Neue Anti-Raucher-Regeln: Lasst uns doch wenigstens unser Gift!
Dänemark und Japan erschweren das Rauchen am Arbeitsplatz. Das ist schlecht, findet unsere Autorin. Raucher wissen, was sie sich antun.
Es gibt in diesen Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung kaum etwas, worüber mehr Einigkeit besteht als darüber, wie widerwärtig Rauchen ist. Rauchen macht impotent, schlechte Haut, Krebs, tötet überhaupt, auch und vor allem arglose Nichtraucherinnen, es stinkt, spült Geld in die Kassen der ausbeuterischen Tabakindustrie und verschmutzt mit seinen Kippen die Umwelt. Fragen Sie mal eine Gruppe Zwanzigjähriger nach Feuer. Hat keiner. So blöd ist heute keiner mehr!
Rauchen ist schlimm und jeder weiß es. Getoppt wird es in seiner Nichtswürdigkeit eigentlich nur noch vom Verzehr hormonell verseuchter Chlorhühnerbrüste aus Massentierhaltung. Selbst wir Raucherinnen wissen das. Und schämen uns, wenn wir mal wieder die Einzigen am Tisch sind, die kurz das Restaurant verlassen.
Ja, es gibt uns noch, uns Unbelehrbare, die diesem zudem noch aus der Mode gekommenen Laster anhängen und sich freiwillig die Lungen zuteeren. Doch unsere Spezies wird bedroht, nicht nur von den zahlreichen Gesundheitsrisiken, sondern auch vom sozialen Tod. Denn schließlich ächtet man uns auch für die Plünderung des Gesundheitssystems durch die teuren Therapien, die wir wegen unserer Lungenkarzinome brauchen.
Die Lokalregierung der dänischen Provinz Nordjütland, ebenso wie das bisherige „Raucherparadies“ (dpa) Japan greifen die Stimmung gegen Raucherinnen nun auf. In Japan etwa sollen Dozentinnen an Unis künftig nicht mehr eingestellt werden, wenn sie rauchen. Wegen schlechtem Vorbild und so. Und in Dänemark, auch das bislang angeblich ein Raucherparadies (stern), gilt die Raucherpause im Job ab 2020 nicht mehr als Arbeitszeit. Auch Arbeitnehmerinnen im Homeoffice sollen dann die rund 5 Minuten pro Zigarette aus der Abrechnung ausklammern. Strafe muss sein.
Wenn uns der Krebs und der Pranger nicht fertig machen, dann sterben wir eben den ökonomischen Tod. Und keiner weint uns nach.
Leser*innenkommentare
teip hausen
"Raucher wissen, was sie sich antun."
Aha, das ist ja lobenswert. Aber wissen Raucher auch, was sie anderen antun?!
Die meisten Kinder von rauchenden Eltern werden selbst zu Raucher*innen.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern das wirklich wollen.
Vielleicht einfach mal den Tunnelblick aufgeben.
vergessene Liebe
Hmm? Diese Kampagne gegen den Tabaksrauch enthält auch den Aspekt der Ablenkung: die Feinstaubbelastung durch Verbrennung fossiler Stoffe- ob im Auto, durch Dieselstaub und NOx .. oder Kohlekraftwerke usw in Ballungszentren ist so schlimm.. aber leider `unkritisierbar´.. so gehts den Tabakrauchern an den Kragen! Es gab mal Zeiten wo Tabakrauch als art "holy smoke" , eben antibakteriell .. gegen Krankheitsinfektionen schützte !
Klar ist mir nur, das in unserer Stress- Gesellschaft das Tabakrauchen, wie auch Junkfood oder Alkohol zu ungesunder Abhängigkeit führt..
nzuli sana
Nee, ich lasse Ihnen nicht Ihr Gift, weil ich durch den Flur und in die Teeküche muss und da stört mich Ihr Rauch.
Konrad Ohneland
@nzuli sana Hä? In welchem Büro darf denn heutzutage noch drinnen geraucht werden?
Gregor Tobias
Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation
ReiPar
»Strafe muss sein.«, schreibt die Autorin. Falsch!
