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Umweltstatistik für neue AutosMehr Wums, mehr Durst, mehr CO2

Weniger Diesel, kaum E-Mobile: Neue Autos belasten die Umwelt mit mehr CO2-Ausstoß. Das zeigt eine Statistik der Europäischen Umweltagentur EEA.

Im Trend: SUV, hier von Jaguar Foto: reuters

Bonn taz | Alle reden dieser Tage vom Klimaschutz – es sei denn, er oder sie kauft ein neues Auto. Das jedenfalls zeigt die Statistik der Europäischen Umweltagentur EEA: Nach vorläufigen Daten ist in der EU im Jahr 2018 der CO2-Austoß von neuen Pkws und leichten Nutzfahrzeugen gestiegen, statt zu sinken. Damit liegt er weit entfernt von den Zielen für 2020 und 2021.

Bereits im zweiten Jahr in Folge kehre sich bei den Pkws damit ein Trend um, der von 2010 bis 2016 den Ausstoß um 22 Gramm CO2 pro Kilometer gesenkt hat, hieß es. Nun sei er wieder um 2,4 Gramm in den letzten beiden Jahren geklettert, erklärte die Behörde. Der Wert liegt jetzt im Schnitt bei 120,4 Gramm bei Pkws und bei 158 Gramm für leichte Nutzfahrzeuge. Die Klimaziele dagegen fordern für Pkws in 2021 95 Gramm, für Nutzfahrzeuge 147 Gramm bereits im nächsten Jahr.

Eine Erklärung dafür, dass die Trends so aus dem Ruder laufen, hat die EEA auch: Inzwischen ist fast jedes dritte neue Auto (insgesamt 4,5 Millionen) ein „Sportgeländewagen“ (SUV), deutlich schwerer und mit höherem Verbrauch als kleinere Pkws. Dazu komme, dass der Absatz von Dieselautos in Europa von einst 55 Prozent auf 36 Prozent zurückgegangen ist – stattdessen werden Benzin-Motoren bevorzugt, die etwas mehr verbrauchen.

Und schließlich komme der Absatz von E-Autos nicht in Fahrt, schreibt die EEA: „Während das Ziel von 95 Gramm für 2021 immer näher rückt, müssen in Europa viel schneller Autos mit niedrigen Emissionen auf die Straße kommen.“

Geschieht das nicht, drohen den Herstellern empfindliche Strafen: Bei den Pkws kostet jedes zusätzliche Gramm in der Autoflotte eines Konzerns 95 Euro.

Für große Konzerne drohen da schnell mal jährliche Strafzahlungen in dreifacher Millionenhöhe. „Die Hersteller können ihre Ziele trotzdem noch erreichen“, sagt Kerstin Meyer von der „Agora Verkehrswende“, „wenn sie europaweit schnell E-Autos in den Markt bringen.“

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48 Kommentare

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  • E-Mobile sind auch keine Lösung, sondern Blender und purer Aktionismus.

  • Die ziemlich sichere Folge davon daß der konsumgierige Ichhabspaßbürger nicht freiwillig auf Monsterauto fahren, Vielfliegerei, Fleischkonsum, Kreuzfahrten usw. verzichten möchte ist, daß in absehbarer Zukunft der Staat massiv einschreiten muß um das Gemeinwohl zu sichern und die gigantischen Folgekosten abzufedern.



    Die Folgekosten der Umweltvernichtung müssen richtigerweise diejenigen tragen die sie verursachen ( Verursacherprinzip ). Im Moment zahlen die Umweltsauereien der Umweltzerstörer der allgemeine Steuerzahler. Darunter auch diejenigen, die umweltbewußt Fahrrad und ÖPNV fahren, nicht fliegen, Wenig- bis Garkeinfleischesser, Nichtkreuzfahrer usw. Ungerechter geht`s nicht, liebe Politiker und Besitzstandswahrer.



    Euch sei gewarnt. Die Wut wächst !



    Der unvernümpftige Spaßkonsumbürger ist rein selber schuld daß der Staat zum Spielverderber der rein egoistischen Gier nach immer größer, schneller, schwerer wird.



