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Hans-Georg Maaßens WeltsichtEine eindeutige Erzählung

Der Ex-Verfassungsschutzchef Maaßen möchte für die CDU in den Bundestag. Doch wie weit rechts steht dieser Mann? Ein Text von ihm liefert Antworten.

Von 2012 bis 2018 war Maaßen Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Foto: imago

Seit Hans-Georg Maaßen von der CDU in Südthüringen zum Direktkandidaten für den Bundestag nominiert worden ist, wird heftig über den ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz debattiert. Wie weit rechts steht der Mann? Und: Ist er noch tragbar für die CDU? Von „Irrsinn“ sprach Marco Wanderwitz, CDU-Mann aus Sachsen und Ostbeauftragter der Bundesregierung. Serap Güler, CDU-Staatssekretätin in NRW, fragte die Parteifreunde im Osten: „Wie kann man so irre sein und die christdemokratischen Werte mal eben über Bord schmeißen?“ Parteichef Armin Laschet aber will keine Probleme sehen. Dabei muss man nur einen einzigen Text von Maaßen lesen, um wahrzunehmen, wie weit nach rechts er abgedriftet ist.

„Aufstieg und Fall des Postnationalismus“ ist ein kurzer Aufsatz, den Maaßen gemeinsam mit Johannes Eisleben verfasst hat. Bei diesem Namen, der auf vielen neurechten Kanälen zu finden ist, handelt es sich vermutlich um ein Pseudonym. Der Text ist Anfang des Jahres bei Cato erschienen, einem Zweimonatsmagazin, das unter dem Dach der Jungen Freiheit erscheint. Ursprünglich wurde der Text vergangenes Jahr auf Englisch bei Telos publiziert, einem Journal der Alt-Right-Bewegung.

Die taz hat zwei Kenner der neurechten Ideologie und Bewegung gebeten, den Text zu analysieren: „Das ist Neue Rechte pur“, sagt der Historiker Volker Weiß, der seit vielen Jahren Geschichte und Gegenwart der rechtsextremen Bewegung in Deutschland erforscht und mit „Die autoritäre Revolte“ ein Standardwerk verfasst hat. „Hier finden sich Kernelemente des intellektuellen Rechtsextremismus“, urteilt auch Matthias Quent, Professor an der Hochschule Magdeburg und Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena. Der Rechtsextremismusexperte sagt: „Das ist ein krasser Text für einen Mann, der einmal Chef des Verfassungsschutzes war.“

Kurz gefasst malen Maaßen und sein Co-Autor das Bild vom gesellschaftlichen Niedergang, der auf einen Kampf zwischen der autochthonen Unterschicht und Einwanderungsclans hinausläuft. Dabei klingt Angstlust vor einem Bürgerkrieg durch. Denn wohl nur durch einen großen Rumms kann aus Sicht der Autoren das Bürgertum aus seiner Erstarrung erweckt, eine totalitäre Gesellschaft verhindert werden. Maaßen klinge wie der Steve Bannon von Thüringen, hat die Süddeutsche Zeitung jüngst geschrieben. Man kann aber auch einen Vergleich mit Götz Kubitschek ziehen, dem neurechten Kleinverleger, der im sachsen-anhaltinischen Schnellroda das Institut für Staatspolitik betreibt.

Kapitalismuskritik von rechts

Maaßens Text beginnt mit dem wirtschaftlichen Abstieg und dem „kulturellen Niedergang“ des Westens und einer „Vermögenskonzentration auf eine kleine Elite“. Die Ursachen dafür: die Abschaffung des Goldstandards und vor allem die Globalisierung.

„Das ist eine klassische Kapitalismuskritik von rechts“, sagt Historiker Weiß. Natürlich sei Kritik an der Schere zwischen Arm und Reich und auch an der Konzentration von Vermögen richtig. Maaßen aber personalisiere Strukturfragen und blende jenseits der Globalisierung alle anderen Gründe für soziale Ungleichheit aus. Er unterschlage, dass es diese bereits zu Zeiten des klassischen Nationalstaats gegeben habe.