Richtig: Gehalts- und Lohnfortzahlung in Raucherpausen ist eine Ungleichbehandlung, wenn Nichtraucher kein vergleichbarer Vorteil gewährt wird. Raucherpausen summieren sich je Arbeitstag. Nichtraucher müssten also je Arbeitstag eine entsprechende Arbeitszeitverkürzung bei vollem Gehalts- und Lohnausgleich erhalten. Die Ermittlung der genauen Durchschnittsraucherpausensummierung je Arbeitstag und Betrieb dürfte sich schwierig gestalten. Deshalb ist es konsequent, Raucherpausen nicht mehr zu bezahlen. Dann herrscht wieder Gerechtigkeit.
Was mir im Artikel zu kurz kommt: Rauchen belästigt andere Menschen (und bedroht oft auch deren Gesundheit). Mir sind bisher noch keine Raucher untergekommen, die wirklich Rücksicht auf Nichtraucher genommen hätten, also sich so verhalten hätten, dass jegliche Belästigung unterblieben worden wäre. Die geübte Rücksicht hat doch meist recht enge Grenzen.
Mir drückt die Autorin zu sehr auf die Tränendrüse, besonders am Schluss. Nein, Nachsicht habe ich keine mit ihr - nicht mit jemandem, der so einen Text schreibt und damit quasi um Rücksicht bettelt. Wo, Frau Riedel, ist Ihre komplette Rücksichtnahme auf Nichtraucher? Dazu sind Sie nicht in der Lage? Dann, bitte, betteln Sie nicht um Rücksicht, drücken Sie nicht öffentlich auf die Tränendrüsen anderer. Befassen Sie sich lieber mit Ihren eigenen Angelegenheiten - gerne in aller Stille. Das stünde Ihnen besser zu Gesicht.
Konrad Ohneland
@ReiPar Lustige Wahrnehmung, Tränendrüse... Aber egal.
Es gibt auch so Statistiken, wieviel Zeit Leute so an ihren Schreibtischen verbringen und wieviel davon produktiv ist. Denken Sie, wenn zwei der hassgeliebten Kollegen für nen schnellen Sargnagel rausgehen, dann reden die nicht über Arbeit? Nicht immer, aber oft. In einer anderen Umgebung, mit einer gewissen körperlichen Bewegung. Probieren Sie's mal aus, Si müssen sich ja nicht zu den Rauchern stellen, da kriegt man ja Krebs von.
Poseidon
Rauchen ist eine Sucht - sonst nichts!
Gesunder Menschenverstand
Nicht jeder Raucher erlebt seinen Lungenkrebs. Er oder sie stirbt vielleicht vorher an Schlaganfall, Herzinfarkt oder COPD.
Darauf eine Fluppe.
98589 (Profil gelöscht)
Gast
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Mein Großvater, ein Raucher und meine Mutter, eine Raucherin, sind an Lungenkrebs gestorben. Ich durfte dabei zusehen, wie sie qualvoll starben, völlig überrascht, dass es sie erwischt hat.
Ich selbst bin durch Passivrauchen an Krebs erkrankt und nur knapp dem Sensenmann von der Schippe gesprungen.
Deshalb kann ich Ihr Plädoyer für Toleranz gar nicht nachvollziehen und schon gar nicht, dass man diesen Sch.... freiwillig konsumiert.
PS. Kann nur kommentieren, wenn ich die erste Zeile mit x markiere.
Verstehe ich zwar nicht, ist aber leider so.
wauz
In ganz Bayern darf am Arbeitsplatz nicht mehr geraucht werden. es sei denn, er ist draußen. Und das ist gut so: es geht um den Schutz derer, die eben nicht Rauch einatmen wollen. Die Biertrinker zwingen schließlich auch keinen, sich zu besaufen!
Linksman
Irgendwann wird Rauchen staatlich so stigmatisiert sein, dass Jugendliche damit wieder schön provozieren können. Krasser als jedes Tattoo, empörender als jeder Haarschnitt: Der Glimmstengel als neuer Mittelfinger des zivilen Ungehorsams.
Wetten, dass?
