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Grünen-Parteitag zur CoronakriseUneins über Reichensteuer

Die Grünen-Spitze will am liebsten nicht über Steuern sprechen. Doch vor dem Parteitag werden Forderungen nach einer Vermögensabgabe laut.

Ob Sie mit dem Vorstoß zu einer Vermögensabgabe glücklich sind? Annalena Baerbock und Robert Habeck Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin taz Die Debatte über Verteilungsgerechtigkeit in der Krise nimmt bei den Grünen Fahrt auf. Der grüne Europaabgeordnete Rasmus Andresen fordert eine europäische Vermögensabgabe, um Maßnahmen gegen die Corona-Krise zu finanzieren. Andresen will einen entsprechenden Antrag auf dem digitalen Länderrat der Grünen stellen, der am Samstag stattfindet. Ein weiterer Antrag von einem Mitglied aus dem Kreisverband Neukölln fordert eine innerdeutsche Vermögensabgabe.

In Andresens Antragstext, der der taz vorliegt, heißt es: „Um die sozialen Folgen der Krise abzumildern, die Krisenkosten fair aufzuteilen und um die EU zusammenzuhalten, schlagen wir eine europäische Vermögensabgabe vor.“ Während immer mehr EuropäerInnen vor existenziellen Fragen stünden, blieben die Vermögen der reichsten ein Prozent in der EU hoch. „Wenn die Folgen von Corona diese Spaltung weiter verschärfen, ist die EU existenziell gefährdet“, heißt es in dem Antrag weiter.

Der Antrag aus dem Kreisverband Neukölln fordert eine „verfassungsfeste, ergiebige, umsetzbare und einmalige Vermögensabgabe für Superreiche“. Jene solle mit hohen Freibeträgen und über einen sehr langen Zeitraum gestreckt so ausgestaltet werden, „dass kein Unternehmen Schaden nimmt“.

Die Vorschläge dürften für eine Diskussion auf dem Länderrat sorgen. Die Grünen-ChefInnen Annalena Baerbock und Robert Habeck vermieden in den vergangenen Wochen bewusst ein Bekenntnis zur Vermögensabgabe. Sie fürchten, sich damit angreifbar zu machen. Im Leitantrag wird den Delegierten zu dem Thema nur eine vage Formulierung vorgeschlagen. Es brauche zur Tilgung der Schulden einen solidarischen Ausgleich, heißt es dort. Und: „Wer starke Schultern hat, kann mehr tragen.“

Idee von US-Ökonomen

Ob damit auch eine Vermögensabgabe gemeint ist, wer diese starken Schultern besitzt und mit welchem Konzept sie belastet werden sollen, bleibt offen. Andresen, der neulich bereits einen Blogbeitrag zu mehr Verteilungsgerechtigkeit verfasste, argumentiert nun: „Die Wirtschaftskrise darf nicht dazu führen, dass Verluste vergemeinschaftet und Gewinne privatisiert werden.“ Eine europäische Vermögensabgabe sei gerecht und solle „Teil der Krisenantwort der Grünen sein“.

Der Antrag dockt an eine Idee von US-Ökonomen an. Emmanuel Saez und Gabriel Zucman, beide Professoren an der kalifornischen Berkeley-Universität, sowie Camille Landais von der London School of Economics warben bereits Anfang April für eine befristete, europaweit erhobene Vermögensabgabe. Eine solche sei eine „konkrete Verkörperung europäischer Solidarität“ im Kampf gegen die Pandemie, schrieben sie in einem Debattenbeitrag.

Die Kosten der europäischen Krisenbekämpfung sind enorm. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sprach von „Billionen“ Euro, die nötig seien. Andresen weist in seinem Antrag darauf hin, dass die Krise Menschen in der EU sehr unterschiedlich trifft. Laut Internationalem Währungsfonds werde die Arbeitslosigkeit in Spanien und Griechenland auf über 20 Prozent steigen. Davon seien junge Menschen besonders stark betroffen, Ältere litten unter den Folgen eines auf Verschleiß gefahrenen Gesundheitssystems.

Die Grünen-Spitze fürchtet einen Steuerstreit – und erinnert sich mit Grausen an den Bundestagswahlkampf 2013, als die Partei mit dem Thema manche WählerInnen verschreckte. Die Vermögensabgabe ist bei Konservativen, Liberalen und mächtigen Wirtschaftsverbänden verhasst. Wie die Diskussion auf dem Parteitag ausgeht, ist offen. Andresen hält die von ihm vorgeschlagene europäische Vermögensabgabe für einen „guten Kompromiss“. Die nationale Debatte werde nicht berührt, sagt er – „und auf europäischer Ebene knüpfen wir an unsere Beschlusslage an.“

Der Hintergrund: Die Strategie der Grünen-Spitze, über eine Abgabe zu schweigen, wird dem eigenen Programm nicht gerecht. Darin fordern die Grünen sogar „eine verfassungsfeste, ergiebige und umsetzbare Vermögensteuer“. An diese Formulierung lehnt sich der Antrag aus dem Neuköllner Kreisverband an. Eine Vermögensteuer wäre für Reiche sogar eine härtere Abgabe, weil sie unbefristet wäre.

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73 Kommentare

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  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Übel würde die Steuer für einen ehemals Selbständigen sein, der nicht in die Rentenkasse einzahlte, keine Rente bekommt. Z.b. Freibetrag selbstgenutztes Haus, 1 Million, aber dann 10.000 jährliche Steuer auf 2 vermietete Wohnungen, die zusammen 1. Million repräsentieren, aber netto nur 25.000 Euro Miete bringen.