Dann ist der Text schnell bei der „massiven Migration“, dem aus Sicht der Autoren zweiten großen Problem. Diese habe zu „Parallelgesellschaften“, zu Kriminalität und der Überforderung der Sozialsysteme geführt – die „Zersetzung“ der Gesellschaft drohe. Die Strategie dahinter: Die „Auflösung familiärer und lokaler Zusammenhalte“, die „Entwurzelung“ von Menschen und die Zerstörung von „Traditionen und Nationalkulturen“. So würden die Menschen zu einer „anonymen, atomisierten Masse, die leicht zu kontrollieren und zu manipulieren“ sei.

Dahinter stecken für Maaßen & Co zwei Lager, die man sich bislang eher als Gegner vorgestellt hat: Die „sozialistischen und die globalistischen Kräfte“, mal auch „Pseudolinke“ und „Globalisten“ genannt. Diese hätten sich verbündet. Ihr Ziel: die Verwandlung einer einstmals freien Gesellschaft in ein „undemokratisches, totalitäres, supranationales“ Regime.

Das Narrativ des „kulturellen Niedergangs“

Die „Wirtschaftsglobalisten“ wollen so Eigentum und Profite „zunehmend auf einige tausend Familien konzentrieren, die sich daranmachen, bald alles zu besitzen“. Die Linken dagegen ihre „politischen Erlösungshoffnungen“ umsetzen: mit „Identitätspolitik und Minderheitenrechten“, einer „politischen Säuberung der Sprache“, der „Abschaffung des Rechts auf freie Meinungsäußerung“, „Klimaschutz“ und „noch mehr Migration“. Und natürlich, so raunt der Text, vollziehe sich der Prozess „orchestriert“ und „weitgehend im Verborgenen“ und sei den meisten Bürgern „kaum bewusst“. Als ob nicht jeder Akt der Liberalisierung breit diskutiert würde.

Quent verweist hier auf das Narrativ vom „kulturellen Niedergang“: „Das ist der ideologische Ankerpunkt, auf dem sich intellektuelle Rechte immer wieder bezieht. Eine Gesellschaft im Kontext von Globalisierung, Migration, Emanzipation und besonders von Liberalismus, also mit Minderheitenrechten und Demokratieprinzipien, die muss in dieser Perspektive eine Gesellschaft im Niedergang sein.“ Demokratiegefährdung durch Pluralismus, das sei Maaßens These, sagt auch Volker Weiß. Das aber sei, gelinde gesagt, ein schwieriger Demokratiebegriff. „Zur Demokratie gehören zwingend der Schutz von Minderheiten und Pluralismus.“

Das Schlagwort vom kulturellen Niedergang sei auch die zentrale Stimmungslage, die konservative Revolutionäre wie Ernst Jünger, Carl Schmitt und Oswald Spengler während der Weimarer Republik beschrieben hätten, führt Quent aus. „Sie haben als antidemokratische Intellektuelle der nationalsozialistischen Bewegung den Weg bereitet.“ Und Quent führt noch einen anderen Vergleich an: zu den Schriftsätzen des norwegischen Rechtsextremisten An­dres Breivik, der 2011 77 Menschen tötete. „Die Stoßrichtung des Textes erinnert an die Rechtfertigungsnarrative für Gewalt als notwendiges Mittel zu Rettung vor dem vermeintlich drohenden Zerfall in rechtsextremen und rechtsterroristischen Schriften.“ Auch Breivik und andere Attentäter hätten aus einer solchen kulturpessimistischen Ideologie heraus gehandelt.

Beide Wissenschaftler problematisieren das angebliche Bündnis von Linken und Wirtschaftseliten, wie es in dem Text ausgeführt wird. „Als Historiker springt einen diese Vorstellung von den vereinten ‚sozialistischen und globalistischen Kräfte‘ geradezu an“, sagt Weiß. „Diese Vorstellung ‚der roten und der goldenen Internationale‘ gab es im 19. Jahrhundert schon.“ Das sei ganz klar ein Diskurs der Antisemiten. „Das ist die Erzählung von wurzellosen, in der Diaspora lebenden jüdischen Kräften, die angeblich sowohl hinter dem Kapitalismus als auch hinter dem Bolschewismus stecken und für die Auflösung von Volk und Nation verantwortlich seien“, sagt auch Quent. „Damit werden alte Bilder bedient, die Kernelemente des intellektuellen Rechtsextremismus und auch des völkischen Antisemitismus sind.“

