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Schülerin antwortet LehrerverbandschefLieber Schule schwänzen als nix tun!

Hans-Peter Meidinger, der Chef des Lehrerverbandes, kritisierte die „Fridays For Future“-Demonstrationen in der taz. Jetzt antwortet ihm eine Schülerin.

Der Protest ist international: Schülerinnen bei der Klima-Demo in Buenos Aires Foto: reuters

Der Chef des Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat sich vergangene Woche in der taz sehr kritisch gegenüber den Fridays-for-Future-Demos geäußert: So unterstellt Meidinger den Schülern, die die Demonstrationen besuchen, pauschal, sich nicht genügend mit dem Klimawandel auszukennen. „Die Demos können den Unterricht nicht ersetzen“, schlussfolgert Meidinger im Interview. Meidinger hält aber nicht nur aus diesem Grund wenig von den Schüler-Protesten. Seiner Ansicht nach dürften die Schüler auch keinesfalls während der Unterrichtszeit demonstrieren.

Mit dieser Meinung vertritt Meidinger wahrscheinlich selbst unter Lehrern eine Minderheit. An meiner Schule haben die meisten Lehrer eine tolerante und positive Einstellung den Schülerdemos gegenüber. Zwar müssen alle, die unentschuldigt fehlen, den Stoff nachholen und auch einen Fehlstundenvermerk im Zeugnis in Kauf nehmen. Ernste Sanktionen aber, wie Lehrerverbandschef Meidinger sie fordert, werden nicht verhängt.

Aus meiner Sicht als Schülerin, die oft Teil der Berliner Fridays-For-Future-Demonstrationen war, kann ich sagen, dass wir Schüler aus großer Sorge um das Klima auf die Straße gehen. Und zwar bewusst während der Schulzeit. So können wir mehr Aufmerksamkeit und somit auch mehr Druck auf die Politik erzeugen. Herr Meidinger hat dennoch wenig Verständnis für Schulen, die unser Anliegen mit Milde unterstützen: „Wenn die Schulen ihre Neutralitätspflicht aufgeben, kommen wir in Teufels Küche.“

Meiner Meinung nach aber hat jeder das Recht, für eine Sache, die ihn bewegt oder betrifft, zu demonstrieren – auch wenn man kein Fachmann auf dem Gebiet ist, wie Herr Meidinger uns Schülern vorhält. Dabei betont Herr Meidinger an einer anderen Stelle im Interview selbst, wie wichtig ihm die Entscheidungsfreiheit an Schulen sei. Da stellt sich mir natürlich die Frage, warum er gerade bei diesem aktuell so drängenden Thema die Entscheidungsgewalt der Lehrer einschränken will. Jedem Lehrer sollte freistehen, selbst abzuwägen, ob er die Schülerdemos unterstützen möchte oder nicht.

Nora Jahnke

15 Jahre, besucht die 9. Klasse eines Gymnasiums in Berlin-Pankow.

Natürlich ist es auch möglich und wichtig, sich auch im Unterricht über Klimawandel zu unterhalten. Da geht es dann aber mehr darum, was man als Einzelner tun kann. Wie man sich aber politisch für mehr Klimaschutz einsetzen kann, lernen wir auf der Schule nicht. Das ­lernen wir auf den Fridays-For-Future-Demos. Und für die lohnt es sich, Freitag für Freitag den Unterricht ausfallen zu lassen. Auch wenn das Herrn Meidinger nicht passt.

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45 Kommentare

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  • Wenn SchülerInnen protestieren und demonstrieren, ist das erst einmal eine gute Sache, insbesondere wenn es um die Gestaltung ihrer Zukunft geht , da diese nun mal, statistisch gesehen, noch eine zeitlich lange Zukunft vor sich haben und bisher noch keine wirkliche Möglichkeit hatten eine politische Einflussnahme , z. B. durch das Wahlgesetz, besitzen!



    Das den SchülerInnen diese Handlung während des vorgesehenen Unterricht streitig gemacht wird ist absurd und zeigt denjenigen die dies fordern, das Unverständnis oder die Ignoranz unserer demokratischen Verfassung!



    Das diese Proteste meines Wissens berechtigterweise bisher nur zum Thema Umweltschutz stattgefunden haben ist nachvollziehbar, aber noch nicht ausreichend, insbesondere im Hinblick auf die intransparente Politik unserer Bundesregierung.