    • @97760 (Profil gelöscht):

      War die Selbständigkeit etwa nicht einträglich? Der Betrieb verpufft dann wohl einfach mit 65 oder 67, oder arbeitete er nur von zu Hause (zB Versicherungsvertrieb)?

      Und der Typ war so "links" oder so "grün" oder so "alternativ", dass er kein "Finanzprodukt" aufgegriffen hat, außer zwei Wohnungen zu kaufen?

      Dann lautet meine fachliche Analyse, dass Sie von diesem Typen belogen wurden. Die Wohnungen sollten gekauft und wieder verkauft werden.

      :-))

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    1 Million Umsatz macht eine gut aufgestellte Gemeinschaftspraxis, jeder Lebensmittelmarkt der gut aufgestellt ist



    auch. Sinnvoller wäre eine Gewinnbesteuerung bei gleichzeitiger Schließung von Steuerschlupflöchern.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Das könnte sein, änderte aber nichts daran, dass "wir" vom jetzigen Vermögensstand ausgehend diesen in der Gegenwart reduzieren müssen.

      Schon vor rund 10 Jahren lag der Stand der Barvermögen (siehe Bundesbank) um rund 4 Billionen Euro herum.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        Man "muss" Vermögen nicht reduzieren, Steuern sind kein Selbstzweck nur weil man keine Reichen mag, solange der Staat seinen Kernaufgaben nachkommt braucht er nicht mehr Geld, wenn er mehr Geld braucht kann man die Steuern erhöhen ich halte aber nichts von Doppelbesteuerung d.h. Erbschaftssteuer und Vermögen-steuer sollten vermieden werden stattdessen die Gewinne die ja jedes Vermögen abwirft großzügiger besteuern.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          Die Moderation: Dieser Beitrag wurde gekürzt.



          Sie haben 1. Geld nicht verstanden und 2. seine (Wechsel-)Wirkweise (nicht verstanden).

          Sie gehen falsch 3. wohl auch davon aus, dass das Entstehen der Konzentration der Barvermögen, sowie diese selbst, in einer Demokratie und Volkswirtschaft nicht diskutiert werden darf und diese Diskussion, aber gleichfalls die Verhinderung oder wesentliche Verzögerung dieser Konzentrationen, wohl nicht zu den Kernaufgaben eines Staatswesens gehören?!

          Da sind wir dann wieder bei 1. und 2., Herr Fürst(er) [noch ein Wortspiel].

          • @Gerhard Krause:

            Sie haben die Vermögenssteuer nicht verstanden. Es gibt dabei keine Konzentration auf Barvermögen.

            • @Rudolf Fissner:

              Wer spricht davon?! Sagen Sie bloß, Sie haben das Bierdeckelkonzept erfunden?! :-)

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Man sollte Konsumsteuern auf Luxuskonsum erhöhen, und alles Einkommen gemeinsam versteuern.



    Außerdem sollte jede Firma die Börse-notiert ist und einen Umsatz von mehr als 1 Million Euro in Europa macht 1% ihrer Aktien an die EU abtreten müssen. Damit wäre dann auch die EU besser finanziert.

  • Personenbezogene Vermögenssteuern sind der feuchte Traum der großen Konzerne und der Linkspartei. Ok. auch von Kevin.

    Eine Vermögenssteuer will nicht an die Einkommen ran. Dann wäre es eine Einkommensteuer. Eine Vermögensteuer will an die betrieblichen Vermögen von Privatpersonen ran (sie z. B. Linkspartei www.linksfraktion....t/vermoegensteuer/ )



    Vermögenssteuern sind ein Geschenk für die großen nicht on privater Hand befindlicher Konzerne, weil sie die kleinen Innhaberbetriebe im Mittelstand belasten.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Naja, die ganzen Mittelstandsbuden, die jder Autoindustrie zuliefern, wären sowieso pleite gegangen, weil sie auf das falsche Pferd gesetzt haben. Jetzt werden sie gerettet und sind mit 5% gut bedient.



      Aktienbesitzer müssen ihre Aktien verkaufen, das drückt den Kurs.

    • @Rudolf Fissner:

      Herr Fissner hat mal wieder ein Herz für Reiche ♥

      Vermögenssteuer würde auch Aktienbesitz an "grossen Konzernen", auch über Portfolios, etc. abdecken, sonst wär's natürlich ein Witz.

      Vermögenssteuer ist immer dann sinvoll wenn in den letzten Jahrzehnten zu viel bei der Einkommenssteuer versäumt wurde, so dass die Besitzstandschere zu weit auseinandergedriftet ist.

      So wie jetzt bei uns.

      Nicht erste Wahl (Vorbeugen ist besser als Heilen usw.), aber manchmal eben unausweichlich.

      Die nächste Stufe sind soziale Unruhen und Polizeistaat. Da wollen wir nicht hin.

      • @tomás zerolo:

        Ich hab das auch nicht verstanden, warum sich "Konzerne" angeblich nicht in "Privathand" befänden.

        • @Gerhard Krause:

          Immer diese doofen juristischen Personen. Ich dachte immer die Deutsche Bank gehört Ackermann.

          Bei der Vermögenssteuer der Linkspartei ist es wie bei den Share Deals ( de.wikipedia.org/wiki/Anteilskauf ) bei Immobilienverkäufen für die Vermeidung der Grundsteuer. Es trifft nicht juristische Personen

          • @Rudolf Fissner:

            Also, ich wusste immer, dass die DB dem Ackermann gehört. :-))

      • @tomás zerolo:

        "Herr Fissner hat mal wieder ein Herz für Reiche ♥"

        Nö. eher Sie und das sogar für die Superreichen.