Hugo
@Linksman Gibts in neumodisch schon:
www.morgenpost.de/...and-zu-kaufen.html
Frederik Andersen
www.rauchfrei-info...ausstiegsprogramm/
Pfanni
Mögen alle diesen Beitrag lesen, die die Freigabe von Rauschmitteln hierzulande fordern, ja sogar schon eine „Hanfparade“ hierfür veranstaltet haben. Mit tatkräftiger Unterstützung von „Linken“ und „Grünen“. Schädlicher als Alk und Tobak sei Cannabis doch gar nicht (und vielleicht gibt’s auch bald „Bio-Gras“)!
wauz
@Pfanni Es gibt einen Unterschied zwischen "totaler Freigabe" und legalem Erwerb und Gebrauch. Alkohol z.B. ist auch nicht "freigegeben". Es gibt Altersgrenzen und unter Alkoholeinfluss darf man auch nicht Auto fahren oder dergleichen.
Der Erwerb von Tabakwaren bleibt legal, auch der Gebrauch, aber eben unter Einschränkungen.
Mainzerin
@wauz Die Frage ist, warum Tabakwaren immer noch legal sind?
Es ist bekannt und hinreichend nachgewiesen, dass passiv rauchen extrem schädlich bis tödlich ist. Jeder Raucher, der seine Abgase anderen Menschen zukommen läßt, begeht also mindestens schwere Körperverletzung. Warum das als solche nicht geahndet wird mag begreifen, wer die großen Spenden der Tabakindustrie an die deutschen Parteien bedenkt...
Mit Sinn und Verstand - oder gar dem Wohl der Bürger - hat das gar nichts zu tun.
Sven Günther
Raucherpausen haben offiziell noch nie zur persönlichen Verteilzeit gehört, das wurde einfach toleriert. Die meisten Firmen die ich kenne, zählen die Raucherpause inzwischen nicht mehr als Arbeitszeit, warum auch?
Ganz anders diese Thematik, keine Raucher einzustellen. Das ist Blödsinn sich auf eine Gruppe einzuschießen. Was ist mit denen die sich die Pillen wie Smarties einwerfen, wenn wir keinen mehr einstellen der Modafinil einwirft oder bei allen Angestellten mal einen Test machen, wer alles Ritalin seiner Kinder nimmt und die rausschmeißen, hätte wir einige freie Stellen. Die Dicken die ohne Fahrstuhl nicht mehr in den 4 Stock kommen oder Leute die 8 Halbe ohne größere Ausfallerscheinungen beim Projektabschluss trinken, die sind alle kein "Vorbild."
Solange man seine Arbeit macht und niemand anderen gefährdet, geht das den Arbeitgeber nichts an, was man mit seinem Körper anstellt.
61321 (Profil gelöscht)
Gast
Was sagt eigentlich Ralf dazu?
88181 (Profil gelöscht)
Gast
@61321 (Profil gelöscht) Olle Sotscheck?
DERHANK
Ätsch!
APO Pluto
Schade ist nur, dass beim Thema Sucht nicht gleich die ganze Sauferei mit einbezogen wird. Denn da haben Kinder mit Sicherheit noch mehr drunter zu leiden.
APO Pluto
Die Sauferei, Autoabgase, Abrieb der Autoreifen, radioaktiver Müll unter der Erde, Weichmacher in der Lebensmittelverpackung? Alles im Griff, Frau Riedel!
Rauchen? Pfui Teufel.
Salem lässt grüßen, Frau Riedel.
Trango
Merkwürdig: Anfang der Woche wurden Arbeitgeber hier bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz als Mittäter gebrandmarkt. Und nun diese Volte...
