Aussagen von Sven Günther Sinn. Gewiss hat Sven Günther gestern um 21:30 Uhr etwas anderes gemeint mit seinem zweiten Satz. Das hat Traverso erkannt und ihm entsprechend entgegnet.
Ich meine zu erkennen, dass Sie sich in Gegensatz zu Traversos Äußerungen setzen, indem Sie riesige, ganz offene Scheunentore eintreten: Ihr Konfuziuszitat bestätigt doch Traversos Auffassung von der Welt, die genau vor der Haustür beginnt. Wohin, wenn nicht dorthin, tritt man, wenn man eine Reise mit dem ersten Schritt beginnt?
Dass "die - mutmaßlichen oder tatsächlichen - kommenden 'Flüchtlingsströme' eine absolut untergeordnete Rolle" spielen, ist Ihre Meinung, hat aber mit den Aussagen vom ersten Schritt bzw. dem Vorplatz vor der Haustür nichts zu tun.
Warum so aufgeregt? Trinken Sie eine Tasse Tee und lehnen Sie sich gelassen zurück.
zum Beitrag03.09.2019 , 19:05 Uhr
Welche Folgen hätte ein Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Vereinbarung?
Führungspersonen von sieben britischen Kirchen haben Boris Johnson am 24. Juli einen offenen Brief geschrieben. Ein ungeregelter Brexit sei ein "sehr großes Spiel mit den Grundbedürfnissen der ärmsten Bürger", schrieben sie an den damals neuen Premierminister.
Die Kirchen begründen ihre Sorge damit, dass jeden Tag 10.000 Container mit Lebensmitteln aus der EU nach Großbritannien kämen. Wenn die Lieferkette in der Vergangenheit auch nur in geringfügigem Umfang unterbrochen wurde, habe das rasch ernste Konsequenzen gehabt. Ein ungeregelter Brexit werde sehr große und potentiell schwer beeinträchtigende Unterbrechungen verursachen. Die Regierung und andere seriöse Quellen würden hervorheben, dass es sofort Mangel und Preissteigerungen geben werde.
Das treffe vor allem Familien, und besonders stark jene, die arm sind, betonen die Kirchenführer in ihrem offenen Brief.
Es ist gewiss spannend, die politischen Streitigkeiten und Finten zu beobachten, zu beschreiben und zu kommentieren. Aber es steht sehr viel auf dem Spiel, vor allem für die Briten und für die Ärmeren unter ihnen in besonderer Weise.
An manchen Kommentaren in den Medien erkenne ich so etwas wie Schadenvorfreude, wenn sich Hinweise verdichten, dass Großbritannien ohne Vereinbarung aus der EU austreten müsste. Die ist jedenfalls fehl am Platze. Es geht um Menschen, auch wenn sie dann nicht mehr EU-Bürger sind.
Und wie es auf der Insel Irland weitergeht, wenn dort eine EU-Außengrenze mitten durch die Insel geht, ist ungewiss. Auch da drohen Gefahren. Der Bürgerkrieg in Nordirland ist noch nicht vergessen und könnte wieder aufleben.
Soll die EU einknicken? Eher nicht. Aber es sollte Mittel und Wege geben, die schlimmsten unmittelbaren Folgen eines ungeregelten Brexit für die am meisten benachteiligten Menschen ohne großen Einfluss auf Politik und Wirtschaft zu mildern. Zuerst ist natürlich die britische Regierung gefragt.
zum Beitrag02.09.2019 , 20:16 Uhr
Imperiale Gesichtsbehaarung: des Kaisers Bart
zum Beitrag02.09.2019 , 20:10 Uhr
An dieser Situationsanalsye ist wohl einiges dran.
Wichtig ist, dass das Thema nicht versandet, sondern auf der Tagesordnung bleibt. Wenn die Schüler weiterhin streiken - sie tun das nicht nur in Deutschland und Skandinavien -, dann entsteht immer mehr Druck. Denn mindestens auch Lehrer, Schulbehörden und Eltern kriegen diese Streiks mit. Presse, Funk und Fernsehen werden diese Streiks und Demonstrationen, an denen auch Erwachsene teilnehmen, hoffentlich noch mindestens eine Weile begleiten und dann immer wieder aufgreifen.
Neben der Masse der Bevölkerung, die vielleicht gegen Verzicht sind, sehe ich noch einen wichtigen Punkt: Unser Wirtschaftssystem steht auf dem Spiel. Es beruht mehr auf Wettbewerb und weniger auf Kooperation. Das dahinter liegende Prinzip ist Gewinnmaximierung - sowohl der Unternehmen wie auch der Verbraucher durch immer mehr Konsum.
Aber diese Art zu wirtschaften - mit immer weiterem Wachstum - funktioniert mit endlichen natürlichen Ressourcen ohnehin nicht. Das sehen wir nicht nur beim Klima, sondern auch bei der Umweltverschmutzung, beim Eintrag von Nitrat ins Grundwasser, bei endlichen fossilen und anderen Bodenschätzen.
Egal, wie wir es drehen und wenden: Wir brauchen eine massive Änderung. Der westliche Lebensstil, den wir in andere Teile der Welt exportiert haben, ist gewiss sehr verlockend und scheinbar der Königsweg. Deshalb ist er (fast) überall mit Begierde aufgenommen worden. Aber in Wirklichkeit ist er eine Sackgasse.
Die Politiker müssen das immer wieder erklären: Wir haben uns geirrt. So geht es nicht weiter. Wir brauchen einen anderen Weg. Und gute Politiker, die glaubwürdig sein wollen, müssen den Weg vorangehen - auch ganz persönlich. Sonst, so ist tatsächlich zu befürchten, werden sie abgewählt und durch unfähigere Politiker ersetzt.
zum Beitrag02.09.2019 , 19:35 Uhr
Und Sie haben eine lustige Art zu antworten. ;-)
Sie brauchen sich nirgends eintragen, sondern einfach nur mitmachen oder eigenständig etwas tun, das Ihrem Verständnis der Situation angemessen ist.
Ich weiß nicht, wo überall für Sie die westliche Welt ist. Die Demonstrationen sind in vielen Ländern, auch in Afrika, Asien und Osteuropa: z. B. in Gambia, Pakistan, Russland, Türkei, Uganda und Ukraine.
Sie kritisieren die Art der Aktionsformen und teilen uns Beispiele mit, die Sie als ungeeignet ansehen, beantworten aber die Frage nach der Art und Weise der Aktionsformen, wie sie Ihrer Meinung nach aussehen sollten, einfach nicht. Sie winden sich. Deshalb stelle ich die Frage erneut. Wie lautet Ihre Antwort?
Eine Dystopie zu erzählen, ist eine sehr bequeme Sache, wenn man sich selbst wenig bis gar nicht betroffen von ihr sieht. Man kann nämlich ganz bequem zuschauen, ohne die Finger zu rühren. Ist es dass, was Sie uns sagen wollen: Was interessiert mich der Klimawandel, mich betrifft er ja sowieso nicht (mehr)? Also kann ich einfach zuschauen, wie der Zug weiter Fahrt aufnimmt und auf eine Wand zufährt, die nicht nachgeben wird. Ist es das? Haben Sie fatalistisch resigniert? Wenn Sie ohnehin die Hände in den Schoß legen, warum benutzen Sie sie dann, um zu diesem Thema Ihre Tastatur zu traktieren?
In Ihrem letzten Absatz wird's interessant - und da hören Sie auf. :-( Hätten Sie nicht doch Lust, an dieser Stelle schreibend weiterzudenken - beispielsweise, wie es dazu kommen könnte, dass der Kapitalismus eines Tages aufwacht? Was braucht es dazu? Welchen Einfluss, mag er auch noch so klein sein, haben Sie persönlich darauf?
zum Beitrag02.09.2019 , 18:19 Uhr
Sie schreiben von einer "übermenschlich strahlende[n] Heldin". Ich sehe keine "übermenschlich strahlende Heldin". Sie brauchen diese "übermenschlich strahlende Heldin" für Ihre Argumentation. Deshalb führen Sie hier eine völlig überflüssige Diskussion über diese angebliche "übermenschlich strahlende Heldin" und schüren sie immer wieder an.
An anderer Stelle wies ich Ihnen nach, dass man - hier unbewusst - einen Eindruck erwecken kann, ohne etwas zu behaupten. Sie haben auf eine Nicht-Behauptung von mir, die angebliche Behauptung zurückgewiesen. Und ich schrieb Ihnen: "Es wäre schäbig von mir, Ihnen zu unterstellen, Sie könnten auf dieser Klaviatur nicht spielen. Ich habe im Gegenteil den Eindruck (Beispiel: Thema Greta Thunberg und ihre Segelfahrt), dass Sie darauf hervorragend spielen – ob bewusst oder unbewusst lasse ich dahingestellt sein, es könnte wechseln."
Auch ohne expressis verbis behauptet zu haben, Greta Thunberg habe etwas gewusst, haben Sie aber den Eindruck erweckt, als würden Sie Greta Thunberg - einer 16-Jährigen! - diese Segelfahrt mit den Mehremissionen gegenüber einem Flug anlasten. Das belegen die vielen Reaktionen vieler Mitdiskutierender in diese Richtung.
Nächster Punkt: Warum schreiben Sie, dass "eine Journalistin ihren Kollegen wegen abweichender Meinungen pauschal auf der ganz persönlichen Schiene an den Karren fährt"? Ich lese den Artikel überhaupt nicht so, verstehe gar nicht, wie Sie darauf kommen. Fühlen Sie sich von Frau Schwab mit dem oben stehenden Artikel persönlich angegriffen? Sind Sie selbst Journalist mit abweichender Meinung? Wenn das nicht zutrifft: Welches Interesse steht hinter Ihrem Vorwurf an Frau Schwab?
zum Beitrag02.09.2019 , 15:38 Uhr
Aber Sie machen es nicht nur besser, sondern wirklich gut?
Um was geht es Ihnen konkret?
zum Beitrag02.09.2019 , 15:33 Uhr
Wie viel Geld hat denn die "Greta-Bewegung" Ihrer Schätzung nach?
Und wer ist das überhaupt, die "Greta-Bewegung"?
zum Beitrag02.09.2019 , 15:20 Uhr
Volle Zustimmung! Es geht NICHT um ENTWEDER ODER, SONDERN um SOWOHL ALS AUCH.
Alles, was in unserem Einflussbereich liegt, zu tun, ist das Gebot der Stunde. Der Einflussbereich eines Vorsitzenden eines transnationalen Konzerns oder eines Mitglieds der Regierung eines Staates ist deutlich größer als der eines abhängig Beschäftigten des Konzerns oder eines Beamten im einfachen Dienst in einer unteren Behörde. Entsprechend ist auch die Verantwortung unterschiedlich groß.
Nichtstun gilt nicht - weder bei den Mächtigen noch bei denen mit wenig Einfluss.
Ein möglicher erster Schritt für die, die ihn noch nicht gegangen sind: Verbot für Werbung und kostenlose/werbungsfinanzierte "Zeitungen" am Briefkasten. So wird Holzeinschlag reduziert und man setzt sich weniger Verlockungen zu mehr Konsum aus.
zum Beitrag02.09.2019 , 13:44 Uhr
"Mich selbst stört an FFF die Diskrepanz zwischen der super-radikalen Rhetorik, die sich ja kaum noch steigern lässt und der Harmlosigkeit der Aktionsformen."
Könnten Sie bitte konkret erläutern, was Sie damit meinen?
Wie sollten Ihrer Meinung nach die Aktionsformen aussehen, damit sie der Situation angemessen sind?
Werden Sie bitte konkret und teilen Sie uns mit, an welcher Form von Aktion Sie sich beteiligen wollen bzw. werden. Danke.
zum Beitrag02.09.2019 , 12:58 Uhr
"Wo von seiten der Anhängerschaft Thunbergs die Forderung nach Kritiklosigkeit die ultima ratio zu sein scheint, bleibt nur noch das Medienspektakel übrig." Sie insinuieren hier gewaltig!
Sie unterstellen eine "Anhängerschaft" (klingt wie Fußballfan-Club, wo es hauptsächlich um Gefühle geht). Nein, es geht darum, dass nach jahrzehntelangem Leugnen, Abstreiten und Debattieren, endlich zum Handeln übergegangen wird statt weitere "Differenzierung" zu fordern und damit das Handeln weiter aufzuschieben. Bitte differenzieren: Es geht nicht um eine Anhängerschaft einer Person, sondern ihres Anliegens.
Sie unterstellen weiter eine "Forderung nach Kritiklosigkeit". Was konkret darf denn angeblich nicht kritisiert werden?
Sie diskutieren gerne auf reichlich abstraktem Niveau und lassen vieles im Unklaren. Das ist journalistische Praxis, wenn Journalisten nicht so genau Bescheid wissen über den Gegenstand, über den sie schreiben. Manchmal reicht die Zeit für das Recherchieren eines Details einfach nicht. Aber Kommentatoren hier unter Artikeln, brauchen nicht über Dinge kommentieren, über die sie nicht so genau Bescheid wissen. Sie können auch zu etwas schweigen. Aber wenn man sich über andere überlegen fühlen will oder Konkretionen zu unbequem sind, schraubt man den Grad der Abstraktion so hoch, dass nur noch wenige folgen können. Das insinuiere ich jetzt einfach mal so. ;-)
zum Beitrag02.09.2019 , 12:15 Uhr
"Ich empfehle: geradeaus - Voll gegen die Wand. (Achtung: Ironie.)" Mehr haben Sie nicht dazu zu sagen? Wo bleibt denn da Ihre eingeforderte Differenzierung? Von anderen einfordern: ja. Selbst differenzieren: keine Lust?
zum Beitrag02.09.2019 , 12:07 Uhr
"Differenzierung" ist im Allgemeinen positiv konnotiert. Wer zur Differenzierung aufruft, fühlt sich überlegen. Es kann aber auch ein Zuviel an Differenzierung geben, nämlich wenn die Gefahr besteht, etwas zu zerreden, damit nicht gehandelt werden braucht. Und das wäre hier ganz schädlich!
Wie sieht Ihr persönliches "differenziertes" Handeln aus?
"Die Einen sagen so. Die anderen so." Genau! Das ist es ja gerade, was ich meine: Da wird viel spekuliert, aber als Faktum hingestellt. Ihr Sinneswandel hinsichtlich Greta Thunberg und ihrem Anliegen beruht darauf, dass Sie sich eine Spekulation als Faktum angeeignet haben. Schade, ich hätte so etwas nie insinuiert.
zum Beitrag01.09.2019 , 22:20 Uhr
Eines kann man Michael Garibaldi jedenfalls in dieser Diskussion nicht vorwerfen: dass er nicht verstanden habe, was jetzt erforderlich ist. Das ist: keine endlosen, jahrzehntelangen differenzierten Debatten, sondern Handeln - und nebenbei debattieren, mit dem Differenzierungsgrad, der der Sache und der Situation angemessen ist.
Ich finde, Michael Garibaldi hat sehr gut dargestellt, woran die Debatte in der Vergangenheit gekrankt hat: an viel zu viel Betonung von Partikularinteressen in der sogenannten 1. Welt und viel zu wenig Berücksichtigung von Interessen der jetzt schon Benachteiligten, die auch der Klimawandel stärker treffen wird als uns.
Meine Wahrnehmung zum "Team" Thunberg ist, dass es zu bezweifeln ist, ob es das in der Ausprägung überhaupt gibt, wie hier einige glauben machen wollen.
zum Beitrag31.08.2019 , 00:31 Uhr
An die Funkstrahlungsgeplagten:
Wie sieht dieses Leiden durch Funkstrahlung konkret aus? (Symptome? zeitlicher Verlauf des Leidens?)
Woher wissen Sie, dass Ihr Leiden von der Funkstrahlung verursacht wird, nicht durch etwas anderes?
Welche Frequenzen sind für Sie besonders schädlich, welche vertragen Sie besser?
Was sagt Ihr Hausarzt zu Ihrem Leiden und seiner Ursache?
Welche elektrischen Geräte - alle(!) aufzählen - nutzen Sie oder Ihre Familie zu Hause? Auf welche Geräte verzichten Sie (oder Ihre Familie) aufgrund Ihres Leidens?
zum Beitrag24.08.2019 , 22:27 Uhr
Vielen Dank, Herr Pfaff, für den interessanten und lesenswerten Artikel!
Drei Anmerkungen:
1) Bildunterschrift: »Herrnhuth«: Das letzte 'h' gehört da nicht hin. Im Artikel ist »Herrnhut« richtig geschrieben.