        Die Einkommenssteuer ist der richtige Ansatz. Nur weil man unfähig ist die Einkommensteuer zu erhöhen an die Betriebsvermögen zu gehen und dabei Betriebe / Arbeitsplätze zu gefärden, dass ist einfach nur dumm. Dabei überleben nur die großen Fische.

        Da ist von vorherein klar und damit eingeplant. Ihr Ansatz (Vermögenssteuer) ist ein Geschenk an die Konzerne, die superreichen Betriebe.

        • @Rudolf Fissner:

          Sie wiederholen sich. Das macht's nicht richtiger.

          Am Ende der Kette sind es immer Menschen, die den Zaster einsacken.

  • Das Thema des Artikels war, ob sich die Grünen ernsthaft mit dem Thema Lastverteilung auseinandersetzen und das tun sie als olivgrüne FDP natürlich nicht. Ein EU-Abgeordneter bringt eine einmalige! Vermögensabgabe ins Spiel und schon oh je, haben wir nicht gehört, unsere Wählerinnen sind scheue Rehe.

    Und wieder wird der Mythos aufgewärmt, die Grünen hätten 2013 Federn gelassen, weil verschämt über Vermögen nachgedacht wurde. Wie bei den Democrats, die (gelogen) wegen russischer Wahlmanipulation die 2016er US-Wahlen verloren haben und nicht wegen ihrem eigenen völligen Versagen, mit einer kriegsgeilen Spitzenkandidatin und keinem Alternativprogramm. Reine Ablenkungsmanöver von der eigenen Verantwortung.

    Insofern gehen viele Kommentare hier am Thema vorbei. Es ist nicht unsere Aufgabe, zu überlegen, wie eine Gesellschaft zu einer Lastverteilung kommt, die entlang der Stärke belastet (was selbstverständlich einschließt, dass Unternehmen oder Privatpersonen nicht ruiniert werden). Das können sich die überlegen, die bisher durch hunderte Maßnahmen dafür gesorgt haben, dasss die Stärksten am wenigsten belastet werden. Indem Steuerfahnder kaltgestellt und unterbesetzt wurden, indem es EU-weit fantastische Möglichkeiten gibt, Steuern zu hinterziehen, indem Cum-Ex-Milliarden verschenkt wurden, indem die Vermögenssteuer seit Jahrzehnten nicht angepasst und wieder aktiviert wurde. Indem niemand weiß und wissen soll, wie reich die Reichen wirklich sind. Indem es absolute Obergrenzen gibt bspw bei Versicherungen, so dass Reiche nur lachen über die Peanuts. Indem eine EU-weite Bürgschaft nötig ist, um Finanzspekulanten davon abzuhalten, gegen einzelne Länder zu spekulieren, was in der jetzigen Situation einer Kriegserklärung gleichkommt. Usw usw.

    Lastverteilung ist ein Konzept, das in der IT erfolgreich angewendet wird. Da wird als erstes die Auslastung einer Komponente betrachtet, bevor Last verteilt wird. So einfach ist das, sollte in der Gesellschaft auch möglich sein.

    • @uvw:

      Bevor der Satz "Es ist nicht unsere Aufgabe, zu überlegen, wie eine Gesellschaft zu einer Lastverteilung kommt, die entlang der Stärke belastet" missverstanden wird: Klar können wir uns darüber Gedanken machen und austauschen. Nur umsetzen können wir es nicht. Das setzt den Willen bei denen voraus, die es umsetzen könnten, aber bislang nicht umsetzen wollen und ohne Not auch nicht umsetzen werden. Also geht es eher darum, dort grundsätzlich anzusetzen, statt Details der Umsetzung zu diskutieren, die, Stand heute, so nicht stattfinden wird.

      Lastverteilung ist nie absolut, sondern immer relativ zur Kapazität - jeder nach seinen Möglichkeiten. Alles andere ist politisch motivierte Schwerpunktsetzung bis hin zur Extremform moderner Feudalismus. Im Mittelalter waren es Königshäuser, die angewiesen waren auf das Wohlwollen ihrer Financiers. Kommt einem irgendwie bekannt vor.

  • Dieses Thema zeigt, wie wir miteinander umgehen.

    Solidarität ist mir hierbei noch gleichgültiger, als die letzte Wasserstandsmeldung von Köln, denn sie käme von ganz allein.

    U.a. Aufklärung wäre wichtig, was ist Geld, was macht Geld, wie hat es den Kapitalismus verändert.



    Wortwahl wäre wichtig, seit wann geht es um eine Abgabe, es geht um eine Rückgabe, es geht um die Korrektur von fehlgesteuerten Prozessen, sowie um Bewahrung der Schöpfung.

  • Natürlich ist es eine wichtige Debatte, welche Konsequenzen aus der drastisch ungleichen Verteilung von Einkommen und Vermögen in der Welt und in Deuzschland nach der Corona Krise gezogen werden können.



    Aber da nützt das Geifern und Lamentieren wenig, da muss mehr Gehirnschmalzt in die Sache!



    Zunächst sollten Vermögen und Einkommen unterschieden werden.



    Dann gibt es Unterschiede zwischen privatem Vermögen und institutionellen Vermögen von Gesellschaften. Und es gibt Land- und Grundbesitz, Immobilienbesitz, Besitz an Luxusgütern und Kapitalbesitz. Nach Karl Marx sollt das ja alles in die grosse Lostrommel. Aber wie machen wir das heute tatsächlich? und auch noch möglichst klug? Ach ja, Erbschaften gibt es ja auch noch, total ungerecht!