    Gerade der Konsumfetischist schimpft auf alle jene die staatliche Regelierung des Konsums dringend fordern. Dabei ist der Klima- und Umweltkillerbürger mit seiner unverbesserlichen Unvernumpft daran selber schuld.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Noch mehr Realität gefällig?

    Morgen gehen wir auf den Monte Cervet

    cuneotrekking.com/...e-al-monte-cervet/

    und müssen vorher (und nachher) mit dem Schadstoffmobil in den Berg, auf knapp 2.000 Meter fahren; rund 20 Kilometer und zuletzt nur noch Schotterpisten.

    Klar, muss alles nicht sein; aber nochmal sorry ..., wie die grünen, Vielflieger in (natürlich) wichtiger Mission durch die Welt jetten, das ist nicht so mein Ding.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Ist doch toll, dass die Malle-Urlauber nun alle Grünenwähler sind. Dann klappt es auch mit ner fetten Kerosin-Ökosteuer!

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Sehe ich auch so.

        An die großen CO2-Fußabdrücke, die all inclusives vom Ballermann bis zur DomRep nebst modernen Kreuzfahrer mit Schiffsdiesel (Schweröl), oder die "ich bin wichtig, lasst mich durch" darf man, will man nicht ran.

        Stattdessen gibt's Placebos; und skurrile Jagdszenen auf die Kleinen

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Ging an @HAUKE

      • @90857 (Profil gelöscht):

        ein bischen getriggert sind sie schon, oder? Ich frag mich gerade, wer hier wen trollt

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @Hauke:

          Ja, heute am Wander-Ruhetag macht mir das Triggern schon Spaß,

          die angesagte und oft nicht wenig bigotte neue Ideologie mit einigen Facetten der Realität abzugleichen.

  • Zitat: „Die Hersteller können ihre Ziele trotzdem noch erreichen [...] „wenn sie europaweit schnell E-Autos in den Markt bringen.“

    Stell dir vor, es werden ganz viele E-Autos produziert und keiner will sie kaufen.

    Das Blöde am E-Auto ist: Man muss es aufladen und es fährt nicht ohne Zwischenstop von Hamburg nach München. Außerdem ist es den deutlich massigeren SUVs im Crashfall unterlegen. Die Autobauer haben also völlig zu recht Angst davor, ihre E-Autos nicht an den Mann zu kriegen. Der Mann nämlich (und zunehmend auch die Frau) begreift sich im Zweifel eher als Beschützer seiner (ihrer) Kleinfamilie im Kampf gegen schnelle, brutale und vor allem reale Bestien, denn als devoter Retter eines ominösen Klimas, das vielleicht irgendwann zuschlägt, vielleicht aber auch nicht, und dem er alleine gar nichts kann.

    Weil sich die Autobauer so gut hineinversetzen können in ihre Kunden (sie beschäftigen schließlich Heerscharen von Marketing-Strategen), bauen und bewerben sie also das, was sich der Steinzeit-Macho in uns angeblich wünscht – und bestätigt uns damit unsere Fehlentscheidungen mit Hochglanzbildern in Gänsehaut-Musik. Daher der Trend zur schweren Dreckschleuder. (Und danke, liebe Grüne, dass ihr so weit doch nicht denken wolltet, weil euch das Diesel-Bashing so gefallen hat).

    Dieser Trend, den die EEA eine „Erklärung“ nennt, ohne auch nur ansatzweise etwas zu erklären, ist psychologisch bedingt, scheint mir. Und er ist hausgemacht. Nur will ihn rein gar niemand verantworten, denn er ist nicht besonders zielführend. Man kann nur wenig Ruhm und Ehre dafür kriegen. Man kann nur Privilegien verlieren, wenn raus kommt, dass man sie sich nicht verdient. Aber das, nicht wahr, ist halt der Preis, den ein Bestimmer zahlen muss, der zwar nicht alles wissen kann, aber wie Gott entscheiden will: Kann sehr gut sein, dass ihm die Gläubigen davonlaufen.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Schon gemerkt? Wir leben in einer Autowelt. Da geht es um Reichweite, Allrad, Hubraum (der durch nichts zu ersetzen ist), um PS (keiner weiß ernsthaft, was Kw sind), um Größe und natürlich um Image (ich kauf‘ doch keinen Koreaner). Und die meisten Elektroautos außer Tesla „S“ und BMW i8 (der ja ein Hybrid ist) sind völlig unsexy und hinken in der Ausstattung fast allen vergleichbaren Standardmodellen hinter her. Außer beim Renault Twizzy ist das vermutlich Absicht. Und das mit Klima und Umwelt ist völlig ok, solange ich nicht aus meiner Komfortzone muss. Also, politisch gesponserte Automobilindustrie: Stellt uns doch einmal so ein richtig scharfes Alltagselektromobil hin, das überzeugt und bezahlbar ist. Dann sehen wir weiter. Und, liebe BMW-Ingenieure: Den Elektrostecker rechts vor der FahrerInnentür und somit in den fließenden Verkehr zu positionieren ist schon selten dämlich - wie überhaupt laden mit Kabel.