2) Der Begriff »Freikirche« wird überhaupt nicht erläutert, ist für viele aber nicht selbsterklärend. Der Leserschaft bleibt es überlassen, sich um ein - hoffentlich zutreffendes - Verstehen des Wortes zu bemühen (siehe Bedeutung auf der Seite www.duden.de/rechtschreibung/Freikirche ) Vielleicht lohnt es sich einmal, den Begriff »Freikiche« in der taz zu erläutern und unterschiedliche Konzepte von Freikirche zu erklären. Journalistisch gewiss eine sehr große Herausforderung, aber wahrscheinlich für viele taz-Leser eine interessante Horizonterweiterung, besonders wenn es um kirchliche Finanzen (keine Kirchensteuer), die Unabhängigkeit vom Staat sowie die theologische Bandbreite und Vielfalt geht.
3) Absatz vor der Zwischenüberschrift: Die Beschreibung der Charismatiker mag für die Gemeinde vor Ort zutreffen. Die Ablehnung der Kindertaufe halte ich für kein Kennzeichen aller Charismatiker.
Ich gehöre nicht zu den Herrnhutern. Vielleicht darf ich gleichwohl als Ergänzung zum Artikel auf die Website der Herrnhuter Gemeinde (mit 'd') hinweisen: www.herrnhut.ebu.de Herrnhut ist der Ort, in dem die weltweite Kirche »Herrnhuter Brüdergemeine« (ohne 'd'), zu der diese Gemeinde gehört, ihren Ausgang nahm.
zum Beitrag24.08.2019 , 19:48 Uhr
Vielen Dank, Herr Pötter!
Zutreffend, aber trotz des drögen Themas »Ordnungsrecht« sehr kurzweilig zu lesen. Ich habe beim Lesen geschmunzelt.
Bitte gelegentlich mehr davon, taz!
Ohne Ordnungsrecht ist aus meiner Sicht vieles nicht zu organisieren und in den Griff zu kriegen. Klimawandel und Umweltverschmutzung sind nur zwei Beispiele.
Endliche natürliche Ressourcen begrenzen das Wirtschaftswachstum. Wer das für falsch hält, sollte sich mal mit den Grundlagen der physikalischen Basics befassen.
Wo und wie begrenzt wird, darf nicht dem freien Markt überlassen werden. Der freie Markt bevorzugt immer die Reichen. Und es besteht das große Risiko, dass er die Wirtschaft im Beschleunigen gegen die Wand fährt.
Deshalb muss der Verbrauch der natürlichen Ressourcen (auch) ordnungsrechtlch festgelegt werden - in den einzelnen Staaten und in der Staatengemeinschaft. Zertifikate mit einem angemessenen Preis können unterstützend wirken.
zum Beitrag24.08.2019 , 02:07 Uhr
Es handelt sich um den Zuschlag zur Einkommenssteuer, nicht zu Ihrem Einkommen. Dieser Teil der Bezeichnung ist schon richtig. :-)
zum Beitrag24.08.2019 , 01:43 Uhr
DRABINIOK DIETER schrieb: "Es wird immer noch kein Zusammenhang zwischen unserer Wirtschaftsweise und dem Klimawandel gesehen." So ist es. Ich weite das Thema etwas auf und befasse mich mit natürlichen Ressourcen.
Größe und Oberfläche der Erde sind konstant und damit endlich. Alle natürlichen Ressourcen auf der Erde sind endlich. Da widerspricht es der Logik, ein zeitlich unendliches Wachstum zu fordern. Denn diese Forderung kann zwar erhoben, nicht aber erfüllt werden.
Viele Volkswirtschaftler fordern gleichwohl ein ständiges Wirtschaftswachstum. Das Wachstum selbst soll möglichst auch noch wachsen:
Wenn das Wachstum ständig um z. B. 10 % steigt, dann steigt es im 1. Jahr um 10 von 100 Einheiten auf 110 Einheiten.
Davon wieder 10 % sind aber 11 Einheiten, um die die Wirtschaft im 2. Jahr auf 121 Einheiten steigt.
Im 3. Jahr wächst die Wirtschaft wieder um 10 %, d. h. um 12,1 Einheiten auf 132,1 Einheiten.
Und so soll es Jahr für Jahr weitergehen. Im 4. Jahr ist das absolute Wachstum schon mehr als 30 % höher als im 1. Jahr: 13,21 Einheiten.
Das ist immer derselbe Prozentsatz, aber absolut gesehen wächst die Wirtschaft immer schneller. Der Verbrauch natürlicher Ressourcen (bei zum leichteren Denken gedachter konstanter Ressourcen-Effizienz) wächst damit absolut gesehen auch jedes Jahr schneller.
10 % Prozent Wachstum war nur eine Zahl zum leichteren Kopfrechnen. Die Forderung ist bei uns in Deutschland derzeit deutlich niedriger. Das Prinzip ist stets dasselbe: etwa konstantes prozentuales Wachstum und damit ein immer schneller wachsendes absolutes Wachstum.
In Wirklichkeit wird wohl auch die Effizienz steigen. Es wäre aber eine enorme Anstrengung erforderlich, den Ressourcenverbrauch zu senken. Er müsste sogar sehr deutlich innerhalb relativ kurzer Zeit sinken. Das sehe ich als nicht machbar an, wenn die Wirtschaft gleichzeitig wachsen soll.
Andere Herausforderungen wie die Verteilungsfrage (Arbeit, Einkommen, Vermögen) sind noch nicht angesprochen.
zum Beitrag23.08.2019 , 23:34 Uhr
"Das Tier, das ein Kalb verteidigen wollte", heißt es im dritten Satz. Es wäre für die nachstehende Diskussion gewiss hilfreich gewesen zu erfahren, von wem diese Aussage stammt. Der Bulle wird das vermutlich nicht dem Autor gesagt haben. Hier fehlt eine Information, die der Leserschaft zur Einordnung dient.
Kommt die Aussage von den Hinterbliebenen? Dann wird das wahrscheinlich stimmen, denn die kennen den Bullen und wahrscheinlich die Situation. Es könnte - bei aller Trauer um die verlorenen Angehörigen - auch viel Verständnis für das Tier daraus sprechen. Wenn das so ist, wie verstörend und traumatisch muss es dann sein, ausgerechnet von einer Tierrechtsorganisation angefeindet zu werden?
Kommt diese Aussage aber von der Tierrechtsorganisation, dann frage ich mich, woher die das zu wissen meint. Will sie damit den Tod zweier Menschen rechtfertigen?
Die Aussage der Tierrechtsorganisation in einem sozialen Medium empfinde ich angesichts des Geschehens als zumindest sehr geschmacklos. An die Gefühle der Hinterbliebenen hat "Animal Peace" jedenfalls nicht gedacht - oder sie waren ihr wurst.
zum Beitrag23.08.2019 , 21:51 Uhr
Zu dem, was Sie Missverständnis nennen: Beide Lesevarianten sind möglich. Hätten Sie sich klarer ausgedrückt, … Aber ich konzediere Ihnen, dass es üblich geworden ist, sich möglichst kurz zu fassen und dem Leser zu überlassen, den gemeinten Sinn herauszufinden. Ich halte von dieser Art egoistischer Faulheit, die viele Menschen befallen hat, nichts.
Zu Ihrer Begründung Ihres Egoismus: „Das Tierreich ist von Wettbewerb gekennzeichnet...“ Das ist eine einseitige Sicht der Dinge. Das Tierreich ist auch durch KOOPERATION und SYMBIOSE gekennzeichnet. Mit einem Geschöpf, das ich gegessen habe, kann ich aber nicht mehr zusammenarbeiten. Haben Sie ein Glück, dass Kühe, Sauen und Hühner nicht erpicht sind auf Normalo-Steaks oder Normalo-Lederhosen! Und ohne Mikroben an und in Ihrem Körper wären Sie bald tot, auch wenn Sie sich für viel intelligenter halten als es die Mikroben sein mögen. Fleisch essen ist für die allermeisten Menschen nicht überlebenswichtig. Im Gegenteil: Der hohe Fleischkonsum trägt zu Krankheiten bei. Damit sind Ihre Schlussfolgerungen „Kurzschlüsse“, d. h. obsolet geworden. Wie begründen Sie mit dieser neuen Perspektive Ihr egoistisches Verhalten (z. B. Fleisch essen oder Leder tragen)?
„Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Das habe ich auch nie behauptet.“, schrieben Sie. Ich habe nie behauptet, dass Sie das behauptet hätten. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. ;-)
Obwohl ich etwas nie behauptet habe, hat diese Nichtbehauptung bei Ihnen zu einem Eindruck geführt und Sie haben auf etwas reagiert, was ich nie behauptet habe. Man kann also Eindrücke erwecken, ohne etwas zu behaupten. Es wäre schäbig von mir, Ihnen zu unterstellen, Sie könnten auf dieser Klaviatur nicht spielen. Ich habe im Gegenteil den Eindruck (Beispiel: Thema Greta Thunberg und ihre Segelfahrt), dass Sie darauf hervorragend spielen – ob bewusst oder unbewusst lasse ich dahingestellt sein, es könnte wechseln.
zum Beitrag23.08.2019 , 20:10 Uhr
Von "ultrakonsequent" war nicht die Rede. Man muss Ihr Verhalten nicht in Ordnung finden.
zum Beitrag23.08.2019 , 20:06 Uhr
Ich meine das allgemein. Es passt zu dem, was ich bis jetzt von Ihnen gelesen habe, dass Sie selektiv verstehen wollen.
zum Beitrag22.08.2019 , 19:01 Uhr
Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Schwarz-Weiß-Vorwürfe ablegten.
zum Beitrag22.08.2019 , 18:56 Uhr
Sie beschreiben Gott als einen Außerirdischen und unterstellen ihm, er betrachte alles Leben auf der Erde als Ungeziefer. Woher nehmen Sie denn IHRE VERMUTUNGEN in dieser Angelegenheit?
Gut, dass Sie zugeben, egoistisch zu sein. Das habe ich schon länger vermutet. Dieses Faktum nehme ich Ihnen ohne Umschweife ab.
Sie schreiben: "Aber bezogen auf das GANZE Tierreich wäre es auch keine gute Überlebensstrategie, NICHT egoistisch ... zu sein." Wie begründen Sie das? Mir erschließt sich das nämlich nicht von selbst. Dass Sie Fleisch gerne - und wahrscheinlich reichlich - essen, glaube ich Ihnen. Eine Begründung für Ihren Egoismus darf das aber nicht sein. Denn Sie könnten auch ohne - oder mit ganz wenig - Fleisch leben - wahrscheinlich gesünder und in jedem Fall umwelt- und klimafreundlicher als jetzt. Es geht Ihnen doch nicht ums Überleben, sondern um - egoistischen und für das Überleben irrelevanten - Genuss. Vermutlich gehören Sie - wie ich - zu den Menschen, die sich finanziell allerlei leisten können. Man braucht sich aber nicht alles leisten, was über das Überleben weit hinaus geht. Man kann auch an andere Menschen und andere Kreaturen denken, die - wie Sie und ich - Gefühle haben und leiden können. Mich macht so ein Egoismus, wie Sie ihn hier vorführen, nicht zufrieden.
Ihre Position ist nicht "objektiv richtig", weil sie nicht "objektiv" ist, sondern vor VERMUTUNGEN nur so strotzt, die Ihrer Argumentation dienen, aber oft als Fakten getarnt sind. Im Übrigen erlebe ich Ihre Diktion als "kalt", was zu Ihrem zelebrierten Egoismus gut passt.
zum Beitrag22.08.2019 , 17:40 Uhr
Natürlich ist es BEQUEMER, die Malizia mit fünf Mann zu segeln. ZWEI Segler sind schon aus Sicherheitsgründen sehr zu empfehlen. Herrmann und Casiraghi sind zwei Segler, die bereits an Bord sind. Wenn sie sich zutrauen, das Boot mit Passagieren, um die sie sich kümmern müssen, zu zweit SICHER über den Atlantik zu fahren, dann sollte auch die Rückfahrt kein Problem sein. Nach der Hinfahrt keine Zeit (oder keine Lust) für die Rückfahrt zu haben, wäre für mich hier nun wirklich KEIN Argument. Dann hätten sie das Angebot nicht machen dürfen!
Es geht ja um Emissionsfreiheit oder wenigstens -armut. Sogar der aus Sicherheitsgründen vorhandene Motor wurde versiegelt. Das Malizia-Team hat der Welt – und wahrscheinlich auch Greta Thunberg – zunächst etwas versprochen, was es aber – wie es jetzt aussieht – nicht halten will. Denn – und hier haben Sie vollkommen Recht –, nur allein den Teil der Fahrt zu betrachten, bei der Greta Thunberg an Bord ist, ist zu kurzsichtig. Es bedarf einer Vollemissionsrechnung. Wie viel die 16-Jährige vor ihrer Entscheidung wusste, ist derzeit SPEKULATION und ihr etwas anzulasten daher auch.
Ärgerlich ist, dass Sie und die taz, wie die Reaktion gezeigt hat, bei vielen den Eindruck erwecken, als wäre Greta Thunberg verantwortlich für das Nichteinhalten des Versprechens, das auch sie gegeben hat. Für diesen Eindruck sind SIE MITVERANTWORTLICH!
Mich ärgert an Ihren Leserkommentaren zu diesem Thema, dass Sie immer wieder IHRE VERMUTUNGEN als Fakten darstellen und Ihre Beiträge darauf aufbauen (daher Ihre Mitverantwortung). Deshalb habe ich – durchaus provozierend – andere Mutmaßungen dagegengesetzt. Meine Vermutungen sind, genauso wie Ihre, sinnvoll begründbar. Weder Sie noch ich kennen die Fakten wirklich. Genauso wie alle anderen Diskutierenden STOCHERN auch SIE IM NEBEL.
Wenn jemand seine Mitdiskutierenden in genau zwei Gruppen einteilt – wie Schwarz und Weiß –, dann ist er daran tatsächlich selbst „schuld“ (Ihr Ausdruck).
zum Beitrag22.08.2019 , 00:40 Uhr
Ich kenne durchaus Leute, die sich Gedanken ums Fliegen - und andere umweltschädliche Verhaltensweisen - machen und auch Verzicht üben. Wenn Sie keine solchen Leute in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis haben, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.
Wenn Sie selbst fliegen, macht es Ihnen wahrscheinlich ein weniger schlechtes Gewissen, wenn Ihre Freunde und Bekannten auf keinen Flug verzichten. Mit wem Sie Umgang pflegen, darauf haben Sie einen sehr großen Einfluss.
Wer sein eigenes Verhalten vom Verhalten anderer abhängig macht - "die machen das ja auch!" -, wie selbständig lebt der eigentlich? Kann er auch anders oder ist er zu schwach dafür? Was für einen Selbstwert misst er sich zu?
zum Beitrag20.08.2019 , 18:18 Uhr
Was Sie im ersten Absatz schreiben, zweifele ich ganz entschieden an. In eine andere Richtung mutmaßend als Sie, gehe ich davon aus, dass es Herrmann und Casiraghi und den anderen Seglern hauptsächlich um ihr Vergnügen und - vielleicht noch mehr - um positive PR für das Team geht. Der Transport von Greta Thunberg und ihrer Begleitung ist zwar dazu erforderlich – und deshalb fährt man nach New York statt irgendwo anderes hin -, mehr aber auch nicht.
So unzweifelhaft wie Ihre Mutmaßung ist auch, dass Greta Thunberg verschwiegen wurde, dass an der Fahrt etliche Flüge hängen. Denn dann, so kann man vermuten, wäre Greta Thunberg nicht mit ihnen gefahren und die positive PR, um die es dem Malizia-Team geht, hätte sich nicht verwirklichen lassen.
Es liegt nun wirklich nicht nahe, dass ein Boot, dass oft alleine über große Distanzen gesegelt wird, von fünf Leuten zurückgesegelt wird. Deshalb liegt es gar nicht so nahe, wie manche hier glauben machen wollen, sich genau danach zu erkundigen, welche Emissionen bei der Weiter- bzw. Rückfahrt entstehen. Da kann Thunberg unzweifelhaft davon ausgehen, dass das Boot von ein oder zwei Personen weitergesegelt wird. Das wären keine oder jedenfalls weniger Emissionen, als wenn Greta und Svante Thunberg sowie ihr Begleiter geflogen wären.
Sie haben eine Diskussion auf dem Nebengleis eröffnet. Die taz-Redaktion hat sich darauf eingelassen und sich ebenfalls aufs Nebengleis begeben. Die große Diskussion hat derweil, befeuert durch die Nebengleis-Diskussion, auf dem Hauptgleis stattgefunden. Darin wurde über Greta Thunberg und ihrem Anliegen viel Häme ausgeschüttet – Häme, die es auch gegeben hätte, wenn Greta Thunberg geflogen wäre. Die Nebengleisdiskussion ist deshalb maximal schädlich für Greta Thunbergs Anliegen.