Dog Whistle Politics

Ist Maaßen also ein Antisemit? Das sei nicht die entscheidende Frage, sagt Quent. „Ich kann nicht in den Kopf von Herrn Maaßen schauen. Aber dieser Text steht in der ideengeschichtlichen Tradition antisemitischer Weltbilder.“ Deshalb sei es so wichtig, das Gesamtnarrativ des Textes einzuordnen. Auffällig sei auch, dass Maaßen an vielen Stellen Dog Whistle Politics verwende, also eine Sprache, die je nach Publikum unterschiedlich verstanden werden kann – und mit der der Autor sich nicht festlegen muss. Die Vermögenskonzentration bei „einer „kleinen Elite“ oder „einigen tausend Familien“, auch die „Globalisten“ und die „neue Weltordnung“ – all das werde im rechtsextremen Milieu als chiffrierter völkischer Antisemitismus gelesen, könne man eben aber auch anders verstehen.

Im Text folgt das, was Quent „eine klare Feindmarkierung“ nennt. Die Gesellschaft wird in zwei Gruppen aufgespalten. Auf der einen Seite die Guten, das sind „normale, regional verwurzelte Menschen“ mit Traditionen, die zur Jagd gehen und Fleisch essen. Auf der anderen Seite die „Feinde“. Früher, so Maaßen, hätte man die „Feinde unserer Gesellschaftsordnung“ noch als „Revolutionäre“ erkannt. Heute seien sie „Geisteswissenschaftler, Journalisten, Berufspolitiker, EU- und UN-Bürokraten, Befürworter der ökonomischen Globalisierung sowie Manager multinationaler Konzerne und deren Dienstleister“. Damit erklärt er einen großen Teil der Bevölkerung zu Feinden der Demokratie.

„Das ist typisch rechtspopulistische Rhetorik“, sagt Historiker Weiß. „Auf der einen Seite stehen die Normalen, Geerdeten – und alles andere ist links-grün versifft. Das wird auch bei der AfD gerne genutzt und sie wirbt ja jetzt auch mit diesem ‚Normalen‘.“ Die radikal rechte Partei zieht mit dem Slogan „Deutschland. Aber normal“ in den Bundestagswahlkampf. „Hans-Georg Maaßen ist schlicht und ergreifend Teil des neurechten Milieus, da würde ich ihn inzwischen klar einordnen“, sagt Weiß zum Abschluss. „Wenn man sich vorstellt, dass er Verfassungsschutzpräsident geworden ist, um nach dem NSU aufzuräumen – das hätte nicht passieren dürfen.“

Der Cato-Text endet mit: „Wir gehen interessanten Zeiten entgegen.“ Auch das Geraune, natürlich. Aber es gilt wohl auch für die CDU, die sich mit Maaßen ein Riesenproblem ins Haus geholt hat. Mit Wegducken wird Parteichef Laschet auf die Dauer nicht durchkommen. Wer solche Texte schreibt, sollte für eine konservative Partei nicht in den Bundestag einziehen.

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37 Kommentare

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  • Kann es sein, dass Maaßen eigentlich nur sein Job als BND Agent macht und die rechte Szene unterwandert? Irgendwie finde ich das so naheliegend, dass es mich wundert, dass das sonst niemand sieht. Na ja, alte Illuminaten Taktik: "Tue alles ganz offen, dann sieht es niemand." ;-)

  • Ein sehr kluger Freund von mir (Hallo Rolf!) sagt mir mal bei einer unsere vielen Diskussionen einen Satz, der ich nie vergessen werde: "Gefühle sind immer wahr". Und das stimmt, was man fühlt, das fühlt man, da helfen keine Argumente.

    Analog sollte man erkennen, dass die Probleme, auf die die Rechten zeigen, sehr wohl wirkliche Probleme sind. Man sollte das trennen von den Lösungen, die sie dabei immer sofort mitliefern. Die Lösungen mögen falsch sein (und sie sind in Anbetracht der Tatsache, dass die Probleme globale Probleme sind, auf die es keine nationalen Lösungen gibt, immer falsch). Aber die empfundenen Probleme sind wahr.

    Man muss auf diese Probleme bessere Lösungen finden. Sie wegzureden und sie zu ignorieren, hilft nicht weiter. Man muss bessere Lösungen finden.