  • Schonung

    Die Grünen werden die Reichen schon schonen. Das zeigt ihre Parteigeschichte. Daher hat von den Reichen niemand vor den Grünen Angst! Viele der Vermögenden wählen die Grünen, denn es ist längst bekannt, dass sie eine Öko-FDP sind.

  • „Die Grünen-ChefInnen Annalena Baerbock und Robert Habeck vermieden in den vergangenen Wochen bewusst ein Bekenntnis zur Vermögensabgabe. Sie fürchten, sich damit angreifbar zu machen.“

    Eher unwahrscheinlich, dass sie solches fürchten müssten. Sie dürften wohl eher den Unmut ihrer Klientel fürchten, die ja nicht direkt zu den Ärmsten gehören soll.

  • eine einmalige vermögensabgabe wäre gut ,eine vermögenssteuer besser und am besten eine vermögensobergrenze-



    aber nichts was in diese richtung geht wird mit den grünen zu machen sein-die sich vielmehr schon jetzt den unionsparteien anbiedern mit denen sie vielleicht bald eine schwarz-grüne koalition eingehen.



    die schwarz -grüne koalition würde dazu führen dass die grünen beim klimaschutz und in allen oder fast allen anderen ökologischen fragen soviele und so weitgehende kompromisse machen dass sie den grössten teil der jugend an die linke verlieren



    die linke will ein anderes europa als das heutige sie will -ein demokratisches soziales ökologisches und pazifistisches europa dass am globalen wettbewerb nicht mehr teilnimmt und den standortwettbewerb in europa durch



    eine fiskal und sozialunion beendet



    die permanente erpressung durch den wettbewerb ist in wirklichkeit der einzige schutz für die extrem ungerechte kapitalistische eigentumsordnung-denn sobald die demokratien wieder souverän sind werden die reichen so besteuert werden können wie dies die grosse mehrheit die wenig oder nichts besitzt wünscht

    • @satgurupseudologos:

      Den Standortwebbewerb kann die Linkspartei von heute auf morgen in berlin beenden indem dort keine gewerbegrundstücke angeboten werden.

      Dass würde das Absaugen von Arbeitskräften aus dem Umland beenden. Den Zustrom von Wohnungssuchen eindämmen und die Wirtschaft im Umland wieder zu Auftrieb verhelfen.

      Warum braucht die Linkspartei immer die globale Aussrede um vor Ort nicht die eigenen Ziele umzusetzen?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @satgurupseudologos:

      Vermögensobergrenze? Die passt nicht zu einem Staat, der persönliche Freiheitsrechte garantieren will und der hohe Hürden gesetzt hat, wenn Freiheitsrechte eingeschränkt werden sollen.

      Ich möchte in keinem Staat leben, in dem das anders wäre. Nur weil das, was andere tun oder haben nicht gefällt, "weg damit" brüllen, das macht mir Angst.

      • @80576 (Profil gelöscht):

        es gibt kein individuelles recht beliebig viel reichtum zu akkumulieren und dabei möglichst wenig rücksicht auf andere nehmen.



        Ihre ganze denke ist falsch .sie geht vor allem von einer falschen definition von freiheit aus in der diese nicht verantwortung sondern willkür bedeutet.

        in der französischen verfassung die sich auf die erklärung von 1789 bezieht ist die freiheit als die möglichkeit definiert alles tun zu können was anderen nicht schadet.



        wenn die habgier ausser kontrolle gerät schadet sie der gesellschaft und alles was der gesellschaft schadet darf diese legitimerweise verbieten

        auch das grundgesetz der brd weiss von der verpflichtung eigentum nur in übereinstimmung mit den wohl der gesellschaft zu nutzen.

        zu grosse vermögen und zu grosse soziale ungleichheit stellen eine bedrohung für die demokratie dar und diese durch vermögensobergrenzen präventiv zu begrenzen ist also legitim

  • Die Linkspartei will 5% ab Werten von 1 Millionen. www.linksfraktion....t/vermoegensteuer/

    Das betrifft selbst die Kleinstbetriebe und vor allem Klein- und Mittelbetriebe.

    Der Witz dabei ist, dass ausgerechnet die Linkspartei damit die Konzentration von Großbetrieben weiter fördert. Diese können mit einer solchen Steuer wesentlich besser umgehen.

    Wahrscheinlich freuen sich auch die internationalen Konzerne schon auf die Einführung einer Vermögenssteuer. 5% weniger Geld zum investieren in den deutschen Großbetrieben, wie cool wäre dass denn?!

    • @Rudolf Fissner:

      Hallo Herr Fissner,

      ich glaube, Sie irren sich ein bisschen darin, was so ein Kleinst- oder Kleinbetrieb wert ist.



      In den letzten 4 Jahren bekam ich den Geschäftsverkauf von einem Friseursalon, einer Anwaltskanzlei, einer Disco und einer gutgehenden Zahnarztpraxis mit. Keiner der Besitzer erzielte mehr als 300.000 Euro.



      Gut, der Zahnarzt hatte wohl in seiner aktiven Zeit mehr als 1 Mio an Vermögen angesammelt, so dass er wohl Vermögenssteuerpflichtig werden würde … aber 5000 Euro einmalig zur Bewältigung einer Krise zu bezahlen ist sicher kein Problem für ihn. Dazu muss er noch nichtmal sein Aktienpaket anzwacken ...