    Der Umweltschutz ist deshalb nicht alleine für das zukünftige Wohlergehen der Menschheit von signifikanter Bedeutung!



    Von besonderer Wichtigkeit ist auch, die exorbitante Militarisierung (weltweit!) zu verhindern und zu pazifistisch orientierten Konfliktlösungen bereit zu sein.



    Aus meiner Sicht sollten deshalb auch in den Schulen die in Ihrem Artikel beschriebenen Waffenexporte thematisiert und auch dagegen protestiert und demonstriert werden!



    Gerade in Deutschland wurde vor Jahrzehnten massiv gegen die friedliche Nutzung der Atomtechnik demonstriert, und was ist mit der militärischen Nutzung....(Atomwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel, in Deutschland, schon gewusst?? )....??

  • Meidinger dürfte den Schülern mit seiner harten Haltung noch Wasser auf die Mühlen gegeben haben.

    Trotz ist bekanntlich bei zivilem Ungehorsam immer im Spiel, bei jungen Leuten ist er ohnehin eine große Motivationsquelle. Das finde ich in dem vorliegenden Falle gar nicht schlecht:

    Der lange vergeblich ersehnte neue Popularitätsgewinn des Klimaschutzanliegens durch die Schülerdemos ist absolut unglaublich. Weiter so!

    Vielleicht tut sich ja doch mal was in der Politik.

  • Ziviler Ungehorsam entfaltet seine Wirksamkeit dadurch, dass Grenzen überschritten werden.

    Darüber zu debattieren, ob es dann eine „1“ für soziales Verhalten und keinen „Eintrag ins Klassenbuch“ gibt, hat deshalb etwas Lächerliches.

    Daher braucht es auch für zivilen Ungehorsam auch keine Erlaubnis eines Lehrers oder Lehrerin.

    Willkommen also im richtigen Leben und weiter so!

    • @Rudolf Fissner:

      In dem Zusammenhang ein Schnipsel aus einem interessanten Interview der Bildungssenatorin Bremens, Frau Bogedan (SPD) mit zwei Schülern der Friday for Future Bewegung: www.weser-kurier.d..._arid,1816183.html

      Bogedan: Was ist Ihre Furcht? Sie gehen voller Überzeugung für den Klimaschutz auf die Straße, und dann sorgen Sie sich ernsthaft um ein paar unentschuldigte Fehlstunden, weil das nicht schön aussieht im Bewerbungszeugnis? Sie knicken vor dem kapitalistischen System ein. Ich würde Sie gerne ernst nehmen, aber mit dieser Diskussion um die Strafen machen sich eher unglaubwürdig.

      Reinke: Wir erwarten nicht, dass wir jeden Freitag frei bekommen, um auf die Straße zu gehen. Wir leben mit den Strafen, schon jetzt. Damit kommen wir klar. Es ist aber nicht fair, wenn die Konsequenzen von Schule zu Schule vollkommen anders aussehen.

      Bogedan: Wenn die Schulen das Thema so unterschiedlich handhaben, ist das ein Teil der Demokratie. Wir haben aber auch gesagt, dass ein Streik ein außerschulischer Lernort sein kann.

  • "Wie nennt man das, wenn Schüler Lehrer mobben?"



    Existenzzerstörung ➤ Dauerkrankschreibung ➤ Burnout ➤ Schulwechsel ➤ Traumatisierung ➤ und das ganze ist dann ein "Spar"– oder auch Flachwitz von dem, der das lustig findet.



    Ich bin wirklich kein Fan der meisten Lehrer gewesen, aber auch an unserer Schule wurde ein Geschichtslehrer systematisch fertig gemacht – von den Jungs(!), und dieser Lehrer war eben ausnahmsweise mal kein autoritäres Arschloch. Aber da hat für mich der Spaß aufgehört.



    Dass die Schüler*innen und Student*innen die "Fridays For Future“-Streiks durchführen (macht bitte weiter so!) und das darüber endlich aus deren Sicht ein Artikel erscheint: SUPER.



    Und von wegen "keine Parolen": glaubt wirklich auch nur ein Mensch, dass die Schüler*innen und Student*innen auch gleich noch die Welt und die Wirtschaft neu erfinden sollen?!



    Was am Klimawandel und an der Dringlichkeit seiner Beseitigung könnte denn wohl unklar sein?! Welche unmittelbar notwendigen Veränderungen sind nicht längst allen geläufig?!