  • Die Autohersteller erreichen ja die Ziele nur deshalb durch e-Autos, weil die CO2 intensive Stromproduktion nicht von den Herstellern geleistet wird. Das ist ein aboslutes Nullsummenspiel, wenn das E-Auto den Fossilen ERSETZT. Wird das E-Auto aber ein Zweitwagen, VERDOPPELT sich der CO2 Ausstoß.



    PS: Ich kann ein E-Auto natürlich auch mit einem Stromaggregat auf nem Hänger betreiben...

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Wir müssen uns langsam entscheiden, ob wir heute mit völlig sinnlosen Maschinen (max. 20% Wirkungsgrad) spielen wollen oder ob unsere Enkel und deren Enkel einen bewohnbaren Planeten bekommen...

    • @7964 (Profil gelöscht):

      Sie meinen die vollkommen nutzlosen Smartphones, die täglich geladen werden müssen, und weltweit Terrawatt an Serverstrom verbrauchen zum Zocken?

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Zitat: „wenn sie europaweit schnell E-Autos in den Markt bringen.“

    Und die potentiellen Käufer gleich mit ...

    Bin gerade mal wieder (mehrfach im Jahr) zum Bergwandern in den italienischen Seealpen. Gut 800km von DA über das Aostatal in die Provinz Cuneo; bei rund sieben Liter Diesel je 100 Kilometer.

    Und weil der Diesel bei moderater Fahrweise -find ich gut die Limits in der Schweiz und in Italien- gut 1000km mit einer in fünf Minuten erfolgten Tankfüllung macht,

    waren zwei Pausen zum relaxen und für die menschlichen Bedürfnisse, nicht für exotisches, e-mobiles "nachladen", eingeschlossen.

    E-Tankstellen gibt es eher wenig, hier in den Bergdörfen garnicht.

    Ganz subjektiv, ganz pragmatisch gesprochen; mal abgesehen von den vielen anderen Gründen, die gegen E-Mobile sprechen.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Das E-Auto ist ja auch nicht für weite Strecken gedacht.

      Warum fahren Sie nicht mit dem Zug?

      • 0G
        05653 (Profil gelöscht)
        @Hauke:

        Auch am Ziel angekommen bedeutet eine Zugfahrt weiterhin die Abhängigkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln. Entweder plant man minutiös seinen Wochenendtrip oder nimmt stundenlanges Warten bestenfalls in Kneipen an den Bushaltestellen in Kauf. Eine Kneipentour ist jedoch nicht das Ziel der Reise. Spontane Aktionen sind sowieso nicht drin. Ihre Frage müsste richtigerweise lauten, warum buchen sie nicht bei einem Reiseveranstalter?

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @05653 (Profil gelöscht):

          "Reiseveranstalter?"

          Nöö, wie hoffentlich aus meinen anderen Einlassungen hier erkennbar, bin ich eher nicht als Tourist, sondern im privaten, im Freundesumfeld unterwegs; mehrfach im Jahr.

          Und die Einsamkeit der vom großen Tourismus glücklicherweise noch verschonten Berge hier in der Provinz Cuneoist ja genau das Gegenteil der reiseveranstalteten "all inclusives"

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Hauke:

        "Warum fahren Sie nicht mit dem Zug?"

        Urban verwöhnt? Frag' ich mal, mit leichtem Schmunzeln ...

        Hier in den Bergdörfern, hoch in einsame, alpine Wanderregionen gibt es lediglich einen rudimentären, eher keinen öffentlichen Nahverkehr. Die nächste Bahnstation liegt 30 Kilometer entfernt.