Ich habe den Eindruck, dass Sie sich dadurch die Oberhand sichern wollen, dass Sie anderen und mir vorschreiben wollen, über was diskutiert wird. Doch wir können selbständig denken und müssen uns Ihrem Willen nicht beugen.
zum Beitrag19.08.2019 , 15:58 Uhr
Die Flüge und ihre Emissionen Greta Thunberg anzulasten ist völlig willkürlich. Sie hat diese Flüge gewiss nicht gewollt, veranlasst oder gar gebucht. Eher kommt schon der Bootseigner ins Spiel als Veranlasser, vielleicht auch als derjenige, der gebucht hat. Ganz gewiss tragen aber die Segler Verantwortung für ihre Flüge.
Die taz hat sich sogar zu der Behauptung verstiegen, diese Flüge des Begleitpersonals seinen "nötig". Nirgendwo hat sie das belegt oder auch nur plausibel erläutert. Nirgendwo hat die taz plausibel erläutert, dass zwingend fünf Segler gebraucht werden, die Jacht, die in Transatlantik-Regatten von einer Einzelperson gesegelt wird , zurück nach Europa zu holen. Eventuelle Reparaturen zwischen Hin- und Rückreise können in den USA von dortigen Fachleuten erledigt werden.
Es gibt keine Erfordnernis für die Flüge, die die taz willkürlich Greta Thunberg in die Schuhe schiebt!
Der Kommentar wurde teilweise gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Die Moderation.
zum Beitrag18.08.2019 , 23:45 Uhr
Auch Volkswirtschaftler braucht man, aber nicht "neoliberal" verbildete, sondern Leute, die den "Wohlstand der Nationen" von Adam Smith wirklich ganz (nicht nur die kurze Passage zur "unsichtbaren Hand") gelesen und verstanden haben. Und Volkswirtschaftler, die darüber hinaus gebildet sind und weiterforschen, neue Modelle entwickeln. Also Volkswirtschaftler, die ihren Kollegen Paroli bieten können und dies auch tun, um die Wachstumsideologie als solche zu entlarven und geeignete(re) Alternativen zur Forderung nach ewigem Wirtschaftswachstum und Stillhalten des Staates anbieten zu können.
Plakativ: Die Forderung nach ewigem Wirtschaftswachstum (=von Menschen erhoben, hauptsächlich nützlich für wenige Menschen) führt unweigerlich zum Untergang (=Naturgesetz, schädlich für alle Menschen und viele weitere Lebewesen).
Und wahrscheinlich brauchen wir auch Psychologen, die uns zweierlei erklären: (1) Wie überwinde ich am ehesten meinen Widerstand, wenn es darum geht, eine von mir als vernünftig, richtig und notwendig erkannte Verhaltensänderung auch wirklich auszuführen? (2) Wie bringen wir Menschen zu einer notwendigen Verhaltensänderung, die deren Notwendigkeit (noch) nicht einsehen? Gibt es nur den ordnungspolitischen Weg von Ge- und Verboten oder gibt es Alternativen?
Wir brauchen wahrscheinlich auch Politikwissenschaftler, die uns erklären, wie man unsere Demokratie bzw. unsere Gemeinwesen (Kommune, Staat, Staatengemeinschaft) weiterentwickeln können.
...
zum Beitrag17.08.2019 , 21:36 Uhr
Eine Verobjektivierung der Debatte wäre in der Tat dringend nötig! Aber gerade Sie selbst, NORMALO, sorgen mit für das Gegenteil: Wie Herr Maurin schieben Sie die Verantwortung für die Flüge Greta Thunberg in die Schuhe. Das ist nicht objektiv!
Objektiv wäre die Darstellung folgender Fakten gewesen: Sechs Segler fliegen über den Atlantik: einer um zurückzufliegen; fünf andere, um das Boot in den USA zu übernehmen und damit zurück- oder weiterzusegeln. Das Boot kann von ein oder zwei Personen gesegelt werden.
Dann hätte man sich die objektiven Informationen nicht aus dem Artikel herausklauben müssen. Und man hätte erkannt: Mit Greta Thunberg haben die Flüge nicht das Geringste zu tun.
Entweder Herrn Maurin war das nicht so klar oder er hat andere, mir unbekannte Gründe gehabt, die Verantwortung für die Flüge Greta Thunberg in die Schuhe zu schieben. Er hätte genauso den Eigner des Bootes für die Flüge verantwortlich machen können. Ich bin überzeugt, dass Greta Thunberg die Flüge nicht veranlasst hat. Beim Bootseigner bin ich mir nicht so sicher. Wahrscheinlich waren es aber die Segler selbst, die fliegen wollten.
Es ist doch bekannt, dass es viele Segelboote gibt, die in den Meeren fahren und in einzelnen Teilstrecken von immer wieder anderen (Teil-)Besatzungen gefahren werden. Diese Segler fliegen oft zum Abfahrtshafen hin und/oder vom Ankunftshafen nach Hause. Einziger Zweck der Fahrten ist in der Regel das Vergnügen der Segler. Bei ihnen allein liegt die Verantwortung für die Flüge.
Dass bei dieser Fahrt Passagiere befördert werden, liegt daran, dass die Segler und der Bootseigner ein Interesse an der positiven PR für diese Reise haben. Greta Thunberg und ihr Anliegen waren schon weltbekannt. Nun sollten es noch das Boot, der Eigner und die Segler werden. Wie klimafreundlich Eigner und Segler wirklich denken, machen die unnötigen Flüge deutlich. Das erkannt zu haben, _hätte_ ein Verdienst der taz sein _können_. Diese Chance hat sie aber vertan!
zum Beitrag16.08.2019 , 20:48 Uhr
Ihrer Kurzbeschreibung stimme ich zu.
Eine Überschrift soll Interesse wecken, auf den Inhalt des Artikels eingehen, kurz sein, schnell ausgedacht werden, nicht langweilig daherkommen sowie zutreffend und wahr sein. Das ist nicht einfach. Oft legt nicht der Autor die Überschrift fest, sondern jemand anderes. Ich stelle mir das schwierig vor.
zum Beitrag16.08.2019 , 19:57 Uhr
»Wenn es selbst einer Greta Thunberg mit dem riesigen Aufwand und den gewaltigen Strapazen, die sie für ihre Reise auf sich nimmt, nicht gelingt, den Atlantik wirklich klimafreundlich zu überqueren ...«, schreibt Malte Kreutzfeldt, und beharrt darauf, die taz habe etwas herausgefunden. Jost Maurin hat einige Leute glauben gemacht, dass die Flüge der Segler Greta Thunberg in die Schuhe geschoben werden müssten. Die Flüge sind für die Atlantiküberquerung von Greta Thunberg und ihrem Vater aber nicht erforderlich! Es sind die Segler, die diese Flüge wollen. Das darf man doch nicht Greta Thunberg ankreiden.
Ich habe dein Eindruck, die taz kämpft hier dafür, Recht zu behalten. Ganz schlechter Stil!
Dass der Einzelne durch sein Einsparen von Treibhausgasen nicht die Welt retten kann, ist klar. Ebenso klar ist, dass es radikaler Entscheidungen von Mächtigen in Wirtschaft und Politik bedarf, wenn sich Grundlegendes ändern soll. Aber das ist schon lange klar. Da sagt Malte Kreutzfeldt nichts Neues.
Die Mächtigen haben aber wenig Interesse, den Klimawandel zu stoppen. Das würde ja bedeuten einzusehen, dass ewiges Wirtschaftswachstum der falsche Weg war und ist. Hier immer mehr Druck aufzubauen und mit persönlichem Verzicht beispielgebend voranzugehen, ist die Sache der Einsichtigen und Willigen. Vielleicht gibt es Politiker, die bereit sind, sich von der Bevölkerung zeigen zu lassen: Wir sind bereit, Verzicht zu üben. Regelt den notwendigen Verzicht bitte ordnungspolitisch, damit er eine Wirkung erzielt und Fairness herrscht.
zum Beitrag16.08.2019 , 19:13 Uhr
"Das kleine Mädchen" klingt nicht gerade schmeichelhaft für eine 16-Jährige. ("Frau", wie anderswo zu lesen, ist auch nicht angemessen.)
Ja, Greta Thunberg hat viel geleistet und steht schon früh in ihrem Leben in großer Verantwortung. Ich hoffe, sie erreicht nicht nur, dass einige Menschen nachdenklich werden, sondern auch, dass Entscheidendes geschieht.
zum Beitrag16.08.2019 , 15:38 Uhr
Der Artikel gefällt mir - mit Ausnahme des letzten Absatzes.
»Dass, wie die taz enthüllte, für Thunbergs Atlantiküberquerung im Segelboot mehrere Flüge von Begleitpersonen nötig sind ...«, heißt es. Die taz hat genau das nicht »enthüllt«, sondern nur glauben gemacht. In dem Artikel von Jost Maurin fehlt jeglicher Beleg dafür, dass die Flüge wirklich »nötig« sind. Sie sind von den Seglern so gewollt. Es ginge auch ohne die Flüge. Mit Greta Thunberg haben diese Flüge nichts zu tun, selbst wenn sie von Anfang an von den Flügen gewusst hat.
Die Schlussfolgerungen (»Problem«, »verrannt«, »Fehler«) sind damit falsch. Die Segler sind es, die Thunberg und ihrem Anliegen einen Bärendienst erweisen.
Als Protestant kann ich mit der römisch-katholischen Bedeutung von »Heilige« wenig anfangen. Also betrachte ich auch Greta Thunberg nicht als solche. Alle Menschen machen immer wieder Fehler, auch Greta Thunberg. Aber hier kreiden die taz und Thunbergs Kritiker ihr einen Fehler an, den nicht sie zu verantworten hat.
Die Überhöhung eines Menschen, hier Greta Thunbergs, haben im Wesentlichen die Medien, auch die taz, zu verantworten. Ich mache mir das nicht zu eigen.
Es ist (momentan) sehr schwierig in unserer komplexen und von gegenseitigen Abhängigkeiten geprägten Welt, so zu leben, dass das Klima nicht schädlich beeinflusst wird. Das ist Folge von Versäumnissen hauptsächlich von Entscheidern in Wirtschaft und Politik, aber auch von jedem Einzelnen. Dass Greta Thunberg und die Bewegung Fridays for Future (FfF) uns jetzt darauf hinweisen, dass unser Lebensstil nicht mehr lange funktionieren wird, ist löblich. (Der Club of Rome hat darauf schon vor Jahrzehnten hingewiesen.) Das Problem ist nicht, ob man als Einzelner mal einige kg Kohlenstoffdioxid mehr als erforderlich ausstößt, sondern ob uns bewusst ist, dass ewiges Wirtschaftswachstum wie bisher uns zwangsweise (Naturgesetze!) in den Untergang führt. Es gilt radikal umzudenken! Und umsichtig zu handeln. Jetzt!
zum Beitrag15.08.2019 , 23:13 Uhr
Herr Maurin, Sie berichten eben nicht einfach, was ist, sondern erwecken in Ihrem Artikel den Eindruck, als ob Greta Thunberg zu verantworten hätte, dass es angeblich ihretwegen mindestens sechs Flüge geben würde - die der Skipper. Das ist absurd! Diese Flüge, so verstehe ich Ihren Artikel und viele Leserkommentare, lasten Sie Greta Thunberg (oder den angeblich hinter ihr stehenden Erwachsenen) an. Was Sie damit angerichtet haben, können Sie in den Kommentaren unter Ihrem Artikel lesen.
Die Antworten, die Ihnen Herr Kling, der Pressesprecher des Skippers, gegeben hat, belasten natürlich nicht die Skipper mit den angeblich erforderlichen Flügen. Diese Antworten sind interessegeleitet. Pressesprecher können Sachverhalte oft gut verpacken, sonst wären sie für ihren Job ungeeignet. Sie, Herr Maurin, haben das nicht berücksichtigt. Recherche ist unbedingt erforderlich. Aber nicht so!
zum Beitrag15.08.2019 , 18:31 Uhr
»Und damit sie wirken, müssen die neuen Regeln anschließend natürlich auch überwacht werden.« Das ist absolut richtig. Aber bei der Personalstärke der Ordnungshüter, die wir heute haben, und bei der Motivation, draußen zu arbeiten und Mehrarbeit mit auf die Wache zu nehmen, die wir heute haben, ist eine Wirkung der Regeln zu bezweifeln - wie schon bei den bisherigen Regeln. Wenn jemand damit rechnen kann, nur ganz selten erwischt zu werden, darf man die Wirkung mäßig höherer Bußgelder bezweifeln. Andere Staaten haben deutlich höhere Bußgelder und überwachen viel stärker.
Die Busspuren sollen den Bussen ein schnelles, unverzögertes Durchkommen ermöglichen, damit der ÖPNV pünktlicher, schneller und damit attraktiv(er) wird. Wie das gelingen soll, wenn die Busspuren nun weiteren Fahrzeugen geöffnet werden sollen, ist ein Geheimnis des Verkehrsministers. Den Vorteil haben die Autofahrer, das Nachsehen haben die ÖPNV-Nutzer.
Fazit: Noch sehr unausgereift, Herr Scheuer!
zum Beitrag15.08.2019 , 12:33 Uhr
Gut, dass es jetzt dieses Gutachten gibt und es künftig als Diskussionsgrundlage dienen kann.
Ich frage mich, warum es der Opposition bedarf, wenn es doch in einem Nachbarland, das auch noch zur EU gehört, bereits eine (bessere) Lösung gibt. Ist es zu viel verlangt von der Regierung und der Ministerialbürokratie, sich bei erforderlich werdenden Rechtsänderungen im benachbarten Ausland umzuschauen und umzuhören, wie es dort gehandhabt wird? Oder geht das deshalb nicht, weil man darstellen will, dass man die Regierung eines souveränen Staates ist und deshalb Nachhilfe woanders nicht nachfragen will? Vielleicht ist Scholz zu stolz. Dann erfindet man das Rad eben wieder neu: als Sechseck. Das holpert dann zwar heftig, aber es ist eine neue Erfindung von uns!
zum Beitrag15.08.2019 , 12:16 Uhr
Ein »Bewegungsforscher« wird interviewt, weil das Auto ein Fortbewegungsmittel ist, dachte ich zunächst. Dann wurde mir klar, dass er zu Protestbewegungen forscht. So kann es gehen, wenn Begriffe wie »Bewegung« mehrere Bedeutungen haben.
Viel Neues wurde indes in dem Interview nicht bekannt. Aber manchmal ist eine Bestätigung von Altbekanntem auch ganz nett.
zum Beitrag14.08.2019 , 20:44 Uhr
Immer wieder einmal bin ich in einer Gegend einer Stadt, in der eine Straßenbahn fährt. Fährt sie rumpelnd am Haus vorbei, spürt man im Haus auch Erschütterungen. Das muss bedacht werden, wenn man will, dass der ÖPNV auch abends und nachts verfügbar ist.
Eine mögliche Lösung wäre, zu den Tagesrandzeiten und nachts andere Verkehrsmittel fahren zu lassen.
Noch ein grundsätzlicher Gedanke: Je weniger Verkehr erforderlich ist, desto besser ist es für die Umwelt und desto geringer ist der Aufwand. Heute arbeiten die meisten Beschäftigten, die im Büro arbeiten, mit Computern, die an einem Kommunikationsnetz hängen. Es ist Stand der Technik, ein Unternehmensnetz auf viele Standorte zu verteilen. Mithin ist es möglich, dass viele Beschäftigte zu Hause oder in ihrem Ort oder Stadtteil arbeiten. Die Konzentration der Standorte, die Großunternehmen in den vergangenen Jahrzehnten betrieben haben, hat der Allgemeinheit geschadet und sollte rückgängig gemacht werden, wo immer das möglich ist, auch wenn es den Konzernen finanziell ein wenig wehtut. So würde der ÖPNV in den Hauptverkehrszeiten entlastet.
zum Beitrag14.08.2019 , 16:42 Uhr
In den Hauptverkehrszeiten (Mo-Fr 7-9 Uhr u. 16-18 Uhr) sind heutzutage viele Busse und Bahnen sehr voll bis überfüllt. Durch ein überstürzt eingeführtes kostenloses Angebot noch mehr Fahrgäste anzulocken, würde nur Frust erzeugen und wäre deshalb der falsche Weg.
Besonders in den Abendstunden und am Wochenende ist das ÖPNV-Angebot in der Regel sehr ausgedünnt. Nachts fahren Busse und Bahnen oft gar nicht. Das ist verständlich und vernünftig, denn auch ein leerer Bus/eine leere Bahn braucht Personal (außer fahrerlose U-Bahnen) und Energie. Dafür braucht man eine Lösung.
Es bieten sich Anrufbusse und Sammeltaxis an. Die würden auch dort zu vernünftigen Kosten angeboten werden können, wo die Bevölkerungsdichte für oft fahrende Busse nicht ausreicht. Die Fahrgäste müssten etwas vorplanen oder warten, würden aber grundsätzlich zu jeder Tages- und Nachtzeit den ÖPNV nutzen können.