    Der Fundus der Rechten sind aber immer die Dummen. Die, die immer sofort vom Problem auf eine quasi animalische Lösung kommen. Tiere fast. Wir stehen vor einem globalen Bürgerkrieg der dummen und destruktiven Verführbaren gegen die eher rationalen und konstruktiven Gestalter und während natürlich die "Lösungen" der eher schlicht Gestrickten keine wirklichen Lösungen sind, wirken sie erstmal bei den Massen. Wir brauchen also kreative, kluge, langfristige, konstruktive Lösungen und die sind nie einfach. Wir müssen die Probleme aber anerkennen und... lösen. Denn sonst werden wir verlieren. Und das muss man einfach mal sagen: Der Niedergang unserer globalen Zivilisation ist möglich. Wir KÖNNEN auch wieder zurückfallen in die Tierheit. Fortschritt ist keine Garantie.

    • @Mustardman:

      "Der Fundus der Rechten sind aber immer die Dummen"

      die intellektuellen waren in der nsdap stark überrepäsentiert

      und nicht wenige der nazis waren sehr schlau

      und was die dummheit des pöbels angeht so ist sie beinahe so etwas wie eine historische konstante



      und erklärt also nichts

      dumm ist die grosse masse überall in der welt-aber die meisten staaten haben keine so üble kriminalgeschichte wie deutschland

      aus dem übrigends zu der zeit in der es zweimal nacheinander zu einer bedrohung für den frieden in europa und der welt wurde besonders viele nobelpreisträger*innen kamen

      • @satgurupseudologos:

        Syntaktisch deutet es darauf hin, dass die "Dummen" Lösungen der rechten gemeint sind und nicht die Dummen in den Reihen der Rechten? Darüberhinaus haben durchaus eher die meisten Staaten eine beachtliche 'Kriminalgeschichte'. Man muss nur weit genug in der Geschichte zurückgehen...

        • @eklipt Sonnenschein:

          das die meisten staaten eine wie Sie es nennen beachtliche 'Kriminalgeschichte' haben ist sicher nicht zu bestreiten.wahrscheinlich liegen die anfänge und ursprünge aller staaten im organisierten verbrechen.



          diesbezüglich braucht man sich keine illusionen zu machen.



          fast alle staaten beginnen als räuberbanden



          aber es ist schon von bedeutung wie weit man in der geschichte eines staates zurückgehen muss um auf schwere verbrechen zu stossen



          und ausserdem kann man zwischen verbrechen unterscheiden die insofern normal sind als sie denen nutzen die sie erfolgreich begehen und solchen die jeder rationalität entbehren

          von den deutschen gewaltverbrechen fallen besonders viele in die kategorie der irrationalen verbrechen







          der berühmt berüchtigte deutsche irrationalismus passt zu der art von verbrechen die mit dem namen deutschland in verbindung gebracht werden

  • Welcher kulturelle Niedergang? Kultur wandelt sich und ist vielfältiger geworden. Damit kommen rechte und konservative nicht klar. Geistige Unbeweglichkeit. Was soll bitte linker Mainstream sein?

  • naja, er hat ja schon recht was den kulturellen niedergang angeht. linker mainstream und globalistisch neoliberale agenda sind mittlerweile im ergebnis auch oft das gleiche oder will das jemand abstreiten?

    • @derecha:

      es gibt gar keinen linken mainstream-in der brd :in deutschland ist aus historischen gründen das prädikat rechts nur so hoffnungslos diskreditiert dass der grösste teil des reaktionär-konservativen prokapitalistischen spektrums sich als links tarnt.dafür werden linke konzepte und begriffe entkernt-dass heisst von der perspektive und praxis des klassenkampfes abgetrennt

      man erkennt die pseudolinken zuverlässig an zwei kriterien

      daran dass sie im klassenkampf auf der falschen seite stehen und daran dass sie den westlichen imperialismus unterstützen

  • „Zur Demokratie gehören zwingend der Schutz von Minderheiten und Pluralismus.“

    das ist eine unrealistische normative setzung die in einem oft starken spannungsverhältnis zu den tatsächlichen auswirkungen von demokratisierungsprozessen steht.

    man kann die dunkle seite der demokratie nicht einfach ausblenden



    dass ist intellektuell nicht redlich

    ein weiterer fehler ist es den gegensatz in dem der liberalismus zur demokratie steht zu übertünchen

    demokratie kann wegliberalisiert werden und genau dies ist in den neoliberalen jahrzehnten geschehen

    in demokratien die die zentralen staatlichen aufgaben nicht mehr erfüllen können weil sie die kontrolle über die märkte verloren haben nimmt die wahrscheinlichkeit dass die dunkle seite der demokratie sich zeigt zu

  • Wenn es einen "Niedergang" in Deutschland in absehbarer Zeit geben sollte, dann ist es eher ein wirtschaftlicher als ein kultureller. Deutschland verliert bei den Innovationen und im Export-/Automobilbereich an Boden.