        Ein italienischer Freund, finanziell auch nicht so urban-grün, bahnfahrend gut situiert, er besucht mich in DA schon mal mit dem Flixbus; der aber erst ab Turin und mit weiterem Umsteigen geht.

        16 bis 18 Sttunden, je nach Staulage von Tür zu Tür, und letztens mit unfreiwilliger Sauna, weil die Klimaanlage defekt war - was auch bei der Bahn passieren soll.

        Zurück wir beide dann mit meinem Euro-4 Schadstoffmobil wie oben beschrieben in rund 10 Stunden; mit funktionierender Klimaanlage! War gar noch Zeit, statt über den Aostatunnel (wie im März), nun incl. Abstecher über den Gran St. Bernado.

        Nachrichten aus dem realen Leben; sorry for that ...

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Ich bin vor allem global besorgt.

          Ich stamme aus einem kleinen Dorf, 200 Einwohner, in der niedersächsischen Tiefebene. Ich weiss schon warum einige Menschen ein Auto besitzen müssen.

          Aber ihre These war ja, Sie müssen ihren ollen Diesel besitzen weil Sie sonst nicht in den Urlaub fahren könnten. Und wenn das der einzige Grund für den Stinker ist, dann können Sie das Teil auch abschaffen.



          Und zumindest in die Stadt Cueno kommen sie auch mit dem Zug, der fährt ab Turin. Ab da könnten sie ein Fahrrad nehmen oder einen Leihwagen wenn das Radfahren zu anstrengend ist.

          Ihr paternalistischer Ton passt mir so gar nich. Nur weil sie ein einfallsloser alter Mann sind, brauchen Sie mir nicht realitätsverlust vorwerfen! Einige würden gerne ändern statt zu resignieren.

          Trotz allem wünsch ich ihnen viel Spaß in ihrem Urlaub, die Gegend sieht wirklich schön aus.

          • @Hauke:

            Die Gegend ist superschön. :-)

            Was der "einfallslose alte Mann" Ihnen vielleicht sagen will, ist dass er einen Teil der unablässigen Nachfrage nach spritbefeuerter Individaulmobilität darstellt, und das keine Beschimpfung der Welt diese Nachfrage nennenswert sinken lassen wird. Und wer weiter Autos mit Verbrennermotoren kaufen können will, der wählt auch keine Partei, die deren Herstellung verbieten möchte.

            Kurz: Wenn man per ordre mufti den Leuten vorzuschreiben versucht, wofür sie ihr Geld auszugeben haben, führt das in aller Regel nicht zu dem erwünschten Wohlverhlaten sondern schlicht zur Stimm-, Konsum- und letzlich auch zur Leistungsverweigerung.

            • 9G
              90857 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              Danke, stimmt (fast) ...

              "Leisten" muß ich als ehemaliger beruflich, wie privater Vielflieger heute nur noch wenig, morgen etwas mehr.

              Und der Konsum hat sich "lediglich" etwas verschoben, konsumieren meine Frau und ich heute mit Sicherheit bewußter, ökologischer.

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @Hauke:

            "Cuneo" - schnell recherchiert, Danke.

            Mein Freund, der hier lebt, ist da ganz anderer Meinung, was Fahrrad oder Leihwagen angeht. Und ab Dronero hoch in die Valle wird es dann auch für junge Leute hart;

            soweit nicht sponsored by Mum&Dad.

            Btw. paternalistisch ... Meine beiden bildungsnahen Töchter haben glücklicherweise nichts am Hut mit FFF et al. und die eine folgt gar meinen Spuren, ist berufliche (auch private) Vielfliegerin, gerade aus Texas zurück.

            Ich selbst bin 2010 das letzte Mal geflogen, halte seitdem meinen diesbezüglichen CO2-Abdruck gering.

            • @90857 (Profil gelöscht):

              Achwas, ihr Freund gibt Ihnen Recht? Na dann ist es wohl wirklich unmöglich ein Auto in Cuneo zu leihen...