Wenn das geschaffen ist, ist der Zeitpunkt, den ÖPNV »kostenlos« anzubieten. Da der ÖPNV aber doch viel Geld kostet, könnte man durchaus die Steuern erhöhen, denn es handelt sich - wie der Straßenbau - um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Man kann sich dann überlegen, welche Steuern erhöht werden sollen und welchem weiteren Zweck das dient.
zum Beitrag14.08.2019 , 15:37 Uhr
Kann man sich selbst entschuldigen (Überschrift, 1. Satz), d. h. eine Schuld von sich selbst nehmen? Das war jedenfalls nicht die Absicht der dänischen Regierungschefin. Sie hat gewiss um Entschuldigung oder Verzeihung gebeten. Das ist etwas ganz anderes! Um Entschuldigung bitten heißt, deutlich zu machen, dass einem klar ist, dass man in dieser Frage abhängig ist von demjenigen, dem etwas angetan wurde. Nur er kann entschuldigen. »Sich entschuldigen« wird oft einfach so ohne großes Nachdenken dahingesagt.
Sprache prägt uns - und andere.
Viele taz-Redakteure und Kommentatoren nicht nur weiblichen Geschlechts überschwemmen die Leserschaft mit abenteuerlichem Gebrauch von Sonderzeichen und Binnenmajuskeln, um die Leute allmählich glauben zu machen, es gebe im Deutschen keine bessere Art und Weise, alle Geschlechter zu meinen. Wenn denn in der taz schon Sprache zum Prägen genutzt wird, dann bitte nicht selektiv und manipulativ, sondern vollumfänglich zumindest da, wo das erforderlich und einfach möglich ist, ohne die Sprache zu verhunzen.
zum Beitrag06.08.2019 , 15:12 Uhr
@Fatma Aydemir: Was Sie hier bringen, war wohl von der taz nicht anders zu erwarten. Nicht erwähnt haben Sie, dass Carsten Linnemann die Kinder, die nicht genug Deutsch verstehen und sprechen können, in eine Vorschule schicken will (so der Deutschlandfunk). Dort sind sie mit anderen, vermutlich meist Kindern mit deutscher Muttersprache, zusammen und können ihr Defizit gemeinsam mit anderen Kindern ausgleichen, die irgendwo anders ihr Defizit haben. Das halte ich für eine sehr gute Idee!
Sicherlich wird man jeden Einzelfal einzeln prüfen müssen: Welches Kind kann wie viel Deutsch? Ist zu erwarten, dass es so schnell im Beherrschen der deutschen Sprache vorankommt, dass der Besuch der 1. Klasse kein größeres Problem für das Kind und die Lehrkraft sowie die weiteren Kinder in der Klasse darstellt? Hat das Kind ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse weitere Defizite, die den Besuch der Vorschule angeraten sein lassen? Gibt es überhaupt eine Vorschule vor Ort? Sind in ihr genügend Kinder mit deutscher Muttersprache, so dass die Kinder voneinander lernen können?
Nicht jedes Kind mit einer anderen Muttersprache als Deutsch muss in die Vorschule. Aber es kann der bessere Weg für alle Beteiligten sein.
Ideologie hilft jedenfalls nicht weiter. Hier nicht und sonst auch nicht.
zum Beitrag02.08.2019 , 18:22 Uhr
Ich dachte, der Verbrauch elektrischer Energie je Entfernungseinheit ist linear. Wie kommen Sie darauf, dass er exponentiell mit der gefahrenen Entfernung stark ansteigt?
zum Beitrag02.08.2019 , 17:48 Uhr
Danke für diesen Kommentar! Nur wegen des Präfixes »E-« ist ein Spaß- und Spielgerät noch lange kein sinnvolles Verkehrsmittel. Und ökologisch ist es deswegen auch noch nicht.
Dieses Spaß- und Spielgerät gehört weder auf Fußwege noch auf Radwege noch auf Straßen. Es gehört in den Hinterhof oder auf entsprechend geeignete Sport- und Spielplätze. Auf das »E-«, also auf Motor und Akku, sollte dabei verzichtet werden. Wenn jemand mit so einem Gerät von A nach B will, soll er es zu Fuß auf dem Gehweg tragen! Das hält fit und behindert und gefährdet am wenigsten die anderen Verkehrsteilnehmer.
Es ist schon klar, warum Bundesverkehrsminister Scheuer (csU), auf den Zug »E-Scooter« aufgesprungen ist: wegen der Wirtschaftsförderung und der versprochenen Arbeitsplätze. Dass dann nur Scheinselbständige zu kaum zumutbaren Zeiten beschäftigt werden und mit Autos mit Verbrennungsmotor die Luft verpesten, dass konnte Scheuer nicht mal ahnen - woher auch bei der Fixiertheit auf den Profit der Wirtschaft.
Alles, was der Kommentar anspricht, war vorher bekannt oder zu befürchten. Es gibt keine Ausrede.
zum Beitrag02.08.2019 , 01:28 Uhr
»Hier soll eine offensichtlich unausgereifte Technik eingeführt werden. Und zwar nicht, weil sie polizeilich erforderlich ist, sondern weil es in bestimmten Kreisen chic erscheint, die Hautfarbe für Fahndungszwecke zu nutzen.«, heißt es im Artikel zum Schluss. Danke für diese Info und die Hintergründe, Herr Rath! Ich bin kein Mediziner oder Biologe, aber wenn DNS-Analysen nur Wahrscheinlichkeiten liefern, dann ist ihr Einsatz für die Fahndung zumindest fragwürdig. Kommt dieser Vorschlag ursprünglich aus der rechten Ecke? Es scheint so. Die Regierung sollte den Vorschlag umgehend zurückweisen.
Im Übrigen: Ich verstehe nicht, wieso in letzter Zeit in deutschsprachigen Texten so oft von DNA statt von DNS (DesoxyriboNukleinSäure) die Rede ist. In »Desoxyribonukleinsäure« kommt kein einziges A vor. Wieso wird Säure mit A abgekürzt? Das wäre doch Englisch: acid. S und A sind auf der Tastatur benachbart und das S liegt sogar zentraler als das A. Das ist für mich ziemlich unverständlich. Am Tippen kann es jedenfalls kaum liegen. Eine Verwechslung mit Domain Name Service oder Domain Name Server, beide auch DNS abgekürzt, scheidet aufgrund des Kontextes aus, denn bei Desoxyribonukleinsäure geht es in aller Regel nicht ums Internet. Vielleicht erscheint die Anglisierung in bestimmten Kreisen einfach als chic.
zum Beitrag31.07.2019 , 21:02 Uhr
@Anja Meier: Für die geringe Menge an neuer Information, die Sie bieten, ist mir der Artikel zu lang. Sie haben mich spätestens etwa bei der Hälfte als Leser verloren. Bekanntes noch und nöcher ausführlich zu referieren, lässt beim Leser Langeweile aufkommen. Worauf wollten Sie mit dem Artikel hinaus? Was war Ihr Ziel beim Schreiben des Artikels?
@Horst Seehofer: Ach, wären Sie doch im Urlaub geblieben! Was Sie verkündet haben, war nicht wirklich neu oder hätte genauso gut von einem Polizisten im höheren Dienst, der momentan nicht im Urlaub ist, gesagt werden können. Aktionismus brauchen wir nicht. Eher angesagt sind jetzt Nachdenklichkeit und Nachdenken. Und den Wertewandel zum Schlechten haben Sie, Herr Bundesinnenminister, im letzten Jahr sehr aktiv mit herbeigeführt bei Ihrer Zankerei, die Sie innerhalb der Union und der Koalition immer wieder vom Zaun gebrochen haben. Die csU wäre dabei fast zur AfD mutiert.
zum Beitrag13.07.2019 , 15:53 Uhr
In der Bildunterschrift heißt es, »auf Fahrradstreifen soll künftig nicht mehr geparkt werden dürfen«. Unter Punkt 1 steht hingegen folgender Satz: »Bisher ist nur parken verboten, bis zu drei Minuten halten ist erlaubt.«
Was ist denn nun richtig, liebe taz?
zum Beitrag29.05.2019 , 21:41 Uhr
Was im Artikel deutet darauf hin? Bitte öffnen Sie mir die Augen.
zum Beitrag29.05.2019 , 19:02 Uhr
Wer Bio-Lebensmittel kauft und dabei ein »dickes« Auto fährt, tut etwas für den schnelleren Klimawandel. Der Unterschied zum Kauf anderer Lebensmittel ist diesbezüglich eher gering. Entscheidender sind die Art der Lebensmittel (viel oder wenig Fleisch), die Transportstrecke der Lebensmittel vom Erzeuger bis zum Einzelhandel und letztlich das Verkehrsmittel, mit dem der Einkauf erledigt wird, sofern der Einzelhändler nicht ohne Umweg erreichbar ist. Zu Fuß ist dabei vermutlich mit dem wenigsten Treibhausgas-Ausstoß verbunden.
In der medialen Öffentlichkeit - und dadurch auch bei den Verbrauchern - wird m. E. zu wenig getrennt zwischen Auswirkungen aufs Klima und Auswirkungen auf die Umwelt. Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid, Methan oder Lachgas sind relativ wenig bis gar nicht umweltschädlich, aber befeuern den Klimawandel. Plastikmüll und anderer Müll sowie Pestizide, Insektizide, Nitrat und Nitrit usw. sind umweltschädlich, aber kaum bis gar nicht wirksam in Bezug auf das Klima.
Wenn möglich, kaufe ich Bio-Lebensmittel (in der Regel ohne Fleisch und Wurst) aus der Region und gehe zu Fuß einkaufen (bis ca. 2 km Wegstrecke einfach). Dabei sind die Wirkungen auf Umwelt und Klima gering und auf meine Fitness groß.
Was das deutsche »Klimakabinett« heute auf den Weg gebracht hat, deutet eher darauf hin, dass man die (Auto-)Industrie subventionieren will und das Klima ziemlich egal zu sein scheint. Schwach!
zum Beitrag21.05.2019 , 19:07 Uhr
Danke für den. Hinweis.
Aber ist die taz-Redaktion gezwungen, einen unfertigen Artikel einer Agentur oder dieser Agentur zu veröffentlichen, oder darf sie ihre journalistische Expertise nutzen, um zu erkennen, dass ein bestimmter Artikel noch nicht oder gar nicht zur Veröffentlichung taugt?
zum Beitrag21.05.2019 , 13:58 Uhr
Der Artikel - ohne veröffentlichte Autorenschaft - liest sich für mich etwas wirr. Auf merkwürdige inhaltliche Punkte hat Holzhirn bereits hingewiesen. Das Bild passt auch weder zum Artikel noch zur Bildunterschrift.
Meines Erachtens fehlt hier Recherche. Journalisten, die mit dem Thema oder dem Land besser vertraut sind, könnten die offenen Fragen thematisieren. Auch das wäre eine Möglichkeit, mit dem Inhalt in journalistischer Weise umzugehen.
Ich fühle mich als Leser bei nur halb recherchierten und damit unfertigen Artikeln nicht ernst genommen, ja getäuscht. Wenn die taz schon um freiwillige finanzielle Unterstützung bittet, dann sollte ihre Redaktion ihre journalistische Aufgabe und ihre Leserschaft auch ernst nehmen. Darum bitte ich.
zum Beitrag20.05.2019 , 14:18 Uhr
Eine lesbische Bischöfin gibt es schon: Karen Oliveto.
Vielleicht überwinden Sie mal Ihre Abneigung gegen jede Art von Religion und informieren sich, um künftig informiert mitdiskutieren zu können - oder Sie schweigen, wenn Sie sich nicht ausreichend informiert fühlen.
zum Beitrag18.05.2019 , 22:20 Uhr
Der Beispielsatz wie auch die Erklärung sind m. E. nicht ganz richtig. Mein Beispielsatz lautet wie folgt: "Das Kind behauptet, es habe seine Hausaufgaben gemacht, aber könne sie jetzt nicht finden." Es handelt sich um indirekte Rede, die normalerweise mit dem Konjunktiv l gebildet wird. Mit dem Konjunktiv ll wird die indirekte Rede dann gebildet, wenn der Konjunktiv l dem Indikativ gleicht.
Mit Zweifeln oder Ähnlichem hat das nichts zu tun. Die Verwendung des Konjunktivs lässt offen, ob der Schreibende oder Redende die wiedergegebene Aussage für wahr hält, egal ob Konjunktiv I oder II.
Die Schwierigkeit im Satz des Artikels ist, dass er ohne Einleitung auskommt, die eine indirekte Rede ankündigt. Diese Schwierigkeit hat Doktor No aber gemeistert. Im vorliegenden Satz ist "sehe er" richtig, weil sich der Konjunktiv I ("sehe er") vom Indikativ ("sieht er") unterscheidet.
zum Beitrag18.05.2019 , 20:44 Uhr
Wenn die taz selbst sorgfältig(er) berichten würde, wäre die Kritik an den anderen Medien (eher) gerechtfertigt. Leider fehlt es auch der taz hin und wieder an sorgfältiger Recherche. Ich habe in meinen Leserkommentaren schon öfters darauf hingewiesen. Die Reaktion der taz: keine.
Wie war das mit dem Glashaus und dem Steinewerfen?
zum Beitrag29.04.2019 , 16:51 Uhr
Auch Sie haben Recht, wobei in Indonesien die Gefahr, über Bord zu gehen, als Wegeunfall deutlich wahrscheinlicher sein dürfte als in Deutschland. Übrigens hatte ich bereits in meinem ersten Beitrag zu diesem Artikel geschrieben, dass ich "einige andere Faktoren" unberücksichtigt ließ. Die Frage ist, wie das Zahlenverhältnis durch alle unberücksichtigten Faktoren zusammengenommen beeinflusst wird und in welche Richtung.
Bei einem Zahlenverhältnis von 6 zu 1 bleibt, wie ich schon schrieb, viel Spielraum.
An meiner grundsätzlichen Aussage, dass die Leserschaft mit naheliegenden Fragen alleingelassen wird, ändert sich in jedem Fall nichts. Die Leserschaft wird insbesondere mit der Frage alleingelassen, ob 272 Gestorbene von 5 Millionen Wahlhelfern innerhalb einiger Tage viel oder wenig ist Klar, eine genaue Vergleichsrechnung wird wohl nicht möglich sein, aber eine Überschlagsrechnung, wie ich sie versucht habe, sorgt wenigstens für ein wenig mehr Gefühl für die Zahlen. Sie besagt, dass die zunächst hoch erscheinende Zahl der gestorbenen Wahlhelfer in Wahrheit keineswegs beunruhigend hoch ist. Damit wird auch klar, dass die Überschrift wenig glücklich gewählt ist - außer man möchte eine reißerische Überschrift.
Es reicht halt nicht, bei anderen inhaltlich abzuschreiben - wie es das Medienrecht m. W. zulässt - und damit die Fehler der anderen zu wiederholen. Etwas eigenständiges Denken und eigene Recherche schadet Journalisten nicht und kann Vorteile für die Leserschaft haben.
zum Beitrag28.04.2019 , 22:39 Uhr
Fehler in meiner Aussage: Die gegenteilige Tendenz ist gegeben. Aber: Das Verhältnis ist ungefähr 6 zu 1. D. h. es besteht viel Spielraum für solche Ungenauigkeiten, ohne dass die Aussage "keinesfalls beunruhigend hoch" darunter leidet.
zum Beitrag28.04.2019 , 22:26 Uhr
Sie haben Recht, dass der Vergleich nicht ganz hinhaut. Aber darauf wies ich ja selbst auch schon hin: "Unberücksichtigt bleiben bei der Betrachtung ... das Alter der Wahlhelfer ..." (in der Regel sind Wahlhelfer weder todkrank noch altersschwach, wie Sie richtig anmerken). Das bedeutet aber nur, dass die Zahl der gestorbenen Wahlhelfer noch weniger beunruhigend ist, als es der überschlägige, d. h. ungenaue Vergleich ohnehin zutagegefördert hat.
Wenn Sie einen genaueren Vergleich durchführen können, bitte ich Sie um Veröffentlichung hier.
zum Beitrag28.04.2019 , 21:25 Uhr
Die Zahl 272 Tote unter 5 Millionen Wahlhelfern sagt wenig, wenn man keinen Vergleich zu ihr hat. 272 Gestorbene von 5 Millionen Menschen innerhalb einiger Tage: ist das viel oder wenig?
Wahrscheinlich gibt es weltweit hunderte Texte zu dieser Sache. Nun hat die taz nachgezogen. Die Zahl der Wahlhelfer variiert in den Berichten, liegt auch mal bei 7 Millionen.