    Auf was für Parolen wollen wir denn warten?! Wie wär's mal mit "etwas tun", etwas umsetzen, etwas verändern an unserem Konsum auf allen Ebenen?

  • Macht den Alten weiter "Feuer unterm A..."! Schließlich fackeln wir Euer Haus ab, weil wir es uns künftig in unseren Gräbern gemütlich machen und Euch mit der Ruine alleine lassen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Drabiniok Dieter:

      In dieser Undifferenziertheit möchte ich meine Unterschrift nicht unter Ihre Selbstanklage setzen.

      Was die Gesamtheit der Generationen der 25 bis knapp 120 Jährigen angeht, ist an Ihrer Aussage etwas dran.

      Allerdings verkennt Ihre Nivellierung, dass innerhalb des Hauses (aus dem nicht zwangsläufig eine Ruine werden MUSS) die 'Einzelexemplare' sich in ihrem Tun erheblich unterscheiden.

      Ich sehe es zudem nicht als Aufgabe unserer Generation (Unter HUndert) an, noch Mutlosigkeit zu verbreiten.

      Feuer unter dem Gesäß machen: gut. Aber bitte: nur sinnbildlich.

  • taz: " So unterstellt Meidinger den Schülern, die die Demonstrationen besuchen, pauschal, sich nicht genügend mit dem Klimawandel auszukennen. [...] Heinz-Peter Meidinger studierte die Fächer Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien."

    Welches Wissen hat eigentlich Herr Meidinger über den Klimawandel? Es geht Herrn Meidinger anscheinend eher darum, das alte "Schulsystem des 20. Jahrhunderts" fortzuführen, wo Kinder und Jugendliche stillsitzen und die Klappe zu halten haben. Anstatt froh zu sein, dass unsere Smartphone-Jugend endlich einmal eigenständig denkt, möchte man die Schülern wohl lieber wieder in gelenkte Bahnen wissen.

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" sagte Immanuel Kant. Vielleicht sollte Heinz-Peter Meidinger sich auch einmal an das Zitat von Kant erinnern und mit den Schülern auf die Straße gehen, anstatt den Lehrer Lämpel aus Max und Moritz zu spielen.

    Der Klimawandel schlägt zu | Harald Lesch



    www.youtube.com/watch?v=NpJkGhrEfX4

    • @Ricky-13:

      Warum sollten die historischen Ursachen des Klimawandels, die sozialen aktuellen Zustände bei Gegenmaßnahmen, die philosophisch-ethischen Begründngen für Maßnahmen gg. Klimawandel Schnee eines alten Schulsystem vor gestern sein und nur die physikalische Betrachtung der Kumololimbuswolken durch einen Physiker wichtig sein?

    • @Ricky-13:

      "Wie man sich aber politisch für mehr Klimaschutz einsetzen kann, lernen wir auf der Schule nicht. "



      Wenn man kein Mathe kann oder die technische Grundlage nicht versteht, wird es auch nicht klappen.



      Hier ein paar technische Videos (leider sind mir keine Videos bekannt, welche die GesamtCO2bilanz bisheriger Technologien und Versorgungssicherheit berücksichtigen):



      [CO2-capture, aber wo lagern??]



      www.youtube.com/watch?v=ecxCL84n26g



      [Sahara begrünen (extreme Risiken und Kosten)]



      www.youtube.com/watch?v=lfo8XHGFAIQ

      Herr Lesch vermittelt nicht die Größe und Dringlichkeit des Problemes



      (wo sich die seriösen Wissenschaftler aktuell streiten heißt die Kipppunkte und Verlaufsursachen).

      Eine Demo ist nur dann sinnvoll, wenn man konkrete Ziele damit verknüpfen kann. Andernfalls bleibt es eigene PR bzw. eine Machtdemonstration der Partizipierenden.



      [frei nach Marx und den strukturellen Abhängigkeiten, spezieller hier der gesellschaftlich ungesühnten Nichterfüllung der Schulpflicht]

      • @marxscheEffizienz:

        Und wo sind die ganzen "Klugs...er"-Erwachsenen und -(Groß)Eltern, die mit (!) ihrem altersweisen Wissen was für das Klima tun und ggf. auch auf die Straße gehen?!

        "Unsere" Kinder und Jugendlichen können das ja noch nicht, sie sind ja "unwissend".

        Selten, so einen Mist gelesen...