              Aber Sie wollen ja eh nicht. Das Klima ist Ihnen egal, alle die was anderes sagen sind naiv oder lügen und in 10(-20) Jahren sind Sie ja wahrscheinlich eh tot, die Auswirkungen müssen dann andere ausbaden. Und dann gibts auch noch Absolution von der eigenen Tochter, was will man mehr?

              Ich versteh nur nicht ganz warum Sie den taz-Artikel kommentieren, fühlen Sie sich vielleicht doch ein wenig unter Rechtfertigungsdruck? Ist da im Hinterstübchen vielleicht doch irgendwo ein Gewissen, dass zumindest mal fragt, ob man richtig handelt?

              • 9G
                90857 (Profil gelöscht)
                @Hauke:

                Warum schweifen sie ab ...?

                Antworte dennoch; und lese die taz seit ihrer Gründung, war sogar mit einem der taz-Gründer befreundet.

                Vorher noch, nach meiner Vita als West-Berliner 68er habe ich dann den bekannten "Marsch durch die Institutionen" angetreten und halte es heute in aller Ironie schon manchmal mit einem Songtext von "The Who", können young man auch um young woman ergänzen ...

                But you know nowadays



                It's the old man



                Who's got all the money



                And a young man



                Ain't got nothin' in the world these days, I say



                Ain't got nothin'



                Ain't got sweet fuck all!

                und halte diese LP in Ehren:

                www.youtube.com/watch?v=lgR4SDxBJAo

                • @90857 (Profil gelöscht):

                  Ich bin abgeschweift, weil es in der Sache nichts mehr zu sagen gibt. Ich habe ihre Behauptung, man könne Ihren Italien-Urlaub nur mit dem Auto absolvieren widerlegt, Sie haben geschrieben, dass ihnen das egal is und seitdem ergehen Sie sich nur noch in Nostalgie, Vorurteilen und dem schon oben erwähnten Paternalismus.

                  Ist "Normalo" ihr Freund mit dem sie gerade gelangweilt in Italien sitzen und versuchen die Welt zu belehren, oder hat sich ein fremder Statler zu ihrem Waldorf gefunden?

                  • 9G
                    90857 (Profil gelöscht)
                    @Hauke:

                    Nun ja,

                    das Abschweifen auf eine persönliche, implizit wie gar explizit unterstellende Ebene kann ich ab, ist eine bekannte Diskursfigur; hier und bislang glücklicherweise noch ohne Godwin's Law.

                    Zu "Normalo" müssten Sie die taz fragen, die loggen bestimmt die IP-Adressen mit.

                    Und ja, in Rom, Florenz oder Venezia et al. kann man nicht nur, sondern sollte man sogar ohne Auto unterwegs sein; dafür eher monetär gut gerüstet.

                    Die Pizza bereitet der Freund gerade vor und bis zum Genuß derselben schreibe ich hier, wenn ich darf, mal etwas im aktuellen Blog zu Sea-Watch.

                    taz.de/Kapitaenin-...ituation/!5606254/

  • Juristisch gesehen ist das durchaus so, dass jeder, der sich jetzt noch ein fossiles Auto kauft, das mit Vorsatz macht (d.h. im vollen Wissen um die Folgen) und andere damit massiv schädigt.

    Die Hersteller übrigens auch...auch die Kohle- und Gaskraftwerksbetreiber. Die mit der Kernenergie sowieso.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wenn eine Industriebranche wie eine Heilige Kuh behandelt wird, braucht sich keiner darüber zu wundern, dass diese sich auch wie eine solche benimmt.

    Das Motto lautet: Regeln und Einschränkungen ja - aber bitte nur für die Anderen.

    Zum Kotzen!!!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Es ist nicht die Industriebranche, die inWatte gepackt wird sondern der autofahrende Wähler. DER bestimmt nämlich, welche Autos verkauft werden dürfen, indem er klarmacht, dass er sie kaufen WILL. Das Beharrungsvermögen der Hersteller würde sofort gegen Null gehen, wenn sie das Gefühl hätten, sie könnten mehr Elektroautos verkaufen als Verbrenner. Es täte kurz weh, weil die ganze personelle und maschinelle Infrastruktur von der Herstellung von Verbrenneraggregaten auf BAtterien und E-Motoren umgestelt werden müsste, aber niemand setzt sein Unternehmen auf die Klippe, nur um solche Ausgaben zu vermeiden.