Mich irritiert, wie hier ein Medium nach dem anderen auf den Zug aufspringt, d. h. einen Text zu einem Thema veröffentlicht, ohne mal ganz einfache Fragen zu stellen (siehe mein erster Absatz) - oder gar zu beantworten, die etwas über den Informationsgehalt aussagen. Zudem wird die Leserschaft mit naheliegenden Fragen alleinegelassen.
Hier mal eine Überschlagsrechnung (Zahlen gerundet):
Deutschland: Bevölkerung: 83 Millionen Sterbefälle im Jahr: 932000 Tägliche Sterbefälle für 1 Million Einwohner: 31 (Quelle: www.destatis.de)
Wahl in Indonesien: Wahlhelfer: 5 Millionen Sterbefälle an 10 (angenommenen) Tagen: 272 Tägliche Sterbefälle für 1 Million Wahlhelfer: 5
Die Zahl der täglichen Sterbefälle je 1 Million Wahlhelfer in Indonesien beträgt also etwa ein Sechstel der täglichen Sterbefälle je 1 Million Einwohner in Deutschland.
Unberücksichtigt bleiben bei der Betrachtung die um etwa 10 Jahre geringere Lebenserwartung in Indonesien gegenüber Deutschland, das Alter der Wahlhelfer, die unterschiedliche medizinische Versorgung in Deutschland und Indonesien und einige andere Faktoren, die beim Vergleich eine Rolle spielen sollten oder könnten, wenn man die Sache genauer betrachtete.
Meine Schlussfolgerung nach dem Vergleich: Die absolute Zahl von 272 Toten innerhalb einiger Tage bei 5 Millionen Wahlhelfern ist keinesfalls beunruhigend hoch. Ob die Sache überhaupt einen Bericht - und die Zeit, die ein Journalist an so einem Text arbeitet - wert ist, darf die taz und darf jeder Leser für sich selbst beantworten.
Wie wäre es mal mit etwas (mehr) Recherche, liebe Medien?
zum Beitrag26.04.2019 , 17:42 Uhr
»Strafe muss sein.«, schreibt die Autorin. Falsch! Richtig: Gehalts- und Lohnfortzahlung in Raucherpausen ist eine Ungleichbehandlung, wenn Nichtraucher kein vergleichbarer Vorteil gewährt wird. Raucherpausen summieren sich je Arbeitstag. Nichtraucher müssten also je Arbeitstag eine entsprechende Arbeitszeitverkürzung bei vollem Gehalts- und Lohnausgleich erhalten. Die Ermittlung der genauen Durchschnittsraucherpausensummierung je Arbeitstag und Betrieb dürfte sich schwierig gestalten. Deshalb ist es konsequent, Raucherpausen nicht mehr zu bezahlen. Dann herrscht wieder Gerechtigkeit.
Was mir im Artikel zu kurz kommt: Rauchen belästigt andere Menschen (und bedroht oft auch deren Gesundheit). Mir sind bisher noch keine Raucher untergekommen, die wirklich Rücksicht auf Nichtraucher genommen hätten, also sich so verhalten hätten, dass jegliche Belästigung unterblieben worden wäre. Die geübte Rücksicht hat doch meist recht enge Grenzen.
Mir drückt die Autorin zu sehr auf die Tränendrüse, besonders am Schluss. Nein, Nachsicht habe ich keine mit ihr - nicht mit jemandem, der so einen Text schreibt und damit quasi um Rücksicht bettelt. Wo, Frau Riedel, ist Ihre komplette Rücksichtnahme auf Nichtraucher? Dazu sind Sie nicht in der Lage? Dann, bitte, betteln Sie nicht um Rücksicht, drücken Sie nicht öffentlich auf die Tränendrüsen anderer. Befassen Sie sich lieber mit Ihren eigenen Angelegenheiten - gerne in aller Stille. Das stünde Ihnen besser zu Gesicht.
zum Beitrag26.04.2019 , 15:18 Uhr
Bitte nicht völlig vergessen, dass es auch noch ein Recht auf Leben gibt. Das gilt universell, d. h. allen Menschen. Auch der ungeborene Mensch hat ein Recht. Das bedeutet: Hier sind Rechte gegeneinander abzuwägen. Wer einem der beiden beteiligten oder betroffenen Menschen - der Mutter oder dem Kind - sein Recht einfach abspricht, macht es sich zu einfach.
Darum geht es mir: das Recht des Kindes auf Leben bei der Abwägung zu berücksichtigen und nicht einfach wegzuwischen.
Welche Möglichkeiten gibt es, das Kind am Leben zu lassen und dennoch Mutter und Kind glúcklich werden zu lassen? (Freilich, eine Garantie auf Glück gibt es für keinen Menschen.) Vielleicht gibt es in der Situation andere Möglichkeiten, als einen Menschen zu töten. Darüber nachzudenken und vielleicht auch andere Menschen (z. B. Verwandte, Freunde, Beschäftigte von Hilfsorganisationen, usw.) in die Überlegungen mit einzubeziehen, ist allemal ethisch verantwortlicher, als einfach kurzen Prozess zu machen.
Ich bitte um mehr Differenzierung, um angemessene Differenzierung.
zum Beitrag25.04.2019 , 17:45 Uhr
"Allen voran" ist vom verlinkten Text nicht gedeckt. Wo haben Sie das her?
zum Beitrag24.04.2019 , 19:40 Uhr
Was hat deenn die "schreckliche Person" Ellen Johnson Sirleaf verbrochen, dass sie den Friedensnobelpreis erhalten hat?
Wenn Vergewaltigung von unten nicht genug geächtet wird, wird es Zeit, dass es von oben bestraft wird.
zum Beitrag24.04.2019 , 19:35 Uhr
Von Bedingungen habe ich nichts geschrieben. Vielleicht lesen Sie Folgendes als Bedingungen: medizinische Betreuung, gut durchdacht, fachlich sauber ausgeführt. Was daran schlecht sein soll, ist mir ein Rätsel. Sie haben selbst noch eine Bedingung genannt: drei Monate Zeit (vermutlich ab Zeugung). Ja, da stimme ich Ihnen zu. Eine Fristenlösung ähnlich wie in Deutschland, wäre eine gute Idee.
Ich habe ganz bewusst unterschieden zwischen Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und Recht auf Abtreibung. Dabei sind nämlich jeweils andere Menschen betroffen. Schon deshalb sind beide Rechte voneinander zu unterscheiden. Von einem Gang nach Canossa haben Sie geschrieben, nicht ich. Ich wünschte mir, Sie würden die Angelegenheit etwas differenzierter sehen - und weniger verbissen.
zum Beitrag24.04.2019 , 17:07 Uhr
Mit Recht auf sexuelle Selbstbestimmung wird mir von der Interviewten zu oft das Recht auf Abtreibung gemeint. Ich meine dagegen: Das sind zwei Paar Schuhe.
Recht auf sexuelle Selbstbestimmung meint m. E. das Recht, selbst zu bestimmen, ob, mit wem, wann und wie man Sexualität mit einem anderen Menschen ausüben will.
Das Recht auf Abtreibung gibt es (auch) in Deutschland nicht - m. E. zu Recht. Abtreibung, also die Tötung eines ungeborenen Menschen, bleibt aber unter gewissen Bedingungen in Deutschland straffrei. Ich finde das eine vernünftige Regelung. Und ich möchte nicht, dass Feministinnen durch die Hintertür ein Recht auf die Tötung eines Menschen salonfähig machen. Das ginge mir zu weit, weil es hier nicht nur um einen Menschen geht, sondern um mindestens zwei: die Frau und den ungeborenen Menschen in ihr.
Dass Menschen jedes Geschlechts, auch schwangere Frauen und ungeborene Kinder, jederzeit ein Recht auf medizinische Betreuung haben sollten, finde ich sehr wichtig. Dieses Recht darf nicht entfallen oder entzogen werden. Wenn dann eine Abtreibung erwogen, gut durchdacht und letztlich fachlich sauber ausgeführt wird, könnte das - wie in Deutschland - straffrei bleiben. Das ist etwas anderes als ein Recht auf Abtreibung, auch wenn das Endergebnis vielleicht dasselbe ist.
zum Beitrag18.04.2019 , 16:39 Uhr
Dass Notre-Dame dem französischen Staat gehört, war mir beim Schreiben bewusst.
Vielleicht hilft Folgendes noch für das Verständnis meines zweiten Satzes oben: 1) Ich meinte alle Sondersendungen, nicht nur in der ARD. 2) Natürlich ist der Ausdruck "zu jedem umgeknickten Grashalm" sehr pointiert.
zum Beitrag17.04.2019 , 12:18 Uhr
Fürs Befriedigen von Sensationsgier sind mir meine Gebühren für ARD, ZDF und DLF zu schade. »Brennpunkte« (»aufgeblähtes NICHTS«; danke für diesen treffenden Ausdruck, Wolfgang Leiberg) zu jedem umgeknickten Grashalm brauche ich nicht und lehne ich entschieden ab.
Dass zum Wiederaufbau eines Kirchengebäudes jetzt laut Medien bereits über 800 Millionen Euro zugesagt wurden, aber zur Linderung echter Not dieses Geld nicht zur Verfügung steht, kann man als Verhöhnung des Herrn der Kirche bezeichnen.
zum Beitrag16.04.2019 , 22:06 Uhr
Was stimmt denn Ihrer Meinung nach?
Bleiben Sie doch nicht so unkonkret und unverbindlich! Oder wollten Sie eigentlich gar nichts sagen, nur mitreden?
zum Beitrag16.04.2019 , 21:57 Uhr
Wenn Sie von Ihrer Kirche Missionierung so kennen, warum engagieren Sie sich dann nicht in Ihrer Kirche dagegen? Sie sind ausgetreten? Dann müssten Sie aber doch zumindest Ihre ehemalige Kirche nennen und deren Missionspraxis konkret beschreiben können. Was läuft denn in Ihrer ehemaligen Kirche hinsichtlich Mission konkret falsch? Was sind denn die angeblich oder tatsächlich falschen Informationen, die verbreitet werden? Wer verbreitet sie? Wo? Was tun Sie, um falschen Informationen entgegenzutreten? Wen haben Sie kontaktiert? Welche Antwort haben Sie erhalten?
Pauschalkritik ist schnell abgesondert. Aber sie führt in der Regel zu nichts.
zum Beitrag16.04.2019 , 21:22 Uhr
Das allgemeine Kirchen-Bashing einiger Kommentatoren hier teile ich nicht und weise ich zurück. Meine Kirche betreibt in afrikanischen Ländern Sexualaufklärung mit Verteilung von Verhütungsmitteln. So werden Teenager-Schwangerschaften und HIV-Infektionen effektiv verhindert.
Ein Problem wurde weder im Artikel oben noch von den Kommentatoren angesprochen: In vielen Ländern gibt es keine Altersversorgung mit Rentenpflichtversicherung u. Ä. Man braucht schon eine ganze Anzahl von Kindern, die einen im Alter - oder wenn man sonst nicht mehr arbeiten kann - versorgen. Darüber hinaus ist die Kindersterblichkeit relativ hoch. Ein Ehepaar, das nicht genügend Kinder in die Welt setzt, ist im Alter oder bei Erwerbsminderung schnell auf die barmherzige Hilfe von Nachbarn oder anderen Bekannten angewiesen, um nicht zu verhungern. Aus unserer mitteleuropäischen Sicht mit Sozialstaat und so, kann man leicht reden. Aber: Unsere »Rezepte« müssen für die Verhältnisse anderswo nicht unbedingt richtig sein.
Reproduktionsrate reduzieren und Arbeit von Kindern verbieten, geht ohne begleitende Unterstützung nicht. Eine wesentliche Art von Unterstützung könnte zum Teil auch so aussehen, dass die EU (und andere Marktteilnehmer) die Märkte in den armen Ländern nicht durch Verkauf subventionierter Güter oder Überfischung usw. kaputtmachen. Aber das würde für uns Menschen in der EU Einschränkungen bedeuten. Sind wir dazu bereit?
zum Beitrag14.04.2019 , 20:04 Uhr
Hat die Autorin keine Ahnung, von wem der Ausdruck »sola scriptura« stammt und in welchen - richtigen - Zusammenhang er gehört? Der Reformator Martin Luther hat diesen Ausdruck geprägt. Der war jedenfalls weder Mennonit noch führte er die »wörtliche Bibelauslegung« ein.
»Sola scriptura« (allein die Schrift/Bibel) war von Luther gegen die Römisch-katholische Kirche gerichtet, in der die (kirchliche) Tradition eine wichtigere Rolle spielt(e) als die Bibel. Für Luther und andere Reformatoren war das Evangelium, zu finden in der Bibel, wichtiger. Deshalb heißen die Menschen, die Anhänger der Reformation sind, »evangelisch«.
Mit »wörtlicher Bibelauslegung« hat das nichts zu tun. »Wörtliche Bibelauslegung« kann darüber hinaus unterschiedliche Formen annehmen. Die hier über einen Teil der Mennoniten geschilderte Praxis der Bibelauslegung ist ein Extrem, das sich sonst (fast) nirgends findet.
Und auch das muss in dem Zusammenhang gesagt werden: Bei weitem nicht alle Mennoniten legen die Bibel so aus, wie es in dem Roman und im obigen Artikel erwähnt wird. Man täte den Mennoniten großes Unrecht, wenn man das auf sie alle verallgemeinerte. Ich weiß, dass es sehr fortschrittliche Mennoniten gibt. Ihre Glaubensgemeinschaft gehört übrigens zu den klassischen Friedenskirchen.
Ich wünsche mir bessere Recherche (und/oder bessere Allgemeinbildung), wenn jemand einen Text veröffentlichen lassen will. Seriöse Journalisten sollten sich für einige Minuten Recherche nie zu schade sein, selbst wenn die Zeit drängt. Und wo blieb das inhaltliche Korrekturlesen der Redaktion?
zum Beitrag08.04.2019 , 14:59 Uhr
Danke fürs Aufgreifen hier in der taz, Herr Grimberg.
Übrigens: In meiner Bibelausgabe mit Apokryphen ist das Buch Diemut (noch?) nicht drin. Wo finde ich denn das komplette Buch? ;-)
zum Beitrag01.04.2019 , 23:01 Uhr
@Markus Müller: Das wird für manche Bio-Produkte so sein, wie es das HR-Verbrauchermagazin herausgefunden hat. Dass das für alle Bio-Produkte gilt, bezweifele ich.
Es wird darauf ankommen, welches Bio-Siegel das Produkt trägt. Das EU-Bio-Siegel taugt wenig und da mag der Handel eine Gewinnspanne draufschlagen, die beim Erzeuger nicht ankommt. Bei anderen Bio-Siegeln sieht das vermutlich anders aus.
zum Beitrag31.03.2019 , 00:09 Uhr
Zur Dachzeile dieses Artikels: »SchülerInnenstreik „Fridays For Future“«
Bei uns sind das SchülerAußenstreiks, also an der frischen Luft.
zum Beitrag20.03.2019 , 18:33 Uhr
Dass könnte den Mobilfunkanbietern so passen: Sie bauen und betreiben die Mobilfunkmasten dort, wo es lukrativ ist - in den Städten -, und der Staat baut und betreibt die Mobilfunkmasten dort, wo das ein Draufzahlgeschäft ist.
Und der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes spricht sich auch noch dafür aus. Mag er doch aus seinem privaten Geldbeutel einen Mobilfunkmasten errichten und betreiben, wo Kühe grasen und Hühner scharren, aber wenige Menschen unterwegs sind und telefonieren oder aufs Internet zugreifen. Mag er dann am eigenen Geldbeutel spüren, was sein Vorschlag bedeutet. Oder verlangt er dann als nächstes, dass den Rindviechern Mobiltelefone, die dauernd online sind, um den Hals gehängt werden wie Kuhglocken? Bodycams für Rindviecher sozusagen.
Und der Präsident des Bauernverbandes verlangt dann neue Subventionen für die Landwirtschaft, damit die Agrarökonomen die Mobilfunkgebühren ihrer Rindviecher bezahlen können. Schöne neue Welt!
zum Beitrag19.03.2019 , 15:44 Uhr
Ein Begriff, der oben fehlt: Steuer Die Versteigerung der Funkfrequenzen wirkt faktisch wie eine Steuer. Der Staat verlangt von den Mobilfunkanbietern Geld für die Frequenzen, die sie benutzen dürfen. Dieses Geld holen sich die Mobilfunkanbieter über die Preise fürs Telefonieren und Übertragen von Daten wieder von den Kunden.
Da heute fast jeder ein Smartphone benutzt, zahlt auch fast jeder die Mobilfunkfrequenz-Steuer. Ob die Mobilfunkanbieter die Preise senken, wenn das Geld für die Funkfrequenzen von den Kunden bezahlt wurde, ist ungewiss. Schließlich haben sich die Kunden an die hohen - bzw. überhöhten - Preise gewöhnt.