90118 (Profil gelöscht)
Gast
raucher wissen, was sie sich antun, aber sie haben augrund ihrer sucht keine wahl. was genau sie sich und anderen (passivrauchern und später ihren eigenen hinterbliebenen) damit antun, wissen sie letztlich dann doch nicht so genau, können es wohl nicht ansatzweise ermessen - sonst würden sie nicht rauchen.
deshalb ist jede maßnahme begrüßenswert, die rauchen unattraktiver macht.
ich bin ehemaliger raucher und wäre froh, niemals damit begonnen zu haben.
vulkansturm
@90118 (Profil gelöscht) Jede Maßnahme begrüssenswert, die Rauchen unattraktiver macht??? Also auch Folter, Einsperren o.ä.? Mein Gott, Sie haben anscheinend noch sehr stark mit Ihrem wohl immer noch stark vorhandenen Suchtverlangen zu kämpfen. Ich hoffe doch, dass Sie wenigstens so konsequent sind, die Umwelt nicht durch Feinstaub o.ä. zu belasten.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@vulkansturm Neben Kritik soll auch Lob nicht fehlen.
Ich finde es gut, dass Sie die Worte unseres Mitstreiters wortwörtlich und damit ernst genommen haben. Auf Nachfrage werden Sie dann zu hören bekommen, so sei es ja gar nicht gemeint gewesen.
Bei der eigenen Gedankenlosigkeit möchte halt keiner ertappt werden. Geht mir auch nicht anders.
Karo
@vulkansturm Ihre rhetorische Steinschleuder können Sie stecken lassen.
Ich teile als ehemaliger Raucher diese Meinung.
Mitch Miller
"Raucher wissen, was sie sich antun."
Sie haben es nicht verstanden: meinetwegen dürfen Sie sich gerne umbringen, steht jedem frei.
Aber Sie seuchen damit auch jede Menge anderer Leute zu, insbesondere am Arbeitsplatz.
Auch, wenn man dafür rausgeht: stinkt trotzdem zum röcheln. Und draussen geht der Qualm ja auch irgendwo hin.
Auch auf Balkonen zieht der Dreck zu irgendeinem Nachbar, der sich nicht wehren kann.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@Mitch Miller Ihre Worte haben mich beeindruckt.
Jetzt überlege ich, welcher Weg zu beschreiten wäre, eine Vorrichtung zu erfinden, die den Rauch zu 100% im Raucher belässt, damit niemand davon gestört wird. Ich will mal Kontakt mit dem Deutschen Patentamt in München aufnehmen.
Wäre doch gelacht, wenn ein Land, das Gaskammern konstruieren und perfektionieren konnte, auch hier keine Lösung fände.
Apropos Lösung: sind Sie an anderer Stelle, etwa beim eigenen ökonomischen Fussabdruck ähnlich KONSEQUENT???
88181 (Profil gelöscht)
Gast
@76530 (Profil gelöscht) Gibt es schon:
www.frankfurt-airp...aucherlounges.html
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@88181 (Profil gelöscht) Spielverderber.
Ich dachte, Sie seien Bahn-Fahrer. Fahren die jetzt auch über Frankfurt Airport?
88181 (Profil gelöscht)
Gast
@76530 (Profil gelöscht) Bahnfahrer, aber bis auf die wenigen Ausnahmen, kein Raucher.
Und für Raucher gilt auf dem Gelände der DB: Geraucht wird nur im gelben Viereck der Schande.
Ganz am hinteren Ende von Gleis 37.
Mainzerin
@88181 (Profil gelöscht) seit wann wird das denn durchgesetzt?
Kenne fast nur Bahnhöfe bei denen ein Nichtraucher keine Chance auf körperliche Unverletztheit hat...
shashikant
Mein Vater hat geraucht und getrunken und manche andere Dummheiten gemacht. Im Alter von 47 Jahren ist er an einem Herzinfarkt gestorben.
Frau Riedel, bleiben Sie bei Ihrer Meinung, auch wenn ein Elternteil von Ihnen früh gestorben wäre?
Ich bezweifele, daß rauchen glücklich macht. Das ist die Illusion von Süchtigen.