    Und dass die Rechten die geballte Kompetenz zu einem Konzept gegen diese Bedrohung haben, wage ich zu bezweifeln.



    Die Digitalisierung werden sie natürlich schon vorantreiben, denn man will ja dann die Abweichler schön unter Kontrolle haben.

  • Herr Maaßen möchte also ZITAT ANFANG: „normale, regional verwurzelte Menschen“ mit Traditionen, die zur Jagd gehen und Fleisch essen. ZITAT ENDE vertreten, sowie Vermögenskonzentration und Globalisierung beenden. Allerdings nicht etwa mit der EU z.B. die Besteuerung großer Vermögen und Unternehmen einführen und weniger Steuern für Geringverdiener:innen oder gar mehr Leistungen für Nichtverdiener:innen, nein das alles geht bei ihm allein mit Rückzug aufs Nationale und Grenzschließungen für alle und alles Ausländische. Na dann schaun wir mal was möglich ist. Gibt ja erst mal genug Kapitalkonzentration bei Deutschlands Firmenerben und genug deutsche Firmen, die global agieren die er dann enteignen bzw. dicht machen kann. Autohersteller, Waffenproduzenten und Supermarktketten ade. Den Quatsch brauchen traditionelle Deutsche ja auch gar nicht. Echte Deutsche habens im germanischen Blut, wie man zu Fuß mit Pfeil und Bogen auf die Pirsch geht und nebenbei noch ein paar Beeren sammelt. Die lernen das ganz schnell wieder ;)

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Wie in letzter Zeit bekannt wurde, kann eine Mitgliedschaft in der CDU/CSU eine lohnende Sache sein.

  • "Maaßen aber personalisiere Strukturfragen und blende jenseits der Globalisierung alle anderen Gründe für soziale Ungleichheit aus."

    Scheint mir ein Klassiker in rechten Kreisen zu sein: Blaming bishin zu Bashing von Personen, Stukturen werden irgendwie kaum angesprochen, außer halt "Clanstrukturen", aber natürlich nicht Clans wie z.B. Quandt, Klatten, Würth,... wo kämen wir denn da hin? :-D

  • Mich erinnern seine Auslassungen ein wenig an eine ehemalige Linksfraktionsvorsitzende. Diese spricht von "Lifestyle-Linken". Ihre Beschreibung dieser sogenannten "Lifestyle-Linken" ähnelt sehr der Beschreibung einer als Bedrohung charakterisieren linken Elite beim neuen südthüringer CDU-Kandidaten.

    • @Joachim Münch:

      Ich musste auch sofort daran denken, besonders an das aktuelle Interview von Frau Wagenknecht in der taz ( taz.de/Neues-Buch-...enknecht/!5771163/ )

      Der erste Part vor dem zur Einwanderung liest sich wie ein linker kapitalismuskritischer Text mit Sätzen wie "... während Wirtschaftsglobalisten sie als Rechtfertigung ansehen, globales Eigentum und globale Profite zunehmend auf einige tausend Familien zu konzentrieren, die sich daranmachen, bald alles zu besitzen."



      Der Part zur Einwanderung entspricht dann Wagenknechts Lob der Nation und ihr Verständnis für den Frust von Menschen gegen die Konkurrenz von Einwanderern auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt sowie Wagenknechts Opposition gegen Identitätspolitik.

      Die Ideologie der "Neuen Rechte" ist bis tief in die Gesellschaft vorgedrungen. Maaßen ist da kein Spezialfall.

      • @Rudolf Fissner:

        Hui. Da lieben ja zwei die Hufeisentheorie.



        Frau Wagenknecht mit diesen Leuten in einen Topf zu werfen... Chapeau für soviel Sachverstand!

        • @Nansen:

          Hufeisentheorie ist Gleichsetzung.

          Nationalismus, Volkspopulismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus usw. haben zwar politische Schwerpunkte, sind aber universell verbreitet.