        • @Hanne:

          Warum wohl gibt es keine Lehrlinge bei den Fridays fo Future? Weil sie prompt dabei „altersweise“ werden?



          Spätestens dann sind die Kids voll in der CO2 Mühle integriert.

      • @marxscheEffizienz:

        "Wenn man kein Mathe kann oder die technische Grundlage nicht versteht, wird es auch nicht klappen."

        Die benötigte Mathematik (Partielle Differentialgleichungen, etc.) sowie Physik und Technik (Dynamische Systeme u.s.w.) wird man ohnehin nicht in der Schule lernen, und es ist auch gar nicht nötig, dass jeder der Schüler gleich Physiker oder Klimaexperte werden muss. Wichtig ist nur, dass der Jugend bewusst wird/wurde, dass ihnen die Zukunft gehört und nicht den Wirtschaftsleuten, die sich nur bereichern wollen und dabei nicht einmal 'Halt' vor den eigenen Kindern machen. Schade, dass Herr Meidinger das alles nicht kapiert, aber so kennt man ja die Lehrer der "alten Schule".

  • Demonstrieren von Schülern toll. Während der Schulzeit, warum nicht, wenn es nicht überzogen wird. Dann wird es zum Eigentor. Was hatte ich früher geschwänzt.



    Wichtig aber ist, mit den richtigen Parolen. Die fehlen. z.B. Fliegen pauschal teurer machen über entsprechende Steuergesetze trifft ausschließlich die mit weniger Geld. Man kann auch sagen die Prolls; natürlich hinter vorgehaltener Hand.



    Oder sind die Kinder mehrheitlich auf der Straße, deren Eltern den Mindestlohn erhalten?



    Gut, Malle ist sowieso überlaufen. In der Rhön gibt es noch freie Zeltplätze.



    War ich als 14 Jähriger übrigens auch mal in einem Ferienzeltlager.

    • @Thomas Sauer:

      Fliegen war bis noch nicht allzu langer Zeit nur was für Geschäftsleute (und Reiche), genauso wie jeden Tag Fleisch essen, täglich mehrfach "auswärts" Essen und Trinken kaufen (in Einwegverpackungen) und Klamotten und Schuhe ohne Ende für neu kaufen, ohne sie tatsächlich zu brauchen.

  • Sorry, wer rechtswidrig Druck aufbauen möchte muss auch mit dem Gegendruck und den Konsequenzen leben können.

  • Gute Stellungnahme und wichtig, dass sie veröffentlicht wurde! Aber warum nur unter diesem Titel "Lieber Schule schwänzen als nix tun"? Der Begriff "schwänzen" wird in der Stellungnahme nicht verwendet. Die Formulierung vermittelt den Eindruck, die Schüler*innen hätten auf Unterricht keine Lust bzw. mehr Lust auf irgendein (egoistisches?) Freizeitding. Der Begriff "schwänzen" entpolitisiert das eigentliche Vorhaben: den Streik.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Sehe ich genauso.

      Und ansonsten: Lehrerverband. Gähn.



      Etwa die Hälfte unserer Lehrerinnen und Lehrer waren pädagogische Nullnummern. Und davon die Hälfte waren Witzfiguren, die unter unseren Späßen litten.

      Wie nennt man das, wenn Schüler Lehrer mobben?

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Ich bekenne: auch ich habe Lehrer gemobbt - und hinterher schwer bereut. Es hatte sich nämlich früher oder später herausgestellt, das (fast) alle alles andere als Nullnummern waren, sondern Leute die sich für uns wirklich ins Zeug gelegt hatten. Ok, bei einigen Stars war's von vornerein klar gewesen.



        Nur eines hatten wir nicht - einen vom Kaliber eines Rektor Huber

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @61321 (Profil gelöscht):

          Ich habe es auch bereut. Im Grunde haben wir so etwas wie einen Mob gebildet. Und das ist nichts Gutes.

          Bei uns waren die Opfer Lehrer, die fachlich herausragend waren, aber für den Umgang mit (pubertierenden) Schülerinnen und Schülern nicht geeignet und auch nicht ausgebildet waren.

          Die dachten sie stellen sich hin und erzählen einen von Schwingungsamplitude und das war es dann.

          Dann kommt ein Furzgeräusch und sie sind aus dem Konzept.

          Rektor Huber war ein Solitär mit natürlicher Autorität. Da gab es keine Furzgeräusche.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Who - the hell - is 'Rektor Huber'?