Der Rummel (siehe »Hype-Cycle«) um 5G hat schon angefangen. Die Medien - auch die taz - machen ja leider fleißig mit. Doch eine sinnvolle Anwendung (siehe »Geschäftsmodelle«) für die Endverbraucher, also für uns alle, gibt es (noch?) kaum.
Dass Auffahrunfälle künftig nur mit 5G verhindert werden könnten (siehe »Autonomes Fahren«), ist Unsinn. Schon jetzt gibt es Abstandswarngeräte, die notfalls eine Bremsung einleiten und das Auffahren verhindern. 5G gibt es aber nocht nicht. Ich hätte mich gefreut, wenn Svenja Bergt, die Autorin, etwas mehr Sachverstand in den Artikel eingebracht hätte, statt nachzubeten, was geschäftstüchtige Marketingleute geschrieben haben. Geringe »Latenz« ist wichtig für Spiele (die fehlen bei »Pillepalle«), das synchrone Duett übers Telefon (wie oft das wohl genutzt werden wird? siehe »Pillepalle«) und vielleicht für telemedizinische und ähnliche Anwendungen.
Wozu also wird 5G momentan gebraucht? Um das Staatssäckel zu füllen sowie der ITK-Industrie und den Mobilfunkanbietern neue Verdienste zu ermöglichen. Endanwender haben wenig bis nichts davon. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Die sehr kleinen Funkzellen ermöglichen eine viel genauere Ortung von Schwerverbrechern und anderen Menschen.
zum Beitrag19.03.2019 , 11:53 Uhr
»Das Problem ist weniger die Geschwindigkeit als die fehlende Abdeckung.« (Susanne Blohm) Das sehe auch ich so. Werbung wird mit hoher Geschwindigkeit gemacht, weil man damit den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen und gut verdienen kann. Viel wichiger ist, dass an möglichst vielen Stellen telefoniert und im Internet gesurft werden kann (ohne hochauflösende Videos). Dazu reicht 4G (LTE) oder sogar 3G (UMTS).
zum Beitrag15.03.2019 , 18:28 Uhr
Über das Waldsterben spricht man kaum noch, nachdem Kraftwerke nachgerüstet wurden. Der Club of Rome hat doch auch den Klimawandel thematisiert. Über 23.000 Wissenschaftler haben jüngst den Schülern Recht gegeben.
Ich schrieb ja schon von unterschiedlichen Erfahrungen, die wir offensichtlich haben. Aber es ist wohl derselbe Planet, auf dem wir leben. Die Fakten sind dieselben, aber wir bewerten sie unterschiedlich.
zum Beitrag15.03.2019 , 14:39 Uhr
Allgemein(?) schon lange bekannt ist, dass das EU-Bio-Siegel das schwächste ist und nicht viel bedeutet. Wer wirklich Bio-Produkte kaufen will, muss auf weitere/andere Bio-Siegel schauen.
Mich erstaunt überhaupt nicht, was im Artikel steht.
zum Beitrag14.03.2019 , 22:01 Uhr
Der Teil der Jugend, der sich für eine Änderung der Politik hinsichtlich Klimawandel einsetzt, tut ja wohl recht daran. Dass Medien das aufgreifen, ist doch gut, oder etwa nicht? Dass ein Teil der Bevölkerung die Jugend unterstützt, ist ebenso gut. Wenn prominente Politiker sich für die Ziele der Jugend hinsichtlich Klimapolitik stark machen, können sie eigentlich kaum anders, als auch ihre Politik anzupassen, wenn sie nicht unglaubwürdig(er) werden wollen. So sehe ich das.
Aber ich habe keine Vergangenheit, in der ich mich mit Begriffen wie "Kollektiv" herumschlagen musste. Meine Erfahrungen sind deshalb wahrscheinlich andere als Ihre.
zum Beitrag14.03.2019 , 13:20 Uhr
Wichtiger ist, dass die Luft sauber wird und keine negativen gesundheitlichen Folgen zu erwarten sind, wenn man atmet.
zum Beitrag14.03.2019 , 13:03 Uhr
1) Warum so pessimistisch?
2) Worin sind Sie ein Vorbild hinsichtlich Handeln gegen den menschengemachten Klimawandel?
zum Beitrag13.03.2019 , 16:24 Uhr
Was soll denn diese Feindlichkeit gegen Christen? Und das in diesem Zusammenhang?
Kennen Sie den konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung noch immer nicht? Der läuft schon seit den 1980er-Jahren. Bitte mal informieren, bevor offene Scheunentore eingetreten werden.
Was die Unionsparteien betrifft - die mit dem missbrauchten C vorne -, gebe ich Ihnen gerne Recht. Aber dann müssen Sie auch die F.D.P. und in Teilen die SPD mit nennen, die seit Jahrzehnten zu wenig tun - bzw. in die falsche Richtung agieren.
zum Beitrag09.03.2019 , 00:59 Uhr
Dass die Gleichberechtigung mindestens in der Praxis noch deutlich sichtbare Lücken aufweist, die schleunigst geschlossen gehören, ist wohl klar.
Aber die Sprache ist dazu das falsche Vehikel. Das grammatische Geschlecht zu verändern, verfremdet die Sprache.
Die ach so nützlichen - waren sie das wirklich? - Rächtschraiprevormen der letzten Jahre haben schon genug Unfug angerichtet. Jetzt noch weitere Reformen durchzuführen, macht eines ganz sicherlich nicht: die deutsche Sprache besser, leichter schreib- und lesbar, verständlicher. Eher werden weitere Schülergenerationen verunsichert und der Anteil der deutschen Muttersprachler, die die deutsche Sprache in Wort und Schrift wirklich beherrscht, sinkt weiter ins Bodenlose.
zum Beitrag09.03.2019 , 00:43 Uhr
Kommentar entfernt wegen überzogener Polemik. Die Moderation
zum Beitrag07.03.2019 , 21:33 Uhr
Das US-Gericht hat m. E. richtig entschieden. Es ist nicht zuständig.
Gleichwohl sehe ich Deutschland am Zug.
ECCHR schreibt: Die Bundesregierung »muss den Genozid anerkennen, sich offiziell entschuldigen (besser: offiziell um Entschuldigung bitten; REIPAR) & Reparationen auf den Weg bringen«. Ich kenne ECCHR nicht. Aber diese Forderung klingt plausibel und hat meine Unterstützung.
»Die Verfolgung von Verbrechen nach diesem Gesetz und die Vollstreckung der wegen ihnen verhängten Strafen verjähren nicht.« § 5 Völkerstrafgesetzbuch (VStGB) Das sollte dann auch fürs Zivilrecht gelten.
Eine Versöhnungserklärung mit Deutschland würde ich anstelle der Regierung Namibias nicht unterschreiben.
zum Beitrag07.03.2019 , 19:51 Uhr
Hat der|die|das|dxx Autor*In (=Chef*In*Aus vom|von|vxx Dienst*In*Aus) Kenntnis*In*Aus vom|von|vxx Urteil*In*Aus des|der|des|dxx B*G*H*In*Aus mit dem|der|des|dxx Akt*Innen*Außenzeich*Innens*Außens VI ZR 143/17?
Hier ist es|er|sie|xx nachzulesen: juris.bundesgerich...&linked=pm&Blank=1
Einer|Eine|Eines|Einex der|die|das|des|dxx Kernsätz*Innen*Außen lautet: »Die Klägerin erfährt allein durch die Verwendung generisch maskuliner Personenbezeichnungen keine Benachteiligung im Sinne von § 3 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes.«
Weiter heißt es|er|sie|ex: »Der Bedeutungsgehalt grammatisch männlicher Personenbezeichnungen kann nach dem allgemein üblichen Sprachgebrauch und Sprachverständnis Personen umfassen, deren natürliches Geschlecht nicht männlich ist ("generisches Maskulinum"). Ein solcher Sprachgebrauch bringt keine Geringschätzung gegenüber Personen zum Ausdruck, deren natürliches Geschlecht nicht männlich ist. «
;-)
zum Beitrag04.03.2019 , 22:25 Uhr
Volvos Schritt geht m. E. in die richtige Richtung.
Dem Fahrer wird damit aber nicht die Verantwortung abgenommen, die je Situation angemessene Geschwindigkeit zu wählen - auch auf Landstraßen und in geschlossenen Ortschaften.
Und die deutsche Politik sollte auch endlich handeln und ein geeignetes allgemeines Tempolimit für Autobahnen in Deutschland einführen. Ich denke, die jetzige Richtgeschwindigkeit wäre dafür eine gute Wahl.
Was wir noch bräuchten - auch als Nachrüstsatz für Autos im Bestand: ein Gerät, das die Geschwindigkeit automatisch drosselt, wenn der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug deutlich unterschritten wird. Dazu gehört idealerweise auch ein Unmöglichmachen des Wiedereinscherens nach Überholvorgängen, wenn der Sicherheitsabstand zum Überholten nicht gewährleistet ist (und kein Fahrzeug entgegenkommt und kein Hindernis im Weg ist).
zum Beitrag03.03.2019 , 19:52 Uhr
Mein Eindruck ist, dass Sie nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen, was generisches Maskulinum ist, dass nämlich alle Geschlechter und Gender eingeschlossen sind. Es gibt natürlich Fälle, in denen es sinnvoll ist, männliche und weibliche Formen eines Wortes zu verwenden, etwa um auszudrücken, dass es in einer Kirche keine Pfarrerinnen gibt, Pfarrer aber schon. Und dann sind -Innen-Formen sinnlos, weil man beide getrennten Wortformen braucht.
Gleichberechtigung ist zweifellos unerlässlich - aber bitte mit tauglichen Mitteln, nicht mit lesefeindlichen Wortungetümen wie Leser*Innen*Außen*usw. Wer so schreibt, hat aus meiner Sicht nicht verstanden, dass der Lesefluss wichtig ist, wenn es darum geht zu überzeugen. Was hilft es Ihnen, wenn ein Teil der Leserschaft - merkem Sie, wie ich alle Geschlechter einbeziehe? - das Lesen des Textes einstellt?
zum Beitrag03.03.2019 , 19:29 Uhr
"Warum machen die Teilnehmer nichts Derartiges"? (JM83)
Sie wissen also von allen Teilnehmern, was sie machen, was nicht? Woher haben Sie dieses Wissen? Wie erwirbt man so ein Wissen? Oder ist das nur Ihre Vermutung, die Sie für Ihre Argumentation brauchen? Vorurteile sind leicht handhabbar, taugen aber für eine sachlich angemessene Diskussion nicht, wirken eher kontraproduktiv.
zum Beitrag03.03.2019 , 19:00 Uhr
"Schuldunfähig ist, wer bei Begehung der Tat noch nicht vierzehn Jahre alt ist." (Paragraf 19 StGB)
zum Beitrag01.03.2019 , 19:05 Uhr
Das geht an Rolf B. 01. 03. 2019, 18:19.
Bitte an die taz: Überarbeitet die Kommentarfunktion so, dass eine Antwort auf einen Beitrag stets richtig zugeordnet wird, statt manchmal völlig zusamenhanglos oben zu landen.
zum Beitrag01.03.2019 , 19:01 Uhr
Sie interpretieren etwas in meinen Text, was ich nicht geschrieben und nicht gemeint habe.
zum Beitrag01.03.2019 , 18:59 Uhr
"Politicians" oder "male and female and diverse politicians". Früher verwendete man im Deutschen das generische Maskulinum, mit dem alle gemeint waren. Heute müssen alle unterschiedlichen Gruppen im Wort einzeln vorkommen. Ich schlage für Menschen in der Politik folgendes Wort vor: "Politiker*innen*cdu*csu*fdp*grüne*linke*spd*alle_anderen". Wo kämen wir hin, wenn wir es beim Einfachen beließen, wenn es auch umständlich geht?
zum Beitrag01.03.2019 , 17:31 Uhr
Menschen wie Schulsenator Ties Rabe (SPD) und Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) haben leicht reden: Egal was sie sagen, sie haben die Aufmerksamkeit der Medien. Schließlich sind sie prominente Politiker und haben einen Stab, der Pressemitteilungen schreibt und versendet.
Anders bei den Schülern: Wer kennt schon Charlotte und Jan Ole? Prominent sind sie nicht. Pressestellen haben sie nicht. Die Aufmerksamkeit der Medien haben sie nicht - oder nur, weil sie während der Schulzeit auf die Straße gehen. Wenn Schüler nach Schulschluss auf dem Hamburger Rathausplatz demonstrieren, ist das wenig effektiv, weil wenig medienwirksam. Es ist gerade das Fehlen in der Schule, das Aufmerksamkeit erzeugt. Alternativ könnten die Schüler sich zur Rush Hour auf vielbefahrene Kreuzungen stellen und den Verkehr blockieren. Das würde die Polizei aber vermutlich bald unterbinden - notfalls mit Tränengas und Wasserwerfern und im Auftrag prominenter CDU- und SPD-Politiker. Eine wirklich wirksame Demonstration wäre das also allenfalls für kurze Zeit - und gefährlich, wie die Demos für Stuttgart 21 zeigten.
Außer der Schule mit Schulpflicht gibt es noch eine Schule des Lebens. Diese Schule ist viel wichtiger als die Schule mit Schulpflicht. Die Schüler haben dieses Wissen den »Politikern für Schulpflicht«, Rabe und Karliczek, voraus.
Die junge Generation hat Ethilk und Moral auf ihrer Seite, wenn es um die Gestaltung der Zukunft, auch um »die Energiepolitik eines Industriestaates« - besser: der Industriestaaten -, geht. In unserer hoffnungslos überalterten Gesellschaft in den Industriestaaten sind wir es nicht gewohnt, dass junge Menschen sich in die Politik einmischt. Gut, dass sie es tun und für ihre Zukunft und die weiterer Generationen eintreten.
zum Beitrag25.02.2019 , 02:07 Uhr
Ihr längerer Text, in dem Sie auch etwas über sich und nicht pauschal und verurteilend schreiben, klingt doch schon ganz anders und für mich auch vernünftig und annehmbar. Vielen Dank!
Wenn Sie sich politisch bzw. in unserer Gesellschaft einbringen (wollen oder schon tun?), dann finde ich das klasse. Ich für meinen Teil tue auf dieser Ebene wahrscheinlich zu wenig. Hier mitzudiskutieren und meine Auffassung öffentlich zu machen, betrachte ich als einen Schritt in die richtige Richtung.
Was mir noch aufgefallen ist: Sie schreiben, als hätten Sie jede Hoffnung auf Besserung verloren. So kommt Ihr Text jedenfalls bei mir an. Ich hoffe aber, dass noch ein Funken Hoffnung in Ihnen lebendig ist. Denn sonst bräuchten Sie hier ja gar nichts schreiben und jedes Engagement wäre vergebliche Mühe.
Ich hoffe, dass wir auf unterschiedlichen Wegen, aber doch dasselbe Ziel vor Augen, unterwegs sind. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen und uns allen Erfolg.
zum Beitrag23.02.2019 , 19:59 Uhr
Sie unterstellen doch "jedem Deppen" - wen auch immer Sie damit meinen -, dass er mit den Schülern sympathisiert, aber seinen Lebensstil nicht im Geringsten ändern will. Das nenne ich Polemik. Ihre Antwort an mich bleiben Sie trotz Ihrer geschriebenen Wörter schuldig. Ich empfinde Ihre "Antwort" als arrogant und rate Ihnen, von dieser Haltung abzulassen.
Vor wenigen Tagen kam meine Stromrechnung für 2018: Mein Haushalt liegt noch deutlich unter dem, was als "niedrig" zum Vergleich angeboten wird. Auch in anderen Bereichen wie Verkehr und Ernährung brauche ich den Vergleich mit anderen Menschen in Deutschland nicht zu scheuen. Ich brauche mir von Ihnen nicht nachsagen lassen, dass ich meinen Lebensstil nicht an die geänderten Bedingungen (Klimawandel erkannt) angepasst habe und Weiteres versuche. Wie sieht denn Ihr Treibhausgas-Fußabdruck im Vergleich zu anderen Menschen aus?
zum Beitrag23.02.2019 , 00:44 Uhr
"..., wie der eigene Lifestyle dadurch nicht ein Jota angekratzt wird" Weshalb polemisieren Sie hier in dieser Weise?
zum Beitrag22.02.2019 , 20:29 Uhr
Schülerinnen und Schüler, lasst euch nicht einschüchtern! Gut, dass ihr Verantwortung für euch und folgende Generationen übernehmt.
Die Verantwortungslosen wollen euch natürlich abhalten vom Demonstrieren. Das liegt in den kurzfristigen Interessen vieler (Bequemlichkeit, Profitgier, ...), aber nicht im langfristigen Interesse aller, die noch einige Jahrzehnte gut leben wollen oder sich dies für ihren Nachwuchs wünschen.