      • @Gartenzwerg:

        Sie müssen einfach nur ein kleiner Traditionsbetrieb im guter Lage sein. Dann reicht oft schon der Grundstückswert. Abers was haben die dort auch zu suchen. wa.

        • @Rudolf Fissner:

          Wieviele Traditionen und gute Lagen?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Warte Mal, da werden Milliarden in die Wirtschaft gesteckt und sie möchten uns weismachen, dass das Geld dafür aus der Wirtschaft geholt werden soll?



      Aber eins ist klar, den Reichtum zu erfassen fällt nicht leicht, das Gold, die Kunstschätze, die kann man nur mit DDR Methoden erfassen. Hausdurchsuchungen waren dort für die Einziehung der Vermögenssteuer üblich.



      Also 90% Erbschaftssteuer als Alternative, dauert zwar etwas länger, ist aber nachhaltiger. Schließlich haben die Erblasser die Welt kaputt gemacht, da können sie zum Schluss Austritt zahlen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Lassen Sie aber Jakob Augstein in Ruhe, der gehört zu den Guten!

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Ich denke, die Einkommensteuer ist der richtige Hebel. Hier halte ich eine Erhöhung der Sätze für Gut-, Besser- und ganz besonders für Bestverdiener für nötig.

        Wer die Firma seiner verstorbenen Eltern nicht weiter führen will und verkauft löhnt dann bei der Einkommensteuer.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Und wer sie weiter führen will, der bekommt eine stille Beteiligung, kann sich durch eigenen Verdienst herauskaufen und das Geld geht in einen nationalen Pensionsfonds. Meinetwegen. Erben ist Einkommen!

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Super! & richtig! Es reicht sogar statt Erbschaftssteuer eine Erhöhung der Einkommenssteuer. Aktuell gelten bei Einkommen aus Verkauf von betrieblichen Vermögen aus Erbe die Höchstsätze der Einkommensteuer. Da kann ruhig noch eine Progression oben drauf.

  • Eine Reichensteuer mag ja in der jetzigen Situation angebracht sein, aber wie sieht es für die Zukunft aus? Dürfen da die Reichen aufgrund ihres Vermögens weiterhin ihren Ressourcenverbrauch frönen mit Privatflugzeug, Jacht, vielen Autos und mehreren Wohnungen und dem ganzen anderen Schnickschnack, den man nur kauft, weil man eben soviel Geld hat. Sich damit aus Umweltschutzgründen die Wände zu tapezieren, dass wird wohl keinem einfallen. Außerdem wir alles nachhaltiger Produziertes teurer werden, wo nehmen die Geringverdiener das Geld her? Was ist mit Umverteilung, liebe Grünen?



    In Zeiten von Umwelt- und Klimakrise sehe ich hier kein schlüssiges "grünes" Zukunftskonzept. Bekommt ihr schon wieder Angst vor der eigenen Courage?

    • @APO Pluto:

      Sie sind ja lustig. Jacht, Autos, und noch mehr Schnichschnack.

      Darum geht es bei der Vermögenssteuer nicht, weil damit bei weiten nicht genügend Euronen reinkommen kann und das ganze zur Symbolsteuer verkommt.

      Es geht um Forderungen, dass Vermögen ab 1. Millionen (nicht zu verwechseln mit Einkommen) besteuert werden (z.B von der Linkspartei)

      Da haben Sie sofort jeden kleinen Laden mit drin, wo der Innhaber mit nem kleinen Fiat angedüdelt kommt und sich die Einzahlungen in die Rentenkasse nicht leisten kann.

      Warum sollte ein Friseurladen, der wahrscheinlich wegen Corona eh dicht machen muss, jedes Jahr 10% der Gewinne und des Wertes des Ladens und der Einrichtung an den Staat auszahlen und den Laden damit ruinieren?

      Warum sagen die Befürworter der Vermögenssteuer dies nicht? Weil das Kartenhaus dann zusammenbricht? Haben dieBefürworter Der Steuern Angst vor der Wahrheit und bemühen deshalb populistische Zerrbilder von gierigen Kapitalisten?

      • @Rudolf Fissner:

        Das es darum nicht geht, mag für sie so aussehen. Ich hätte aber schon gern gewusst, wie sich die Reichensteuer in ein Zukunftskonzept einfügt. Wenn danach alles beim Alten bleiben soll, dann brauchen wir meiner Meinung nach die Grünen nicht.



        Und was wollen sie mir hier von einem Ladenbesitzer erzählen, der ein Vermögen von einer Millionen hat, aber kein Geld für die Rentenkasse. Reichlich unglaubwürdig. Und dann stellt sich ja noch die Frage, ob er unter die reichsten 1 Prozent fällt. Da glaube ich, machen sie sich umsonst Sorgen um den Mann.

        • @APO Pluto:

          Wenn Sie den Ein-Mann-Laden konstruieren, mag das im den meisten Fällen stimmen. Aber es geht schon bei Kleinbetrieben los.



          Der Vermögenssteuer st die Betriebsgröße relativ wumpe. Und das Konzept der Linkspartei verlangt lediglich dass es sich bei den damit verbundenen Werten um Privatpersonen handelt. www.linksfraktion....t/vermoegensteuer/



          Aktiengesellschaft, bzw. die richtig großen Firmen müssen dann von ihrem Betriebsvermögen gerade mal 0 Euro Vermögenssteuer löhnen.

      • @Rudolf Fissner:

        es geht ja, wenn dann doch um reales, liquides Vermögen. Buchwerte, wie Ladeneinrichtung zu besteuern ist absolut kontraproduktiv und wird hoffentlich auch nicht in Erwägung gezogen. (Wird meines Wissens auch im Steuerrecht nicht praktiziert) Und selbst wenn, würde der Schuß nach hinten losgehen, in Form von Insolvenzen.