            Davon ab: in meiner ersten Pubertät hatte ich einen Bio- u. Chemielehrer, dessen Klassenbucheinträge ab einem gewissen Datum nicht mehr gewertet wurden, weil sie etwa 95% aller Einträge umfassten.

            Was uns Rotzlöffeln gelang: den guten Mann (der sich nicht wehren konnte) unter die Erde zu bringen. In konzertierter Aktion mit seinem Eheweib. Er wählte den Strick.

            Eines der dunklesten Kapitel meiner Biografie.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Auch ich würde rückblickend das eine oder andere Mal anders gehandelt haben. Das Schulsystem erschafft ein fatales Verhältnis zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen und zwischen Schüler*innen untereinander mit fiesen Dynamiken. Das Schulsystem müsste radikal geändert werdem, um die üblen Entwicklungen vermeiden zu können.

  • Hier wird Zukunft gestaltet, und das müssen wir unterstützen. Ich habe meiner Nichte gesagt, daß ich es tausendmal besser finde, daß sie auf Bildung verzichtet und sich stattdessen zivilgesellschaftlich entwickelt. Nur generationenübergreifend können wir ganzjährig und nachhaltig verträglichere Klimastrukturen erdenken und gemeinschaftlich gestalten.

  • Bei dem was Schule heute an Wissen vermittelt ist es sicher weiser, sich der Realität zu widmen und auf die Straße zu gehen um gegen diesen Unsinn zu streiken.



    Herr Heinz Peter Meidinger ist ja auch nur der Büddel des Bildungsministeriums dessen Parlamentarier sicher nichts mit dessen Medium zu tunhaben. Wie in allen Ministerien nur Laien! Funktionen ausführen von denen sie keine Ahnung haben. So gewollt.



    Aber wie man an der Jugend sieht, es gibt noch Hoffnung.



    Lasst euch nicht unterkriegen, die Alten bringen es leider nicht mehr, die lassen sich lieber den Popo abwischen.

  • 9G
    94797 (Profil gelöscht)

    Mag sein, dass dich die Schüler *innen "nicht genügend mit dem Klimawandels auskennen ".Aber ist das eine Begründung, nichts dagegen zu tun?



    Und.Zu meiner Zeit hatten wir such schon solche Laberköpfe als Lehrer, die uns die Welt erklären wollten.



    Was hat er eigentlich für ein Demokratieverständnis? Nur Technokraten dürfen sich äussern. DerRest soll s Maul halten?

    Ich selber habe es solchen Lehrern gesagt, dass ich lieber für eine Demo schwänze als mir das Gerede von Leuten anzuhören, die folgenden Lebenslauf aufzuweisen haben: Schule, Abitur, Hochschule, Schule .Wann und wo haben die eigentlich das über Leben gelernt.



    Werte Schüler * innen.



    Weitermachen!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @94797 (Profil gelöscht):

      Ob die SchülerInnen einen Zuspruch aus Ihrem Zettelkasten benötigen?

      Schon mal davon gehört, dass es unterschiedliche Wege und Orte des LERNENS gibt? Die Einen lernen aus Erkenntnis, Andere aus Erfahrung. Und die Restlichen lernen es nie - und nirgends.

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Richtig.



        Ihren Aussagen ist nichts hinzuzufügen. Das ist genau das,was ich ausdrücken wollte.



        Meinen Zuspruch eines alten Sackes brauchen die Schüler *innen nicht.



        War mir aber ein Bedürfnis diesen auszudrücken. ☺

  • Statt zu demonstrieren könnte es auch helfen Bäume zu pflanzen, aber bitte nur heimische, denn es gibt keinen besseren CO²-Filter. Denn bis sich etwas bei der Autoindustrie tut und die E-Autos günstig genug sind damit sich jeder eines kaufen kann, vergeht zuviel Zeit.

    • @Reiner Lorber:

      Keine Ahnung von biologischen Kreisläufen (CO2) und physikalischen Gesetzmäßigkeiten, aber dafür umso begeisterter von E-Mobilität! Es gibt auch für Alte und Ältere keinen Zwang, ahnungslos zu bleiben. Alte Schulbücher oder das Netz könnten helfen, wenn man sein Denken auf das Niveau der 8. oder 9. Klasse anheben will.

    • @Reiner Lorber:

      "Statt zu demonstrieren"

      STATT? Und Sie meinen, davor wäre irgendjemand dann so beeindruckt, dass sich politisch was bewegt?