Thomas Scholz
Das Rauchen ist die dümmste Form des Konsums, es macht nicht satt, man hat gar nichts davon, steckt nur Unternehmern das Geld in die Taschen und wird auch noch krank, hässlich und stinkend davon. Ich habe seit meiner Kindheit all die Jahre unter den Rauchern gelitten, am Arbeitsplatz, in der Freizeit, in der Familie, im Zug… Auch heute noch sind Raucher absolut rücksichtslos, müssen sie, weil sie sich sonst ihres Tuns bewusst würden. Wenn sie in Restaurants (draußen und z.B. in Österreich auch drinnen) Rücksicht nehmen, dann nur auf ihre Tischgenossen, Nachbarn sind ihnen egal. Rauchen in der Öffentlichkeit gehört grundsätzlich verboten. Damit ich nicht plötzlich Rauch einatme, wenn ich auf der Café-Terrasse sitze oder an der Ampel stehe.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Die heutige Mainstream-Medizin ist ein weitestgehend wirkungsloses Konglomerat aus Chemie, Placebos und Nonsense. Einerlei, ob im klassischen oder "alternativen" Gewand.
Jeder, der einmal in einer Reha-Maßnahme (Volksmund: Kur) war, weiß, welch flächendeckende Unsinnigkeiten dort stattfinden. Diktiert von ökonomischen Sachzwängen. Therapiemaßnahmen und solche, die dazu deklariert werden, werden häufig von weniger qualifiziertem Personal abgehalten. Im Therapieplan läuft dies (Darstellung ist bekanntlich alles) dann hochtrabend unter dem Label "Gesundheitsaufklärung" - real sind es kognitive Belehrungsstunden ohne Wirkung.
So wird ein System aufrecht erhalten: den Kranken wird nicht wirklich geholfen, sondern ihr Krankenstatus aufrechterhalten, damit weiter an ihnen verdient werden kann. Ob Rauchen, Alkohol, Übergewicht ... alles ist austauschbar.
Der Mensch als Kostenfaktor.
Tom Farmer
@76530 (Profil gelöscht) Das ist zu unreflektiert.
Sie müssen Medizin für chronische, oft selbts verschuldete Krankheiten trennen von Intensivmedizin.
Ich bin bei IHnen, bei chronischen Krankheiten kann eine INtensivierung von Prophylaxe ggf. mehr erreichen als teure oft nicht erfolgreiche kurative Maßnahmen.
Im INtensivbereich dürfte es häufig etwas mehr sein an Personal, Geld, Technik was zur Verfügung gestellt werden sollte.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@Tom Farmer Sie haben völlig Recht. In meiner subjektiven Betroffenheit als chronisch Kranker habe ich zu sehr generalisiert.
Ihrem Hinweis, dass bei der Intensivmedizin die Dinge differenzierter aussehen, kann ich problemlos zustimmen.
Und noch eines: ich habe im Gesundheitsbereich viele freundliche und engagierte Menschen kennengelernt, die häufig selbst mit dem Gesundheitssystem unzufrieden sind. Die nehme ich ausdrücklich von meiner Kritik aus. Der Fehler liegt im System.
In einem Gesellschaftssystem, das primär ökonomisch ausgerichtet ist, treten häufig die wichtigeren Aspekte in den Hintergrund. Zu Unrecht.
Danke für Ihre ausgewogene Kritik.
anachronist
@76530 (Profil gelöscht) Liest sich wie das unreflektierte Geschreibsel von einem hochprivilegierten Menschen, der den Lebensstandard und die Sicherheit des Mitteleuropäers für selbstverständlich hält.
Ein bisschen Dankbarkeit stünde Ihnen gut zu Gesicht, denn ihr "wirkungsloses Konglomerat" hält Hubschrauber, Schmerz- und Psychotherapie genauso vor wie Prothesen und Rollstühle. Das sind Bedingungen, von denen kann ein Großteil der Menschheit nur träumen.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@anachronist Ihre Plattitüden stehen offenbar in einem reziproken Verhältnis zu Wahrnehmung und Erkenntnisfähigkeit. Sie sind damit in zahlreicher Gesellschaft.
Einem Armutsrentner Hochpriviligiertheit um die Ohren zu schlagen, ist die negative Krönung Ihres Kommentars und bedarf keiner weiteren Zeile der Erwiderung.
anachronist
@76530 (Profil gelöscht) Immer mit der Ruhe. Dass Sie in Armut leben müssen, tut mir ehrlich leid. Aber offensichtlich nehmen Sie das Gesundheitswesen ja in Anspruch. Und das ist ein Privileg, das Sie von einem großen Teil der Weltbevölkerung unterscheidet. Das ist etwas, wofür man dankbar sein sollte. Um mehr ging es mir nicht.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@anachronist Ihre Antwort fällt für mich wenig überraschend aus. Selbstkritik gehört offenbar nicht zu Ihrem Handwerkszeug.