      Nur wäre es eben aktuell genau umgekehjrt: Die Klippe ist der E-Antrieb. Die E-Mobile sind immer noch zu teuer und zu unpraktisch, um dem Anforderungsprofil der meisten Käufer zu entsprechen. Eh die so viel Geld in die Hand nehmen, um ein Auto zu kaufen, das sie gar nicht haben wollen, fahren sie lieber ihren alten Stinker noch weiter. Und wer ihnen das verbieten will, wird im Zweifel abgewählt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Die hilf- und einflusslosen Autobauer als Erfüllungsgehilfen der Käufer?

        Komisch, bislang dachte ich immer, Kapitalismus habe etwas mit den Wechselwirkungen von Angebot und Nachfrage zu tun.

        Wie manN sich doch täuschen kann. ^^

        • @76530 (Profil gelöscht):

          1. Eine der Wechselwirkungen ist, dass wenn ein Anbieter etwas anbietet, was die Nachfrager nicht haben wollen, die entweder ein anderes Produkt aus seinem Angebot auswählen oder zu einem anderen Anbieter wechseln. Natürlich beschränkt das Angebot die Möglichkeiten, in denen sich die Nachfrage entfalten kann, aber wenn es das politisch erstrebenswerte Produkt A sehr wohl gibt, die Leute aber lieber Produkt B kaufen wollen und daher A im Fenster stehen lassen, dann kann man nicht allein den Produzenten von B dafür verantwortlich machen, dass B weiter den Markt dominiert.

          2. Ein Markt mit freien Produktionskapazitäten, in dem das Angebot technisch beliebig vergrößerbar ist, ist immer ein Nachfragermarkt: Die Autobauer buhlen um die Kunden, nicht die Kunden um die Autos.

          Kann es sein, dass Sie den Großteil Ihrer Mitmenschen für unmündige Lemminge halten, die fressen, was man ihnen vorsetzt, und keine Kaufentscheidung treffen, ohne vorher die Fernsehwerbung ihres Vertrauens konsultiert zu haben?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Schon vergessen, was die Gelbwesten zusammen mit schwarzen Blöcken und Neofaschisten in Frankreich erreichen konnten. Das war nicht spn langweiliger Autobauer, der dort die Einführung einer Ökosteuer verhindert hat.

  • Die Sorge der "Agora Verkehrswende" gilt offenbar den Autokonzernen und nicht dem Klima! Wer im Hinterkopf hat, dass wir bis 2030 mit den CO2 Emissionen runter müssen, um das 1,5/2 Grad Ziel bis 2050 zu erreichen, erkennt das idiotische Klimaargument für E-Mobilität schon im Ansatz. Es sei denn, er erntet die Akkus, Infrastruktur und E-Mobilfabriken auf Biolandäckern.



    Mal ne Suchmaschine benutzen und diese fragen, in welchen Staaten die Autokonzerne stinknormale Autofabriken aufbauen. Tipp: Osteuropa, USA u.a.

  • Na, so was! Es gelten die Gesetze der Physik und nicht die der EU und nationaler Parlamente?

    Was erlauben Naturgesetze!!!! Machen schöne Spiel kaputt, Leute zu verarschen!

    Da müssen wir aber unbedingt mal was dran ändern! Baut noch größere, schwerere und leistungsstärkere KFZ!Dann wird es besser! Wie immer! Höher, schneller, breiter! Dem Klima zuliebe!

    Den Irrsinn in seinem lauf, hält weder Vernunft noch Verstand auf! Schließt Schulen und Universitäten! Weltweit!

  • Mineralölsteuer solange hochsetzen bis SUV-Fahren richtig weh tut...

    • @A. Müllermilch:

      Wie sollen an der Tankstelle SUV von Ökogolfen unterschieden werden?Eagl- dann halt nach Österreich oder Polen

      • @ophorus:

        Gar nicht. Wozu auch? SUV verbrauchen einfach scheiße viel.

  • Manche Autokäufer glauben vielleicht, das wäre jetzt noch mal eine gute Gelegenheit, an derartige Autos zu kommen, bevor sie durch die Grenzwerte verteuert werden,

    • @meerwind7:

      Dabei wird aber übersehen, dass diese Dinosaurier in wenigen Jahren keiner mehr haben will und die Preise drastisch in den Keller fallen.