        Ich glaube sie dramatisieren. Es geht doch um die mit den genannten Beträgen im liquiden Vermögen oder in Anlageform zur Renditeerzielung, wie Aktien oder ähnlichem Anlagevermögen.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @nutzer:

          Liquides Vermögen gibt es aber nicht viel was man besteuern kann das steckt ja in Sachen drin, daher ist der Vorschlag entweder symbolischer Unsinn oder wirtschaftlich schädlich.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            "FDP-"Unsinn! Wo ist denn dann die bislang geschöpfte Geldmenge hin?!

        • @nutzer:

          Die Linkspartei macht keinen unterschied zwischen liquiden und nicht liquiden Vermögen. www.linksfraktion....t/vermoegensteuer/

          Sie unterscheidet lediglich nach Privatvermögen/ nicht privat. Will also vor allem inhabergeführte Mittelstandsbetriebe anzapfen.

          • @Rudolf Fissner:

            Der kleine Salon um den Sie sich so sorgen und der deutlich über 1 Million wert ist (sonst greift ja die Steuer nicht), existiert nur in Ihren Beiträgen.

            • @BluesBrothers:

              Kleinstbetriebe haben bereit eine Bilanzsumme die bis 2 Millionen Euro gehen kann. de.m.wikipedia.org...ttlere_Unternehmen

              Haben Sie wirklich gedacht, dass die Vermögenssteuer für Privatpersonen in irgendeiner Art und Weise die Gewinne der großen Konzerne die keiner Privatperson gehören reduzieren? Die werden dadurch null behelligt.

            • @BluesBrothers:

              Das dürfte wohl stimmen. :-)

            • @BluesBrothers:

              Sorry. Es ist die Linkspartei, die laut Eigendarstellung nur an das Geld innhabergeführter Betriebe will und die Konzerne außen vor läßt. Das können Sie im angegeben Link selber nachlesen. "Steuerpflichtig ist dabei ausschließlich das Privatvermögen."

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Die Grünen wollen keine Reichensteuer zahlen? Wen wundert das.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Weil eine Reichensteuer, also das besteuerte Einkommen, keine Vermögenssteuer, sondern Einkommenssteuer heißt.

      Bei derVermögensteuer geht es darum, ob Sie noch mal jedes Jahr 10% des Ladenwertes und der Einnahmen extra abdrücken.

  • Die Aktienkurse sind schon mal um rund 1/3 gefallen. Das ist auch eine Art Vermögensabgabe. Soweit Firmen keine Umsätze machen, aber die Personalkosten weiterlaufen, u.a. as Folge des Kündigungsschutzrechts, sind das auch reale Verluste und sie treffen ale Selbständigen.

    Und wieso soll eigentlich Wohnungseigentum anders behandelt werden als wenn eine gleich vermögende Person gerade keine eigene Wohnung hat und das Geld anders angelegt hat und damit Arbietsplätze finanziert?

  • Wie hoch ist der Anteil der Deutschen mit 3Mio € oder mehr?



    Etwa 1% = 800.000

    Wie hoch ist die Zahl der angemeldeten Kurzarbeiter: 10Mio = 12%

    Diese 10Mio müssen auf ein Drittel ihres Nettoeinkommens auf lange Zeit verzichten und schauen, wie sie über die Runden kommen.

    Wenn 800.000 für 10 Jahre auf 0,5% ihres Vermögens (bei 3Mio€ sind das etwa 15.000€ p.a.) verzichten müssen reduziert das ein wenig die Erträge aus dem Vermögen mehr nicht.

    Wenn die GRÜNEN zu ängstlich sind, sich mit ener klaren Kampagne zu stellen, dann ist ihnen in ihrem Opportunismus nicht mehr zu helfen.

    • @J_CGN:

      ach ja - wer glaubt denn, dass diese Reichen das Geld herumliegen lassen und nicht investieren? Mein Güte - wie ideologisch kann man denn sein.

    • @J_CGN:

      Wieviel höher wird die Zahl der Kurzarbeiter, wenn eine Vermögenssteuer eingeführt wird, die die Existenz von Betrieben gefährdet?

      Wie sieht da ihre "klare Kampagne" aus? gehören solche Folgen dazu?

      • @Rudolf Fissner:

        Es gibt hinreichend Privatvermögen aus dem diese wirklich geringe Vermögenssteuer finanziert werden kann. Sollten Betriebe in eine nachweisliche Notlage kommen, so kann mann gerne auch über eine Stundung nachdenken.



        Dann zeigt sich, dass aus Vermögen die Rendite in den letzten Jahren bei ca. 5% lagen. 0,5% Abzug reduziert ledigkich diese Gewinne.



        Und die überbordenden Investments in dir Kapitalmärkte tragen zu keinerlei realwirtschaftlicher Wertschöpfung bei.

        Das Märchen, dass die hoch Vermögenden ihren Reichtum investieren und damit vor allem anderen Arbeitsplätze schaffen, ist mit Verlaub ein Narrativ für Naive.



        Glauben Siegerne weiter daran.

  • So eine unsinnige Vermögensabgabe sollte auch die Lebenshaltungskosten berücksichtigen. Was bringt mir ein Nettoeinkommen von 50.000 € in einer Stadt wie München, Hamburg oder Stuttgart, wenn ich drei Kinder habe und ab 1.300 € Kaltmiete für 75 qm bezahle?