Es bedarf schon großer semantischer Verrenkungen, Menschen, die hier leben, mit anderen Teilen der Weltbevölkerung zu vergleichen.
Passen Sie auf Ihren Bewegungsapparat auf!
Hier in Deutschland habe ich meine - qualifizierten - Ausbildungen gemacht, in die ich Zeit und Energie, zum Teil auch eigenes Geld gesteckt habe.
Hier habe ich meine Berufstätigkeit ausgeübt. Nicht in Bangladesh, auch nicht auf den Fidschi-Inseln oder Papua-Neuguinea.
Dass ich nach einem Leben für Andere (ich war im Sozialbereich tätig) von Armutsrente leben muss, ist eben kein Zeichen von Privilegiertheit, sondern eines aus dem Ruder gelaufenen Kapitalismus.
Da helfen Ihnen alle Ihre Beschönigungen nicht weiter. Im Angesicht dieser Lebensrealität sind mir Ihre Intentionen übrigens ziemlich schnuppe.
90118 (Profil gelöscht)
Gast
@76530 (Profil gelöscht) wohl dem, der nicht schon selbst oder im nahen umfeld schwere, lebensbedrohliche erkrankungen erleben musste!
in solchen fällen zeigt sich dann, wozu unser gesundheitswesen imstande ist, bestenfalls hält es die rettung und etwas nachspielzeit für die betroffenen bereit.
den kranken wurde wirklich gehofen.
echt!
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@90118 (Profil gelöscht) Fragen hätte Ihnen weitergeholfen.
Sie haben es lieber mit Unterstellungen. Für meine Erfahrungen mit Krankheit ist hier nicht der passende Ort. Ich sage nur: ich habe sie. Reichhaltig.
'Nachspielzeit' trifft es sehr gut. Wie wir jedoch wissen, möchten die manche Menschen gar nicht. Weil Ihnen das Leben bis dahin völlig gereicht hat. Auch die blöden Kommentare aus Unwissenheit.
94023 (Profil gelöscht)
Gast
@76530 (Profil gelöscht) Sehr treffender Kommentar. Leider glauben die meisten an das "System".
Odradek
@76530 (Profil gelöscht) Wie nennt sich denn diese Verschwörungstheorie?
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@Odradek Für Menschen, die Theorie und Praxis nicht auseinanderhalten können, ist es vermutlich eine unlösbare Aufgabe, das Wesen einer Verschwörung zu erkennen.
Glückauf und baldige Lernerfolge!
Merke
Natürlich wissen Raucher, dass es Gift ist. Aber: es geht um die nächste Generation. Umso weniger Menschen rauchen, umso uninteressanter wird es für die Kinder. Das ist das Ziel. Langsam Stück für Stück sollte das Rauchen aus der Gesellschaft verschwinden.
88181 (Profil gelöscht)
Gast
@Merke Das sehe ich auch so.
Rauchen ist eine massive Sucht. Ich glaube kaum, dass sich die Autorin für die Abhängigkeit von Heroin so ins Zeug legen würde.
Dabei sind Grad und Intensität der Abhängigkeit durchaus vergleichbar.
www.deutschlandfun...m:article_id=28211
Man muss dafür natürlich weder auf den Strich gehen, noch kriminell werden.
In meiner Familie sind zwei Menschen am Rauchen verreckt. Das war nicht gerade schön.
Rauchen hat natürlich einen cooleren Nimbus als Heroin oder Cristal Meth.
Aber wie der Schwabe sagt: Verreckt isch wia verfrora.
Und wie Sie sagen, es geht um die nachwachsende Generation. Die alten Raucher sind eh schon so gut wie tot.