Schulpolitiker und -leitungen, sucht gemeinsam mit den Schülern nach geeigneten Möglichkeiten, den Schulstoff nachzuholen, sofern er für das Leben außerhalb der Schule relevant und wichtig ist. Prüfungen lassen sich auch von Montag bis Donnerstag abhalten. Übernehmt Mitverantwortung für die Generationen nach uns.
zum Beitrag20.02.2019 , 16:14 Uhr
Zu einem Detail, das - vielleicht aus gutem Grund - den Weg in den taz-Artikel nicht gefunden hat:
»In Deutschland werfen wir jedes Jahr 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weg ... – 55 Kilogramm pro Jahr und Kopf sind es allein in den Privathaushalten.« So heißt es in der heutigen Pressemeldung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. 55 kg je Jahr sind etwa 1 kg je Woche. Vielleicht ist mein Haushalt eine große Ausnahme, aber 1 kg kommt hier nicht mal im Monat zusammen. Ist das Komma verrutscht und es sollte 5,5 kg heißen?
Wie ist die Menge weggeworfener Lebensmittel pro Kopf in den Haushalten anderer taz-Leserinnen und -Leser?
zum Beitrag18.02.2019 , 17:54 Uhr
»Wuhuu!« ist eine sehr sinnvolle Überschrift, denn jeder weiß sofort, um was es geht. ;-)
zum Beitrag18.02.2019 , 16:33 Uhr
»Keine Einschränkung in der evangelischen Kirche«, heißt eine Zwischenüberschrift im Artikel. Und man fragt sich als informierter Leser, welche evangelische Kirche, von denen es hunderte gibt, gemeint sei. Erst einige Absätze später wird die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) genannt. Trotz Singular (»Kirche«) ist das ein Dachverband für 20 evangelische Kirchen, den sogenannten Gliedkirchen der EKD. Das sind aber bei Weitem nicht alle evangelischen Kirchen, auch nicht in Deutschland.
Dass man Fotos gähnender, schlafender oder weinender Personen normalerweise nicht veröffentlicht, es sei denn es gibt einen besonderen Grund dafür (wie bei diesem Artikel), gebietet der Anstand. Dafür braucht es kein geschriebenes Recht. Und die Mitglieder des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) wollen doch gewiss anständige Mitglieder der Gesellschaft sein, oder etwa nicht?
zum Beitrag13.02.2019 , 14:03 Uhr
Mein Dank gilt den Schülern fürs Demonstrieren und der taz fürs Öffentlichmachen.
zum Beitrag07.02.2019 , 17:52 Uhr
Im Übrigen: Wer von "rechtem Gedöns" in der Bibel schreibt, hat bestenfalls einen Teil von ihr gelesen und wichtige Teile beim Lesen unterschlagen. Das Buch des Propheten Amos empfehle ich beispielsweise zur Lektüre. Und die Sexualmoral der Römisch-katholischen Kirche darf nicht verwechselt werden mit den durchaus unterschiedlichen Facetten, die die Bibel über die Sexualität beschreibt. Vorurteile mögen einfach zu handhaben sein, als Diskussionsgrundlage eignen sie sich weniger. Einfach mal die biblischen Bücher tatsächlich lesen und entdecken, was drin steht, und dann Urteil bilden und weiterdiskutieren.
zum Beitrag07.02.2019 , 17:33 Uhr
, diese Beschreibung des Begriffs ist zu eng gefasst. Bitte mal nachsehen bei www.duden.de/recht...eibung/evangelikal bei Bedeutungsübersicht. Rechts kommt da nicht vor und übrigens nicht einmal konservativ. Es gibt nämlich auch progressive Evangelikale.
zum Beitrag03.02.2019 , 16:45 Uhr
Der Begriff "Evangelikale" ist denn doch etwas breiter in seiner Bedeutung. Nicht alle Evangelikale sind Fundamentalisten und nicht alle Evangelikale sind politisch rechts eingestellt.
Überhaupt sind die Begriffe "Evangelikale" und "Fundamentalisten" recht unscharf, weswegen sie zur sachlichen Auseinandersetzung eher ungeeignet sind. Sie werden oft als Kampfbegriffe missbraucht.
zum Beitrag03.02.2019 , 16:15 Uhr
Mich würde interessieren, was der aktuelle Anlass oder »Aufhänger« für diese alte Geschichte ist. Warum wird das jetzt in der taz veröffentlicht, nicht vor einigen Monaten als es aktuell war?
Was die Methodisten betrifft: Die sind theologisch sehr breit aufgestellt. Da gibt es konservativste Kräfte genauso wie wirklich Liberale. Und das in einer einzigen Kirche. Es gibt aber sogar eine ganze Reihe methodistischer Kirchen in den USA (und weltweit). Methodisten missionieren nach wie vor. Aber ihre Haltung ist in der Regel eine andere als die Chaus. Auch Lutheraner und Römische Katholiken sind nicht alle liberal oder konservativ.
Insgesamt bemüht sich Frau Hahn aber aus meiner Sicht um ein differenziertes Bild. Das ist für Deutschland nicht ganz einfach, wo fast nur »Katholiken« (es gibt aber nicht nur die Römisch-katholische Kirche) und »Evangelische« (es gibt aber nicht nur die evangelischen Landeskirchen) bekannt sind.
Dass die versuchte Differenzierung bei der kommentierenden Leserschaft aber weitgehend nicht angekommen ist, zeigen die Kommentare – leider. Was hätte der kommentierenden Leserschaft gut getan? * sorgfältigeres Lesen * weniger (nicht offengelegtes) Mutmaßen * ein breiteres und tieferes Wissen über kommentierte Themen * Schweigen bei Abwesenheit ausreichender Kenntnisse * Befreiung von missionarisch-eifrigem Atheismus
zum Beitrag12.01.2019 , 18:05 Uhr
»Jesus von Nazareth wurde von seinem 13. Jünger verraten, von Judas Iskariot«, schreibt Frau Dribbusch. Aber Jesus hatte doch nur 12 Jünger (genauer: Apostel).
»Lügenpresse« ist ein Kampfbegriff und taugt schon deshalb nichts. Aber schlecht recherchierte journalistische Beiträge befeuern solche Vorurteile. Deshalb mein Vorschlag: Erst mal sorgfältig recherchieren, dann schreiben.
zum Beitrag29.12.2018 , 17:19 Uhr
Siie sind ja mit großem missionarischen Eifer dabei, den Standpunkt des HVD unters Volk zu bringen. Da kommen ja kaum andere Fanatiker mit. Alle Achtung!
Ich denke, die Argumente sind ausreichend ausgetauscht, und wünsche Ihnen einen guten Übergang ins Jahr 2019.
zum Beitrag28.12.2018 , 23:13 Uhr
War gedacht als Antwort auf FREDERIK ANDERSEN um 20:46 Uhr.
zum Beitrag28.12.2018 , 23:08 Uhr
Schön, wie Sie hier die Auffassungen des gründenden Chefredakteurs des hpd und Kritikers einiger Kirchen Carsten F. verwursten und Ihr Bekenntnis öffentlich machen. Bekenntnis und Kirchenkritik sind gar nicht Thema in obigem Artikel. Deshalb nehme ich dazu auch nicht Stellung - zumal ich keiner der von Carsten F. kritisierten Kirche angehöre.
Lassen Sie mich gleichwohl zwei Dinge ansprechen:
(1) Bedenken Sie die Mitgliedszahlen der Volkskirchen in Deutschland: etwa zwei Drittel der Einwohner Deutschlands (ca. 53 Millionen; auch wenn sich nicht alle als gläubig in Ihrem oder meinem Sinn betrachten). Da können ADAC, Gewerkschaften oder Parteien bei weitem nicht mithalten. Wenn Organisationen mit zwei Dritteln aller Einwohner Deutschlands als Mitglieder keinen deutlichen Einfluss auf unsere Gesellschaft und unser Staatswesen hätten, stimmte mit unserer Demokratie etwas grundlegend nicht. Im Vergleich beansprucht der winzige HVD und seine Landesverbände mit nur etwa 21.000 Mitgliedern (2014, Quelle: REMID) viel zu viel Einfluss.
(2) Bei der Finanzierung der in Deutschland großen Kirchen (Römisch-katholische Kirche, Gliedkirchen der EKD) gibt es zu bedenken, dass im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 und der damit verbundenen Säkularisierung Kirchen enteignet wurden. Die heutigen jährlichen "Staatsleistungen" (Gelder der Länder an die in Deutschland großen Kirchen) sind ein Ersatz für diese Enteignung. Darüber hinaus - und das sind wohl sehr hohe Mittel - finanziert der Staat Dienstleistungen der Kirchen für die Allgemeinheit mit (Kindergärten, Krankenhäuser, Pflegeheime usw.), die sonst der Staat alleine stemmen müsste. Dazu kommen Kirchensteuer und Kirchgeld. Das ist nur ganz grob.
Meine Standpunkte habe ich unten bereits genannt. Zusammenfassung: 1. Religion ist keine Privatsache. 2. Trennung von Kirche und Staat findet meine Zustimmung (Stichwort Freikirche). 3. Kirchensteuer braucht es nicht (gibt es ohnehin in den wenigsten Staaten).
zum Beitrag28.12.2018 , 14:50 Uhr
Der HVD als wohl größte organisierte Gruppe Konfessionsloser - ist offensiver Atheismus wirklich kein Bekenntnis? - hat etwa 21000 Mitglieder (2014). Das reicht offensichtlich nicht, um gesellschaftlich so relevant zu sein, dass eine Vertretung in Rundfunkräten drin ist. Da müssten erst beispielsweise einige Freikirchen berücksichtigt werden, denn sie sind deutlich größer.
Im Übrigen können nur Organisationen Vertreter in Rundfunkräte entsenden. Wer nicht organisiert ist, kann das nicht (etwa Nichtsportler, Nicht-SPDler, Nicht-Handwerker usw.).
zum Beitrag28.12.2018 , 00:10 Uhr
Wer zwingt Sie denn, werbeverseuchte Medien zu nutzen?
zum Beitrag27.12.2018 , 23:55 Uhr
Mit Kirchenprivilegien habe ich mich noch nicht eingehend befasst. Die Lektüre des Wikipedia-Artikels macht mir aber genauso wenig wie Ihre Ausführungen klar, welche Privilegien dazu führen, dass die Römisch-katholische Kirche nach sexualisierter Gewalt Beschäftigte im Ausland dem Zugriff des deutschen Staates entzieht. Ich kenne diese Praxis aus einem anderen Land, als mir mitgeteilt wurde, dass ein Priester nach einem Schreiben von mir ins Ausland versetzt wurde. Staaten können aber Ermittlungen anstellen und um Auslieferung bitten, was auch sonst geschieht.
Im Übrigen ist die heimische Wohnung viel gefährlicher als jedes Kirchengebäude!
zum Beitrag27.12.2018 , 23:38 Uhr
Mir ist bekannt, dass in den Rundfunkräten auch Kirchenvertreter sitzen. Als gesellschaftlich relevante Gruppe, die die Kirchen schon aufgrund ihrer Mitgliederzahl sind, ist das auch vollkommen in Ordnung und hat mit Privilegien nichts zu tun. Nennen Sie mir doch bitte eine Organisation, die in Deutschland mehr Mitglieder hat als die Römisch-katholische Kirche. Auch die meisten protestantischen Kirchen sind relativ mitgliederstark. Gewerkschaften und andere Gruppierungen sind ja auch in den Rundfunkräten. Sollen die dann auch verschwinden? Wie sollen die Rundfunkräte besetzt werden, wenn nicht mit Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen? Soll eine Wahl stattfinden wie bei Parlamentswahlen? Dann sind nur noch Parteien vertreten. Das darf aus meiner Sicht auch nicht sein.
zum Beitrag27.12.2018 , 23:23 Uhr
Was Sie über "glauben" schreiben, erinnert mich an mutmaßen. Das hat aber mit religiösem Glauben nichts zu tun. Es erinnert dann doch wieder an "nicht wissen", wie Sie es 19:39 Uhr geschrieben haben.
Mit Vertrauen hat religöser Glaube schon sehr viel gemeinsam. Vertrauen ist sehr wichtig, sonst funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Glauben hat wenig mit "Fürwahrhalten" zu tun. Es ist das Vertrauen in eine Person und die begründete Hoffnung auf etwas. Man muss nicht glauben. Aber niemand ist gezwungen, Glauben - im religiösen Sinn - ablehnend zu beschreiben und gegen ihn zu argumentieren.
Es gibt religiösen Fanatismus. Das hat aber mit Glauben wenig zu tun. Das ist die Auffassung, alles sei so, wie man es sich vorstellt. Fanatismus oder Fundamentalismus lehnt jede andere Auffassung ab. Das darf in der Tat im Staat so wenig wie irgend möglich Einfluss haben. Aber das ist eben kein Glaube, sondern aus meiner Sicht Irrweg.
Glauben mit dem Verhalten von Politikern in Verbindung zu bringen, wie Sie es beschreiben, verquickt aus meiner Sicht Dinge, die nicht zusammengehören.
zum Beitrag27.12.2018 , 22:57 Uhr
Ach, und deshalb nimmt die Römisch-katholische Kirche so viel Einfluss in der veröffentlichten Meinung und damit auch in der Politik? Haben Sie schon einmal etwas von der Theologie der Befreiung gehört oder gelesen? Die Römisch-katholische Kirche bzw. etliche ihrer Vertreter stehen in Lateinamerika ganz klar auf der Seite der Armen, Benachteiligten, an den Rand Gedrängten. Deshalb wohl hat sie in unseren Medien der Besitzenden so viel Einfluss!?
Es ist schon richtig: Man sollte sich die Medien gut aussuchen. Aber die Gegenseite zu lesen oder zu hören, ist nicht ganz unwichtig. Journalismus muss immer auswählen. Sonst wären Zeitungen jeden Tag unlesbar dick und Hörfunknachrichten nähmen kein Ende. Ich informiere mich auch über Medien im Ausland und mache dabei manchmal interessante Entdeckungen.
zum Beitrag27.12.2018 , 22:42 Uhr
Ich weiß nicht, welche Medien - außer der taz - Sie konsumieren. Vielleicht liegt es ja an Ihrer Auswahl der Medien, wenn Sie sich desinformiert empfinden.
Wer sagt Ihnen denn, dass die Komödianten Recht haben und nicht desinformieren?
zum Beitrag27.12.2018 , 22:22 Uhr
Sie schreiben von Privilegien der Römisch-katholischen Kirche. Welche Privilegien meinen Sie? Das Privileg, dass ein Römischer Katholik vor die Presse treten darf oder ein römisch-katholisches Gremium Pressetexte verfassen und an die Presse weitergeben darf? In unserem Staat herrscht glücklicherweise Pressefreiheit - für alle. Das unterscheidet Deutschland von vielen anderen Staaten. Wollen Sie die Pressefreiheit einschränken? Dass die Medien veröffentlichen, was ihrer Meinung nach für die Gesellschaft relevant ist, darf man ihnen doch wohl nicht negativ anrechnen, oder?
zum Beitrag27.12.2018 , 22:00 Uhr
Das sind ernstzunehmende Argumente. Sie bestärken mich in meiner Auffassung, dass die Kirchensteuer keine so gute Sache ist und für islamische Religionsgemeinschaften besser nicht eingeführt werden sollte.
zum Beitrag27.12.2018 , 21:56 Uhr
Comedy und Shows dienen der Unterhaltung, weniger der Information. Deshalb betrachte ich sie als nicht ernstzunehmen und damit als unseriös.
zum Beitrag27.12.2018 , 21:49 Uhr
Kirchen sind Organisationen, in denen sich Ethik herausbildet, in denen ethische Probleme diskutiert werden. Ja, das hat auch etwas mit Werten zu tun. Aber auch Werte werden in den Kirchen diskutiert. Jeder darf sich einbringen - jedenfalls in protestantischen Kirchen. Wer nur einmal im Jahr in den Gottesdienst geht, hat freilich keine Teilhabe an diesem Diskurs. Selber schuld! ;-) Selbstverständlich findet dieser Diskurs auch außerhalb von Kirchen statt. Das darf auch gerne sein.
Warum Werte durch religiöse Überzeugungen nicht beeinflusst sein dürfen, erschließt sich mir nicht. Dass wir im Grundgesetz das Recht auf Leben als Menschenrecht stehen haben, ist eine gute Sache, finde ich. Abtreibungen sind ein Grenzfall und bedürfen besonderer Betrachtung. Das genau macht unser Staat. Und was genau gefällt an der jetzigen Regelung nicht? Dass Abtreibungen verboten, aber unter bestimmten Voraussetzungen straffrei sind?
zum Beitrag27.12.2018 , 21:34 Uhr
Dann definieren Sie doch mal, was Glaube für Sie bedeutet. Dann können wir sehen, ob wir dasselbe darunter verstehen. "Nicht(s) wissen" ist nicht irrational, sondern bisweilen gefährlich, bisweilen ganz normal und ohne große Folgen.
zum Beitrag27.12.2018 , 21:24 Uhr
Ich kenne den Ablasshandel als eine Sache aus der Geschichte, die einige Jahrhunderte zurückliegt. Wenn Sie kein aktuelles Beispiel haben, ist Ihr Argument schwach.