          Nicht umsonst konnten soviele Wähler der Linken ohne Probleme vom linkspopulistische ins rechtspopulistische Lager rübermachen.

          • @Rudolf Fissner:

            Weil es AfD-Wähler gibt, ist Frau Wagenknecht also das gleiche, wie Herr Maaßen?



            Mit dieser Logik kann ich nichts anfangen.

            • @Nansen:

              Weil Frau Wagenknecht zwinkert ist Augenzwinkern nach rechts nicht mehr erwähnenswert?

        • @Nansen:

          Ach, dass dürfte weniger mit Hufeisentheorien und mehr damit zu tun haben, dass sich beide an ähnlichen - und ähnlich fingierten - Feindbildern abarbeiten.

        • @Nansen:

          Wagenknecht ist nicht die politische Linke, entsprechend ist ihre These einfach Quatsch. Wagenknecht hat sich ganz schlicht auf den gleichen Weg begeben, den so viele vor ihr gingen: Von ziemlich weit links nach ziemlich weit rechts. Eine relevante Rolle dürfte dabei Lafo spielen, der inzwischen kaum noch Meinungsunterschiede zu Gauweiler und Sarrazin hat

          www.br.de/nachrich...lafontaine,SBupXuO

          • @Kaboom:

            Ist sie deiner Meinung nach schon ganz weit rechts oder noch auf dem Weg dorthin?



            Hast du auch substanzielleres als einen Link auf Lafontaine um deine These zu unterstützen?

            • @Nansen:

              Sag mal, wo warst Du in den letzten Jahren? Auf ner Insel ohne Internet oder Zeitung? Wagenknechts Statements unterscheiden sich inhaltlich seit Jahren nicht von denen der AfD. Und wer eine Suchmaschine bedienen kann, findet in wenigen Sekunden etwas. ZB. das:

              www.zeit.de/kultur...yaks-deutschstunde

              • 2G
                21659 (Profil gelöscht)
                @Kaboom:

                Um zu ihrer Meinung zu gelangen bedarf es signifikant weniger als die berühmte einsame Insel. Dann erkennt man leider auch nicht die völlig unterschiedlichen Beweggründe von SW und AfD. Vermutlich war dann Helmut Schmidt auch ein Nazi, da er gegen die EU-Mitgliedschaft der Türkei war, wie die NPD. Ihre Haltung finde ich ideologidch sehr, sehr eingeschränkt, sprich dogmatisch.

                • @21659 (Profil gelöscht):

                  Achsoooo, inhaltlich gleiche Statements sind also in Ordnung, wenn man "völlig unterschiedlichen Beweggründe" hat. Äußerst spaßige Idee. Dann erklären Sie doch mal die "Beweggründe" Wagenknechts bei den In dem Zeit-Artikel genannten Vorgängen

                  • @Kaboom:

                    Es sind schlicht keine inhaltlich gleichen Statements.



                    Für die AfD sind das Problem die Flüchtlinge. Die AfD will die Menschen bekämpfen. Einzelne Mitglieder schrecken vor verklausulierten Morddrohungen nicht zurück.



                    Frau Wagenknecht das selbe zu unterstellen, ist doch einfach nur dumm.

          • @Kaboom:

            Natürlich ist Wagenknecht vor allem auch Linkspartei! Sie wurde von der Linkspartei als Spitzenkandidatin für NRW aufgestellt. Sie war Fraktionsvorsitzende.

            Ihre Positionen sind damit kein Enzelkämpfergedöns.

  • Gewisse Elemente wollen eben immer noch am rechten Rand der Gesellschaft fischen gehen. Die CxU war auch noch nie wirklich mittig, sondern immer sehr konservativ, und das rutscht per Definition immer schnell nach rechts.

    • @Mitch Miller:

      "Per Definition"

      Rofl. Wo liest man denn solche Definitionen? Apothekerblatt?

      Rassismus, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus finden sich in allen Parteien. Manche Merkmale bei der Linkspartei sogar mehr als bei der CDU, z.B die Befürwortung einer



      rechtsautoritären Diktatur.

      www.boell.de/sites...s_leipziger_studie

  • Exzellente Artikel, vielen Dank: fachlich, gründlich und perfekt erklärt. Zum Glück gibt es die TAZ!