Hampelstielz
@88181 (Profil gelöscht) Ziemlich blödsinniger Vergleich von zwei Drogen und der damit verbundenen, möglichen Abhängigkeit, die so gar keine Merkmale miteinander teilen.
88181 (Profil gelöscht)
Gast
@Hampelstielz Es geht doch um das Suchtpotenzial. Deswegen fällt es so vielen Rauchern so schwer, damit aufzuhören.
Und wäre Heroin legal, was ja sinnvoll wäre, gäbe es nicht das ganze Elend, kein Verbrechen, keine Prostitution. Dann würde man den Raucher riechen können, den Junkie aber nicht erkennen.
Und, man kann Heroin auch rauchen. Haha.
Flipper
@88181 (Profil gelöscht) Rauchen = Heroinabhängigkeit, alles klar. Und wer abends 2 Feierabendbierchen trinkt ist eigentlich schon so gut wie an der Leberzirrhose gestorben.
Wer braucht schon Differenzierung. Das können Sie wirklich besser, Herr Hawkins.
Und damit ich den immer stärker ausufernden Tugendwahn nicht mehr so lange aushalten muss, hab ich gerade ein Bierchen und eine Kippe verhaftet, da bin ich ja eigentlich schon so gut wie tot. Gleich überfalle ich dann noch ein paar Senioren von wegen Beschaffungskiminalität und so.
PS: In meiner Familie sind mehrere Menschen ohne Rauchen verreckt - war auch nicht schön.
Snip Snap
@Flipper "Wer braucht schon Differenzierung. Das können Sie wirklich besser, Herr Hawkins."
???
Aber der Herr Hawkings hat doch differenziert und sich ganz spezifisch nur auf "Grad und Intensität der Abhängigkeit" bezogen. Und sogar einen Link gepostet! Was wollen Sie denn noch?
88181 (Profil gelöscht)
Gast
@Flipper Sie haben Recht.
Das wohnen zwei Seelen in meiner Lunge.
Einige meiner Freunde rauchen. Und geht man abends aus, dann in ein Raucherlokal, von denen es in Berlin viele gibt.
Und um das Ding auf die Spitze zu treiben, zünde ich mir dabei gelegentlich auch eine oder zwei an.
Am nächsten Tag zahle ich dafür bitterlich, aber Spaß macht es doch.
Das würde ich natürlich nie ins taz-Forum schreiben.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@88181 (Profil gelöscht) Mit Ihrem Schlusssatz haben Sie völlig Recht. Denn wir wissen doch sehr genau, was dann passieren würde: es kämen irgendwelche Naseweise ... und ab ginge die Post ...
Ich bin Pfeifenraucher aus Passion. In meinen Kuren mache ich stets die Erfahrung, dass unter den Rauchern die interessanteren Menschen sind. Dennoch setze ich mich nie länger als wenige Minuten auf das Büßerbänkchen im Raucherpavillion. Ein Pfeifenraucher braucht Zeit und Ruhe für sein Ritual. Off limits.
Wenn es sein muss, verzichte ich lieber vier bis sechs Wochen auf's Qualmen. Kann bei einer Sucht eigentlich gar nicht sein. :-)
Hugo
@Flipper Aus Protest gegen den "Tugendwahn" sich selber außer der Reihe kaputtmachen, ganz großes Kino*gähn*.
Heroinabhängigkeit bei der aktuellen Prohibition und die damit einhergehende Verelendung von nicht nur einigen Abhängigen ist ungefähr so, wie wenn mensch nur noch Fusel kriegt und jede Pulle ein Glückspiel ob einem nur übel wird oder mensch doch mal (kurzzeitig) blind ist und/oder sich noch anderweitig auch mit den Fuselalkoholen vergiftet...
90118 (Profil gelöscht)
Gast
@Flipper seine abhängigkeit wird sich ein raucher nie eingestehen. alles purer genuss.
dabei ist es doch so, dass es einem einfach scheisse geht, wenn man nicht rauchen kann. deshalb raucht man, damit es einem normal gut geht.
so, wie das bei jedem nichtraucher immer ist.
Konrad Ohneland
@90118 (Profil gelöscht) Jedem Nichtraucher geht es immer gut???