Nennen Sie doch ein aktuelles Beispiel, wo eine Kirche im öffentlichen Raum zu viel Macht ausübt. Wahrscheinlich werden die Ansichten über ein Zuviel und ein Zuwenig bei unterschiedlichen Menschen auseinandergehen. Sehen Sie sich mal die großen Konzerne an, welche Macht die haben. Da werden Partikularinteressen vertreten, die vielen Menschen schaden.
zum Beitrag27.12.2018 , 21:12 Uhr
Wir werden tagtäglich von Werbung und von politischen Überzeugungen vieler Art beeinflusst. Das ist ganz normal. Es bleibt unsere Überzeugung, der wir treu bleiben wollen. Aber auch ein Linker hört sich im Bundestag die Rede des Christsozialen an - was auch immer der für Überzeugungen in seiner Rede zum Klingen bringt.
Mir erschließt sich nicht, warum das für Glaubensüberzeugungen nicht auch gelten soll.
zum Beitrag27.12.2018 , 21:03 Uhr
Lesen Sie bitte nochmals, was Sie um 19:39 Uhr geschrieben haben.
Im Übrigen kommt in meinem Satz mit Politikern und Polizei das Wort "glauben" gar nicht vor. Dort ist von "Nicht wissen" die Rede.
zum Beitrag27.12.2018 , 20:43 Uhr
Kann es sein, dass Sie etwas verwechseln? Wieso soll Glaube irrational sein? Bitte eingehend begründen.
Kirche nach meinem Verständnis hat nur insoweit Macht, als dass sie Einfluss auf ihre Mitglieder hat. Aber ich verstehe Kirchenmitgliedschaft als eine Wechselbeziehung zwischen Kirche und Kirchenglied, also eine Teilhabe des Kirchenglieds an den Entscheidungen der Kirche. Das ist anders als ich es über die Römisch-katholische Kirche kenne, wo das Lehramt aus einer einzigen Person besteht.Kirchen sind unterschiedlich. Das darf in der Diskussion berücksichtigt werden.
zum Beitrag27.12.2018 , 20:25 Uhr
Sie setzten glauben mit nicht wissen gleich. Dafür stimmt die Sache mit der Polizei (siehe Fall Amri und NSU usw.).
zum Beitrag27.12.2018 , 20:11 Uhr
Eine Reduktion des Engagements aus dem Ausland soll in Bulgarien eingeführt werden. Dort protestieren die evangelischen Kirchen dagegen. In Bulgarien sind die Evangelischen nämlich eine kleine Minderheit und als solche auf das Engagement aus dem Ausland angewiesen. Weltweit verfasste Kirchen, die es auch unter evangelischen Kirchen gibt, leiden darunter besonders, wenn etwa der Bischof aus dem Ausland keine kirchliche Konferenz mehr leiten darf oder Geistliche, die im Ausland studiert haben, nicht mehr aktiv sein dürfen. Man muss sich etwas einfallen lassen, dass man das Kind nicht mit dem Bad ausschüttet.
zum Beitrag27.12.2018 , 19:58 Uhr
Ihrer These, dass Glaube gleichzusetzen sei mit nicht wissen, entlarft Sie als jemanden, der offensichtlich eine andere Bedeutung im Kopf hat als es in den Religionsgemeinschaften üblich ist. Wir reden hier aneinander vorbei. Nicht wissen kann aber auch staatlich gesehen fatale Folgen haben - denken Sie nur mal an Politiker, Polizei usw. Ist also auch nicht in jedem Fall rein privat.
Die Trennung von Kirche und Staat befürworte auch ich. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass Religion Privatsache sein soll. Menschen sind soziale und politische Wesen. Insofern kann Religion nie Privatsache sein, weil sie sich immer auch auf die Gesellschaft auswirkt.
zum Beitrag27.12.2018 , 19:39 Uhr
Wieso am Thema vorbei? Bitte begründen.
Religion ist ganz offensichtlich nicht Privatsache (siehe meine Begründung oben). Wie kommen Sie auf Ihre kühne These?
Ihrem letzten Satz kann ich zustimmen.
zum Beitrag27.12.2018 , 19:01 Uhr
Seit wann ist Religion privat? Es gibt Religionsgemeinschaften und öffentliche Gebäude, die der Religionsausübung dienen. Religion ist eine öffentliche Sache - zumindest in der Regel im Christentum und im Judentum und im Islam. Auch in anderen Religionen gibt es öffentliche Gebäude zur Religionsausübung.
Mit der Abschaffung der Kirchensteuer hätte ich keine Probleme. Man kann Kirchen auch anders finanzieren.
zum Beitrag27.12.2018 , 18:05 Uhr
Wieso ist Comedy eine seriöse Informationsquelle? Was meinen Sie mit "massiv finanziert"? Wenn ein Drittel aller Einwohner Deutschlands einer Organisation angehört und diese Organisation von ihren Mitgliedern Beiträge erhebt, dann ist diese Organisation eben gut finanziert. Was ist daran bemerkenswert oder merkwürdig? Es sind eben eine ganze Menge Leute, die einen kleinen Obolus geben, weil diese Organisation ihnen das wert ist. Das vermag ich nicht zu kritisieren.
Ihre einseitige Sicht der Dinge vermag ich nicht nachzuvollziehen.
zum Beitrag27.12.2018 , 14:33 Uhr
Zunächst: »Moscheesteuer« scheint mir der falsche Begriff zu sein. Denn die Steuer einiger Kirchen heißt ja nicht »Kirchengebäudesteuer«. Finanziert werden soll die Arbeit der Religionsgemeinschaft. Bau und Erhalt der Gebäude sind da nur ein Teil.
Dann: Der Staat finanziert nicht Kirchen durch die Kirchensteuer. Es ist andersherum: Die Kirchen, die eine Kirchensteuer erheben, beauftragen mit der Einziehung den Staat. Andere Kirchen erheben keine Kirchensteuer und brauchen dann eben auch den Staat nicht beauftragen, dies zu tun. Sie kommen in der Regel gut aus mit den Spenden, die sie von ihren Mitgliedern erhalten. Das Geld reicht nicht nur für Gebäude und deren Unterhalt, sondern auch für Personal und deren Bildung sowie viele andere Zwecke. Das ist das Modell der Freikirchen. In den Volkskirchen gibt es schon Stimmen, die laut darüber nachdenken, das Modell der Freikirchen auch für Volkskirchen einzuführen. Verkehrt wäre das aus meiner Sicht nicht. Wo Religionsgemeinschaften gesamtgesellschaftliche (also staatliche) Aufgaben mit übernehmen (z. B. in der Diakonie), soll der Staat gezielt diese Arbeit fördern. Anderenfalls müsste er diese Aufgaben mit erfüllen.
zum Beitrag22.12.2018 , 12:37 Uhr
Unsere Mobilitätsanforderungen sind sehr hoch:
Unternehmen erwarten von ihren Mitarbeitern hohe Mobilität, etwa wenn sie Standorte zusammenlegen. Wer Wohneigentum hat, kann oft nicht einfach umziehen und muss weitere Anfahrtswege zum Arbeitsplatz hinnehmen.
Obwohl es Telefon, Videotechnik, Groupware und Fernwartungssoftware gibt, müssen(?) immer noch viele Dienst- und Geschäftsreisen unternommen werden.
Ein Urlaub im Jahr ist vielen nicht genug. Und viele müssen ins Ausland oder wenigstens in einen ganz anderen Teil der Republik reisen, damit es ein »richtiger« Urlaub ist.
Durch eine übersteigerte Arbeitsteilung werden Güter hin-und-hertransportiert. LKWs verstopfen die Straßen und lassen den PKWs oft nur eine freie Spur auf den Autobahnen. Die LKWs machen durch ihre hohe Achslast eine häufige Erneuerung von Straßen erforderlich. Baustellen sorgen dann für mehr Stau. Dort stehen dann auch LKWs, die die Aufgabe von Pufferlagern mit übernehmen.
Ein Online-Händler versandte eine Bestellung von sechs Produkten mit fünf Sendungen statt die Sendungen zusammenzufassen, wie es der Besteller ausgewählt hatte.
Geschäfte für den täglichen Bedarf liegen oft zu weit auseinander, um fußläufig erreichbar zu sein. Aber selbst wenn Geschäfte fußläufig erreichbar sind, wird aus Gründen der Bequemlichkeit unnötigerweise oft das Auto benutzt.
Transporte sind viel zu billig. Es ist Aufgabe der Politik, Transporte zu verteuern. Das gilt vor allem für den Güter- und den Individualverkehr. Wähler müssen das bei Parlamentswahlen mit berücksichtigen.
Aber auch jeder Einzelne kann sich überlegen, wie er Verkehr und Transporte verringern kann: regionale Produkte kaufen; Busse und Bahnen statt Auto benutzen; zu Fuß gehen, wenn die Strecke dazu geeignet ist und keine Gehbehinderung vorliegt; Urlaube zusammenlegen; ein Urlaub in der Nähe ist genauso erholsam wie ein Urlaub weit weg; usw.
zum Beitrag17.12.2018 , 21:27 Uhr
Flussdiagramme für die Aufbauorganisation (»Managementstrukturen«)? Das ist mir neu. Ich habe vor Jahrzehnten gelernt, dass mit Flussdiagrammen Abläufe, heute »Prozesse« genannt, dokumentiert werden. Oder was ist mit dem Wort »Managementstrukturen« gemeint?
Zum Inhaltlichen: Gewiss ist der Bund für viele Missstände bei der Deutschen Bahn verantwortlich. Aber auch der einzelne DB-Beschäftigte hat großen Einfluss auf seine unmittelbare Umgebung.
So habe ich bei einer Bahnreise in der letzten Woche zwei Zugbegleiter erlebt, die so freundlich und zuvorkommnd waren, wie ich es selten erlebt habe. Viele Zugbegleiter sind freundlich. Aber die beiden in der letzten Woche haben es geschafft, bei mir nachdrücklich positiv in Erinnerung zu bleiben.
Kontrast: Auch letzte Woche erlebt: Als es in unserem Wagen recht kalt wurde, wohl weil die Heizung ausgefallen war, hat sich etwa eineinhalb Stunden lang (bis zu meinem Verlassen des Zuges) kein Zugbegleiter mehr sehen lassen. Die angekündigte Serviceperson mit Snacks kam auch nicht.
zum Beitrag03.12.2018 , 13:10 Uhr
An den Milchkannen braucht niemand 5G. Es klingt im Artikel an: Wichtig wäre überhaupt eine vernünftige Netzabdeckung, die heute noch nicht mal mit 4G und 3G vorhanden ist. Und noch immer gibt es bei weitem nicht überall Festnetzanschlüsse mit ausreichender Bitrate. Aber 5G soll schnell und flächendeckend eingeführt werden zu angemessenen Preisen, die die Verbraucher zahlen können, so der Kommentar. Alles auf einmal geht nur in der Fantasie - und in Kommentaren. Bitte etwas mehr Bodenhaftung, Frau Bergt!
zum Beitrag24.11.2018 , 21:11 Uhr
Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat Panik verbreitet. Ich werde als Bürger und Kunde um eine Einwilligung gebeten, wo das laut Art. 6 DSGVO gar nicht erforderlich ist. Auch werden mir als Kunde unnötige Einschränkungen zugemutet. Aber öffentliche Hand und private Wirtschaftsunternehmen blicken nicht durch, ihre Entscheider lesen offensichtlich nicht die DSGVO, sondern lassen sich von Leuten beraten, die selbst keinen rechten Durchblick haben oder nicht richtig schulen oder nicht richtig verstanden werden. Es droht die Gefahr, dass Datenschutz unbeliebt wird -- auch bei Bürgern und Kunden. Ich hoffe, das ist nicht das eigentliche Ziel hinter der DSGVO, dass in einiger Zukunft der Datenschutz so gelockert wird, dass er nicht mehr greift.
Erforderlich ist, dass sich Einrichtungen von Bund, Ländern und Kommunen sowie Wirtschaftsunternehmen richtig informieren, um die Panik loszuwerden und unnötige Bürokratie und Einschränkungen bleiben lassen.
Ziel der DSGVO ist es meines Wissens, den Bürger und Kunden zu schützen. So habe ich auch den taz-Artikel verstanden. Kein Ziel ist es, den Bürger oder Kunden zu gängeln oder die Bürokratie zu steigern. Es wird Zeit, dass die öffentliche Hand und die Wirtschaftsunternehmen das begreifen und entsprechend handeln.
Ich wünsche mir auch, dass Datenschutzbehörden den anderen Behörden und den Wirtschaftsunternehmen deutlich machen, wo die DSGVO überinterpretiert wird und welche Ängste überflüssig sind. Dass diese Datenschutzbehörden jetzt personell »Land unter« sind, ist verfehlte Personalplanung. So etwas darf nicht passieren, wenn doch die DSGVO schon zwei Jahre vor Inkrafttreten bekannt war.
zum Beitrag23.11.2018 , 20:07 Uhr
Warum sollte unbedingt überall 5G-Mobilfunk ausgebaut werden? Wichtig ist nicht, dass das Mobilfunknetz überall im Land so schnell wie aktuell technisch möglich ausgebaut ist, sondern dass das Internet vernünftig genutzt werden kann. Das ist mit 4G bereits gut möglich (außer vielleicht Online-Spiele). Und es gibt auch noch das Festnetz. Eine ausreichende Netzabdeckung mit vernünftiger Bitrate überall ist deutlich kostengünstiger für die Mobilfunkanbieter. Diesen Kostenvorteil können sie an die Verbraucher weitergeben. Die haben also etwas davon, wenn sie - und die Medien - nicht nach unnötig hoher und damit unvernünftiger Bitrate schreien. Am meisten leiden unter teurem Mobilfunk Menschen mit niedrigem Einkommen.
Der Politik sei ins Stammbuch geschrieben, dass eine Versteigerung der Funkfrequenzen die Kosten in die Höhe treibt, die die Mobilfunkkunden mit höheren Preisen (als beispielsweise im Ausland) bezahlen müssen. Am meisten trifft es diejenigen, die ein geringes Einkommen haben. Unvernünftig!
zum Beitrag23.11.2018 , 17:36 Uhr
@Wurzel (23. 11. 2018, 13:14): Woher wissen Sie oder glauben Sie zu wissen, dass die Strahlung durch den 5G-Ausbau verzehnfacht wird?
Mit zwei gegensätzlichen Effekten ist zu rechnen: (1) Die höhere Frequenz erhöht die Energiedichte. (2) Die viel kleineren Funkzellen ermöglichen eine geringere Energiedichte.
Es wird sehr darauf ankommen, wo man sich aufhält, wie viel Energie man abbekommt. Pauschal und ohne (seriöse) Quelle von einer Verzehnfachung der Strahlung zu reden, zeugt meiner Meinung nach von wenig Sachkenntnis und emotionalisiert unnötig.
zum Beitrag23.11.2018 , 14:09 Uhr
Privatisierung von Unternehmen der öffentlichen Hand müssen sehr gut überlegt werden. Das Schienennetz der DB und die Netze der Telekommunikationskonzerne gehören in die öffentliche Hand, Gas- und Wasser-Infrastruktur ebenso. Nur so hat der Staat - das sind wir alle - ausreichenden Einfluss auf den Ausbau und die Wartung. Und nur so ist diskriminierungsfreier Wettbewerb garantierbar. Und natürlich bedarf es einer klugen Politik, d. h. wir brauchen entsprechende Fachleute in den Parlamenten und Regierungen auf allen Ebenen unseres Landes.
zum Beitrag23.11.2018 , 13:41 Uhr
In diesem Artikel werden zwei Dinge miteinander vermengt: der Internet-Ausbau allgemein und der Mobilfunk-Ausbau im Speziellen. Ich wünsche mir, dass solche Dinge auseinandergehalten werden.
Im Übrigen bin auch ich der Meinung, dass der 5G-Ausbau etwas Zeit brauchen müssen darf. Viel wichtiger als eine sehr hohe Bitrate ist ein lückenloses Netz überhaupt. Nicht überall muss man Videos in hoher Auflösung über Mobilfunk sehen können. Dazu kann man einen schnellen Internet-Festnetzanschluss benutzen. Das muss auch auf dem Land möglich werden, wo es noch nicht ist.
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