  • Der Beitrag von Sabine am Orde schließt mit den Worten, dass, wer solche Sätze wie Maaßen in der neorechten Zeitschrift Cato schreibe, nicht für eine konservative Partei in den Bundestag einziehen solle … ich möchte konkretisieren: er sollte nicht für eine christlich-demokratische Partei in den Bundestag einziehen.



    Der (national)konservativ-intellektuelle Kulturpessimismus hat sich in der Geschichte schon immer als anschlussfähig an den Faschismus erwiesen, die ideologischen Grenzen waren stets durchlässig … das ist mit der “Merkelianisierung” der CDU vielleicht etwas in den Hintergrund geraten und würde die Union im Osten Deutschlands nicht derart von der AfD vor sich her getrieben, wäre die Personalie Maaßen für die CDU in keiner Weise relevant.



    Zu Zeiten eines Dregger und seiner CDU-Stahlhelmer wurde noch so richtig rechtsaußen “geklotzt” statt mit dem intellektuell-neurechten Florett zu fechten, wie es Maaßen und Konsorten von der Werte-Union tun … damals als Volkspartei konnte man als Union halt noch erfolgreich den rechten Rand abgrasen.



    Heute wählen die Leute lieber das Original AfD, Rechtskonservatismus und Faschismus haben wieder einmal zueinander gefunden.



    Insofern geht von Südthüringen wohl tatsächlich erhebliches Spaltungspotential für die CDU aus … die Nagelprobe kommt vielleicht schon nächsten Sonntag im benachbarten S-A. Mal sehen.

  • Das Problem: wir haben Leute die genau so rechts sind noch heute in der Regierung. Die sind nur "cleverer" und formulieren nicht ganz so eindeutig. ...einige der Prominentesten fangen mit einem S im Nachnamen an... aber es gibt dann noch weitere

    • 2G
      21659 (Profil gelöscht)
      @danny schneider:

      Wer denkt, irgendwer in der Bundesregierung sei genau so rechts, wir Herr Maaßen, steht für mich eindeutig linksdraußen. Wenn jeder, der nicht für nahezu unbegrenzte Zuwanderung eintritt oder 2015 für einen Fehler hält, nach ihrer Meinung rechts ist, dann wären wir ein sehr rechtes Land. Nicht nur wir in Deutschland, überhaupt ganz Europa und in letzter Konsequenz nahezu jedes Land der Welt. Wobei manche Länder gar nicht in der Lage sind, ihre Grenzen adäquat zu schützen. Mit ihrer Äußerung relativieren sie nur Herrn Maßen.

    • @danny schneider:

      Volle Zustimmung!

  • Vor der Globalisierung gab es bildlich gesprochen in jedem Land einen eigenen Kuchen, von dem sich jeder im Land ein Stück gesichert hat. Es waren also sehr viele, dafür eher kleinere Kuchen. Heute gibt es nur noch einen Kuchen, der zwar viel größer ist, der dafür allerdings auch global umkämpft ist und bei dem entsprechend viel mehr hinten runterfallen.

    Ich denke jedem der darüber nachdenkt leuchtet ein, dass 180 Amazons für Beschäftigung, Lebenstandard in den jeweiligen Ländern usw. besser sind als 1 Amazon, so wie es heute ist, das weltweit den Rahm abschöpft.

    • @Laura Marwitz:

      Meinen Sie die Zeit vor dem Entstehen der ersten Seidenstraße, oder die Zeit vor dem Entstehen der italienischen Handelsrepubliken im 13. Jahrhundert??

    • @Laura Marwitz:

      Ist das wirklich so was Sie da sagen. Ich glaube das stimmt nicht. Für mich ist der Kapitalismus wie Feuer. Es kommt darauf an wie man Ihn verwendet.



      Und 'Globalisierung' gab es nun auch schon so lange es Menschen gibt, allerdings in unterschiedlichen Ausprägungen. Effizienz (Kaptialismus & Globalisierung) sind wichtig um die Resourcen nicht unnötig zu strapazieren. Allerdings ist Effizienz keine Vision alleine (so wie es die Neoklassiker darstellen). Neben Effizienz geht es auch darum jeden einzelnen Menschen in seinen Bedürfnissen wahrzunehmen, also um Effektivität. Fast die selben Worte, aber ein großer Unterschied. Wir müssen beides zusammendenken. Und das liegt an jedem einzelnen von uns.