      Und dann werden alle so tun, als ob das völlig überraschend nicht absehbar und wie konnte das nur passieren diese dämliche E-Mobilität...die REGIERUNG ist schuld! Rettet uns!

      • @Mitch Miller:

        Autos weren doch jetzt schon alle 3 JAhre durch neue Abgaswerte ersetzt. Früher fuhr man seinen Wagen locker 10 Jahre. Das ist ein ökologisches Herstellungsdesaster

  • Strafzahlungen der Hersteller bringen doch überhaupt nichts (um die werden sie sich ohnehin herummogeln können). Vielmehr muß, wenn der Verbrauch der PKW sich nicht reduziert, die Nutzung eingeschränkt werden. Demzufolge sollten Nacht- und Wochenendfahrverbote für private PKWs (für den Anfang) verhängt werden. Um den Verkehr zurückzudrängen, müssen Straßen zurückgebaut werden. Stattdessen ist wieder ein sinnvolles Schienennetz aufzustellen und die Bahn rückverstaatlicht bzw. dem Zugriff inkompetenter Verkehrspolitiker entzogen werden. SUVs müssen so schnell wie möglich wieder von den Straßen verschwinden. Ebenso müssen (auch wenn das nichts mit den Autoemissionen zu tun hat) Inlands- bzw. Kurzstreckenflüge verboten werden. Kreuzfahrtschiffe sind so lange stillzulegen, bis sie eine signifikante Reduktion der Emissionen erreicht haben. So, mag jemand die Liste fortsetzen? Beispiele dafür, was sofort getan werden müßte, lassen sich leicht finden.

    • @S.R.:

      "die Bahn rückverstaatlicht bzw. dem Zugriff inkompetenter Verkehrspolitiker entzogen"

      Ihnen ist schon klar, dass das zwei komplett gegensätzliche Zielsetzungen sind, oder? ;-)

      Aber mal etwas allgemeiner: Das SIE meinen, Individualverkehr könne ohne große Einschränkungen der Zivilisation drastisch zusammengestrichen werden, macht das noch lange nicht zur Mehrheitsmeinung. Und die ganzen Verbote und staatlichen Durchgriffe, die sie sich vorstellen, müssten gegen den Widerstand der - im Zweifel - Mehrheit erfolgen, die das anders sieht. Wer soll es also politisch durchsetzen?

    • @S.R.:

      Alle müssen kürzer treten! Nur ICH nicht! Dann wäre es nämlich ÖKODIKTATUUUUR!

      Merken Sie was?

    • @S.R.:

      " Demzufolge sollten Nacht- und Wochenendfahrverbote für private PKWs (für den Anfang) verhängt werden."



      Genau! Kulturelle Teilhabe in der Provinz geht auch nur von Mo.-Fr. zu den Zeiten zu denen die meisten Leute arbeiten und die Krankenschwestern/Ärzte/Polizisten/... fahren alle bei Wind und Wetter wochenends und zu Nachtdiensten mit dem Fahrrad zur Arbeit.



      Manch eine*r sollte sich mal überlegen, was für einen Quatsch er öffentlich von sich gibt! Da wären wir bei der Ökodiktatur, Hauptsache der umweltbewußte Großstädter ohne Auto bekommt pünktlich nach dem geschlürften zweiten Glas Bio-Champagner zum mit Bio-Flugavocados beschmierten Dinkel-Brödla nach der Oper eine U-Bahn-Direktverbindung in sein (zukünftiges) Reichen-Ghetto...

      • @Hugo:

        Wie soll ein Umdenken erfolgen, wenn nicht über Zwang? Wenn die Verhältnisse bleiben, wie sie sind, wird sich nichts ändern. Im übrigen besitze ich kein Auto, sondern nur ein Fahrrad.

        • @S.R.:

          Man sollte die Sätze beenden: ein Fahrrad, obwohl ich aus einer Kleinstadt komme. Oft, nicht immer ist es einfach nur Bequemlichkeit.

        • @S.R.:

          Dann freilich, tun sie sich leicht. War bei mir auch so- aber durch Alter und Krankheit ist es halt nimmer so wie früher.