    Die aktuellen Gedankenspiele der SPD sind doch einfach nur pervers und neben dem absurden Soli nochmal eine Abgabe zu verhängen ist einfach nur dreist. Nicht jeder ist verbeamtet und lebt sorgenfrei. Jetzt muss der Staat eben mal mit weniger Geld klarkommen. So wie viele Bürger auch. Dann bleibt subventionierter Luxus wie Schwimmbäder, Theater oder die Oper eben geschlossen, wenn sie sich nicht selber tragen.

    • @Laoban:

      Wovon sprichst du? Niemand diskutiert darüber Leute mehr zu belasten, die nen Jahreszeit kommen von 50.000 € haben. Auch wenn es davon jawohl easy möglich ist ne Familie zu ernähren.



      Es geht bei der Debatte um die Belastung von Leuten mit Jahreseinkommen im siebenstelligen Bereich. Und die haben ihren Reichtum durch ungerechte Ausbeutung von einem Riesenhaufen Arbeiter*innen generiert. Wird Zeit diesen Prozess umzukehren und den kollektiv erwirtschafteten Reichtum der Gesellschaft wieder zugänglich zu machen. Wer ne mille oder mehr im Jahr verdient, kann locker 90% abgeben und sich immer noch ein gutes Leben im Kapitalismus kaufen.



      Aber das können sich die Kapitalist*innen ja nochmal in Ruhe überlegen. Sie sollten nur nicht zu lange warten, sonst packen die Leute irgendwann wieder Fackel und Mistgabeln aus und schärfen die Guillotinen....

      • @BakuninsBart:

        Das stimmt hinten und vorne. Es geht bei der Vermögensteuer nicht um das Einkommen (= Einkommensteuer) sondern um das Gesamtvermögen.

        Die Barbesitzer, Friseurläden, Besitzer von Hotels und Pensionen, Diskothekenbetreiber, Landwirte sollen dann auf ihr Betriebsvermögen Steuern zahlen, bzw. ihre Läden nach den Einbußen durch Corona gleich dicht machen, damit die Steuer auch bezahlt werden kann.

        • @Rudolf Fissner:

          Mit hinreichenden Freibeträgen sind dievon Ihnen benannten Gruppen eben gerade nicht dabei.

    • @Laoban:

      Ich stimme Ihnen zu 100% zu. Die Subventionierung von Luxus wie Schwimmbäder, Theater oder die Oper sollten jetzt ersatzlos gestrichen und geschlossen werden. Weil Sie München ansprechen, auch meine Stadt. Der Umbau des Kulturzentrums Gasteig wird den Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München 450 Mio. Euro kosten. Gleichzeitig fehlt seit Jahren die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl von Kindertagesstätten + Kittas, angeblich sei nicht genug Geld da.



      Das ist doch wirklich zum Haareraufen, betrachtet man es genauer, was verantworliche Politiker mit dem Geld der Bürger alles so anstellen.

      • @Nico Frank:

        Also öffentliche Schwimmbäder sind vielleicht Luxus, aber eben auch für Personen und Familien, die sich den Eintritt in das Spaßbad nicht leisten können. Da erhöhen wir doch lieber mal den Spitzensteuersatz, spaaren bei den Verteidigungsausgaben, kürzen Pensionen und Diäten, ... Öffentliche Schwimmbäder sind nun wirklich nicht gerade eine Ausgeburt der Dekadenz.

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Wenn man in dieser für so viele existenzbedrohenden Situation es nicht schafft, die Reichsten mit 10-20% Ihres Vermögens an den Kosten zu beteiligen, wird die EU am Ende sein, aber auch das kapitalistische System in Deutschland wird dann nicht mehr lange währen.



    Ich für meinen Teil bin nicht bereit, Italien oder Spanien Geld zu geben, wenn die reichsten Italiener und Spanier nicht bereit sind, 10-20% Ihres Vermögens zu geben.

    • @64984 (Profil gelöscht):

      Klar, Alid vescherbelt mal eben 20% der Supermärkte ans Ausland und die taz wird zu 20% an BLÖD verkauft, damit man so 20% Steuern auf das Vermögen zahlt.



      Bestechend schlau und einfach durchdacht!

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Erstens dürfte keiner der taz Eigentümer zu den Superreichen oder sagen wir mal 1% Reichsten in Deutschland gehören.

        Zweitens bin ich sicher, dass Herr Albrecht keine Läden verkaufen müsste, selbst wenn er einmalig 20% Vermögenssteuer zahlen müsste.

        und selbst wenn er einuge Läden verkaufen müsste, was wäre daran so schlimm? Die Konzentratiin im Einzelhandel würde dadurch etwas geringer. Das wäre für viele gut, u. a für due Bauern. und es würde mehr Arbeutsplätze geben.

        Das ist schon gut dzrchdacht, viel besser als Ihr Kommentar.

        • @64984 (Profil gelöscht):

          Aldi müsste nicht verkaufen. Aldi würde die kleineren Läden aufkaufen, die sich die Vermögenssteuer auf ihre Betriebe nicht leisten können. Was für einen gigantischen Konzentrationsschub so eine Vermögenssteuer auslösen könnte! Survival of the Fittest von links.

    • @64984 (Profil gelöscht):

      bei Eurobonds wird kein Geld an Italien oder Spanien gegeben. I und ES nehmen gemeinsam mit D Kredite auf und zahlen den gleichen Zinssatz, aber jeder auf seinen Teil. Es fließt kein Geld von D zu irgendjemand außer an die Kreditmarkt.

      Im Gegensatz zu den Fondslösungen, die von D gewünscht werden, zwar wahrscheinlich kein Steuergeld, aber technisch gesehen verleiht D Geld an I ES etc.