      Oder glauben Sie, die Bäume zu pflanzen wäre dann genug Kompensation für den ganzen Klimaschrott, der dann ungebremst weiterläuft?

      Dass also die Schüler den Mist aufräumen müssen, den WIR anrichten? Ich glaube, genau DAS wollen sie vermeiden!

      Sie schlucken wohl gern Beruhigungspillen, um Probleme zu lösen...

  • 1. „Meiner Meinung nach aber hat jeder das Recht, für eine Sache, die ihn bewegt oder betrifft, zu demonstrieren – auch wenn man kein Fachmann auf dem Gebiet ist“



    Mal angenommen, demnächst wäre das Klima-Problem – dank „Fridays for Future“ wirklich gelöst (???), dann werden die SchülerInnen ganz sicher nicht die Freitage wieder brav in der Schule verbringen wollen. Sondern sie werden, siehe oben, daran denken, dass es auch andere Sachverhalte gibt, für/gegen die zu demonstrieren sich lohnt! Aber dann ist keineswegs sicher, dass alle in der Klasse derselben Meinung sind, wie bei der Klima-Debatte.



    Nehmen wir ein gegenwärtig heiß diskutiertes Problem, nämlich die Impf-Pflicht! Auch dies betrifft ganz direkt die junge Generation. Hier gibt es mindestens drei Meinungen, die nicht unter einen Hut zu bringen sind: Impfpflicht ja / Impfpflicht nein / vollständige Ablehnung. Wird die Klasse dann in 3 Grüppchen zerfallen, die zu verschiedenen Demos gehen? Ähnlich verhält es sich z. B. mit dem Problemkreis „Urheberrechtsreform“ und deren Auswirkungen.



    2. „Wie man sich aber politisch für mehr Klimaschutz einsetzen kann, lernen wir auf der Schule nicht. Das ¬lernen wir auf den Fridays-For-Future-Demos“



    Haben Sie, Nohra Jahnke, schon mal Ihren Lehrer / Ihre Lehrerin daraufhin angesprochen? Denn es kommt immer darauf an, wie es ‘rübergebracht wird, ohne die „Neutralitätspflicht“ zu verletzen. LehrerInnen, die ihren Beruf richtig verstehen, sollten dazu in der Lage sein. Dann brauchen Sie auch nicht den Unterricht schwänzen!

    • @Pfanni:

      Es gibt keine "Neutralitätspflicht" an Schulen:

      "Wenn die AfD sich aber an Verstößen gegen die "Verpflichtung zur politischen Neutralität" und gegen den Beutelsbacher Konsens reibt, offenbart sie überdies, dass sie die Aufgaben der Politiklehrer und -lehrerinnen falsch versteht.

      So sieht der 1976 verfasste und von letztlich allen politischen Bildnern geteilte Beutelsbacher Konsens einen Dreiklang vor, aus dem zwei zentrale Axiome für die gegenwärtige Debatte abgeleitet werden können. Erstens: Schüler dürfen nicht daran gehindert werden, sich ein eigenes Urteil zu bilden (Überwältigungsverbot). Zweitens: Themen, die in Wissenschaft und Politik kontrovers sind, müssen auch im Unterricht kontrovers erscheinen (Kontroversitätsgebot).

      Demzufolge dürfen Lehrpersonen keine politisch relevanten Positionen ausblenden oder – umgekehrt – gezielt Werbung für sie machen. Damit existiert tatsächlich eine Art "Neutralitätspflicht". Konkret: Sie dürfen den Besuch einer Anti-AfD-Demo nicht zu einer Schulveranstaltung machen, aber sie können darauf hinweisen, dass eine Demonstration stattfindet, und natürlich auch persönlich teilnehmen. Lehrerinnen und Lehrer müssen auch nicht auf eigene Wertungen politischer Sachverhalte verzichten."

      www.zeit.de/gesell...raefte-denunzieren

  • Zitat: „Die Demos können den Unterricht nicht ersetzen“

    Heinz-Peter Meidinger, Chef des Lehrerverbands, hat natürlich recht: Demos ersetzen keinen Unterricht. Demos geben höchstens das gute Gefühl, nicht ganz allein zu sein mit seiner Angst. Nur wäre die Angst vermutlich nicht halb so groß, würde die Schule tun, was sie zu tun müsste: Lösungen anbieten.

