taz-Community nach der Bundestagswahl: „Der gleiche neoliberale Mist“

Wie geht es taz-Leser*innen mit dem Ergebnis der Bundestagswahl? Viele hatten sich vor allem in Bezug auf's Klima mehr erhofft.

Stimme fürs Klima und ein rotes Kreuz im Kreis steht auf einem Pappschild, das von einer Hand hochgehalten wird

Zu wenig Stimmen fürs Klima Foto: Federico Gambarini/dpa

Frust, Wut, Enttäuschung, Resignation. Diese Gefühle hatten und haben die meisten in der Community von unserem Instagram-Klima-Kanal zum Ergebnis der Bundestagswahl. Denn die nächste Regierung wird wegweisende Entscheidungen fürs Klima treffen müssen. Darauf bezogen ist das Ergebnis nicht ganz so ausgefallen, wie viele sich das erhofft haben.

Aber es gab auch nicht nur frustrierte Stimmen. Einige sehen das Gute darin, dass die Grünen Teil der Regierung sein werden und den größten Zuwachs bekommen haben. Andere fühlen sich durch das Ergebnis der Wahl darin bestärkt, sich noch aktiver und aktivistischer für Klimaschutz zu engagieren, weiterhin und jetzt erst recht dafür auf die Straße zu gehen oder bei Aktionen mitzumachen.

„Wie geht es dir mit dem Ergebnis der Bundestagswahl?“

Die Klimawissenschaft sagt, uns bleibt noch bis 2030, also 2 Regierungen, Zeit, echten Klimaschutz voranzubringen, was aus der vorangegangenen Wahl eine richtungsweisende macht. Doch durch die Angst vor zu viel Veränderung haben die Wähle­r*in­nen die Linke ab- und die FDP in die Regierung gewählt. Das ist keine Aufbruchsstimmung, es ist der gleiche neoliberale Mist wie vorher. Kein Weg führt an den Libertären vorbei, mit deren antikem Verständnis von Ökonomie und Finanzen sowie deren völlig absurder Definition von Freiheit es extrem schwierig wird, sozial gerechten (!) Klimaschutz durchzusetzen.

Walter S., 21, Kindheitspädagoge in Brandenburg

Eine junge Frau mit mit gelber Mütze, einem weißen Mund-Nasen-Schutz, auf dem in schwarzer Schrift etwas nicht ganz Erkennbares geschriebensteht und dickem Schal und Jacke.

Amelie Foto: privat

Auch heute, drei Tage nach der Wahl, fühle ich mich frustriert. Für mich war diese Bundestags-/Klimawahl voller Hoffnung. Ich dachte wirklich, dass wir nach den letzten zwei Jahren mit all den Katastrophen und Krisen, die allesamt primär auf die Klimakrise zurückzuführen sind, sowie dem neuen Klimabericht des IPCC, den Ernst unserer Lage und damit auch den Ernst einer Regierung, wenigstens ansatzweise auf die 1,5 Grad zuzusteuern, verstanden hätten. Nun zu sehen, dass nicht einmal 20% von uns dementsprechend gewählt haben, ist entmutigend. Allerdings nur zwischenzeitlich thx to Fridays For Future!

Amelie, 22, Studentin am Bodensee

Ich empfinde das Wahlergebnis als sehr frustrierend, da es aufzeigt, dass die breite Masse der Gesellschaft nicht verstanden hat, in welcher Dringlichkeit uns die Klimakrise betrifft. Für wirklichen Klimaschutz bräuchte es stärkere Grüne, da sie fast als einzige Partei konkrete Ideen in der Umsetzung haben. Allerdings wurden im Wahlkampf fälschlicherweise soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz gegeneinander ausgespielt, sodass gesellschaftlich nicht das Gefühl besteht, dass Klimaschutz jedem und jeder nützen würde,

Frithjof, 17, Schüler aus Lüneburg

Eine junge Frau in einem hellgrünen Kleid mit kurzen brauen Haaren

Yvonne Foto: privat

Ich finde es bemerkenswert, wie sich die Grünen in den letzten Jahren nach oben gekämpft haben. Mit 14,8% haben sie auf Bundesebene das beste Ergebnis seit ihrer Gründung 1980 erreicht. Es war ein harter Wahlkampf und das Ergebnis lässt sich sehen. Obwohl es vermeintlich als „enttäuschend“ erscheint, ist es im Großen betrachtet eine ordentliche Leistung und für den Klimaschutz sehr wichtig. Die Grünen sind mit 5,8% die Partei mit dem größten Zuwachs. Für das 1,5 Grad Ziel braucht es mehr als das, jedoch könnte eine grüne Partei in der Koalition der erste Schritt in die richtige Richtung sein.

Yvonne, 29, Studentin aus Berlin

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