      • @nutzer:

        Als hätte eine Haftungsübernahme keinen Wert.

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @nutzer:

        und was passiert, wenn Italien oder Spanien nicht mehr zahlen?



        Dann müssen wohl die anderen zahlen. Das ist schliesslich der Sinn von Eurobands.

  • in Hinblick auf die Gerechtigkeit sind solche Überlegungen begrüßenswert.



    Wenn jedoch auch die Grünen glauben, diese Krise ließe sich mit Steuern auffangen, sitzen sie einem bösen Irrtum auf. Diese Krise ist nur durch Schulden finanzierbar, jede Steuererhöhung nach der Krise wird die Wirtschaft abwürgen, auch und trotzdem sie sozial gerecht gestaltet ist.



    Das ist kein Argument gegen eine Besteuerung größerer Vermögen, aber es ist eben auch keine Lösung der aktuellen Krise.



    Eine höhere Staatsverschuldung führt auch nicht zu höheren Zinsen, da sei jedem einmal empfohlen sich mit Makronomie zu beschäftigen. Aktuelles Beispiel: trotz der aktuellen astronomischen Ausgaben des Staates steigen die Zinsen nicht.



    Ein Beispiel das es schon länger gibt ist Japan mit einer Staatsschuldenquote, die, würde die Theorie stimmen mit ebenso horrenden Zinsen einhergehen müsste. Tut sie aber auch nicht.

    • @nutzer:

      Dass Schulden für den Moment *ein* angemessenes Mittel sind, ist plausibel, aber dies klingt doch reichlich pauschal:

      "jede Steuererhöhung nach der Krise wird die Wirtschaft abwürgen, auch und trotzdem sie sozial gerecht gestaltet ist."

      Heißt das, wir sind auf Gedeih und Verderb auf die gute Laune unserer Superreichen angewiesen? Ist die Gesellschaft in diesem Punkte erpressbar?

      Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, diese Zwangsläufigkeit zu hinterfragen. Eine einmalige Vermögensabgabe wäre da doch ein aufschlussreiches Experiment. Dann hätten wir *zwei* Mittel, die wir gemeinsam gegen die Krise einsetzen können.

      • @Stephan Herrmann:

        Ihren Einwand wir sind" auf Gedeih und Verderb auf die gute Laune unserer Superreichen angewiesen"



        kann ich nicht deuten.

        Der Punkt ist, die Ausgaben der Krise sind nicht durch eine nachträgliche Besteuerung zu kompensieren ohne andere Kollateralschäden zu bewirken.



        (nochmal es geht nicht darum, hohe Vermögen zu schonen)



        Der Punkt ist, die gemachten "Corona"Schulden sind, letztlich Buchschulden, die EZB ist mühelos in der Lage Kredite zu garantieren, die Schuldenquote wird keine Auswirkungen auf die Zinsen haben, wenn es politisch nicht gewollt ist.



        Wie jetzt zu sehen ist, gibt es keinen Zinsanstieg trotz massiven Schuldenanstieg, die EZB steht dahinter. In Griechenland damals, hat die EZB genau diese Garantien verwehrt, (politisch gewollt), der Effekt war, das die Zinsen stiegen.

        • @nutzer:

          Ich hinterfrage nur die Logik, gemäß welcher jede Steuer oder Vermögensabgabe zwangsläufig die Wirtschaft abwürgen würde. Welche Kausalität steckt dahinter?

          Wenn ein Mensch zur Kasse gebeten wird (um seinen solidarischen Beitrag zur Bewältigung der Krise beizusteuern), der finanziell im Überfluss lebt, welchen Einfluss hat das auf die Wirtschaft?

          Im *Extremfall* hätte er 100% dieses Geldes, das ihm nun fehlt, normalerweise zum Wohle der Gemeinschaft/Wirtschaft investiert. Nach der Abgabe wäre es nun die Aufgabe des Staates mit demselben Geld denselben Nutzen zu erzielen. Ein Nullsummenspiel?

          Damit der Gemeinschaft etwas verloren geht, müsste der Besteuerte doch überkompensieren, d.h. seine nützlichen Investitionen stärker reduzieren, als es der Abgabe entspricht. Dies Überkompensation klingt für mich nach: "wenn ihr mir an's Geld geht, dann investiere ich eben gar nichts mehr". Um eine solche 'beleidigte' Reaktion zu vermeiden, wären wir also gezwungen, den Reichen bei Laune zu halten.

          Unabhängig von der Psychologie sehe ich keinen Grund, warum die Reichtümer im Privatbesitz der Gemeinschaft grundsätzlich mehr nützen, als in der Hand des Staates - immer unter der Voraussetzung, die Abgabe erzeugte beim besteuerten keine Not.

          Ich sage nicht, dass diese Abgaben die Aufnahme von Schulden ersetzen können, nur ergänzen.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @Stephan Herrmann:

            Dass private Unternehmen grundsätzlich effizienter und wirtschaftlicher sind und mit Geld besser umgehen, würde den Menschen in den letzten 30-40 Jahren immer und immer wieder eingebläut. So oft, dass es viele jetzt glauben. Ist aber trotzdem falsch.



            Manche Aufgaben können nur vom Staat erledigt werden wie man z.B. Im Augenblick sieht.



            Und dafür braucht er natürlich Geld. Und Schulden bedeuten, dass er sich das Geld früher oder später bei den ärmeren 80% der Bevölkerung holt. Also wird das Argument mit den Schulden gerne von den reicheren 20% benutzt.