    Greta Thunbergs Klimaaktivismus hat während der Dürre- und Hitzewelle 2018 angefangen. Deutsche Schüler haben sich Gretas Schulstreik erst vor wenigen Wochen angeschlossen. Bis da hin hätte Schule Zeit gehabt, den Schülern ihre Angst zu nehmen. Sie hat versagt.

    Die Einhaltung eines Lehrplans war zu vielen Lehrern wichtiger, als die Reaktion auf aktuelle Grundsatzfragen. Im Rennen „Integralrechnung vs. Klimawandel“ hat die Integralrechnung gesiegt. Vermutlich, weil der Klimawandel sich weniger gut beherrschen lässt.

    Mathematik ist eine „reine“ Wissenschaft. Der Klimawandel ist menschengemacht und also "dreckig". Er ist abhängig von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen mächtiger Menschen. Ihn zu thematisieren, wäre riskant gewesen für jeden Lehrer, der auf Autorität(en) setzt.

    Solche Lehrer, scheint es, sind schon in der Minderheit. Zumindest an einigen Schulen. Aber es gibt sie noch und sie sind einflussreich (siehe Meidinger). Welche Zukunft die Demokratie in Deutschland hat, wird auch davon abhängen, wie das Kräftemessen zwischen den Jungen, Vertrauensvollen und den Unsicheren, Autoritätsgläubigen ausgeht, schätze ich. Vertrauen und Hoffnung sind sehr leicht zerstört. Sie wiederherzustellen, ist beinahe unmöglich. Herbeibefehlen lassen sie sich nämlich nicht.

    Stimmt schon: Wenn die Schulen ihre Neutralitätspflicht aufgeben und anfangen denen zu dienen, denen unser Planet am verlängerten Rücken vorbei geht, solange das kurzfristig Profit verspricht, kommen wir in Teufels Küche. Eine zweite Erde haben wir nämlich nicht. Das Universum außerhalb mag neutral sein, Lebensfeindlich ist es aber trotzdem.

  • Liebe Schüler*innen! Protest muss unangenehm sein um Aufmerksamkeit zu erzeugen und zu wirken. Vielen Dank für Euren Einsatz! Es geht um unser aller Zukunft. Die Verfassung in Form von Art. 8 GB garantiert Euch das Recht auch während der Schulzeit zu demonstrieren. Lässt Euch nicht einschüchtern! Hier ein guter Artikel, der das unterstreicht: verfassungsblog.de...sammlungsfreiheit/

  • Liebe Kids, ihr macht mir echt Hoffnung. Ich finde, jede und jeder von euch sollten für die Aktivitäten im Gemeinschaftskundefach pauschal mal drei Noten raufgesetzt werden. Wegen "Hat was ganz wichtiges verstanden."



    Nicht aufgeben. Achja, nicht alle Oldies sind doof ;)



    #FridaysForFuture



    #OpasForFuture

  • Zu Demonstrieren ist eben kein Beitrag an sich, für den Umweltschutz. Am besten fängt man bei sich selber an. Z. B die Reiseveranstaltungen in der Oberstufe. Für mich ist das nicht mehr normal, was da an Auslandsreisen durchgeführt wird.

    • @Voilodion:

      Ich hoffe Sie mach das dann auch ..

  • zwei verschiedene meinungen, auch O.k. ...

    doch tatsächlich wäre ein konstruktiver protest in der schule selbst möglich!

    warum gehen die schüler freitags nicht wolleeingepackt zum unterricht und stellen ihre raumheizung 'demonstrativ' auf maximal 15 grad raumtemperatur ?

    • @adagiobarber:

      Weil es, wenn sie nicht in der Schule sind, gar keine Heizung braucht – also ein viel besserer Energie-Einspareffekt eintritt. :)

    • @adagiobarber:

      Wie oben bereits ausgeführt wurde ist nur sichtbarer Protest wirksam. Eine unsichtbarere Variante als das Einpacken in Wollpullis und das Herunterstellen der Heizung fällt mir gerade nicht ein.

      • @Akira:

        würde solches über die gesamtschülervertretung öffentlich werden, wäre öffentlichkeit schneller hergestellt, als sie glauben.

    • @adagiobarber:

      Warum darf der Andy S. ungestraft behaupten, ein Tempolimit sei gegen jeden Menschenverstand?

      • @Lapa:

        ich weiß es nicht ...

        mein daimler fährt bereits seit den letzten 20 jahren 'im schonwaschgang' ... tempo 120.